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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187904157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-04
- Tag1879-04-15
- Monat1879-04
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1879
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2098 l! !' nach X«« gereist »nd wird de» andere» enropä von dort nach »nd de» andere» europäischen HanptstSdtev »ea, »» de» Schatz der Mächte anznrufe» und »« die angebliche» albanefifche» Dvegirte» z» entlarve». Nach der Wiener hochofficiöse» Moatag<rrvu« lante» die Nachrichten über die Gestaltung der Verhältnisse Ostrumeliens sehr günstig. Die Ernennnag Alek» Pascha'« (Kürst vogoride«) zu« Teneralgonvernenr «it der im tz, 28 de« Berliner Vertrag« vorgesehenen vesuamß. i« Falle de< Andbrnchtz von Unrnheu türkische Trappen herbei« zazieheu, sei al» feststehend z» betrachten. Da« Mandat der europäischen Commission wird »m eia Jahr prolongirt; Verhandlaaaen über die von de» einzelnen Staaten z» stellenden «Kontingente dauern fort. Oesterreich wird circa 4000 Mar stelle». N»«elie« bestreitet die ErhaltuuaSkosteu sämmtlicher Eoatingeate. Die von Rußland oraanifirte Miliz wird ansgelöst und der für diese bestimmt« Betrag dafür verwendbar. »a< Konstautinopel, 13. April, wird be richtet: Nach einer Meldung der hiesigen „Lgence Havaß" hätte der Sultan die Convention mit Oesterreich genehmigt. Moukhtar Pascha, welcher kürzlich zu« Gouverneur und Obercommaudanten de« Armeecorp« von Moaastir ernannt wurde, hat den Befehl erhalte», auf dies« Posten «bzugeheu. Der gestrige Miuisterrath beschäftigte sich wiederum «it der eghptischeu Frage, doch sollen noch keine endgültigen Beschlüsse gefaßt sein. Schulprozramm. iv. V—8. stetpziG, 14. April. Wir schließen unsere Programmschau mit den folgenden zwei Schul schristen ab. Die erste enthält einen Jahresbericht über di« Schulen »u Reudnitz lRealscbule, Fort- bildung-schule, Volksschule). welcher mit Notizen über di« Realschule beginnt. Dieselbe steht vor zwei wichtigen Ereignissen: mit dem neuen Schuljahre wird die Prima, mit deren Lbsolvirung die Ein holung der einjährig-freiwilligen Militair-Berech- tigung verknüpft ist, in« Leben treten, und außer dem wird diese« Jahr in der Geschichte der An stalt noch dadurch denkwürdig werden, daß mit dem Realschulbau, besten Nothwendigkeit jetzt immer zwingender herantritt, in allernächster Zeit begonnen werden soll. Die Echülerzahl wie- gegen da» Vor jahr eine Vermehrung um SS auf: bei Schluß de« Schuljahre« war ein Bestand von 118 Schülern vor handen. Für die Osteraufnahme find bereit« 38 Schüler angemeldet. Die Realschul4äommisston er- fuhr insofern eine Veränderung, al» R«ch1»anwalt ür. Erdmann wegen sein Amt al« Vorst seine Stelle Gemeind Fortbildungsschule zählte im abgelaufenen Jahre 8 Elasten mit 181 Schülern. Am Ende de« Schul jahre« wurden öS entlasten, während schon im Laufe de« Jahre« 4S abgemeldet worden waren. Di« Volkrschul« hatte einen Trauerfall zu verzeichnen (Lehrer Minkwitz starb am IS. December) und an »rränderungen im Lehrercollegium, durch Krankheit, Einziehung zu Militatrübungen rc. fehlte e« auch nicht. Auch diese« Jahr erfreute der königl. BezirkSschul - Inspektor Schulrath vr. Hempel die Anstalt mit seinem Besuche, überzeugte sich von den Fortschritten der