02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110106025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911010602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911010602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-01
- Tag1911-01-06
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Dies«« Blatt wird den Lesern non Drröden N»d Umgebung am Lage vorher berrtlü als /Ibencl-Mrgabe zi,gebellt. wahrend «« dt« Poß-ÄLonnente» am Morgen in «iner Sejawtausgabc erhalten. 55. Jahrgang, S. Bezug »gebühr Mr Dr»a- I«, det ,«et- »»Uger Zurra-un, ca» Sonn, und Monu,,,«» nur einmal! LtN) tük., ^irch nu4warlij,r«»u» mNsumare »,L0 Mt. Bei einmaliger Zu» tleUua» durch bx Pdtl AM.nonr Sellxllgrldl. kt« den Leiern von 1 >«»>>«» u. Umnedung am Lag» vorher tu- geliellrr» LdendMu«. Hoden erhallen dt« aud« waruaen tze,i«hrr mit der Morgen. Autqabc zui-mimen -ugeftellr. Nachdruck nur m» deut licher l)ueüenongäde t..rr««d. Rachr ", zu. Utsfi«. — Unvarlonhio Manulkrtpt« werden nicht austxwahrt. Freitag, «. Jannar 1911. Telegramm-Adresse: Rachrtchten Trrüden. Fernsprecher: II . 2«»« > »601. Druck und Verlag von Licpsch 6c Reichardt in Dresden. Vcruptgcscbäftsstüllc: Marienstrasre 58/10. Raumkunst —Dreslien-^., Viktona^lnaste 5 — 7. ----- eigonv fsdrlllstion von In ^slnrlal unck ^rdsit mustorgültigvn dürgvrliostsn Lvdrsucksmödvln stüngllvrigeksr Ligsnsrt ru dilligon prvlovn /!tii>N!« p VNII t«7 H>»i U »II. i-i 8tnM». Tänr«Nn«»n, I»l»t« Itt». Anzeige«: Tort f "lnnahme von A-rtü- dlgungeu l»r nachu. U Uhr, Sonntest »ur Marienftrohe 8« von N bi-, > ,1 Uhr. L,e mntpaluae Grundier,e l>a. 8 LUden^ A P,., Znrmilirn Nochrtchie« au« Lreddra AI Li t G-tchokS Anzeigen aus der Prwallei!« Zetic N0Bi.; die ,wr>inal,ine Zeile a. r«l>iet,e.d0Pi. — ctn NumNlern »rach Sonn u ^rt, rivMn: ,eU» MPi , ar-> privat - seile Ni Pi., AeurUien- Nachrrchle» o eaehdert die Grund,eile L,PI — Aut-ivarttge llutiroge nur gegen LorauSd, rahluno. — Acer-, Är legblutt koftc« Ni P,. AL'tV e'rN^o Losev. Der Flieger Kahnt stieg nachmittags aus dem Heller zur Fahrt nach Reick aus, muhte aber infolge böiger Winde nach l2 Minuten in Blasewitz landen. Zur Errichtung eines Eispalastes im Zentrum Dresdens hat sich hier ein .Konsortium gebildet. Der rumäniiche Ministerpräsident hat dem Könige die Demission des gesamten Kabinetts überreicht. Bei dem Erdbeben in Wierupt wurden mehrere Gebäude zerstört: bisher wurden 40 Reichen geborgen. Neuerte vrMmeNmlgen vom 5. Fanual. Unter dem Antitrustgejeß. iBergl. ZageSgelchichte.f Washington. Las Älilommeu. das die verklagten lS Dampfergesellichasten geichiosten haben, lein, wie äuge- geben wird, eine Geldbuße von l Psvud Llerling sest für jede» Zwischenöeckspassagier, der von einer Gesellfchasl über ihren Anteil hinaus besvrüeri ivird. Diese Strafgelder sollten denjenigen Linien ilberwic>en werden, die ihre An- teilsztsser nicht erreichten. Fedc nnlerzeichnendc i^escll- schast mußte einen Revers über eine,, bedeutenden Betrag aussteüen. der verfallen ioll'.e, wenn sic ohne die Zustim mung aller anderen sich zurückziehen oder die oben erwähnte Geldbuße von l Psund Sterling pro Pasiagier nicht zahlen sollte. Wenn der Monatsanüweis zeigte, daß irgend eine Linie den ihr jugestandeucn Prozentiatz über schritten hatte, sv hatte sie unverzüglich die Ziuiicheilücelsvrcisc zu erhöhen, sv daß die Zahl ihrer Passagiere an» ihre An tetlsztfser herabgedrüet« wurde. Anderseits war auch Bor sorge getroffen sür eine Herabsetzung der