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Dresdner Nachrichten : 15.11.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191011158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19101115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19101115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-11
- Tag1910-11-15
- Monat1910-11
- Jahr1910
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- Dresdner Nachrichten : 15.11.1910
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vertllcver «na Zäcbrircber. — Erläuternde und ergänzende Vorschristeu zur Sud» misftouo-Lrdnuug für das Königreich Lachsen. Fn der vvn dem neugegründeten Submissivns Amte sUr das Königreich Lachsen am vorigen Sonnabend im Restaurant «» den Drei Raben zu Dresden anbrrauinten Versamm tniig wurden auSsührliche Mtttriliingcn über eine vom '.Vinanziniiiisieriilm unterm l. November d. I. erlassene Generalverordnung an sämtliche Dienststellen der Eisen bahn-, Strafzeit- und Wasserbau- und Hochbauverwaltung gemacht. Das Itnanzmtnistcrium hat an der vvn der Mittelstands-Vereinigung cingeleitete» Ve- wcgnng zur Verbesserung unseres SubmissionsivesenS und zur Gründung eines Submissivns Amtes von Ansang an icgen Anteil genommen. Bor alle» Dingen hat es sich sehr ernsthast mit der Frage beschäftigt, wie den Schäden und Ucbelstanden tm Lubmissivnöwesen am beste» abzuhelsen sei. Dabet ist mau zu der Ueberzcugnng gelangt, dast die im September I!t»7 erlassenen Allgemetuen Bestimmungen über das staatliche Submissionswesen sich im allgemeinen bewahrt haben, so daß zurzeit kein Anlaß zu einer grund legenden Aenbernng vorliegt. Dagegen erscheint es »ach de» Wahrnehmungen des Finanzuttnisterkiiins augczcigt, hinsichtlich der Ausführung der Bestimmungen durch die damit betrauten Behörden und Dienststellen erläuternde und ergänzende Borschristen zu erlassen. Durch diese Vor »christcn werden eine ganze Reihe bitter beklagter Hebel- stände beseitigt, so daß man von ihnen sagen tau», daß sie ganz bedeutende Fortschritte tm Vergleich zu de» jetzigen Zuständen bringen. Damit minderwertige Leistungen von »ornhcrein ausgeschlossen werden und dafür Gewähr ge buten ist. daß sich die geforderten Preise auch tatsächlich auf Leistlingen der gleichen Güte beziehen, sind die b i s I, e r i - g c » B e st t m m ungcn verschärft worden. Die aus- ichreibendcn Rchörde» und Dienststellen haben in alle» ,'vällen, in denen sie nicht selbst eingehende und zuverlässige Kenntnis des betreffenden Gewerbes besitzen, bereits bet Festsetzung der Ausschreibnngsbedingnngen, insbesondere auch bei der Ausschreibung der Preisliste L a ch v c r st ä n dige zuzuziehen. Ebenso ist in solchen Fällen auch bei der Priisung der Angebote, der Ueberivamnng der Aus- »ührnng, sowie bei der Abnahme der Leistungen oder Liese lung die Beihilfe Sachverständiger i» Anspruch ,n ne>>men. „Bei der Ansmahl der Sachverständigen," so heißt cs ivor! lich in der tüeneralvcrvrduung, „l>aben sich die Dienststellen in den geeigneten Fällen der Bermittlung des von der Mittelslands-Bereinigttng gegriindcten Lubai isst ans Amtes in Leipzig zu bediene». Auch werden die von dieier Stelle als angemessen bczetchneleii Pretssorderungen im allge- uicinrn vline weitere Prtifnug nach Maßgabe der Allze meinen Bestimmungen mit in Rücksicht zu ziehe» sein". Diese