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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187907141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-14
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1879
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Erschrlrtt tii-llch früh «'/. Uhr. Leductte» m» »,»«»««, JohauaiSgaff« SS. Lurrchfiuutn, der »«»«1»»« vormittags 10—12 Uhr. Nachmittag« <—k Uhr. Am dt» Nückgaix rto«ri»ndtrr MauL »acht gch dir -ikdactto» a»cht »<rbtndl>ch «nnnhmc der für dir nächft- tvtarudr Nummer desttmmi« Imerote an Wochentagen dis s Uhr Nachmittags, an Lanu- «d Festtagen früh bis '/,v Uhr. I« de» /tttalr» fSr Zus. 7i„ah»t: Otto Klemm. UniverfitLtSstr. 22. Louis Lösche, üatharmenstr. Iv.p. «ur bis '/.3 Uhr. ISS. Uch.ngkr.Tagclilail Anzeiger. Organ str Pokitst. LocalqMchtk, Handel«- md Gkschistrvnkehl. Montag den 14. Juli 1879. «ästige 1«,000. Adsunemruteprei« viertelt. «»/.ML, iu«l. Drinarrlohn ü Mt. durch di« Post bezogen « Mt. Jede einzeln« Nummer 2- Pf. vel^exrmplar 10 «. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postdefdrderung »tz Mk. mit Postbefdrderung 48 Mk. Z,t,r,»e 5gefp. Petitzeil« 20 Pf. Grdhere Schriften laut unserem Prei-verzeudniß — Tabellarischer Latz nack höherem Tarif. Nectame, „Irr de» »tdocilou^ütli, di« Spaltzeile <0 Pf. Inserate find stet« an d. Lrprdttioii zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«auw»r»uüa oder durch Postvorschu^ 73. Jahrgang. Bekanntmachung. Da- «1. Stück de» diesjährigen Rei»»-G«setblatt«» ist bei unS eingegangen und wird dir »um A««Nft d. A. auf dem RaihhauLsaale öffenUich auShüngm. Dasselbe entdült: ^ Nr. ISIS. Bekanntmachung, betreffend die vorläufige Einführung von Eingang-t-llen auf Tabak und Tabakfabrikate, vom 7. Juli 187S. veivzig. den 8. Juli IST«. »er «ath der «tadt LetZzi». vr. Georgi. Etöst. Bekanntmachung. Dir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß oom IS. st. M. ad die Wiudmühleustraße auf > Lract« von dem Königkplatz bi- »ur Ennlienftrabe wegen Neubaues einer Schleuß« für den durch gehenden Fährverkehr bi» auf Weiterest gesperrt wird. Leipzig, dm 11. Juli 187«. »er «ath der «tadt Lei-zt,. vr. Georgi. Langrmann. Bekanntmachung. Di« Jahreszinsen der «töckuer'fche» «ttftuns im Betrage von ca. 3S0 find am 3. September diese- Jahrrst an ..1« Lrtpjtr destadliche, arme, verschämte vürrerSwttiw«' »u vertheUen. »«»seschloffe« find «lmvseu- oder «rmeuunterstützuusS-Em-säurmtnuen. Bewerberinnen haben sich bis »um 4. »u»st d. I. in der «ath« mache lRathhauSdmchgangl an zumelden. Leipzig, den 10. Juli 187». »er «ath der «tadt Leip,t,. vr. Georgi. Wangemann Schluß Lrs Lrichstags. Der ..lange Reichstag" hat sein Ende erreicht. Mit 217 gegen 117 Stimmen ist daß neue Tarif gesetz angenommen worden. Die Umkehr unserer Zollpolitik ist besiegelt. Wie gern sollte nicht lebe» patriotische Herz wünschen, daß die über schwänglichen Hoffnung«, welche sich an dieses Werk knüpfen, m Erfüllung gehen möchten I Leider aber sind die trüben Befürchtungen, welche sich det der ersten Kunde von dem Tarifentwurfe auf- drängt«, durch die Beschlüsse