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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187907277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-27
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1879
- Autor
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Ersch<i»t löslich früh 6»/, Uhr. Rebettlo» »ub LrpcdUt»» JohanniSgass« SS. Avrrch<m>»r» »er Urb««»»: vormtttag« 10—12 Uhr. Nachmittags 4—6 Uhr. «r »t« «ückga»« scrt»t« «Lchl ftch d» Acdacrt»» ulcht Annahme der für die uächst- toiamde Rnmmrr drstimmim Znirratk an Woch«tagm bis 8 Uhr Nachmittags, au Zmin- «td Festtagrn früh bis '/,9 Uhr. >> beu Xlialra für Zos. Aonahmr: vtt» Klrmm. Uuiversttätsstr. 22. Lot- Lösche, Kakharinenstr. I8,p. nur bis V.8 Uhr. Myiger.TagMM Anzeiger. OkW str Politik. Localgkschichk, Handels- md Geschäftsverkehr. »ufl«se 16,000. Lb»ooe«e»t»»rrl« viertelt-4V.ML, mcl. Brinarrlohn 5 Rts. durch di« Post bezogen v Ml. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar lü M. Gebühren für Extrabeilagen »hur Postbesbrderuno 39 Dil. mit Postbesvrderung 48 Dil. Zosrraic ügesp. Petitzeil« 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Prrisvrrzeichniß — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Letlamra »irr de» Stedartt«»»ttrtch de« Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets an d. Lrprditto» zu senden- — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung praouumonmüo oder durch Postvorschnß. 208. Sonntag den 27. Juli 1879. 73. JahMNg. Bekanntmachung. Der Gurkenmarkt wird von Sonnabend den L. August d. I. ab bi- aus wettere- aus dem Fleischerplatz hier abgrhalten. Letp^g. am 82. IM i»7». »er »ath »er «tadt Setpit». vr. Lröndlin. Wangemann. Die Inhaber der al» verlor«, vernichtet oder sonst als abhanden gekommen anaezeigt« Pfand scheine l.it. ll Nr.- 81S54 stststS» »8083 »80S5 SV3S1. blt. v. Nr.: Iststä» S-44» 53314 SS57« 81S1« SS815 »8774, Ur. dl. Nr.: »143 S»3« 4st33 8733 werden hierdurch »ufa.sordrrt, fiw damit unverzüglich und längsten- bi- zum Ablauf von 80 Tag« nach der auf jedem der Scheine bemerkten verfall,eit bei Unterzeichneter Anstatt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen oder dieselben gegen Belohnung zurückzugeden, widrigenfalls der LeihhauS-Oidnung gemäß den Anzeigern di« Pfänder auSge- liefert und die Inhaber der Scheine ihrer etwaigen Ansprüche darau» verlustia gehen werden. Leipzig, den 85. IM 187». Die «erwaltnng »e» Leihhauses ««» »er «poreasse. Bekanntmachung. Der mittlere Lheil de- Gericht; Wege» vom Eingang« nach dem Güterschuppen de- Eckenburger Bahn- Hose- bi- an den Eingang nach der Personenhalle wird der vorzunehmenden Pstasterarbeiten wegen vom Montage, den 28. Jul, d. I. ab bi- zur Fertmftellung der Pstasterarbeiten für den Fährverkehr gesperrt. Der Zugang »um Güterschuppen de- Eilenburger Bahndofe» ist von der HoSpitZlflraße, der nach der Personenhalle von der Dresdner Strcße resp. dem Täubchenweg« »u nehmen. Leipzig. den 84. Juli L87». Ter «ath »er «ta»t Leipfta. vr. Lröndlin. Wangemann. Bekanntmachung. Zum Behuf der gegen da- Ende jede- akademischen Halbjahres zu haltend« Revision der UniversiiätS- vibliothek werden diejenigen Herren Etudirenden, welche Bücher au- derselben entliehen haben, aufge fordert. diese während der Zeit vom 29. bi» 31. Juli gegen Zurückgabe der Empfangsbescheinigungen abzuliesern. Die Ablieferuna wird in der Weise zu geschehen haben, daß diejenigen, deren Namen mit eine« der Buchstaben von 4 bi» A anfangen, am 8«. IM (früh von 11 — 1 Uhr oder Nachmittag 8—5 Uhr), die, deren Namen von 3 bi» L beginnen, am 30. Juli (früh von 10—1 Uhr) und die Uebrrgen am 31. IM (früh von 10—1 Ubr) abltefern. Alle übrigen Entleiher werden aufgefordert, die