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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187907219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-21
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1879
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»rschetvt tL-llch früh e»,. Uhr. Lrdurü»» »»> Levktvt«! JvyanniSgast« SS. Norrchstaade» in Lr-acAa,. vormittag» 10—12 Uhr Nachmittag» 4—6 Uhr. Dar dt« XüSgad« kni«r1and«rr Maim sacht« »achl ft» d»« »«»«twa nicht »«rvladtich. me der für die nächst- >e Nummer bestimmten itr an Wochentagen dis Nachmittags, an Sonn- ' , frÄbis'/.«M,r. A> de» FiUaik» ste Z»s. X-aahme: Ott» Stemm. UaiverfitLtSstr. 22. ÄNliS Lösche, Katyarineustr. I8,p. nur bis v,3 Uhr. VciMgtr.Tagtbla« Anzeiger. Organ fir Politik, Localgeschichk, Haudklr- and Grschäst-vtlkrhr. «ufl,se 16,0«-. Xöa,«e»trtt»»rki, meriell. 4'/»NL, incl. Brmaerloh» 5 E. durch die P»S dc-oge» « M. Jede einzelne Nummer 25 Di- Belegexemplar 10 Pf. GebtWreu für Lxttabeilag» oh«e Postbefürderung so ML. mit Postdcsvrderuug 48 Mt- Icherate Lgrsp. Petitzeil« 20 Df. Größere Schritten laut «rsere» PreiSverzeichmß. —TabeLanlcher Satz nach höherem Larif. Nrrlamn» »atrr trm Uedatttaxßetch die SpalHeile 40 Pf. Juseralr find stet» an d. Ee»e-ttt«a zu senden, — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pr»ennm«n»S» oder durch Postvorschuß- 2V2. Montag den 21. Juli 1879. 73. Jahrgang. Bekanntmachung. Der diesjährig« iuteruattouale Pr»dur»eum»rst in Leipzig wird «outa,. tze» L8. J»U h. I in den Räumen de» alten SchützenhauseS hier adgehalten. Leipzig, den S7. Mai 187V. Der N«td »er «ta»t Leihst«, vr. Georg». Richter. Bekanntmachung. Die Zinsen der Frege'schen Stiftung zur Belohnung treuer und unbescholtener Dienstboten, welche mindestens LO Jahr« hindurch bei einer oder doch nur bei zwei Herrschaften in hiesiger Stadt im Dienste gestanden haben, sind am 30. August d. I. in Brträgen von mindestens SV zu vertbeilen. Empfangsberechtigt find nur wirkliche Dienstboten, d. h. solche, welche zur ausschließlichen Leistung häuslicher Dienste gedungen find und bei der Dienstherrschaft Wohnung und Kost haben. Bewerbungen find b»S zum SO. d. M. unter Beifügung von Zeugnissen der Dienstherrschaften bei unS anzubringen. Spätere Anmeldungen sowie Beverbunaen von Dienstboten, welche auS obiger Stiftung bereit- einmal belohnt worden find, können nicht berücksichtigt werden. Leipzig ben s. Jul» 1878 Der Math »er Gtadt LeipztO. vr. Georg». Richter. politische llledersicht. «ei»,«,, so. IM. In einer seiner letztenVersügnngen forscht der Minister Friedenthal den Ursachen vom Rückgang der Rente de- landwirthschaftlich benutz ten Grundbesitze- nach »nd schreibt einen wesent lich«» Antheil daran der N.-igung zu kostspieligen Einrichtungen, BetriebSapparaten und luxuriösen Bauten zu. Man ersieht auS dieser Verfügung wieder, wie der Minister Friedenthal auf ganz anderer und richtig«« Führte war, den aus der Landwirthschast lastenden Druck zu erleichtern, als der Reichskanzler, der allein in den Getreidezöllen da- heilende Recept für den Grundbesitz erolickt. Die Ursachen der gedrückten Lage der Landwirth- fchaft sind mannigfaltige und tiefliegende ; mit dem HmwetS auf die unverhältnißmäßige Höhe