Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187906290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-29
- Monat1879-06
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6V. Uhr. «chottio, Ml» «M»«0» JohaaniSgafl« »3. >o«chß»»de» »n »edattto,« «mantttag» 1»—12 Uhr. Nachmittag- 4—6 Uhr. W» w, »ea»»0« »t»,r1»«d«er m«». s8v»« »«cht st» »t« Nrd«tt»» mch« der für dte nächst- Nnmm« bestimmten an «ochmtagm dis tzr Nachmittags, an Sonu- ^ Festtagen früh bis '/.S Uhr. Ha tr» FMatr« fik H»s. Tinahme: Vit, Klemm. Ulliverfitättstr. 22, BäntS Lösche, Xatbarinmsir. 16,p. »nr dtS^S Uhr. M'PZlgkr LagMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgefchichtr, Handels- und Geschäftsverkehr. Anstage 16,000. Tdommaratoprrt« viertelt. 4V, AU, ürcl. «rrngerlobn b Ms. durch di« Post bezogen « Mt. Jede einzelne Nummer 2» Ps. Belegexemplar 10 Pf. gtedübrrn für Lxlradruac-ru ohne Postbesvrderuug 3« Pck. «tt Postbesvrderuug 4l» Mt. Jasrrale Lgzsp Petitzeile »e. Pf. Lrvßerr Schrrsteu laut unfervr PreiSverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Ntllmvk» u»ter de» Redactt««ltttch die Spaltzeile 4ü Pf. Inserate stad sterS an d. «emdiNo» zu lenden. — Rabatt wird nmi gegeben. Zahlung pr»«uu»ee»L>1u oder durch Poftvorfchuh 18V. Sonntag den 2S. Juni 1879. 73. ZahMRA Zur gefälligen Beachtung. Um bei Ausgabe der Legitimation-karten zum Abholen des Tageblattes beim Liuariaiwechsel den Andrang möglichst zu beschränken, können die geehrten Abonnenten Karte und Rechnung bereits von heute an Empfang nehmen lasten. Bekanntmachung. Die Entschädigung für die in d« Zeit vom 1» /80. bi- Sl. Mai diese» Jahre- in der «lerander-, Lolonuadeu-, Dorotheen-, «rdmaan-. Franlsnrter-, Lesfing-, Moritz-, Vlagmttzer-, Promenaden- Strotze, «n der Ptettze. «auftödter Dtetumea. Nudolphstrotze. Tchrrderg-tzcheu, Schreder-, Wett- und Wteseuftratze allbcer einquartiett gewesenen «uterosfietere und Mannschaften vom Königlich Dich- fische« 8. znsanrerte Regtment „Prinz Johann Georg" Nr. 107 kann in den nächsten 8 Tagen bei unserem Quarrierarnte, Katbannenstraße Nr. 8«, 1. Etage, Alte RaathSwaage erhoben werden. D« den Quattierzettel Borweisende gilt zur Empfangnahme berechtigt. Leipzig, den 35. Juni 187«. Der »arh der «tadt Leipzig. vr. Georqi. Larnprecht. Bekanntmachung. Wir beabsichtigen, in nächster Zeit in der großen Windmühlerrftraße hier Schleuß«» - Umbauten vorzu nehmen und fordern daher unter Berweisuna auf unsere Bekanntmachung vom 3«. März d. I. die Besitzer bez. Administratoren der an genannte Straße angrenzenden Grundstücke auf, bei Vermeidung einer Geld strafe bi- ur 60 Mark oder der sonst in gedachter Bekanntmachung angedrobten Nachtheile die Unterführung der Dachtraufen mittelst besonderer Fallrohrschleußm, sowie die etwa nölhig werdende Einführung der Privatbeischleußrn gleichzeitig mit au-sühren zu lasten und de-halb rechtzeitig und spätrften- dtS zu« 19. Juli p. I. die erforderliche vaugenehmignng bei nn- nachzusuchen. Leipzig, am 26. Juni 187». Der «ath «er «ta»t Leipzig. vr. Georgt. Wangemann Oeffenürche Lcyung der Stadtverordneten Mittwoch, am 2. Juli » o.. »de«»s U»r i« «aale der l. »straerschnl« Tagesordnung: . . ^ . 