an sie verliehenen Bücher am 4, 5. oder 6. August (während der gewöhnlich« OeffnungSstunden) zurückzugeben. Während der RevistonSzeit (89. Juli bi» 8. August) kann «ine Ausleihung von Büchern nicht Statt finden. Ebenso wird während derselben da- Lesezimmer geschlossen bleiben. Leipzig, den 88. IM 1679. Die Ltreeti»» her vniverfitäts.Bibliothek. vr. Krehl. Ei« RechtScandidat kann vom 1. August an bei dem Unterzeichneten Amte »ur Stellvertretung eine» beurlaubten Beamten auf 4 Monate Beschäftigung erhalten. Leipzig, 8«. IM 1879. Das Poltretamt »er Stadt Leipzig. vr. Rüder. An die Gewerbetreibenden Leipzigs und Umgegend. Nachdem die Herren Richter L Sparig sich in höchst anerkeunenSwerther «eise erboten haben» strebsamen und lernbegierigen Arbeitern, aus erfolgte Anmeldung, Lbzetchn«, be». Abformen ihrer au»- »rsttllten italienischen Kunstarbeiten zu gestatten, richten wir nunmehr an die selbstständigen Gewerbe treibenden unseres Bezirkes die Aufforderung, ihre Gehülfen auf diese- wohlgemeinte, im Interesse gewerb lichen Fortschritte- liegende Erbieten aufmerksam zu mach« und fie zu fleißiger Benutzung anzuregen. Die Grmerdekammrr W. Häckel, Bors. Herzog. Secr. Stadtbibliothek. Zum Behuf der jährlichen Revision find sämmtliche au» der Stadtbibliothek entlebnte Bücher in der Zeit 00« -8. Juli »tS S. >«»»ft zurückjuaeben. Während dieser Zelt finden keine Verleihung« statt. La in der darauf folgenden Woche nach Vollendung von Umbauten in dem Bibliotdeklocale neue Aus stellung der Bücher vor,unehmen ist, können die Ausleihungen erst Mont«» »eu 18. «ugust wieder beginnen. Leip»ig, den 27. IM 1879. Prof. vr. Naumann. Politische Slrbrrsicht. Letpft», 2«. IM. Mit einer gewissen Hartnäckiokeit tauchen immer wieder die Gerüchte auf, die ReichSregier««- beadstchttge, i« nächsten Jahre von der Volk». Vertretung die Mittel für neue Formatio nen der Artillerie und andere Heere»« Augmentationen zu verlangen, und hoffe, damrt durchzudringe». Man begreift eigentlich nicht, wie dergleichen Nachrichten so leicht Glauben finden können, f» lange n»ch fest steht, daß die gegenwärtige HeerrSpräfenzstärke bl» zum St. Der. 1881 in einer fixirten Ziffer bewilligt ist. Daß die Arureeverwaltung derartige Forderungen zwar gern stellen möchte «nd daß sie mögliche Weise auch ans eine Unterstützung der leitenden Regierung-« kreise rechnen könnte, kann nicht gerade in Abrede gestellt werden, desto mehr aber ist daran zu zweifeln, daß der Reichstag sich in feiner Mehrheit geneigt zeigen sollte, noch während jener Feist, die un- vom Ende de- militairischen SeptennatS trennt, so einschneidenden Neuerungen ferne Zu stimmung zu ertheilen. In da» beliebte Motiv für jede Mehrforderung im deutschen Milltair- dudgel, die Ueberlegeecheit, welche die Franzosen durch ihre feit acht Jahren avdauernden Ergänzungen und Neuanschaffungen jeglichen Krieg-material- angeblich schon erreicht haben sollen, haben verschiedene Vor kommnisse der jüngsten Zeit, die letzte Truppen revue vor dem Präsidenten der Republik in Pari- und die sich beinahe unmittelbar daran anschließenden Debatten der Drputirtenkammer über da» Budget de* Krieg-Ministerium- doch ein arge» Loch gerissen. Tharsache ist übrigen», daß gerade diejenigen Herren, welche am Meisten eine Vermehrung unserer HeereSforma- tioaen wünschen, nämlich unsere jungen Offiziere, denen da- Avancement seit einiger Zeit viel zu langsam geht, nicht mehr an eine baldige Erfül lung ihrer Wünsche glauben Anläßlich der Neubildung de- Ministe rium» wird jetzt mit Recht daran erinnert, welche Stellung die neuernannten Minister früher in po litischen und wirtschaftlichen Fragen emnahmen. Besonder- interessant ist dabei, daß Herr Luciu- »icht nur 1887 