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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187906261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-26
- Monat1879-06
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1879
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Glichet« täglich früh « V, Uhr. Letettte» »t Gnndltte, Jedmmisgast« U. >Mrchß»»tnl trr NesekNe», EermnragS 10—12 Uhr. Nachmittags 4—s Uhr DRr »t, MUk,»b« e»«j»«»rrr m» ft«»« »rdoctt«» »tcht der für die nächst- Nummer bestimmte, a» Wochentagen dis Nachmittags, an Sonn- »tage, früh bisV,8 Uhr. >, de, FUtal«, str I,s. Lamunm: Ott» Mrmm. UntverfitätSstr. 22. "l iiöichr.chatharmenstr. ls.p. «u diS^8 Uhr. ripMtt TagMM Anzeiger. OlM für Politik, Locrlgeschichtc, Handels- nod Geschäftsverkehr. A»s><V l«.«««. Lft»»»k»r»t»»rri» vterteft. <V»Mr, tml. vringerlohu ö ML, ' durch die Post bezog«» s Ml Jede einzelne Nummer 2» Ps Belegexemplar 10 M. Gebühren für LxNadetlagev ohne Postdefvrderung S« MI. «tt Postdesdrderung 4b MI. Haserat« bgesp Petttzetle 2« R Größere Lchrislen laut «msme» PrciSvrrzcichinb. — Tabellarischer Sah nach höhere» Tarif SteciMM, »»trr de» »«»«ttemßtt, die Spaltzeile 4» Pf. Inserat« find stet« an d. HrpeN»» zu senden. — Rabatt wird Acht gegeben. Zahlung pr»«°'iu»«>r»»4» »HZ 177. Donnerstag dm 28. Juni t«7S. 73. JahMNg. Bekanntmachung. Das IS. Stück des diesjährigen Reichs-Gesetzblattes ist bei un» eingegangen und wird di» zu« 1b Juli ». I. auf dem Rathhaussaale öffentlich auShängen. Dasselbe enthält: Nr. ISOö. Gesetz, bettessend den Uebergang von Geschäften auf das Reichsgericht. Bo« IS. Juni 187». ' ISO«. Verordnung, betreffend di« Aufhebung der Beschränkungen der Einfuhr aus Rußland, vom 17. Juni 1S7V. Leipzig, am «3. Juni IST». Der «attz der Stadt «ettzzt,. vr. Georgi. Stöß. Bekanntmachung. Die südlich« vmfluthschleuß« 8. Elass« soll auf der sogenannten Universität-Wiese umgebaut und ver legt und auf den Fteischerwiesen vom Elsterducker bis unterhalb de- Lentzscher Weges tiefer gelewt de», ortgeführt werden und sollen die hierzu erforderlichen Arbeiten an einen Unternehmer in Accord ver dungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserem Ingenieur-vureau. Rath hau», 8. Etage. Zimmer Nr. 18 aus und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift: „Umdan de, ersten südliche« vorstuttz-Schlentze" versehen ebendaselbst und zwar di« ,u« ». Jutt d. I.. «achmtttas» 5 Uhr. einzureichen. Äipzig. dm 19. Juni IST». Le, «attz de, Stadt Leitqi,. vr. Georgi. Wangemann. Vermiethnng. Die zritber an Herrn Fr. v. Schilde al- GeschistSlocal vermiethete, au» 5 Zimmern, 5 Kammern. 7 sonstigen Räumen und Zubehör bestehend« 1. Etage nebst 2 Ntederlaee« im Hofe der der Stadt- aemeinde Leipzig gehörigen Häuser, NetchSstraße Nr. 50 und Salz,ätzchen «r. 2 (Eingang ven der Reichsstraß« au»), soll »»« 1. vetoder d. I. an gegen tzatdjätzrliche »ündtguu, an den Meistbietenden anderweit dermtettzet werden und beraumen wk hier»» einen BerstelgerungStermin an RathSftelle auf Montag, de« 7. J«U d. I., «orwittag» 11 Uhr. an, in welchem Miethlustige sich einfinden und ihre Gebote auf die ausznbietenden Miethlocalitäten thun wollen. Die BermiethungS- und BersteigerungSbedingungen nebst Jnventarium der zu vermiethenden Loka litäten liegen auf dem Rathhaussaale, 1. Etage, zur Einsichtnahme aus. Leidig, den 84. Juni