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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188012228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- diverse Paginierfehler; Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-22
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1880
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7641 dchachlvi« Freilich die ad find jetzt özlich war. nagekehrt« tSsreude za de backten Feste ncht c Herr hat gestellt und Quantität -«bergt« e tu dem Male eine iu-führung rem Unbe- bäume arm „für unbekaov- stnem uv- wie ae- S0 Stück S H.'iligen W Bolk- e hier be- >ik. 47 Pf. vorfand. 50 Mk nrng zur Mk und :n durch angSstücke 4.Decbr und die hien der r Anstalt die wol- Hierauf t übliche ever ein :a Mor- « erhielt Cizarre den be- se kleine stbeschee- lgt viel- Eriane- hllr und 1, wenn Unter en wer- immer , einer Einige Alle, m amt- hosralh swaft > Mark pfl'ch'- Dienfte ommen airi« :n im ne ze it da« )anrm Spiel lle in v die ersten r Un- »rt im salrm efenl- durch höht, ttag Ot» I Ge- ver- e er- letzte, vor- da» auch men lrin- auch »ßm »m- ar- Iword« Hi, votz. de» htefiarn Schöffengericht zur " ottichea Berhaadinnq 5»»m« Sen Herrn ximder bcz. von Lessea Rocht«betstand, Herr« tztSauwaU Ludwig, ist die Abhörung einer lAuzahl Zeagen beantragt, dir dem Zusammenstoß Iiwtschcn den beiden streckenden Thetlea beigewohnt Ihaben, und eventuell wird von dieser Sette auch lauf der V«uehmung de» Hofprediger» Stöcker ^bestanden werden. 3m September d. 3. gab ein Fremder bei sseiner Lnweseuheil in Leipzig au- Versehen iuem Droschkenkutscher für Fahrgeld anstatt ine» Einmarkstücke- ein Zwanzigmark-Stück und Ibcarerkte den Irrthum erst, nachdem die Droschke Iwieder abgefahren war. Et war an einem Abende la« Bairischen Bahnhofe und der Dunkelheit und Ider Eile wegen war auch der Kutscher zu ent- Ischuldigeo. Obgleich der Fremde kein« Kenntniß Ivoa der Wagennummer genommen hatte, zeigte ter von Chemuitz au- der Polizeibehörde in Leipzig sdiesen Fall an und erhielt von derselben in größter Promptheit «ud zu feiaer Freude den Überschüssigen Betrag durch die Post zugeschickt. 12er betr. Droschkenkutscher. Otto Fel brich. 50. Halle au» eigenem Antriebe bet der Be- lhörde Anzeige erstattet. Solche Bravheit verdient Mentlich« Anerkennung, zugleich aber diene der fall zur Warnung. Möge jeder Fahrgast die Kummer der Droschke, die er benützt, >,ch genau insehen. * Leipzig, 21. December. Am heutigen Tage fand die achtzehnte und letzte Verhandlung de- hiesigen Schwurgerichts in der vierten dirS- ijährig« Quartal-Session statt. Der Angeklagte. Ider Brunnenbauer Franz Emil Pfeiffer von hier, wurde in dieser Verhandlung von der An klage der versuchten Notzucht fr et gesprochen. H Leipzig, 21. December. Gestern Abend kam in der Tauchaer Straße wieder einmal der grobe stlnfug vor, daß drei angetrunkene Bucsche ilnn in Arm die ganze Breite de- Trottoirs da hin gingen, andere friedliche Passanten zum schleunigen Ausweichen und H nuntertreten zwangen und schließlich arretirt werden mußten. E- waren drei Steinhauergesellrn. kräftige Bursche, deren widerstreben bei der Arretur und Fortführung sie vereinte Anstrengung von vier Schutzleuten rothwendig machte. Aus dem Naschmarkt wurden >ie Excedcntm eingesteckt. — Ja einem Grund, stick der Pfaffendorfer