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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187906149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-14
- Monat1879-06
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1879
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Grfchebtt tSgttch früh SV. Uhr. »«««M«, »»> Tepttta», S»ha»-t«gass« »» L»«Oß»»öe» Nr Uct«u«»« «mmnttag« 1»-N Uhr. NachnnNagS 4—S Uhr «k »o na^«»»«-r ««». »»chr ftL du Rcd«cN«i >nch» »rr»r»d,>ch. AWUnKml brr tür die nächsi» Nummer beftimmren au Wochentagen dis NachmMagö. au?onn- itiageu küh dtSUyr. >, N> FVtat» stk Z»s. Lvo>UM«: tztt» Klemm. llarversttLrsin rr, t Lösche. KatLarnienü, .».y brs -/^r Udr WpMtr Jagclilalt Anzeiger. Organ für Politik, Loralgrschichte, Handels- and Gcschästkdcrkchr. 16.00«. S»»«oe»e»r,»rrt, viertelt. «V.Mt, incl. Hnnarrtohu b ML. durch »i« Post drzogev « Vtt. Jede eiujelur Nummer !i Pf. «Sel^exrmplar lv Pf- «Led Lhrru für LrnudeUaqe» ohne PostbrfSrderuug ML »U Po-öndrderung 4t» ML Zasrralr 5g«sp Prtilzeik rv Pf Ervtzere ^chrriren tam uuferm, Preisverzeichnis — Ladrllurffch«, Satz »ach bölierrm Lanf lUctawe» vnlrr dem »e»mlU>«chUch di« Spaltzeile 4« Pf. Juserat, find stet« »u d. ««vrdNi» zu senden. — «abatt wir» mch« gegeden. Zahlung pr»«uu»rr»as« oder durch Postvorfchutz ^ 165. Sonnabend den 1^. Juni 1879. 73. Jahrgang IU gktNlgkU Vklllhtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 15. Juni nur Vormittags bis '-9 Uhr Heöffnel. Boden-Vermiethung. In dem der Stadtaemeinde gehörigen Lause NeichSstratze Nr. 53 (neben dem Vurgkellsr-Durchqange) sollen 2 »eriumige vöteu, der mittlere Boden 3 Treppen und der obere 4 Treppen hoch, für welche der im vurqkellerhofe befindliche «uszug mitbenutzt werden kann, »»« 1. Juli D. I. ab qegen elnhulbtthr- itche Nüudtgung an den Meistbietenden einzeln oder zusammen vermietyet werden. Miethlufttg« wollen fich in dem hierzu anberaumten BersteigerungSdermine Montag De« 16. Jnut D. I vormittags 11 Uhr an Rathistelle einfinden und ihre Gebote tbun. Die BerfieigerungS- und BermirthungSbedingungen können daselbst schon vor dem Termine eingesehen werden. Leipzig, den 8. Juni 1879. Der «attz Der GtaDt Leipzig vr. Georgi. Stoß. Gewölbe - Vermiethung. Da- im Erdgeschosse d»S VSrsengeDSuDeS auf der Stock hauSseite befindliche. auS zwei Lbtheilungen bestehende erste «ew-lde vom Naschmarkt au» nebst NieDerlagSrau« unter der Terrasse soll da« 1. A»l1 st« ZS. ad gegen einhaltjährliche KüuDiguug Montag, Den 16. D M. vormittags 11 Uhr an RathSstelle im BersteigrrungSwege anderweit »ermtethet werden und liegen die Bennirthuna»- und Bersteigerungsbedingungen schon vor dem Termine auf dem Rathhaussaa.e, 1. Etage, zur Einsicht nahme auS. Leipzig, den 4. Juni 1679. Der »attz Der GtaDt Leipzig. vr. Seorqi. Stoß. Bekanntmachung. In ß. 8 de» durch Bekanntmachung vom 1« April 187» pubticirten Regularicden Milchverkauf in Lerp,lg betreffend, ist unter Andern» bestimmt, daß di« mit der Untersuchung der hier zum Verkauf «in- geführten oder sonst feilgehaltenrn Milch beaustragten Organe berechtigt seien, von i-'dem Eefüßr verkauf« milch bis zu Liter behusS der Untersuchung zu entnehmen, ohne daß dem Verkäufer hierfür Entschädi gung gewährt wrrde. Mit Rücksicht auf den Schlußsatz von tz. L de» imnittelft erlassenen Reichs-Gesetze«, betreffend den Berkehr mit Nahrungsmitteln, Genußmüteln und GebrauchSgegenfiänden, vom 14. Mai 1«7» ändern wir jene Bestimmung hierdurch dahin ab: daß für die entnommenen Proben, dafern nicht die behördliche Einziehung derselben anzu ordnen ist, Entschädigung in Höhe deS üblichen Kaufpreise» auS der Stadtcaff« zu leisten, auch auf der den Verkäufern über die Entnahme zu ertheilenden eine entsprechende Zusicherung Bescheinigung anzuoringen ist. Leipzig, am 11. Juni 1879. Der »attz Der Stadt Leipzig vr. Seorgi. Kreis erschwer. Domen-Verkauf. Bon dem Leipziger RathSforstrevier Burgau können durch den Revierverwalter. Herrn Oberförster Dietze, ForsthauS Burgau bei Böhlitz Ebrenberg, annoch circa 666 Vavd Gchwarzdorn, » Hundert Bund 8 Mark gegen sofortige Bezahlung bezogen werden. Leipzig, am 10. Juni 1679. Le« »ath« Korstdepatattoa Holz-Auction. Montag, den 23. Juni ». c. sollen von Nachmittags '/,8 Uhr an im Forstreviere Connewitz auf dem Mittelwaldschlage in Noch. 40, ca. 850 Hänfen klein gemachtes Stockholz und 60 »anmmeter eichene Vrevnschette unter den im Termine öffentlich ausgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meist bietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Holzschlage in der Nonne, unweit deS Echleußiger WegeS. Leipzig, am 11. Juni 1878. Le« «attzs KorstDeputatio». Deutschland und Südamerika. In dem Kriege, welcher an der Westküste Südamerika» auSaebrocben ist, wird die Mei nung der civiltsirten Welt br» aus Weiteres am meisten geneigt kein, mit Chile zu sympathisier», oa» sich m schaffet der Arbeit und gesicherter staat licher Ordnung und Frecheit bei Weitern bester -entwickelt, alt da» noch immer den Militair- rcvolutionen nicht ganz entwachsene Per« »nd vollend» da» halvbarbansche Bolivia. Es ist wohl auch deshalb nicht zufällig, daß von den Feinden Chile» zuerst Uebergriffe in die neutrale Sphäre bekannt werden Mag «an noch Bestätig«»« ab- warten für die Doppelnachricht, daß der Präsident von Bolivia seine wilden Indianer zum Bertil- gnngtkriege aufgernfen »nd völkerrechtswidrige Caperbriese ausgestellt habe, weil dieselbe auS Santiago stammt, der Hauptstadt deS feindlichen Landet, so ist doch an der Beschlagnahme des oeulschen Dampfer» „Luxor", welcher der Ham burger Dampfschifffahrtsgesellschaft „KoSmoS" ge hört, in dem peruanischen Hasen Callao nicht zu zweifeln. Unser AuswärtlgcS Amt wird sich natürlich genau nach den Gründen für diese auf fällige und schwer beeinträchtigende Maßregel er kundigen, auch sicher schon da» eine oder andere in der Nähe befindliche Kriegsschiff htnbeordert haben, um seiner berechtigten Wißbegier den er forderlichen Nachdruck zu verleihen. ES hat sich lndeß nach einem englischen Blatte bereit» zu Mehr veranlaßt gesehen, nämlich zu der Anregung ernen gemeinsamen Auftreten» der Großmächte gegen alle barbarische »nd völkerrechtswidrige Krieg führung. Eine solche Thätigkeit, in den Grenzen voraus- blickender Besonnenheit gehalten, könnten wir nur höchlich anerkennen. Genug Landsleute sind dort an der Lusrechterhaltung der Grundsätze gewöhn licher Menschlichkeit interessirt, um eine politische Einmischung dieser Art zu rechtfertigen. Valparaiso, Callao, Äquique u. f. s wimmeln von Deutschen. Je weniger die Aufmerksamkeit unsere» diplomati schen Drenste* durch CroberuugSehrgeiz gebannt und abgeleakt wird, desto leichter muß et ihm fallen, ln Angelegenheiten allgemeiner Menschlich keit eine wohlüberlegte nützliche Initiative zu ergreifen. Kommt DaS direct oder indirect dem würdigeren der kriegführenden Theile, im gegebenen Falle Chile, zu Statten, so werden wir «li Dessen sehr freuen, wenn natürlich auch von «wer Parteinahme für den einen oder anderen Theü in un» sonst gar nicht angehenden unver ständlichen Händeln keine Rede sein kann. Allein wenn die Aufmerksamkeit deS Auswärtigen Amt» doch nun einmal anhaltend in jene ferne Regionen gerichtet bleiben muß, so dürfen wir ihm wohl ^ noch etwa» Weitere- empfehlen, nämlich zu sehen, ob fich im Laufe dieser Verwickelung nicht eine Gelegenheit ergiebt, Etwa» für unsere Auswanderer r> thun. Herr vr. Kabri hat in seiner unlängst er schienenen Schrift schon, wenn auch etwa» flüchtig, aus die südlichen Grevzstriche Chile» nach Patago nien hin als vielleicht z« landwirthschaftlrcher Be siedelung geeignet bi «gewiesen. Aut der Geschichte der deutschen und schweizerischen Colonien in Bra silien kennen wir den Werth deS ibnen leider nicht zu Theil gewordenen Schutze« einer sie kräftig vertretenden heimischen Macht. Eia allgemeiner Vertrag, der auSwanderungSlufiigen Deutschen volle Gleichberechtigung und daneben noch ein ge wisse- ausdrückliches Entgegenkommen der jenseitigen Regierung sicherte, wäre vielleicht nicht ohne Be deutung und jetzt unter Umständen leichter alt zu anderer Zeit zu haben. Wir dringen nicht unbe dingt darauf: e» bedarf selbstverständlich noch eines eingehend^ Studn-mt. Für alle Fälle aber sollte die jetzige ^uce Gelegenheit doch nicht ve.loren geh« Politische Aebersicht. Letp»t,. 13. Juni. Das Reichstagt-Cen trum hat am Donners tag trotz des KronleichnamstageS eine Fractiout- sissimg abgehalten, um die von ihm gegenüber der Ftnanzresorm zu fordernden „Garantien" zu derathen. Man wrrd nun also wohl bald in die Stellung der „maßgebenden" Partei einen etwas klareren Einblick gewinnen. Mit besonderer Spannung sieht man der näheren Umschreibung der „föderativen" Garantien entgegen. Inzwischen verkündet in einer Anzahl von Blättern ein „Abgeordneter, welcher zur Majorität de» Reichs tage- gehört", d«^ für die zweite Bcrathung der Fuianzzvlle im Plenum unmittelbar nach der Erledigung der Biehzvlle, also vor der Plenar- berathung der von der Tariscommission vorbera- theuen Schutzzölle, gesorgt werden würde. Hier scheint lediglich der Wunsch der Later deS Gedan ken» gewesen zu sein. ES ist ja begreiflich, daß Diejenigen, welchen et auf die Durchsetzung der Schutzzölle um jeden Preis aukommt, Alles auf bieten, damit nicht schließlich die ganze „wirth- schaftliche Reform" durch die Finanzfrage in Zweifel gestellt werde. Deshalb möchten sie die Finanzzölle jetzt vorweggeuommen wissen. Wir denken indeß nicht, daß dieser Plan gelingen könnte. Da» Plenum wird eben nicht ander- Vor gehen können, alt die Tarifcommission et gethan hat, d. h. eS wird erst einen Ueberblick über den Gesammtertrag der Schutzzölle haben müssen, bevor e» bemessen kann, wie viel znr Deckung de» vorhan denen Bedürfnisse» noch an Fmanzzvlleu ru bewilligen sein wird. Sodann aber wird vor der Beschlußfassung über die in dem Tarif enthaltenen Finanzartikel zuvor die Entscheidung über die Tabaksteuer ge fallen fein müssen. Denn darüber kann kein Zweifel sein, daß, wenn überhaupt zu einer wei teren Besteuerung bet Verbraucht geschritten werden soll, der Tabak unter allen Umständen als das in erster Linie stehende Object int Auge gefaßt werden muß. Wenn mun z. B. die Wahl hätte, zur Decknaa einet bestimmten Bedürfnisse» entweder den Tabak »Der da» Hetrvleum heranzuziehen, so würde Niemand schwamm, sich für dat Erstere zu er llärm Gerndezu uothweudig gemacht aber ist die vor gängige Erledigung der Tabaksteuer durch da-Sperr gesetz. Wäre dasselbe nicht erlassen, so könnte man immerhin sagen, ein für die Finanz«Nike! der Po sitionen 25 und 2t DeS Tarif» in zweiter Lesung etwa zu hoch gegriffener Satz ließe sich je nach Der später« Entscheidung über die Tabaksteuer in dritter Lesung noch ermäßigen. Nachdem man aber jetzt mit Sicherheit annehmen kann, daß die Regierung «nmittelbar nach den Beschlüssen der zweiten Plenarbcrathung die neuen Zölle für jene Artikel „provisorisch" in Hebung setzen würde, wird man diese zweite Berathung auch erst daun vornehmen dürfen, wenn über dieRothwmdigkeit und die erforderliche Höhe der einzelnen Zölle ein definitives Urtheil möglich ist. Nach alledem wird der „Abge ordnete, welcher zur Majorität gehört," seine Un geduld betreff» der Fmanzzölle wohl noch etwa» zügeln müssen. Nebligen» ist auch der Tariscom- Mission die vom Minister Hofmanu zugesagte Be rechnung de» zu erwartenden finanziellen Ertraget der Schutzzölle noch »ich» .ugegaug -u ^ Nich: minder entbehrt mau bis jetzt die unerläßlichen bestimmten Unterlagen zur genaum Bezifferung de» durch die Finanzresorm zu deckenden Bedürfnisse». Ueber die Deficit» der Emzelstaaten bvrt man die verschiedensten Schätzungen. E» wird nachgerade hohe Zeit, daß an Stelle derselben amtliche »nd unanfechtbare Nachweisungen treten Die sogenannte Wucher-Commission de» Reichstages trat am Abend deS 10. d. M. wieder zu einer Sitzung zusammen. Die Berathungm der Commission erstreckten sich hauptsächlich auf die Frage, ob, nachdem maa zu einem Anträge auf Erlaß strafrechtlicher Bestimmungen gegen den Wucher gelangt sei, man auch noch Bestimmungen über die crvilrechtliche Behandlung von Wucher geschäften vorzuschlaaen habe. ES lagen auch Anträge einzelner Mitglieder der Commission, namentlich der Abgg. Reichensperger (Olpe) und von Kleist-Retzow, aus Beantragung solcher Be- stimmungen vor. Im Laufe d:r sehr au-sührlichen DiScussion über jene Frage wurden jedoch von vielen Seilen Bestimmungen ter Art, wo nicht für überflüssig, so doch wenigsten» nicht für drin gend nothwendiz erklärt. Es ward darauf ver wiesen, daß, sobald strafrechtliche Bestimmungen dat Ausb.'dingen oder Annehmen übermäßiger Vec- mözenSvortheile für ein Darlehn oder im Falle der Stundung einer Gelvforderung unter gewissen Bedin gungen für ein Vergehen erklären würden, die betreff. Rechtsgeschäfte als gegen da» Gesetz verstoßend ohne Weilere» nach den in allen deutschen Län dern geltenden civilrechtlichen Grundsätzen ungültig oder nichtig seien und also sofort mit Klage oder Einrede angefochten werden könnten. E» wurde auch hervorgehoben, daß, wenn ja ans civilrecht- lichem Gebiete eine Lücke bezüglich der Behandlnng von Wuchergeschäften sich Herausstellen sollte, man in dieser Richtung doch erst die Erfahrungen wenig sten» einiger Jahre abwarten möge, ehr man — noch dazu im Angesicht der Bearbeitung eine» allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches für da» deutsche Reich — den Antrag aus Erlaß straf rechtlicher Bestimmungen gegen den Wucher noch mit Zusätzen zweifelhaften Werth» über civilrecht- liche Behandlung der Wuchergeschäfte erlasse» «nd so viell-icht die Annahme jene» zunächst alt ein Bedürsniß erachteten Haupt - Anträge» gefährde. In diesem letzteren Sinne sprachen sich nament lich auch die anwesenden Vertreter der ver bündeten Regierungen auS. Mit großer Stimmen mehrheit beschloß darauf die Commission, auf Beantragung von Bestimmungen über die civil- rechtliche Behandlung der Wuchergeschäfte nicht einzugehen. Im Uebrigen kam noch zur Sprache, daß neuerdingt die Wucherer sich zwar von den Bewucherten nicht die Zahlung auf