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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188012210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-21
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1880
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7620 Gesetzes ist sie Bildung eines Reservefonds nach Zahlung der Zinsen der für Eisenbahnzwecke aufge- nommenen Anleihen, welcher zur Ergänzung der Eisendahnüberschüsse in solchen Jahren dienen soll, in denen dieselben in Holge der Verkehr-Verhältnisse oder aus anderen Gründen zur Deckung der Zinsen der Eisenbahnschulden des Staates nicht auSreichen, Es ist nicht »u »Weiseln, daß Schwankungen in den Eisen- bahnüderschüssen »u erheblichem vetraae Vorkommen können, und es scheint daher beim elften Blick auch das Gesetz wirthschaftlich, den Segen reicherer Jahre zur Deckung der mageren zu sparen. Die Bedenken gegen das Gesetz liegen wesentUch auf konstitutioneller Seit«. Die Lontrole de- Landtages füllt bei der Aufspeicherung großer Betrüge leicht auS der Hand. Es wäre nicht da- erfte Mal, wenn Spargelder nach dem Laufe weniger Jahre dem Drucke der politischen Situation unterliegen und durch eine anders zusam mengesetzte Majorität plötzlich als eine gute Beute für andere politische Zwecke verwendet »erden. Dir aufgesammelten Betrüge de- Reservefonds sollen, wie da- allein möglich ist, in Staats papieren ange legt werden: die Saat-papiere müßten dann m schlechteren Zeiten veräußert werden. Was hat eS für »inen besonderen Sinn, die demnächst der Ver äußerung unterliegenden StaatSpapiere schon jetzt drucken zu lassen? Da der Staat nur seinen eigenen Schuldtitel in den Reservefonds legen kann, so ist der Erfolg der Bildung deS Fond- wohl nur ein schein darer. Endlich muß daraus aufmerksam gemacht werden, daß in den Jahren, wie daS jetzige ist und die letzten waren, in den Zeiten eine- Deficit- de- Staatshaushalt- von SO bis 50 Millionen Mark eS doch am wenigsten ange»eigt erscheint, die Nebeischüfse der StaatSbabnen zurückzulegen» daS Deficit durch StaatSschuldlcheine zu decken und damit einen be sonderen HondS zu dotiren. DaS Unheil über die Vorlage läßt sich dahin resumiren, daß, waS für die Priva'.wirthlchaft richtig gedacht und wirthschaftlich ist, aaf den Staat nicht ohne Weitere- anwendbar ist. *-f* HilfScasse der Gewerkvereine. In der letzten JahreSsitzung deS EentralrathS der deutschen Gewerkvereine wurde, wie un» mitgetheilt wird, daS Statut der „Deutschen Verbands kasse für Reisende und Arbeitslose" mit einigen Abänderungen definitiv angenommen. Gemäß einer umfassenden Erhebung über Häufigkeit und Dauer der Arbeitslosigkeit sind die Beiträge auf 10 bezw. LO wöchentlich nach frei-r Wahl festgesetzt. Hierfür erwerben die Mitglieder Anspruch auf eine nach den zurückgelegten Weiten zu berechnende Reise unterstützung und auf eine Unterstützung von 3, bezw. 8 ^lim den ersten, von 2 bezw. 4 in den folgenden 13 Wochen unverschuldeter Arbeitlofigkeit. Die deutschen G .werkvereine haben mit der Gründung dieser wiederum auf reiner Selbst'-ülfe beruhenden UnterstützungScasse einen neuern und bedeutsamen Schritt vorwärt- gethan in der Richtung der positiven Maßnahmen zur Besserung der Arbeiterlage, denn