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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187905258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-25
- Monat1879-05
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1879
- Autor
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k- kvp k» p jvp Grschrtnt täglich früh 6'/, Uhr. RrSurNor u,» G«pc»m», JohamriSgass« »« >U»<uNc», Wrnutttag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—8 Uhr. „ der für die nächst- Nummer bestimmten au Wochentagen di« Nachmittag«, au Souu- est«ge»frsthbt«V.SUtzr. H, tz^,FMatt« stk ÄußAumchuu: vtt» Kteaun. UuiversttLtSstr. 22. -"L'KVK"'" 145. Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichtt, Handels- und Geschäftsverkehr. Sonntag dm 25. Mai 1879. Auslstge 15,SEI. »kttrlt.4»/.Ntt. Mtt. «nimettobn b ML., durch di« Post bezogen « PA. Jede «in-elue Nummer 2L Pf. Btleäerrmptar Io Ps »«Wn^LrttadeÜLgrn ObUt Pofide^rderung 3V Ott. mit Postbrfbrderung 4b Mk. Zaseratr bgesp Petttzeil« 2v Pf Grvßer« Schraten laut unserem PreiSverze.chniß —radellan»«! Satz nach höhere« Lori,. Lttlaar, mtter de» stedaMaachi^ die Spalcheil« 40 Pf. Inserate.sind stet« -a d.sttzedin?, zu senden. — Rabatt wird mcht gegeben. Zahlung pr>« oder durch Postvo 73. Jahrgang. 8. l«104,80L> ä1J05« 6. L L 2t> ^V.P.1,4 ^.v.p.1/1 7l! 8. ! ». 8. a.ü.p.1/7 74, l. L 0. sa«d Oeffkntliche Sitzung der Stadwerordneten Mittwoch, «n» 28. Mat ». e. «den»« '/.? Uhr t« «emle de, l. Bürierschule. . _ ^ Tagesordnung: l. Gutachten de« Oekonomie« bez. Schul- und Finanzausschusses über ». Macadamisiruna der BiSmarck« straße. d. theilweise Pflasterung der Eutritzscher Straße und der Borkstraße, e. den Neubau der heiligen Brücke, ä. Pflasterung de« WegettakteS von der Brüder- nach der Friedrich- und Glockenstraße, e. Er neuerung der Barriere an der Plagwitzer Straße »wischen der Wildfluthbrücke und der Pb " Brücke, s. Erlaß einer von dem Eisenhüttenwerk Lauchhammer bei dem Bau der Gustav Adolf-Brücke verwirkten Eonventionalstrafe, g. Regulirung und Herstellung der Straße von der grünen Linde biS zur Albertstraße. II. Gutachten de« Bau- be». Oekonomie- und Finanzausschusses über den Zuschlag der versteigerten Bauplätze Nr. 7, 8 und 9, an der äußeren Gustav Adolf-Straße und an der alten Elster, d. unentgelt liche Neberlaflung »Weier Bauplätze an der Arndtstraße »ur Errichtung einer Kinderbewahranstalt. c. die Rechtfertigung deS BauamteS wegen der ihm »ur Last gelegten BermefsungSfehler rc., 6. die Erkärung deS RatheS auf den Antrag wegen Vergebung der Grubenräumung in den städtischen Grundstücken in Submission. UI. Gutachten deS Verfassung-« und OekonomirauSschusseS über eine Eingabe, den Handel im Umher»iehen auf den Straßen und Plätzen an den Wochenmarkttagen betreffend. Bekanntmachung, Einkommensteuer betreffend. Im Anschluffe an unser« Bekanntmachung vom 38. vorigen MonatS, Inhalt- deren wir un» Vorbe halten haben für dtejent,en BettraiSp süchtigen, welchen Ihre Etnkommenfteuerruserttguugeu «icht hastet» stehiiadigt Wersten können, den Tag »u bestimmen, von dem ab sie nach 8. 48 de- Einkommen steuergesetze- vom 3. Juli 1878 sich wegen Mittheilung de« Einschätzung?ergebnisses an unsere Stadtsteuer- Einnahme — Brühl 81, 3. Stock — »u wenden haben und von dem ab nach 8. 