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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187902234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-23
- Monat1879-02
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.02.1879
- Autor
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s s e» Sst r »» » s V s ^ : EZ- . Ni s- >»^e : e» 3» 2 » V V ' 5L i », 3 ! Z- LS L-- -» L V - ^ ^V- 2Z. ?» AG- 5' -« Grschet»1 tS-ltch stich 6'/. Uhr. -chettl«» Ml» trxcdtltli» IohanniSgaffc 33. chachß»»de» der Lrdaett»».- S»nmltags 16—VS Uhr. Nachmittags 4—« Uhr. , w m«k«ad« «ka^Iandl-r Ma«u- «t »acht i«h die Nrd«kioa nutz! »erdtildttch. der für die nächst. Nummer deftimmten an Wochentagn, bis Nachmittags, au Sonn tagen früh dis V,v Uhr. Ui Filiale» für Zi>s.>n»,hme: Klemm. Universitätspr. 22. Löichr, Sathariucnstr. 18,p. nur bis '/,3 Uhr. WWger.Tagclilall Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalgcschichte, Handels- und GcschäslSderkkbr. Aest««r 15,5SG. LV«,,r«rM§»re1, viertelt. «V.AL iucl. Bringerlohu b MI., durch di« Post bezogen 6 Mt Jede einzelne Nummer 2L Pf Belegexemplar 10 Pf. Gebilbrcn für iHxttabeilagea ohne Postbesörderung 36 Stk. Mit Postdesörderuug 4L Mt Zaserate Lgesp Petitzeile 26 Pt Größere «chnsten laut unserem Preisverzelchliih — Tabellansihe^. Satz nach höberem Tarif. Lettawlu ualer dem ttedactlonoßrut die Svaltzeile 46 Pf. Inserate sind stets an d. Cepedtttro zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pi-acniuuanmch» oder durch Postvorschuß. 54. Somrtag den 23. Februar 1879. 73. Jahrgang. — s AG- — Nachruf. L» LI. ds». verschied in der Vollkraft seines Lebens unser stellvertretender Vorsitzender. Herr Baumeister Otto Klemm. I Die rege Teilnahme, die er den unS gestellten Aufgaben allezeit entgegentrug, sein offener, treuer am. wie sein freundlich collegialischeS Wesen, laffen unS sein frühe- Scheiden schmerzlich beklagen, sichern Lm aber auch über- Grab hinaus unser dankbare» und ehrendes Gedenke» Gr ruhe in Frieden! Leipzig, den LZ. Februar 187». Die «ewerbekammer. W. HLckel, Vorsitzender. Herzog, Secr. OeffentUche Sitzung der Gtadwerordntten am 26. Februar ». o. «beuds ^/,7 Nhr i« Taale der I. Bürgerschule LageSordn^ln^ die Erbauung eineS LeichenhauseS und I. Gutachten deS Bau-, Stiftung?- und Finanzausschusses einer Begläbnißhalle auf dem nördlichen Friedhof«. II. Gutachten des Bau- und Finanzausschusses über den Ankauf der beiden kleinen Gebäude auf dem ehemaligen Kohlenbahnhofe. UI. Gutachten deS Bau- und OekonomieauSschusseS über o. Regulirung der Fluchtlinie auf der Nordseite der Pleißengaffe, b. Regulirung der Fluchtlinie auf der Westseite der Münzgaffe, c. Feststellung der Baufluchtlinie für die Hinterhäuser der Gerberstraße, <l. Entschädigung eines Aojacenten der Ulrichs- gaffe für Arealabtretuna zur Straßenverbreiterung, e. Aufgabe deS verkauf-rechtes an einen Areal- streiscn vor dem Grundstücke Grimmaischer Steinweg Nr. 3. iV. Gutachten deS BerfaffungSauSschuffes über die Gestundung von LicitationSgeldern bei Holzauctionen, d. die Eingabe der Herren Schulze und Genoffen wegen Beseitigung der Bordellwirthschaft in der Llexanderstraße. Eutachten deS BerfaffungS- und Finanzausschusses über den vom Rathe abgelehnten Antrag wegen extractweisen Abdruckes deS HauShaltplanks rc. auf den Steuerzetteln. Holzauktion. Mittwoch den 26. Februar ». c. sollen von vormittags ü Uhr an im Forstrevier vurgau, auf dem ahlschlage in Abth. 14, ea. 466 klar gemachte Stockholztzauseu mtn den an Ott und Stelle öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft auf dem Kahlschlage in Abth. 14» an der Leutzsch-Wahrener Brücke. Leipzig, am 18. Februar 187». DeS AathS Forsitzeputatto«. Bekanntmachung. Mit Ostern d. I. sind von un» für Söhne oder Töchter hiesiger Eltern zwei ganze, nach Besinden in ier halbe zu theilende Freistellen am Eonservatorium der Musik allhier zu vergeben. Die Vergebung erfolgt auf ein Jahr. Bewerbungen sind unter Bescheinigung der OrtSangebörigkeit der Eltern der Gesuchsteller und soweit möglich unter Beifügung von Zeugnissen über Wohlverhalten und Befähigung btS zum 6. Marz e. ,christlich an das Direktorium de- König!. Sonservatorium der Musik allhier zu richten. vet«ig, den 20. Februar 187». Der «ortz »er Stabt Leipzig. vr. Georgi. Richter. Bekanntmachung. Die Klempner-, Schieferdecker-, Glaser- und Maler- und »nftreicherarbetten, sowie die Herstellung oer Vlitzadlettung für den Neubau der VH. Bürger- und der VH. veztrks-rchule im großen Johannis- gatten sollen vergeben werden. Die Angebote können sowohl auf eme, als beide Schulen zusammen erfolgen Die Anschlagbformulare und Bedingungen können bei Herrn Hofbaumeister Otto Brückwald, Nürn berger Straße Sir. 44, 2 Etage, entnommen werden und wird daselbst auch jede weitere gewünschte Aus kunft ertheckt. Die Offerten sind unterschrieben, versiegelt und portofrei und mit der Aufschrift: „VIl. Bürger- und Vll. Bezirks-Schule" und Bezeichnung der betreffenden Arbeit versehen, bis spätestens de» S. Mürz vr. Abend- 5 Uhr auf dem Bauamt, RathhauS, L. Etage abzugeben. Leipzig, den Ll. Februar 187».Die vaudeputalts» de» AathS. Bekanntmachung. Die Zimmer-, Maurer- und Steinmetz-Arbeiten zu dem Neubau einer Schule allhier sollen je mit Anschluß der Materialien im Wege der Submission unter Vorbehalt der Auswahl und der Entschließung m der Sache an Unternehmer verdungen werden. Du Lutographien. Blanketts und AuSführungSbestimmungen liegen bei Herrn Architekt E. Msrttz in Leipzig. PomatowSkystraße Nr. 5, zur Einsicht bereit und können dort in Empfang genommen werden. Die Offerten sind unterschrieben, versiegelt und portofrei und mit der Aufschrift „Neue Schule in Connewitz" und Bezeichnung der betreffenden Arbeit versehen, bis spätestens de« 6 Mürz ». v.» AbeadS 8 Uhr 1« Se«et«de>»mte alhter abzugeben. Connewitz, den LL. Februar 187». Der Schulvorstand. Gemeindevorftand Peege, Vorsitzender. Brennholz-Auction. Montag, den 24. Februar 167», sollen von vormittag- 9 Uhr an im Forstreviere Connewitz auf dem Mittelwaldschlage in Abtheilung 40» 3 Raummeter eichene Nutzscheite und LOK Raummeter eichene Bren«schette unter den an Ort und Stelle öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammeukunst: auf dem Mittelwaldschlage in der Nonne unweit deS Schleußiger WegeS und der nassen Wiese. Leipzig, am 14. Februar 1879. De» AattzS Forstdeputatio». Brennholz-Auction. Dv»»erStag, de« 6. Mürz » o. sollen von vormittag» 9 Uhr an im Forstreviere Connewitz aus dem Mittelwaldschlage in Abtheilung 45s und d ca. 20 Abraum- und 83 Langtzaufe«. sowie »0 Bund Dvrnen an Ort und Stelle unter den öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: im sogen. Ritterwerder an der Plagwitzer Straße, unmittelbar vor Plagwitz. Leipzig, am 21 Februar 1878. Des «artz» Karftdrputatta«. 800 X 800 . — Bekanntmachung. Im Monat Januar d. I.. gingen bei der Armenanstalt ein a. an Legaten: ^4 in zwei Stück 3'/,proc. Erbländ. Ritterschaft!. Pfandbriefen von dem am 18. Oktober v. I. verstorbenen Herrn Seheimrath Professor vr Gustav Hänel, von einer verstorbenen Freundin der Armen durch Herrn Advocat Wecker; d. an Geschenken: wegen Beilegung einer Streitsache, ohne Nennung eines Namens, zur Verwendung in Speisemarken von T., von dem Uhrmacher Herrn Aug. Kaßbrig überwiesene Forderung, BergleichSzah.ung in einer Klaasache von Frau R.. durch das König!. Bezirksgericht: e. au der Aruieucaffe gesetzlich zufallendcn Gelder«: für ertheilte Musikerlaubniß, durch den Rath, diverse Strafen wegen SonntagSentheiligung, durch denselben, Antheil für auSgefertigte Jagolarten, durch daS Polizeiamt, deSgl. durch die König!. AmtShauptmannschaft, die Hälfte von unerhobenen Zinsen der Anleihe von 1854 der vorm. Leipzig-DreSdner Eisenbahn, durch die König!. StaatSschuldencaffe. Ueberdem gingen noch ein: Strafgelder gemäß 8- ?L der rev. Städteordnung vom 24. April 1873. 2048 04 Leipzig, den II. Februar 187». Das Armendirectort««. Ludwig-Wolf, Stavtrath. Lang«. lb 5 18 20 245 L6 785 33 15 10 3» 50 8 - — Städtische Gewerbeschule. Diejenigen Eltern und Pflege-Eltern, welche gesonnen sind, ihre Söhne und Pflegebefohlenen nächfle Oflern der ftiidtischen Gewerbeschule zur Ausbildung und Vorbereitung für das Gewerbe zu über geben, werden ersucht, blS Ende Kebrnnr v. die Anmeldung derselben bewirk«! zu wollen. Zugleich ergebt auch an diejenigen Schüler »er hiesige» Fortbildungsschule, welche auS derselben am Ende diese» Winterhalbjahres gesetzlich ausscheiden und die Absicht haben, den genossenen Fortbildung-- unterricht von nächste Ostern ab in den Abenbcursen »er stiitzltscheu Gewerbeschule fortzusetzen, hier- durch Aufforderung, sich de-halb ebenfalls rechtzeitig anzumelden. Bemerkt wird hierzu, daß der Abend- unterricht der städtischen Gewerbeschule sich auf gewerbliche Buchführung, technische Grwerbrkuntze. Maschinen Tonstruetionen und Mechanik, sowie auf Hebungen im gewerblichen Kachzetchnen und Modeliren erstreckt, also ganz besonders Rücksicht auf daS Handwerk eines jeden Schüler- nimmt. Zur Entgegennahme von Anmeldungen sowie zur Ertheilung von Auskunft, den Unterricht und Bildungsgang der Lehrlinge betreffend, bin ich Sonntags und Wochentags von 11 bi- 12 Uhr im Schul locale, Grimma'scher Steinweg 17/18, bereit. Leipzig, am 5. Januar 187». Der Direktor der städtische« Gewerbeschule. Nie per, Prof. Anmerkung. Der Eintritt in die städtische Gewerbeschule befreit von der Verpflichtung deS Besuchs der allgemeinen städtischen Fortbildungsschule. "Bekanntmachung. Behuf» Verbreiterung der Schillerftraße allhier macht sich d,e Ausschachtung deS daran grenzenden Areal» nothwendig und soll diese Arbeit nach dem Cubikmrter berechnet im Wege der Submission ver geben werden. N»vellementS-Plan und die Bedingungen können im hiesigen Gcweinde-Amte eingesehen werden und sind bezügliche Offerten biS längsten» zum 27. Februar b. I. daselbst abzugeben. Connewitz, den 22. Februar 187». Der Schnloorstand. Gemeindevorstand Peege, Vorsitzender. Der Kanzler im Reichstage. /»Berlin, 21. Februar. Da» ernste Kampf« spiel «m die Zoll- und Steuerfragen hat seit 2 Tagen in der Arena de-Reichstag- be- «uneu. ES ist selbstverständlich, daß das Interesse nt zweiten Debattentage» in den Reden cul- nvrirte, welche der Reichskanzler hielt, trotz de» er weniger zur Sache selbst, dem deutsch« tfterreichischen Handelsverträge, als m Iper,»« über persönliche und theilweise anch ab- sck- liegende Angelegenheiten sprach. Der allge meine Eindruck der ersten Rede war der, als wolle er sich vor dem Laude entschuldigen, daß er den Lm znrückgehe, de» er als Irrweg Gekannt habe. Diese« freimüthiae Gestäudniß. verstunden mit ie«», daß er sich in früherer Zeit »m Wirth« schastssragen nicht in anSg^ehntcm Maße kümmern konnte, »eil eS an Zeit dazu gebrach, wurde wie ''icke- Andere, wa» an historische Reminißcenzen mabnte, i« Hause mit Stillschweigen ausgenommen. Lebhafteren Eindruck rief seine Polemik gegen den V-. Richter hervor, der er dadurch einen Gegen satz schuf, daß er den Verdiensten Delbrück'« die «ärmste Anerkennung angedeiheu ließ, während er bewnte, dem Abg. Richter nicht antworten z» »ollen Allerdings wurde der Kanzler diesem -erhaben »»treu und kam wiederholt auf die -einten der gestrigen Rede diese- Abgeordneten dnück. Ein« merkbare veweguda rief in den Reihen « Liberale» da- SÄbfibämßtsein hervor, mit tdckchr» der K«tzl«r betont«, er sei nicht nur be- hM-t. sonder» anch verpflichtet, nach seiner Mnmmg z, Handel» «nd werde es anch thnn." ES ai"8 Die- Hand in Hand mit dem Appell an die Nationalliberalen und Fortschrittler, einen versöhnlichen Ton anzuschlaaeu, und mit der einschneidenden Kritik der feindselige» Haltung, welche die „Nation«l-Zeitunq" und die „Köl nische Zeitung" gegen seine WirthschaftSpolitlk einßeschlageu haben. AuS den Angriffen drs ReichSkanzlerS -egen die „Nat.-Ztg." ging he,vor, daß auch er de« eourfirenden Gerüchte Glauben schenkt, als geböre der Abg. LaSker zu den Ver fassern jener Leitartikel diese- vkatte-, die ihm nicht gefallen. Wir glauben auf Grund verläß licher Informationen jenes Gerücht dementiren zu können. Uebrigen- herrscht in den Reihen der uationalliberaleu Part« de- Reichstag- kein Zweifel, daß die gegen die „Nat.-Ztg"' und „Kölu. Ztg." erhobenen Vorwürfe die Kractiou selbst treffen sollten. Mehrere AaSführuugen des ReichSkanzlers überKractionsgehelmmsse, Hetzereien, Vorgänge hinter den Conliffcn rc. legt« dafür den Bewei- ab Nicht- ist natürlicher, als daß innerhalb dieser Partei die nächste Wahl campagne für da- Abgeordnetenhaus wie voranSsichtlich für den Reichstag al» «ine solche betrachtet wird, welch« eine unbedingte ministerielle Mehrheit schaffen, d. h. die natw- nalliberale Partei vernichten soll. In einer Stelle der ersten Rede de- Reichskanzler- deutete Derselbe ziemlich unverhohlen die Gründe an, welche zwingend für den Appell an die Ration find. Außerdem machte der Reichskanzler in Folge eiues Zuruf« von der Linke», der wie „Bauernbriefe" laug, kein Hehl daraus, daß er für da- Tabaks- Monopol s«, wa- selbstverständlich aus der Rechten mit Bravo begrüßt wurde. Endlich legte er klar dar, daß es sich um einen tiefgreifenden Kampf zwischen den Seestädten einerseits und der Industrie «nd der Landwirthschaft andererseits handle. Der Consnmeuten er wähnte der Reichkanzler nicht. Jedenfalls hat der heutige Tag die Parteien engagirt und in allen politischen Kreisen der Hauptstadt sieht man der weiteren Entwickelung de< Kampfe« mit großer Spannung entgegen. Dic Fortschritt-Partei hat beschlossen, in der Zollfrage die Initiative zu ergreifen und mit bestimmten Anträgen auf diese« Gebiete i» Reichstage vorzugehen Es bHeht auch, »ie wir hören, in der Fraktion die AtKckt, demnächst an die Regierung eine Interpellation in der Frage der Getreidezölle zu richten. Dentscher «eich-tNO. 7. Sitzung vom 21. Februar. Präsident vonForckenbeck eröffnet die Sitzung um 2'/, Uhr. — Am Tische de» BundeSrath» Fürst BiSmarck, der von allen Seiten lebhaft begrüßt wird, Hofmann, von Bülow u. A. Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der Berathung bo» Handelsverträge» mit Oesterreich. DaS Wort ergreift zuerst der Reichskanzler Fürst BiSmarck, um einige Bemerkungen auf dre gestrige Discussion zu machen. Fürst BiSmarck: Ich habe den Verhandlungen gestern leider wegen Beyinderung durch anderweitig, Geschäfte nicht beuvohnen können und nehme deshalb heut« Gelegenheit, auf einige Bemerkungen au- der gestrigen Liscusstou zu antworle», so wett sie mir inzwischen zugänglich geworden sind. Zuerst bemerke ich Einiges in Bezug auf die Aus stellung, die der Herr Abgeordnete Delbrück an dem vorliegenden vertrage gemacht hat, daß er nicht auf drei bi» sech» Monate langer ge schloffen worden sei. Ich würde diese längere Dauer meinersrttS sehr gern in den Vertrag hinein- -ebracht haben, wenn wir ihn allein zu dictireu ge habt hätten. Aber ich glaube nicht, daß wir ohne wesentlichen Zeitverlust mit Oesterreich zu einer lvep teren Einigung gekommen wären; e- hat schon Müh» genug gemacht, m der kurzen Zeit — «eil Oesterreich von unS erwartete, wie waren so gedrängt durch da» Bedürfnis de» vertrage-, daß wir unS fügen würden, und deshalb bi» auf den letzten Moment abwartens sich verhielt — diesen Abschluß zu err-ichen. Die Er mächtigung von den gesetzgebenden Gewalten zu er bitten, unter Umständen, wenn Oesterreich geneigt wäre, auf eine Verlängerung einzugehen, DaS liegt in meiner Absicht Var dem Schluffe de- Reichstages Allerdings möchte ich auch, bevor ich in neue vcr- Handlungen mit Oesterreich eintrete, wissen, wie die gesetzgebenden Gewalten sich zu den Reform vorlagen in vezug auf Zolltarife stellen wardcn, die augenblicklich für den BundeSrath vorbereitet »erden. Ich glaub«, wir haben Zeit genug, dies« Frage der Verlängerung de» vertrage- — nnmrr, fall- Oesterreich will, woran ich wenig Glauben habe — un- zu überlegen. Ich will dem Svstem der Handelsverträge ja im Ganzen nicht entgegen treten, nur ein Handelsvertrag an und für sich ist e- nicht, waS ich erstrebe: eS kommt aus den Inhalt an. Dre anscheinend glänzenden Resultat«, wie sie die gegen seitigen Ein» und AuSfuhrtabellen ergeben, täuschen bei der geographischen Lage Deutschland» sehr, weil wir kein« Ursprung-älteste haben. In Deutschland ist der ganz« Transit de» westlichen nnd nordwest lichen Europas nach Oesterreich mit einbegriffen; in
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