Bestimmung ist geändert worden, nicht allein des halb, um den Staat vor mindciweruge» Leistungen zn schützen, wildern auch z» dem Zwecke, eine ungcinnde, das gesamte Erwerbsleben schädigende Preisdrnckerei anszv schließen. Ferner wird den ausschresbende» Behörden zur Pflicht gemacht, der Loh»frage in jedem Falle ein- gehende Beachtung zu schenleii. Angebote, welche den linternelimcrn die Gewährung mindestens der üblichen Mine nicht ermöglichen, sind ausznichtießen, da eine tüch tige und rechtzeitige AnSsührnng der Arbeit nur dann ge währleistet ist, wenn der Unternehmer Löhne gewährt, iiir welche er jederzeit die erforderliche Zahl tüchtiger Ar. beiter anwerben tann. Auch ist daraus zu achten, daß bei Anssührnng staatlicher Arbeiten vvn den Unternehmern ausländische Arbeiter nicht über das unumgänglich nolwenüige Maß hinaus beschäftigt werde». Weiter sind auch die Vorschriften ergänzt worden, welche den kleine ren Gewerbetreibenden und Handwerke r » die Beteiligung an den staatlichen Arbeiten er leichtern. Auch hier werden die ansschreibciiöe» Be hörden angewiesen, die Mitwirkung des Submissions- Amtes anzurufen. Gleichfalls werden die mit der Ver gebung staatlicher Lieferungen und Leistungen betraute» Behörden und Dienststellen ersucht, die Bestrebungen der Mittelstands-Vereinigung »nd des Submisiivns-Amtes, die daraus hiiianslaiiien, durch Lienei nngevcrbäiide den kleineren Gewerbetreibenden und Hanöwerlein nnch die Bewerbung um größere Arbeiten zu ermöglichen, im Fnteresse der Erhaltung eines gesunde» gewerbliche» Mittelstandes Förderung angedeihen z» laßen, soweit dies »ach den bestehenden Vorschriften möglich ist. Eine bedeut same Acnderung tritt bei den Vorschrüten über die Er teilung des Zuschlages ein. Mach den bisherigen Bestim mungen fall öeinjenige» der drei als M i n d e st s o r d e r »- den in Betracht lvnimenden Bewerber die Arbeit zuge sprachen werden, dessen Angebot unter Berücksichtigung aller Umstände als das annehmbarste zu erachten ist. Fn der neaien Verordnung wird ganz besonders daraus hingc- nneien, daß unter diesen drei Mindestqebote» diejenige» Gebote, welche von vornherein von der Berücksichtigung ausgeschlossen sind, nicht fallen. Dadurch ist den vergeben den Behörden die Möglichkeit gegeben, bei der Vergebung staatlicher Leistungen »nd Lieferungen gesunde, vvlkswirt- ichastliche und sozialpolitische Gesichtspunkte zur Geltung zu bringen. Die ortsansässige» Bewerber sind bei Er teilung des Zuschlags in erster Linie zn berücksichtigen. Durch diese Verordnung, die langgehegten Wünschen der Gewerbetreibenden Rechnung trügt, wird das Submissions- Amt organisch tu unser staatliches Submissianswesen cin- gegliedcrt. — Der Landesverei» Sächsischer .Heimatschuß hielt an, Sonnabend im Künstlerhans seinen ersten dies-winterlichen Vortragsabend ab. Herr Oberbau rat S. Schmidt verbreitete sich zuerst über „H eimatschutz im B a n . wesen". Er ging zunächst aus Entwicklung, Zweck und iele der .Hctmatichutzbewegiing im allgemeinen und des Baiiivesens im bcivndcren ci». Er wies a» der Hand zahl reicher, meist farbiger Lichtbilder die erheblichen Vorteile ans der größere» Beioninig einfacher Schönheit für den Bauenden nach und betonte die Mvlmendigkett, zur Scillichk- beit und Sparsamkeit unserer Vorfahren zurückzukehrcn. Prnltiich und schön seien