der letzt« Monate nur gesteigert worden. Ein so gemäßigter Mann wie Delbrück hat in der letzt« RelchStagSsitzung die Summe dieser Beschlüsse gezogen; sie lautet in ihrer knappen Sachlichkeit vernichtend für die neue Politik. Allein, est ist in diesem Augenblicke nicht mehr die Zeit, mit theoretisch« Gründen zu streit«. Einstweilen gUt eS, die Wirkungen abzuwarten. Düsterer noch als die wirtschaftliche Lage läßt fich am Schluffe der Session die politische an. Wie optimistisch man immer sich die Bedeutung de» sog. Antrag» v. Frauckenstein zurechtleg« mag, er ist und bleibt ein Sieg der CentrumSpartei. Dem neben den ReichSjustizgesrtz« bedeutsamsten Fortschritte in der Entwickelung de« Reich» ist der Stempel Derjenigen aufgedrückt, welche unsere nationale Neugestaltung br« dahin auf» Erbittertste bekämpft haben, während die treuesten Freunde in der Begründung und dem Ausbau de» Reich« zum größt« Theile verneinend zur Seite steh«. Diese entscheidende Stellung de» Centrum« kann und wird nicht — der Reichskanzler selbst hat Die» mehr oder weniger zugegeb« — ohne Folgen für da» Verhältnis; dieser Partei und der Regierung überhaupt fein. Dieser thatfächliLeu Lage gegenüber haben wir nicht die unverwüstliche Besorguißlosigkeit. welche un» vielfach augrrathen wird. Der deutsche Liberalismus hat die Früchte de» konservativ« klerikal« Bündnisse» zu lange und zu bitter ge kostet! Gewiß hat sich seitdem die Gesammtlage erheblich verändert in Deutschland. In unseren öffentlichen Einrichtung« selbst liest ein starke» Bollwerk gegm eine Reaktion im Stile früherer Jahrzehnte. Aber darum soll« wir e» mit der Gefahr einer derartig« Bewegung doch nicht zu leicht nehmm. So lange Fürst BiSmarck an der Spitze de» Reiche» steht, mag e« seinem mächtig« Emfiuße geling«, den Schaden einer selbst von dem Adg. Gneist al» widersinnig und verwerflich charakterisier« gesetzlichen Einrichtung, wie sie durch den Antrag Frauckmstein getroffen wird, zu paralhfir«. E» ist an der Zeit, daß wir bei de« AuSba» de« Reich» die Selbsttäuschung aufgeben, als ob un» in der Stellung de» Reichskanzler» für alle Zeit« eine so gewaltige, alle« Andere überragende Persönlichkeit garanttrt wäre, wie wir sie gegen wärtig besitz«. Auch verirr« wir uu» nicht zu der vebertreibung. al» ob der Antrag Fraixke»strm bereit» die Zertrümmerung de» ReichSfundamente» rte: ab« wir seh« mit ihm eine Ziit !r innerer Kämpfe Heraufziehen, die unmrm Staat«wesen hätte «spart bleib« soll« lesen Kämpfen ist e» für eine libernle Partei die aste Pflicht, zur recht« Zeit fHle Stellung zu fassen. Die nattoualliberule Part« thut Die», indem sie sich ruhig auf den Boden ihre» alt« Programm» stellt. Welch wunderlicher Wandel auch der Dinge im Allgemeinen sich bemächtigt hat, die nationalliberale Partei hat sich nicht der« ändert. Wohl ab« ist ihre Stellung zur Re- aieruvg eine andere geworden. Wo» sie mit de» Fürsten BiSmcnck verband, Da» w« die Ueberein- stimmung in d« Grundrichtung der auf de» Aus bau de» Reich» abzieleuden Politik. Die nationalliberale Partei ist entschlossen, auch ernerhin mit d« gleichen Treue und Hingebung, wie