Straße stürzte heute Nach nittag eia 20 jährige» Dienstmädchen beim sensterputzen 1 Stock hoch in den Hof hinab und verletzte sich derart, daß sie mittelst SiechkorbeS aach dem Krankenhause gebracht werden mußte. — 3n der letzten SonntagS-Nummer kommen sauf Seite 7560 in dem Artikel „In Schleswig- »olstein haben die Stürme" rc. mehrere Druck fehler vor, die wohl der Berichtigung bedürften: >ES ist zu lesen Zeile 6 statt Meedors— Meldorf, jAeile 8 statt Bvog — Roog, Zeile 11 statt - Rögen, Zeile 15 statt Stöd — Stör, l-?. Bolkmar-dorf, 20. December. Hier sird diese» Jahr wieder Christmarkt abge- halteu, welcher gestern begann und am 24 De cember, Abend» 10 Uhr geschloffen wird. Die lu-aaben d« Händler für Buden, Erlaubniß und rm. sind verhältnißmäßiz äußerst niedrig. Da Folge besten natürlich auch billig verlaust wer enkann, so mögen sich davon, wie von der litte der Maaren nicht nur di: nächsten, sondern besonder- auch die östlich von hier liegenden Ort schaften recht flckßig überzeugen, klebrigen» sparen "rc ja noch viel an Zeit und Weg. Wer da glaubt, daß die Socialdemo- lraten sich nicht an den GemeinderathS- rablen betheiligen, konnte bei der am 12 d. M. Stötteritz fiattgefuudenen Wahl schnell eine- lnderen belehrt werden. Mit einer gegen früher im Nicht- zurückfleheuden Organisation und Rührigkeit luchten sic Propaganda für ihre Ccm- didaten zu mach». Nur dem festen und ge- schlossen«» Vorgehen de« Hau<b«sitzer-Verein- ist « zu danken, daß in Bezug der Ansässigen die Kandidaten der Ordnung-Partei siraten. Es wur den gewählt als höchstbesteuerter Ansässiger Herr Maurermeister Itzinger, als mindestbesteuerte An sässige die Herren HandelSgärtner Thieme und sloffermeist« Paulherr, als Ersatzmänner die »crren Schnillwaarenhäadler Künne, Zimmer rann Koppe und Kuustgärtnnc Pabst mit durch schnittlich 96 Stimm», während die von qegue- ifcher Seite ausgestellten Candidaten, Herren vteiusetzermeister Beuther, Buchhalter Nitzsche und Schriftsetzer Franke durchschnittlich 42 Stimmen s erhielten. Bezüglich der Wahl eine- uv ansässigen Vertreters hatte sich leider Niemand gefunden, der en Socialdemokratrn einen Candidaten entgegen- gestellt hätte, und in Folge Dessen war cS dieser Kartei leicht zu fiesen. — Sellerhausen. Bei der vor Kurzem hier Istattaefundenen GemeinderathSwahl trieb die »ine der für ihre Candidaten agitirenden Parteien Idle Agitation so weit, daß sie durch einige Eiu- Ispänner die wahlberechtigten Gemeinveglieder au- ihrer Wohnung nach de« Wahllokal bringcn ließ 'und die Männer mit vier und Cigarren, die franeo aber mit Kaffee und Kuchen regalirte. Vie wir aber erfahren, soll diese Partei dessen I ungeachtet doch nicht znm Siege gekommen fein. O Pegau, 19. December. Vorgestern Abeno brannte «ne de« Gutsbesitzer Verth »Schnauder' Itrebnitz gehörige Scheune nebst vielen Borräthev fuicder. Der Brandstiftung verdächtig ist ein kaurer, welcher im Verthfchen Gute wohnte, zur I Haft gebracht worden. ! * Connewitz, 21. December. Dieser Lage hat ein biefiaer Einwohner von einem an» Conne witz »ach Amerika «uSaew änderten Bekannten, > Namen» W»lf, eine» Brief au» Amerika bekommen, in welchem Derselbe u. Bl. schreibt, daß « in New-sjork Herrn Peeae anaetroffm habe, und tragt an, wa» eigentlich den Peege veranlaßt Hab«, sich nach Amerika zn begebe»? Al- Antwort