leine Gegensätze: die wahre Schön heit bestehe in der vollendeten Zweckmäßigkeit. Aus die mirtschgstlichc Seite der Hcimatschiitzbrwegung eingehend, »Mlderte er die Schmierigleitcn, die in den bestehenden »nd noch nicht ausgeglichenen Gegensätzen der Bausloss- .iiidnslric und den künstlerischen Forderungen bestehen, obwohl zahlreiche Fnduftrielle den berechtigten schonlnit Iahe» Aussprüchen nachzutvmmc» sich befleißigten. Redner ging ans die ästhetische uud wirtschnftliche 21ewert»ng vor allem der Dackchelüge. der Puh »nd Ziegelrohbau Ausfüh rungen, svwie der Verwendung natürlicher und künstlicher Steine des näheren ein »nd stellte fest, daß dir Heimat schvtzhewegiing keinem Baustoff gegenüber sich grundsätzlich ablehnend verhalie, jedoch eine Gestaltung nach künstleri schen Grundsätzen fordere. Leine von warmer Baterlands- liebe getragenen Ausführungen schloß der Redner mit dem Hinweise ans die vom Sächsischen Hcimatschutz besonders gepflegten Arbeiten zur geschmackvolleren Gestaltung der Kleinwohnungen in dein Sinne, daß unsere Zeit dereinst nicht nach der Lösung der einen oder der andere» wirtschaft lichen Frage, auch nicht danach zu beurteile» sei, ob und welche Reichtiimcr wir angehäuft, sondern was wir zur Mehrung der lultmx'llcn Güter unseres BvlkeS beigetragen hätten — Sodann sprach Herr Hosrat Professor Seniiert Uber „B o l t S - und V e r c i n S s e sl c". Keine historische Entwicklung dieser Feste wolle er geben, sondern »ur: Streiflichter aus unscre großstädtischen Boltsbclnfti- gongen und Bercinsseste werfen. Wir müßten unsere Feste mehr als bisher mit den Forderungen des guten Ge schmacks in Einklang bringen. Unsere moderne Zeit tränte an einer Nebersülle von Vergnüge», so daß man mit Recht sage» könne: „Das Bergnügrn schlägt die Freude tot". Red ner bedauerte dir Verflachung und Verrohung der Ver gnügungen: die wahre Volkstümlichkeit sei nur noch bei ländlichen Feste» zn finden. Redner zeigte unter Hinweis auf die Vaterländischen Festspiele und haupiiächlich der §»'1ma«sestc, daß es wohl noch möglich sei, volkstümliche, eckür Feste zn feiern. Leider sei auch hier durch unzmeck mäßige Kostümierung eine Geschmacksverirrung mitunter zn konstatieren. Beim Städteschmuck innsie der Grundsatz herrschen, nur einer einheitlichen Fdec, der sich ganze Straßen und Plätze iinterziiordiien hätten, zu huldigen. Des fernere» seien die Saaldelvrattonen bei Vereinssest- lichkeiten mitunter geradezu ic1>eu glich. Die Vereinsvor stände mußten mehr Gewicht ans Uinstleriichen Schmuck lege», ebenso wie die Wohliätigkeitsveranstglter ans die Beschattung guter Gegenstände zu den Lotterien. Den guten Geschmack zu bilden sei eine der Hanptansgaben des .Hcimatschiitzes: wer aus das Volk einwirten wolle, müsse dahin gehe», wo das Bull sei. Der Heimalschutz habe schau Tausende von Freunden erworben: immer neue zu errin gen sei der Zweck dieier Vorträge. Auch diese Ausiührnii gen wurden durch eine Anzahl Lichtbilder «Münchner Oktoberses» im Gegensatz zur Vogelwiese n. a. von O. Bohr« illustrier. — Der Fraueuelnb lltlli ve.ranstalte.te am 12. Movew- ber, zum letzte» Male in seinen alten Räumen, einen musikalischen Tee. Miß Mae Mutt sang die Arie der Dalila aus „Samson und Dalila", wahrend Frau lein Fcittsch i» einer Arie aus „Lalme" glänzte. Durch gut gewählte und mit viel Wärme