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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187903071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- S. 1296-1299 fehlen; S. 1292-1293 doppelt vorhanden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-07
- Monat1879-03
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1879
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Erscheint lilßltch M 6',. Uhr. »ebmil«» «s»epebvi», JohamriSgass« SS. A»rrchßM»tt« »er Rrs«ttt»»r VmMÜtag» 10-1» Uhr. Nachmittags 4—6 Uhr. Wr m, Ntck^rt« ew«ch«»dtrr ««nu. 8»« »acht stq d«, Rr»»«wu uutzl »Irrvtndltch. der für dir nächst- M»«mer brstimatteu , «« Woche« lagen dis «« Smm- esttaG« früh vls /,» uyr. B»e>M-le» Pie JaL-Lmuchm«: Ott» Me««, UaivnMtSfir. 22. IMS Lösche^Ka^ariuenpr. 18,p. Lhr. ^ 86. UchMtr.TagMM Anzeiger. - OrM Kr Politik, Lvcrlgcschichtr, Handels- md Geschäftsverkehr. Freitag den 7. März 1879. Aellttze LL.SLE. cucl. «nqaerlut,, 5 AL. durch di« Post bezogen k Mt. Jede rmzrlne Nummer 2» Pi- velezexemplar l» Pf Gebühren für LskradrUagen ohne PosidesVrdemug -8 Mt. mit PoftdefSrderung 4L Ml. Znserat« Lgcsp Petitzeile 2« Ps. frühere «chrrstea laut ' Preisverzerchmß —Tab Satz nach höherem Lerta»n> aul rr dem N etzaettao^rtch di« Spaltzeile 46 Ps. Ausrrat« stnd stet« an d. ür-rbttt», zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praovamonuul« oder durch Postvvrschrch. 73. Jahrgang. Bekanntmachung. Die diesjährige ordentlich« General-Versammluna der ReichSbankantheilSeian« ltz. 18 de» Statut- der Reichsbank vom 91. Mai 1875 — ReichSqesetzblatt E. S03 —) wird hierdurch auf den 8«. Mär, d. I. Nachmittags 5'/, Uhr berufen, um den VerwaltunaSbericht nebst der Bilanz und Gevinnberechnung für das Jahr 1878 zu empfangen und die für den Zentral Ausschuß nöthiaen Wahlen vorzunehmen (8. LI a. a. O.). Zur Theilnahm« ist jeder männliche und versügunaSfähige LntheilSeianer berechtigt, welcher durch eine spätestens am Lage vor der General»«sammlung un Archive der ReichSoank, Jägerstraße Nr. 34/3« hier- selbst, während der GeschüftSstunden abzuhebende Bescheinigung nachweist, daß und mit wie vielen er m den Stammbüchern der Reichsbank als Eigner eingetragen ist. l8- 18 a. a. O.) ntheilen Die Versammlung findet Berlin, den 4. März l im ReichSbankgebäud«, Jägerstraße Nr. 34/3« Hierselbst, statt. 187». Der »eichsknnzler. v. Bismarck. Der Lombardzinsfuß der Reichsbank Berlin, den 5. Mär» 1879. Bekanntmachung. lk ist auf 4'/, Prozent herabgesetzt. «eichStznnk. rtrrttorin» Zußtag findet Donnerstag den 13. März Bekanntmachung. Der Borberettungsaottesdienst für den ersten diesjährigen Bus und »war nur 1» »er Peterskirche statt, den 4. Mär, 1878. Die Lirchenirrspectiou für Leipzig. Der Snpertntevtzent. Der «nttz »er St«»t LeiO-ig. V.Le, ' ^ "" " Bekanntmachung. Der am IS. Januar e. verstorbene Privatmann Herr j Krietzrich August Querfel» hat uns testamentarisch Sechshundert Mark in zwei Magdeburg-Halberstädter Sisenbahnobligationen 4 100 Nomi- nalwetlh vom 1. Mai 1861 sammt Zinsen von Ablauf deS 3. MonatS nach seinem Lode an. mit der Bestimmuna auSgesetzt, daß wir diese» Capital zinsbar aulegen und dre jährlichen Zinsen davon einem von unS zu bestimmenden bülfsbedürfttgen Lebrer hiesiger Stadt oder den hmfSbedürfngen Hinter« lassenen einet solchen als Unterstützung zukommen lasten. Wir bringen die- mit dem AuSdrucke unsere» Danke» zur öffentlichen Kenntuiß. Leipzig, den 3. Mär, 1879. Der »«ttz »er Etntzt Leipzig. vr. Georgi. Richter. Submission. Di« Lieferung de» Bedarf» an Salz für die hiesige echler. vr. Georgi. Meflerschmidt. Königliche MUitair-väckerei ans die Zeit vom 1. April 1879 bi» mit utt. Mär, 1880 in Höhe von 1.',0 Leutner», soll i« Wege der Submission der» geben werden. Bewerber wollen ihr« Offerten bis Moutag »e« 1». März 187«, «»rmittag» 1« Uhr. im Bureau de» Proviant-Amte- (Schloß Pleißenburg) versiegelt und mit der Aufschrift »Offerte «ns Salz- liefern«» für »te Mtlitntr-Väckerei" versehen portofrei emsenden. Die näheren Bedingungen liegen im genannte« Bureau zur Einsichtnahme auS. Leipzig, am 1. März 1878. »öntgliche» Proviant-Amt. stvjtttzmu rmd Lönigthum in Italien. G Rom, 2. März. In der vielbesprochenen Rede, welche der Papst an die Delegirten der katholischen Presse der verschiedensten Länder gerichtet hat, befindet sich eine Stelle von hervor ragender Bedeutung, nämlich jene, in welcher der Papst erklärt, daß er ebensowenig wie sein Vor gänger anshvren werde, die weltliche Gewalt mrückzuv« langen »nd die Delegirten anfmnntert, ra» Gleiche mit aller möglichen Energie zu thnn. I« der Thal beginnen nicht blo< die Redakteure der kirchlichen Journale in Rom «nd Italien »ie Krage der Rothwendigkeit der weltlichen Oe- er fand in ihren predigten. Diese Bewegung wird ^ich von Rom nach den andere« Lheilen de» Lande» und nach der ganzen Welt verbreit«. Ans dem Sknmenisch« Eoncil von 1886/70 handelte es sich wohl gerade nicht darum, de» Alanden au die Rothwendigkeit der weltlichen Gewalt zu einem Dogma z« erheben, allein Pins IX. unterbreitete dem Concile den Entwurf eines Canon», wonach Über Jeden da» Anathema verhängt wird, der da» Recht de» heilig« Stuhle» bestreitet, mit endgültiger Autorität Über die Frage der veluichen Gewalt z« entscheiden. Die Ber« sa»«lung hatte zur Berathuug diese» Entwürfe» keine Zeit mehr. Leo LIII. beklagte sich wohl bisher, daß er nicht genug frei «nd unabhängig sei, aber erst jetzt behauptete er gerade heran», daß der Papst weltlicher Souveram sein wüste, um wirklich frei und »«abhängig zu fein. Die Haltung der frem de» Regierung« gegenüber diesem Feldzuge zur vertretbar der Italiener an» Rom wird ohne Zweifel, wie bisher, eine ruhige und zurück hellende sein. WaS dre italienische Regierung be trifft, so scheint sie die Absicht zu Hab«, die ver- sssruüichuugeu aller päpstlich« Erklärung« in Be treff der weltlichen Gewalt seit«- der Journale »nd Prediger nicht zu hindern, jedoch keinerlei Com- «entare r« dulden, in welchen da« Recht Italien» «ns den Besitz von Rom angegriffen wird. Der Änstizminisier soll Instruction« in diesem Sinne «m die Procuratoren versendet Hab«. Demnach wird j«S wahrscheinlich zu e «ffm weg« Mißbrauch» der kommen. — Ein Eulturkamps in schärfster Form, »Iso gleich wie in Deutschland! Es ist heute ausgemacht, daß der Papst, in dem er mit einer solch« Offenheit daS Princip der weltlich« Gewalt betonte, namentlich d« verfolgte, de» versuch der Deputaten ade Masino und Bortolucci von der pgenwältig« äußerst« Recht« der Kammer zum Schellern z« brttigm, der auf die Bildung einer nichtclertcalen conservativen Partei ge richtet ist. d. h. einer katholisch« Partei, welche das Neb« einander besteh« des PapstthumS und dch Königreiches Italien unter der einzig« Be- dmgnvg acceptirt, daß das Königreich dem Pa " chmne alle mit der Aufrechter Haltung der vo deten . . l»a Tatsachen vereinbarliche Freiheit und Unab- zknt emränme. Die gmanntm Depntirtm, sonst «ttverzhe Männer und aufrichtige glaubt«, auf diesem Terram den 1 Kattzo« Beitritt roß« Anzahl von Katholik« »erreich«, um bei den bevorstehend« allgemein« Wahl» gegen 100 Sitze und mit der Zeit noch wehr zu gewinn«. Sie halt« z» dies«! Behnfe « Rom selbst eine Bersammlnng von gemäßigt« «tz nltrakatholischm Notabilitätm einbernfm, u« dal von valperga de Masino vorbereitete Pro- P»»» zu beralh«. Eine gewisse Anzahl dieser Aotabimätm verschied«« Schattirung kam der Aniadnng «ach; die obbemerkte Rede de» «i»er hinlänglich Papste» bewirkte jedoch, daß in der Ver sammlung alsbald Zwietracht anSbrach. Die ge mäßigt« Katholiken, in geringer Zahl vertreten, versprach« wohl dem Papste die größtmögliche Freiheit und Unabhängigkeit; dagegen verlangten die weit zahlreicher anwesend« Elerical« die Ein schaltung eine» formellen Vorbehalt» zu Gunsten der weltlich« Gewalt in da» Programm, indem sie geltend machten, daß der Papst der alleinige Richter darüber sei, ob die Freiheit und Unab hängigkeit, die mau ihm aubletet, genügend sei »der nicht. Kurz, die Bersammlnng ging auseinander, ohne sich verständigt zu Hab« .-nd sogar ohnp Absicht, PchMwWtzUsneS«. Die Spaltung wird > vallMudige angesehen. Hier wäre noch zu bemerk«, daß die Anhänger Masino'» dem gleich« Mißtran« sowohl bei der conservativ- UberalmR Der Papst activm und uischeu Katholiken au den politischen Wahl« nicht anSgrsproch» Er wird Die» erst nach der Botirnng t-er Wchkeform thnn Füllt diese Reform zu Gunst« der Verallgemeinerung de» Wahlrechtes an», da» die meist« katho lisch« Wihler in sich schließ, so wird der heilige Stuhl vermuthlich für die Theilnahme entscheid«. Es wird sotzaun au» den Wahl« eine ultra-katho lische parlamentarische Gruppe — ein Centrum im deutsch« Siuve — hervorgehm, die durch ein Ge setz, demnach ganz Verfassung»mäßig, die Verzicht- leistung Italien» ans Rom herbeizusührm trachten wird. Göllte die Entscheidung de» Papste- gegen die Theilnahme laut«, so wird Herr de Masino dessenungeachtet die Bildung seiner Partei ver such«. E» ist übrigen» kein Grheimniß mehr, daß die Sympathien de» Hofes ihm und seinem Pro jekte zugewendet sind pvtttische Ilrserstcht. Letpzi,, 6. März. E» war wiederholt davon die Rede, daß die französische Armee eine die Neutralität iberalen Recht«, als bei d« Elerical« begegnen »st hat sich bi»h«r Üb« die Frage d« passiven Theilnahme d« italie- ia«o» Sache «achte enorme« Ausseh« «nd hallte lange Zeit in d« officiösen Prrffe wider. Jetzt zeigt sich da» Bestreb«, die heikle Angelegenheit wieder abznschwffchm. In diesem Sinne wird uns auch von Berlin geschrieben: „Da» „Militair-Wochenblatt" hatte in belgisch-französischen Grenze hingewirsm Jetzt geht d« Redaktion „von besrenndeter Seite" die Bemerkung zu, „daß der sonst wohlunter, richtete verfass« der Note nicht die volle Kmntniß darüber besitzt, welche Grundsätze bei der neu« Militarr - Territorialeintheilung Frankreich» nnd d« durch diese bedingten Dis lokation maßgebend gewesen find." Dre anacb- liibe überstarke Zusammenziehnng von Cavallerie habe imm«, schon lange vor dem letzt« Kriege, bestand« und sei seitdem dort auch nicht eine einzige neue Eavall«iegarnison entstanden. Damit wird wohl anch die Mlttheiluvg Zusammenhängen, daß dem französisch« Botschaft« Grasen St. Ballier seiner Zeit im hiesigen Auswärtigen Amte befriedigend« Erklärung« über jen« Artil ..Mil.