Ehrenwort versprechen ließen, dagegen aber die Bewucherten en- die Drehung, diese s» erlangten Dokumente den Vor gesetzten, den Familien :c. vorzulegeo, die schwersten Erpressungen, namentlich gegen bewucherte junge Osficiere, Beamte n. dergl. oder gegen deren An gehörige auSübten. Man war aber innerhalb der Commlsfion darüber einig, daß derartige Fälle, wo nicht unter den vorgeschlagenen tz. 6 der straf rechtlichen Bestimmungen, so doch unter tz u dieser Bestimmungen fallen würden. Schließlich einigte man sich dahin, zu beantragen, daß die vorge- schlagenen strafrecbtlichen Bestimmungen gegen den Wucher dem Strafgesetzbuch für da» deutsche Reick, als tz. 302 a, 302 b, 302 c und 302 ck eingeschaltet werden In einer noch in dieser Woche abzu- haltenden Sitzung soll der zu erstattende Bericht von der Commission festgestellt werden. Die meisten Nachrichten von der Stellungnahme der bayerischen Regierung in Sachen der elsaß-lothringischen Berfas sungSfrage werden wenigstens in ihren Einzelheiten bezweifelt Zu diesen gehört z. B. die Ansicht von fort dauernden Plänen der bayerischen Regierung auf den Kreis Weißenburg Man verwechselt dabei offenbar die Zeiten. ES ist richtig, daß im Jahre 187l in München eine Entschädigung für die 18V«> an Preußen abgetretenen GebietSlhetle durch jenen Pceit für möglich gehalten wurde, wogegen man einer Uebernahme de» reftirenden Reichslandet durch Preußen günstig gestimmt gewesen wäre; die seitdem eingetretcne Entwickelung von Elsaß Lothringen hat diese sonderbare Jvee längst be graben lassen. Behauptungen vollends, wie diejenige von angeblich in München herrschender Besorg«,ß vor einer Annexion jene» Gebietes durch Preußen mit einer Rückwirkung auf die dann völlig isoUrte und umklammerte bayerische Pfalz richten sich von selbst Abgesehen von den zahlreichen, sonst in Betracht kommenden Erwägungen wäre doch j?de preußische Speculation aus den Besitz der Rheinpsal» in iroend einer Form der Gipfelpunkt der politischen Thorheit. Für die von Bayern 1870 innegehaltene Politik ist der Besitz der Rhempfalz sehr wesentlich mit maßgebend gewesen «nd würdeeS gegebenen Fallt jedenfalls wieder sein. Richtig dagegen ist, daß der bay rische Antrag gegen die Möglichkeit der Urderuahin: der elsaß-lothringischen Statt halterschaft durch einen regierenden deutschen Fürsten eine gegen Baden gerichtete Spitze bat Man erinnert sich gewisser nicht später al« 1869 gefallener ossiciöser Aeußerunaen über die Mög lichkeit einer Verstärkung Baden» im Falle eine» Kriege» und einet Siege» über Frank reich; auch eine betreffende Personal - Union würde in München wohl aus Bedenken stoßen Die nordbadischen Ansprüche und Enttäuschungen Bavernt 1814—1818 stad in München noch nicht vergessen; sie sollen noch 1866 eine bedeutende Rolle gespielt haben, und zwar in München so gut wie in Karlsruhe. DaS betreffende Berhültniß wird auch durch da» kleine, aber vielleicht nicht unwesent liche Detail bezeichnet, daß — im Gegensatz zu den Häusern Oesterreich und Rußland wie zu ver deutschen Dynastien Preußen, Sachsen, WUrttem berg, Hessen, den thüringischen Fürsten u. s w. — niemals e,n Großherzog von Baden Inhaber eine» bav-rischen Regimentes gewesen ist. Die von dem preußischen und dem bayerischer KriegSmimsterium ausgestellten Uebersichten de, Ergebnisse deSHeereS-ErgänzungSgeschästS im ReicbSgebiete für da» Jahr 1878 sind jetzt den BundeSrath zugegangen. Danach werden «n der. Bezirk« de» 1. b,S einschließlich 15. Arme«
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