bi»h«. zum AuSba» de» Reiche« mitnewirken; ab« d« Weg, dm der Kanzler mit der Annahme deS Antrag« Fravckenstein eingefchlaaen, verläßt ene gemeinsame Grundrichtung, steht zu ihr geradezu im Gegensätze. Die Partei konnte auf euifelom nicht folgen, sie wurde, gegen ihren ! Villen, in die Opposition gedrängt. Dazu kam die Haltung, welche der Kanzler im verlaufe der nunmehr abgeschlossen« Session in Bezug aus die iberale Richtung angenommen hat. Sympathisch »ad ihm ja die Forderung« de« Liberalismus nie zewefen; allem au« wiederholt« Ae«ß«»ngen ist deutlich zu «tnehm«, daß « die Zeit gekommen glaubt, auch die geringen Zugeständnisse, welche « nach dies« Seite hin gemacht, mehr oder wenig« Wied« zurückzunehmen. Unter dies« Umständen blieb der Partei nur übrig,^fich auf sich selbst zurück- uziehe». » Fürst BiSmarck hat in fein« wenigen Wort« am Schluffe der Session ein« sehr versöhnlichen Ton angeschlagen. Er hofft, daß trotz der in der Tarifberathuug hervorgetretenen Meinung-ver chicdmheiten man im nächsten Jahre wieder ge meinsam an dm Arbeiten zum Heile de« BaIsl änder Zusammenwirken werde. Die nationalliberale Partei wird den verlaus der Dinge abwarteu Absolute Opposition ist nicht ihr Ziel, sie wird auch in Zukunft Alle» unterstützen, wa» nach ihr« Ueberzengung dem Gemeinwohl« förderlich ist llber da» BertrauenSverhältniß, in welchem fie so lange »ur ReichSregierung gestand«, ist — und Die« ist in uns«« Augen da» beklagenswertbeste Ergebniß der Session — durch die jüngsten Wen dung« auch in seinem letzten Reste zerstört. 117 Stimm« gegen da» Gesetz; 2 Mitglied« enthielten sich d« Abstimmung. Nach Verlesung der kaiserlichen Schlußbotschast durch den Reichs« kanzler wurde die Sitzung unt« dreimaligem Hoch aus vtn Kais« geschloffen. Die nationalliberale Fraktion hat in- olge de» Auftret«« de» Abg. Lvlk in der Don nerstag» Sitzung de- Reichstag» recht peinliche Zerhandlung« zu führ« gehabt, die damit «det«, daß die Fraktion ihr Bedauern au-fprach über die lrt und Weise, wie Herr Vöik gegm die von sractionSgmossm im Reichstage entwickelten Au»- Ührungen polemisirt batte. Infolge diese» Be- chluffe« sind folgende Mitglieder au» der Fraktion ausgelret«: Vöik, Schauß, v.Puttkamer Fraustadt, Serva», Klein, Kreutz, Rentzsch, Bähr (Kassel), v. Ohl«, Bauer, Zinn, Römer (Württemberg), v. Hvlder, Dopel, Jäger (Reuß), Feustel. BerertS am Freitag hatte auch der Abg. v. Treitschke dem Vorstände sein« Austritt angezeigt, weil er in d« Abstimmung d« groß« Mehrheit der Fraktion gegen den Zolltarif ein« verhängnißvoll« poli tisch« Fehler erblicken zu müssen meinte, für wel ch« wie für dessen Folg« « die Verantwortung nicht übernehm« wollte. Ueber die österreichische CabinetSkrife chreibt die ,,N. Fr. Presse": In dem Minister- rathe, welcher am ll. Juli unt« dem Vorsitze de» Herrn v. Stremoyr abgehalt« wurde, ist ein Be- chluß über den Rücktritt de» Cadinet» noch nicht lesaßt Word«. Ueber diese Frage soll «st in :inem Ministerralhe entschieden werden, welcher im Laufe der nächsten Woche unter dem Vorsitze de« Kais«» abgehalt« werden wird. Da» Cabinet ist nach wie vor