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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187904057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-04
- Tag1879-04-05
- Monat1879-04
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1879
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Grsthrbtt ttgllch früh 6'/. Uhr. letzmü« «» «rprXN- JohanmSgasi« »3 >Mr«L»»3r> der »eduttl», vormNtag« 1»—lr Uhr. Naclnaittag» 4—8 Uhr. »u ttn«^a»dl-r M»»» M »»chi KL du rlcd^No» »iL« »»«v,ndr«L. der für die nächst- Nnmmrr de stimmten re sn «ocheutagn, dto Ih« Nachmittag». an Sann- ! Festtagen früh bis '/,S Uhr. lteaFtltott, 8ir Z,s. ttruahme . > Klemm. UmvcrsitStSstr. rr, > LSiche.Natharinenstr. t8.p. nur d»a Uhr. riWgrr Tageblall 1L.6LÖ Anzeiger. OlM str Politik, Loulzeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Ldi>oirrurr»t«»rrt» viertelt. -'/.ML, mcl. «rinacrlobn 8 ML. durch die Post bezog« 6 Mt. Jede einzelne Nummer 28 Ps. Belegexemplar 1» Pf. Gebühren für Lxlrabeiloge» ohne Postbefbrderung 36 ML mit PostdesSrderung 4b ML Zusrrate bgesp Petitzeile 30 Pf Gröhere -Schriften laut uns««« Preisverzeichnis —Tabellarische: Satz nach höherem La ns. Lerlanuv uutrr de» »edarNansstitG die Dpaltzeil« 40 Pf. Inserate sind stet» »a d. TepedM»» zu senden. — Rabatt wird mch» gegeben Zahlung pr»«>iu»»»näu oder durch Po' " ' jostvorschust. .»? 95. Sonnabend den 5. April 1879. 73. Jahrgang. M gefälligen Veaihtnng. Unsere Expedition ist morgen Sonntag dm 6. April nur Vormittags bis ' ,9 Uhr geöffnet. Bekanntmachung. Bereit- haben mehrere Hund«, von denen ermittelt worden ist, daß sie mit dem in unserer Bekannt machung vom 28. vor. Man. erwähnten tosten Huatze in Berührung gekommen, brz. von ihm gebissen worden sind, getödtet werden müssen. Laut Anzeige ist jedoch dieser tolle Hund am Lk. v M. Mittags auf der Bahirhofftraße auch mit einem ! kleinen schwären Pudel zusammengekommen und hat sich mit diesem herumgebiffen. woraus Letzterer seinen > Weg durch die Schützenstrabe Wetter genommen hat. Dieser Pudel ist aber bi- jetzt noch nicht zu ermitteln gewesen. Indem wir solche- zur öffentlichen Kenntniß bringen, fordern wir alle Besitzer von Hunden, bei welchen Arnerchen vorliegen, das sie mü dem bi zeichneten Pudel tdentisch sein könnten, auf, unverzüglich in der Rath-wache Anzeige zu erstatten. Auch ist adermal» ein hier gehaltener Hnntz «« »er W»ttzkr««ktzett in »origer Nacht ta hiesiger Sattste,ei »«gestanden. Derselbe, ein weißer männlicher Spitz, ist am 88. März l. IS. seinem Eigentdümer entlaufen und auf ein« Tageblartannonce hin demselben am 8l. deffelben Monat» von einer unbekannten Person zurückge bracht worden. Dies, hat j;nen Hund am 88. Mär» d. I. in Neu-Reudnitz auf dem Wege nach Nie deck» Brauerei mit «ehreren anderen Hunden beisammen betroffen. BorerfichtlicheS veranlaßt uns, hiermit die Hundesperre auf 18 Wochen, vom 1. laufenden Monat» ab gerechnet, also bi- mit dem 84 Juni dsS. I. auSzudehnen. Im U<bnoen verweisen wir auf unsere am Eingang« erwähnte Bekanntmachung, die wir allenthalben wieder «inschärfen, da dies« Hundekrankhett zur größten Borficht mahnt. Leipzig, am 4. »prtt 1879. Le, «attz tzer Stadt Leid,in. IX. Georai. Kretschmer Vermiethung in der Fleischhallc am Plauen'sckm Platze. Die zu« Sh. Juni » I. «tethfret werdende «tthelluag «e. 8 der otztgru Fletschhaie soll von da gegen einmonatliche Kündigung DannerStag tze« 17. April ». I vormittag» 11 Uhr an Rath-stelle im Versteigerung-Weg« anderweit »ermtelhet werden und fordern wir Miethlustige hierdurch