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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187906162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-16
- Monat1879-06
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1879
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AU! liste 16,K0(» Erschet«t räklich früh 6'/. Uhr. sx»»<tt> «» Lr»<»tN»« Jedaamsgafie 85. »er Lrdattwui »«»ri,ittag- I«—12 llkr. RaEurfttaq- 4—« Udr »ich! 6L dx yt-d«n»n n.chi Urrktndiich. W«»»»vr »er lür dir nüchft- XM»d« Nmsmrr defttmmtrn »Auarr au Wochrmagri, bis >«r *tach«1NLLo. an Lsnv- »»Oefttagcn früh dis'/,'.»ttbr. H» X» Nllalc» ftl Ja» Iuuavmr: Otts ssumm, UrnversuStsftr. 22. »NÜS Lösche, Katt-arraenstr. lb.p. «uc bis V^r Uh,. >Uoaacmtu>,prtt,viertelt.4 iact. Bringrrtobn 5 2 .' durch die Post dezogrn c-. Jede ciuzelne ilinmmer 2. stj. Betrzeremplar U) M Dedüdren für iLrttadellas -c vl'.ue PützdefSrdknmg 36 'ji!'. mit PoftdetSrderrmg 4L ^ü-. Irlllrutr Lgefp. Petitzeit« 2< ^-i. 'ttrkßcre ^chnftur laut mü i. .» »treis.erzeichmß. —TLdeltan 5 er nach höherem Tan fterlci'uca lultcr >c» ReducNoiu!» tz di« Spaltzeil« 40 Pf. Zuseraie sind stet» -n d. «rvr cr, fti den. — Rabatt wir» N .»«qeticx Zahlung pruMMS-n-.^ >>v«r durch Postvorschvl 167. Montag den 16. Juni 1879. vci der am heutigen Tage erfolgten planmäßigen «u-Ioosung Let»zt,er Stadtschulbschetae find ge. »ogrn worden bau »er Anleihe de« Jahres 185« du in Serie 75 enthaltenen Nummern: je 15»« Mark l.it. I. Nr 871, 379. 373, 374, 37k, ,e SSV Mark 1üt. 8. Nr. HU. U1L. U13. Ul4. U15, Ul«, U17, 1U8. 1119, 1180, 1131, UW. UL3, 1184, ULK, je 15V Mark lüt. 6 Nr. 1481. 1482, 1483, 1484 1485, 1488. 1487, 1488, 1488, 1490, 1491, 1493, 1493, 1484, 1495, 149«, 1497, 1498, 1499, 1500, von »er Anleihe »es Jahres 185« je zv« Mark Nr. 320 , 350 . 370 , 446 . 458, «81. 633. 758, 1006, 1061. U44, 1458, 1740, 1880. L030. 3848, 3665, 3685, 8853, 3877, 3961, 3014. 3844, 3391, 3443, 9453, 3954, 4163, 4366. 4400, 4577, 4843, 5068, 5388, 5431, 6384, 6431, 6447, 8553. 8608, 6774, 6787, S8U, 6997, 7301, 7249, 7588. 7910, 8319, 8887, 10048, 10046, 10076, 10713, U138, U168, 11436, 11477. 11980, 18314, 13484, 12485, von »er Anleihe des Jahre» 1864 ,e 1500 Mark Nr. 84. 837. 377, 410 und je »vv Mark Nr. 18949, 13968, 13059. 13300, 13895, 13400, 19480, 13471, 13756, 13766, 13978, 14461, 14500, 14908, 14838, 14958, 15008, IK180, 15293, 15450, 15491, 15798, 15847, I5i»«8, 15933, 15935, 16180, 16139, 16346, 16368, 16380, 16558, 16835, 18837, 16845, 16935, 17071, 17379, 17404, 17411, 17482, 17643, 17677, 17717, 17817, 17959, 17871, 18373, 184U, 18577, 18581, 18677, 18868, 19043, 19045, 19239, 19477, 19617, 19683, 19832, 80013, 80UI, 30512, 80539, 80719, LIV14, 81466, 8I5I8, 81635, 2165«, 8tnkk, 2,884 von der Anleihe des Jahres 18SL irheateranletbe) je »VV Mü'k Nr. 860. 389. 688, 935, 1066, U85, 1518, 1605, 1638, 1872, 8019, 3487, 2537, 3602. 2619, 2680, 8664. 8711. 3737, 8917. 2948, 3065, 3360, 3374, 3390, 3560, 3598, 4085, 1« 15V Mark Nr. 4133^, 4132», 4155z, 41558, von der Anleihe des Jahres 18S8 je 150« Mark Nr. 21. 171. 196, je »VV Mark Nr. 339. 331, 468, 560. 1643, 8U 4, 2144, 3083. 