nicht- drückt auf letztere mehr, als die wirthschaft- lichen und moralischen Folgen unverschuldeter Ardeit- losigkeit. u- Dampfdroschken-Verbindung. Nachdem die Bemühunaen. eme Fortsetzung der Feldabahn von Vacha nach Geisa und werter nach Hilder» m der Rhön oder nach Hünfeld zu ermöglichen, vor läufig sich als aussichtslos erwiesen haben, ist, wie wir bereits andeuteten, da- Projekt ausgetreten, zwischen Vacha und Geisa (vir, Buttlar) den Verkehr durch eine Dampfdroschke zu vermitteln. Die Land straß! ist zu diesem Zwecke von Sachverständigen bereits geprüft und, von nothwendigen kleinen Ver besserungen abgesehen, für geeignet befunden worden. Dem Betriebe mit der Dampfdroschke auch zwischen Geisa und Hünfeld dürften sich indessen in den Terrainverhältnissen große Schwierigkeiten entgegen stellen, und zwar vornehmlich zwischen Geisa und RaSdorf. wo ein sehr steiler Berg zu überschreiten ist. * Gründers, 19. December. Die Ausschüttung der Masse der Schlesischen Tuchfabrik hat aus dem hiesigen Amtsgericht staUßefunden. ES gelangten noch ca. 182,000 »ur Vertherluna, d i. etwa « Plvc. In dem somit beendigten Eoncurse sind den Gläubi gern etwa 50 Proc. und einschließlich der während de- 1'/« jährigen Moratorii abgezahlten Gelder im Ganzen ca 80 Proc ihrer Forderungen zu Theil geworden. Bedenkt man, daß bei Verkauf der Im mobilien ungefähr 1,800.000 geopfert werden mußten, »bgleich z. B. die neue Fabnk gegen da- im Subbastationstermin gemachte Höchstgebot von 340,000 Mark beim Ausverkauf der Maschinen noch 480,000 brachte, so dark da- Ergebniß der Masse die Gläubiger sehr befriedigen. Der Gesammtbetrag der EoncurSmasse ist baar 1,845,830 *— Magnet-E»senstein-Lager. Manschreibt auS Schmiedeberg rn Schlesien: Nicht ohne Grund erregt die Auffindung eines Magnet- Eisenstein-Laaers in der Nähe unserer Stadt durch die Gesellschaft „Vorwärts" ein nam haftes Interesse und Aufsehm. Dasselbe liegt gerade gegenüber der jetzt im Betriebe b.findlichen Berg freiheit-Grube. aber nicht wie jene auf dem Berg- rücken, sondern im Thal am Wege nach ArnSdorf. Schon früher waren Versuche gemacht worden, aber vergeblich, auch die gegenwärtigen Arbeiten schienen ohne Erfolg zu sein und es ist nur der muthigen Ausdauer der Gesellschaft „Vorwärts" zu danken, daß diese- ungemein glänzende Resultat erzielt worden ist. Li« «ufgesundenen Erz« find nicht allein ganz ungewöhnlich reichhaltig und besitzen alle guten Eigenschaften, die zur Erzeugung eines vorzüglichen Befsemer Roheisen- erforderlich find; bei der Selten heit solcher Erze haben dieselben einen hohen Werth und find äußerst begehrt. Das Erzlager soll von einer ungeahnten und ungewöhnlichen Mächtigkeit sein. In Folge dieses Fundes wird bei gehörigem Aufschluß das Lager eine Förderung von mehreren hunderttausend Sentnern pro Jahr zulasten. Di« Gesellschaft .