al- „Liberaler" in Erfurt zu« Reichstag caudidirte. sondern noch 1870 einen Aufruf mit unterschrieb, der die Freihändler An« glicht« der durch die Agitatioueu der Schutzzölluer herausbeschworenea Gefahr zu einmüthigem Bor geheu ausforderte. Nebenbei bemerkt, trug dieser Aufruf auch die Unterschriften anderer conservativer Herren, die in der letzten Session mit Freuden Alle- bewilligt«, wa- zum Schutz der nationalen Arbeit gefordert wurde. Ja einigen Blättern ist eine gewisse verwunde- runa darüber «»-gedrückt, daß nach Schluß der Reich-tag-srssiou der Staat-auwalt Tessendorf urcht, wie er Ansauas zu beabsichtigen schien, nachträglich eine Anklage gegen die beiden Abgeordneten Hasfelmaun »nd Fritzsche erhob« hat, weil sie trotz der auf Grund de- S-ciallstengesetze- erfolgt« Au-weisung nach ver- lt» zurückgekehrt stad. Wenn diese Absicht über haupt jemal- bestand« hat, so ist sie sicherlich längst aufgeaebev; »an mag sich wohl von der Uaaefährlichkett Fritzsche'- überzeugt haben, und »a- H»sselmann betrifft, so hat er io Berlin schwerlich noch ein» umuenswerthm Anhang. Ja richtig«, E,I«lltoiß dessen Hut er auch während de- größten Theile» der Session lieber anderwärts für seine Zwecke zu agitiren gesucht. Am letzt« Sonntag sollen die Berliner Social- demokratm eine Vergnügung-Partie gemacht haben, die verschied«« Tausend Thetluehmer zählte. Der „N. Kr. Pr." geht ein Telegramm au» Ischl zu, nach welchem auch in diesem Jahre der Kaiser von Oesterreich mit dem deutschen Kaiser in Gasten» zusamrnentrissen wird. Die Zusammenkunft sei bereit» beschlossene Sache, jedoch der Tag derselben r och nicht festgestellt. E« »st sehr wahrscheinlich, daß die Entrevue erst in acht bi» zehn Tagen statt findet, bi- nämlich die Cur de- Kaiser - Wilhelm etwa- mehr vorgeschritten. Der bevor stehende Besuch kann al» spontaner Entschluß de» Karser» Franz Joses angesehen werden. Man erzählt, Kaiser Wilhelm habe sein Bedauern darüber geäußert, daß ihm sein leidender Zustand in diesem Jahre nicht gestatte, wie alljährlich, der kaiserlichen Familie in Ischl ein« Besuch z» machen. Noch bevor die- bekannt geworden, gab Kaiser Franz Josef Ordre für die nöthigen Reised,»Positionen. Der Kaiser begiebt sich mit kleinem Gefolge nach Gastein, um der Entrevue ganz den samttiären Charakter zu bewahr«, uud verlängert de-halb seinen ursprüng lich auf acht Tage festgestellten Ischler Aufenthalt. E» ist noch nicht gewiß, jedoch sehr wahrscheinlich, daß Graf Andrassy den Kaiser nach Gastei» be- gleitet. Ueber die österreicvische Ministerkrife wird dem „Pester Lloyd" von Wien au» Folgen de- geschrieben: „Die Dinge stehen jetzt für den Grasen Taaffe noch viel günstiger, al- vor den Wahlen, auch den Czechen gegenüber. Ein Therl der Verfassung-Partei ist, erschrickt durch da» An wachsen der Klerikalen und dm Machlzuwach» der National«, bereit, jede Regierung zu unterstützen, die eine Barriere gegen rm Regime Hohenwart » bildm vermöchte, und wenn vr. Herbst ver. »chen sollte, i« nächsten R«ich»rath die Taktik ortzusetzen, die er im abgelausmm beobachtet hat, o wird er find«, daß ihm nur ein kleine- Fähn chen Getreuer folgen wird. Die Großgrundbesitzer werden mit dem Ministerium gehen, und so braucht man die Czechen nicht. So ist die Lage, da- haben die Czechen selbst erkannt, und gerade weil sie ein- sehm müssen, daß sie durch da» Fernbleiben nicht» ge winnen können, sondern sich selbst am wehesten thun, gerade darum, weil sie Niemand gebeten hat »nd auch Niemand bitt« wird, zu komm«, bin ich fest überzeugt, daß fie komm« werden. Ich glaub«, sie verlang« jetzt auch nur noch eine Concefsion al- Vorbedingung, nämlich die Anflvsung de» böhmisch« Landtage». Ob man aut daran thut, ihnen da- zu