Schüler, unterrichtete in einigen Elasten selbst und ließ e« an dankenSwerthen Winken nicht fehlen. Die Lehrmittelsammlung, Lehrer und Echülerbioliothek (die auch in der Realschule werthvollen Zuwachs erhielten) wurden beträchtlich vermehrt. Die Lehrerbibliothek zählt jetzt 700 Bände die bchülerbibliothek 4S8 Bände. Unter den Wohl- thätern der Schule werden die besonder« erwähnt, welche die Eonfirmanden unterstützt haben. Am 19. Januar fand die durch «in Eomitt au« de« Schulvorstande veranstaltet« Christbrscheerung für arm, Schulkinder statt. Die Gaben waren so reichlich geflossen, daß 143 Kindern «ine Weihnacht«- sreude bereitet werden konnte. Die Kinderzahl betrug beim Schluß de« Schuljahre« in beiden Avtheilungen (,. mittlere Volksschule, l». einfach« Bolk-schule) welche au« so Elasten bestanden. 1438 Kinder. Durch Zuzug wurden 198 Kinder ausgenommen; durch Weggang verließen 18b Kinder die Schule und der Tod raffte leider auch 3 Kinder dahin. Entlasten wurden 145 Lonfirmanden; anaemeldet find 888 Kinder. Wa der Bericht schließlich über die üblen Folgen sagt, die durch Unkenntniß der Gesetze entstehen, und na mentlich die Schulversäumniffe unddieSchulpflichtigkeit übrig bleibt. Die zweite Echulschrift führt den Titel ,Witzei'« Erziehung»- und Unterricht»anftalt für geistig zurück gebliebene Kinder" und giebt zuerst ein klare» VUd » von solchen bedauern-werthen Schülern, die oft genug die , Zielscheibe de« Spotte» find oder trotzig und stSckisch werden. E« wird dann die Entstehung de« sti . . , Institute« näher erörtert. seine Einrichtung beschrie ben (körperliche und geistige Pflege der Zöglinge, Anleitung zu technischen Fertigkeiten) und der Erfolg angegeben, den die Anstalt bereit« errungen hat. Wenn amSchluste deSvericht« darüber geklagt wird, daß oft sehr mich« Eltern nur wenig an die Ausbildung ihre« unglück lichen Kinde» wenden wollen, so ist Die» Nicht« Neue«, ir ei» Diner Hunderte von Mart auSzugeben, Da» ist re« Spaß; aber für Unterricht und Erstehung ihrer «der ist ihnen oft da« mäßigste Honorar «och zu viel. Kür allerhand Lesekram, der die Sinne kitzelt »der die Neugierde reizt, ist ihnen kein Prei« zu hoch, aber für ein Erziehungsblatt, besten sie so sehr be dürften, ist ihnen ieber Groschen zu viel. Wir schließen hiermit unser Referat ab, und fügen nur noch di, besten Glückwünsche für die kommende Arbeit in den genannten Anstalten und für da« beste Gedeihen derselbe» bei. MM. «e»e» Ltzeater Leipzig, 14. April. Fräulein Antonia Mielke vom k. k. Hofoperntheater in Wien ist gestern zu« ersten Male vor dem Leipziger Theater-Publicum al« „Elsa" während der Auf führung de« Tondrama „Lohengriu" von Richard Wagner erschienen. Mit nicht nnvortheilhafter Bühnengestalt verband die Künstlerin richtige Auf fast nugnnd durchdachte Darstellung ararter«. Eha, So war die de« fesselnde» altnna kurz vor de» Gottesgerichte, ferner dem Lvhengrm. der Yrtrud n»d dem Tckramnnd g«««1tber dnrcha»« verständig »«d fast fchlerlo«; aber die Lorrectheit t» der Actio» ist auch der einzige Vorzug, welcher der Sängerin «erkannt «erden darf, wen im klebrigen der «ufikalisch-dramatifchen Gestaltung die Poesie, die wahre Schönheit fehlte. Sowohl die innere Empfindung al« auch die äußere Vermittelung ließe« erkennen, daß zur Interpretation der Elsa- Natur die Vorbedingungen io der Bildung