49 de- eben angezogenen Geietze- ihre Reklamationsfrist zu bemessen ist, bestimmen wir nunmehr und nachdem die Zufertigungen, soweit «- mSglich war. behändigt worden find, als diesen Tag den 17. diese« Monats. Obige Bestimmungen leiden wie auf die staatliche, so auch auf die städtische Einkommensteuer An wendung. Leipzig, den 14. Mai 1879. Der «ath der Stadt Letp,tß. vr. Tröndlin. Taube. Bekanntmachung. Da- 13. Stück de- diesjährigen ReichS-SesetzblatteS ist bei unS eingeaangen und wird stt« zum 1t. J««t d. L. auf dem RathhauSsaale öffentlich auSbünaen. Dasselbe enthält: Nr. 1895. Gesetz, betreffend die Bertheilung der Matrimlarbeiträge für da- EtatSjahr 1879/80. Vom 13. 1879 Nr. 189«. Gesetz, betreffend die Erwerbung der königlich preußischen StaatSdruckerei durch da- Reich. Vom 16. Mai 1879. Nr. 1897. Gesetz, betreffend die Feststellung eine- Nachtrag- »um Reich-hau-haltS-Etat für da- Stattjahr 1879 80. Vom 1«. Mai 1879. Sttttia. den 83. Mai 187». »er «ath »er «tadt »eth-tz De. Georgi. Etöß. tm.v»»p km 'S Btkmliltmachnng. Die am 17. Februar c. gestorbene Frau Johanne Rosine verw. Krobitzsch verw. gewes. vr. Stoye geb. Dorn hat der Biener'schen Blindenanstalt 600 Mark, dem hiesigen Johanni-ho-pitale 3000 Mark mit der Bestimmung, daß von den Zinsen diese- SapitalS die Kosten der Pflege und Erhaltung ihrer Erbbegräonißstelle bestritten werden, sowie pt Errichtung einer „Etoyestiftuna" «000 Mark mit der Bestimmung letztwillig auSgesetzt, daß die Zinsen diese- Capital-- ganz in dem Sinne der vom Rath« verwalteten Louisenstiftung zur Unterstützung für ältere Jungfrauen in Leipzig, welche ihren Lebensunterhalt durch Nähen» Sticken, Stricken und sonstige dergleichen weibliche Handarbeiten erwerben oder früher erworben haben, aber in Folge Krankheit, Alter-- oder Augenschwäche völlig arbeitsunfähig oder auch nur minder arbeitsfähig geworden sind, jährlich verthrilt werden sollen. Im Emverständniffe mit den Herren Stadtverordneten haben wir die Annahme dieser Legate und der un- angetragenen Verwaltung der Stoyestrftung beschlossen und bringen Die- mit dem Au-drucke de- Danke- im Namen beider städtischen Eollegien »ur össentichen Kenntniß. Leipzig, am 19. Mai 1879. »er «ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Richter. Bekanntmachung. Am heutigen Tage find Frau Jotzaune Marte «rützuer. getzoreue Sütz«, Burgstraß« Nr. 5, IV wohnhaft. - Elise «malte vermine «ollblock, geborene Helmer, Lützowstraße Nr. 85, iv wohnhaft, « «ngnfte «malte Karnatzl, geborene Gröschel, Windmühlenstraße Nr. 88 c, IV wohnhaft, und Fräulein Jotzanne Stltzelmtne Schmidt. Schuhmachergäßchen Nr. 7, UI wohnhaft» als Hebammen für unsere Stadt verpflichtet worden. Leipzig, den 1«. Mai 187». Ser «ath der Stadt Letpzt,. vr. Tröndlin. Kretschmer. Wir wollen nicht Unterlasten, auf die hierorts bestehende Bestimmung aufmerksam »u machen, wonach, wenn eine Familie mehr als dre» Kinder zu gleicher Zeit »ur Volksschule schickt, auf Ansuchen der Eltern oder deren Stellvertreter nur für die drei längsten Kinder Schulgeld erhoben werden soll. Dies« Bestimmung kann selbstverständlich dann nicht Anwendung finden, wenn schon einem oder mehreren Kindern einer Familie freier Schulunterricht gewährt wird. Leipzig, am 83. Mai 187». Der «ath der Stadt Leipzig. — vr. Georgi. Lehnrrt. Bekanntmachung. . Mit Bezug auf unsere Bekanntmachung vom 3. März d. I. wird da» Abwerfen von Bauschutt, «sche und ander« «braum auf und an den im Bau befindlichen neuen Straßen im Stadtbezirke hier durch wiederholt verboten. Diese- verbot wird auf alle der Etadtgemeinde gehörigen Grundstücke, welche nicht »ur Schuttablagerung ausdrücklich angewiesen find, hiermit erstreckt. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe dtS ,u 88 Mark oder Haft dt« ,u 14 Lagen geahndct werden. Schutt und anderer Abraum kann bi» auf Weitere- in der ehemaligen Sandgrube an der Eutritzscher Straße gegenüber der Gasanstalt abgewoifen werden. Leipzig, am 3l. Mai 187». rer «ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Bekanntmachung. Der diesjährige Leipziger Wollmarkt wird am IS. und 17. Juni abgrhalten; «» kann jedoch die An« fuhre und Auslegung der Wolle in hergebrachter Weise bereit- am 15. Juni erfolgen. Leipzig, den 31. Lpnl 187». «er «ath der «ladt Leipzig. vr. Tröndlin. Richter. Brennholz-Auktion. Freitag, de« 6. Juni ». e., sollen von vormittags 9 Uhr an im Forstreviere Eonnewitz auf dem Mittelwaldschlage m «btheilung 40, ea. 288 «aummeter eichene vrennfchette unter den im Termin öffentlich auSgrhangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meist bietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Holzschlage in der Nonne, unweit de- Schleußiger Wege». Leipzig, am 31. Mai 1879. Le« NathS Forst»« pntatto«. Bekanntmachung. DaS nach dem Hesse'schen vermächtniß am -8. dieses Monat« abzuhaltende Waisenfest muß wegen deS schweren Verluste-, den unsere Waisenanftalt durch da- Dahin scheiden de» Herrn Direktor vr. Schloßhauer erlitten hat, di» ans Wettere« verschoben werden. Leipstg. den 23. Mai 1879. De« «ath« Deputation znm Watsenhanse. Die der dem hiesigen Leihhause in den Monaten Mai, Juni, Juli und August 1878 versetzten oder er neuerten Pfänder, die weder zur Verfallzeit noch bi- jetzt eingelöft worden sind, auch nicht biS zum 31. Mai ». eingelöft werden, sollen den 1. Juli d. I. und folgende Lage im Parterre-Locale de- Leihhauses öffentlich versteigert werden. ES können daher die in den genannten Monaten versetzten Pfänder nach dem 31. Mai d. I. und spatesten« am S. Juni d. I. nur unter Mitentrichtung der AuctionSkosten von 4 Pfennigen von jeder Mark deS DarlehnS etvgelöst oder nach Befinde« erneuert werden; vom 7. Juni d. I. an. an welchem Tage der AuctionSkatalog geschloffen wird, kann lediglich die Einlösung derselben unter Mitentrichtung der AuctionSkosten von 4 Pfennigen von jeder Mark der ganzen Forderung de- Leihhauses ftattfinden, und »war nur bi- »um 26. Juni d. I., von welchem Tage ab Auktion-Pfänder unwiderruflich weder ein- gelöst noch prolongtrt werden können. ES hat also vom 87. Juni d. I. an Niemand mehr da- Recht, die Einlösung solcher Pfänder zu ver langen und können dieselben daher von den Eigenthümern nur auf dem gewöhnlichen Wege de- Erstehen« wieder erlangt werden. Dagegen nimmt da- Geschäft deS EinlösenS und Versetzen» anderer Pfänder während der Auktion in den gewöhnlichen Localen seinen ungestörten Fortgang. Leipzig, den 15. Mai 1879. De« «atheS Deputation für Leihhaus und Sparcafie. Königliche Kunstakademie und Kunstgtwerbeschule. Die Schülerarbeiten der hiesigen König!. Kunstakademie und Kunstgewerbeschule oleibrn noch einige Zeit im Eartonsaale deS städtischen Museums au-gestellt. Leipzig, am 81. Mai 1879. Der Direktor: Nieper. Ter Zutritt rst unentgeltlich. Geöffnet während der Museumskunden. Die I mentritt jene- verfassunggebenden norddeutschen VMik -er naüonaMberalrn Partei. Reichstags den Kaiser W.helm begrüßte als «ne ^ ^ „Versammlung, wle sie teil Jahrhunderten keinen deutschen Fürsten umgeben", biS zum 20. Mai d. I. »I.