auf, sich in diesem BerftelgerungStermine einzufindrn und ihre Gebote zu thun. Die BermiethunaS- und BerfteigerungSdedlNgungen liegen schon vor dem Termine auf dem RtthhauS- saale, l. Etage, zur Einsichtnahme au». Leidig, den 84. März 1879. Le, >oth »er Statt Leipzig. vr. Georai. Eerutti. Gewölbe-Vermicthuug. DaS im Erdgeschoffe de- Börsengedäude» auf der EtockbauSserte befindliche, auS zwei Abtherlung-n bestehende erste Gemölde vom Naschmai kte auS n-bft Nrederlagsraum unter der Teraff» soll »o» IS. April ». I an gegen einbalbjihiliche Kündigung Donnerstag, den Ist » M. vormittags 11 Uhr an RathSftelle im Lersteiqerungswege anderweit »ermtelhet werben und liegen die BerrmethungS- und LersteigerungSbedingungen schon vor dem Termine auf dem Rathbauösaale, 1 E aae, zur Einsichtnahme aus. L«lp1>a, den 1. April 1879. Der «at» »er Stott Leipzig. ve. Georgst Eerutti. Bekanntmachung Die für den Neubau der Vll. Bürger- und der VII. Beziiksichule zur Submission au'geschriebenen Klempner-, Glaser» und Schieferdecker Arbeiten, sowie die für Herst llang der Blitzableilungen sind oerge»e» und werden daher die betreffenden Bewerber, welche Berücksichtigung nicht gefunden haben, ihrer Offerten entlassen. Zugleich entbinden wir hiermit die sämmtlichen Bewerber um die Maler- und Anstreicher-Arbeiten für denselben Schulneubau ihrer infolge der ausgeschriebenen Submission emaereichten Offerten. ttpzig, den 1. April 1879 Der Mat» »er Srase Lrtpria. vr. Georai. Willst», Aff. Bekanntmachung. Die am 87. vor Man zur vermiethung versteigerte Wohnung in der 11. Etage und im Dachgeschotz de» Ha«ptzo»«mrsge»il>pes, «abnhofftraße Nr. 17, ist an »e« HSchsttteter »rrmlelhet worden, wodurch sich die üdr,g«n darauf gethanen Gebote erledigen. Leipzig, den 9. Apnl 1879. Der Aattz »er Statt Leipzig. vr. Georgi. Eerutti. Di» Lude -rr Lenlrums-Parlei. Trotz aller Wichtigkeit, die sich einige „Einge weihte" auch zu geben suchten, ist e» doch in Bezug auf den Abschluß de» Lulturkampfe» in letzter Zeit ziemlich still gewesen. Plötzlich tritt die Frage wicher mitten in den Vordergrund. Anlaß dazu ist di« allgemein commentirte Unterredung zwischen dem Reichskanzler und dem Abg. Windthorst. Die Lhatsache. war auffallend greift sich da» Aussehen, da» gerufen. Ohne allen Zweifel meisten an überschätzt, man leicht, daß sie geknüpften Bei objektiver iver enug und e- be ll derall hervor wird sie in den Bermnthungen weit Ueberlegung erkennt r* sich um den Culturkamps in der Audienz schwerlich gehandelt haben wird. Die Verhandlungen mit Rom bedürfen nicht der Ver mittelung der CentrumSpartei; wenigsten- würde e* nicht Kürst BiSmarck sein, der sie nachsuchte. Möglich freilich, daß man seiten» der römischen Curie ein derartige» Bedürfniß empfände. In diesem Falle würde der Reichskanzler allerdings d« Unterhändler mit aller Höflichkeit empfangen, aber wir zweifeln keinen Augenblick, daß er den Führer der CentrumSpartei von vornherein nicht darüber in Zweifel lassen würde, daß gerade die Existenz dieser Partei den kirchlichen Frieden in Deutschland unmöglich macht, daß ihre Auf lösung die Borbedmgung einer wirklichen Wieder- herstrllung de- Frieden» ist. Dieser Standpunkt ist vom Fürsten BiSmarck so oft und so entschieden, nicht nur während der Blkthezeit de» CulturkampfS, sondern noch bi» in die neueste Zeit herein, proclamirt worden, daß ganz außerordentliche Dinge einaetreten sei» müßten, wollte »an anuehmen, daß der Kanzler nicht auch heute noch ganz derselben Meinung sei. WaS aber hat sirch denn m Wirklichkeit ereignet? Da- Cent» um