Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187904189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-04
- Tag1879-04-18
- Monat1879-04
- Jahr1879
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1879
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.?LL i-1.nl. Erfchrtst tL-ltch früh 6»/. Uhr. »e««S»» »t «rrcttUe, IotzamUSgaff« »s. dP»«chß»»W» der ttrsacNe« PomutttagS lt)—12 Uhr. Nachmittags 4—s Uhr Wa M» NLS»«td« «»q^ao.^r Mmt»- MM« Machr P-tz dt« RrdacN»« »ich» »»riteditch. der für Nr wichst- Nummer desttimnlr, an Bochmtagm dfs mittags. « 2a»»- tatzm früh dts'/.tz Uhr. », de, Ftttote» fllr Zas. Lnnah»»: VN» «MM». UmverflUiksyr. rr. lL-fche.Kvtharinmstr.i8,p. nur dt« '/^t Uhr. MpMr.TaMM Anzeiger. Orqa» für Politik, Lvkalgkschichtk, Handelk- und GrschLMrrkchr. Mi»» Id,«». Ld»M»r»nit»»rrt» vtcrtrtz. iucl. Briuaerlohn b «t. durch die Post bezog« k Mt. Jede ruMtue Naouu« LS Ps. BrtrgeMmptqr 10 Pf. Gebühren für Lxttadeuageo atme Poftdefvrdenmg S« Mt. «tt Pastdestrdrrnug 45 Mk Z»ferme Lacsp. Petttzeile 20 Pf V»r0ßer< ^chriftm laut unserem Pretsaer^ichmß.—rabelUmtcher Satz »»ach höherem Larrf. »Mer de» RB»eN»»Getch die Spaltzril« «« Pf. F»feratr find stttS,u d >m«dlttm zu senden — dtadatt wird «ich» gegeben Zahlung pn»«»nia«r»o<1o : durch Po' oder »oftvorschutz. «Ar 108. Kreitaa de» 18. April 1879. 73. Jahrgang. Bekanntmachung. Am 1i. diese- Monat- bat der -0 Jahre alte Lobnkutscher Johann Draugott Müler aus Prestewitz die dem FuhrwerkSbesttzer Wilke zu GohliS gehörig« Droschke Nr. 18 gefahren, ist aber von Leipzig aus, wo er Abend» die Thterbach'sch« Restauration an der Eutritzswer Straße besucht haben soll, nicht nach GohliS zurückgekehrt und wird noch gegenwärtig vermißt. DaS Wüke'sche Geschirr ist am Morgen deS 16. ds». Monat- in der Nähe von Gohlt- anaehalten worden, der eben auS dem Grorgenhause entlasten- Steinsetzer Johann Gustav EUeu-erger auS Leipzig hat, angethan mit dem Sapot Müller s, die Droschke geleitet, und darin haben 8 Männer gesessen. Die beiden Letzteren find entflohen, Etlentzer-rr ist ver- dastet, alle drei sind vorher mit der Wilke'schen Droschke in Leipzig (wahrscheinlich Blücherstraße) gewesen. GUeuberger ist am linken Auge, anscheinend durch emen Schlag verwundet. Wer über diese Angelegenheit irgend welche Auskunft zu ertheilen vrrmag, wolle entweder der Staats- anvaltschaft oder der Polizeibehörde Mittheilung machen. Leipzig, den 17. April 1879. Ler Köntgttche Staatsanwalt: Hosfmann. Der Rath der Stadt Leipzig hat mir mttgetheilt, daß er zur Feier Des Geburl-tageS Getuer Majeftät des König» MMwsch, den 28. dieses M-natS, Mittags 1 «hr ein Festmahl t« Schützen Hause veranstalten werde, und hat mich aufgefordert, die Herren Professoren, Docenten und Beamten der Universität hiervon noch besonder- in Kenntniß zu setzen. Indem ich dieser Aufforderung hierdurch uachkomm«, bemerke ich, daß Lafelmarken zu 3 bei Herrn Friedrich Georg Keyßelitz in Firma Karl Heinrich Mentz L Eomp., Reich-straße 80/81, Herren Th. Strube <K Sobn, Grimma'sche Straße 18, und im Schützenhause, bei den Elfteren bi- »um 81. d. M. Nachmittag» 4 Uhr auSgegrben werden. Leipzig, am 18. April 1879. »er Geetar der Uutderfilät. vr. Stobb«. Bekanntmachung, das Hausiren zu« «u- oder verkaus gebrauchter Kleider, Vette« uud dergl. betreffend. Da nach 8- 68 2 der ReichSqewerbeordnung gebrauchte Kleider, Betten und deral. vom An- und ver kauf im llmherziehen auSgescblcssen find, so bringen wir dieses verbot unter Hinwei» darauf in Erinnerung, daß daS Hausiren zum Zwecke >deS An- und Verkaufs gebrauchter Kleider, Betten uud