1. Gutachten de« Lösch- bez. BauauSschuffe« über die Reorganisation der Feuerwehr und den Bau erne« Depot- am Fleischerplatz«. N. Gutachten d«S vauauSschuffeS über ». die Anlage öffentlich« PiffoirS auf verschiedenen Plätzen der Stadt, d. Einführung der Wasserleitung in die neue Straße im ehemals Baumgättner schm Grund stücke, e, dergleichm in der Kronprirnstraße, ck. dergleichen im Täubchmwege, «. ern weitere- Abkommen über den Verlag eine- die Erweiterung der Wasserleitung betr. Gutachten-. M. Gutachten d«S Verfassung-- und Finanzau-schufse- über Abänderung d« «ehalt-staffel für dir Steuereinnehmer. IV. Gutachten de- Finanzausschusses über ». Verwendung der ersten Etage de- ehemals Roßbach'schen Hause- an der Grimma'schm Straße zu städtischen Expeditionen, d. dr« Feststellung der Terrmne für di« städtische Grundsteuer, -. Entncchme von Kosten für verschiedene Herstellungen au- dem Stamm- Vermögen. Kirschverpachtuna. Die diesjährige Kirschnutzung auf der Mockauer Straße vom Magdeburg-Leipziger Bahnübergänge bi- zur Flurgrmze der Petzscher Mark soll an den Meistbietenden gegm sofortige baare Zahlung mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitantm verpachtet werden. ES haben fich darauf Rlflectirende Dienstag Pen I. Jult tz. I. vormittag- S Uhr in der Maistall-Expedition rinzufinden, ihre Gebote zu thun und sodann weiterer Nachricht fich zu gewärtigen. Leipzig, den 85. Juni 1879. De» «ath» Stratzen-an-Deputatta». Vermiethung. «eiten-ebiioöe de« UntversttiitS - Grnutzstü«» zur „«tatzt TreS-en" an der Querstraße all- ^ ^ ein verknufSloeal im Parterre und in der darüb« befindlichen Etage eine Wohnung, au- zwei Ziwmem, zwei Kammern. Küche und übrigem Zubehör bestehend, sowie erne Tischler- Werkst»« vom 1. Ocwber d. I. an auf drei Jahre anderweit meistbietend zu vermiethen. Miethliebhab« wttdm ersucht, zur Versteigerung gedachter Lokalitäten sich Donnerstag, de« S. Jali d. I. vormittags 11 Uhr i» Nutoovsttöts-g»«»«««»« <P»»>Unu«), in welchem auch die Licitation-bedrngungm zur Ernficht au-lregen, ebnzustudm und ihre Gebote abzugeberr. Di« «uHtvabl unt« dm Licitantm und die Entschließung in d« Sach« überhaupt bleibt Vorbehalten. Leipzig, am 88. Juni 187». UntorrsttitS-Umtamc Graf. - Bekanntmachung. Die Schleuß« der Wtndmühlmkraße vom Bayerischen Platz ab bi- zum König-Platz, sowie die Schleuß« auf der Südseite de- König-Platz!- sollen umgebaut und dte damit verbundenmm Arbeiten an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für dies« Arbeiten liegen in unserem Ingenieur-Bureau, Ratb- hau-, 8. Etage. Zimmer Nr. 18 au- und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezüglich« Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift: „«chlentzentzg» in tz« Wtndmützleustraßr" versehen ebendaselbst und »war »t» zn« ll. Jnlt p. J^ »«ch«Mag» 5 Uhr. einzureichen. Leipzig, dm 87. Juni 187». Der »ath »er «ta»t »eipzta. vr. Georgi. Wangemann. Politische Uebersicht. * Leipzta, 88. Juni. Die Lage ist —so schreibt «an nn» an« Ber lin — dnrch die ueneste Wendnvg der Dinge nicht eben ansgeklärt worden. Ob und welche Ver ständigung zwischen den Parteien stattfiaden wird, entzieht sich auch jetzt noch jeder Boranüberechnnng. Eo Umge die zwischen Berlin »ud Rom geführten kirchenpolitischen Berhandlnnaen nicht geschloffen stad, liegen die letzten Absichten der EentrnmS« Partei vollständig im Dnnkeln. Aebnlich steht e- n« die Entschließungen der Partei Bennigsen, bei welcher bald die Rücksicht ans den Kanzler, bald der Wunsch, mit dem wesentlich freihändlerischen linken Flügel im Zusammenhang zu bleiben, vor wiegt. Für die Conservativen werden selbstver ständlich die Rathschläge der Regierung maßgebend sein, da e- diesen Parteien nach wie vor an jeder selbstständigen Haltung gebricht. Einfach »nd klar scheint nn« die Sache unr für die freihändlerische Opposition