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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187907160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-16
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1879
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Ersch-tstt titgltch früh 6'/, Uhr. LLducN», »»> <e»«»tN»» JohaoniSgass« SS. »mrchßuude» tza SttSottt»,: Vormittags 10—12 Uhr Rachmitta-S 4—0 Uhr. AM dte »LS»-»« eNvjao»«« «an». scrt»u «achl^^d^Rkdakti«» inchr der für dtt nächft- Nummer deftimmten an Wochentagen dis RachmiNNffS au Sam». M» Festtagen fr«, dis Uhr. I» de, Bttattu für >L»ich»,: Ott» Klemm. UniverffttitSstr. 22. LmttS L-schr. «athariueustt. l d. p. nur dis '/^i Ltzr. Auftage 16,VV0. 1tSeu«r»to,»»rki« viertelt. 4^/, Ml., iucl. Bnngerlohil 5 Mt. durch di« Post bezogen 8 Ml. Jede einzelne Nummer 28 Pf. - Belegexemplar 1« Pf A Äebiihren für Extrabeilagen ohne Postbesbrderung 3« Ml. mit Postbesbrderung 48 Ml. Zostralr Sgrsp- Petttzrile 2» Pf Ütebhere Lchriste» laut unserem Preivverzeichuiß — Tabellarischer Kay nach böderem Tarif. Scclamra unter dem »edactiaurkrich dir Epaltzeile 40 Pf. Inserate find stets au d. Lrprtiti«» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pruvnumorimck- oder durch Postvorschuß- 197. Mittwoch den 16. Juli 1879. 73. Jahrgang. Bekanntmachung, die ««Meldung ,vr Prüfung für de« einj-hrtg-sreimlltgen »tenft detressen». Auf »rund von 8 »1., der Ersatz-Ordnung vom LS. September 187b wird hierdurch zur öffentlichen Kennt«,ß gebracht, daß dieieniaen t««er»ald des Leipziger NegiernngSdezlrkeS «efteünng-pfltchttger» mag«« Leute, welchr ihr« wissenschaftliche Befähigung für den einjährig - srettvilligen Dienst in der bevor- tzchenden Herdstprüsung Nachweisen wollen, ihr Zulaffung-gesuch. in dem zugleich zu bemerken ist, in welchen zl»«1 fremden Etzrache» der fich Meldende geprüft sein will, spätesten- dis ,«« 1. «ngnft diese« Jgtzres schriftlich und »nler genaner «ngnde der Adresse an die Unterzeichnete Königlich« PrüfungS-Sommission (Roßplatz Nr. 11, I. Etage) gelangen zu laffen haben. Der Meldung find im Originale beiuifügen: , Milrtairgeburt-schrm: d. EtnwilligungSallest deS Baterl oder Vormunde- mit der Erklärung über die Bereitwilligkeit und Fähigkeit, den Freiwilligen während einer einjährigen activen Dienstzeit zu bekleiden, auSturüsten und zu verpflegen; e. Führung-au-wei» auf die gesammte seit Vollendung de- schulpflichtigen Alter- verflossene Zeit (durch Zeugnisse von höheren Lehr anstalten, der Polizeiobrigkkit oder Dienstbehörde): ä. ein selbstgeschriebener Leben-Iauf. Im Utbrigen wird noch darauf aufmerksam gemacht, daß Anmeldungen nur von Denjeniaen berück sichtigt werden können, welch« da» 17. LedenSjntzr dt- zn« I. «ugnft I. A. polenden. in d«» 2». Lebens- jstzr «der n»ch nicht etngetrete» sind. Zur Prüfung selbst erhalten die Angrmeldeten seinerzeit Vorladung. Leipzig, am 10. Juli 1878. Kdnigltche PrüsungS-Lommtssto« für Ginj-Hrtg-Sreiwilige im NegternngSdeztrle vei-ztg. von Seckendorfs, Leudmann, Sraul. RegierungSrath. Major. Bekanntma chuna. die «rtzrdnng des 1. Termtns der städtische« »rundftener detr. Nachdem die Veranlagung der städtischen Grundsteuer so weit vorgeschritten ist, daß die Schätzung-karten in den nächsten Tagen den Betheiligten werden zugefertigt werden können, haben wir unter Zustimmung der Herren Stadtverordneten beschlossen, «« 1. »ngnft a. v. die eine Hälfte der in L Terminen alljährlich zu entrichtenden Grundsteuer zur Ginhebung zu bringen. Wir geben