deral. sowohl i» deu Messen, wie antzer deuselhen unstatthaft ist und für jeden SontraventionSfall mit Geldstrafe biS zu 150 Mark unv im UnvermögenSfalle Mit Haft bis zu 4 Wochen bestraft wird. Leipzig, am 12. April 1879. »er Gat» »er Stadt Letpzia. vr. Tröndlin. Kretschmer. Bekanntmachung, das «n»es««te »«Sschäuken geistiger Getränke ans -er Meffe »«treffe«-. Nach tz. 87 der Reichsgewerbeordnung bedarf eS, während sonst auf Jahrmärkten und Messen außer den Gegenständen d«S WochenmarktverkehrS BerzehrungS-Segenstände und Fabrikate aller Art seilqehalten werden können, »um verkauf von geistigen Getränken zum Genuß auf der Stelle der besonderen Genehmi gung der OrtSpolizeibehölde, d. i. in diesem Falle für hiesige Stadt deS RalheS alS der Gewerbe- Polizeibehörde. Da- uudefugte Au-schänken geistiger Getränke auf der Meffe, geschehe e- nun in besonderen Verkaufs- ständen und Trinkbuden, oder im llmherzirhen, wird daher bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 30 >ll und im Unvermögen-falle einer Haftstrafe bi- zu 8 Tagen verboten. Leipzig, den 13. April 1879. Der «attz -er Gta-t Leipzig. ve. Tröndltn. Kretschmer. Thomasschule. Die musikalische Prüfung der Bewerber um AlumnatSstellen wird am 19. April Vormittags 9 Uhr in der allen Schule veranstaltet. In der neuen Schule werden Montag den 81. April von vormittag- 8 Uhr an alle Diejenigen geprüft, welche sich zur Aufnahme in die oberen und mittleren Llaffen der Schule bereit- gemeldet haken, auch noch wenige Au-wärtige für Sexta und die zu eiurr Nachprüfung, beschiedenen früher geprüften Schüler. Eröffnung de- neuen Schuljahre- Dien-tag 83. April 8 Uhr. vr. Leliniolu. Bekanntmachung. Laut Anzeige werden von im hiesigen Schlachthofe schlachtenden Fleischern zuweilen Fleischtheile, Blut uud ander« thierische Abfälle in die Pleiße geworfen. Diese- Ungebührniß können wir auS gesundheitlichen Rücksichten nicht lüuger dulden. ES wird daher allen Fleischern, welch« im hirsigen Schlachthof« schlachten, da- Einwerfen thierischer Tbeile in den Fluß hiermit untersagt und für jeden SontraventionSfall Geldstrafe bi- zu 50 ^», bez. im UnvermögenSfall« Hast biS zu 1 Woche angedroht. LeipPg, am S. April 1079. »er «attz »er «tagt Letpzia. Städtische Fortbildungsschule für Mädchen. ELmmtliche Schülerinnen haben sich Dien-tag, dm 82. April, früh 8 Uhr im Parterresaale der Schule Thoma-kirchhof 88. einzufinren. L. Gelmer, Director. Erste Bürgerschule für Knaben. Di« Aufnahme sämmtlicher neu eintretender Schüler findet Montag, den 81. April, vormittag 10 Uhr im Schulsaale statt. T. Getmer, Director. .1. Bezirksschule. Montag, dm 81. Avril e., früh 9 Uhr, Aufnahme der angemeldeten Kinder. «oberl Krantz. Director. Dritte Bürgerschule für Knaben. Di« Aufnahme der neu eintretenden Zöglinge findet Montag den 81. April e. früh 9 Uhr im Schul saal« statt. Director K«r1 Gichter. IV. Bezirksschult. Montag, dm 81. April, vormittag 9 Uhr, findet die Aufnahme der neueintretenden Kinder statt. Director vrdaeü. kedl. l.50d» 1,1 'k 1,4 '// 1/1 7L e.0»»r »1/7 < ».0-r» ».1/175 «öS. tJ-«L gasoa? 1T«da LTioci Zwantzscassrn oder stete Hülfscassen ? *> -ck. Zwickau. 