ans diese Anfrage will man zunächst dem Fragesteller de» hinter dem flüchtig gewordene» vormaligen Gcmeindedorstaud erlassenen Steckbrief sende». Die bei der Sach« in erster Lmie interesstrte Gemeinde sieht natürlich von einer weiteren Verfolgung de» Flüchtlgen ab, da sie dabei ja nur »och erhebliche Kosten Hab« würde. X X Roßwein, 19 December. Bei einer am gestrigen Tage in der Wohnung eine» hiesigen Conservator» abgehaltenen Haussuchung wurden verschiedene auf Falschmünzerei hindeuteuvr Gegen stände vorgefunden. Di« Spur wurde dadurch auf deu inmittelst verhafteten gelenkt, daß eine vagirende Frauen-person wiederholt falsche Mark stücke au-gegrb-n und bei ihrer Festnahme die Werkstätte der Falsifikate verrathen hatte. —r Riesa. D-r Wafferstand der Elbe ist im fortwährenden Steigen begriffen. Da- Wasser ist bereit- seit einigen Tagen aus den Elbquai herauSzetretec'. Es ist nicht da- erste Mal, daß wir im December eine Hochfluth erleben; der Fall hat sich schon mehrmals ereignet. In diesem Jahre war bei den fortdauernden Regenwettern im Herbste da- Eintreten der Hochflut» mit Be stimmtheit zu erwarten. Mehrere Fahrzeuge der Elbe haben bereit» ihre Winterquartiere in der Jahnabach bezogen. * OelSnttz, 20. December. Die hier be stehende Michaelisstistung hat für die hiesige Gegend insofern schon viel Gutes geschaffen, al- sie in Raschau ein eigene- Hau- (Marienstiftung) unterhält, die als Besserungsanstalt für Kinder dient. Dort sind immer gegen 12 Kinder untergebracht, welche sich der besten Pflege erfreuen und meist gebessert entlassen werden. Vor Weih nachten werden auS dieser Stiftung auch größere Unterstützungen an bedürftige und würdige Arme vectbeilt, und diesmal konnten von den auS 55 Orten vorliegenden 220 Unterstützungsgesuchen im Ganzen 146 berücksichtigt werden. Die zur Bertheiluna kommende Summe beträgt 1758 Mk Dadurch ist vielen Armen eine Weihnachtssceude bereitet worden. — Die Stadtverordneten wahl ist sehr ruhig verlaufen Es wurden 199 Stimmen abgegeben, die meist ans bisherige Mit glieder des Collegium- fielen. — Wie auS Johanngeorgenstadt berichtet wird, soll unter den Näherinnen einer dortigen Handschuhsabrik der Typhus derart auSgebrochen sein, daß bis jetzt bereit« 8 Erkrankungsfälle, wo bei einer mrt töotlichem AuSgcmge, zu ver zeichnen sind. — Ja Geising wurden Brandbriefe ge sunden. in denen den dortigen Strohgc stechthändlern, wenn dieselben nicht bald eine Preiserhöhung für da- daselbst und in der Umgebung bergestcllte Strohgeflecht eintreteu lasten, mit dem Einäschern ihrer Besitzungen gedroht wird. — Ja Trebseu hat die Masernepidemie unter den Kindern so um sich gegriffen, daß die ganze Schule geschlossen werden mußte. — Ans Antrag der kgl. Staat-anwaltschaft ward am 16. December in EberSbach der Leich nam de- vor ca. 8 Tagen beerdigten Kohlenhänd lers Heinrich (gen. Stroh-Heinrich) behuf- ärzt licher Section auS dem Grabe gehoben, da der Verdacht entstanden ist, daß ein Tagearbeiter Hanlusch, der mit dem gerade trunken gewesenen Httnrich in Streit gerathen war, die Ursache de» plötzlickea Tode» de- Letzteren geworden, insofern Derselbe von Ersterem derart vom Stuhle ge worfen ward, daß er eine schwere Kopfverletzung davontrug. Hanlusch ist verhaftet, da- Section»- Ergebniß noch nicht bekannt. — Am Sonnabend ist in Dresden, wo er seit 2 