3384, 3411, 3661, 4037, 4787, 4913, 5466, 5841, 5894, 5990, 6408, 6426, 8680, 7165. Der Nominalwenh dieser Schuldscheine gelangt gegen Rückgabe derselben nebst den dazu gehörenden TalonS und LouponS vom :u. Decembrr dieses Jahres ab, mit welchem Taae die Verzinsung der Kapitalien anfhört. bei unserer Sladtcasse zur Auszahlung. HreinLcbst werden dre Inhaber der bereit- früher ausgelcosten Schuldscheine der Anleihe des Jahres 185V zu »VV Mark Serie 55 Nr. 813, ie 15« Mark Serie »1 Nr. 617, 680, Serie 35 Nr. 887, Serre 55 Nr. 1061, 1083. 1084, 1091, 1098. 1( 94. UOO, der Anleihe des Jahres 185« ie »VV Mart Nr. 1330. 1336, 1559 1614. 1735, 1839, 8191, 3348, 3350. 4705. 4856. 5075, 5873. 574«. 8784, «988. 7601. 7«5S. 7945, 7898, S4IS. 880«. 88««,, 887», 90"1, 9190, 9470, 10391, 10499, 10884, U083, U4S1, 12154, der «ulcthe des Jahres I8«4 ,e »VV Mark Nr. 13693, 12990, 13046, 13843, 14845, 14944, 14983, 15118, 15803. 15230, 15763, 16034, 16160, 16370. 16567, 18763, 16764, 16846, 16996, 17088, 17189, 17687, 17762, 17867, 19553, 81348, 31646, 21957, der Anleihe des Jahres 1865 (Theaterantethe) je »VV Mark Nr. 1408, 1918, 2058, 3485, 37U, X 15V Mark Nr. 4130 z, 4130», der Auleihe des Jahres 1868 zu AVV Mark Nr. 1517 wiederholt aufgefordert, den Betrag dieser fett ihre« AückzahlungStermiue von der Verzinsung auS> geschlossenen Schuldscheine zu erheben. Leipzig, den 37. Mai 1879. Ter «ath der «ladt Leipzig. vr. Georai. Sec bemann, Stadtcassirer. Bekanntmachung. In Z. 5 d«S durch Bekanntmachung vom 18. April 1879 publicirlen Regulativs, den Milchverkauf in Leipzig betreffend, ist unter Anderm bestimmt, dafi die mit der Untersuchung der hier »um verkauf ein- geführten oder sonst fettgehaltenen Milch beauftragten Organe berechtigt seien, von jedem Gefäße Berkar.fi milch bis zu Liter bebufS der Untersuchung zu entnehmen, ohne daß dem Verkäufer hierfür Entsckäd-.' aung gewährt werde. Mit Rückficht auf den Schlußsatz von 8- 2 d»S inmittelst erlassenen Reichs Gesetz S, betreffend den Verkehr mit Nahrungsmitteln, Grnußmuteln und Gebrauch-gegenständen, vom 14. Mai 1r79 ändern wir jene Bestimmung hierdurch dahin ab: daß für die entnommenen Proben, dasern nicht die behördliche Einziehung derselben an- l- ordnrn ist, Entschädigung in Höhe deS üblichen Kaufpreise- au- der Stadtcaffe zu leisten, au 5 eine entsprechende Zusicherung auf der den Verkäufern über die Entnahme zu crt heilenden Bescheinigung an,»bringen ist. Leipzig, an, 1l. Juni 1879. Der Aath »er «labt Leipzig. vr. Georgi. Kretschmer. Bekanntmachung. Von den am 13. vor. Mon. versteigerten, an der Sutzere« «nftav-A»ols-«trgtze und an »er alten Elfter gelegenen » Bauplätzen Rr. 7. 8. v de- betriffenden ParcellirungSplaneS find die erster«, beiden den HSchftbtetern zngeschlagen, dagegen ist der Zuschlag de- Bauplatzes «r. v abge- lehnt worden. ES werden daher in Gemäßbeit der versteiaeruiigSbedinaungen die übrigen Bieter auf die Bauplätz' Nr. 7, 8, sowie die sämmtlichen Bieter auf den Bauplatz Nr. 9 ihrer Gebote hiermit entlassen. Leipzig, den 11. Juni 1879. Der »ath »er «tadt Leipzig. vr. Georai. Eerutti Bekanntmachung. Wir beabsichtigen, die Arbeiten »es Neubaues einer Turnhalle für die 1. Bezirki'lchule hier an einen Unternehmer zu vergeben. Die LnschlaaSfoimulare und Bedingungen find bei Herrn Architekt Häckcl. Zeitzer Straße 41 bier, zu erhalten. Die Gebote find bis zum 26 Juni ». I. Abend- 6 Uhr versiegele und mit der Aufschrift „Turnhaie" verleben auf uuserm Bauamte, Abtheilung für Hochbau, nird-r- zulegen. Leipzig, den 13. Juni 1879. Der Aath her «tabt Leipzig. vr. Georgi. Wilisch, Aff. Internationale Ausstellungen in Sydney und Melbourne. Im Interesse