16. April. In der letzten Zeit haben stch die öffentlichen Blätter sehr viel mit der Frage beschäftigt, ob - rätblich sei. für die Arbeiter obligatorische Hülf-ca'sen zu schaffen, wie sie -er Antra« de» freiconservativen Abg. Stumm de- »weckt, »der ob man vielleicht die freien eingeschrie benen Hülf-cassen mehr unterstützen und von Staat- wegen fördern solle. Der Abg. Stumm hat sich bei Einbringung seines Antrages auf die Knapp« schaftS Lassen berufen und hat auch bei der Be gründung desselben diese Sassen al- Muster empfoh len. So gut di« Absicht deS betreffenden Abgeord neten auch sein mag, für alle Arbeiter den Beitritt »u Kranken-, Invaliden-. Wittwen« und Waisen- penfionScafsen obligatorisch ,u machen, so sehr grebt doch dieser Zweck auch zu Bedenken Veranlassung; denn einige der schon bestehenden ZwangScassen baden leider keine alänzenden Resultate über ihre Leistungsfähigkeit geliefert. In dem Dortmunder Bergwerks benrk hat sich erst vor Kurzem eine Knapp schaft-« sie als unfähig erwiesen, die Verpflichtungen, welche ihr obliegen, zu erfüllen, und leider haben wir auch im hiesigen Be»i,ke eine solche Knapp- schaftScaffe, die in derselben Lage ist. Da- sächsische Berggesetz vom 86. Juni 1868 be stimmt in 8- öS »war, daß bei allen Bergwerken Kranken« und vrgräbniß-llnterstützungScaffen einzu- richtrn seien, zu denen alle Arbeiter Beisteuern geben müssen; allein eS sagt nicht- über die Invaliden- raffen. Wenn dennoch bei allen hiesigen Werken »ü den Knappschafl-caffen auch Invaliden caffen ver bunden find, so hat die WerkSverwalMna dadurch eine Einrichtung geschaffen, die nur zum Wöhle der Arbeiter dienen konnte. -llt- diesem Gründe haben «ich die Arbeiter anderer Branchen die Bergarbeiter »ft wegen der Berechtigung zur Penfionirung bei Arbeitsunfähigkeit beneidet. Die Männer, welche sich um die Gründung der KnappschaftScaffen ver dient gemacht haben, find jedenfalls nur zu loben, wesen, ihre wie die der Pensionen der Invaliden ab zu vermindern. ES scheint jedoch, al- ob man nicht allent halben mit der nöthigen Vorsicht bei der Ver waltung der Taffen m Werk» gmangen ist; denn sonst wäre t. B. me Bockwa-Oberhohn- dorfer KnappschaftScasse nicht gezwungen ge- Beiträge, diejenigen der Serke sowohl Arbeiter, mehrmals zu erhShen, die »her Der Sachverständige , kürzlich ein Gutachten ü! *) Sir geben die nachstehenden, unS au- der Prc vinz zugehenden Ausführungen al- einen weiteren Vertrag zu der von uns nach den verschiedensten Richtungen hin beleuchteten Materie. I« vielseitiger da- Material zur Lösung dieser überaus wichtigen socialen TaaeSfrag« erbracht wird, um so eher wird e- möglich sein, di« bestehende« Schwierigkeiten all dem Sege zu schaffen und der Sach« wirklich näher zu kommen. D. Red. Herr vr. Heym-Leipüg hat über die genannte Sasse abge geben, worin er sagt, daß die Verwaltung in der bisherigen Weise nicht fortqeführt werden dürfe, wenn nicht eine Katastrophe erntreten solle, und nach Lage der Sache müßte der Reservefonds viel leicht -mal so hoch sein, wie er jetzt ist, wenn er binreichen sollte, um alle Verbindlichkeiten der Taff« erfüllen zu können. ES ist nun zwar nicht zu leugnen, daß die Verlegenheit, in welcher sich die Bockwa-Oberhohndorfer KnappschaftScaffe im Augen blick befindet, hauptsächlich daher rührt, daß die Ver waltung au- Fürsorge für die der Sasse angehören den Arbeiter di« Pensionen und Krankengelder einige Male erhöhte, die Beiträge aber mit den dadurch ent stehenden neuen Verpflichtungen nicht recht in Ein klang brachte, aber DaS spricht nur dafür, daß man unrecht handelte, die neuen Maßregeln ohne Zu ziehung eine- erfahrenen Sachverständigen zu de- cretiren. Sie die Sachen sitzt liegen, wird die Lage der Lasse auch keine besser« werden; denn viele der ihr angehörenden Werke find schon mit dem Abbaue ihrer Kohlenstoße zu Ende, fordern aber natürlich trotzdem, daß ihren Arbeitern die ihnen garanttrten Rechte auf Kranken- und Begräbnißunterstützung, sowie auf Pension erhalten bleiben; andere Werke aber, die sitzt noch Beiträge zahlen, auch für dt« bei ihnen beschäftigten Arbeiter die Steuern mit ein- cassiren, werden in einigen Jahren schon wegen de- Aufhörrn- der Kohlen den Betrieb einstellen müssen. WaS wird dann? Die Einnahmen der Taff« werden sich alljährlich vermindern, die Au-gaben aber ver mehren, weil ja manch» Arbeiter inzwischen arbeits unfähig werden können. BiS jetzt hat man dem Uebel dadurch abzuhekfen geglaubt, daß man die Pensionen der Invaliden um S3'/, Pro«, berabsetzte; aber da- Mittel bat sein« Bedenken. Einmal bat man jedem Mitglied« die volle Pension in Aussicht gestellt und macht durch eine Verminderung der Unterstützungen böse» Blut nicht nur tzoi den davon betroffenen Invaliden, son dern auch tzoi den noch auf Penfionirung wartenden Arbeitern; dann aber ist auch zu bedenken, daß später selbst diese Maßnahme nicht «ehr au-reichen würde, ein Deficit zu verhüten, weil eben di« Pension-- berechtigten eher zu- als abnehmen werden. Daß dies« Befürchtung nicht unbegründet ist, beweisen folgende Zahlen: Nach de« vorliegenden Geschäftsbericht für 1878 find für Krankengelder, sowie für Invaliden-, Witt- wen- und Saisenpenfionen nicht allein sämmtltche Mitgliederbeiträa«, sondern auch zwei Drittel der Zinsen vom Reservefonds, (welcher jetzt etwa- über 660.000 ^ beträgt) verwendet worden, trotzdem «an in dem letzten Halbjahre die Pensionen nur zu zwei Dritteln ber statutenmäßige« Höhe au-zahlte. Die 400 Invalid« n haben davon 108,84» -sti erhalten. Wenn nun unter 3700 Mitgliedern 400 Invaliden, also 11 Procent, find, di« sich in nächster Zeit noch vermehren dürften, so ist doch wohl nur dann AuS- ficht, die Sasse günstiger zu stellen^ wenn derselben ein große- Savitäl durch irgend welche- Ereigniß stießt. Wie stch die Ausgaben «nd natürlich ins, dessen di, Einnahmen nach und nach vermehrt haben, Daß geht au- folgender lleberficht hervor. In den ren 1886—184», wo natürlich nur wenige Inva liden und ebenso auch nur wenig« Wittwen und Waisen vorhanden waren, zahlte jeder Arbeiter wöchentlich eine Steuer von 6 ^; da- Werk bezahlte gar nicht-. 1846-1854 . . 1855-1864 . . 1865—1868 . . 1868-1870 . . 1871 1873—1874 . . 1875-1./VII. 1878 vom 1./VII. 1878 ab litglieder- Werksbeitrag pro betttag Arbeiter u. Woche 10 5 ^ 80 .. b 35 „ io „ 30 .. 80 ., 40 „ 35 „ 50 so „ 80 „ 40 „ 80 .. 50 jedenfalls schon im Anfang wo man Die o recht von rnftonen gv- ^ . ff*- der Hand »n den Mund lebte stalteten sich folgendermaßen: 18L6-1854 --- 8.50 1855-1869 -- 4 00 „ 1870—1871 -- 4 50 „ 1878—1874 ---- 7.50 „ 1875-1./VU.78 --- 9.00 „ Arhnlich steigerten sich auch die Wittwen- und iaisenpenstonrn. Man sollte doch meinen, daß bei einem Mitglrederbeirrag von zusammen 57.80 jährlich, wozu der Arberter 31.80 da- Werk aber 38 steuert, andere Verhältnisse vorzufinden sein könnten. Di« freien Hülf-cassen der englischen Ge werkvereine haben, wie der tüchtige Kenner der- s-lben, Profeffor Brentano, auöführt, jetzt einen Fonds von über S Millionen Mark angrsammelt, trotzdem sie Kranken-, Invaliden-, Wittwen- und Warsenunterstützungen gewährt und ihre Mitglieder noch in Fällen der Arbeitslosigkeit, ja sogar bei Streik- (waS wir allerdings keineswegs billigen) unterstützt haben. Herr Arthur von Gtudnitz erklärt sich in seinen Vorschlägen zur Verwendung der Wtlhelmspenbe (Gründung einer Tafle zur Unterstützung in Fällen der Arb«it-l«figkeit) auch gegen ZwangScassen «nd die Abgg. Rickert, LaSker, v. Stauffenberg, Richter u. A. haben stch schon bei verschiedenen Gele genheiten für freie Hülf-cassen «Ggisprochen. Die Verwaltung derselben wird von de» ArbeUern selbst besorgt; die Beiträge werden nur von