de- AnlagecapitalS aber hat der Mmister Friedenthal sicher einen sehr wesentlichen Punct berührt, und eS wäre heilsamer gewesen, man wäre nach diesem Vorbild den wahre« inneren Ursachen de- Dar- ntederliegenS der Landwirthschast nachgegangen, anstatt baß man durch die Getreidezölle den Ge- sundungSproceß nur avfgehalten und eine falsch« Arznei aus eine schlecht diagnosticirte Krankheit an gewandt hat. Die ReichStag-wahl in Bre-lau ist wieder auf einen Socialdemok raten gefallen. Die engere Wahl zwischen dem Eandidaten der vereinigten liberalen und konservativen Parteien, Leonhard, und dem Candidateu der Socialdemokraten, Hasen- clever, hat für letzt««» entschieden. Die Social- demokratcn brachten e- bei der engeren Wahl zu einem Zuwachs von 2185 Stimmen, während ihr Gegner nur einen solchen von 7l6 «rang. ES liegt nahe, zu forschen, woher dies« starke Zuwach- für die Socialdemokraten bei der Stichwahl ge kommen ist, und da man unmöglich annehmen kann, daß die Partei selbst so viele ueue Anhäng« bei der zweiten Wahl aufzubieten »«mochte, nachdem sie sicher scbou be» der ersten ihr Möglichste- geleistet, so ist d« Gedanke nicht abzuweisen, daß in dem Plu« von 2185 Stimmen ein gut« The»! jener 2933 Stimmen enthalten ist, die in der ersten Wahl für den Eandidaten der Ultramovtanen, Hager, abgegeben worden. Ossiciell hatte die ultra- montane Parteileitung Wahlcntbaltung proclamirt, allein eS kann kan« einem Zweifel unterliegen, daß eine große Anzahl von CenlrumSwählerv dieser Parole nicht gefolgt »st. Die BreSlau« Wahl zeigt, waS die Gocialdemokratie auch »nt« der Herrschaft de- SocialisteugesetzeS noch zu leisten vermag. Man ist, seitdem daS Sociattstengesetz die lärmenden Kundgebungen der Revolution-Partei »vterdrUckt hat, nur zu geneigt, den heutigen Stand dies« Bewegung zu unterschätzen, ihre Lebenskraft für «loschen zu Hallen, »nd «sieht nun an diesem Beispiel, wie »mgerechtfertigt jene opti «istische Auffassung ist. Bei der Neuwahl eine- ReichtagSabge- ordneten im 7. Hannover'schen Wahl kreise (Nienburg rc.) an Stelle de- verstorbenen vr. Niep« wurden nach dev amtlichen Fest stellung«» 8051 Stimmen abgegeben, von denen Gutsbesitzer Frhr. Langwerth von Gimmern auf Wichtrioghause» (Particularist) 5825 St. n- hiat; auf den Gegenkandidaten Grossist Werstln (a«t.-lib.) fielen 2200 St. Der Erster« ist somit gewählt. Znr SEerrrichtsche» TabinetSkrise schreibt die „N. Fr. Pr.", daß Graf Taaffe nach Böhmen gereist sei, angeblich, um einige Tage auf seine« Tute Ellischa» zuzubrtnaen. Der Mmisterrath, in welchem üb« da- Gehen und Bleiben deS Mi nisterin»- entschieden werden sollte, ist demnach für die nächsten Tage nicht zu «warten. Die Krise scheine nichtsdestoweniger nicht beseitigt, sondern nur vertagt zu sein. Wie d« „Nat-Ztg." au- Paris telegraphisch gemeldet wird, wünsche der fr»»züfische KriegS- «iaister, General Gre-leh, sem Portefeuille »tederzulege», um eine General-Inspektion zu «halten, worauf d« eigeutliche Candtdat Gambetta'S, der ehemalige CorpScommandant in Lyon, General Favre, zum KciegSmlnist« «nannt werden solle. Die Deputirtenkammer votirte einen Credit von 35,000 FrcS. für die inter nationale Kunstausstellung in München. — Der Gesetzentwurf Ferry'S, betreffend die