Uebcrfahrispreise. Um die.Konkurrenz zu vernichten, ließen die beklagten Ge sellschaften, enisvrechend einem später geschlossenen Abkom men, zwischen den Häfen, zwischen welchen Dampfer von selbständigen .Konkurrenzltntcn verkehrten, gleichzeitig und zu weif niedrigeren Preisen, sogenannte .Kampfschisse fah ren, die von einem >» diesem Zwecke eingesetzten .Komitee anszuwählcn waren. Die daraus sich ergebenden Un kosten und Ausfälle waren nach einem festen Satze von allen Mitgliedern der Bereinig»»-, zu tragen. Es wird erklärt, das Abkommen habe bewirkt, daß die russische Fretivilligen-Flolle verdrängt worden sei, und daß auch die Russisch-Amerikanisch' Linie verdrängt worden wäre, wenn sic nicht die Mitgliedschaft der Bereinigung nach- gesucht und erlangt hätte Dieselben Praktiken würden nun angewandt, nm die .Konkurrenz der Uraninm Damps- schiffahrtsgcsellichaft nieder-»ringen. .Hamburg. Zn den ans Newvork cingcgangenen Nachrichten über eine gegen die transatlaniischcn Dampf, schisfohrts -- Geselllchasten angestrengte Klage wegen Berlehung der A n t i t r n st g c s c tz e erklärt die -H a m b u r g - A m c r i k a >L i n i e folgendes: Bei dieser Klage handelt es sich um ein von den Gesellschaften selbst gewünsästes zivilrechtliches Bcrfahren. seine Fcststcllungs- klage nach deutschem Musters, das lediglich den Zwe-k hat, ,-» ermitteln, ob die in Amerika bestellenden Anttirnst- geletzc ans die ausländischen Recdcrcigekellschaften anwend bar sind^ Die Ncedereic» sind überzeugt, daß dieser Prozeß nun die gewünschte Klarstellung bringen wird, daß die Antitrustgesetzc aus die ausländischen Reedcrcigesellschaften Nicht anwendbar sind, und daß damit der fortgesetzten Agitation gewisser Kvnkurrenzpartetcn. ans die das ganze jVorgehen der amerikanischen Behörden üverhanvl ,;urü»t- znsühren iß. endlich der 'Bose» entzogen wird. Es iei noch bemerti, daß es auch den gewiegtesten amerikanischen Znristen als ganz aussichtslos erschein!, eine derartige Ausdehnung der amerikanischen Aniürustgcsetze aus a»s- ländische Parteien hcrbciznsühre». Die folgerichtige An wendung der amerikanischen Gesetze wäre dann'ja. daß auch alle Fabrikanten, die imidiiatsähnlichcn Verbindun gen angehören und nach Amerika verkaufen, den Antitrnst- gcsetzen verfallen würden. Zn einer Beunruhigung, die durch diese sensationell ansgebanschte Meldung ans New nork hervorgerufen werden könnte, liegt somit durchaus keine Beranlasiung vor. Demission des rumänischen Kabinetts. Bnkarc st. Zn einer Versammlung der parlamenta rischen Mehrheit gab der Ministerpräsident Bra- tiano die Erklärung ab: Nachdem die Regierung ihr Pro gramm, womit sie nach den Baucrnrcvolten des Falircs lbl>7 ihr Ami nngetretcn habe, zum gedeihlichen Abschlüße gebracht habe, werde sie sich zurüclzichcn. W i e n. Wie das »Nene Wien. Tagbl." ans B u l a r e st meldet, hat Ministerpräsident Bratiano dem Könige die Demission des gesamten Kabinetts überreich!. Zum Fall Durand. Paris. Der Deputierte Paul Meunicr hat an den Znstizittittisier ein Schreiben gerichtet, in dem er ersucht, eine Revision des Prozesses Durand anzuord nen, da einerseits dessen Verhaftung aus vsscntundig un wahren Zeugenaussagen beruhe und anderseits durch neue Tatiachen nunmehr die vollständige Unichnld Durands er wiesen sei- Nach einer anssührlichcn Begründung dieser beiden Behauptungen bittet Meunier, entsprechend dem Artikel 444 des Kassationsverfahrtns, um vorläufige Auf hebung der -Haft Durands. Zur Lage