diesen aufgebracht und alljährlich werden fie durch einen Sachverständigen, öfter aber noch von Mitgliedern selA revidtrt. Für unfern Bezirk haben die KnappschaftScaffen die unpraktische Seite, daß ein Arbeiter, der an einem Serke kein« Arbeit mebr hat, nun auch der Rechte a»f die KnappschaftScaffe verloren geht und bei einem andern Werk«, das zu einer andern KnappschaftS caffe steuert, erst neue Rechte erwerben muß. Die freien Hülf-caffen gewährleisten ihren Mitgliedern dt« statutenmäßigen Rechte in allen Arbeit-stellungen. Wenn, wie von einer Seit« vorgeschlagen wurde, die im Zwickauer Reviere bestehenden ZwangScaffen selbst zu einer einzigen vereinigt werden sollten, so würde Da- unendliche Schwierigkeiten haben, weil natürlich den bester fttuirte« Knappschaft-Verbünden nicht zu- gemuthet werden kann, di« notorisch schlecht stehenden Verbände heben zu helfen. Selbst ein Reservefonds von 1 Million Mark konnte da nicht verlockend genug sein. Wir hoffen und wünschen, daß die Krisis der Erd" sein Brod verdienen und im Schweiße seines Angesichts stundenlang oft liegend, oft kriechend oder bückend arbeiten und dabei Ruß in großen Masten verschlucken muß, nicht um die Aussicht auf Penfio nirung zu beneiden, wenn er dafür, wie Die- jetzt ^ Fall ist, ' " " ' " ------ - der fast 10 Proc. seines Lohnes opfert. politische Uebersichl. Leipzig, 17. April. ES ist nicht wahrscheinlich, wie man »nS a»S Berlin schreibt, daß der gegenwärtig dem Bun- be-rathe vorliegende Entwurf eine- Gtraf- vollzugSgesetze- noch in dieser Session au den Reichstag gelangt, noch weniger ist es denk bar, daß seine völlige Erledigung erfolgen könne. „Die Regierungen der Einzelstaaten lasten gegenwärtig noch durch die betreffenden Ressort minister Erhebungen darüber anstellen, wie hoch ich in den Jahren 1877 und 1878 die Durch- chnittSzahl der zur Verbüßung von FreiheitS- irafen in den Gerichts- und Polizeigefängniffen detintrten (von 3 Monaten abwärtS) belansen hat »nd wie groß der höchste Tagesstanv an Gefäng- nißsträflingen und an zu Haft verurtheilte« m jedem Gefängnisse gewesen ist." Zum Staude der GefetzgebunA-arbeit wird un- ferner auS Berlin geschneben: „Die Fruchtbarkeit deS Reichskanzler- amte- an GesetzeSvorlagen scheint in dieser Session keine Grenzen zu kennen. Schon haben wir den Höhepunct der für die parlamentarischen Ver handlungen rugemeffenkn Zeit überschritten und die wenigen Wochen, die billigrrweise noch für die ReichS- tag-arbeiten m Anspruch genommen werden können, werden knapp genügen, da- riesenhafte Material der Steuer- und Zollvorlaaen in einer der Wichtig keit d»S GegrnstandeS entsprechenden Weis« »u be wältigen. Noch ist ferner auS der ersten Hälft» der Session «ine stattliche Reihe von Vorlagen übrig, die bisher in den Kommissionen vorberathen worden, noch aber im Plenum mcht erledigt find. Einige derselben, die nicht, wie z. B. die Justizgesetze, unumgänglich in dieser Session durchgefühtt wer den müssen, werden aller Wahrscheinlichkeit nach der Ungunst der Zeit- und Geschäftslage zum Opfer fallen. So ist eS z. V. sehr zweifelhaft, ob die Anträge auf Abänderung der Gewerbe- Ordnung, die Wucheranträge, daß Lebensmittel- fälschungS-, daß Vogelschutz-, da- LonsulargerichtS- barkeitSgesetz und manche- andere noch in dieser Session zu einem positiven Erarbniß führten Und trotzdem werden un» last täglich neue, theilweise sehr schwierige und umfassende Gesetzentwürfe noch für diese Session in Aussicht gestellt, deren absolute Dri»a ' lichkeit und Unauffchtebborkrit sicherlich nicht überall
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