de« musikalische« Gemüth« und der künstlerischen iüchnik durchs»« nicht vorhanden find. Schon die Ton- erzeugung steht in direktem Gegensatz zu dem finnigen Wesen de« verläumdeteu und dann wieder zur weiblichen Neugier von der Zauberin Ortrud aufgereizten Mädchen«, besten Seele sich stet« in edler Form offenbaren muß. Da« Tremnliren der Stimme, welche« oft bei leidenschaftlicher vor» getragenen Stellen in eia schnelle« Hin» und Her- schwanken de« Ton« auöartete «nd den Eindruck hervorbrachte, al« werde ein iucorrecter Triller anstatt eine« bestimmten Tone« gesuugeu, so dann da« gewaltsame Heranlstoßen der Klänge in den höchsten Registern, wo da« Organ nicht tue nöthige natürliche Fülle und Kraft, wohl aber einschneidende Schärfe und grelle Klangfarbe be sitzt, und endlich die unschöne Art und Weife der Schal tirung i« declamatorifchen Vortrag sind nicht geeignet, da- Engagement der k. k. Hosoperu» sängertn in Wien für Leipzig wüuschenSwerth er» schemen zu lassen. Leipzig wünscht vor allen Dingen na musikalisch edle« Wesen im künstleri schen Vortrag; der Mangel desselben negirt von vornherein jealiche Sympathie. Dagegen iss anzuerkenncn, daß Herr Lederer al« Vertreter de« „Lohengria" durch seine treff- liche Austastung und durch seinen warm empfun denen musikalischen A»«druck da« Interesse der Zuhörer fesselte. Wenn e« ihm gelingen möchte, vollständige Sicherheit in der Intonation zu er langen. dann würde er seine Leistung noch zu einer weit höheren künstlerischen Stufe emporhebea. Frl. Bernstein aber, welche zum ersten Male die Partie der „Ortrud" durchführte und bei dieser Reproduktion ihr schöne« Talent durch verfländnißvolle Phrasirung sowie durch geistvolle« Spiel offenbarte. wird haupt sächlich darauf Bedacht nehmen müssen, in ihrer demnächst bevorstehenden italienischen Bühnenlauf bahn sich mit Rollen zu befassen, deren Gehalt ganz ihrer stimmlichen Anlage entspricht. Äm klebrigen ist hervorzuheben, daß Herr Wiegand al« „deutscher König" sehr schöne« Material entwickelte. Während jedoch die Ton- bildnvg diese« begabten Sänger« Mängel erkennen ließ, entfaltete Herr Schelper al- „Telramund" seine bedeutungsvollen Gabe» al« Sänger und Darsteller mit Überzeugender Gewalt. Lobend isi auch Herr Liebau zu erwähnen, welcher die schwierige Partie de« Heerrnfer« musikalisch sehr anerkennenswert- zur Geltung brachte. Die Edel knaben fungirten angemessen, der Thor war zu weilen unrein und unsicher, da«)Orchester, mit Herrn Eoncertmeister Röntge» an der Spitze, leistete unter der einsicht-vollen Direktion de- Herrn Capellmeister« Sucher vorzügliche«. OScar Paul. vermischte-. Z Leipzig, l3. April. Im Dienste der Fra« Musica als Samariterin waren heute Abend hie sige Künstler nnd Dilettanten Mitwirkende in dem Wohlthätigkeit-concert zum Besten der Connewitzer Kinderbewahranstalt, da« im Saale der Goldenen Krone zu Connewitz statt- aud. Fra« H. Kirchhofs sang Lieder von ranz und v. Holstein, sowie ein Sopransolo von Reinecke „Am Felsenborn", Herr Zehr selb Cavtor zu St. Pauli hier, zwei Baß. So von A. Horn und C Reinecke, Herr Lehrer Richter den „Wachtelschlag" von Beethoven. Drei Quintetten von Haydn, Bleichrodt und Beethoven umrahmten den ersten und zweiten Theil de« Concert« Romberg'« Musik zu Schiller'« Lied von der Glocke beschloß dasselbe (aufgesührt vom Verein „Dängerkreis" in Connewitz). Mitglieder de« Hellmann'schen Musikcorp« «nd Piamst Herr Schütz waren die übrigen Mitwirkenten. Der Gaal war gefüllt, der Beifall lebhaft. g Bach'« PassionSmusik iu der Lon- douer Panl-kirche. — Am Dien<tag, den8. d., Abend« war die Londoner PanlSkirche in allen Räumen von einer andächtig lauschenden Menge erfüllt. Der Dechant »nd tue Geistlichkeit erschie- nen 7 Uhr, auch der Bischof von London war an wesend, doch nicht ans seinem Throne, Stnhl de« Lord Mayor«. Eine Litnrc und der 51. Psalm, dann begann Bach' musik, aufgesührt vom Sängcrchor und dessen Solisten (unter Anderm ein Herr Kenningham). Die „Time«" enthält sich zwar der Kritik bei dieser rein kirchlichen Ans- sührnng (ohne Eintrittsgeld), kann aber nicht um- hin, einzelne Arie« nnd Chöre al« besonder« gelungen zu bezeichnen, den obengenannten Solosänger z« rüh men und die Haltnng der ungeheuer« Menge An dächtiger al« «nsterhaft hiuznstellen und schließlich dem Dechanten und fernem Tapitel den lebhaftesten Dank für diese treffliche Kirchenmusik ausznfprecheu. Jen« Soli sind da« „^ltbongd mlos e^es nitk tenrv o'orfion" und „o, grivk ponto Ulk »gonlriog koart", seine Chorgcsänge aber da« «Ut tdoa, timt ns preparo kor Tks« to e»t Uio kassovsr?" und der Donnerschrei: „llo ls guilty ok äeatk!" Leipzig, welche« so viele tüchtige engl sche Musiker gebuvet hat, darf jedenfalls für sich anch da« Verdienst mit in Anspruch nehmen, daß englisch« Tonkünstler neben ihrem geliebten Händel auch Sed. Bach in der rechten Weise würdigen lernten. § vir Fraternität der U-tarie« ruck Literaten non 16L4. Öfter» 187». X. Vb »eiftzt,. 11. April. Dio Fraternität tzor am 8. März 18«4 in Leipzig »usammengetreteuen Notmion und „Literaten" (dTtz. akabomisch gebildet» Männer, nicht Literaten i« heutigen Sinne — Schrift steller) vollendete vor wenigen Wochen chr 855. Jahr. Die Gesellschaft proSperirt. Ihre Mttaliederrolle wie« bei« Lenzconvent d. 1.847 Namen ans, darunter 84 von neu aufgenommenen Mitgliedern au» den Jahren 1877 und 1878. Unsere Hochschule stellt dazu au« allen vier Fakul täten 88 Docenten, bqirhentlich Beamte. Der theo logischen Facultät gehört eia« der Mitglieder an. Juristen wurden seit 18K4 vier ausgenommen, darunter der Ordinarius der Facultät, Mediciner traten drei zehn ein, darunter der Senior der Facultät, der älteste der Jnscription al« Eonfrater nach dattrt von 18«0. Der Philosophen sind 18, darunter der Senior der Facultät und der Hochschule. Geh. Hofrath vr. Drobtsch, seit 1838 Mitglied, iss der zweitälteste Eon- frater. Senior wurde nach Advocat ve. Werner'« Ableben der Geh Juftizrath vr. Rothe. Der eben genannte f Ehrenbürger von Leipzig war fett Jahr zehnten ein gewissenhafter Revisor der Rechnungen de« Syndicat« der Fraternität. vom Reich»-Oberhandel-gerichte wurden gleich i» ersten Jahre der Eröffnung de« Obertribunal« de« Norddeutschen Bunde« Licepräfident vr. Drechsler und di« Räche Sallencamp, Hoffmann, Vristelier und Voat Mitglieder, vr. Ponath war e« schon fett 1848. Im Jahre 1871 ward auch vr. v. Vangerow recipirt, im folgenden die Räche vr. zur. Puchelt, vr. Wernz und vr. Birth. Noch ein Jahr später wurden die Räche vr. Fleischauer und Mohrmann als Eon- fratre« bewillkommnet, 1875 folgte der neuernannte Ratb vr. Dreyer, 1876 vr. Wiener. Auch Anwälte am Reich« Oberhandel-gerichte