vorgetragenc Rezita tionen ersrente auch Fräulein Friedrich Weiter ließ sich der vorzügliche Eellisi Herr Kratinn in Kompositionen von -Bandit, Schumann und Popper hören. Am Klavier wnr den alle Solisten vvn Herrn Grvßinan» Verständnis »oll begleitet. — Die König!. Sammlungen bleiben am Bußtag, den 10. Mo nein ber. geschlo s s e n. - Lonntagsverkehr. Wenn auch der Perionenverkchr : am Svnntnge sich nicht mit dem seines Vvrgänarrs messe» ^ kvnnte, sv war er doch insolae des tiaren und schönen : Weiters noch ia siart. daß zu seiner Bewältigung gui de» j hier einmiliidenöen Bahnlinien :«t> Sonücrzügc abgeierng! iverden mußten. Sie verteilten sich mit I! ans die Dresden ^ Ehemnitzer, init ><> ans die Dresden Schaudaue' . mit ans s die Dresden Döbelner und mit I aus die Bischofswerda ! Dresdner Linie. Da am Sonntage die letzten Kirchweih ^ feste in diesem Fahre naitgeinnden haben, diiriie der ' Pei soiienuerteln, dci durck, die«c Feile immer in günstiger j Weise becinsliißt wi>d, auch an Svuniageu mcrllich nach ! lassen. - Matlhäns-Gemcinde. Die Anmeldung zur dies- ! sährigen Kircheiivorstandsiuahl tan» nur noch bis mit ^ RHilivoch, den >0. ülovember, abends 0 Uhr. erfolgen. Die Zahl der Konsirmunden in der Friedeuskirchen- gemeinde zn Löbiau betragt 0A>. weist aliv iviedcrum eine Zunahme ans. Es dürste wähl leine zweite Parvckie im ganzen Lande geben, welche eine so hohe Zahl erreich!. - Der ö. Obstmarki des Landes - Oi> stbauvereins in der 'Menstädter Markthalle findet a>n 22. und 2!. Moveml'er statt. ES sind iiu> haltbare Wiitterüpscl und Wintcrbirnen für Lasel und Küche angcmeldet. — Eine Doppctseier seltener Art. die der goldenen Hochzeit und des üOsährigen Mieterjubirünuis, begehen am Id. d. Mts. der im t. Stock des Haines Mn o der Ram- viichen Straße mit seiner 72 Fahre alten Ehefrau wohn hafte, »2 Fahre alte Schncidergehilse Woigl. Das acht bare Ebevaar erfreut sich in seiner Umgebung allgemeiner Wertschätzung. — Dein bei der Königlichen Ariillerieweitstalt Dresden seit 30 Fahren beichästiglen Tischler Ernst Friedrich Becke r in Dresden wurde das tragbare Ehrenzeichen für Trenr in der Arbeit verliehen. — Photographische Ateliers miißen am Bußtage und Dotenivnntag geschlossen bleiben. Tie folgenden Sonntage bis Weihnachten sind die Ateliers den ganzen Lag geöffnet. — Polizeiberich», l I. Movembcr. Ans dem Lchlncht- hvsringe fuhr am Donnerstag ein radsalnender Maschinist in ei» ihm entgegenkommendes Fleischergeschiri hinein und siel vvn seinem Rade. Hierbei hotte er sich zwei Zähne abgeschlagen und eine erhebliche Quet,chung der Mase zngezogen. Die Schuld trägt der Verunglückte selbst. — Am Freitage stieß ans der Micolaistraße ein Rad sahrer mit einem Uniaüwagen zusammen, wobei der Rad fahrer zn Boden stürzte und überfahren wurde. Er kam mit einigen Hanigbichürsnngen und Mnskelgnetschungen dann». Am Fnhrrade wo» das Bor- derrad vollständig zertrümmert. Weder dem Führer deS Unsgllwggens noch dem Radfahrer ist ein Verschulden an diesem Zusammenstoß heiznmessen. — Leit 20. Oktober ist aus dein Einpsnngsbvden der Gsttervcrivaltnng Dresdc»-A. eine Kiste, gez. R. u. F. 1022«. enthaltend 00 Blech büchsen Fleischkviiserven >R a g o u t F i»l, abhand e n g c k v in in e n »nd vermntlich gestohlen worden. Ausge schlosse» ist nicht, daß die Kiste nur verschleppt worden iß. Wahrnehmungen über den Verbleib werden an die Krimi nalavteilnng erbeten. — Die Feuerwehr wuiche gestern nachmittag !