Zu sammensetzung d«S höheren UnterrichtsratheS, wurde mit 363 gegen 168 Stimmen angenommen — Der SenalSauSschuß für die Vorlage wegen der den Fahnenflüchtigen »nd Widerspenstigen der letzten acht Jahre zu gewährenden Amnestie ist am Donner-tag gewählt worden. Dabei gab der SciegSministn General GreSley einige Erläute rungen: Die Zahl der in Frage kommenden Leute beläuft sich aus 51.000; die meisten sind von der Reserve «nd haben eS sich zu Schulden kommen lasten, sich zu den 28 «nd 14 tägigen Hebungen nicht zu stellen. I« Departement der unteren Pyrenäen allein sind eS 5000 Mann, fast alle Basken, die nach Südamerika gegangen sind, um dort ihr Glück z:. -nfu.oen. Sin Telegramm auS Brüssel bestätigt die be reit- gestern von unS nach oer „Frkf. Ztg." ge brachte Mittheilung, daß der »«haftete Banyamme eingesteht, Placate mit Drohungen gegen da- Ledeu de-König- angeschlagen zu haben. Zu gleich hat derselbe Personen au» dem Jesuiten- collegium in der Ursultnerinnenstraße beschuldiat, ihm die Placate und Geld -»gestellt zu haben Es at in Folge dessen ein« zweite gerichtliche )au-suchung »u dem Iesuitencollegium stattge sunden, bei wÄch« ein jesuitischer Bibliothekar vnhastet wurde. DaS englische Uuterh»«- hat die Armee- di-ciplinvtlt in dritter Berathung nach lang« Debatte ohne besonder« Abstimmung an ge nommen. Ja der Freitag-- Sitzung d« italienischen Deputirtenkammer wurde, wie deren- tele graphisch gemeldet, die Berathung der Mahl steuervorlage fortgesetzt. Im Fortgange d« Sitzung genehmigte die Deputirtenkammer den Gesetzentwurf, betr. die Aufhebung der Steuer auf die niederen Getreidesorteu, vom 1. August 1879 ab. Sodann wurden die »wet Artikel de- vom Mtni sterium eingedrachten Zufatzeutwurfe- angenommen, nach welchen die Maylsteu« vom 1. Juli 1880 um ev§ Brertel ihre- Betrage- herabgesetzt und vom 1. Januar 188t gänzlich aufgehoben wird. Darauf wurde beschlossrn, d»e geheime Abstimmung üb« den gesammtcn Entwurf auf Wunsch de- Ministerpräsidenten so lange zu v «tagen, bi- die Deputirtenkammer die defiaitive Abstimmung üb« die Gesetze, betreffend den Einschreibrsiempel »nd die Alkoholtaxen, sowie betreffend die Münz conventtou vornehmen kann. Die „Agence Russe" sagt, wenn die aus wärtigen Journale von ein« medergesetzten Com mission für politische Reformen sprächen, so sei die- wohl eine Verwechselung mit dem Minister-Eomitö, welche- sich mit den durch die letzten Attentate nothwendia gewordenen Maß regeln zu beschäftigen gehabt habe. Bevor und de- gleichnamigen Gouvernement- für die Dan« de- dort abzuhalteuden Jahrmärkte-. Der General «hält hierbei dieselben Rechte, wAche durch den UkaS vom 17. April den anderen zeit weiligen Generalaouverneuren »«liehen worden sind. — Die Botschaft« Graf Schuwaloff und von Oubril haben einen zweimonatlichen Urlaub und der Botschaft« v. Nowiko ff einen drei monatlichen Urlaub «halten. In Ik»»sta»tiu«pel ist neuerdings eine Groß- ezierS-Krise auSaebrochen. Khcireddin Pascha hat am DonnerStag seine Demission gegeben, und er ist, wie man auS der türkischen Hauptstadt meldet, die-mal entschlossen, dieselbe auch aufrecht zu «halten, wenn nicht gewisse Bedingungen, an die er sein Verbleiben im Amte knüpft, «füllt werden. „Die Versuche", heißt cS in