Jahren als Emeritus gelebt, der ehemalige Direktor de» Gymnasium- mit Realschule zu Plauen i. V , Professor vr. Theodor Döhner, Rrtter de- k. s. CiviloerdienstordenS I. Cl., nach monatelangen schweren Leiden verschieden. Er leitet« die genannte Doppclansialt altz Nachfolger de» Rectors Dietsch vom Juni des Jahrcs 1866 bis Michaeli» 1878. Während feine- Dircctorates hatte sich die Zahl der Schüler des Gymnasiums ungefähr verdoppelt. Prof. Döhner stand erst im 64. Lebensjahre; er war geboren am 26. August 1817 zu Zwickau und Sohn de» in der Lehrer welt vielgefeierten Kirchenraths Di- Döhner. Nachdem er daß Gymnasium zu Freiderg, kurze Zeit auch die dortige Bergakademie besucht hotte, widmete er sich als Schüler Gottfried Hermanu's auf der Universität Leipzig dem Studium der Philvloaie und begab sich sidavn, mit guten Empfehlungen ausgerüstet, für längere Zeit nach Paris, wo er in der Gelehrtenwelt entaegenkommende Aufnahme fand. Eine Frucht feine» Pariser Aufent halt» ist feine zweibändige Ausgabe de» Plutarch, welch« die berühmte Paris« Buchhandlung Didot L Co. verlegte. Obwohl er sich, wie auch seine oustiaen klemeren Arbeiten Uber seinen Liebling»- rifksteller Plutarch «kennen lasten, in die classi- en Studien gründlich verliest hatte, so bewahrte hn doch fein Bildungsgang vor den Schwächen >eS Gtubengelehrtenthmnt. Die Alten waren ihm liebe Freunde, denen « Veredelung und Vergeisti gung heiteren LebeuSgennffeS, wie er ihn im enger« Kreise treuer bewährt« Freunde fand, verdankte Nach seinem Pariser Aufenthalte übernahm er zu nächst eine Lchrerstelle am Progymnastum zu Schneeberg und wurde von da zu Anfang der vierziger Jahre au die Laodesschule zu Meißen beruf«, wo « al» Proseffor thättg war, bi« ihm da» Directorat zu Plauen übertragen wurde. Sein ungeschminkte» entschiedene» Wes« mathete vielleicht nicht Jedermann an; aber w« ihm näh« trat, lernte die Vorzüge feine- aller Heuchelei ab geneigten GnnütheS schätzen und bewahrt dem Dahingefchie»«« ein ehrendes Tedächtniß. k Dresden, 2l. December. Heute früh hat sich hier unter einer der Säulenhallen de« könig lich« HoftheaterS in der Altstadt ein 17jährig« Bnchbrndergehülfe mit einem Terzerole rn die Brnst geschossen. D« junge Mensch welch« au» Schwermut- über ei« körperliche» beiden seinem Leb« eia Ende mach« wollte, wurde chw« verwundet aufgehoben und noch lebend j» »aß städtische Krankenhaus gebracht. Der Schuß (Gchrotladrmg) hat d« recht» Lungenflügel v«- etzt. — Geste« Nachmittag hat sich ein unde- annter Mann von der AugustuSbrücke herab n die Elbe gestürzt und ist in deu WAlm verschwnnd«. Borüb «gebende, welche den Mann ich auf da» steine«« Brückengeländer schwingen ah«, sprang« herbei, um den Lebensmüde« von ein« grausigen Thal abzvhalten, kam« ab« »u pät, fie sahen nur noch den Körper de» Selbst mörder» in d« gelben Fluth unlergehm. Der- elbe soll eine Uniform getragen Hab«. — Während >eS gestrig« Tage» sind rn hiesiger Stadt aber mals eine größere Anzahl von Taschendieb- iäh len vnübt Word« und zwar fast au»- nahm-loS an Dam«, welche — ungeachtet >« viel« Warnung« — ihre Portemonnaies und onsttgcn Werthsachen in dm äußeren Paletot asch eu bei sich trugen. Zu bcdruern find die Zcrlustträgerinn« gewiß nicht: denn wer nicht ören will, muß fühl«! — Vor einigen Tag« st in Neudörsch« bei Meißm ein weiblicher