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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187903215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-21
- Monat1879-03
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1879
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Erscheint »glich früh 6V, Uhr. Uedutti«, »»t ärpctttl«, JoharuriSgassr SS. »Piechßmibtu dn vormittag« l v—12 Uhr. Nachmittag» 4—S Uhr. »n WM»,»« um »i Söm. aa»t« »arm- stch dt. nicht »«ritndtlch. »mttch«e der für die nächst- folarnö« Nummer bestimmten Anieratr an Wochentagen bis 8 Uhr Nnchmtttn-S. an Sonn- nn» Festtage« früh bis '/,S Uhr. >»»«« Fsttalr» filr Zus. Auuehwr: Otto stiem«. Umoersttätsstr. 22, Lmüs Ltfche, statharinrnstr. 18,p. «rr dis '/.3 Uhr. - 8«. »ip)igtr.TagtblM Anzeiger. OrM für Politik, 8oc«Igeschichtk, Hondkl»- und Geschäftsverkehr. Freitag den 2t. März 1879. Auslüge IS,«S0. Ltziiunurutsoret, viertel». 4'/,Mt^ iucl. Bnnberil.'b„ 5 Mt., durch di« Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar lv Pf. Gebühren fitr Lxttabeuagen ohne Postdefdrderung SS Mt. Mit Postdesvrderung 4L Mt. Inserate Lgrsp Petttzetle 2v Pf. Größer« -Lchnften l«tt unserem PreiSverzerchniß — Tabellanichrr Gay nach höherem Tarif. Urrtawk, anirr de» Xedatttomättch die Spaltzeile 4S Pf. Inserat« find stet« »a d. Gepedttto» zu senden. — Nadatt wird nicht gegeben Zahlung praaamaaranäo »der durch Postvorfchntz. 73. Jahrgang. 8»r Feier »es »e»nrisi«ge» Er. Majestät pe» »entsche« Kaisers wird «onnnGe«». »e« SS. Mär, ». I. Mittag» 1'/, »tzr «in Festmahl im hiesigen Schützenhause ftattfinden. Alle. welch« fich betbeiligen wollen, werben gebeten, die Lafelkarten 4 S ^ bei Herrn v. 3. Hansen, Markt 14, oder bei Herren LH. Strnbe st Sah«, Grimma'sche Ettaß« IS, »der im Schützenhause bei Herrn stütznrich. »et »e« «rsteren »t» mit »«« L». ». M. in Empfang ,u nehmen. Leipzig, dei " Leipzig, den 10. Mär» 1879. Ler »attz »er «ta»t Leipzig vr. Georgi. Mefferschmidt. Bekanntmachung. Der nachstehende Aufruf ist unS von dem betreffenden Somit« ,u bchwetz mit der Bitte um Veröffent lichung »ugegangen. Indem wir diesem Besuche hiermit entsprechen, erklären wir unS zur Annahme von Beiträgen bereit und werben dieselben auf unserer EtiftungSbuchhalterei, RathhauS, 1. Etage, Zimmer Nr. 1, entgegen genommen. Leipzig, den 17. Mär, 1879. »er «attz »er Tta»t Leipzig. »r. Georgi. Mefferschmidt. Aufruf. Bon den verheerenden Ueberschwemmungen der Weichsel, über welche täglich die Zeitungen berichten, ist unsere Altstadt am schwersten heimgesucht. vor mehr als 300 Jahren am AuSflusse deS SchwanwasserS in die Weichsel zwischen diesen beiden Flüssen unter dem Schutze der ehemaligen Ordensburg erbaut, hat sie fast alljährlich durch Ueberschwem- «unaSgefahren zu leiden. Die wohlhabenden Bewohner haben deshalb die Wohnstätten ihrer Väter verlaffen, ihre Häuser abge brochen und nach der höher belesenen Neustadt überfiedelt; den ärmeren Hausbesitzern ist dies trotz der von dem Staate bewilligten UeberbauungSprämie aber nicht möglich, und so stehen denn jetzt seit dem 18. Februar d. I. außer 135 Häusern, bewohnt von 1789 Seelen, die hauptsächlich dem ärmeren Hand werker- und Arbeiterstande angehören, auch die beiden Kirchen und die Shnaaoge unter Wasser. Die Stadt bietet ein Bild des GrauenS und der Verwüstung, wenn man die Häuser bi- an daS Dach