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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187902265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-26
- Monat1879-02
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1879
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Erscheint täglich M 6'/. Uhr. üchockto» »> -kmtttte, aiSgasse 32. her «chetttom t»-Nl vhr. Nachmittags - Uhr. -er n» «Lcksalx «-„L- ÄN- »och« »ch U» «ed«Uo» »ich, rxrdlndUch. tbuMmr der für die nächst Nummer bestlmmtru an Wochmtagm dis Nochmittag«, au Sann- «ftNWen früh dts V.i» Uhr. H» ie» /tttolrn fSr Zos.-^»o<chmr: vtt» Klemm. UuiversitätSstr. 22. -e»i-L-iche.Kachar«n>str t8.p. nur dts Uhr. .«rr. Anzeiger. Organ Kr Politik, Localgrschichte, Handels- vnd Geschäftsverkehr. Mittwoch den 26. Februar 1879. «nflnge 15^54. Jede einzelne Nummer 2L Pf. Belegexemplar l» Gebühren für Extrabeitag »hur Pvstbefdrderung 3S mit Postbesördrrmrg 4S Mt. Snsimtr Sgesp PeÜtzeile stv Ps. «rüIere Schriften laut ' Prelsverzrichuch.—i Satz nach bsberrm Lrrtowra »»Irr drin NrUrrlt»»»chctch bi« Spattzcile 40 Pf. Inserate find stets an d. tepebitte» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr—-aam«n,>äo : durch Po oder Kostvorschuß. 73. Jahrgang. Bekanntmachung. 1) Der offtcielle «nfau, der dte-jätzrigea Oftermesse fällt auf den 28. «pril und eS endigt dieselbe «st de» 17. Mott. kt) Während dieser drei Wochen können all« t»- und ausländischen Handelsleute, Fabrikanten und Gewnbttetbende ihre Waaren hier öffentlich feil bieten. Doch kann der Großhandel in der bisher üblichen Leise berrUS in der zum Aus packen bestimmten Vorwoche, vom LI. April an betrieben werden. S) DaS Ouapackeu der Waaren ist den Inhabern der Meßlocale in den Häusern ebenso wie den in Puden und auf Ständen feilhaltenden Verkäufern in der Vorwoche vor der Böttcherwoche gestattet. Zum Gtnfmckr» ist da- Offenhalten der Meßlocale tu Sen Häuser« auch in der Woche nach der Zahlwoche gestattet. 4) Jede frühere Eröffnung, sowie jede- längere Offenhalten eine- solchen VerkaufSIocaleS wird, außer der sofortigen Schließung desselben, jedeSmal, selbst der der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Geldstrafe bi« zu 7b Mark geahndet werden. ö) Personen, welche mit dem in 8 bk der deutschen Gewerbeordnung vorgeschriebenen LeaitimationSscheine nicht versehen find» dürfen bei Vermeidung einer Geldstrafe biS zu ISO Mark oder entsprechender Haft straft den Haufirhandel während der Messe nur nach eingeholter Erlaubniß deS PolizeiamteS und auch mit dieser nur m den eigentlichen drei Meßwochen betteiben. ») Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtlichen Lösung deS WaarenverschluffeS an bis mit End« der Woche nach der Zahlwoche daS Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, den 14. Februar 1879. Oer «ath der Stadt Lechzt«. vr. Tröndlin. Richter. Submisston. Der vedars an Andren für daS Unterzeichnete Proviant-Amt auf dir Zeit da« 1. April 187ft bis ZI. Milrz 188ft soll lm Weae der Submission vergeben werden. Bewerber wollen ihre Offerten biS Monta«. de« S. März d. Jahre», varmttta«» Lft Uhr im varea« de» Praatavt-AmteS (Schloß Pleißenburg) versiegelt und mit der Aufschrift „Offerten auf Zuhren-Geftestuna beim Prodtant-«mt Lechzt«" verleben, portofrei einsenden. Die näheren Bedingungen liegen im genannten Bureau zur Einsichtnahme auS. Lechzi«. am 16 Februar 1879. »Snchliche» Pro»iant-A«t. Bekanntmachung. In Gemäßheit de- H. 1 der Instruction für die Ausführung von Wafferleitungen und Waffrranlagen in Privatgrundstücken vom 7- Jul, 1866 bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kermtniß, daß der Klempner Lerr Wilhelm Ste«man», Groß» Fleischer« " "" " zur Uebernahme solc richtungen nachgewie Herr Wilhelm Ste«man«. Große Fleischergaffe Nr. 7, solcher Arbeiten bei unS stch angemeldet und den Brfitz der hierzu erforderlichen vor wiesen ' hat. Leidig, den 20. Februar 1879. De, »ath her «ladt Lachst«. vr. Georgi. Bekanntmachung. Zum Behuf der gegen daS Ende jedes akademischen Halbiahre« zu haltenden Revision der Universität - vibllothek werden diejenigen Herren Studierenden, welche Bücher au- derselben entliehen haben, aus- aefordert, diese während der Zeit vom 27. Februar — 1. März argen Zurückgabe der Empfangsbe scheinigungen abzulrefern. Die Ablieferung wird in der Weise zu geschehen haben, daß Diejenigen, deren Namen mrt einem der Buchstaben von A. biS M. anfanaen, am -7. Fedruar (früh von 10 bis 1 Uhr), Die, deren Namen von I. biS «. beginnen, am 28. Fedruar (früh von 11 biS 1L Uhr und Nachmittags 2 biS 4 Uhr) und die Uebrigen am 1. März (früh von 10 biS 1 Uhr) abliefern. Alle übrigen Entleiher werden aufgefordert, die an sie verliehenen Bücher am ft., 7. oder 8. März (während der gewöhnlichen OeffnungSftunden) zurückzugeben. Während der Revisionszeit (27. Februar — 13. März) kann eine Ausleihung von Büchern nicht Statt finden. Ebenso wird während derselben daS Lesezimmer geschloffen bleiben. Leipzig, den 2< Februar 1879. Die Direktion der UntverfitätS-vidltottzek. vr. Arokl. Vvklootllodo SruickvIsIodrLiistLlt m Iivlprlß. kegian ite» 49. 8ckul)»kres sm 18. ^prll ä. S. vie Iteikereaxvisse Ser ^nsisli bereelitigen ruo» eiojästttp- trei^iltigen Dienst. In äer köderen ^blkeiloiig (Ajskrlxer Oarsos) 8ekulgelä kür äoxekörige äe» «ievtseken keieke» 240 für äie 3., 300 für äie 2., 360 kür äie l. LIssse. Oie ^ostslt erüünet ru Ostern einen ksekevisseosekskllieken Oursu« von Iskresäsuer bei 30 1>ekr»t»»äeu in äer >Voeke für 8cküier, veleke sick äen vereektigunxssekein rum einjäkrig kreivilligen Dienst bereits ermorden ksben. 8ekulgelci 340 ^mnelänogeu rickle mso gekilligsi an äen Direetor äer änstsit l.eipri«, im Sebrurr 1879. O»rl HU«>Lrmm». Aüdftvnumltlmtz und Schvlrrsorm m Prrußku. üoqaioscat io paes! Der preußische Land tag wird vor den Neuwahlen schwerlich nochmal- z,samme»tr«ten. Der ein«ge absehbare Zweck, der die Staaltregierung bestimmen konnte , ihn zu nun außerordentlichen Session zu bernfen, die Genehmigung de» Ankauf- eisiger großen Eisen bahnnetze, erfordert doch wohl mehr Zeit zur Vor bereitung, als daß der gegenwärtige Landtag noch xunit besaßt werden sollte. Seine Wirksamkeit wird also als geschloffen anzusehen sein. Aber wen» der Rückblick auf die letzte Session minder trübe auSsällt, all man bei ihrem Beginn erwar tete, so muß von der ganzen dreijährigen Laudtag-.Periode da- Gegmtheil gesagt wer de». Sie hat nicht gehalten, was sie versprach. Weder ist die große allgemeine Vermal« tnngs-Reform gefördert, noch da» umfassende llnterrtchtSgesetz de- Minister- Falk vor« gelegt worden. Al- der funairend« Landtag im An fang de-Jahre-1877 zum ersten Mal zusammentrat, war eben die deutsche Justizreform zum Abschluß ge- kommen, unter einer Verstimmung der beiden liberalen Parteien gegen einander, die nicht umhin konnte, den staatlichen Einfluß de- Liberalismus überhaupt zu wächen. Bald zeigte stch. daß der Uebergang ßev« zu voller echter Selbstverwaltung im . nern sich nicht der vorwärt-treibenden Gunst de- mächtigen Manne- an der Spitze der Regie rung erfreute. Er, nicht der Restortminister Graf Krievrich Euleubura, hatte