Leichnam au- d« Elbe gezogen worden. In der Entseelt« «kannte man eine Frau auS Dres den, welche in der Nacht zum 30. Oktober nach einem Streite mit ihrem Ehemann fast unbeklei det auS der Wohnung weg- und in da- Master rlaufen war. — Laut einer Mittbeilung dc» „DreSdn. Aoz" wird der Buchhändler Laessig in Leipzig demnächst ein Adreßbuch der Vororte DreSdenS «auSgeben. vermischtes. T Kassel, 20. December. Ja Folge deS gestrigen Eisenbahn.Unglück« bei Geiste ist eute während des ganzen TagS der Verkehr auf der Main-Weserbabn gestört gewesen: die Pasta giere müssen an der Unfallstelle, da die Wegräu- mung der Trümmer bis heute Abend nickt möglich war, nach wie vor umstcigen und der Güterver ehr ist ganz sistirt. Dn Schaden, w.-nn auch bi« etzt noch nicht sicher geschätzt, beläuft sich auf sehr viele Tausende. Auch dn Abends 7 Uhr 20 Min. dahin abgchende Lccalzug. der fahrplanmäßig fast genau an der Unfallstelle mit dem «t^eletften Zuge "ceuzen soll, war gestern in größt« Gefahr, wurde ndesten durch die Aufmerksamkeit de» Bahnwärter» und eine- Bremsers gerettet. — Die für Professor Mornmsen in Deutsch« and veranstaltete Sammlung hat die Summe von LOV,VOV Mk. «gebm, welche dem durch da- Branvunglück so schwer heimgesuchten Gelehr ten an seinem 64. Geburl-tage (30. Novemb«) zur Verfügung gestellt worden rfl. Wie die „Schief. Ztg." mittheilt, hat allein da* Hau» Mendelssohn in Berlin volle 10.000 Mk. gegeben. — In Wien erregt zur Zeit ein Ent- UhrungSversuch allgemeine- Aufsehen. Der- elbe galt der Opernsängerin Frl. Biauchi, ent behrt ab« insofern der Romantik, als er von einem Geistesschwachen in Scene gesetzt wurde, der, in Frl. Bianchi verliebt, sie durch List und Gewalt zwing« wollte, seine Frau zu werdm. Im zunächst die Entführung in» Werk zu setz«, hatte d« junge Mann den Katsch« der Sängerin mit 3 Gulden zu bestechen vnsucht, sie nach der Vorstellung am 18. December an eine bestimmte Stelle zu fahren, wo er den Wagen erwarten würde. Der Kutscher machte jedoch Anzeige, d« junge Mann wurde festgeoommen und so endete viese EnlsührungSgelchichte mit ein« tragi komischen Pointe. — Dem ,.N. W. Tgbl." wird unterm 17. De cember auS Agram geschrieben: Die gefürchtet« Tage vom 15., 16. und 17. sind alücklich ohne Katastrophen vorübergegang«, doch bewährte sich die Vorhersagung Falb'« irttoferu, als am 16. wiederholt schwächere Erschütterung« stattsand«, und daß auch heute Nacht mehrere Erderschütte- rung« wahrgenommm wurden, darunt« zwei von etwa- größer« Stärke. — Heute Vormittag wiederholtea sich die Stöße leicht. Sehr heftig war j-doch gestern da« nächtliche Erdbeb« in St. ävan und in Krapiva, wo die Leute in Nachtkleidern au- dm Häusern flüchtet«. Hier ia Agram bracht« viele Leute die Nacht im Frei« oder in Hütten zu. Zahlreiche Person« halt« die Stadt verlassen. Eine eigenthümliche Erscheinung wird bemerkt. Aus dem nordwest lichen Theile de« Jellachich-PlatzeS, de» belebtest« Stadttheil», wird auf eine Ausdehnung von zwanzig Schritt« seit zwei Tagen ein andauernde» unter irdische», oonnerähnliche« Getöse gehört. Diese Erscheinung macht hi« große» Aufsehen. — Zu den Berichten deutsch.amerikcmischer Blätter üb« die Ankunft der «uS Hamburg auSgewieseuen Socialisten bemerkt v« ,.New- 7)ork Herald", eS sei zn hoff«, daß dieselbm bald Arbeit stad« und sich von ihr« angeblich« Freun