von den Fluthen umspült und theilweise von Eisschollen umgeben, hier Wände und Schornsteine eingestürzt. dort ein HauS dem Einsturz nahe, und dann auf den HauSböden durch die in das Dach gemachten Oeff- nungen icne Unglücklichen frierend und hungernd, den Einwirkungen der Elemente Preis gegeben, hervor- lugen sieht, Anast und Verzweiflung oder Resignation in ihren Zügen. Sehr viele haben, da daS Wasser auch die HauSböden erreichte, ihre Wohnungen unter Zurücklassung ihrer Habe ganz verlaffen müssen, um ihr nackteS Leben zu retten. Nahe an 800 Menschen find obdachlos, welche in der Neustadt größtentheilS m den Räumen deS KreiShauseS und der Schule Unterkommen gefunden haben. Wenn nun auch dem vaterländischen Frauenvereine durch die anerkennenSwerthen Sendungen an Selb und Lebensmitteln eS möglich ist, seit dem L0. Februar e. in 4 Volksküchen 650 Personen zweimal täglich unentgeltlich zu speisen, so ist mit der Stillung deS Hungers die Noth noch lange nicht beseitigt, wochenlang ruht die Arbeit der Handwerker und Handeltreibenden, ihr« vorräth« find verbraucht, die Mittel schien, ihr, Geschäfte wieder aufzunehmen, und wenn st« dann später m ihr, Wohnungen zurückkehren wviien, finden sie dieselben zerstört oder au- sanität-polizeilichen Rücksichten unbewohnbar. Diesen Unglücklichen müßten Mittel gewährt werden, um fich Wohnstätten am sicheren Orte zu schaffen. Die Untorzeichneten find deshalb zusammengetreten, um ste hierin zu unterstützen und bitten edle Menschen freund« von nah und fern zur Erreichung diese- Zwecke- deizutraqen und milde Gaben gütigst senden zu vollen. Nur auf diese Weise würde der häufig wieberkehrenden Roth bei Ueberschwemmungen für immer ch» End« gemacht werden können. Beiträge nimmt unser Schatzmeister Herr I. >. Bauer und jeder der Unterzeichneten entgegen. Schwetz, den 9. März 1879. IZMv Sourtte: Upel, RechtSanwalt und Notars 3 A. Bauer, Kaufmann, Schatzmeitzer, v. «eunhet», Kaufmann. Block, Pfarrer G. E. Hirsch, Kaufmann, S«. »ützler, Kaufmann. Kawatk, d»»»»»», «»»»» secrrtair. Nttgeu, KreiSgerichtS-Director. vr. Noseuttzal, König!. KreiSphystkuS. vr. RoftoSkt, Apotheker. Stetnke, Rathmann. Zimmermeister. Dechua», Bürgermeister, vr. Srntzt Director der Provimial-Jrrenanftalt. 8U»t, Hoteller. 8««»er, Stadtkämmercr. Die Taktik der Leutrums-Partei. Berlin, 19. März. Auch bei den heuti gen interefianten Verhandlungen deS Reichs tage» über wirthschastliche Fragen, in welchen die Gegensätze lebhaft auseinanderplatzten, verhielten sich die Ultramontanen als stumme Zogen. Aaßerhalb wie innerhalb de- Parlament- fleht man verwundert vor dieser Thatsache. Han-- deU e- fich doch nicht allein um die in so auf fälliger Weise zum Schwemm gebrachte Oppost- tion-lust der Herren vom Centru», sondern mehr »och darum, daß fich die einzelnen, sonst redseligen Führer durch das Gro» ihrer Partei bestimmen lassen, eine Taktik zu befolgen, welche sie, wie a»S einzelnen ihrer Leußeruugen hervorgeht, persönlich nicht billigen. Ueber dm Grund zu dies« geheimuißvollm Politik aehm die Ansichten in Abgeordvetmkreisen au-- etvauder. Wa- man Thatsächliche- darüber er fährt, ist »icht geeignet, volle- Licht über die An gelegenheit zu verbreiten. So wurde hmte im Reich-tage die Nachricht in Umlauf gesetzt, daß »me Vorschläge auS Rom eingetroffm seien, die sowohl i» der Wilhelmstreße, als auch vom Cm- tr«u