wurden Mitglieder der altehrwürdigen Bereinigung: Juftizrath Stegemann und vr. Neuling. Gruppirt man die 847 Mitglieder überbaupt nach den Facultäten, so fallen der theologischen Facultät 8, der Juriftenfacultät und dem administrativen Staats dienst 134, der medicinischen und der philosophischen beziehungsweise 59 und 58 Mitglieder zu. Die Juristen als Namrngeber nehmen die Hälfte der Gesammtzahl in Anspruch. So war e« wohl irLerzeit. Der Verein hat bekanntlich eine Wittwen- und Waisencaffe und wirkt auch nach Befinden außerhalb de« Verein« bei LiebeSwerken durch Beiträge mit. Die Zahl der auf Erfordern von jener Wittwen- und Waisencaffe unterstützten hinterlassenen Angehörigen von Mitgliedern beträgt zur Zeit nicht weniger denn 58. E« liegt auf der Hand, daß die Fraternität, welche ein bedeutendes Grundvermögen nicht aufzuweisen hat, diesem ihrem statutenmäßiaen müdthätigen Zwecke nachhaltig nur dann Nachkommen kann, wenn ihre Mitgliederzahl sich stetig vermehrt und ihr im Wege freiwilliger Boten und Schenkungen fort während neue Mittel zufließen. Bi« jetzt hat ei ihr nicht gefehlt: Gelübde, die sich auf den bwiegersdhne rmilienkrei», da- Erleben goldener und silberner eruf»- oder AmtSjudULen bezogen, wurden bisher fort und fort gemacht und beim verfall, ja sogar oft noch vor dem juristisch genauen Termen« nett freudiger vereitwillegkeit eingrlöst. Und dabei möge e« bletben zu Nutz und Frommen der die Zusammen gehörigkeit gewisser, auf ,deale, immaterielle Vor aussetzungen sich gründenden, ein Gegengewicht gegen die ander« geartete Bestrebungen anstrebenden Kreise unserer Gesellschaft darthuenoen und bethätigenden und zugleich menschenfreundlichen Vereinigung. Gohlis-Hegr-in. Leipzig, 14. April. Ein hübsche« Kinder- scherslein an« Gohli« für Szegedtn wird im „Pester Lloyd" vom Freitag (11. d) erwähnt. Au« „Gohli« nächst Leipzig" erhielt der Chef- redacteur eine Sendung von 120 Mark für die Kinder der Theiß Ueberschwemmten, begleitet von einem „offenbar von schwacher Kinderhand ge schriebenen, aber ebenso sichtlich von warmem Kinderherzen dictirteu Brief", de« da« ungarische Blatt vollständig abdruckt. Er lautet: „Geehrter Herr! 2n nuferer Elaste haben wir für die armen Kinder in Szegedtn gesammelt. Unsere Sparbüchsen waren freilich schon fast leer, da auch in Deutschland viele arme Kinder sind, «nd so ist unsere Gabe unr Nein. Mein Pap» sagt mir aber, daß Sie auch kleine Gaben gern annehmen, wmn «angern giebt, «nd bat auch versprochen, noch 100 Mark zuznlege». Wir übersenden nnn 120 Mark »nd lasten die Kinder schön grüßen. Wenn mir ein« davon einen Brief schreiben wollte, darüber würde ich mich sehr freneu. Mit schönem Gruß Wllly . . . ." Aus LIM mr- Land. * Leipzig, 14. April. Auch heute wieder gehen uns Nachrichten au« Berlin zu, welche unsere früheren Mittheilungeu über die Ernennung Simsou'S zum Präsidenten de« Reich«. gerich^S in zeder Weise bestätigen. E« fehlt zur gerrcht« tu ieber Werse oeflütlgeu letzten Bollendnng nnr noch Unter erschrrst und Ja- fiegel, im Uebrigen ist Alle« enogültig geordnet. * Leipzig, 14 April. Die »nangeuehme Witterung der letzten Tage hat, wie zu erwart« war, den Personenverkehr ans den Eisen bahnen während der Festtage sehr erheblich beeinträchtigt. So wird un« mitaetheilt, daß aus dem hiesigen Bahnhöfe der Westlichen