^vorwärts" wird daher auch Anfangs des nächsten Lahres einen ihrer Hochöfen zur Er zeugung von Befsemer Roheisen andlasen, unbeschadet fernerer Erzverkäufe. Da das erwähnte Erzlager durch einen kurzen Stollen gelöst worden ist und deshalb zur Gewinnung weder Förder- noch Wasser haltungs-Maschinen bedarf, so werden sich die Ge winnungskosten sehr billig stellen. * Wien, 19. December. Ein Votum über den Mehlzoll. Gestern fand im Sitzungssaal« der Wiener Fruchtbörse eine Lonferen, stttt, in welcher zahlreiche Getreidebörsen, landwirthschaftliche G.sell- schäften und Müllervereine der Monarchie vertreten waren. Es wurde über den Mehlzoll dlscutirt und eine Resolution zur Abstimmung gebracht. Die „N. Fr. Pr. erfährt darüber Folgendes: Für die An nahme des ersten Absätze- der »orgeschlagenen Re solution, welch« verlangt, eS möge die Regierung be stimmt werden, «inen Handelsvertrag mit Deutschland abzuschließen, in welchem die gegenseitige freie Einfuhr von Getreide und Mehl stivulirt wird, sprachen sich alle anwesenden Vertreter der Mühlen- branche, der landwirthschaftlichen Gesellschaften. sowie der kaufmännischen Corporation«» einstimmig auS. Bezüglich de- zweiten Absatzes der Resolution, dahin gehend, daß, im Falle «in solcher HandelSver trag von deutscher Seite abgelehnt werden sollte, ein Mehlzoll im Betrage von 1 fl. Gold per 100 Kilo eingeführt werden solle, enthielten sich die Ver treter der Wiener Frucht- und Mehlbörse, sowie die jenigen sämmtlicher landwirthschaftlichen Gesellschaften der Abstimmuna. Bon den Abstimmenden wurde dieser Punct der Resolution mit Majorität ange nommen *— Albrechtbahn. Entgegen der Nachricht der „Fr. Z", daß da- Gesammlerlräaniß kem größeres al« da- deS VoijihreS (8'/, fl) sei, schreibt die „N. Fr. Pr": Der VerwaltungSrath der Albrechtbahn hat beschlossen, für da- Jahr 1880 im Ganzen drei Gulden per Aktie, demnach um einen halben Gulden mebr zu vertheilen, als »m Jahre 1878. Der am I. Januar fällige Coupon soll zwar, gleichwie im Vorjahre, mit eurem Gulden, der Juli-Coupon da gegen, auf welchen für daS I ihr 1879 bloS I si. 50 kr. entfielen, mit 8 fl eingelöft werden. Die Besterung de- Actien-ErträgnisteS ist zum Tbeile dem etwas geringeren Erfordernisse für die Verzinsung der Prioritäten, hauptsächlich aber den Erträgnissen der Reservefonds zu danken. Von den auS dem Titel der StaalSg arantie zur Verfügung stehenden 954,13? fl. absorbiren die Zinsen der beiden P-ioritätS-Anlehen, die Auslagen für die Coupon-Einlösung und fixe Entlohnung de- VerwaltungSratdeS run> 851 000 fl., so daß für die Actionaire rund 83 000 fl verdierben. Hi-zu kamen ungefähr 14,000 fl. an Zinsen der Reservefonds; eS erübrigen daher für die Actionaire im Ganzen 107,000 fl. Da im Ganzen 35,599 Actien circuliren, so entfallen 3 fl. für jede Actie. *— Südbahn. Mit 31. d. M. werden die Tarife für den drrecten Güterverkehr zwischen Ostindien einerseits und Stationen der königl. sächsischen StaatSeisenbahnen andererseits vis Suez Canal Triest-Wien, giltig vom 15. August 1876, außer Wirksamkeit gesetzt. Eventuell vorkommende, au- Oftindien nach Sachsen bestimmte Sendungen werden vom 1. Januar 1881 an zu den Frachtsätzen des vom 15. August 1878 an gütigen Tankes für den Trieft-Fiume-sächslschen Verkehr direct nach der säch sischen Beftimmunusftation oder nach von den Aus gebern am Frachtbriefe anzubringender Vorschrift zu den Frachtsätzen deS auftro-indischen TarifeS vom 15. Oktober 1878 nach den österreichisch > sächsischen Grenzstationen oder aber von Bahn zu Bahn ab gefertigt. *— Die gänzliche Vollendung deS großen Gotthardtunnels wird voraussichtlich