für diScntabel befunden werde«. Letztere- wird indessen von Mitgliedern de- CentrumS, die z»m Vorstande gehören, lebhaft bestritten. Mau soll, sage» ste, diesen Gerüchten nicht glauben, weil ste nur au<grstre»t wervm, um da- Gerücht wahrscheinlich zu machen, »l- nehme da- Eentrum »»r deshalb eine reservirte Haltung ein, damit »ach Ost«» e« fich in der zoklpolitischm Frage mit eiue« Preise hezahlm laffm könue, welchen der ReichSk»»zler hmte noch verweigert. All«, ding» hätte» ste die Parole de- Abwarten- aus aegebm, worau- der Abg Windtborst kein Geheimniß mache, da « dieselbe auch dm Mit- glieder» au»«« Fractianen mittheile. Dma die Cmtrum-partei e- im Augenblicke »icht für »vportun hält, sich üb« ihre Stellang i» WtrthschastSfragm a»-z»sprechm, so möge man fich »«sichert halten, daß n»r innere politische Grü»de und »icht kirchliche Krage« ihre gegenwär tig« Haftung bedingen. So die Ultramontauen. Wie viel od« wie wenig diesen Amßeruugm Glaube« zu schmkm ist. will ma» i« Abgeordnete», kreise» zur Zeit »och »icht entscheide». Allerding Unter Bezugnahme auf den vom hiesigen HülfScomite erlassenen Hülferus für Szegetzt» erklären auch wir unS zur Annahme von milden Beiträgen aus unserer StiftungSbuchhalterei, RathhauS, t. Etage, Zimmer Nr. I. gem bereit. Leipzig, den 17. Mär, 1879. »er «attz »er Et«»t Leipzig. vr. Georgi. Mefferschmidt. Gewölbe - Vermiethung. DaS für den 31. März d. I. gekündiate Gewölbe Nr. IV unter »er Börse, daS zweite auf der EtockhauSseite vom Ealzgäßwen au-, nebst NlederlaaSraum soll Freitag, »en S8. ». Mt»., vormittag» 11 Utzr, an RathSftelle von obigem Zeitpunkte an anderweit aus »ret 3atzre an die Meistbietenden »ermtethet werden und fordern wir Miethluftige hierdurch auf, sich in diesem verfteigerungStermin einzufinden und ihre Mietbgebote zu thun. Die VermiethunaS- und BersteigerungSbedingungen liegen schon vor dem Termin auf dem RathhauS- saale. l. Etage, zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 15. Mär» 1879. »er «attz »er Stadt Leipzig. ^ »r. Tröndlin. Eerutti. Bekanntmachung. Da in Folge AbladenS von Schnee an den Ufern der Flüsse vielfache Rutschungen und Zerstörungen der Uferwtnde vorgekommen sind, so verordnen wir hiermit, daß da» Lhladen und Alwersen von Schnee auf Ufer, welche nur durch Rasen befestigt find, oder auS losem Erdreich bestehen, fernerhin zu unter bleiben hat. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschrift werden mit einer Geldstrafe »i» zu -6 Mark od« mit Haft »iS zu 14 Lage» unnachsichllich geahndet werden. Leipzig, am 19. März 1879. »er «attz »er «ta»t Leipzig. vr. Georgi. Wangrmann. Submission. Die Lieferung einer größeren Anzahl gußerpern.r Baumgitter für hiesige Promenaden soll in Submis sion vergeben werden. Diejenigen» welche sich hierbei betheiligen wollen, werden aufgesordert. ihre Offerten, bezeichnet mit . gußeiserne vaumgitter" verfiegelt und portofrei bis mit dem LS. März >. c. Abends 6 Uhr bei unserer Nuntiatur. RathhauS, 1. Etage, abzugeben, wo auch die Zeichnungen, Bedingungen und Modelle in den gewöhnlichen Geschäftsstunden einzuseyen find. Leipzig, den 19. Mär, 1879. »ie »eputation »rS NathS zu den »«läge«. Nicolatgymnasium. AuS Anlaß de- Geburtstages Sr. Majestät »es Kaiser» wird die Anstalt am 22. März vormittag- 10 Uhr einen öffentlichen FestactuS abhalten, in welchem zugleich die Baledictton und Entlassung der Abi turienten erfolgen wird. Zur Theünahme an dieser Schulseterlichkeit ladet hierdurch im Namen deS Lehrer- LolleaiumS ganz ergebenst ein Leipzig, den L0. März 1879. Professor LH. Vogel. OeMntlieke üaritlelslekrrrnstalt. X» äer »in 8on»»t>enä 6en Ä9. !