IST». Der »attz der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Stöß. Bekanntmachung. Die »nsmustern»,». und Srsatz-Neserve-Schrtne II. Elaste der in diesem Jahre hier gemusterten Mannschaften find eingegangen und lugen auf unserem Quartteramte, Katharinrntzraße Nr. 8V, 1. Etage. Alle RatbSwaage, »um Abholen bereit, waS hiermit zur Kenntniß der Belbelligten gebracht wird. Leipzig, den 1». Juni 187». De, Nattz der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Lamprecht. Bekanntmachung. Die Fahrbahnen eines TbeileS der Stephan- und der verlängerten Teichstraß« sollen mit bosfirte« Pflaster versehen und die damit verbundenen Arbeiten an einen Unternehmer »n Accord verdungen werden. Di« Bedingungen für diese Arbeiten ttegen in unserem Ingenieur-Bureau, Rathhaus. 8. Etage. Zimmer Nr. 18, aus und könnm daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezüglich« Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift: Pflastern«, tu de, Stephan- und Tetchstratze detresteud versehen ebendaselbst und zwar bis zum I Jnll 1879 Nachwttta,» 5 VH, einzureichen. Leipzig, am 81. Juni IST». De, «attz der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Wangemann. Bekanntmachung. Der Ausschuß der Genossenschaft für Berichtigung der Parthe zwischen Leipzig und Schönefeld hat Herrn Kranz Nndolph Schlick, Inhaber des Bankhauses: Schirmer und Schlick hier» zum Casfirer gewählt und die von den Mitgliedern der Genossenschaft mit 7 für die Einheit zu ge währenden Beiträge in drei Terminen, so. Juni, so. Juli und so. September dieses Jahres, einzu- ziehen beschlossen. Die Mitglieder der Genossenschaft werden demzufolge ersucht, die erste Theilzahlung mit 8 für jede Einheit bis zu« S0. Juni, die »weit« mit ebensovrel dls zum S1. Juli und di« dritte mit S bis zum 80. September » e. an die Hmren Schirmer und Schlick, Brühl «9 parterre, gegen deren Quittung ^ DaS^verzeichniß der beteiligten Grundbesitzer und der BeittagSeinheiten liegt bei dem genannten Bankhaus« und cmf der Nuntiatur des Rathhaus-s <i. «tag») »ur Ewficht aus. «etpzia, am 2«. Juni 1S7S. De, «enessenschafts-vorstand. Stadtrath vr. Vogel. Bekanntmachung. Die Trottoir- eine» TheilS der Stephan- und verlängerten Teich-Straße sollen in Granitplatten und Schwellen dergestellt und an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Di« Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserem Ingenieur-Bureau. Rathhaus, 8. Etage, Zimmer Nr. IS, aus und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden, vqügliche Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift: Trvtteir» 1, de, Stephan- »ud Tetch-Stratze »ersehen ebendaselbst und zwar I ^ I ^ dt» zn« 98. -nnt 1879, Nachmittags 5 Uhr. Leipzig, am 81. Juni 187». Der «attz der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Anzeige. Die öffentlichen Prüfungen der Hebammenschülertnnen werden Donnerstag de« LS. und Sonnabend den 8S. d. M. jedesmal von 8 bi» 8 Uhr im Hörsaal« des Lrier'schen Institutes abgehalten werden. Leipzig, den 85. Juni IST». Professor vr. EredS. V-litische Urbrrsicht. Leipzig, L5. Juni. Die Berwirrnng und Ermüdung ist so weit vorgeschritten, daß h«r eigsnUicher Freudig, keit weder bei der Mehrheit noch bei »er Minder« heit de- Reichstage- Etwas zu merken ist. Die alte« Berbindnngea und Grnppirnngen sind entweder aufgelöst oder in der Anflösnuy be