i« Portugal. Paris. Der hiesige portugiesische Geschäftsträger ver öffentlicht ein ihm von seiner Regierung zngcgangcnes Telegramm, in dem abermals entschieden gegen die be unruhigenden N achrichicn über die politische Lage in Portugal Einspruch erhoben wird. Die angeblich» ronalistüchc Bewegung sei »m so unwahrscheinlicher, als in Portugal anläßlich des Neniahrsfcsies an die Mitglieder der abgcsetzten Königssamilic nur vier Telegramme ge richtet worden seien. Berlin. Fm Moabiter K r a m a l l p r o z c ß be antragte der Staatsanwalt für den Rest der Angeklagten Gefängnisstrafen von zwei Monaten bis zu B-, Fahren, und in zwei Fällen Freisprechung. Die Untersuchungshaft soll bet allen Angeklagten entsprechend angcrcchnct werden. Saarbrücken. Umfangreichen Unterschlagun gen in -Höhe von fast 100»«» Mark ist man aus der Güter abfertigung von Blittersdors auf die Spur gekommen. Der Vorsteher der Güterabfertigung Brück bat sich durch große Ausgaben verdächtig gemacht. Nach den Weihnachtstagen ist er verschwunden. W i e n. Auch die heutige Nacht verbrachte der Kaiser in ruhigem Schlaf. Heiserkeit und Schnupfen lassen merk lich nach. lVcrgl. Tagcsgcsch.s Paris. Der Marincminister hat angeordnet, daß bei Toulon, wo. ebenso wie in Cherbourg und Biscrta, eine Station sür F l o t t e n - A c r o p l a n c errichtet werden wird, ein ü00 Quadratmeter großer Ausslugplatz hcrgestellt werden soll- Paris. Ein hiesiger Fuwclicr hat gegen den Sohn eines vor mehreren Fahren verstorbenen Staatsmannes Klage erhoben wegen Vcrtauss eines P e r l e n k o l l i c r s im Werte von läOtzlN» F-raneS, für das zum Teil Wechsel in Zahlung gegeben waren, deren erster am Fällig kcilsiagc nicht eivgclölt worden ist. Pari s. Mehrfach verlautet, daß zahlreiche Mitglieder der Akademie der W i! I c n > ch a s t c n trotz des Be ichliijses der fünf Akademien entschlossen seien, »ü> die Kandaditnr der M adamc E n r i c cinzutretcn. Ander sfits wird erklärt, daß mehrere Akademiker gegen eine etwaige Wahl der Madame Euric Beschwerde cinlegen würde». K o n si a n t i n o p c l. „Sabal," meldet: Der Minister ra» hat beschlossen, den nach Montenegro geflüchteten M a lrssoren die Rückkehr z» gestatten und sie zu bc gnädigen. Washington. Der Senator Elkins ist heute g c st orbe n. Oettstcbe; umi ZäcbKrcbe!. Dresden 8. Iairua». — * Le. Majestät der K ö n i g jagte heute aus Pappritzcr Revier und ivird abends mit Sr. König!. Hoheit dem Krön Prinzen die Vorstellung im König!. Lchausptclhausc be suchen. Leine Majestät der K ü n i g wird, wie bereits kurz erwähnt, mit seinen Kindern am Sonnabend zum ersten mal die H o ch w a l d r o d e l b n I, n besuchen. Gegen l> Uhr wird der Monarch mit seinen Kin-dern in Zittau cintressen, um sich mit Sondcrzug nach Qnbin zu begeben, wo die Ankunft 11 Uhr M Min. erfolgt. Dort werden am Bahnlws Schlitten bcrcitstehcn, womit die Herrichasten den Hochwald hinaus bis zürn Ankoraweg fahren werden. Bon dort ans wird der Monarch mit seinen Kindern die Strecke bis zum Hochwaldrestaiirant zu Fuß znrücklegcn. Vom Gipfel des Hochwaldes aus erfolgt dann die Absatz,rt zu Tal mittels Sporlichlitlens. wozu ans Wunsch Führer die Schlitten leiten werden. Die Zeit der Abfahrt der König lichen Familie von Qybin ist aus 2 Uhr 28 Min. nach mittags festgesetzt. Es steht zu erwarten, daß die Bewoh ner und die Fugend Qnbins am Wege, den die Königliche Familie einschlägt, Girlanden und Willkommen und Sport grüße anbringen nnd Figuren ans Schnee errichten wer