entschloss«, seine Entlastung zu «bitten, uud zwar mit der Motivirung, daß da» Ergebniß der Wahlen ihm da» längne Ver bind« im Amte nicht gestatte. Daß die Entlastung de» Ministeriums augeuo«»« und »aß Graf Taaste mit d« Neubildung de» Cabinet» betraut werden wird, ist nicht zu bezweifeln. Wie lange ein solche- Cabinet angesichts der Zusammen setzung de» neuen Abgeordnetenhaus«» und nach den Zugeständnissen, welche dm Feudal« bereit» gemacht wurden, sich halten werde, ist allerdings eine andere Frage. Die liberale Partei ist jeden falls, ungeachtet der Einbußen, die sie unleugbar in den Wahl« erlitt« hat, stark genug, um mit Ruhe und Gleichmuth d« weit«« Entwicklung d« Dinge entgegenschen zu können. Die italienische Miuisterkrise ist noch nicht zum endgültig« Abschlüsse gelangt. Bon den in Aussicht stehenden und gestern bereit» auf telmra- phischem Wege namhaft gemachten neu« Miuiswrn stimmt« Canoli, Billa und Baccarini iu der De putirtenkamm« anläßlich der Berathung d« Mahl steuervorlage für die einfache Tagesordnung, durch welche der Sturz de» Ministerium» Depreti» her brigeführt wurde. Die Tage-orduung wurde vou dem destgnirt« Minist« d« öffentlich« Arbeiten Baccarini eingebracht, welcher bereit» io dem am Politische Uebersicht. «otpzt,. 13. Juli. Der Reichstag erledigte in sein« letzten Sitzung am Sonnabend noch einige kleinere Gegen stände und beschäftigte sich im Uebrigen lediglich mit der Beendigung de» Tarifgesetze». Ja der Berathung d« noch rückständigen Positionen de» Tarif- wurden alle Ermäßigungsanträge selbst verständlich abgelehnt, andererseits ab« auch die ErhvhungSantrüge bi» auf einen, nämlich die Heraufsetzung de-Zollsatze» für gewebte Shawl lücher von 300 Mark auf 450 Mark. Die vom Abg. Richter-Meißen wiederum beantragte Er Höhung de» Ochseuzolle» von 20 auf 25 Mar wurde seit«» der Regierung für unannehmbar «klärt und infolge Dessen abgelehnt. Ein Antra; auf Wiedereinführung eine» LumpenauSfuhrrolle wurde «ach ein« ähnlich« Erklärung der Regie rung zurückgezogen. Eine hochpolitische Debatte knüpfte sich «och einmal an da» schließlich »nr Dis kussion gelangende «tgentltche Tarifgesetz. D« Abg Gneist entwickelte «eisterhaft, wie dasselbe sowohl mit demGeiste d« ReichDverfaffnng wie mit den «ver läßlichen konstitutionellen Forderung« deSReichstog» im WOerspruch stehe, gelangte ab« trotzdem ver ein« ebenso künstlich« wie beweiSnnkläs tig« MWvnevtLtio» zu de« Schluffe, daß mau für die Vorlage M»««« müsse. Der Aba. vou Treitschke führte mit gewohnt« warm« Beredt- samkett die Gründe au», welch« seine Abstimmung für da» Tarifgesrtz rechtfertigen sollt«, während der Abg. LaSker nochmal» den Standpunkt der groß« Mehrheit d« «ationalliberal« Partei varlegt«. Den weltau» tiefst« Eindruck ab« machte die vortresfliche Rede, in welcher der Abg. Delbrück feine Abstimmung gegm das ganze Gesetz «otivirte. Dnrchgesetzt wnrde übrig«» noch, daß die Getreidezßlle erst am 1. Jannar 1880, statt am l. Ocloo« 1879, tu Kraft treten. Die Schloß «bstimmnng «gab 217 Stimm« für »ad Korsakoff abhielt. Der Fürst dankte den Osficier« der Miliz für ihre »nermüdlich« Nu» dauer