Staats« bahn, nnr einige Züge ansgenomme«, a» Sonn abend «nd Sonntag die Personen-Frequenz ledig lich die gewöhnlich« Höhe erreichte, und e« ist wohl auznuehmen, daß auch andere Bahnen in dieser Be- inhnna keine brfferen Erfahrnngen gemacht haben. Nach die Spaziergänge an« mrferer Stadt nach den verschiedenen Dörfern rc. der Umgegend dürften infolge der Witternug nicht den sonst gewöhnten Umfang erreicht haben, während die öffentlichen Locale der Stadt »nd der Vorstädte sich eine« desto stärkeren Besuche« zn erfreuen hatten. So nützt dem Emen, wa« d«n Andern schadet — die alt« Erfahrung! * Leipzig, 15 April Am hentiaen Tage be- acht einer unserer wackersten Milbürger, Herr Kaufmann Julrn« Ha eckel (Lange Straße) da« sstnsnndzwanzigjährige Bestehen sedre« Ge- schäft«. Der Jubuar hat sich feit viel« Jahren nach verschiedenen Richtnnaeu hin eine gemeinnützig wirkende Thätigkeit zur A»fgabe gestellt. Fast ei, vierteljahrhundert hindurch yat er sich der Leitung der Städtischen Speise-Anstalt »it vollster Hin- gebnng gewidmet und ist anch einen großen Theil dieser Zeit hiudnrch der Schatzmeister diese« wohl- thätigen Institut« gewesen. Seiner Aareanna iss e« zu danke», daß zur Feier der goldenen Hochreit de« verstorbenen König« Johann durch patriotisch« Beiträge der sog. „Golden «Stipendien fond«" gegründet werden konnte, und ebenso ist e« fei» Ber- dienst, daß gelegentlich der Hochzeit-feier de- jetzt regierend«» Könia«paare« eine anfehnliche Stiftnng für da« hiesige Confervatorin« in« Leben gernseu wurde. Daß überhaupt der Änbilar an der Ber- anstaltnug von wohlthätigeu Sammlungen «nd Spenden aller Art sich stet« mit unermüdlicher Begeisterung beiheiligt hat, ist in de« weiteste, Kressen bekannt. Äe anspruchsloser und bescheide ner diese feine Thätigkeit immerdar sich gezeigt hat, desto mehr erschemt e« Pflicht, bei der henn- gen festlichen Gelegenheit eine so schöne vethstti- gnng schlichter vürgertngend lobend hervorzuheben und öffentlich anzuerkennen. * Leipzig, 14. April. Da« neue Aqnartn« lm Schützeuhanse wnrde gestern Nachmittag 3 Uhr für da- allgemeine Publicum eröffnet und hatte sich bi« »um späten Abend eine« starken Zu spruches/»« erfreuen. Wir geben nachstehend noch einige Mittheilungen über die Au-stattuog de« Aquarinm«, die nach jeder Richtung hin erkennen läßt, daß e« eine erfayreue, fachkundige Hand ge wesen, welche die gesammteu Einrichtungen ae, troffen hat. vor jedem Becken befinde» sich die Abbildungen der darin enthalten« Thiere und die Rnmmer, unter welcher die nähere Beschreibung tu dem „Führer durch da« Aqnartn«", cgt » . Landschildkröten, Enmpf- nnd Wasserschildkröten, sowie Panzereidechseu. Äa der Süßwassergalerie begegnet man zuvörderst in großer Anzochl de« Lurche» oder Amphibien, die sich iu Frofchlnrche, Schwanz lurche und Kischmolche eiutheileu. Z« de» letzteren gehört unter Ander« der Olm, ein« der wenigen Thiere, welche zeitlebe«« gleichzeitig Lungen «nd Kiemen besitzen; feine Gestalt ist aalförmig von etwa 30 Cm. Länge, er hat eine fleischfarbene, fast durchsichtige Haut und prächtige rothe Siemen- büschel. Lm stärkste» und mannigfaltigsten sind selbstverständlich die Ktschgattnngen vertreten, die sich m manchen Becken fast iu übergroßer Anzahl bewegen nnd unablässig «untere, für da« Auge de« Beschauer« wohlgefällige Bewegungen