griffen — die neuen vermögen es z» einer Festigung nicht z« bringen; genau weiß Niemand anzugeben, wie da- Verhältnis der Regierung z« den Parteien sich bis zum Schluß der Session gestalten wird. Jene Verfiäudignng zwischen dem Kanzler und der Eentrnmßpartei, wache vor vier Wochen für eine vollendete au-geaeben wurde, wird die ihr gestellten Proben schwerlich bestehen, so lange nicht in Sachen der Kircheupolitik eine wirk liche, in der Gesetzgebung zum Lussruck kom mende Klärung etntritt; von einer solchen aber wird für die Dauer der gegenwärtigen Session nicht die Rede sein. Bevor Centrnm und Regie- rnug ihre Beziehungen definitiv geordnet haben, kommen auch die übrigen Parteien nicht znr Rnhe, und inmitten dieser allgemeinen Uarnhe und Ver wirrung sollen Entscheidungen von unabsehbarer Tragweite, Festsetzungen getroffen werden, bei denen da- Einzelne ebenso wichtig ist wie da- leitende Princip! Wir haben des Außerordentlichen »nd noch nicht Dagewesenen im Lanfe der letzten Jahre zu viel erlebt, als daß wir noch da- Recht be säßen, von Unmöglichkeiten zu reden; wäre Dem «oder-, so wäre ein Aufschub der mit so stür- Mischer Eile verlangten und erwarteten Entschei dungen trotz feiner Bedenklichkeit immer noch wahrscheinlicher als eine tu elfter Stund« fertig gebrachte Beantwortung von Fragen, dt« («m bet dem gebrauchten Bild« z« bleibeu) sonst einen ganzen Tag in Anspruch z« nehmen pflegen. Neber der jetzigen Session müßte ei» besonder» günstiger Stern wallen, wenn die Verlängerung derselben zu Ergebnissen führen sollte, di« auch nur formell befriedigend genannt werden könnte». Scho« gegenwärtig geht durch unser ge- sammtes öffentliches Leben em Zug der Ermüdung «ud Erschlaffung, die eigentliche Hauptarbeit aber soll «och grthan werden! Nie mehr al- jetzt ist es nothwendig gewesen, daß mit de« Aufgebot aller Kräfte und mit voller Hingabe an die zu lösenden A»fgLbeu gearbeitet »nd daß von allen Rücksichten ans Zettersparuiß »ud Vewdignng der Session abgesehen werde. Der Reichstag fetzte am Dienstag die Tarif- berathnug bei der Position „Oel" fort. Die schutzzöllnerisch« Majorität zeigte sich bewillignugs- lustiger all je. Verschiedene von den Abgeordneten Delbrück «ud Souuemanu gestellte Ermäßiguugs- amendements »urden abgelehnt. Eine längere Debatte entspann sich über die Ziffer „Schmalz von Schweine« «ud Gänsen." von den Ab geordneten Richter (Hagen) und Beseler wurde nachgewiefeu, »tt es sich hier um die Berthe««- rung des cunvMnischen Schmalze-, d. h. eines Nahrungsmtttellues armen Mannes handle, «nd wie andererseits der Landwirthschakt bezw. der Viehzucht ein Nutzen ans eine» solchen Zoll nicht erwachsen werde. Natürlich vergebens. Der Schmalzzoll von 10 Mark für 10V Silogr. wnrde mit 184 gegen 7» Stimmen in namentlicher Ab stimmung angenommen. Boa den Beschlüssen be treffs der wetteren Ziffern ist hervorzuheben, daß ans den Antrag das BolkSparteilers Haerle Stearin gegen die Regierungsvorlage von 6 ans 10 Mark erhöht wurde. Bet der alsdann folgenden Position „Steine «ud Steinwaaren" gelang eS den Cen- trnm-mitgliedern Lieber und v. Wendt, für ihren Autrag, den Zoll ans Dachschiefer gegen die Regierungsvorlage von 20 aus 5V Pfg. zu er höhen, die Majorität zu gewinnen. Die- er- muthigte die Herren, für Schieferplatten, welche die Regierung ebensallS mit 20 Pfg. belege« wollte, den wahrhaft