tu der Bildnng ein« bulgarisch« Armee. Eine au» sechs Mitglieds« d« Nationalversamm lung bestehende Deputation wird sich in 14 Tagei nach Petersburg begeben, um dem Ezarm für die Befreiung Bulgarien» vom türkischen Joch« zu dank«. Au» Washington wird gemeldet, daß da» Cabinet in Kurzem die Frage weg« de» Panama- Canal» berath« wird und besonder» die Aus führung de« Canal« unt« französischer Leitung. Wahrscheinlich wird da» Cabinet d« Meinung osficrellen AuSdruck geben, daß man europäisch« Regierung« nicht gestatten dürfe, d« Canal unt« ihre Obhut zu nehmen. Diese Mei nung theilen alle Politiker, welche di« Minist« in dies« Angelegenheit gesprochen Hab«. ES wirk« wichtige Geschäftsinteressen gegm da« französische Projekt und namentlich auch die d« groß« westlichen Eisenbahn. Europäische Mächte werden indessen den Vereinigten Staat« schwerlich die Berechtigung zu einem Verbot gegen die Anlage eine- solchen Canal« zuerkennm. Wenn die Republik Columbien und der Staat Panama die Erlaubniß zur Ausführung de» Unternehmen» ertheil«, so hat eine Einrede au» Washington keinen Recht»bod« Universität und Ueichs-ericht. li Leipzig, 13.Juli. Mit wahrhaft innig« Genugthuung vürf« wir unfern Lesern die ver bürgte Mittheiluna machen, daß die philo sophische Fakultät unser« Hochschule unlängst einstimmig beschloss« hat, dem Leipzig« Ehren bürg«, dem scheidend« Präsidenten deS hiesig« früher« Bund«»- und jetzigen Reich» Oberhandel»- grricht», wirklichen Geheimen Rath vrjur Heinrich Eduard Pape, Excellenz, ihre höchst« äußer« Ehren al» AuSdruck größter Verehrung zu verleih«. Die Ertheilung de» Leipzig« Magister- und Doctortite!» konoris esns» erfolgt hi«, wie un» mttgethrilt wird, ausdrücklich in Aner kennung der hohen Verdienste, welche der a»«ge- zeichnete Jurist durch seine gerechte, umsichtige und thatkräftige Leitung deS nsten allgemeinen Gericht» im wiederhergestellten deutschen Reiche sich einmal um die Ausbildung der Rechtswissenschaft über haupt, dann um dre Sicherung de- Handel- und die Befestigung de« Vertrau«- de» deutschen Bolle» auf de» Reiche» Gerichtsbarkeit für alle Zeit er worben hat. Da» Diplom wird dem verehrten Oberricht« de- Reiche» bei seiner Rückkehr von der jüngst angetretmen Badereise nach Karlsbad durch eine FacultätSdeputation feierlich übeneicht werden. Aus Stadt uud Land. * Leipzig, 13. Juli. Wir haben in der letzt« Numm« mrtgetheilt, wie sich dt« sächsischen bas später I Reichs taaSabgeo'rdneten zu d« Frage de» durch daS I tmlsterrum DepretrS abgelöst wurde, da< I gestellt haben. Heute tragen wir Portefeuille der öffentlich« Arbeiten innehatte. Die »ltramontan« Organe Frankreich» vrr öffentlich« natürlich wnlhschnanbende Artikel gegen die Kammermajorität «nd such« zugleich einen Trost für den ihn« durch die Annahme d<» Jesuitenparagraphen bereiteten Schmerz, indem sie den republikanischen Rednern und namentlich Herrn Paul Bert verschiedene JrrthÜmer nachzuweis« suchen, welche dieselben in ihr« Citaten au» den Schriften der Jesuit« begangen Hab« sollen. Der Minist« hat nun im Senat da» von der Kammer votirte Gesetz eingebracht, ab« nicht, wie