hat allerdings, wie wir stets nud mit Nachdruck betont haben, während de» ganzen bi-herigen Verlauf» der ReichStagSsession eine auf fallende Zurückhaltung beobachtet, die sich tu »er vorige» Woche, b« Gelegenheit der Äsaß. lothringischen Debatte, feiten» de» Abg. Wmdt- Horst sogar zu einer positiven konniveriz aegen die Regierung entwickelt hat. Ohne Zveisü ist Da» eine de« Fürste» BiSmarck nicht un»»gevehme, Wendung; aber einen Anlaß z« principreller Aeadernug feiner Kirchenpolittk wird er darin gewiß nicht finden. Hier und da hört man die Bermuthnnq anssprechea, daß vielleicht aber die »o» Centrn« angetragene ülfe m den Steuer- nud Zollplänea einen olcheo Anlaß bieten könnte. Daß da» Eentru« eine Zustimmung z» de« Ganzen der neuen Steuer- »nd Zollpolitik »» einen möglichst hohen Drei» verkausen möchte, dünkt »u« freilich sehr wahrscheinlich. Aber, so sehr dem Kanzler die» fein neueste» Werk auch am Herzen liegt. — daß er sich die parlamentarische Mehrheit dafür durch C»«c«ffi»neu an eine Partei erhandeln sollte, der» absolute Schädlichkeit für nufer öffentliche» Leben er z, jeder ein »ade» vci H j» 1« Z«i »kb eit mit aller Schärfe betont htt. ist ein »adentbarer Gedanke Roch alledem mag am meisten Wahrscheinlichkeit da» Gerücht für sich habe». Welche» Herrn Windt horst in Sache» der hannoverschen König», familie die Audienz beim Reichskanzler nachzesucht haben läßt. Dabei wollen w«r indessen nicht ver kennen, daß schon die bloße Thalsache einer v«r- tranlicheu Unterredung zwischen zwei politische» Männern, die dnrch den denkbar größten Gegensatz von einander getrennt sind, allerdings ein beach- tevSwerthe« Zeichen der Zeit ist. Wrr von unserem Standpunkte au» betrachten die» Zeichen ohne Mißtrauen. Denn wir erblicken m ihm einen Bewei», daß die Kraft de- ultramvntanen Wider stande» gebrochen ist, daß als» der Cnltnrkamps seinem Ende unter Bedingungen enlgegengeht, unter welchen auch wir den Frieden stet* ge wünscht haben. Wir fürchten die Eventua lität einer Auflösung de» CentrumS und einer daran» hervorgehenden Stärkung der konservativen Partei keme»w«gS, wir würden sie vielmehr al» einen wünschenSwerthen Gesundung» proceß begrüße». Wann der Zeitpunkt dieser Auflösung kommen wird, mag sich einstweilen noch nicht abseheu lasten: daß er aber kommen nnrv, steht uuS nach den Erfahrungen der jüngsten Zell durchau» fest. Die Lebenslust de< CentrumS war die radikalste Opposition; sobald dieselbe zum Schweigen gebracht, ja in ihr Gegeutheil verkehrt ist, verliert die Partei ihr Wesen, ihren DaseiaS- arnnd, nud e» w»rd nicht lange mehr dauern, bi» sie vom Schauplatze verschwindet. > * » » Wir geben i« Anschluß noch einige Ausführun gen unsere» Berliner Eorresponvenlen, der «n» vom Donnerstag wie folgt schreibt: „Die melde« sprocheue Uuterredung zwischen dem Fürsten Bis- marck und dem Abg. Windthorst wird jetzt von allen Seiten de» politischen und wirthschasllicheu Inhalt» entkleidet. Es soll sich blo» um eine »elfische Familienangelegenheit gehandelt haben, die ans die Anzapfung de- WdfenfondS hinauS- läuft. Die „Germania" windet sich mit ihrem Windthorst an* dem Netz der Conjectureu heraus, welche» die Presse über da* Pourparler geworfen hat. Sie versichert heute, „da» da» Cttttru» die wirthschastlichen Vor lagen lediglich vom wirthschastlichen Standpunkte au» prüfen werde. Der Gedanke, sein Volum in diesen Dingen von Zugeständnissen auf dem Gebiete de» k«rch«npolü»schen Kampfe* abhängig z« machen, habe ihm immer fern gelegen und werde feine Entschlüsse nicht bestimmen Wenn