z« sein. Will diese ihre Würde und Selbstständigkeit aufrecht erhalten, so darf sie sich ans Berhandlnnaen, welche sie zum Anfgebm ihrer Grundsätze nöthigen würden, überhaupt nicht ein- laste». Nachdem der Kanzler die Berhandlnnaen so geleitet hat, daß die Finanzreform ein bloße« Anhängsel de« uenen Schutzzollsystem« gewor- den ist, bleibt für die Gegner de« letzteren Nicht« übrig, al« auch gegen die erster« z, stimmen. Gegen seine Ueverzeugnug stimmt «rter allen Umständen, wer cü« Freihändler »ud pcgleich al« Freund der Reich-fache zu einer Borläg« Stellnng nehmen m»ß, deren eine Hälfte für ihn unauuehmbar ist; r» fragt fich unr, »velche« Opfer gebracht werbe» »aß, ob da« Opfer wirth- scyast-politischer Ueberzengnua »der dasjenige finaui- politisch« Forderungen. U» scheint »te Sache so z» liegen, daß der Schabe, wAche» eine radikale BerSudenmg »asere« wirlhschaft-syßem« «ach fich ziehen würbe, »»Gleich größer «nd folgenschwerer wäre al« derjenige, welche» eia abermalige« Scheiter» der Finanzreform anrichtete. Eia sch»tzzöllaerischer Zolltarif zöge die gefammte Nation in Mitleidenschaft »nd wäre so leicht nicht Wieder lo« zu werden — da« Scheitern der Finanz- Vorlage würde Nicht« weit« al« die Fortdan« Von Schwierigkeiten bedeuten, die aller ding« Pein- sicher Natur sind, deren Brsritigung aber im nächsten Jahre eben so gut möglich wäre wie Vi.se, Mal. Wie mau hört, soll de» letzthin gemeldeten Absichten de« Kirchenreaimeut« gemäß die Gene- ralshnode in den ersten Tagen de- Oktober zu- sammentreten. Ausfallend ist e«, daß von den znr außerordentlichen Generalstzuode landesherrlich ve- ruseueu Ober-Präfidenteo v. Horn, Günther »nd ». Patow diesmal kein« wird« ernannt ist» zn- mal dies«, sowie noch mehrere andere hervor- nagend« Mitglied« der anßer ordentlichen Teueral- feltschen Ob«-Kirchenraths in Borschlag gebrach ten Namen sich befnndeu habe» soll«. Durch die Blätter ging jüngst die Mittheiluug. Graf Enlenburg II denke trotz aller entgegen- iehenden Behanptnngen cm die Wetterführung d« verwaltnngSreform in Prenßeu, »nd ein« sein« Vortragenden Räthe, Geh. Rath v. Branchitsch, sei bereit- mit Sammlnng und Durcharbeitung de- Materials beschäftigt. ES handelt sich indeß keineswegs um eine Wetterführung, vielmehr eher »m da« Entgegengesetzte, »m eine Revision der biSh« erlassenen Gesetze, vorzüglich der Krei-ord- nnng, bei der z. B. da« gewählte Element in den KreiSanSschüffen znrückaedräugt werden soll. Anch die Berlin« HnmmgHverbände lasten sich die Wiederbelebung de« Innung-Wesen« angelegen sein. Auf eine bezügliche Eingabe hat ihnen d« Handel-minist« Maybach erklärt, daß e« keiuesweg« die Absicht der Staatsregiernng sei, die Entwickelung de« Innung-Wesen- in der Richtung ein« verstärkten polizeilichen Ein wirkung od« behördlichen Patronisirnng z» pfieae». D« bekannte Ministerial-Erlaß vom 4. Januar diele« Jahre« bezwecke vielmehr, den Handwerkerstand zu nener Selbstthätigkeit »ud energisch« Selbstverwaltung an zu regen «. s. w. Den Erfolgen der Anregnog wende me Regierung ihre Aufmerksamkeit zu, um sich Klarheit darüber zn verschaffen, ob »nd welche aesetzgebnifchen Maß regel» etwa znr Wiederbelebung der Inuungm voraefchlagen werden könnten. Beiläufig verdient auch dem «kt zu werden, daß der Minist« von dem unter Miguel'« thätig« veihülfe entstandeuen OSaabrücker IuauugSstcttut sagt, e« fei keineswegs seine Absicht geweßeu, daffelbe al« ein überall an- »«wendende« Musterstatut hinznstellen; vielmehr könne e« unr al« wüuscheu-werth bezeichnet