angekündigt war, dre Dringlichkeit-erklärung für daffelbe verlangt, wa» er fretlich noch immer thun kann, wmn d»e Vorlage ihren ordnungsmäßig« Weg durch die Abteilung« gemacht hat »nd so dann bi» zur Berathung in pleno gelangt ist. — D« Mmistrrrath hat beschloss«, sich bei d« die Mittheilung über da- Verhalten d« sächsischen Abgeordneten zu dem von Seiten der ultramontan« Abgg. von Franckenstein und Genoss« gestellt« Anträge zu Z. 7 de» Tarifgesetze» nach, wodurch ohne Zweifel gegen die Finanzhoheit de» Reiche» ein empfindlicher Stoß geführt und, ganz im Gegensatz zu dem vom Reichskanzler ursprüng lich proclamtrten Zweck d« Tarifreform. die Matricularbeiträge zu beseitigen, diese beibehalte» »nd befestigt Word« sind, also der Particulari»« mu» ein« «nveikennbaren Sieg erfocht« hat. Für den Franckenstein'sch« Antrag stimmten die Abgg. Ackermann, Dietze. Freae, Grützn«. Günther, v. König, Reich. Richter, Schmiedel, v. Schwarze, dagegen die Abgg. Bebel, Eysoldt, Holtzmann, Kayser. Landmann, Liebknecht. Rentzsch, Stephaut, Streit, vahlteich, Vopel, Wiener. E» stimmt« sonach lO sächsische Abgeordnete für und 12 gegen Enthüllung de- ThierSdenkmal» in Nancy ! den Antrag; die «stere« gehör« ausschließlich d« durch die Herr« LepLre, Ldon Soy und E»ch«y vertreten zu lass«. — Die letzte Numm« de» bonapartistischen Witzblattes „La jeunegarde", welche den Prinz« Napoleon, die Krone auf dem Haupte, konservativen Partei an. X. Leipzig, 12. Juli. Die hiesige Stadtbibliothek hat «blich verschied«« völhig gewordene bauliche Veränderung« «fahr«. Heute mit Bienen »nd ander« bonapartlstifch« Abzeichen I wurde zum «st« Male in diesem Sommer auf umgeb«, darstrllie, ist mit Beschlag belegt wor den und soll wegen Verbreitung aufrührerisch« Embleme in Anklagezustanü versetzt werden Der Sultan hat dem Fürsten Alexander vou Bulgarien bei seinem Besuche «itaetheilt, daß sich in kürzester Frist ein besonder« Abgesandter nach Sofia begeben werde, um b«n Fürsten dm Investitur Berat zu überbrmaen. — Am 8 Juli ist der Kürst in Tirnowa angelangt uud wurde mit außer- ordentlichem Jubelemvsangen : Abend» war die Stadt illumivirt. Am 10. leistete die nationale Miliz dem Fü'st« den Eid d« Treue, woraus Se. Hoheit eine Revue über acht Regiment« Instruier»«, eine Batterie Artillerie »nd eine Schwadron Cavallerie unt« de« Commaudo de» Fürst« Dondukoff- dem Gewandhanse im großen Bibliothrksaale ex- pedirt und rwar nicht mehr im Innern de« Saale« an der Hofseite, wo bi»her die Hauptabfntiguug e> folgte, nicht «ehr im Hintergrunde nach dem Reumarkt zu, wo da- Bureau de» BibliothekarS d« „Porlitiana" eingerichtet war. sondern in d« mit GyoSabaüffen nach d« Antike «nd Gemälden recht aliclassisch geschmückten, durch ein große« schöne» Gilt« von aeschmackooller Schmiedearbeit adgetrenc t« weiten Vorhalle. Die Tischlerarbei ten war« noch nicht beendigt und wurden während der Expeditionsstunden emsig fortge setzt. Die Anzahl der Büchnschränke ist vermehrt, die Tafeln mit den Käst« für Pracht- und Kartenwerke sind theil» ebenfalls vermehrt, thc»l<
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