im Juli 1681 erfolgen; die ganze Bahn soll am I Juli 1833 eröffnet werden. Die Briespoft gedenkt man aber schon von jetzt ab, bei schlechtem Wetter mittelst Fußboten durch den Gotthaidtunnel zu befördern. Pari-, 18. December. Deputirtenkammer. SourigueS richtete an den Finanzminifter die Anfrage, ob der selbe beabsichtige, die Zulassung der Actien deS Panamacanal-NnternehmenS zur Coti rung an der Börse zu genehmigen, und welche Maßnahmen er hinsichtlich der im Auslands confti- tuirten Gesellschaften »a treffen gedenke. Der Minister erwiderte, daß weder der Regierung noch der Kammer daS Recht zustände, sich in die Bildung der Handels gesellschaften einzumischen: was die Zulassung der Actien zur Cotirung betreffe, so würde die StzndicatS- kammer der ogeiun äe et>,ng« hierüber gehört, nach deren Gutachten der Minister zur gelegenen Zeit ver füge. Auswärtige Gesellschaften dürften, nachdem sie sich mit dem FiSkuS abgefunden, Actien emittiren. *— Die Berathungen über den neuen Zolltarif in Frankreich nehmen neben den IlageSereignisten auch lebhaftes Interests daselbst in Anspruch. Soeben hat die schutzzöllnersiche Tarif commission deS Senats ihre Arbeiten beendet und wird den sehr erhöhten Tarif demnächst ihrer Körper schaft vorlegen. Wenn et auch zweifelhaft ist, ob der Senat die Erhöhung bewilligt, so wird sich doch in der Kammer keine Majorität für dieselbe finden und mit Recht weisen die Organe der Linken da- über triebene Prohibilivsyftem zurück. Neben der allge meinen Verurtheilung, welcher der Zollsatz auf Eisen- bahnschinen, der ja nur den Transport vertheuern würde, begegnet, regt sich vor Allem eine lebhafte Agitation gegen die Zollsätze auf Seide. Die Com mission beantragt auf farbige Seide 5 FrcS., auf rein seidene Gewebe 7 FrcS., auf mit Seide gewischte 6 FrcS uod auf gemischte VelourS 5 86 Frei, pro Kilogramm. (Unser deutscher Zolltarif kennt den letzteren Unterschied nicht und berechnet auf rein seidene und gemischte Gewebe 600 ^ pro 100 Kilogramm.) Dagegen haben sich schon die Lyoner Fabrikanten in einer Ptition ausge sprochen und auch eine stark besuchte Versanmlung "ianser Interessenten hat vorigen Freitag energisch Koteft dagegen erhoben. ES wurde daraus hinge wiesen, daß Frankreich einerseits in dieser Industrie leistungsfähig genug sei, um eines besonderen schutze- n.cht zu bedürfen, und daß daS Ausland bei Annahme dieser Sähr leicht zu Repressalien gedrängt werden könnte. Frankreich, besten Seidenwaaren immer noch den ersten Rang einnehmen, darf sich durch ein Zoll system den Wütmarkt nicht verschließen. Die man sieht, blicken die französischen Industriellen nn wenig weiter, al» die deutschen zum Theil zu thun pllegen, und während bei unS immer und immer mehr Schutz gefor dert wird, verbitten sich die Franzosen den ihien präien- tirten energisch. DaS ist eine lehrreiche Parallele, die hoffentlich auch unfern Schutz,öllnerv die Augen öffnen wird und sie zu dem Bewußts-in bringt, daß sich in unserm Zeitalter nie der Geist, auch nicht die Aibett und ihre Production in Fesseln «chlagen läßt, sondern daß ihr Wohl und ihre Fortenwickelung nur m der Unabhängigkeit und in der Kvihest der Be wegung gefunden werden kann. *— Nach erfolgter Fertigstellung d«r 6 