auS- führen. Da erblickt man unter den Srachcsflv^er^ die verschiedene« Arten von Barschen, die Lipp fische, die Meerbrassen, die Panzerwangen, worunter der Seefkorpion «nd der Stichling, die Schleim fische, die Büschelkiemer, unter denen namentlich die Seepferdchen «it ihren interessanten Gestalten hervortreten, die Labyrinthfische, welche mit zwei an-gezeichuetenExemplaren vertreten find. denMacro- pale oder Paradiesfisch »nd den Gonrami, einen au« den indische» Gewässern stammouden Fisch, der sich durch die Eigenthümlichkeit seiner Organisation, feine Gestalt und, wa« für die Bewohner seiner Heimath eine Hauptsache ist, durch guten Ge schmack seine« Fleische« au-zeichnet. Die prächtige Farbe seine« Kleide« macht ihn für unsere heimischen Aquarien namentlich schätzen-werth. Unter den vorhandenen Weichflossern sind z« neunen die Lach«fische, die verschiedene» Arten von Karpfeu- fischen (unter diesen bildet wieder der tu de» süße« Gewässern China« »nd Japan« beimische Teleskop- karpfeu eine besondere Seltenheit «nd Merkwür digkeit), die Hechtfische, die Welsfisch«, die Schell fische, die Plattfische, die Scheibenbäuche und die Aalfische. Die Gattung der Knorpelfische umfaßt den Stör, rwei Haifische, den Katzenhai und den Hundshai, sowie die einfachste »nd «nvolllom- menste Kischarl, die Rnndmänler. An« dem Reiche der Infecten findet mau Schwimm- «nd Wasserkäfer, Larven von Netzflüglern und Halbdeckflüglern vor, von Krustenthierm in sehr reichhaltiger Menge die Krebse, Hummern und Krabben, ferner allerhand Würmer, Weichthiere, Muscheln, Mautelthiere, Stachelhänter, iu welche letztere Thrergrnppe die intenssanten Seestern^ Seeigel und Secwalzeu fallen. E« fehlen dem Aqnarinm endlich auch nicht die Kohlihiere, die sich in Blumevpolypen, Qnallenpolypeu und Schwämme einthetleu und in den Aquarien immer einen ganz besondere» «nziehnngSpnuct darbiete», und di« See- »nd Süßwasser-Pflanzen, welch« ebenfalls zur instrnetive» Darstellung de« Thierleden« t» Wasser gehöre». Bor Alle» sind die verschiedenen Arte» von Seerosen in reicher Auswahl vertreten und gewähren einen ganz reizenden Anblick. Wir können am Schluffe der vorstehenden summarischen Aufzählung Dessen, wa« da- neue Aquarium i» Schützenhause vorführt, unr wiederholt simen, daß ränmlichem Umfang dasselbe die großen Aquarien zurückbleiben dkiste. Aden - Frl Jos. Wessely i» lle in Schiller'« „I»»g- lmui^ diesen kaum — Hente Abend wird Reuen Theater die Titelrol sra» von Orleans", bekanntlich eine ihrer Glanzpartieo, zum letzten Male vor ihre« Ab gänge von nuferer Bühne spielen. Leipzig. 15. «prii. Die Müller'sche Akademie der Tonkunst, welche ihre» H«uwt- sitz io Alteubnrg hat, »«faßt zwei Zweig- Institute, die Musikschule «nd da« Seminar. Während die eigentlich« Akademie die höhere Aus bildung in der Musik bezweckt »nd der tu ihr »» ertheÜende Unterricht sich theoretisch und praktisch Uer «» d«I »nd d »nd s wissen! tten U. s « An der S -etr« erkani Messe mehrs Glück Unter lich. ««fe> — « in vei selbst »au> »li inen bracht «xceda «stand öffeut darste Bob, Die I find y 184» «474 tare« Die s non 1 die in ist »» unr »8»» Letzt« ««dl Tege, Ans« Da da« ! Word, i» R UM 4 «au a» , »anv Land« ILnde Forst Str< Proc schass «nd i Proc Acker bestell 18.41 «it wächj r.si »it < «it!
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