der betref fenden Meldung, „den Großvezier zum Verbleiben zu bewegen, scheitern an dem Widerstand« Khei- reddin Pascha'-, welch« die Erklärung abgegeben hat, er werde nur dann im Amte verbleiben, wenn man ihm gestattet, ein homogene- Mini sterium zu bilden, »nd fall» der isultau sich entschließt, zu herrschen, ohne zu regieren." — Einer weiteren Meldung zufolge wird beträcht liche» türkische- Kriegsmaterial an die griechische Grenze befördert. Auch wird mit der Entlastung d« Reserveredif» bi» zur Lösung d« griechischen GrenzregulirungSfrage innegehallen. Die Pforte hat ihren Commistären in Zeitun weitau-gedehnte Vollmachten zur Ertheilung einer Amnestie au die Rebellen erlheilt Die rumänische Regierung hat eine lange Note an o,e Mächte gerichtet, al» Antwort auf die Vorstellungen, welche der vsterreichffche Gesandte im Name» d« übrigen Mächte wegen der Aus führung de- Artikel» 44 de- Berlin« Vertrage* m Bukarest gemacht hat. Ja dies«, v«- muthlich vor d« Miutstnkrisi» abgesandte» Note führt die rumänische Regierung nach dem „Daily Telegraph" Folgende- a»S: Seit dem Pariser Frieden habe Rumänien alle Kraft zur Herstellung d« Ordnung in Innern und nach Außen anwenden müssen; Reformen seien aus allen Gebieten eingeführt, die Finanzen »nd die Armee geschaffen und organisirt; die Bauern seien «man- cipirt und erfreuten sich jetzt aller politischen und bürgerlichen Rechte. Nach einem Rückblick auf die Thätigkeit Rumänien- im letzten Kriege kommt die Note aus den Berliner Longreß, welcher die Ru mänen aussorderte, sofort die jüdische Frage zu lösen. Da- sei ein Fehl« gewesen, denn die Emancipation sollte allmälig »nd in ein« Zeit größerer Ruhe vorgenommen werden und e- wäre viel besser ge wesen, wenn der Congreß seine Wünsch« in da- Protokoll statt in den Frieden-Vertrag selbst aus genommen hätte. Die Emancipation d« Juden »n Rumänien könne nicht mit der Befreiung der Völker de- Orient- verglichen werden, weil diese seit lang« Zeit im Lande wohnen, da- nur durch einen fremden Eroberer unterjocht worden sei, wäh rend die Juden in Rumänien Fremde sind, welche seit Kurzem erstzum Zwecke de- Handel- in- Land kamen; nur wenige leben seit mehreren Generationen in dem selben. Dann folgt eine Geschichte d« Juden in Rumänien und zum Schluß die Erklärung, daß die Verleihung politischer Rechte an dieselben dem Staate gefährlich werden müßte, da die Juden von Außen beeinflußt würden; die völlige Gleichstellung dcrselden mit den Rumänen fei erst möglich, wenn sie sich der rumänischen Nation assimiurt hätten, und die Regierung hofft de-halb, daß die Mächte keine An spräche absoluten Charakter-, welche von Außen kommen mögen, unterstützen werden. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 20. Juli. Wir »«nehmen, daß da königliche Ministerium de- Jauern »a Dre-den die von dem Preisgericht der hiesigen Sunstgewerbe- - - -, an I A»-stell«ng beantragten 38 silbernen Medaillen, neue politisch« Reformen zu denken sei, müsse s 86 bronceneu Medaillen »nd 173 Ehren- «st da- Terrain gereinigt sein, auf dem die selben entstehen solle». Auch die durch ver brecherische Verbindungen geschaffenen Hindernisse würden nicht von dm ruhigen Zielen heilsam« Reformen ablenken, wie scheu die vorgenommeue Ersetzung