Kilometer langen Bahnstrecke ErdSvold-Hanar hat Nor wegen ein direkte Eisenbahnverbindung zwischen Christians« und Throndjem. Die zesammte Länge dieser Eisenbahn beträgt 563 Kilom. Für die Strecke EiSvold-Hamar, welche bisher mittelst Dampfbootes auf dem Mjösensee zurückgelegt vurde, sind circa 5,900.000 aufgewendet worden. *— Am 30. Juni 1880 waren in Großbritan nien und Irland un Ganzen 368 Meilen Tram ways dem Verkehr eröffnet. Die TramwayS waren zur Aufnahme eine- Capital- von 9,810.785 Lftrl. ermächtigt: 5,8-1,689 Lftrl. wurden «lngezah't und 5,665,465 Lftrl. verausgabt. In der Zeit vom 1. Juli 1879 bis 30. Juni 1880 wurden 173067,183 Pasta- giere befördert. Die Bruttoeinnahmen bezifferten sich auf 1,348,931 Lftrl., die Betriebsausgaben be trugen 1.111091 Lftrl. ES resultirte sonach ein Ueber- sch«) von 888,838 Lftrl. Post- und Telegraphenwesen. *— Der internationalen Telegravhen- statistik für 1879 entnehmen wir nachstehende Daten: Die Anzahl der Telegraph-nämter betrug in Deutschland 9893, den vereinigten Staaten von Nord amerika 9077, Großbritannien 533«, Frankreich 5l84, Oesterreich 350«, Rußland (einschließlich der asiatischen Besitzungen) 833«. Italien 8811, der Schweiz 1104, Ungarn 98 >, Schweden 759, Belgien 708, den Nieder landen 326. Spanien 358; bie Länge der Telegraphen leitungen stellte sich in den Vereinigten Staaten von Nordamerika auf 375.556 Kilom, Deutschland auf 838,427 Kilom, Großbritannien auf 181,930 K-l^m., Frankreich 188,518 Kilom, Rußland (einschließlich asiatische-) 143 79« Kilom., Oesterreich 90,988 Kilom, Italien 84.101 Kilom, Ungarn 58,918 K lom, »panien 40 053 Kilom, Schweden 29,026 Kilom., Belgien 33,572 Kilom., der Schweiz 16,007 Kilom., und den Niederlanden 13,654 Kilom Die G.sammt- einnahmen an Telegraphengcbüh-en haben betragen: in den Bereinigten Staaten 61,874,478 FrcS, Groß britannien 86,313,830 FrcS., Frankreich 23.038,835 FrcS., Rußland 28,488.053 FrcS.. Deulschtand 18.548,718 FrcS.. Italien 7,983,640 FrcS, Oesterreich 7,757,980 Frc»., Spanien 4,001,859 FrcS., Ungarn 3.405,118 FrcS., Belgien 8,334,809 FrcS.. der Schwei» 8,076,483 FrcS., den Niederlanden 1.905,333 FrcS. und Schweden 1,709.911 FrcS. Daß Deutschland bezüglich der Einnahme noch hinter Rußland zurück- ftebt. erklärt sich auS den niedrigen Telegraphen- aebübren, welche im Deutschen Reiche erhoben werden. So sind beispielsweise in Rußland nahezu 3 Mil lionen Francs Depeschengebühren mehr als in Deutschland eingenommen worden, während die Zahl der beförderten Telegramme über 9 Millionen weniger al- in Deutschland betragen hat. Leipziger Lörse am 8V. December. Die mit heute begonnene WeihnachtSwoche w rst ihre Schatten bereits voraus, die Börse befindet sich schon inmitten der Feiertagsruhe. DaS Geschäft ent behrte beute von Beginn bis zum Schluß emer wirk lichen Bedeutung und wenn es auch in einzelnen Momenten den Anschein gewann, als ob der Verkehr erweiterte Dimenswnen angenommen habe, so stellte sich doch, wenn man der Sache näh:r trat, heraus, daß eS nur vereinzelte Papiere waren, für welche sich größeres Interesse zeigte, ohne daß aber die Um sätze wirklich erhebliche Summen aufwiesen. Gehen wir der sich auf den verschiedenen VerkehrSge- bieten mehr oder weniger