ü»rr Vormitt»»» 10 Ukr im 8»»Ie Ser Xott»It »tattünäenöen sseier öe« 6eduit»t»ge» 8r. 5I»je»l»t öe» äeot»cben lt»'8«r» deekrt siek im bl,men Sei 1>ekrer (lolie^iums ein»»I»>1en ^'»rl wnlkrum, virector. ist eS richtig, daß da» größte Contingent der ultra- montanen Partei au» Schlesiern, Westfalen. Rhein länder» und Bahn» besteht, die ihre Mandate industrielle« Wahlkreisen verdanken, wo insofern ein Umschlag der Stimmung bei den Wählern erfolgt ist, als sie die Wirtschaftspolitik BiSmarck'S von seiner kirchlichen trennen und sein zollpolitischeS Programm acceptirev. Bezeichnend ist e- jedoch, daß die Freunde de- Cultu-minister- vr. Kalk ebösowenig von Conceisionen an Rom etwa- wiffrn «ollen, als die Klerikalen von solchen an den Reichskanzler. Sie behaupten, daß ste dabei den Kürzeren ziehen und Nicht» als die Zersetzung der eigenen Partei erreichen würden. Nach der Auffassung von Abgeordneten, die sonst in diesen Angelegenheiten versirt find, bleibt nur noch die Annahme übrig, daß die Verhandlungen mit Rom von hochgestellten Personen in nicht amtlicher Eigenschaft geführt werden. Wie sehr da- Cent rum um die Gunst der Arbeitermaffen buhlt, geht auch au- Folgendem hervor. Bezüglich de- Stumm'schen Antrages auf Einführung von Arb<iter-Änv«liden- cafsen hat sich die Reich-regiernng in der Commission d»rch den Geheimrath Nieberdmg ziem lich refervirt »»-sprechen laffm, sie bezweifelt die Bedürsnißfrage und befürchtet die Eventualität staatlicher Zuschüsse für dm Fall unzureichender Mittel. Da- Eeutrum hat nun unter vortritt der Lbgg. Freiherr von Hertling, vr. Mousang, Stützet, vr. Franz, Sr. v. Galen, v. Müller (Werl he im) folgende Resolution beantragt: Der Reich-taa »olle beschließen, dm Herrn Reich-kanzler auszufortem, dem Reichstage thun- lichst bald ei»en Gesetzentwurf, tzetreffeud die Errichtung vo»-»validen- und Alterversorg,ngS- cafsen für Fabrikarbeiter, vorzulegm, mit der Maßgabe, daß in demselben 1) Die obligatorische Beitrag-Pflicht für Arbeit geber »nd Arbeiter i» einer den verschiedenen Änd»striezweigm «»gemrffmm Weise bestimmt, 2) da- durch die gezahlte» Beiträge erwordme Recht de- Arbiter- durch gesetzlich vorge schriebe«« Uebertragbarkeit ferner Ansprüche von einer Tasse a»f die «»dere wirksam ge schützt werd.e 3) Normativbestimmungen für die Errichtung von Cassenverbänden unter besonderer Berück sichtigung »nd Förderung de- Zusammen schlusses verwandter Industriezweige zu er lassen sind. 4) die Toutrole über die «ach Maßgabe de- Ge setze- errichteten Taffen den Landesbehörden zuzuwcisen ist. P-lMscht Ilebrrsicht. Leipzig, LO. März. Die Aerzte haben dem Kaiser, wie un- unser Berliner Correspondent meldet, eine so strenge Schonung seiner durch die Nachwehen deS neulichen unglücklichen Fall» doch «ehr al- man anfänglich glaubte ßeschwächtm Kräfte zur Pflicht gemacht, daß in diesem Jahre zum ersten Mal der gewohnte große GratulationS-Empfang an Kaiser- Geburts tage wegfällt. Nur die Mitglieder der königlichen Familie und die souverainen Fürsten wcrdm ihre Glückwünsche darbringen. Alle- waS sonst noch von Gratulanten in dm