w«- deu, wen« üb«all die ürUichm Verhältnisse «nd die Eigenthümlichkeite» jede« Gewerbe« geh-rig b«ücksichttgt würden. Die vonapartisten legen viel Parteidi-ciplin an den Tag. So »ulieb ihnen d« Prinz Ierom e ist, so bezwingen sie doch ihre Abneigung, um die Einigkeit der Partei z» «halten, vie Hauptsäch lichsten der Kühr« der Bonapartisten, darnut« Ronher, find entschlossen, deu Prinzen gegen ge- wisse Zngeständniffe auznerkeuneu. Da da« Testa ment de« Prinzen Lonr«, nach Alle«, wa« man hört, die Nachfolge »nberührt läßt, so wird die Autorität de« Prinzen Ierome, welcher anch that- sächlich da- Familienhanpt der Bonaparte ist, wohl «uangefochten dastehen. Unter diesen V«- hältniffeu mag e« nicht »nangemeffen sein, wenn wir nachstehend die Skizze eine« Pariser Correspon« deuten der „S. Ztg." wied«gebeu, welche die per- söulichen Elgenschasteu de« rothen Prinzen znm Gegenstände hat: Dies« Prinz ist eitel, eigensinnig, selbstsüchtig, wie sein Bett« Louis war, sein Kopf ,ft ein Chaos von n»d demokrattschen Schrullen. Ideen »nd Aspirationen; d« Prinz Napoleon Ierome iü gelegentlich zu Allem fähig, wie sein Vetter gelegent lich zu Allem zu bringen war, waS seine Umgebung wollte und er nicht gern that Man hat oft gesagt, da« Zeitalter der Originale sei in Frankreich vorüber: NapoleonJerome zeigt daSGeamtheil: erist einOriginal durch und durch, eben deshalb unberechenbar und zugleich gefährlicher für die Gegner al« ein logisch« Kopf, dessen Entschließungen sich für gewisse Fälle im Voraus berechnen lasten. Der Prinz ist nur in eine« Puncte fich immer treu geblieben: er ist knau serig und wird schwerlich für eine Prätendentur seine wohl gespickte Schatulle leeren. Indeß hat er trotz aller Schäbiakeit Zeiten gehabt, wo er aewiffen mensch lichen Schwächen starke Summen opferte; auch hat er antiquarische Liebhabereien, denen er stoßweise schon Opfer zu bringen wagt. In der Politik ist der Prinz vor Allem Gegner dessen, wa« er die Jesuiten- und Pfaffenwitthschast zu nennen pflegt; er rst Freidenker und Freifühler b»« zu den äußersten Folgerungen und doch behauptet man, er sei abergläubisch und fata listisch wie ein richtiger Eorse. Al« Militair ist er nie mehr al« Figurant gewesen; in der Schlacht an der Alma witterte er überall Blei m der Lust, daher der Spottname „Plonplon" lplomd, plo»d!) Auch im italienischen Feldzuge, wo er da- Armee korps befehligte, da« von Tor ccma au« nach Norden rücken sollte, glänzte er dnrch ungcwShnliche Unfähig keit. Mit seinem Bett« Louis stand er, obwohl ihre Ansichten weit auseinander zu gehen pflegten, auf vertrautem Fuß, und er allein wurde von ihm al- durchaus ebenbürtiger Napoleonide behandelt: «an zankte und man überwarf fich, doch man blieb seiner Zusammengehörigkeit stets eingedenk. Napoleon Jerome pflegte nach solchen Zwischenfällen nachzn» geben, die Hörner «inzuziehen und «ine Weil« ein Schneckenleben zu führen. Plötzlich aber schnellte « sich dann wie ein Springkäfer, d« still auf dem Rücken lag, auf die Beine und ging die gewohnten allen Wege. Eonsequent war er m sein« Abneigung gegen die Spanierin, die er weniger ihre« Ursprung» und ihrer Vergangenheit wegen haßte, als wegen de« Einflusses, den durch sie die Speichel!