da* Eentru« der wirthschastlichen Reform seine Unterstützung leiht, so möge der RnchSkanzler darawt die Ueberzeugnng gewinnen, daß da* Ceutrnm nicht» weniger al* einer Opposition guauä mb»« huldige, sondern da» deutsche Reich kräftigen wolle." (!!) Solch« Versicherungen würden beinahe komisch klingen, wenn nicht der Reichskanzler die Existenz der ultr«montanen Mandate bedrohte. Die Klerikalen müssen um jeveu Preis für da» BiSmcnck'sche Programm stimmen, wenn ste über haupt noch eine zusammengehörige große Partei bilden wollen. Der Abg. Windthorst macht kein Hehl daraus, daß seine Partei, die ihre Mandate zumeist industrielle» Wahlkreise» ver dankt, gesprengt würde, wenn ste gegen Industrie- zvlle votrren wollte. Seine KractionSgeuoffen nehmen aa, daß »ach den Osterferien sämmtlrche Vorlagen binnen 4 Wochen erledigt fein weroen. Die Vorgänge i« BundeSrathe seren eine Präce- denz sür die Behandlung der Vorlagen im Reichstage. Im BundeArathe hatte der Vertreter Hamburg», Herr Kirchenpauer, den Antrag auf lieber- Weisung der ZolltarifSvorlage an die betreff,-nden Ausschüsse gestellt, welche«» jedoch mit allen gegen seine Stimme adgelehul wurde. Ja ähnlicher Weise, durch Stellung von Schlußanträgen, wird die Dauer der Debatte von der klerikal-con- servativeu Mehrheit beschränkt werden. Ein Redner für die Schutzzölle und einer für den Frei- Handel wird zum Worte gelaffen und dann lustig abgestimmt. So wird man in 4 Wochen mit dem Zvlltarif fertig" (Die bevorstehenden Debatten Uber die WirthschaslSfragen werden jedenfalls ein ganz besondere» Interesse durch die Haltung der CentrumSpartei gewinnen. D. R.) p,Mische «edrrsichl. Letpzt». 4. Apnl. An» der Drei-Kaiser-Zusammenkuvst bei Ge legenheit der goldenen Hochzeit de» deutschen Kaiser- paare» wird — so schreibt man un» au» Berlin - sich wah-scheiulich eine Zwei-Kaiser-Zusammen kunft gestalten. Daß der Kaiser von Oester reich nach Berlin kommen werde, ist zweifelhaft geworden. Dagegen hört man (von un» gestern telegraphisch mitgetheilt), daß Czar Alexander einen eigenhändigen Brief an Kaiser Wilhelm ge richtet hat, in welchem der Wunsch «»»gedrückt wird, der Feier beiznwohnen. Nun verlautet aber, e» sei der lebhafte Wunfch de» Kaiser» Wil helm. unterstützt durch den Beirath der Aerzte, den Iubeltag in aller Stille aus der Insel Mainau im Bodenfee, im Kreise seiner Kinder und KivdeSkinder zu verbringen. Dort dürfte sich der Czar einfinden. Eine geräuschvolle Feier hat sich der Kaiser bekanntlich schon früher verbeten Der ReichStaa konnte am DennerStag in die Ferien gehen, nachdem die verathunu de- noch vor liegenden Stoff- glücklich zu Ende geführt war. Zu längeren Debatten gab nur da* Stempelsteuer- gesetz noch Anlaß, wozu eine Reih« von Amende ments, betreffend dre Normirung der Steuersätze, ein gebracht war. Die Abstimmung hierüber machte wiederholt ein« Auszählung nothw-ndig, deren Resultat mit einiger Besorgmß erwartet wurde, — ohne Grund indeß, denn di, erst« Auszählung ergab die Anwesen heit non 308. die »weite die Anwesenheit von 8IK Mit gliedern. Sämmtliche Amendement» kamen übrigen» zu Falle; der Entwurf wurde in der Fassung der Regierungs vorlage angenommen. Der Gcsetzentwurf, betreffend die EonsulargerichtSbarkeit, ging nach kurzer Erörterung an eine besondere Lommission und nach rascher Erledigung einer Anzahl von Wahlprüfungen war die Tagesordnung erschöpft. Der Präsident v. Forckenbeck machte nun den Vorschlag, vor den Ostr-ikiertagen kein« Sitzung mehr zu halten und die nächst« auf den 88. d M. anzuberaumen. (Ursprünglich war der 