früheren Hof-Programmen fizurirt: der Königliche Hof, die Generale »nd Militairbevollmächtigtm, die Commandeure der Lerbregimenter und Leibcompagnim, die activm Staat-minister, die Präsidenten der gerade ver- ammelten gesetzgebenden Körper, die Botschafter und die „landsässigen" Fürsten, alle- Da- fehlt die-mal. Der Reich-tag wird dm Geburtstag de- Kaiser- durch ein gemeinsames Festmahl be gehen, bei dem Präsident v. Forckenbeck den Toast aus dm Kaiser, dm einzigen an diesem Tage ge- statteten, »uSbriugm »lrd. Kaiser- Geburtstag ist die einzige Gelegenheit, bei welcher fich der ge- sammte Relch-tag ln corpore zu einer Festster zu versammeln pflegt. Uebö da- Befinde, de« Prinze» Karl, de- einzigen »och lebendm Bruder- de- Kaiser-, warm — so schreibt »an unS aus Berlin vom Mittwoch — gestern Abend in der Stadt Nach richten verbreitet, die da- Schlimmste befürchten ließen. Au- dem Reich-tage wurbm gegen Mittag Erknndigungen i» prinzlichm Palai» ein- gezogen, nach welchen allerdings eine leichte Besse rung eingetretm, aber der hohe Patient noch nicht außer Gefahr wäre. Der Pnuz hatte fich bei dm Lelchenseikrlichkeilen für den verstorbenen Krieg-- minister Grafen Roon erkältet. Die „N.-Z." schreibt aleichsall- vom Mittwoch: In dem Befinden des Prinzen Karl ist im Laufe deS gestrigen Tage- eine nicht unwesentliche Ver schlimmerung eingetreten. Die Kaiserin stattete dem heben Pattenten Abends 7'/, Nhr einen län geren Krankenbesuch ab. Der Pnnz wird von den Leibärzten vr. v. Lauer und vr. Balcntini behan delt. — Nach den von unS heute Vormittag lm prinzlichen Palais eingezogenen Jnwrmationen hatte Prinz Karl die vergangene Nacht nicht gut geschlafen und war auch daS Allgemeinbefinden ein besonder» günstige» nicht zu nennen. . * . Die Proclamirung de» Amt-geheimnisseS in der Commission de» Reich-tag«, welcher die Prüfung de- Post- und Telegraphenetats Ubertragm ist, bat in der parlamentarischen Well viel Staub aufgewirbelt. Richtig ist e- — so schreibt man unS vom Mittwoch auS Berlin — daß die Vertreter de« GeneralpostmeisterS die Ver handlungen der Commission über die von Post beamten an den Reichstag gerichteten Petitionen und die Consequenzen derselben nicht vorzeitig durch die Presse veröffentlicht sehen wollten. Die Eom- mission-mitglieder sind zwar auf keine Verbindlichkeit in dieser Richtung eingegangm, aber e« wnrde doch au- Zweckmäßigkeit-aründen anerkannt, daß die Vollständigkeit der Verhandlungen «uv die Fest setzung de- Bericht- »bzuwartm sei, ehe über den Gegenstand Mittheilangm in die Oeffentlichkeil gelangm sollten. Indessen wurde auch die Com mission selbst auf Anregung der Regicruug-.Eom- missarien mit der Frage bcschästiat, ob vie über die Petitionen der Postbeamten geführten Verhand lungen i« Bericht an da- Plenum de« Reichs tages a»sgmommm werden sollen. Die Com mission entschied sich anfänglich auch für diesen Antrag. Später ging sie jedoch von diesem Beschlüsse ab n»d in einer nach Schluß der Plenarsitzung de-Reich-tage-(vom Mittwoch; d. R ) anberaumtm Co»ferenz wir» Über diese Angelegen heit definitiv beschlossen «erden. Selbstverständ lich ist man in der Commission darüber einig, daß die -»teresseu der petittonirenden Postbeamten geschützt werden sollen und daß e- nicht die Absicht ver Commission sein könne, über diese Angelegen-
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