diesen Beschluß mit dem Hinweise bekannt, daß nach 8- 40 deS AnlagerrgulativeS durch Reklamation gegen die Veranlagung die Zahlung der veranlagten Steuer nicht aufgehalten wird, vielmehr mit Vorbehalt der späteren Erstattung de» zu viel Gezahlten an den bestimmten Terminen erfolgen muß. Leijqtg, den 18. Juli 1878. Der »attz der «t«dt Letpxta. v,. Georgi. Mrsselschmidt. Bekanntmachung. Da- 83. Stück d«S diesjährigen ReichS-Gesetzblatte- ist bei un» eingegangen und wird di- zn« «ngnft d. I. auf dem RathhauSsaale öffentlich auShängen. Dasselbe enthält: Nr. 1311. Gesetz, betreffend die Verfassung und die Verwaltung Elsaß-Lothringen-, vom 4. Jul, 1878. Nr. 131L. Gesetz, betteffend Abänderungen de-Reich-hau-ba1t--Etat» und de» Land«ShauShalt»-Etat- von Elsaß Lothringen für da- Etat-jahr 1878,80. Vom 5. Juli 1878. Leipzig, den 14. Juli 1878. »er N«ttz tzer Et«»t Leipzig. Vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. k 100 K 1b b 141 18 3 1 Im Monat Juni d. I. gingen bei der Armenanstalt ein ». «n Geschenke«: 83 „Antbeil au- einer Ecatcaffe von H." - — - von Herrn ve. Albert Müller, - — - Lerglnch-zahluna von Frau D.. durch da» König!. Bezirksgericht. - — - dergleichen von Fräulein M., durch dasselbe, - — - eine Differenz betreffend, au» Hotel Hausse. d. «u der «rmencaffe gesetzlich z«s«Iendeu Gelder«: für Mustkerlaubniß und Gestattung von Schaustellungen, durch den Nath, divers« Strafen wegen Eonntaa-entheiligung. durch denselben, dergleichen, durch da- Könial. Bezirksgericht, Erlös für zwei const-cirte Rebhühner, durch dasselbe. 40 40 281 73 Leipzig. den>. Juli 1879. Ln» «rmendtreetortnm. Ludwig-Wolf, Stadtrath. Lange. Bekanntmachung. Am 10. d. M. ist durch Herrn Jukizrath Advocat Orhme der hiesigen Armenanstalt der Bettag von soo Mark al» Legat der am 16. v. M verstorbenen Frau Lhgrlotte Wtlhelmine Kretschmann ged. Nousset überwiesen worden, wa» wir mit dem Ausdrücke de- herzlichsten Danke» hierdurch zur öffentlichen Kenntniß bringen. Leipzig, den 14. Juli 1878. La» «rmendtrectortnm. Ludwig-Wolf, Bors. Hentschel. Jur Wahldrwe-uuß iu Preußen. Nach den übermäßigen Anstrenanngen der Reichs« tagSsession ist der politische» Welt jetzt eine Er holungspause vergönnt. Lange wird fie mcht danern. Den» im Herbst stehen di« Reuwahle» zm» Land tage bevor »ad die Borberettnogen für die Dahl- bewegnng werden frühzeitig begonnen werden müssen. Man wird einer sehr tiefgehenden Wahlbewegung eatgegenseheu dürfen, denn schroffer al- jemals sind die politischen Gegensätze augenblicklich zugespitzt «ud die Znsaonnensetzuug der künftigen preußischen Bolk-vertretnng muß von entscheidendster Bedeu tung werden für die fernere Entwickelnng de- deut schen Staat-leben». Die Verstärkung der Confer- vativen wird den rückschrittlichen Lans beschleunigen, ein dev liberalen Parteien günstige- Wahlergebnis ihn hemmen und mäßige». Die confervativ-ultra- montane Coalitton, me soeben im Reich-tag auf wirthschaftlichem Gebiet den großen Triumph ge feiert, wird nicht säumen, im preußischen Landtag aus anderen politischen Gebieten ihren Wechsel z« präsentsten. Im preußischen Landtag wird eS noch klarer al» im Reich-tag zum Vorschein kommen, inwie weit die wirthschaslliche Reaktion mit einer allge mein politischen Reaction Hand in Hand geht, und eben dafür muß der Ausfall der Wahlen von entscheidender Bedeutung werden Bor dem Ab- geordvetenhause wird da- neue Ministerium Karbe bekennen müssen-; insbesondere wird e» sich hier zeigen, bi- zu welchem Grade der Personenwechsel rm EultuSmlnisterium