deu loSmachen. Einige von ihnen würden ver ständig genug fein, wenn sie «st von schlechten Einfluss« entfernt wärm, eiazusehen, daß Amerika nicht Europa sei, und daß socialist"che Grundsätze in Amerika nur dazu gut sei«, sich begraben zu lasten. — Eine Anekdote vom Kaiser Nikolaus. An- den Erinnerungen de« Schau spieler» Karalypic wird im Novimberheft d« Zeitschrift ..Russische» Altnthnm" folgende für rassische- Wes«, wie für dm Kais« Nikolaus charakteristische Anekdote mitgetheilt: D« Kaiser besuchte in ein« GouveraementSstadt daß Ge- fängniß und kommt beim Anblick der Sträflinge aus die Id«, fie selbst üb.-r die Ursachen ihr« Einschließung zu befrag«. — ..Wofür fitzest Du? wendet sich d« Kaff« an dm Ersten. — „Schuld los, Lw. kifferliche Majestät", heult« d« Gefragte und wirst sich auf die Kaie, „ans falsche Angabe I hin! Da wurd« halt eine Kirche beraubt und der Küster abgethau — ich weiß von gar Nicht»! — Die Bäuerlein fast« »ich . . Der Kais« winkt ih« ab «nd wenbet sich zu« Zweit«. „Du, wofür fitzest Du?" — „Aoch falsche Rn gäbe, Ew. kaiserlich« Majestät. Ein Hausir« wurde nahe beim Dorfe «schlag« uno aus geplündert — mir ist» auch nicht im Traume eingefallen . . " — „Und Du ?" wmdet sich der Kaisertum Dritten. — „PureBosheit, Ew. Maje stät. Hat «ir mein Nachbar ein« ganzen Pack« falsch« Papiergelde» untergeschoben, und auf dm Boden wer weiß wa» für Drucksteine geschleppt ich bin rein wie ein Kind." Die Jeremiad« dieser Tugendheld« langweilt« dm Kaiser sichtlich Rffch überflog er die ganze Reihe von Gträjlmgm und sein Blick fiel auf einen zerlumpten Zigeuner ! „Du. mein Junge, natürlich auch auf falsche An gabe?" — „DurchanS urcht, Ew. kaiserliche s Majestät", entgeanete stramm der Zigeuner; „ich sitz' mit Fug unv Recht; Hab' einem Kausmaun sein Rößlein gestohlen." — „Nvßlein gestohlen!' wiederholte der Kaiser lächelnd und wmdete sich zum Gouverneur: „Sofort hinan» mit dem Tauge nichts! Uat« so ehrlichen und unschuldigen Leut« darf « nickt bleib«, sonst verdirbt « mir am ^ Ende noch vie ganze Gesellschaft." Ans -em Geschäftsverkehr. k Einen geradezu prachtvollen Anblick gewährt in diesem Augenblicke daS Echaugewölbe d« Gärtnerei von H. Allihn an der Ecbillerstraße. Die Wand- flärhen Hab« sämmtlich einen von Tannenrersern gebrldeten Hintergrund «halten. Ring» umher sind geschmackvoll arrangirt die seltensten Blatt« und blühenden Pflanzen neben den so gern gesehenen Hyacinthen, Camellien, Tulpen und Maiblumen, allesammt im schönsten Flor, aufgestellt. AIS besonder- wohlgefällige Exemplare stellen sich dar die buntölättenge chinesische Papierftaude, die Phönix- oder Dattelpalme, bunte Dracaena in ver schiedenen Nuancen, der buntblätterige Schrauben baum lLslläeoosi Veitedii), die ärec, kemii, eine d« edelsten und dabei unempfindlichsten Zimmerpflanzen auS der Tropenwelt. Den Glanzpunkt des Ge wölbes bildet ab« eine Collection rerzend« Gruppen au- italienischem Strohgeflecht od« auch auS Birken rinde gefertigt und in die Formen von Körbchen, Blumenständern rc. gebracht und mit blühend« und Blattpflanzen gefüllt. Diese Sach« sind geradezu meisterhaft auSaeführt und eignen sich vor Allem zu willkommenen Feftaeschenkeu; sie bilden eine Zierde de» Weihnachtstisches und rechtfertigen den gut« Ruf, welch« sich die Firma überhaupt und auch in Bindereien