vorhrndenen Geschä-lS- enthaltung auf den Grund, so haben wir »dieselbe in der Hauptsache darauf zurückzuführen, daß von den maßgebenden Plätzen die Berichte jedes Animo vermissen ließen und demzufolge einen Anreiz nicht auSzuüben vermochten. WaS die Haltung der Börse in ihrer Allgemeinheit anlangt, so haben wir auch heute zu constatiren, daß die Tendenz fertgesetzt zur Festigkeit gravitirt und daß eS eben nur eines äußeren Anstoßes bedarf, um der HauffediSpositton in prononcirterer Weise Ausdruck zu geben. Belang reiche Schwankungen haben in den CourSnotirungen nicht stattgefunden. Auf dem Gebiete der deutschen Staatsfonds waren namentlich 4 proc. Sachsen außerordentlich fest und ziemlich belebt, auch in Sächsischen Renten, welche gleichfalls sich bester Festigkeit erfreuten, wur den ansehnlichere Beträge umgesctzt; 4 proc. ConsolS aeschäftSlos; RcichSanleche bei etwas ermäßigter Notiz ziemlich rege. Landescultur, Bremer un» Ham burger Anleihe besser. Die Eisendahnactien waren im Ganzen fest, aber nur zum kleinsten Tbeile in größerem Umsatz; bedeutende Beträge wurden von Baschtiehrader ä und ll, sowie von Böhm. Nordbahn umgesetzt: auch Graz-ttöflach »nd Berlin-Dresden wurden mehrfach gehandelt. El»ethal beliebt und höher, auch Anhalier anziehend, Ausjig-Teplitz recht fest. Thüringer erließen 0.50, BreSlau-Schweidnitz wurden etwas billiger ab gegeben; Hallc-Sorau stellten sich etwa- höher. Bon den Stammprioritäten büßten Berlin- DreSden 1 35 ein, wurden aber in größeren Beträgen gehandelt; Dux-Bodenbach ä und v nachgebend. Die Banka ctien lagen im Ganzen recht fest und zeigte sich namentlich gute Kauflust für Leipziger Credit, Leipziger Bank (-j- 30), Leipziger DiSconto l-s- 0.65) und Sächsische Bank; für Darmstädler war letzter CourS nicht ganz zu machen. Geraer Bank preishattend, Meininger befestigten sich. Bon den industriellen Wertsten kamen haupt sächlich die Actien von Bierbrauereien zur Geltung, und zwar erstreckte sich die rege Nachfrage auf Jürgen- (-i- 8.50), Gohliser l-s-0.50) und Altenburger (-i- 9 40): der CourS der letzteren Actien dürfte im Verhältmß zu anderen Werlhen alS zurückgeblieben zu bezeich nen sein. In den Kohlenactie n bewegte sich daS Geschäft in einem langsamen Tempo; gehandelt wurden Brückenberg; alte Erzgebirgische schloffen 10 ^ höher. Die PrioritätSobli gationen waren im All gemeinen wohl fest, aber nicht sonderlich belebt; beliebt waren fortgesetzt Lemberg er, Rerdwest, Südbahn, Prag-Turnauer 1, Dux-Vodenbacher II, Kaschauer. Kronprim, Brünn - Rossitzer, Weimar- Geraer. Magdeburg-Halbsrstädter, Cottbuser ö, An halter X und v, sowie Altenburg-Zritzer. Ausländische Staatsfonds gesckästSloS. Wechsel in ziemlich gutem Umsatz; London etwa- gedrückt aber gesucht bleibend, in Pari- und Wien fanden größere Abschlüffe statt; lange- Wien stark gesucht Sorten still, Rubel höher. Börsen- und Handelsberichte. Frankfurt a. M., 19. December, Nachmittag-. Ettll. Es fe eten - Societit. Darmstädter Bank 153'/» öftcrr.