« cker und schwarzen Eohorten auf den Gang der Geschäfte «hielten: er behandelte sie von Anfang an als ein Unglück für die bonapartistische Sache, und darin hat er sich voll kommen al« Menschenkenner erwiesen. Der Prinz Napoleon Jerome ist am S. Septemb« 1888 geboren, seit 80. Januar 18ü3 mit der frommen Savoherin Elotilde vermählt und Vater von drei Kindern: Bictor, geboren 18. Juni 1888, Ludwig, geboren 16. Juli 1864, und Marte, geboren 80.»ecember 18««. Die Engländer können fich üb« deu Tod de« Prinzen Lont« Napoleon nicht beruhigen. Die Zeitungen werden überschüttet mit Zuschriften au« Offiiierskreisen, in denen Lord Tbclmsford wie auch Lieutenant Larry anf da- Schärfste au« gegriffen werden. Angesicht« dieser sich knndgeben- den Erregung «ahnt die „Times" zu kühlerer Be trachtung und wünscht da« Endnrtheil «»«gesetzt zu sehen bi« wettere authentische Berichte über die Kata strophe eingetroffen find. Da« leitende Blatt erinnert cm die von verschiedenen Seiten berichtete Verwegen heit, ja Tollkühnheit, mit welcher der Prinz Gefahren anfgesucht habe. So »«folgte «, nachdem sich ein Trupp Zulu« vor einer kleinen Abtheiluvg unter Oberst vnttler zurückgezogen hatte, auf eigene Faust einen Zulu, den « tu der Entfernung er blickte. er gerreth dabei in augenscheinliche Gefahr, Lieutenant Raw »nd sechs BasntoS mußten ihm nachgeschickt werden, um ihn zn decken. Seine Un- gednld, an den Feind r« kommen, hat wiederholt ähnliche Zwischenfälle hcrvorgerufeo. An« Konstantinopel wird gemeldet: D« Erwirkung de- die Absetzung de- Khedive betreffen den Irade de- Sultan- gingen sehr stürmische Scenen im Ministen al he voran, und der Stnrz Khereddiu Pascha'« wurde von vielen Seiten al» unvermeidlich angesehen. Die mit dem AbsetznngS- Irade gleichzeitig decretirte Aufhebung de- Ker- manS von 1873, welcher dem Khedrve gewisse Prärogative, namentlich in Finanz. Angelegen heiten, einräumt, wird allgemein al« ein an« der Initiative de- Enltan« hervorgiHangener Scbritt interpretirt, dessen Tendenz gegen die Politik Eng- laud« »nd Frankreich« gerichtet fei. Wie die „Daily New«" an« Alexandrien melden, ist die Civilliste J-mail'S auf 50000 Pfd. Sterl. festgesetzt worden ; jeder seiner Söhne «hält 12 000 Pfd. Mit dem entthronten Khedive werden auck der Prinz Haff an und der Finaozmtnister nach Konstantinopel überstedeln. Lrurmumre«, versetzrm-eu rc. im öffentliche« Dienste. Departement de» LultuS und »ffentt. «nterrtcht». Erledigt: die Nebenschulstelle zu Kleingieß hübel der Schandau. Eollator: da« königl. Mini sterium de« EulluS und öffentlichen UnternchtS. Außer freier Wohnung im Schulhause mit Gatten soo Gehalt, 84 kirchliche Accldenzen und 78 kür dm Unterricht in d« Fortbildungsschule. Bei llebenrahme d« Heizung der Schulstude wird dem Lehr« auch da« nötbrg« Heizung-material für seinen Bedarf geboten. Gesuche sind bi« zum 10. Juli an den kSrnql. BezirkSschuImspector Lehmann in Pirna einzureichen: — die Lehrerstelle in Rtchzenhain bei Waldheim. Eollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen, neben freier Wohnung und Garten- genuß, 1000 Gehalt, 816 ^l für 6 Ueberstunderr, 90 ^l für den FortbildungSunterricht und 76 >Sl zur Beheizung d« Schalstube. Gesuch« find bi« zum S. Juli bet dem könrgl. vezirk-schulinspector ve. Kühn in Döbeln eirrzureicberi; — 1) die zweit« Schulftelle »u Glaubitz. Eollator: die oberste Schulbehörde. Die Stell« gewährt »00 ^l vom Schuldi,nfte, freie Wohnung und Gatten; 8) die Nebenschulstelle zu Rostig. Eollator: die oberste Schulbehörde. Die Stell« gewährt 1000 ^l vom Schuldienste, 81 vom Kirchenbierrfte. freie Wohnung und Garten. Gesuche um diese beiden Stellen sind bi« zum ». Juli an den könrgl. vezirkSschulinsprctor Wigand in Großen hain einzureichen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite