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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187903207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-20
- Monat1879-03
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1879
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Erscheint täglich früh SV. Uhr. KedmK«» uu» EkPrdttt«, JohanaiSgafi« 33. >PkUtzß»»tr» tcr ttrömttoru «ormittag« l»—12 »tzr. Nachmittags 4—6 Uhr. >Ur »r» »Ltk^br etn^aadtrr ««»»» ikfi»»« «acht st» d«e «edartt»» nutz« »ervtndUch. der für dir uächst- Nnmmer bestimmten »te ou Wochentagen bi« Rachmittaas, an Lona- nnd Kefttage« früh bi« '/.i> Uhr. >» de» VUate» für Z»s. A»»ah»r: Vit« Kiem«. UuiverfitätSstr. 22. Lout« Lösche. Katharinen str. 18,«. «r dt« Uhr. WpMr LagtblaN Anzeiger. OiM für Politik. Localzeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. ^ 7S. Donnerstag den 20. März 1879. E»fl«ge 15,650. Kdoouemkutoorri» viertelt. 4>/,AL. iael. Brinaerloha b Ntt.. durch die Post bezogen K Mt. Jede einzelne Nummer 2b Pf. Belegexemplar 1» Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne PostbefVrderung 3« Vtt. mit PostbefVrderung 46 Mt. Zaferate Sgesp Petitzeile 20 Pf. Größer« Schriften laut unserem PreiSverzeichnist.—Labeüarifcher Satz nach höherem Tarif. »«Nuar» »ater de» »rbarttaaisirich die Tpaltzeil« 4« Pf. Inserate find stet« an d. Lr»«dtti»» zu senden. - Rabatt »ird uicht gegeben Zahlung praoaruaaraailo oder durch Postvorfchust. TZ^Zahrgang. Bekanntmachuna. Denjenigen Eltern, Pflegeeltern und Bormündern, welche rhre Kinder oder Pflegebefohlenen zur Er- lanauna freie« Schulunterricht« au« der »endlersche« Stift««« bei dem Dkectorium derselben ange- meldet haben, wird hiermit eröffnet, daß nach erfolgter Begutachtung durch die Herren Stadtverordneten «tt den nachverzeichneten Kindern Aufnahme in die vereinigte Freischule zu Ostern d. I. von genanntem Bekanntmachung. N««e der Eltern Stand »« Aume de« Kinde«. oder oder «ewerde «oh»»»«. Zs Pfle«eeltern. derselde«. Schirmnäherin Tischler Eisenbahnschaffner Militaninvalid Steinmetz Näherin Hanke, Johanna Friede-Aufwörterin rikr verw. tzeinig, Sophie der». — Heinrrch, Alfred Job. Schuhmacher Hennig, Friedrich Karl Markthelfer lau«. Albert Julius Ernst Buchbinder Bergmann, Friedrich Karl Otto vergmann.JohannGotilieb Obsthändler VSbnisch, Gustav Adolf vöhnisch, Frz. Theodor Schneidermstr. Voitze, Martha Margarethe Bvltze, Minna verw. Feilotter, Heinrich Robert Paul Feilotter, Frdr. Wilh. Emil Fischer, Jda Elisabeth Martha, Nabe, Earl gen. Rabe Graul, Anna Martha Graul, LouiS Eduard Laser körn, Johann Albert Georg Haferkorn, Johann Karl Hanisch, Bertha Johanna Hedwig Hanisch, Pauline Bertha verw. Hanke, Emma Martha ng, Karl Arthur Rich. inch, Karl Albin nnig, Karl Georg Alfred »ösfling. Elise Franziska Martha über, Hermann OScar Reinhold mer, Franz Karl Otto sten, Franz Heinr. Hermann. Krause, Friederrke Liberia Kröpsch, Paul Otto Robert Läpk«, Friedrich Arthur Mühlert, Anna Marie Oettich, Antonie Elisabeth Pflimer, Robert Richard Paul Pirl, Otto Richard Richter, Paulin« Bertha Riemann, Friedrich Earl Jo» Helene iedr. August Georg vohät^M^ra L^ise^ Vollrath, Hedwig Element. Jda Wildenhayn, Bertha Margarethe )uber, Albert immer, Franz tirsten, Heinrich Ritterstraß« 38. Burgstraße 1. Auenstraß« 81. UlrichSgaffe 54. Eisenbahnstraße IS. Humboldtstraße Sl. Gellertstraße 3. Weftftraße 60. Ranstädter Eteinw. «0. Humboldtstraße 17. Plagwitzer Straße 24. Mittelstraße 10. Neukirchhof 8«. BeleuchtungSinspector > Eentralstraße 3. Schmied Hermann Schuhmacher LS Zierold, Heinrich Wilhelm vriefsortirer Kröpsch, Friedrich August Laffenbote Läpke, Earoline verw. Bermietherin Mühlert, Christiane Wil« Näherin helmine verw. Oettich, Friedr. Ferdinand Lohnkelner Pflimer, Johann Simon Pianofortearbeiter Konstantin Pirl, Julius Ferdinand Richter, Karl Riemann, Joh. Emma Rüdiger, Karl Hermann Schulz, Friedrich August Teich, Auguste verw. Alter AmlShof 7. Ranstädter Steinw. S. Turnerstraße 18. Katbarinenstraße 5. Markt 8. Kleine Fleischerg. 15. Südstraße 11. Sebast. Bach-Str. 17. Löhrstraße «. Pfaffendorfer Str. 10. Wolf, Johanna Marie Jda »l. verw Böttcher Markthelfer . , . Schuhmacher--LUtweMofcheltSstraße 11 Handarbeiter Schlaffer Wäscherin rbeiter beiter n n Ederhardtstraße 5. Windmühlenftr. 14. Wiesenstraß« 18. Kupfergäßchen 8. vrandweg 17. Auenftraße 81. Dresdner Straße S4. Der nachstehende Aufruf ist unS von dem betreffenden Eomitä zu Schwetz mit der Bitte um Veröffent lichung zugrgangen. Indem wir diesem Gesuche hiermit entsprechen, erklären wir unS zur Annahme von Beiträgen bereit und werden dieselben auf unserer StiftungSbuchhalterei, Rathhau-, 1. Etage, Zimmer Nr. 1, entgegen genommen. Leipzig, den 17. Mär, 187«. Der »Nttz der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Mefferschmidt. Aufruf. von den verheerenden Ueberschwemmungen der Weichsel, über welche täglich die Zeitungen berichten, ist unsere Altstadt am schwersten heimgesucht. Bor mehr als 300 Jahren am AuSfluffe de- EchwarrwaflerS in die Weichsel zwischen diesen beiden Flüssen unter dem Schutze der ehemaligen Ordensburg erbaut, hat sie fast alljährlich durch Ueberschwem- mungSgefahren zu Inden. Die wohlhabenden Bewohner haben deshalb die Wohnstätten ihrer Väter verlassen, ihre Häuser abge brochen und nach der höher belesenen Neustadt überfiedelt; den ärmeren Hausbesitzern ist dies trotz der von dem Staate bewilligten UeberbauungSprämie aber nicht möglich, und so stehen denn jetzt seit dem 18. Februar d. I. außer 135 Häusern, bewohnt von 1768 Seelen, d,e hauptsächlich dem ärmeren Hand werker- und Arbeiterstande angehören, auch die beiden Kirchen und die Synagoge unter Wasser. Die Stadt bietet ein Bild deS Grauens und der Verwüstung, wenn man die Häuser bi- an da- Dach von den Fluthen umspült und thrilweise von Eisschollen umgeben, hier Wände und Schornsteine eingestürzt, dort ein HauS dem Einsturz nahe, und dann auf den HauSböden durch die in das Dach gemachten Oeff- nungen jene Unglücklichen frierend und hungernd, den Einwirkungen der Elemente Preis gegeben, hervor lugen sieht, Angst und Verzweiflung »der Resignation in ihren Zügen. Sehr viele haben, da da- Wasser auch die HauSböden erreichte, ihre Wohnungen unter Zurücklassung ihrer Habe ganz verlassen müssen, um ihr nackte- Leben zu retten. Nahe an 800 Menschen sind obdachlos, welche in der Neustadt größtentheilS in den Räumen de- KreiShauseS und der Schule Unterkommen gefunden haben. Wenn nun auch dem Vaterländischen Frauenvereine durch die anerkennen-werthen Sendungen an Seid und Leben-Mitteln eS möglich ist, seit dem LO. Februar c. in 4 Volksküchen «50 Personen zweimal täglich unentgeltlich zu speisen, so ist mit der Stillung deS Hunger- die Noth noch lange nicht beseitigt, wochenlang ruht die Arbeit der Handwerker und Handeltreibenden» ihre vorräthe find verbraucht, di« Mittel fehlen, ihre Geschäfte wieder aufzunehmen, und wenn sie dann später in ihre Wohnungen zurückkehren wollen, finden sie dieselben zerstört oder auS sanität-polizeilichen Rücksichten unbewohnbar. Diesen Unglücklichen müßten Mittel gewährt werden, um sich Wohnstätten am sicheren Orte zu schaffen. Die Unterzeichneten find deshalb zusammengetreten, um sie hierin zu unterstützen und bitten edle Menschen freunde von nah und fern zur Erreichung diese- Zwecke» beizutragen und milde Gaben gütigst senden zu wollen. Nur auf diese Weise würde der häufig wieberkehrenden Noth bei Ueberschwemmungen für immer ein Ende gemacht werden können. Beiträge nimmt unser Schatzmeister Herr I. «. Bauer und jeder der Unterzeichneten entgegen. Schwetz, den s. März 187«. , I-Ws B. Benähet«, Apet, RechtSanwalt und Notar. Kaufmann. Block, Pfarrer. S, I. «. Bauer, Kaufmann, Schatzmeister. I. Lohn, Kaufmann. Wildenhayn, Friederike Louise verw. , . Wolf, Heinrich Hermann Kupferdrucker Lhealergaffe S. Die Aufnahmescheine find von den betreffenden Angrhörigen der vorgenannten Kinder am 21. diese« M«»at« in unserer Schulexpedition, RathhauS, 8. Etage, Zimmer Nr. S, persönlich abzuholen. Im klebrigen werden alle Diejenigen, deren angemeldete Kruder oder Pflegebefohiene nicht berücksichtigt werden konnten, hierdurch angewiesen, für anderwette Aufnahme derselben in eine Schule besorgt zu sein. Leipzig, am 10. März 1878. Der <chula»«schust per Svadt Leipzig. vr. Panitz. Lchnett. Unter Bezugnahme auf den vom hiesigen HülsScomik erlassenen Hülferuf für Szegedt» erklären auch wir unS zur Annahme von milden Beiträgen auf unserer StiftungSbuchhalterei, RathhauS, l. Etage, Zimmer Nr. 1, gern bereit. Sechzig, den 17. März 187». Der «attz «er «tadt Lechzt«. vr. Veor«i. «efferschmidt. Die Thomasschule beabsichtigt da- Geburt-fest Sr. Majestät d«S Kaiser» am 38. März vormittag» 10 Uhr in der Aula durch einen FestactuS zu feiern. Zur Therlnahme an demselben beehrt sich im Namen de» Lehrer Collegium- ergebenst emzuladen vr. Eckstein. _ , . . >ann. I. Hausse, BuchdruckereibHitzer. S. E. Hirsch. Kaufmann, Schriftführer, vr. Jacodt, Dirigent de- ProgymnastumS. L. A. Köhler, Kaufmann. Kotoalk, Superintendent, «erkel, Grundbesitzer. Vlundelin«, KreiS- secretair. >tt«e», Krei-gerichtS-Dlrector. vr. Noseuthal, König!. KreiSphystkuS. vr. NostoSkt, Apotheker. Steinte, Rathmann. Zimmermeister. Technau, Bürge,metster. vr. «endt, Direktor der Provinzial-Jrrenanstalt. Wtldt, Hotelier. Zander, Etadtkämmerer. Wohnungs - Vermiethung. Die zeither für 1880 jährlichen Miethzin» vermiethete, »um 1. April d. I. miethfrei werdende Sohn«»« in der ll. Eta«e und dem Dachgeschoss de- «ordweftltchen Flügel« de- Hauptzollamtsge- dinde«, Bahnbofftraße Nr. 17, bestehend au- 7 Stuben, 4 Kammern und sonstigem Zubehör, nebst einem GartenplaN, soll nach vorheriger gründlicher Reparatur und Wiederinstandsetzung vom I. Juli d. I. au auf sech« Jahre an den Meistbietenden anderweit »ermtethet werden und beraumen wir hierzu einen verfteigerungStermin an Rathsstell« auf DonuerSta«, den 27. d. Mo«. vormittag» 11 Uhr, an. Li« vermiethung-- und Lersteigerung-bedingunaen, in welchen auch die in der Wohnung au-zuführen- den zur I Herstellungen näher angegeben sind, sowie da- Jnventarium liegen auf dem RathhauSsaale, 1. Etage, Einsicht au». Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Eerutti. Leipzig, den 13. März 187». Pnlmnrvtarische Discipliuargrwalt. Berlin, 18. März. AaS Anlaß de- be kannten Zwischenfalle- mit oem Abg. Liebknecht wird von gouvernementaler Seite die Frage an- geregt, ob nicht auch für die Mitglieder de- Reichs tag- ein Eid auf die Verfassung de- Reich» und deren monarchische Grundlage nothwcndig ge worden fei. Än Abgeordneten kreisen meint man indessen, daß die Gründe, welche seiner Zeit bei der Berathung der norddeutschen Bunde-vnfaffung lg egen die Einführung de- Berfaffung-eide- aeltend gemacht worden sind, durch da« Ge- bahreo de» kleinen Hänflein* Socialdemo kraten nicht erschüttert seien, und daß die konservativen gnt thun würden, wenn sie nicht mit einem bezüglichen Antrag den bewiesenen Patrioti-mn- der deutsche» BvllSvertretnng ans ane «nvütze Probe stellen wollten. Diese Tendenz ist es aber, welcbe sich in ihren Reihen geltend «acht. Man will dem Abg. La»ker etwa- am Zeuge flicken, wenn hervorgehobeu wird, daß ihm !>nd dem Aba. Hafselma» durch Schluß der I Debatte da- Wort entzogen worden ist, und als !vewei» angesährt wird, daß de. Fortschritt, die iGrnppe La-ker «nd ein Theil de- Eentrnm» gegen Iden Schlnßantrag gestimmt haben. Wir haben Innter de« Mitgliedern de« Hanse» Erkundigungen leinaezogrn »nd erfahren, daß sich der Abg. La-ker nicht rnm Worte gemeldet hat. E» wnrd« dabei bemerkt, daß im Allgemeinen die liberalen Parteien Iwohl Beranloffung gehabt hätten, die Einführung de» Belagerung-znstande- in Berlin »IS eine Störnng für Handel nnd Wandel um so »ehr zu beklagen, als vom Bunde-rath-tische die lactenmätziqen Beweise für vorhanden« verschwö- l rangen, H illenmaschinen re. nicht beigebracht wor- Iden find. Die liberalen Partei«« nahmen in- Idessen Abstand, fich in socialdemolratisch« einer Diagonale mit Ansührnngeu z» be wege«, weil die anaeordneten Maßregeln (mit vollem Rechte. D. Red.) znm Schntze der Person de- Kaiser- getroffen worden sind »nd diesem Argumente gegenüber alle übrigen Bedenken ver stummen «üffeu. Unter allen Umständen hat die Ausübung der parlamentarischen DiSciplin durch ben Präsidenten einen Erfolg errungen, der sich bereit- in der heutigen Sitzung der Ge- schäft-ordnung-commlssion geltend machte. Bei der über die Revision der Geschäftsordnung gepflogenen Generaldebatte wurde uur in so weit eine Aenderung befürwortet, alS die Befugnisse deS Präsidenten in der Weise erweitert werden sollen, doß er bei der Entziehung deS Wort- nicht erst daS HauS befragen, sondern au- eigener Machtvollkommenheit handeln müsse. In diesem Punkte sowie einigen anderen herrschten unter den Mitgliedern der Commission keine besondere« Meinung-Verschiedenheiten. Man war darüber einig, daß etwa», aber auch nicht z« viel geschehen müsse und jedenfalls uicht solche weltgehenden For derungen zugestanden werden dürfe«, wie sie da» abgelehnte Strafgesetz gegen Neich-tag-abgeordnete in den «eisten seiner Bestimmungen enthielt. Für die nächste Sitzung der Geschäftsordnung--Com mission werden Anträge im oben bezeichneten Sinue » « ** Berlin, 18. März. Die GeschäftSord- nnngScommissio« ist heute an die ihr durch den Beschluß de- Reichstages vom 7. März zuge wiesene Ausgabe herangetreten. Dieser Beschluß lautete: „Der GeschäftSorduungScommisflou den Auftrag i» ertheilea, unter Vorsitz de- Präsidenten deS ReichStagS die Frage, ob «endernngen der Geschäftsordnung vothwendig seien, zu prüfen und im Bejahungsfälle formulkte Vorschläge an da- Hau- z« bringe«." Die heutige Sitzung der Commission wurde durch eine allgemeine Debatte au-gefüllt, nach welcher die Bedürfnißfrage überhaupt als that- sächlich bere'.tS bejaht gelten kann. Auch über die Richtung, in welcher die Aenderuugen vvHUnehmen sein werden, läßt sich, obgleich formelle Vorschläge noch nicht gemacht wurden, schon ziemlich sicher urtheile«. Im Laufe der Erörterungen traten nämlich immer deutlicher die tztz. 46 »nd 60 der Geschäftsordnung als diejenigen Punkte hervor, an welchen die Reform einzusetzen habe. tz. 46 lautet: „Der Präsident ist berechtigt, die Redner auf den Gegenstand der Verhandlung zurückzuweisen «nd zur Ordnung zu rufe« (tz. 60). Ist da» Eine oder da- Andere in der nämliche« Rede zwei Mal ohne Erfolg geschehen »nd fährt der Redner fort, sich vom Gegenstände oder von der Orduung zu entfernen, so kann die Ver sammlung auf die Anfrage de- Präsidenten ohne Debatte beschließen, daß ihm da- Wort über den vorliegenden Gegenstand genommen werden solle, wenn er zuvor aus diese Folge vom Prä sidenten a»fmerks«m gemacht ist." Und tz. 60: „Wenn ein Mitglied die Ordnung verfitzt, so wird es von de« Präsidenten mit Nennung deS Namen- daraus zurückgewiesen. DaS Mitglied ist berechtigt, dagegen schriftlich Einspruch zu thun, worauf der Reichstag, jedoch erst in der nächstfolgenden Sitzung, darüber ohne DiScussion entscheidet, ob der Ordnung-ruf gerechtfertigt ist." AuS dem Inhalt dieser Paragraphen erhellt, daß die Revision-arbeit auf eine Verstärkung der Gewalt deS Präsidenten hinan-kommen «ird. Wir sind der Meinung, daß mit eine« derartigen positiven Ergrbniß auch die besoratesten Gcmüther sich zufrieden aede» können. Wie einschneidend etwaigen Ausschreitungen scho» mit den bestehenden Befugnissen deS Präsidenten entgegengetreteu werden kann, hat die MontagSsitzung bewiesen. Man darf demnach von einer weiteren Verschärfung dieser Befugnisse volle Wirksamkeit erwarten. p.littsche «edersicht. Leipzi,. ls. März. AuS den trüben Fluthen de- SpreesumpseS steigt mit einer Beharrlichkeit, welche indeffen durchs«- nicht für den Erfolg spricht, eine See schlange auf. die den Mitgliedern deS Reichs tage» seit den Tagen seiner Begründung nur zu wohl bekannt ist. Wir meinen den definittven Be schluß zur Errichtung eine- Parlameut--- palasteS, für welchem bereit- — nonum prvma- tor in Lnnnm! — der Bauentwurf prämiirt ist, die Millionen bewilligt, aber bisher rühmlos auf Zmseuanwach- beschäftigt worden find. Der Reich<tag muß sich nach wie vor mit einem provisorisckea Breterhause auf einem Hose der Leipziger Straße ru Berlin behelfen, dessen un fertiger Zustand sich darin am besten documrntirt, daß es alljährlich enorme Reparaturkosten ver schlingt, ohne indeffen die ReichSboten ihre- Leben- darin froh werden zu lasten. Eine- schönen Taae« fiel plötzlich während einer Sitzung ein großer Theil de- Stuck» der Decke auf dir Häupter der deutschen Gesetzgeber nieder, glücklicherweise ohne Jemanden zu verletzen; vor mcht zu langer Zeit war Kälte und Zugwind in den Räumen, welche eher einer eleganten Mariege fdenn einem Parla ment gleichen so groß,daß mehrmalsauö diesemGrunde Schluß der Sitzungen erfolgen mußte. Auch die Feuergesährlichkeit deS Nolhbaue- ist eine große, vor wenigen Jahren begann, gleichfalls währen:' einer Sitzung, die hölzerne verschaalung de- Saale- zu brennen; die Gefahr wnrde abgewandt, indeffen die Sache blieb beim Alten, ein Neubau wurde nicht uusgesübrt» denn fast scheint e«. als sei d e „Welt weggegeben" «nd kein Raum für ein Paria-
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