einen Systemwechsel in sich schließt, ob die kirchenpolitische Gesetzgebung dem Ansturm der Mtramontanen und Confervativen Stand hält; hier wird eS sich ferner zeigen müssen, wie die Regierung zur Fortführung der Berwalt»ngSresorm steht. Bet diesen und vielen anderen wichtigen Fragen wir» klarer Ausschluß verlangt werden müssen, wohin die dentsche Politik «nter dem Anstoß der nene» Wendung treibt. Der EutwickelungSproceß, der im Reich-tag »nr eingeleitet worden, wird im Landtag seine Cousequevren offenbar« »ud der letztere »nter diesen Umständen eine Bedeutung gewinnen, wie sie LaudtagSsesfiouen selten eigen ist. Die Confervativen mögen iu Erinnerung an die ansehnlichen Erfolge bei den jüngsten Reichs- tag«wahlen fich zn den schönste» Hoffnungen be rechtigt glauben; fie mögen erwarten, m dem Saftigen Abgeordnetenhaus« ebenso stark vertreten z« sem. wie iu dem letzten Reichstage; indeß die Stimmnngen »ud Strömungen im Volk sind viel zu. unsicher und unberechenbar, zu mal tm gegenwärtigen Angenblick, al« daß «st untersuchen mögen, ob jene Hoffanrigen berechtigt sind Nnr darauf wollen wir Hin weisen, daß die AnSfichten für die Conservativen doch insofern ungünstiger sind als bei den Reichs tagswahlen, weil der Socialistenschreckeu nicht mehr iu dem Maße wie früher seine Wirkung üvt und weil die wirtschaftlichen Fragen, die eine ko tiefgehende Verwirrung und Trübung in den poli tisch« lieberzeugungen und Anschauungen hervor, gebracht, die Landtag-Wahlen »»möglich in dem «rade beherrschen ktzunen wie die Rcich-tags- wählen. Gleichwohl verkennen wk durchaus nicht, »aß den liberalen Parteien die äußerste Krastan- spannung vöthig sein wird, um ihren parlamen tarischen Befitzstttnd zu wahren. pellllschVUtdrrsicht. I». J-Ii. Die Neugestaltung de- preußischen Staat-Ministerium» ist nunmehr durch Er nennung de- Herrn v. Puttkamer zum Cnltu»« minister und de- Herrn LuciuS zum landwttth- schaftltchen Minister, sowie die Uebertragung deT Handelsministerium» an de» Präsidenten de- ReichS- kanzleramtes, Hofmanu, vollendet. Gleichzeitig wir» mit Bestimmtheit versichert, daß der Präsident de- Reich-tag-, Herr v. Seydewitz, zum Nachfolger de- Herrn v. Puttkamer al- Oderpräfident von Schlesien erkoren sei. Die Herren v. Seydewitz »ud LuciuS verlieren durch ihre Beförderung ihr Mandat al- Abgeordnete und da« bisherige ReichS- tagsprästbium wird somit jetzt nur noch durch Herrn v. Franckenstei» repräsentirt. Der Reichskanzler scheint jetzt mit dem Ge danken der zweijährigen Budgetperioden für da- deutsche Reich Ernst machen zu wollen. Der Plan ist am Sonntag bereit- im Bunde-- rath zur Sprache gekommen. Da eine Verfassungs änderung in Frage kommt (Artikel 69 besagt: „Alle Einnahmen und Ausgaben de- Reichs müssen für jede- Jahr veranschlagt und auf den Reich-« hau-halt-etat gebracht werden" und muß also ab geändert werden), so ist eine Zweidrtttel-Mehrhett rm Bunde-rath nothwendig, die sich aber wohl ohne große Müde zusammrnbringen läßt. Eine andere Frage ist, ob da- Centrum in der nächsten Reich-tag-sesston sich geoergt zeigen wird, auf die Verlängerung der Etat-Perioden einzugehen. Von der liberalen Seite de- Hause- weiden sicherlich nur sehr wenige Mitglieder dafür sein. Dagegen werden wohl die Confervativen ohne Unterschied der Fractiouen sämmtlich betflimmen. Da- Reich-fchatzamt hat seine Besetzung schneller gesuuden, al- noch vor wenigen Tagen er wartet w«rde. Zum Uoterstaat-fecretair ist der Geh. Oberfinauzrath Scholz vom pre»ßischeu Finanzministerium, zum