-4.185 S. r^^4.10S6 Die einhellige Verurtheckung, welche da- Vor- «Hrv de» Reichskanzlers, sich fortan zur Aus führung seiner Pläne einer klerikal-„deutfch« - konservativen" Majorität, der neuen „Partei I Bi«marck', zu bedienen, in den nationallibe« I ralen TageSblättern jeglicher Schattirung erfährt, I findet eine bedeutsame Verstärkung durch eine Aeuße- ruva d«S „Hannoverschen Courier-", deS anerkannten Organ» Rudolf v. Bennigsen'». Utn NrtzttzA: „Der Wendepnnet" constatirtdie Halle Zustimmung zu dem Verhalten Forcken - . beck'A. Mau darf an» dieser Kundgehnua schließen, l »ß Bennigsen, da» wirkliche Haupt und der 1 staatSmänuisch«Führer der nationalliberalen Partei, sich in genauer Uebereiusttmmung mit dem Gxpräfidenten de» Reichstage* befindet Wir lassen diesen Essay, welcher an scheinend va< Programm der »»künf tigen Politik der nationalliberalen Partei in sich schließt, de« Wortlaute nach hier folge«: „Mit de« Rücktritt Forekenbeck'S vom Prä- sLimu de- Reich-tageS findet in unserer inneren Politik ekre Periode, welch« thatsächlich schon fett längerer Zeit erschöpft und auSgelebt war, auch ihren äußerlichen Abschluß: die Periode de» positiven Zusammenwirken» einer von den Liberalen be stimmten parlamentarischen Majorität mit dem Fürst» BtSmarck. Die Mehrheit ist im Reich», a«, sowohl im norddeutschen, als im deutschen, «ehr häufig dem Aahleuverhältniß nach keine lediglich ''Trale gewesen; dennoch war vom ersten Zusam. der Präsident immer ein Liberaler, vor Forckenbeck Simson, durch dessen Berufung ausgesprochen wurde, waS da» liberale Präsidium seitdem be deutete : die Wahl de- ehemaligen Vorsitzenden der Frankfurter Nationalversammlung sollte aner kennen. daß weder da- Tente de- Staats mannes und d«S Feldherr«, noch die Tapferkeit de- HeereS den Nationalstaat begründet hätte, wenn nicht jene jahrzehntelange nationale Bewegung vorhergegaugeu wäre, deren Verdienst man dem LiberauSumS schon dar»« nicht bestreiten konnte, weil man ibn vorher oft genng darum verfolgt hatte; und m der immer erneuten Wahl eine- Liberalen kam zum Au-druck, daß auch während de» ersten Jahrzehnt- unsere- nationalen Staate» er seine festeste und zuverlässigste Stütze in jenen freisinnigen Claffen de- Volke- hatte, welche geistig reif genug waren, die Unwürdig keit der vorhergegangenen Zustände zu be greifen und an ihrer Conservirung kein Stande-- oder sonstiacS besondere« Interesse gehabt hatten. Die preußrsche Scat-gewalt, aus welche die Auf gaben der Reich-regierung Übergegangen waren, blieb in den Personen der meisten ihrer Träger konservativ, vor Allen blieb e- der Kanzler; nur weil er die Unterstützung der Liberalen nicht ent behren konnte und wollte, nur darum — e- ist in der osficiösen Presse oft genug au-gefprochen wor- den und vom Standpunkte eiuer so durchs«- rea listischen Politik, wie die de- Fürsten BiSmarck, au- auch ganz natürlich — habnr wir eine zehn jährige Aera freisinniger Gesetzgebung gehabt. E« ist nicht