den, »m dadurch ihrer Freude über den ersten Winter sportbesnch der Königlichen Familie in Qvbin Ausdruck z» geben. ^ —* Aus seiner Reise nach Aegypten und dem Sudan wird Sc. Majestät dcrKünig auch den industriellen Nied e r l a s s ungcn , die an der Reiseroute gelegen und die besonders von deutschen Fnduslriellen ins Leben ge rufen worden sind, Besuche abstattcn. U. a. ist ein Besuch der großen Baumwollspinnerei von Lindemann in Kairo geplant. —» Die Meldung des „Lcipz. Tagcbl.", daß Bischof Dr. Schäfer Dresden verlassen werde, wird von diesem Blatte bereits wieder dementiert, da dieses Gerücht an unterrichte ter Stelle als jeder Begründung entbehrend bezeichnet worden sei. „Zn einem Wechsel in der Besetzung des Bischossstubls in Sachsen läge nicht der geringste Anlaß vor." Weiter wird dem genannten Blatt aus Dresden gemeldet, daß in der Angelegenheit des Barons Mathics Bischos Schäfer erneut einen sehr scharfen Brief nach Rom gerichtet habe, worin er mit aller Energie daraus dringe, daß nun die Entschuldigung erfolge. —* Am I. April d. F. wird der langjährige Militär ober- und Garnisonpsarrcr Zschuckc in den Ruhestand treten. sinnK!!»1 iMzemelM. j-* Sc. Exzellenz Herr Gras Lerbach teilt uns mit. daß er persönlich gern den Wunsch der Dresdner Musikkritiker, Zulaisnng z u d c n H auptproben neuer Werke im Qpernhlurse zu erhalten, unterstütze. Fn zwei Fällen aber würde es ihm unmöglich jein, den gewünschten Zutritt z» gestatten, nämlich erstens, wenn ein dahingehender direkter Wunsch des anfgesührtcn Autors vvrlicgt, und zweitens, wenn dtc Proben noch nicht den von dem Letter der Auf führung gewünschten Grad guter Ausführung erlangt haben. -Herr Gras Scebach hat die Liebenswürdigkeit ge habt, den Verlag Adolf Fürstncr in Berlin zu ersuchen, den Dresdner Musikkritikern den KlavicranSzug des „Rosen kavalier" von Strauß vor der Uraufführung zur Einsicht zuzustcllen. 7* Konzert Paul Schramm ,Mitwirkung Uta Hahns. Fm Künstlerhause gaben gestern der Pianist Paul Schramm nnd die Sängerin Uta Hahn ein Konzert, mit dem sie tiefere, ungewöhnliche Eindrücke nicht erzielen konnten. Man spürte bei dem Pianisten das Ergebnis ungemein fleißigen Studiums, eine ausgezeichnete Tech nik. die namentlich in Salonstücken glatten, kühlen Eftarak- tcrs brillierte. Was bei dem noch jungen Künstler nicht herauskam, war der Eindruck einer gefestigten, seine Aus gaben mit klarem Kops und Herz durchdringenden Persön lichkeit. Er schädigt das Gute, das er uiizweiselhast besitzt, durch geradezu brutales Dreinschlaocn tm Forte. Dtc Bässe dcS Fbach-Flügetzs mit der Strahleuklaviatur klangen unter seiner Hand wie Stablhämmer. DaS Qhr wurde beleidigt durch das rücksichtslose Nebenetnandersctzen schärk- ster KontraststrrScn. Btrtuosenhast geniales Wtldtun vertragen weder die große E-Tur-Donate Beethovens mit ihren stillen Herrlichkeiten noch Schumanns „Pavillons". Und dabei wird man die Empfindung nicht los, als stecke in dem Wildlnn efseknitrrende Nebenabsicht, rin Stück Komödtanteric- Einen vorteilhafteren Eindruck machte er als Ebopinspieler. hier zeigte er sich auch feinerer diskre terer Farbmischungen fähig, selbst die Stimmung des Noc turnes Fis-Dur traf er tn überraschender Weise. Der letzte Teil seines Programmcs enthielt eine Reihe glän zender Salonstückc, in der das Birtuoienhafte in Schramms Spiel sich noch Lust entfalten konnte. Er wird noch viel Selbstzucht anzuwcnden haben, viel Verworrenheit über winden müssen, che er den Höhen einer