-ungar. Bank 705, Ereditactien 8««'/^ ötterr. Silberrente 63, öfterr. Papierrente 68'/, österr Goldrente 75, ungar. Toldrente 84'/„ «ngar. SlaatSIoose —, 1860er Loose 183, Böhmische West bahn 813',,, Elisabethbahn 174, Nordweftbahn 168*,„ Galizier 84 l, Franzosen 848'/., Lombarden 84, 1877er Russen 8u'/„ ll. Orientanleihe 57'/,. Nach Schluß der vöises: Cred.tactien 84«"/,, Franzosen 838"/,. Ha«h«rg, 18 December, Adrnos. »venodör»^. Ereditactien 2«7, Lombarden 809. Franzosen 589, öfterr. SIberrente «3' „ d». Papierrente 68" „ do Goldrente 75, ungar. Goldrente 9l',„ 1877er Russen 98'/„ ll. Onentanl-ihe 5«/„ IU. Orientanlerhe 5«',^ Laurahütt« 180 Recht fest, aber still. Sie». 80. December, Vorm. 10 Uhr 50 Minuten. Ereditactien 388 30, Franzosen 878.00, Galizier 880.75, Angko-Austr. ISO 50, Lombarden 87L5. Papierrente 73.00, ungar Goldrente 110.60, Marknoten 58.18^/^ Napoleon- 9.37 Befestigt. Parts, 18. December, Abends. Boulevard Verkehr Anleihe von 1873 l 19.40, Italiener 88.85, Türken 12.62',„ Ungar. Goldrente 97'/,„ Egypter 853 75. Fest. Part-, 19. December, Abend- Boulevard« Verkehr. 3 proc. Rente 84.87'/,. Anleihe von 1878 118.35. Italiener 88.80 Türken 13.50. österr. Gold- rente 75'/,. ungarische Goldrente 97.00, Egypter 353 13'/,. Matt. vaadao8W«»8. -o- Der AuSweiS der VLchsi« schen Bank »u Dresden vom 15. Dccember e. lautet mit Berücksichtigung der seit der letzten lleberstcht vo» 7. December e. eingetretenen Aender»nge» ww folgt: Aktiva. Tour-fähige- deutsches Geld ^l 16 863.561 Abn. ReichScaffenscheine . . , 139.980 Abn. Noten anderer deutscher Banken Sonstig« Saffenbestände Wechselbeftände . . . Lombardbeftände. . . Effeclenbestände . . . Debitoren und sonstige Acttva Passiva. EinaezablteS Actienca- pttal Reservefonds .... Banknoten im Umlauf Täglich fällige Verbind lichkeiten An Kündigungsfrist ge bundene Verbindlich keiten - 9,040,574 Zun. Sonstige Passiva . . - 878,578 Zun. 146.888. S.7S0. 7,1^8,600 Zun. 8,318,800. 1.091,838 Z an. 83S38«. 46.788.833 Zun. 5,8l8. 4.066 840 Zun. 164,300. 4,074,14« Abn. 61,684. 3,913,061 Abn. 994.39S. 30,000,000 unverändert. 3,440,805 unverändert. 39,573,300 Zun. 1,463,700. 1,730.551 Zun. 447,143. 851,335. 438. Die umlaufenden Noten waren demnach am 15. December c. mit nahezu 61 Proc. (80.98 Proc. egen 57.63 Proc. deS Ausweises vom 7. December e.) edeckt und betrug die Notenreserve 1^39,781 >5 (gegen 694.699 am 7. December 1880). /»dlunx» - Lli>,1«1Illux«n. Handels - Gesellschaft Borchelt L Co. in Fehrbellin. Termin: 8 Januar n. I. Antwerpen, 18. December. Umsatz von Häute« 134« Stück — Wolle ruhig. — Kaffe« bessernd. Verkauft 1698 Ballen Ri« zu 31 c. — Amerikanisches Terpentinöl 20'/., französisches 81 fl. Ha»re, 18. Decbr Baumwolle fest; Verkäufe 3000 Ballen, s-hr ord. Louisiana per December 7V FrcS. — Kaffee höher; Umsätze 7710 Ballen, wovon 1230 Ballen Rio ungewaschen auf ILieferung 63—63 FrcS., 500 Ballen Capitania auf Lieferung 61 FrcS., 300 Ballen Haiti Sr. Marc 73 FrcS., 460 Ballen Cap 70 FrcS., «09 Ballen Jacmel 71 FrcS., 100 Ballen Laguayra gesiebter 92 FrcS., 200 Ballen Jacmel gesunder 63 FrcS. und «00 Ballen Malabar auf Lieferung 87 50 FrcS. * Dundee, >4. December. (Original-Marktbericht von O. Holdheim.) Die in unjerem Markte fast traditionelle Stille vor JahreSscbluß hat eine ziemlich unerwartete Unterbrechung erfadren. In dem größten Zweige unserer localen Jndust ie, der Hesfianfabri- kation. hat sich seit einigen Tagen eine beträchtlich "erwehrte