de? sächstscken Handels und GcwcrbfleißeS wird Herr M. K. vahsr, welcher von bdN Handel-- und GewerbekammeNt zu diesem Bebufe m,t Auftrag versehen worden ist. die international, Ausstellung in Sydney besuchen und 'Iber dieselbe mit Rücksicht auf die zu erstrebende Erweiterung der gesckiastllchen T z.ehungs.t zu Australien, namentlich auch mit Rücksicht aus eme erfolgreich.' Beschickung ker nächstjährigen Ausstellung,n Mclbourne, Bericht erstatten Obgleich eS sich dabet nicht um «ine Verlreiung einzelner Firmen bandeln kann, bat sich Herr Bahsr doch erboten, Muster oder Abbildungen solcher exportfähiger Artikel, welche aus der Ausstellung in Sydn.v 'elbst ron Sachsen >ru.1 nicht oder nur schwach vertreten sein weiden, außerhalb der Ausstellung in geeigneter Weise zur Anschauung zu bringen. Dieselben müßten zn diesem Zwecke vor Ende »tefeS Monats in Leipzig eingeliefert werden. Nähere- darüber ist auf unserem Bureau, Neumarkt 19, I., zu erfahren. Leipzig, den 13. Juni 1879. Die HaaSelSkammer. WachSmutb, Bors, vr. Gensei, S. Bekanntmachung. Die am 1. Juli d. I. fälligen Eoupon- unserer Ldltgattonen werden an der Lasse deS Herrn Alex, wcrthaurr (Markt 13, Stieglitzen's Hof, Trepp- 0. I.) an den grwöhnlichen SeschäZ-tagen in den Borm'ttagSstunden vom Verfalltage an ernmlöst. Leipzig, den 14 Juni 1879 Der Vorstand der Israelitischen Aeltgtonsgcmeinde zn Leipziq Politische Uebersicht. Leipzig, 1k. Juni. Da»erlauchte Kaiserpaar hat soeben folgenden Erlaß dem deutschen Volke zur Kenntniß gegeben: Dank dem Walten der göttlichen Vorsehung ist «s Un- vergönnt gewesen, am 11. Juni daS 50 jährige Jubiläum Unserer Vermählung zu begehen und dabei zu beobachten, wie dieser Tag Unserer persönlichen Erinnerungen sich im ganzen deutschen Vaterlande und weit hinaus über dessen Grenzen, wo Deutsche beisammen wetten, zu einem Festtage von allge meiner Bedeutung gestaltet hat. Mehr als je ist UnS kund geworden, von welcher Liebe und Anhäng lichkeit daS deutsche Volk süc seinen Kaiser und dessen Hau- erfüllt ist. Die beglückwünschenden Huldigungen in der Form von inhaltsreichen Zuschriften, tele graphischen Grüßen, freudigen Festspielen, poetischen ,urd künstlerischen Widmungen, duftigen Blumen spenden rc. wuchsen zu einer volkSthümlichen Be wegung an, welche nicht ohne tiefen Eindruck auf Un» geblieben ist. Jndeß rncht hieraus allein hat sich die Befriedigung Unsre- GemüthS beschränken dürfen; «S ist vielmehr auch in andern höchst würdigen Erscheinungen ein erfreuliche- Berständniß für Unser innerste- Empfinden zu Tage getreten. Eingedenk de- in bedrängten Zeiten mehr und mehr steigenden Bedürfnisses nach energischem hüiferrichrndem Wirken hat man den Gedanken Raum gegeben, Unser Jubi läum zum Anlaß zu nehmen, um ein über das ge lammte Reich sich erstickendes Netz von Stiftungen zu mannigfaltigen dauernden Zwecken der Humanität zu begründen. Wir fühlen UnS gedrungen, auch an dieser Stelle zu versichern, daß hierdurch mit be sonderer Wärme von Un- gehegte Wünsche ihre Er füllung erhalten haben. In welchem Maße und in welcher Weise sich aber auch die Theilnahme an Unser« Jubeltag geltend gemacht hat — Wir wollen Allen, den Nahen wie den Fernen, für ihre Auf- merksamkeiten danken, und beauftragen Sie daher, diesen Erlaß alsbald zur öffentlichen K-nnliuß zu bringen. Berlin, den 13. Juni 1879. Wilhelm. Augusts. An den Reichskanzler. Da- Reiseprogramm de- Kaiser- für den Sommer, welche- vor wenigen Wochen bereit- in allgemeinen Umrissen feststau», hat der „Nat.