83. in Aussicht genommen.) Dieser Vorschlag stieß bei einem Theile de» Hause» auf Widerspruch, welchrn der «bg. Fürst Hohenlohe-Langen bürg unter dem Hinwei' auf den Umfang und di« Wichtigkeit der ihrer Durchberathung noch harrenden Vorlagen ta dem An trag« formulirte, di« nächste Sitzung bereit» aus den 88. d. Mt», feftzusrtzen. Der Antrag blieb indeß in der Minorität, nur di« Eonservativen, ein »heil beS Eentrum» und vereinzelte Mitglieder der national- liberalen Parte« stimmten dafür. ES verbleibt als» bei dem 88. April. Auf die Tagesordnung der ersten Sitzung nach dm Ferien find einige kleiner« Gesetze gestellt. — Bevor der ReichStaa auttinander ging, macht« der Präsident auch die Mittheilung, da» d»e während der Ferien eingehenden Vorlagen (also na mentlich die Holl- und Steuervorlagen) den Abgeordneten m die Heimath nachgeschickt werden sollen. Vom ReichSkanrleramte wurden die Be schlüsse der technischen Commission für See schifffahrt, betreffend die Vereinbarung inter nationaler Bestimmungen Uber groß: Havarie, insbesondere die Vorst anä ^utnerpe rulv» ver sendet. Die Commission erklärt, daß vom Stand punkt der praktischen Interessen de» Seeveikehi» da» Institut der große» Havarie al» »nentbehrlich anzusrhen sei, und giebt den Vorst »nä ^ntnsi-p« ral«8 mit einigen Modifikationen und Zusätzen ihre Zustimmung. Ferner erachtet sie eS sür wünfchenS- »erth, daß unter vorläufiger Aussetzung einer Entschließung, inwieweit der Inhalt der Vorst rmck Xntnerp« rule8 in die deutsche Gesetzgebung aufzu nehmen sei, seiten« de» deutschen Reich» Verhand lungen mit den übrigen Seestaaten oder mit ein zelnen derselben zum Zweck einer Vereinbarung über da» Recht der großen Havarie eingeleitet werden und daß hierbei die zu Grunde zu legenden Bestimmungen noch erweitert werden. Anch in diesem Jahre sind sür einzelne Theile de» deutschen Heere» Manöver vom kaiser lichen Kneasberrn angeordnet worden. Ja Betreff dieser Herbstüdungen wird Folgende» mitgetheilt: Dieselben nehmen ihren Anfang mit den Manö vern der Tavallerie Divisionen, an welche zunächst diej nigen de» Gardecorp» anschlikßen. Dann folgt da» Karsermanöoer beim 1. Armee LorpS, zu welchem sich der Kaiser am 4. September nach könig-beig begiebt. Am 8. September ist große Parade, am 8. Eorp'manöver, am 7. Rud-, am 8 und 9. Sep tember Feldmanöver der Divisionen; die Rückrei,e nach Berlin erfolgt am lo. September. AI» Oen- lichkeit für da» große Manöver de» 1 Armeekorps ist bestimmt, daß dasselbe südlich und südwestlich von Königsberg abgehalten werde. Am II. Sepldr. wird der Kaiser di« Reise nach Pommern antreten. Beim 8. Armeccorp- ist am 18. Pa,ade, am 13. große» EorpSmanöver, am 14 Ruhetag, am 18. und 18. werden Feldmanöoer der Divisionen adgr- halten. Die Rückreff« nach Berlin ist auf den 17^ di« Reis« nach Straßburg auf den 18. angesetzt. DaS Hauptquartier nimmt Se Majestät in der Präfektur. Nach fünftägigem Aufenthalt wird dann am 84. September di« Rückreise nach Berlin an- getreten, die große Kaiserparade wird am 18. Sep tember abgehalten. An dettelben nedmen Lheil 10 Jnfanterie-Reaimenter, 8 Eavallen« Regimenter, ein Jäger-Bataillon, ein Promer-Bataillon. «in Trainoatattlon. Cm vollständiger Manöver-Plau scheint noch nicht vorzuliegen, Einzelheiten dürsten indessen wei terhin bekannt »erden. Obwohl die Behandlung der wirthschaft- lich er» Kragen die klarste und kühlste Erwägung der Interessen für sich io Anspruch nehmen sollte, so wird dennoch vielfach mit ejnem Parteisauaii»-
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