Thätigkeit gezeigt, und die damit verbundene Preissteigerung hat auf alle übrigen Zweige ein« be festigende Wirkung auSgeübt. Nur die Leinenbranche blcivt füll und auch Rohmaterialien sind wenig ge fragt; überall aber herrscht eine zuversichtlich« Stimmung, und man merkt nur wenig von der sonst am Jahresende ziemlich deutlich auftretenden Tendenz, so viel wie möglich von vorhandenen Lagern abzu stoßen. Soeald die Neujahrsfeiertage vorüber sind, wird eine lebhafte Erneuerung deS Geschäfte- er wartet; und da alle Verhältnisse günstig liegen, halten Eigner mit Angeboten zurück. — Jute-Gewebe. In Hessians sind, hauptsächlich für den kalifornischen Markt, in den letzten acht Tagen außerordentlich große Quantitäten placirt worden, und die fast un mittelbare Steigerung in den Notirungen hat auch eine bedeutende Anzahl OrdreS für andere Märkte zum Vorschein gebracht. Fabrikanten find jetzt wieder reichlich mit OrdreS versorgt und HessianS sind nur zu erhöhten Poesien erhältlich TarpaulinzS, SackingS und BagaingS dagegen bleiben ruhig und unverändert im Werthr. — Lainengewebe. D»e einlaufenden OrdreS genügen nicht, um die ganze Production ab zunehmen. Fabrikanten sprechen wieder von Re duktionen in der ArbeitSzett und werden, wenn die Lage sich nicht verbessert, auch noch einen Theil ihrer Wtbftühle außer Thätigkeit setzen. Preise sind unregel mäßig und schlecht behauptet. Segeltuche sind etwas mehr gefragt zu alten Preisen. — Garne. Fl ichS- und Tow-Garne sind sehr ruhig, ohne jedoch niedriger zu notiren. Jute-Garne sind in den schwereren Nummern und in ordinären Qualitäten vernach lässigt, nur in Hessian-Garmm hat in Folge der jüngst placirten OrdreS ein lebhafter Umsatz ftattge- funden. Preise find daher leicht behauptet, indeß nicht höher zu nennen. — Roh-Jute. Nachrichten von Lalcutta melden höhere Preise im Bazar und steigende Frachten Umsätze am Platze bleiben fest »u eher etwa» höheren Nottrungen. — FlachS. Aue Marken sind ruhig und in Abwesenheit von Kauflust haben Preise sich nicht verändert. Am Platze haben kleine Umsätze für täglichen Bedarf stattgefunden. * London. 18. December. Kaffe». (Origtaalderichd. von Friedr. Hutb 4 Eo.) Auktionen der Loche: Ceylon 835 Fässer, 800 Varrel- und Säcke, aood mtd. dull to bright blue 88, Oä biß 87» 6ä bold 89, Oä - 107, Oä P««S 100, Oä . 104, «ä low mid. greyish old crop. . 71, kä - 78, «ä faded und grey small . . . «1, Oä - «5, Oä Ostindien, 485 Kisten und Säcke, theil- verkauft, ne» bri-ht greenish rather small 78, Oä - 76» Oä hold 88, Oä - 84, yä peaS 97, Oä - 99, Oä Jamaica 870 Colli, ein kleiner Theil »erkauft, aood oro. mixed . , . . . 53, 8ä - 84, Oä sine ord. greenish 5«, 8ä - 87, Oä Neu-Granada 818 Säcke, wenige Loose verkauft. good bright to fine bold blue 98, Oä - 99, Oä bt. Domina» 100 Säcke. ord. palisy mixed .... 80« Oä - — — Zurückgezogen: Guatemala 48 Säcke, Laguayra 48 Unser Markt eröffnete flau bei allgemeiner Zurück haltung Günstige Nachrichten von New Kork und Rio riefen jedoch gegen Ende der Woche eine bessere Stimmung hervor, und scheint man sich immer mehr der Ansicht Hinzuneigen, daß die augenblicklichen Preise dazu angethan find, ruhiger dem Gange des
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