nngehenerlichen Zoll von 3 Mark für 100 Kilogr. zu verlangen. Und siehe da, die Majorität ging auch auf diese Zumuthung ein. Run, nur so fort! Ja parlamentarischen Kreisen Berlins wird eine Berliner Correspondenz der „Hamburger Nachrichten" über die Lage innerhalb der nattoualliberalen Fraction de- Reichstag vielfach besprochen. Zuvörderst ist hervorzuheben, daß in de« erwähnten Artikel — um e» gelinde auszudrücken — Wahres mit Falschem in einem merkwürdigen Maße gemischt ist. Bor Allem ist die Darstellnng bezüglich einer „Unterredung zwi schen Führern des rechte« »ad de» linke« Flügels der Nattoualliberalen" »nrichtia. Damit soll nicht gelengnet werden, daß innerhalb der Fraktion Mei nungsverschiedenheiten vorhanden sind. Dieselben treten bei j^er wichtigeren Abstimmung öffentlich zu Lage, find also sür Niemanden ein Geheimniß. WaS im klebrigen in jener Correspoudenz ««»ge führt wird, bernht aus Berumthuug. Sicher da gegen ist, daß irgendwelche endgültige Verabredun gen zwischen den Führern nicht stattgefundeu haben. ES liegt je auf der Hand, daß Solche-, gleichviel in welcher Richtung, nicht eher geschehen könnt«, all bis die politische Lage vollkommen ge klärt ist. Wie sehr aber die Dinge noch fort während im Klnß find, haben gerade die letzten Tage gezetzt. Unser Berliner Eorresp»adeut schreibt »ns: Jedenfalls wird st bet der verathuug «nd Be schlnßfaffuug über die sogenannten constitntionelleu Garantien zu sehr harten parlamentarischen Kämpfen kommen. Speciell in der national- liberalen Partei werden die verschiedenen An sichten der maßgebenden Persönlichkeiten, die feit I Langem bekannt sind, im Lanfe der Verhandlung ihren Ansdruck zu fiaden wissen. Ob «s aber wirklich an diesem Puncte zu einer endgültigen Spaltung der Fraction in zwei freilich nicht nu merisch gleich starke Lager kommt, wie Das m einzelnen nattoualliberalen Blättern ans Grund von Berliner Briefen gut unterrichteter Per sönlichkeiten als Gewißheit hingestellt wird, scheint doch noch sehr zweifelhaft zn sein. Thal- sache ist. daß Herr v. Bennigsen durch den Abg. vr Lasker persönlich «nterrichtet worden ist, daß Dieser und seine Freunde sich nicht mit dem be scheidenen Maße von Garantien (jährliche Bewiltt- gnng de- Kaffeezolll und der Salzsteuer) begnügen wollen, welche Jener von der Regierung fordert. Thatsache ist ferner auch, daß fett einiger Zeit keine eigentlichen FractionSberathungen mehr statt- gefunden haben. Trotz alledem meint man aber, der Austritt der Abgg. LaSkrr, v Stanffeaberg und Genoffen könne wieder einmal an de« Bedenken scheitern, daß eine zu geringe Anzahl von Fraction-- collegen ihnen folgen würde. In Wahrheit ist es noch nicht der dritte Theil der Fraction, der so entschieden in feinem Widerstande gegen die beab sichtigte Schwächung des Budgetrechts und überhaupt der dem Parlament zustehenden Rechte ist, daß er selbst eine Lo-trenn»ng von der Fraction nicht scheuen würde, nur «m seiner Ueberzengung Ire» in bleiben. Etwas hoffnungsreiche Rechnungen führen folgende 32 Abgeordnete als Mitglieder des linken Flügel» ans: Bär (Offenburg), Bam- berger, Böttcher, Bolra, Braun (Glogau), Brüning, vüfina, v. Bunsen. Forkel. TareiS. Jäger (Nord hansen), Kaoch, Lasker, Leutz, Lüders, Pflüger, Reinecke, Rickert, Römer (Hilde-Heim), Roggemann, Rückert, Schlieper. Schlntow, Schröder (Fried- berg), Sommer, Stauffenberg, Gtrnve, Thilenius, Trautmann, v. Unruh, Witte (Mecklenburg) und v. Forckenbeck Falls es zu einer »enen Partei- bildnng kommen sollte, wird sicherlich dem früheren Präsidenten de- Reichstages eia sehr weitgehender Einfluß Vorbehalten bleiben. Ohne seinen Rath werden seine früheren FractionSgenoflen jedenfalls keinen entscheidenden Schritt thun wollen, »ud so trifft es sich gut. daß er schon jetzt zurückkehrt. Die Entscheidung über die Frage der Ga rantien ist gefallen. Das Ceatrnm »ad die konservativen Partei« haben sich unter Ablehnung des Beuuigsen'schen Vorschlags mit einander ver ständigt. Danach sollen die Matricularbeiträae besteh« bleibeu, während die ans der Tabaks- stener und den Zöllen sich über den bisherigen Betrag ergebenden Mehreinnahmen nach dem Bcr- hällniß der Kopfzahl ans die Einzelstaaten ver theilt würden. ES ist Die- also da- gerade Gegentheil jener finanziellen Selbflständigmachnug de- Reiche-, welche von den Nationalliberalen tm Verein mit dem Reichskanzler erstrebt wnrde. Der Autrag v. Bennigsen, welcher die Brücke znr Erreichung diese- Zieles bilden sollte, ist von den konservativen Fractionen kurzerhand zurück- gewiesen worden; der Antrag de- Centrums, welcher einen dem Reichsgedanken principiell ent gegengesetzten Föderalismus befestigt, wird von diesen Fractionen willkommen geheißen. An »nd für sich hatten die Conservativen, wie die „Kreuz- zeitung" auSführt, für keinen von beiden Stand, puncten Sympathie; aber vor die unvermeiittche Wahl zwischen liberalem ConstitutionaliSmuS »ud particnlanstischem Föderalismus gestellt, „kann kan« ein Zweifel darüber obwalten, daß vom Stand punkte der conservativen Anschauungen ans eine Entscheidung zu Gunsten der föderativen Bestre bungen die näher liegende ist." Damit wird denn der Traum Derjenigen, welche an die Realität einer konservativ klerikalen Majorität nicht glauben möchten »nd unablässig die Nothwendigkeit einer conservativ-ttberalen Majorität predigten, wohl sein Ende erreicht haben. Die Theilnehmer der vor vierzehn Tagen z, Danzig abgehaltenen Jahresversammlung der Ge sellschaft für Verbreitnng von Volks bildung haben, wie nachträglich bekannt wird, auf einem AnSflug nach Marienburg, mit dem sie ihr Zusammensein schloffen, eine Eingabe an de» preußischen CnltnSminister unterzeichnet, in der sie, gestützt auf eine frühere Zusage auS königlichem Munde, darum bitten, daß nach ver bevorstehenden Bollendung de- Kölner Doms die dafür alljährlich verwendeten Staatsmittel dem Wiederaufbau de- Schlosses Marienburg zufließe» möchten. Formell mögen die Unterzeichner zu einem solchen Sesnch nicht hervorragend ermächtigt erscheinen — sind es wenigsten» nicht viel mehr als jede andere Gesellschaft deutscher und preußischer Patrioten. Da sie indessen Nichts für sich wolle», wird der Minister Falk es ihnen wohl auch nicht Übel nehme», ja vielleicht sogar sich angenehm be rührt fühlen durch das Zusammentreffen solcher Empfindungen und Gedanken, wie dieser Schritt sie anregen mag. Für den Neubau des erzbischöf lichen Domes in Köln »nmittelbar nach der große» Niederlage de» preußischen Staats im Kampfe mit der katholischen Hierarchie konnten sich entschie dene Staats« und Vaterlaudsfrenude nnr »tt getheiltem Gefühl erwärmen Hanptsächlich in- teresfirten sich di« Romantiker dafür, die da-
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