der Kopfsteuer durch andere Steuern zeige. Wed« Voreingenommenheit, noch über« legung-lofe Ungeduld könnten dabei bestimmend sein. — Osficröse Peter-burg« Eerrespondenzeu ver sichern, e- sei nun beinahe gewiß, baß da- Feuer in Jrkut-k von Nihilisten angelegt worden sei. Mehrere verdächtige Personen sind arretirt worden. Be» den Bränden in Orenbura »nd Ural-I wurden einige Individuen, in deren Taschen man Schweselsäden, Pechkränz« und andne- Material zu Brandstiftungen fand, dom wüthenden Volke ohne Weitere- in die Flammen geworfen — Sin kaiser lich« Uka- vom 14. d. ernennt den Generaladju- tanten Jgnatiesf zum zettweiligen General- gouverneur d« Stadt Ni-Hni-Nowgorod diplome für die zur Prämiirung vorgefchlagenen Aussteller bewilligt hat »nd e- dürften nunmehr die Namen dn Prämiirten bald öffentlich mitge- theilt werden. Da- Ministerium hat ferner seine Geneigtheit au-aesprocheu, dem Anträge auf Ec« theilung von Eyrenbrtefe» für solche Arbeit«, welche an d« Herstellung der prämiirten Gegen stände betheiligt gewese«, zu entsprechen. * Leipzig, 20. Juli. Auf d« Berliner Bahn ging heute Morgen 5 Uhr 30 Minuten »er Schm»dt'sche Vergnügung-extrazug mit 731 Personen nach Berlin von hi« ab. Der gestern Abend 8 Uhr auf der Magdeburg« Bahn nach Hamburg abgelaffeae Extrazug war von hi« au- mit 107 Personen besetzt. ) Leipzig. 20. Juli. In vergangen« Nacht kamen wiederholt Straßenexcesse hier vop bei denen die Polizei emschreiten und die vethei liglen nach dem Naschmarkt befördern mußte. So schlugen sich in der Pctnsstraße eine Anzahl jung« Leute, die sich beim Begegnen gegenseitig beleidigt haben sollten, derart herum, daß sogar Blut floß »nd namentlich ein jung« Kaufmann am Kopse nicht unerheblich verwundet wurde E- mußte »hm ärztliche Hülfe geleifiet werden. Bi« Excedenten wurden arretirt. In einem anderen Kalle kam e- aus dem Augustusplatze zwischen jungen Leuten nach vorauSgegangen« Beleidigung ebenfall- zum Zuschlägen. Der dadurch venn- sacht« grobe Nachtskandal führte alsbald eine Schutzmanr Patrouille auf den Kampsplatz, die nicht wenig« al» 5 Verhaftungen vornahm. Auch auf dem KöniaSplatz gab e- um dieselbe Zeit eine ganz nachdrückliche Hauerei zwischen zwei i»naen Herren, die sich bei« Begegnen jedenfalls mißverstanden hatten. Auch hier fand sich bald ein Schutzmann ein, welcher beide Kampshähne dem Naschmaikt zusührte. -L Leipzig, 18. Juli. Italienische Berrus- erklärung der — Gose. Ein Lteblina-getränk der Leipziger, die Gose, spielt eine recht trübseliqe RoSe in einem unlängst erschienenen Nachschlagewerke, dem italienischen Taschen-Wörterbuche, welche- hi« in Leipzig gedruckt und verlegt wurde. DaS Bielen o angenehme Getränk wird darin ebenso verleuiu- »erisch wie unrichtig al- „Bier der schlechtesten borte" (ipee« St pk!i,iai, dier») übersetzt. Garu abgesehen dadon, daß der Schüler, welcher sich d«S LörterbucheS arglos zum llebersetzen »nS Jtaftenische »«dienen will, durch eine solch« unglückliche Ueber» etzung ganz irre geleitet, beziehentlich gar nicht ge- ördert wird, erhält vollends der Fremde, welcher in »em Buche eine Erklärung de» Worte» sucht, nicht >en allergeringsten Aufschluß, sondern nur eine ab- vrechende, unbegründete, also ganz oberflächliche Kritik. Der „Verfasser" deS Taschenwörterbuch«-, ein italienisch« Oesterreich«, G. Locella, hat länger« "seit hl« alS Lehr« gewirkt, war als« in der Lage, .ch über den Begriff de- Worte- Aufklärung zu ver schaffen. unterlretz eS aber unbegreiflicherwrise. Di« Gose ist bekanntlich ein Weiß-Vier von altem Rufe. Durch da- ganze Reich wurde einst die GoSlar er Gose, ein berühmte- Werzenbier. dessen Name un mittelbar an SsSlar, da- an d« Gose, einem Neben- flüßchen der Ocker, liegt, anknüpft, versandt. In gebundener und ungebundener Rede ist da- Lob der Tose gesungen, in her „Gartenlaube" einst ihre Ge schichte (von vr. Friedrich Hof mann selber) ge ieben worden, so daß daS Getränk bereits seine eigene kleine Literatur brt. ^ Lindenau, 20 Juli. Vor einigen Tagen batten sich eine Anzahl Männer auS allen hiesigen Ständen behusS Besprechung üb« die diesjäh rige Sedanfeier versammelt. Nach längeren Debatten wurde beschlossen, von der Abhaltung eine» allgemeinen Kinderfeste- am 2. September auS verschiedenen Gründen abzusehen, dagegen fand der Vorschlag, außer der osficiellen Feierlich keit am Kriegerdenkmale ein Volksfest mit Concert, Gesang-vorträgen und Feuerwerk zu Veranstalter», vielen Anklang und eS wurden die Mitglieder de« vorjährigen Comite beauftragt, die Sache in wei tere Erwägung zu ziehen. — Am 16. Juli fand in Dresden da- 50jäh- rige Jubiläum d« Firma A. Collenbusch statt Diese- Jubiläum darf de-wegeu eine besondere Bedeutung beanspruchen, weil da- Tabakgeschäst der Firma da- größte im ganzen Königreich Sachsen ist ES beschäftigt etwa den 28. Theil aller säch sischen Tabakarbeiter; neben der Fabrik in Dre-den bestehen Filialfabriken in Freiberg »nd Frankenderg. Der Gründer dieser Firma begann fein Geschäft «st mittellos ; er «zielte im ersten Monat einen Imsatz im Werthe von 700 Tbalern, während ich gegenwärtig der Umsatz d« Firma aus etwa 25,000 Mark per Monat beläuft. D« Inhaber der Firma wie« bei dem Festmahl, welche- er seinen zahlreichen Arbeitern und Arbeiterinnen gab, daraus bin, daß eS oft keine kleine Ausgabe sei, in ungünstigen Zeiten ein Geschäft sortzusühren, wäche- wöchentlich 5000 Mark an Löhnen au»- zurahlen hat und dessen GeschästSpriucip darin besteht, kernen der einmal angenommenen Mit arbeiter wegen mangelnd« Beschäftigung zu entlasten. In den Fabriken de- Herrn Collen- dusch sind — »nd dies« Fall dürfte sich in Sachsen nicht wiederholeu — nicht wenig« al« 13 Leute beschäftigt, denen die silbern e Staat-medaille für Treue i« der Arbeit verliehen wurd«. eine Au-zeichnung, welche eine Dienstzeit von mindesten» 25 Jahren zur Voraussetzung hat. Da- Fest fiel für die Betheiligten in denkwürdiger Weise gerade auf den Zeitpunkt, in welche» endlich der dunkle Schlei« gelüstet wurde, den die Steuer- Projekte, welche da- Tabakgeschäst so lange in Hansen und Bangen erhielten, üb« die Zukunft diese» wichtigen Erwerb-zweige- gebreitet hatten. vermischter. — Uebn da- Urtheil de- Srieg-gericht- in Sachen Carey ist mit Au-nahme ein« Mit- theiluva de- London« Correspondenten der „New- castle Chronicle", die derselbe angeblich ein« den Horseguard- nahestebenden Persönlichkeit »«dankt, noch Nicht- in die Oestentlichkeit gedruugen Dem
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