Kunst nahe kommt. Nicht viel Gutes ist von der Sängerin Fräulein Uta Hahn zu sagen. Ihre Stimme ist ein kleiner, in den Re gistern verschieden timbrtcrtcr Sopran, dessen Höhe von mäßiger Leuchtkraft ist. Fhr Bortrag läßt kühl, ihre Aus sprache ist bei merkwürdiger Minrdstellung oft undeutlich. Zierliche Anmut gelingt ihr noch relativ am besten. Sic versuchte sich an Liedern von Beethoven, Schumann, Schu bert und Brahms. Das Ständchen „Der Mond steht über den Bergen" trug sic recht geschickt vor. Außerdem sang sie zwei Lieder von dem Konzcrtgcber, von denen der „Lommerabcnd" recht stimmungsvolle Begleitung hat. das Lied ist ganz mit Ausdrncksmtttcln der Modernen, ge bivchenen Akkorden, gearbeitet. „Käthe" hat zwei schöne cantabile Stellen, den Schluß und die Frage „Bist d» be reit?", hier zeigte sich musikalisches Empfinden. Der Saal war recht gut besucht. Gewisse applaudierende Hände wur den nicht müde. l,g. s* Konzert von Fnlia Eulp. ES genügte im Grunde z» sagen, Julia Eulp war da. Denn die einfache Fest stellung der Tatsache schließt schon die unnötigen Bemerkun gen In sich, daß der BereinShauSsaal wiederum voll und der ganze SlSend sür das begeisterte Publikum «tn großes, er hebendes Genießen war. Die einzigartige Künstlerin ist aber, maS die Art ihrer Kunstbetätigung angeht, nicht auf ihrer frühere» Höhe stehen geblieben: sie ist einesteils um ein paar Grade noch gestiegen tn der Ausdruckslunst und bietet nun Erlebnisse, die einigermaßen zu schildern einem die Worte fehlen, anderntcils aber, wie schließlich alle bedeut samen Persönlichkeiten, hat sic einen gewaltigen Vorzug ihres lünstlcrischen Vortrags mit einer Manier ansgestattet, deren weiteres Anwachsen und Steigern man mit höchsten: Bedauern wahriichmen müßte. Frau Culp, die so einzig den Gesühlsinhalt der Lieder bloßznlegcn vermag, tut nämlich gerade in der Ausübung üic>cr ihrer besonderen Macht mitunter zu viel. Ein Heines Liedchen, wie das an sprnchslosc „Tu bist wie eine Blume" von Schumann, eine bescheidene Melodie, die selber nur eine Blume sein will, macht sie z» einem großen Bukett, zu einem säst aufdring lich präsentierte» Strauß von Gefühlsäußerungen. Mach tig ausladende Empfindung, wo sie hingehürt, aber ein kleines Veilchen steckt man nicht in eine groß nnd schön geformte Base. Herzlich sei der Künstlerin sür Brahms' nnd Schumanns zwei Balladen l„Die Kartenlegerin" und .Die LüwcnbrautG gcdantt, die man selten genug zn hören bekommt. Der schmiegsame Herr Erich F. Wolfs saß am Flügel. O. iv P» Eine Ausstellung von neuen Arbeiten Richard Dre hers wurde tn der Galerie Ernst Arnold eröffnet. Eins der neuesten Bilder des Künstlers wurde kürzlich von der -Hamburger Knnsthalle erworben. Ein Thcatcrprozeß gegen de« König von Prcnßc» Bor dem dem Berliner Kammergericht angegliederten „Ge Heimen Fusttzrat" fand die Berhandlnng in einem Prozeß statt, den der frühere Kapellmeister des Königlichen Theaters tn Hannover, Boris Bruck, gegen den König von Preußen angestrengt hatte. Der Prozeß hatte ursprünglich vor dem Landgericht Hannover geschwebt und war wegen Unqu- ftändigkett des Gerichts abaewiesen worden, da der Ge- keime Fustizrat in allen Sachen, die gegen die Fntendantur, da- beißt also gegen de,, König von Preußen, gerichtet sind, als ausschließlicher Gerichtsstand in Frage tourme. In de: Verhandlung wurde der beklagte König von Preußen von Rechtsanwalt Arthur Wolfs, der Kläger von Fustizrat Perl
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