Dttector Geh. Rath Burchard vom Reichskanzleramt ernannt worden. Jener wird 20.000, dieser 15,000 Mark Gehalt haben, ohne Wohuung-geldzufchuß, ferner werden sechs Vortragende Rälh« und süuf ständige Hüls-, arbeiter au« dem «eich-kauzleramte herüberge- nommeu, resp ne» angrfiellt. Mao erwartet jetzt alle Tage die Ernennung des bisherigen Dttector- der Kinanzabtheilnng de- Reichskanzleramt-, die be kanntlich in der neuen Behörde aufgeht, de- Geh. Rath- vr. Michaeli-, zum Präsidenten der ver- waltnng de- Reich-- Jnvaltdenfond-. Wa- die Zuständigkeit de- Reich-schatzamt- aulangt, so ge bührt demselben da« Staat--Taffen- und RÄ- nung-wesen, die Bearbeitung der Zoll- und Steuer- fachen, soweit r< dabei auf die finanzielle Seite ankommt, der Münz«, Reich-papiergeld- »nd Reich-, schulden-Angelegenheiten, sowie die Verwaltung de- Reich-Vermögen-, soweit dieselbe nicht von andern Behörden geführt wird. De» Reich». kanzleramte verbleiben alle Angelegenheiten der inneren Reich-Verwaltung, welche di-her von dem« selb« verwaltet und dem Reich-schatzamt nicht überwiesen find. E- wird also in Zukunft bezüg lich der Reich-angelegenheiten ungefähr diejenige Zuständigkeit besitzen, welch« iu Preußen du» Ml« utsterium de- Innern besaß, ehe sür Unterricht-» und Medicinal-Aagelegenheiteu, Handel, Gewerbe und Lavdwirthschast besondere Ministerien gebildet wurden. Die „Norddeutsche Allgem. Zeitung" findet es charakteristisch sür die Gchlußabsttmmung Über den Zolltarif, daß sich unter den Gegnern der Vorlage alle Diejenigen befinden, deren staats feindliche Tendenzen bei jeder Gelegenheit «nver- hüllt zu Tage treten, nämlich S Polen, 5 Welfen »nd 6 Socialdemokralen. Mit dem Borwurse der Staat-feindlichkeit sollte doch eine Majorität, bei ver da- Centrum die ganze Hälfte bildet, außer ordentlich vorsichtig sein. Als e- sich um den Söbutz de- Staat- gegen di« socialdemokratische Gefahr handelte, da verweigerte die eine Hälfte der heutigen Majorität dem Staat die Waffen der Abwehr. Es wir» sich bald, noch vor dem selben Reich-tag, wieder um da- Soclalistengesetz handeln, »nd wir sind begierig, wie sich o,e eine Hälfte der staat-treuen Majorität dieser Frage gegenüber benehmen wird, seit sie zur Regierungs stütze geworden. In den nächsten Tagen steht die Stichwahl in Bre-lau bevor, bei der e- sich um einen Nationallibcralen oder einen Socialdemo kraten handelt. Da- Centrum hat die Parole der Stimmenthaltung auSgeaeben und könnte da durch leicht die Wahl de- Letzteren herbeisühren. Da- ist die Majorität, die den Staat gegen seine liberalen und sonstigen Feinde Vertheid,gl! Auch über da- Welfenthum sollte man etwa» milder »rtheileu, angesichts einer Verständigung, deren Hanptträger der Adg. Windthorst ist. Die ReichStagSwahl von Nenstadt a. d. Waldnab wird immer interessanter. Da- Wahl programm de- extremen Pfarrers vr. Schäsler, welcher dieser Tage sür den bayerischen Landtag gewählt worden tst, richtet fich direct gegen da- Centrum, wie gegen d»e Reich-Verfassung. Der Cauvidat will dem Centru« nicht bettreten, an der Bildung einer bayerisch-klerikale« ReichStagS- sraction arbeiten »nd endlich die Wiederherstellung der „vollsten Selbstständigkeit Bayern-'/anstrebrn. Letztere- natürlich nnr ans gesetzlichem Wege. E» mag übrigen- daran erinnert werden, daß anchder verstorben« letzte Mandats-Inhaber von Neu stadt a. d. W., vr. Lknduer, und der zeitweilige Vertreter von Rosenstein, vr. Ratztnger, bei de» Wahlen von 1877 den Eintritt in da- Eentrum zu verweigern versprochen hatten; Beide