--l> Uhr nach W c i h e r i tz st r a ß e 10 alarmiert. Dort war einige Stunden zuvor im Keller Schwefelkohlenstoff von einer im Grundstück befindlichen Drogerie verschüttet worden. Trotzdem der Keller gelüftet worden war. hatten sich wie der erhebliche Dämme gebildet, die beim Betreten des Kellers mit einer Lumpe zur Ezplvsion gekommen wnrcu, glücklicherweise ohne Schaden anzurichten. Dir Fcncr- ivehr mußte zwei Rauchapparatc, darunter einen Dräger- schen mit Saiierstoffznfühi n»g, in Betrieb setzen, um die Flammen mit Sand und Asche zuschütten z» können. — Selbstmord. Ein 20 Fahre alter Uhrinachergchilsc, der hier bei Bekannten in der Künigsbrücker Straße zu Besuch weilte, erhängte k l ch in der Macht zum Montag in einem Ansall von Schwermut. — Kbnigl. Belvedere. Ter starke Besuch, den diese Stätte fröhlicher Klcinlniist allabendlich aiisznweiseii bat. ist der beste Beweis für den Erfolg des dtesinvnatllchen Programms. Heute gelangt eine Anzahl Movitätcn zur Erslanssührung. Es gelangen an der Abendkasse LUchplätze im Rundbau zum Preise vvn l.Oö Mart inkl. Steuer zur Ausgabe. — Fm Victoria-Salon findet nächste» Donnerstag die erste »nd einzige Elite-Vorstellung dieses Monats statt. Außer dem sensationellen Gastspiel non Lotte Sarrow in ihrem Mimodrama „Die Ehebrecherin", der Fapanertriippc usw. werden sämtliche Künstler und Spezialitäten in ihren Glanznummern auftreten. — Eentral-Dhcater. Am Sonnabend konnte man fröh liche und dankbare Gesichter im Ecntral-Theater sehen. Die Direktion hatte sämtliche Zöglinge der hiesigen L a u b- st » m m eng» st a l t. etwa 200, mit ihren Lehrern und Lehrerinnen zur Nachmittagsvorstellung cingeladen. Die Vorführungen eigneten sich besonders desbalb für Taub stumme, weil sic säst nur für das Auge berechnet waren. Perzinas zoologisches Potpourri und die lvmijchcn ,Fvng teure lösten wahre Lachsalven aus. — A-«e D»l«>a«,i>» »e, Baüsäle im Ti««li. Pom LI. S. » o c m t> e r n li werden die Ballsöle im „ k i v o l l" , 22 c l > i n e r sl r a t« e , eine neue, ilderauo glänzende Ausnxichn»,, erhalten 22» ein Märchen »un caniend und eine 2>achi, wird sich der grupe, »in hcrd'ilicheni 22e>ulaiid „eichnihltce Heitiaai dxun Auge de« Lieiuäiei präsciilceren Ntotbrauiied 22e!nla»d und glühciide 2cceienFi>>cr»il die »Imin d«S tzietlrvlechnilers hat cs vriiliinden, in den Traube, tteine Leuchllärper zn nlneleren und üarnit brzuubirnde SiieUe » erzielen Diese »'iibltdrper sind vvn E. Pelzvld 2Iach«., Beseranlei, der Dresdner HvsNiealer, geliefert worbe«. Fm ersten, im zarte, kirenie gehalienen Taale und vier ele»anle Rischen kißander,, u'äl, rend der e>»»pli»al in seinen, dreliaebiaen Bioleu. leuie» »e, Ileidelen Läuten »nd lull Ohriuaiuhrineu überladenen Kivneu sowie dem »Nt I tu »'anipen ec leint,iele» lerchesiei einen Z'lnblnt von unbeschreiblicher 22ir>,nift „eniährt. 0«i> Weil, und Anne,,, Lalvn, sowie nenn 22e,n Rischen lind ebensalle, iin nionen Lao» g> schasse» worden. Hier wird das bekannte länge,che Onhesie. ,2,1 Künstler, seine »Veilen erschallen lnsse» »nd jung und all zn, livhliihen Tanze ausjoidcru. Tie geiainte neue Telvraliou ha, eine» Koslenanswand von iMiu M. »er,iriachs. — Gcschältobeliich. Frau p r , n z c > > in 2! euß X X VI. kn suchte am Sonnabend das Magazin silr lbtäbel und Dekviatwm des Herrn Tapezlerermetsters Richard Sachse, Rvienskraße 1!