-Ztg." »folge durch den unglücklichen Fall und die lang- am fortschreitende Heilung eine wesentliche Stö rung erfahren. Zunächst ist die Abreise de- Kai sers nach einem Badeorte, welche ursprünglich für Mitte Juni in Aussicht genommen wnr, aus- Ungewisse verschoben. Selbstverständlich dringen die Aerzte darauf, daß zuvor eine vollständige Schließung der Kniewunve abzuwarten sei, wenn auch der hohe Patient sich außerdem de» besten Wohlsein- erfreut. Dann aber ist die Frage, welchen Badeort der Kaiser besuchen soll, wieder in lebhaften Fluß gekommen. Während bisher der Besuch von EmS im Vordergründe stand, ist neuerdings der Besuch der Teplitzer Quellen wie der besonder- befürwortet worden. ES ist jedoch mehr alS verfrüht, wenn bereit» gemeldet wird, daß in Scböna» bei Teplitz auf Grund direkter Weisungen Vorkehrungen für den Aufenthalt de- Kaisers getrcffeu würden. Eine Entscheidung darüber, oh Kaiser Wilhelm Teplitz oder EmS aussucht, ist noch nicht getroffen und dürfte sich bi- Ende diese» Monat- verzögern. Der Reichstag führte am Sonnabend zunächst die erste Berathung de- Gesetzentwurf- über die Organisation Elsaß-Lothringen- zu Ende. Die Redner, die Abgg. v. Putkammer^Löwenberg, Windt- horst und v. Putkammer-Fraustavt, sprachen ihre principielle Uebereinstimmurg mit der Vorlage auS. Eine Reihe von Detailbedenken bezw. Wünschen der ersten beiden Redner wurde von dem letzten entsprechend beantwortet. Ein Wivdthorst'scher Antrag auf Commisflon-berathung wurde abaelehnt. Die Sprcialberathung wird also unmittelbar im Plenum vorgenommen weiden. Dagegen wurde der al-eann zur Di-cussion gelangende Gesetzent wurf über die Statistik de- WaarenverkehrS mit dem AuSlande einer Eommilsion von 14 Mitgliedern überwiesen. Auch diese Vorlage fand zwar aus allen Seiten de- Hause» eine mehr oder weniger beifällige Aufnahme, da sich ihre Nolbwendigkeit zur Herstellung einer zuverlässigen Hanve.'Ssiaustik nicht leugnen läßt. Allein e» wurde eine so große Anzahl von Unzuträglichkeiten, welche sich au- der Regierungsfassung ergeben würden, nachgewiesen, baß die Vorberathung durch eine Commission -rner ld ß' lich erschien. Hauptsächlich wird eS darauf an kommen, den Gesetzentwurf jeder fiScalischen Neben absicht, welche der „statistischen Gebühr" nur zu leicht anhaftet, zu entkleiden. Die kürzlich durch die Blätter gehende Nachricht von neuen Erschwerungen der Anstellung im Postdienste war ungenau. Die allgemeinen Vorschriften Uber» die Annahme und Anstellung von Civil- und Militairanwärtern alS Beamte im Postdienste, vom 1. Januar 1876, haben in neuerer Zeit Abänderungen nicht erfahren. Auf Grund eeS tz 7, wonach die Annahme der Posteleven von dem dienstlichen Bedürfniß abhängig ist, hat nur eine vorübergehende Beschränkung in der Zu lassung von Posteleven verfügt werden müssen, weil ein zu starker Andrang eingetreten war. Aus die sem Grunde ist den kaiserlichen Ober-Posidirectionen empfohlen worden, vorübergehend und bi- der normale Stand wieder hergestellt ist, eine engere Auswahl eintreten zu lassen. Daß diese sich nur auf die Tüchtigsten und Geeignetsten richten kann, ist selbstverständlich. Während über den Spruch de- neuen Kriegsge richt- in Sacben de- „Großen Kurfürsten" Nicht- verlautet, wird nachträglich bekannt, wie das Erkenntniß de- ersten Kriegsgericht- ausge fallen war. Von