traten nachher doch ein, da- Schicksal de- vr. Notzinger ist bekannt »nd wnrde dnrch die „Germania" noch kürzlich in Erinnerung gebracht, vr. Schäsler ist übrigen- ein Mann, dem man bei solchen Dingen Ernst zutranen kann, entschiedener Anhänger der katholischen Volk-Partei de- vr. Sigl, in allen Confequrnren Der Satz, daß die nenen Zölle, ganz abgesehen von der Krage ihrer wirthschast«- politischen Richtigkeit oder Unrichtigkeit, ein auf- lösende- Moment für die Cevtrum-fraction sind, wird sich allem Anschein nach namentlich auch in Bayern bewahrheiten. Uebereinstimmrnd wird von den Organen de« Grasen Taasse bestätigt, daß der künftige öster reichische Eabiaet--Ches jetzt uach Vollzug der Wahlen daran geht, auS der noch ungeklärten Menge von Elementen, die in ihrer Gesammtheit da- künftige Abgeordnetenhaus bilden werden, jene Parte, der „reinen Confervativen" zu cou- str»iren, die, seinen Zielen entsprechend, weder allzu weit nach recht- noch allzu weit nach link- neigen soll, um die richtige Mitte zwischen Ver fassung-treue und Regierungsgefügigkeit einzu- halten. Wie und ob überhaupt Graf Taaffe in der Lage sein wird, diese Ausgabe zu lösen, darüber herrscht selbst bei den Ossiciösen Zweifel; denn wenn auch die Wahlen vollzogen sind, erklären sie, könne mau doch bei den vielen neuen Elementen, die in den Reich-ralh entsendet wurden, und bei der veränderten Stellung der Wiedergewählten kein definitive- Urtheil über den Charakter de- neuen Hause- fällen. Den Verlaus, den die rumänische Juden- srage zu nehmen droht, verfolgt man in Oester reich mcht ohne Besorgniß. Gewiß besteht da- österreichische Cabinet nicht weniger als irgend ein andere- darauf, den Art. 44 de- Berliner Ver trag- verwirklicht zu sehen; aber al- unmittel barer Wandnachvar Rumänien- kann e- sich auch leicht von der bedenklichen Gährung überzeugen, die in den vereinigten Fürstenthümern herrscht, von der Abneigung, die alle Kreise der Bevölkerung der Befreiung einer Rare entgegenbringen, die in ihren Augen nur au- Wucherern und Branntwein händlern besteht. Ein verstärkter Druck von außen müßte entweder die Auslösung der Kammern ooer den Sturz de- Ministerium- Bratiano zur Folge haben. Die russische Regierung scheint entschlossen, da« Zerwürfniß mit Serbien nicht schlimmer werden zu lassen. Die Entrüstung, die tu Belgrad nicht mit Unrecht über da- willkürliche Boraeheu de- rusfischen Generalgouverneur» in der Frage der Grenz-Reguliruug herrschte, ist durch eiue russische Note beschwichtigt worden, in welcher die kaiserliche Regierung sagt, fie sei der Auficht, daß da- Vor gehen de» Generalgouvcrneur» ein übereilte- ge- wesen. Die russische Regierung schlägt zu gleicher Zeit eine neue Regulirung de- in Frage stehenden Theil- der serbisch-bulgarische« Grenze vor und erbietet sich, alle streitigen Kragen einem Schieds richter zu überweisen Wie au- Konstautinopel telegraphisch ge- meldet wird, liegt der Einsetzung- Urkunde für den Fürsten Alexander von Bulgarien ein Schreiben de- Großvezir- bei, in welchem dem Fürsten die Rücksicht ans da- Wohl der in Bul garien wohnenden Muselmanen besonder» anem- psohlen wird. — Der Erzbischof Grasselli hat ein Schreiben de- Papste- au de» Sultan überreicht, in welchem der Papst seine dankende Anerkennung Uber die Haltung der Pforte in de« hassunistifcheu Kirchenstreit« au-spricht. — Gerüchtweise verlautet, der Sultan habe Mahmud Damat Pascha, welcher f Z al- Gouverneur uach Tripolis verbannt wor-
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