den Karren still- -estellt. Und zwei Sessionen vergingen in frucht lose« Drängen auf Werterfahren von der Lande-- Vertretung an-, bi- die dritte einen Gegner der Reform — so müssen wir nach seiner überwiegen den Haltung zu der Sache dm Grafen Botho Uuleuburg br» aus Weitere» doch wohl bezeichnen — in daS vacant gewordene Amt de- Mrnister- de< Innern eingetreten sah. In dem ursvrüng- liche» wahrhaft reformatorifchen Geiste wird er jedenfalls da« Werk nicht durchzuführen trachten, »ea» er eS demnächst mit einem ueugewählten Ab- grorduetenhause wieder aufuirnmt. Der Vorwurf, drei Jahre hindurch oder länger da- Band mitten in de« Uebergange von rein vureaukratischer Ber- »altungSweise zum Selfgovernment festgehalten und wmit zahllose unleidliche Zustände in ver Schwebe gelaffenz» haben, trifft die Staat «regier»» g mit »oller Wucht, und zwar hauptsächlich dm für Alles «ehr oder minder maßgebenden Minister- »rSsideuten. Luch der andere Vorwmf mn» chm nicht erspart werden, stch für die Lmchsetzung der allgemeinen Schulreform »cht hinlänglich «tcresfirt zu Hab«. Al ter Entwurf de- Unterricht«miuistettum- Über- «eben war und der Fiuanzmiuister widersprach, ftittr etwa- mehr Lärme für diese wichtigen nationalen Anliegen aus de« Puncre. von wo eben solle Partim det Staatsgetriebe« ihren »eftntlrchm Anstoß empfangen und entweder an- Acht gerückt oder in dm Schal tm gestellt wer dm, «ach unschwer dm Lusweg gesund«. Wäre die vMftiguog mit dieser lang verschobenen Reform- "pgnbr nicht auch dem Fürsten Bi-marck »nbe «»» «komme», s, würde Nicht- tm Weae ge- «ftn sei», au« de« ganzen umsaffend« die Lheil« herauszurehmm, tlla NNVE- VIE Vt ÄkefL welch« die Kro» geriugste finanzielle Schwierigkeit machen, und so wenigsten- mit zeitgemäßer Umgestaltung und Erneuerung endlich zu beginnen. Aber seit der Reichskanzler sich hauptsächlich mit innerer Politik abgiebt, wird dem emm von ihm 4* daß die Stunde der finanziellen Reform am Ende wirklich geschlagen hat. Fmanzmintster Hobrecht geschlagl hat da-m Prens Preuße« liegende coüstitulione^e Hmder- niß glücklich entfernt, aber fein gebietender College ist mittlerweile mit einem ganz frischen Zollpro gram« ausgetreten, dem er nun die Fiuauzrefor» al- Schwimmgürtel um dm Leib schläat. Kommt jene« nicht Über da- Wasser, so soll auch diese, scheint e-, bi- aus Weitere« am User der fromm« Wünsche bleiben. Man weiß nicht eiumal, ob da- Nnterricht-aefetz auch dem neuge wählten Landtag gleich wird voraelegt werden können; und wird «S da-, so geschieht e- nach dm jetzt bestehenden Anzeichen im Gefolge einer Aurvckschraubuog deS ZollwrseuS, deren verstim mende »nd aufregende Wirkungen auch den ohne hin so schwer zu bearbeitenden Boden für ein« greiimde Schulreform noch schwieriger zu machen drohen. Für diese beiden unerledigten Reste der ablausmden Sitzungsperiode des preu ßisch« Landtage« eröffn« sich also selbst in der nächste» keine besonder- heiteren Aussichten. Pstttischr «edersicht. LeiPzt-, Februar. Die »ordfchle-wiasche Deputation, welche am Sonnabend Abend in ihrer National tracht die Sonde beim Fürsten Bismarck besuchte und dann i« Lwdeuhotel den Gegenbesuch de- General-Feldmarschall- Frecher« v. Manteuffel, früheren Gouverneur- von Schle-wig, empfing, hat Berlin wieder verlassen. Die Deputation »st von dem Empfange, der ihr von allen Seiten in Berlin geworden, in angmehmster Weise berührt Word«. — Der Kaiser hat — wie der „Voss. Z." ergänzend »ttgetheilt wird — der Deputation er- prr Losung der nordfchlr-wigfchm Frage ». >. auch vorgeschlagen worden, in Nord- schlrSwig deutsche Enklaven zu helaffen. Dieser Vorschlag, der dahin zielte, zu einer Ausführung de- Art. V de» Prager Friedens zu gelang«, -ne von Preußen dü Abtretung gemischter oder »tsche verthttdigung-system wichtiger Ge- iordern, war — so berichtet daS aerrauute Blatt — dom ISuige O-tar von Schwede» au« gegangen. K«»«r ist «ne Nach richt »o« hlstorlscüem Interesse, wonach der Köuig von Dauemark »or mehreren 3ahrm em ausführlich«- Memorandum über die nordschle-wigfche -rage a»-arbettm ließ, in welche« der Nach««- «Uernommev Word«, daß Nord- schle-uttg i« Siuue der „6oo,tttotio Vuläemuri»»»" stet- eium iutegrttendm Thell Dänemark- bildete und deumach niemal- zum deutschen Bunde ge- hören konnte. SchlleUlH fei «ach erwähut, daß, al- vor «chrerm Äaüoe» in Schle-wig-Holstet» die Nachricht tzerbrettS wurde, dereinst sole der roupriuz »«» PreW» ist seime» Aufruthalt in Schle-wig-Holstein Veranlaffung nahm, sich da hin auszusprechen, daß Prinz Friedrich von Au- gustenburg keine Aussicht auf Erfüllung derartiger Wünsche habe. - ^ Da- Präsidium de- Reichstage« ist am Montag Mittag von Sr. Majestät dem Kaiser empfangen wordm. Der Schwerpunkt der Reichs tagsarbeiten wird in den nächst« Tagen in der Budgetberathung zu suchen sein. Die erste Lesung soll wo möglich noch in dieser Woche beendet »nd dann Alle- aufgeboten werden, um dio beiden fol genden Lesungen so zu erledigen, daß die Publi« cirung de« Reichs ha u-halt-elat- mit dem 1. April erfolgen kann. Man glaubt Die« um so «Per er- reicdm zu könnm, als der Etat demjenigen de« lausend« Rechnung-iahres fast gleich ist. E« wird sogar von einer kürzer« Pause in den erst« Tag« de- März gesprochen, um der Budget commisston in dieser Zeit zur Erledigung der ihr zugewiesenen Theile des Etats Raum zu gönnen. — Eine Coalition zwischen dem Centrum und den Conservativen de-Reichs tags, welche bei der Präsidentenwahl nicht zu Stande komm« wollte, wird sich — so schreibt man der „Tr." — nächsten- vollzieh«, wenn e- sich um da- längst geplante Vorgehen zur Aus Hebung der Wuchergesetze handelt. „Es sind in dieser Richtung bereit» Verständigung« ange bahnt. Man will ein« vollständig soromlirteu Gefetzmtwurf auf Beschränkung des Ziu-fuße- und de- Wechsrlrechl« demnächst einbrina« und hofft, dem Anträge gegenüber der Kopfzahl der Fraktion der Deutsch konservativ«, Frei conservativen «nd deS CentrumS mit Aussicht auf Erfolg ein« zu stimmenden Beschluß de- Reichstag- zu erziel«." Wir müssen dem genannten Blatte die Verant wortlichkeit für diese Mittheiluug überlasten. — Der „M. Ztg." dagegen wird an- Berlin zur parlamentarischen Lage geschrieben: Noch in dieser Woche soll da- Gesetz über die Strafgewalt de- Reichstage- zur Berathung kommen. Nach unseren Informationen ist die große Mehrheit deS RelchSiageS entschlossen, die Vorlage rundweg ab»ulehnen. Die nationalliberal« Parte» wird den Etandpunct fephalten, der in der vom Abgeordnetenhaus« angenommenen Resolution LaSker-Hänel seinen Au-druck aefun und dabet »u erkennen geben, baß sie auS der Initiative deS HwiseS hervorgeheude Ant Abänderung derGeschäs nttäg« auf schäftSordnüng für dtScutabel hält. Eine schon seit längerer Zeit geplante Erweite rung de» ReichSgesundhett-amt- durch Ernennung außerordentlicher Mitglieder steht — wie wir gestern ausführlich telegraphisch berichte ten — unmittelbar bevor »nd zwar in einer um fassender« Weise, al- ursprünglich tu A»-stcht genommen war. Mau scheint zu »er Einsicht ge- laugt zu sein, daß für eine wirksame Stellung de- geuannten Amte- eiue unmittelbarere Beziehung zu den MediciualbrhSrdm, wenigsten- der