den drei unter Anklage gestellten Herren, dem Geschwadercknf Bätsch, dem Grafen Mont- und dem Deckofsicier Klaus», waren die beiden erstgenannten freigefprochen und nur der letztere zu einer mehrwöchentlichen Arreststrase verurtheilt worden. Auf Grund eine- Gutachten-, welche- über diesc» Urtheil da- General-Auditorial an den Kaiser abgob, erfolgte die Verwerfung de- Eikenntmss.S und die Einsetzung eine» neuen, au- Osficieren der Armee bestehenden Kriea-gericht». Da- General-Auditoriat batte in seinem Gutachten aus gesprochen. daß nach Lage der Dinge die Entlassung ver drei Angeklagten au- dem Dienst geboten sein würde. Der Spruch, den da- reue Krieg-gericht abgegeben hat, bleibt bi- auf Weitere- strenge- Gehermniß; auch über ihn berichtet da- Gcneral- Auditoriat an den Kaiser, und nur noch der Chef der Admiralität, Staatsminister v. Stoscki. dürfte von dem Inhalt de- Erkenntnisse- in Kenntniß gesetzt worden sein. Die drei Angcklagten waren bei den Verhandlungen zugegen; die Herren Bätsch und K'ausa reisten unverzüglich von Berlin wieder ab und nur Graf Mont» blieb zurück. Die Wahlbewegung in Oesterreich läßt an Kraft wenig mehr zu wünschen übrig. In allen Provinzen und seiten- aller Parteien regt eS sich mit Macht, und eS verspricht der Wahl kampf diesmal heißer und hartnäckiger zu werden al- vor sechs Jahren. Au-gezeicbnet organisirt zeigen sich wieder die Klerikalen. In den Alpen- länvern Oesterreich- beherrschen sie die Land gemeinden nahezu vollständig; die Sitze, welche die liberale Partei dort zu behaupten vermag, wird man an den Fingern Einer Hand auszählcn können. Da- wichtigste Ereigniß bei dem jetzigen Wahlkampf ist aber die erneute Trennnng zwischen dem liberalen Theil der Verfassung-Partei und den Czechcn. Seit 1863 bcfindel sich die czechifche Opposition in der Passivität. In jenem Jahre traten die czechifchen Abgeordneten au- dem RendS- rath an- und haben seit jener Zeit an den Be- ralhungen nicht mehr Theil genemmen. CS schien «ine Zeit lang, als ob bicSmal die Passivität aus- gegeben merken sollte. Man sprach in Böhmen von einem Zusammengehen der deutschen und rer czechifchen Opposition. De Forderungen dcr Czechen aber, die sich nicht aus dem Boden der Verfassung bewegen, die eine „besondere staats rechtliche Stellung de» Königreich- Böhmen" ker- langen — ähnlich wie die Ungarn vor 1867 —, diese Forderungen machen ein Zusammengehen un möglich. ES ist deshalb nicht unwahrscheirlich, daß auch der nächste österreichische ReichSrath d?e böhmischen Abgeordneten nicht in seiner Mitte seh-n wird. In der Sitzung de» ungarischen Unterhaus»» überreichte Ministerpräsident Ti-za dem Präsidium ein königl. Rescript, durch welche» der Reichstag geschlossen und gleichzeitig zum 2. October d. I. Wirker eivberusen wird. Der Literarische Congreß «London hat den Prinzen von Wale», Lord VeaconSfield. Glad- stone, Hallbcrger, Cotta, P. Heyse, Jokay und Longsellow in da- Ehrencomitö gewählt. Zum nächsten Congreßorte wurde Lissabon bestimmt. In der Sitzung de» französischen Senat en Sonnabend befürwortete der Minister de- Auswärtigen, Waddington. die Vorlage betresstno eie Rückkehr der Kammern nach Pari- und ken Zusammentritt de- Congresscs ausschließlich zur berathung über die Aushcbung dc» Verfassung?- Artikels. ,n welchem VersaillcS zum Sitz der K .-n- mern bestimmt ist. Schließlich Verla- der Minister
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