erworben. f Zur Ausschmückung eine» recht« Weihnacht»- tische- gehört auch eine kleine Auswahl guten und reinen Weines. In dieser Hinsicht hat die hiesige Firma LontS verthold. Blücherstraße S, den ver schiedenartigsten Ansprüchen Rechnung zu tragen ge- sucht. Dieselbe vertritt da- Hau» Joh. Wilh. Ahle» Sohn in Hannover und führt alS bpeciatität reine Bordeaux-Weine, obschon auch in anderen Marken da» Lag« reich ausgestattrt ist. Ebenso werden hier allerlei sein«« Liqaeure und Essenzen und echte Thüringer Fleischwaaren in vorzüglicher Qualität abgegeben. k Unter dem vielen Interessanten, welche» zur Weihnachtszeit ausgestellt ist, verdient auf eine Et«r»d-Uhr im Schaufenster d«S Her« Uhrmach« H Kretz schmor, Steckn«. Passage, aufmerksam ge- macht zu werden. Dieselbe ist in kunstgerecht« Schnitzerei auSgeführt mit Kukuk und einem patrouil- Irrenden Schildwachposten, welcher von rechts nach link» marschirt. Kehrt macht, wied« nach recht» schreitet und so in steter Folge seinen Posten gewissen haft versteht. Auch darf für den Weihnachtstisch die schöne und reiche LuSwabl goldener Herr«- und ramennhre« mit Empfehlung «wähnt werden. k Die seit vielen Messen in Leipzig bekannte Firma Franz Hrff aus Wien, Fabrik von Meer schaum- und Bernsteinwaaren, hat jetzt am Platz« ein« permanente Niederlage in der Ccgarrenhandlung von «nfta» Ktetz, PeterSftrafie 40. Vielen Freun den von diesem Artikel dürste DieS vor Weihnacht« zur willkommenen Nachricht dienen. k Gewiß Mancher »«bricht sich, wie man sagen pflegt, den Kopf darüber, wa- er wohl diesem oder jenem sein« Angehörigen resp. Bekannt« männlichen Geschleckt» zu Weihnachten schenken könne. Ln Biele- wird da gedacht, aber Nicht» will sich so recht eignen. Sind die zu Beschenkenden Rauch«, so könnte man in vezug auf die scheinbar so schwierig« Wahl da- Dichterwort in Erinneruna bringen: „WaS willst du in die Feme schweifen, sieh, da» Gute liegt so nah" — nämlich «in Präsent bestehend au» Nauchmaterial. Cigarren, Cigaretten, Tabak all« Sorten rc Eine besonder» reiche Auswahl bietet nun die bekannte tktgarr»«- «ntz rotzaS-Hontzln»« von A. r»«o hier, Grimmaische Str. 17 lEafe Frische), in welch« die verschiedenartigsten und wohl l«d«r» G-schnrrck zusagenden Liga««, Cigaretten, echte türkisch« unv andere Tabake zu finden find. Daran erinnernd, glaub« wir Bielen ein« will kommenen HmweiS gegeben zu Hab« f Ein »istcheu SesttagS-Ctgorr« «freut sicher lich jeden feurig« Anhänger deS „Doctor Qualm". Zn dies« Beziehung kann nun die wohlrenommirte Tabak- und Ligarren-Handlung von «. Morts« hi«. Grimmaffch« Stemweg Nr. 80 (schrägüber d« Hauptpost), dem Publicum mit Recht empfohlen wer d«. da dieselbe ihre ausschließlich« Aufmerksamkeit aus ein reele», gediegene» deutsche» Fabrikat in billig«, mittlerer Preislage verwendet. Der Käufer findet hier geschmackvoll auSgeftattete Kistchrn zu L5 Stück von 76 bi» 8 ,u 60 Stück von 1.60^8 bt» 1» 100 Stück von S ^l bis SO Sämntt- lich« Waaren find abgelagert und werd« unter Garantie nur für Da» verkauft, w»S fie wirklich find. DrSgleichm findet matt hi« rin große» Lag« in türkffchen und russisch« Tigarrttm, türkischen und ander« Rauchtabak«, sonn« Rauchutrnfilien jeder Art. Gekaufte Waaren werd« von genannt« Firma nach de« Fest« auf Wunsch mngelauscht.
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