größere» vunde-reoierung« unentbehrlich ist, und hat da her die Abordnung ei«S hervorrageod« Mt» liebe- der Mediemalverwalt,uz jede- größer« Sunde-staate- zu de« erweitert« Collegium der Reich--«Hörde vereiubart. Man darf üver jeden Ausbau der Reich-mstttutioueu, die »och vielfach die Signatur de- Provisorium- »» sich trag«, aufrichtig erfreut sein, zumal in dieser Richtung, wo e» sich um daS Wohl und Wehe jede- Ein zelaen handelt * * B Gras Roon, der dahingeschiedene frühere preußische Kriegsminister, einer der hervorragendsten Soldaten der letzten Epoche, hatte sich, nachdem sein geniale- Werk vollendet war, von der Reich- Hauptstadt gänzlich zurückgezogen. Rur einmal führte ihn daS 70jährige Dienst-Jubiläum seines Kaiser- am l. Januar 1877 nach Berlin uno schon damals mußte er diese Reise mit einem neuen schweren KrankheitSanfal! büßen. Die Sehn sucht, den geliebt« und bewunderten Monarch« nach dm schweren Ereignissen de« vorigen Jahres noch einmal zu sch« und zu begrüßen, trieb ihn Anfang diesks MonatS noch einmal nach Berlin, und der König empfing sein« „alten Feldwebel' mit rührender Herzlichkeit «nd huldvoller Gnade. Schon auf die Rückreise au« der geräuschvollen Hauptstadt in die Stille seine- ländlichen Herrensitze- bedacht, wurde er — wie wir ergänzend mittheilm — von einem neuen Anfall seim- asthmatisch« Nebels befallen, da- die-mal mir einer größer« Heftigkeit auftrat, der die altern den Kräfte erliegen mußt«. Eine hinzugetrelene Lungenentzündung setzte dem thatenreichen Leben ein von dem Verstorbenen selbst ersehnte- und mir stiller Gottergebung erwartete» Ziel. Seine letzte irdische Freude war der Besuch seines König- an seinem Krankenlager. Al- schon sein Bewußtsein zu schwind« begann, rief er noch ein über da- andere Mal: „Mein König, mein König!" ES war« die letzten Worte, welche er sprach, bevor er seine Seele auShauchte. Die Kanzler-Soirse erweist sich al- eine wahre Fundgrube für allerlei pikante Anecdotcv, den« der politische Hintergrund nickt fehlt. DaS Drolligste berichtet aber Gla-brenner'S „MontagS- Zeitung": «Für Jntereffenten an unserer inneren Politik dürfte in ... . dem Hut de» Abgeordneten Werst- ler ein überaus reiches Material zu finden sein: diese b«vor,ugte Kopfbedeckung hatte nämlich daS un- schätzbare Glück, auf ernemSeitentischchen stummerZeug einer mehralS halbstündigen Nuterhaltung »wischen dem Reichskanzler und Herrn v. Bennigsen zu sein. BiSmarck saß link» von dem Tischchen — Bennigsen recht- von demselben — der Hut stand in der Mitte; und der Ergenthümer deS betreffenden HauptrS, Herr W. — selbstverständlich außer Hörweite — immer im Begriff, daS reichS^astlrche^ocal zu verlassen und doch niö mit kühnem Griff in ncht in der Besitz seiner Kopfbedeckung zu festem Man denke bisch-deutsch-europäisch-kritische Si- fich diese preuß der iti»»* Mr. Latzard hat — e- weh« plStzlich fra». zvsische Lüfte in Stambul — in einer An wandlrMß vom Verstimmung Konftantiuopel verlass«, die Hauptversuch-statiou der Beac»«-- fteld'schen Imperial-Politik. Neuerding- wird ,P C." von dort gemeldet: „Veit einig« Lagen spricht man hier überall st«n der plötzlichen Erkrankung de- »nalischen Bot schafter- Sir H. Latzard. Der wirklich« Charakter der Krankheit, ein« hochgradige Gereiztheit de» Nerven, ft-hi nunmehr außer Zweifel. In uicht- äritlichen Kreis« will «an »en Grund dieser plötzlichen Erkrankung des sonst geistig so stark »rgamsttte» englisch« Botschafter- lediglich in der üoer«u- -roß« Empfindlichkeit und Enttäuschung
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