>Woche»blatt»" gegeben Word« sind." »äl Artikel de» drs LandeSausschufses Nicht» geändert; die Frage der „Statthalterschaft" wird vorläufig nnr als Sache der änßerlichrn Repräsentation behan delt, ohne die Absicht, in dies« Beziehung jetzt eine organische Einrichtung zu treffen: außer dem deutschen Kronprinzen, der diese Mission ab« wohl schwerlich übernehmen wird, nennt man den rinz« Albrecht und den Erbprinzen von obenzollern. AuS Aeußerung« de» Reich», kanzler» soll zu entnehmen sein, daß weder der Uuterstaatssecretair für Elsaß.Lothringen. Herr Herzog, noch d« Oberpräsideut von Möller den neu« Post« de» Chef» der elsaß lothringisch« Regierung «halten würde; PP vermut ^»-'geu rechten sich in dies« Beziehung nach den „H mb. N." aus einen der Vertrauensmänner de» Fürst« BiSmarck in der — Zolltarifcommissioa. .1 »ff ^ ch Zur parlamentarischen Laa«, die an dauernd eine unsichere ist, obwohl sich die Reich»- regierung die Miene der Versöhnlichkeit giebt, mögen einige officiöse Stimm« vernommen werdm, welche sich mit den beiden brennendst« TageS- men, der Wirthsckast».Reform »ad dem Strafgesetz" beschäftig«. So wird answär- tig« Blättern von Berlin geschrieben: „Die Aeußerung« »«schied«»« national, liberaler Blätter befürwort« sehr deutlich und lebhaft eine Verständigung zwischen dem Reichs tage und der ReichSrrgierung üb« die Zoll- und Steuerfrage. Diese sehr erfreuliche Wendung würde aber natürlich völlig vereitelt werden, wenn da von fortschrittlicher Seite einstweilen als Fühler angeregte Manöver Anklang fände, die gesammten Zoll- und Steuer Vorlagen an eine Zwischen« commission zu verweisen, welche die Angelegen heit bi» zur nächsten ReichStagSsesfion, wohl gar bi» zum Schluß d« Legislaturperiode, verschleppen könnte. Daß die Regierung nicht im Mindesten gesonnen ist, die dringliche Entscheidung durch ein solche- Manöver verschleppen zu lasten, zeigt ein offenbar autoritativer Artikel der „Nordd. AÜgem. Ztg.", welcher rundweg erklärt, die Regierung würde den Versuch ein« solchen Verschleppung al» Ablehnung bewachten." Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bemüht sich, die letzt« Debatten de» ReichStage- ziemlich leidenschaftslos z» resumiren. E» heißt zum Schluffe in einem Leitartikel etwa» Neinlaut: »Nur die Bertreter d« Deutsch conservativen haben den Thatsachen jene Rücksichtnahme gezollt, die denselben gebührt, und die Nothwenoigkeit ein« Aendnung nicht au» den theoretischen Ge- sichtSpuncten aller anderen Redn« bestritt«. Die öffentliche Meinung freilich läßt sich durch Sophistereien der Anwälte der Würde d«I Reich-tageS nicht «rre mach«: sie hat Vorkomm nisse im Reichstage und im preußisch« Abgeord netenhaus«, sie hat die Erklärung de» Herrn v. Bennigsen üb« die Unzulänglichkeit der Ae- schäftSordnung zu gut im Gedächtniß, al» daß sie nicht auf zwei Forderungen peremtorisch besteh« müßte: daß in dm Räum« d« Nationalvertre- tung d« Ungebühr wühl«rischer Brandrede» und der schnöden Verleumdung außerhalb stehend« Personen ein nachdrücklich« Rregel r—" * wird. Nu» Vorliebe für die Privilegien tage», der die absolute Nützlichkeit seine- unter un» doch noch erst »u erweisen hat, wird die öffentliche Meinung von ihren Postulat« nicht ab- aeh«. Mag der Reichstag die Regierung-vor« lag« ablehnen, e» soll ihm unbenommen sein: um so unadwriSlicher ist ab« dann seine Bei pflich- tung, au» eigener Initiative für die Adstel- lung von MißstänLen einzutreten, die ohne die schwerste Schädigung vitaler Interest« de» Vater landes, seiner wahren Freiheit und sein« aus Gesetz und Sitte bastrenden Ordnung gar nicht fortdauern dürfen." * * « AuS Braunschweig wird der „M. Z." ae meldet, d« Herzog sei sehr gut« Laune über den Verlauf der Regentschafts-Angelegenheit. „ES steht fest — so heißt e» in der betreffenden Eorresponden» — daß der Herzog wü derholt sein« Befriedigung darüber Au-druck gegeben hat, daß die LandeSverttrturig sein Regentschaftsgesetz so ohne jeglich« Besprechung und ohne eine wesentliche Ab änderung angenommen hat. veranlaffung zu der obigen Bemerkung giebtl auch der Befehl Sr. Hoheit. Zimmer im Refidemschloffe bereit zu halten für Se. königl. Hoheit den Prinzen Albrecht mm Preußen, welcher Ende dies« Woche da» 67. vorstellen lassen will und welcher Gelegenheiten immer in einem uns Häuser Quartier genommen hat." Au» Dover kommt die «frenliche Nachricht, vaß der deutsche Kronprinz nach cm« sttr- unschen Uebersahrt wohlbehalt« am Mittwoch Nachmittag daselbst eingetrosfm ist. Die neueste Seefchlange, wrlche au» dem Aschtprlagus aufgetaucht ist, ist bekanntlich die „Annexion" der Insel Rhodu» durch die große Nation. Hier kategorisch behauptet, wird die Sache dort ebenso energisch dementirt. Ver nehmen wir heute zur Sache die allerweltS-officiöse. aber recht zuverlässige „P. C." Da» Blatt schreibt: Ueber eine von uns nach Kontantinopel gerichtete Anfrage, wrlche Bewandtniß eS mit der unS aus dem gewöhnlichen Postwege zugrkommenen Meldung über eine angeblich bevorstehende fran zösische Occupation der Insel RhoduS habe, wird unS von dort bestätigt, daß in dortigen diplo matischen Kreisen seit einigen Tagen die Eventualität einer Abtretung von RhoduS gerüchtweise besprochen wird. Ohne da- fragliche Gerücht geradezu als eine haltlose Combination bezeichnen zu können, glaubt man doch vorerst die Entstehung desselben wesentlich auf die allerdings positive Thatsack e zurück führen zu sollen, daß die Pforte ohne sonstige be sonders in die Augen fallende veranlaffung den Be schluß gefaßt hat, die Residenz derVilajtttegierung von Bahri-Sesid (Lrchipel-Bilajet) von RhodUS, wo sie sich seit undenklichen Zeiten befindet, nach der Insel ChioS zu verlegen. Hand in Hand mit diesem Beschlüsse geben die nach RboduS «stoffenen Weisungen, alle Anstalten zur baldigen Üeb«. siedelung deS ganzen dortigen türkischen RegierungS- ApparatcS. einschließlich der bewaffneten Macht und deS Krieg-materiale», zu treffen. Da drc Insel ChioS m allen Beziehungen an Bedeutung der Insel RhoduS nachsteht, so hat die Unbegreif lichkeit der betreffenden Maßnahme der Pforte den Impuls zu einer Unzahl von Bermuthungen ge geben. welche sich in den letzten Tagen bi» zur Version über die bevorstehende Abtretung d« letzt genannten Insel an Frankreich verdichtet haben. Im Nebligen ist der orientalische Telegraph ziemlich wortkarg, so wenig auch die Verhältnisse oazu berechtigen. Wir stell« nachstehend zu sammen, wa» un- an Nachrichtenmaterial im Lause deS vormittags zugegangen ist: Allgemein verlautet au» Wien, die veueste Conserenzidee habe Rußland angeregt; Gras Andrasfv werde angeblich d« Conserenz zu. stimly«, fall» sie in Berlin oder Wien statlfinde Russisch« Onellen behaupt«. Unterhandlungen üb« eine sech-monatliche Verlängerung der russi sch« Occupation Bulgariens seien b«eitS emgeleitet —Eine Meldung der „Polit. Corresp." aus Konstantinopel bestätigt, daß eine grie chische Freischärlerbanve einen Einfall in da- thessalische Gebiet gemacht hat. „Da die Grenzgegend stark von türkischen Truppen besetzt sei, so wäre das Umsichgreifen ein« Jnsurrrction kaum »« besorgen." — Wir halt« die Lage für ziemlich ernst, denn die Pforte verfährt bei solchen Affair« fast imm« perfid, um sich für die er- halt«« Niednlag« zu rächen, sei e», an wem es immer sei. Auch Serbien gegenüber wird diese nicht-würdige Praxis geübt So wird der „P. C " geschrieben:
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