>. und bewrrrte Etntäuse. Maul- und tilauenleuch, Ta-> » a > , erI. Gei n n d heilsam! meldet den Ansbriuh der Seuche aus D e l M o in . Sr«ts lzühei»»erg, lüeg. Bez. Frainiuri. und El bl na, Stad, kreis Elbing, Reg. Bez. Ta: zig an, ln. November. Vogel Dresden. Die. F v h n e und Tränk- S ch m i d i ivnrdcn zu - Loschtvit; 2!ei der in de, hiesigen Kirche ßiiltg, ! f,i n denen K irchr » n n r st a n ds E r g ä » z ungswa h ! wurden die onsicheidenden Herren Kirchenvoisleher Wirtl. Ged. Rat Dr. Ml eiz , Gemeindevorstand M ä t b e r. F'liv. Kanfmann M e » in a n n io Loichtvitz «>nd 2!gu ! geivcrk»ncister 2k v h in e in Wnchwitz loiedrigemälilt. Kloßichc. Fm Duale des Bohiihofshotels zu Klotzsche findet Freiing abend ' Uhr eine össentliche 2sersdlinli!»i!? ßdlt. in der Herr Reichslagsabgevrdncter Dr. e > u z e über die politische Lage spricht. — Das tragbare Ehren zeichen für Treue in der Arbeit erhielt der Gärtner und Hausmann Friedrich Wilhelm Trödler. Briesnitz. Hier wurde am Svnnlgg anläßlich des t Kirchweihfestes durch Obeilonsistorialrat Superintendent I>. Benz eine K t r cb c n v i s i t a t i o n abgrhatten. Mach ! der Predigt durch den OrtSpsarrel liielt der Ephorns eine Antprnche an die <üeineinde. - Eoswig. Fn den K i r ch c n n v r ß g u d wurden ge mähst für Eosioig die Berren Pvsimeiste> Pollmcr nn» Lehrer Fra» ,, sin Kätitz Her> Lehrer Lucius, su. :!>cn Evsivia Herr Privalns Mcüllci. Riesa. Ter hiesige <0 a b e l s b e r g c r > ch c Steno grg v h e n v c r e i n feierte voin 12. l'is l l. Movcnibcr unte> lebliaiter Anteilnahme der Bürgerschaft und der städtischen ! Kollegien sein st »jähriges "Bestehen. Der Fcstcibcua > gl» Sonnabend stand nnter Leitung des Bürgcrmciskers ! Dl. S ch eidc r. Fm biamen des .König!. Stenvgravhilchev ! Laiidesaintes und des Sächsischen Lgiidesverbandes GabelS- beiger begrüßte und beglückwünschte den Verein Regie- rungsrat Professor A h »er! Dresden, für den Kollmgan I verband Herr Raschig Oschaü nnü für die Dresdner, ^ Brudervc»eine Redaklivnsselrctär ! friillcreii Vorsitzenden Oberlehrer ! n e r. ioivie Bnchdi uckereibesitzer j Ehreiiinilgliedern ernannt. — Leipzig. Ter Motorwagcnsührer -Hoch, der am j 22. Mai einen Z u s a m in e n st o ß zweier Wagen der Leip ziger Großen Straßenbahn verschuldet hatte, bei dem 17 Personen schwer verletzt und eine Person getötet wurde, wurde vom Landgericht zn 0 Monaten Gesängnltz ver urteilt. — Ehcmnitz. Gestern begann vor dem Schwurgericht die Verhandlung gegen den 28 Fahre alten Handarbetter Max Mann, gebürtig ans Nossen, dessen gräßliche Blut taten in Mittwcida am 31. März allgemein Entsetzen er regten. Vier Menschenleben hat Mann am Vor mittage des genannten Tages v e r n i ch t e t. Seine beiden Kinder im "Alter von snns »nd zwei Fahren, die Ehciran des Haiisivircs Oehine »nd deren Iliährigc Tochter. 