dre Schuld de- Kanzler-, sondern ein Jrrthum der öffentlichen Meinung gewesen, wenn vielfach da» Maß seiner inneren Zustimmung zu dieser Gesetzgebung — und, beiläusig bemerkt, auch sein äußerer Antheil an ihrer Herstellung — überschätzt worden ist; er ließ sie mehr geschehen, al- daß er sie gefördert hätte; eben deshalb aber war sie nur so lange gegen gefährliche Angriffe gesichert, al- die Machtstellung de- Liberali-mu- unver ändert, al- er dem Reichskanzler unent behrlich blieb. Wir sind in Deutschland leider noch nicht zu jener wahrhaft konservativen An schauung durchdrungen, welche in England herrscht und bewirkt, daß jede Majorität die von ihr vor her in der Opposition bekämpften Schöpfungen der vorhergegangenen Mehrheit im Großen und Ganzen achtet, weil sie darin da- Ergebniß wohl überlegter Entschlüsse der Nation achtet; bei un- gilt eS noch al» „konservativ", mit Benutzung einer augenblicklichen Strömung umzustürzen, wa- vorhcr von liberaler Seite auf Grund einer langsam gereiften Ueberzeugung der selbstständig urtheilenden Volkskreise geschissen worden. Die Wandlung, welche durch den Rücktritt Forckenbeck'- aller Welt jetzt mit der Eindringlich keit kenntlich gemacht wird, die eine solche frap pante Thatsache vor den überzeugendsten Erörte rungen voraus hat, ist seit Jahr und Tag von «n» constatirt worden; wir haben an dieser Stelle von einer konservativ-Nerikalen Majorität al- von der Signatur unserer nächsten politischen Zukunft schon gesprochen, al- viele unserer Gesinnungsgenossen eine unerfreuliche Wendung der Dinge noch dadurch verhüten zu können mein ten, daß sie dre Augen davor verschlossen. Manche. lei Umstände haben zusammengewirkt, um den Um schwung herbeizuführen. Zuerst wurde der M»lh aller Gegner der reuen Gesetzgebung gehoben durch jene immer wiederkehrende Erscheinung, daß man leicht wegen einzelner Unvollkommenheitei. neuer Einrichtungen ihre Vorzüge und zugleich den Druck vergißt, den die beseitigten alten In stitutionen geübt; die Energie und die numerische Stärke der Liberalen wurde dadurch verringert während die Zuversicht ihrer Gegner wuchs Zu gleicher Zeit wurde ln dem Reichskanzler immer stärker jene selbstherrliche Denk weise, welche da- natürliche Erbtheil großer Männer ist und au» ter Bewundereng und Verehrung eine» ganzen Volke- nothwendig immer neue Nahrung ziehen mußte; dieser Charakter - zugde- Fürsten Bi-marck legte ihm nachdem Scheitern der Verhandlungen über den Eintritt liberaler Poli tiker in die Regierung (Bennigsen! D.Red. d.L.T ) den Entschluß nur zu nahe, mit konservativen, richtiger reactionairen, Mitteln Da- zu versuchen, wozu er liberale Werkzeuge nicht erlangen konnte, aus schutzzöllnerischem Wege zu erstreben, waS sich auf dsreihändlerischem — er hat nach seinem eigenen Mittheiluug im Reichstage noch vor einem Jahre Herrn Delbrück zum Wiedereintritt inü Amt aufgesordert! — nicht erlangen ließ. Damit handelte Kürst BiSmarck nicht einmal inkonsequent, rm Gegentheil. Unsere« Erachten» hat man, indem man der Beweglichkeit de- Kanzler- bei der Wahl seiner Mitttel zu viel Bedeutung beimaß. ihn immer für inkonsequenter gehalten, als er ist; seine Conft- quenz zeigt sich nur nicht jeden Tag und bei jeder Ge legenheit; aber höchst wahrscheinlich ist, daß sie,
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