'Noch vollbrachter "Blittarbcu ist Mann dann ans den Hcnisbvden gegangen, hat das Hans in Vranü gesetzt und sich selbst an einem Dachballen zn erhängen »eruich!. Der Mörder hat sich auch durch das Dazwischenlvmmen der älteren Tochter Oehmcs nicht i» seinem gräßlichen Tun stören laßen. Gegen 12 Uhr tam das 18 Fahre alte Mädchen nach Hanse und fand die Hanstiir verschlösse». Man» ries ihr dun» die Türe zu, sie solle etwas warten. Dann hörte sie, wie Mann die Treppe hinansging, und Inrz daraus schlugen die Flammen zum Dache heraus. Da Inm eben Frau Mann vvn der Arbeit znm Mutagenen nach Hanse. "Dehme Tochter schlug ei» Fenster ein und stieg in die Wohnung Manns ein. Da sali sie ans dem Tisch mit Kreide geschrieben die Worte: „Lebe wvhi, liebe Martha! Fch habe mich mn niiseren lieben Kindern crhängi. Melde es der Polizei!" Die Kinder lagen erdrosselt in den Betten. Mi! durch schiiittenem Hals lag die Njährige Tochter Oehmes in der selben .Kciinmer und ilne Mutter fand umn mit zcrschmetter tem Schädel ans dem Fußboden ihrer Wohnung liegen. Mann selbst hing am Balte» aus dem "Boden. Er wurde abgeschnitte» und nvrgcnviiimenc Wlederbelebimgsvor ! suche hatten Envlg. Er tam dann ins Krankenhaus, von ! da in Untersuchungshaft, und dann wurde er ans seinen ^Geistes,»stand untersucht. Später winde die Anllage gegen ! ihn erhoben, die n»s B r a n d st i s t u n g und Tot s ch l a g ! lontet. 21 ei der Vernehmung des Angeklagte» erklärte ^ dieser nach der „Atlg. Ztg." ans die Frage des Vorsitzenden, ^ ob er «'ich schuldig bekenne: Ich muß es iv v I, l getan j l> a b e n , wer sollte cs wohl anders gewesen sein! — Vorn: j Warum haben Sie sich mit Fbrer Frau gezünlt? — Angoltz: Meine Frau sagte mir, ich hielte es mit gnderen Frauen. ! — Vor«.: Wer hat das behauptet? Angel!.: Frau Oehme. Vvrs.: Wan» ist Fhnen der Gedanke, sich anfznhängen, Fielvinmeii? — Angell.: Am 4. Feiertag früh. — Vors.: Fst ^ Fhnen der Gedanke nicht ichvn früher geloinmcn? — An I gekl.: Mein. — Vors.: Warum wollte» Sie sterben? — A» ! gekl.: Wegen des GeredeS, daß ich mich mir anderen Flauen ! abgäbc. — Vors.: Hatten Sie die Absicht, die Kinder mit in den Tod zu nehmen? — Angetl.: Ansänglicli nicht. I Vors.: "Besinnen Sie sich, wann Fhnen der Gedanke lain, I die Kinder mitziinehme»? — Angell.: Ich weiß nicht, erst in der Zelle im Ehemnitzer Iknieriuchungsgesängnis siel e - ! mir wieder ein Vor«'.: Wann ist Fhnen das Bewußtsein iviedergetoinnien? — Angel!.: Fn der Toteiihalie, bei den Leichen. — Bors.: Wisie» Sic, daß Sie Flne Kinder ans» hängt Huben? — Angckl.: Es siel mir später ein, daß ich die beiden Kinder in der Stube um Lampeiilmken cnisgeh.ingt hatte. Vors.: Welches non beiden Kindern haben Sie zn erst aiisgcbängt"? — Angetl.: Fcb glaube, die Ella. Von.: Huben Sic davon noch eine Erinnerung? Angckl.: Mein — Vors.: Sie müsse» du»» doch, »in das kleinere Mädchen aitfhcmgen zu lümic». das größere erst abgenonimen baben? — Angckl.: Fch weiß cs iiiclü. es muß wohl sv sein — Vors.: Was haben Sie inil der Leiche gemacht? — An gell.: Fch glaube, ich legte sie aus das Sofa, -- Vors.: Was machten Sic denn mit dem kleineren Mädchen? -- Angetl.: Fch glaube, ich habe sie auch da.,» gelegt. — Vors.: Wißen Sie von de» anderen Sachen etwas? — Angeli.: Fch e, innere mich an nichts mehr, weder daran, daß ich die Frau Oehme und deren Tochter getöiet, noch duß ich mich gehan-tt habe. Auch von den mit ihm angcstcllten Wiederbelebung,- mrsnchen erklärte der Angeklagte nichts mehr zu wissen, ebensowenig davon, daß er vor dem AmGurrictzt Mttiwrida -F -Dresdner LLgchrickttrn" H Dienstcku. IS. Llovenibrr 181« Hir.
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