bewillig« vor der ReichSrath-session, ist eine offene Frage. Vom Ministerwechsel spricht kein Mensch mehr; wenn der Reich-rath zusam. ««tritt, daun erst wird davon ernsthaft die Rede sein könne». Ich glaube übrig«-, daß mau dann eine kleine Ueberraschuug erleb« wird; hinter dm Eouliff« Hab« sich Verschiebung« eigener Art vollzog«, und e- hat z. B. zwischen dem Grafen Taaffe »nd Baron Prett- eine Annäherung statt- arfunbm, die bei Bllvung de- Ministerium- i« Herbst vielleicht in überraschender Weise zu Tage treten dürfte." E- bestätigt sich, schreibt »an au- Wien, daß Don Alfouso, der König von Spa«te«, schon in dm erst« Tag« de- August hier e»n- trrffeu wird, um sei»« Werbung um die Hand der Fra» Erzherzogin Ehristiue persönlich vor zubringen. Am 26. Juni ist da- Trauerjahr ver strichen, welche- der junge Wittwer in möglichster Zurückgezogenheit verbrachte, und seine Minister dringen aus eine Wiedervermählung. Die Er,« Herzogin Christine ist im Jahre 1858 geboren, also um ein Jahr jünger al- der im Jahre 1857 ge borene König, der die Prinzessin vor vier Jahren kenn« lernte. Don Alsonso dürfte, sein In- coanito streng wahrend, in dem nahen LooSdorf absteigen. Wie die „Boh." erfährt, hängt die junge Prinzessin so zärtlich an ihr« Angehörigen, daß eS vornehmlicb der Gedanke einer Trennung von dies« ist, der sie bisher mit ihre« Entschlüsse zurückhalten ließ, um so mehr, al- nach spanischer Hofsitte die Trennung von ihrer Heimath eine so vollständige sein müßte, daß nicht einmal die Aus wahl ihrer Hofdamen »nd Dimerschaft au» Per sonen ihre» .bisherig« Hofstaate- zulässig wäre. Man erzählt sich auch, daß die hohen verwandten Ver jungen Erzherzogin »hr die volle Freiheit der Entschließung überlassen haben, wie denn auch von irgend einer politischen Beeinflussung nicht die Rede sein kann. Die Verhandlungen zwischen dem Könige von Griechenland und den Führern der parlamen tarischen Opposition habm zu keinem Ergebnisse geführt. Da» Alternativ-Verlangen de- Ministe rium», welche» um seine Enthebung oder die Auf lösung der Kammer gebeten hatte, ist gleichfalls unberücksichtigt geblieb«. Der König hat vielmehr den CabinelS-Chef KumunduroS aufgrsordert, die Regierung unter denselben Modalitäten, wie bisher, fortzusühren. Da» griechische Ministerium wird nun in der Kammer die Regierung-- Vorlagen, betreffend da- Anlehen und die Regelung der alten Staat-scbuld, einbringen. In Konstantinopel herrscht noch immer völlige Ungewißheit bezüglich der Lösung der Großvezlersrage. Jetzt soll der Sultan, wie verlautet, wieder entschlossen sein, Kheredbiu Pascha — dessen „anhaltende Krankheit" verschätzend — sofort (iao«88amw6ut) zu entlassen. Am Mittwoch hatte rin Mmisterralh in dieser Angelegen heit stattfinden soll«, wrlcher jedoch im letzten Momente abgesagt wurde. Ja dem abbestellt« Ministerrathe hätte die Forderung Khereddin Pascha'», man möge entweder ein ehrliche» parlamentarisch«» Regime einsührm oder lieber zu drm früheren absoluten türkisch« Systeme zurückkehreu, erörtert werden soll«. Die Pforte zögert noch immer, in der griechischen Frage Stellung zu nehmm. E» heißt nun, daß die Signatarmächte der Pforte rin« Termin zu fixtreu beabsichtigen, innerhalb dessen sie in der griechischen Frage ein« bestimmt« Entschluß zu fass« hätte. In Trankreieh naht die parlamentarische Session ihrem Ende. Zahlreich« Deputirte und Senator« habe» bereit- Pari- und versaille- verlassm. Die Tagesordnung beider Kammern dürfte einer Pariser Correspondenz der,,Franks. Ztg." zufolge di» zum 2. August zu erltdigen fein und stellt dieselbe keine wichtige Debatte «ehr in Au-sicht, zumal e- bereit- ziemlich seststeht, daß da- Ferry'sche Gesetz über dm höher« Unterricht in dieser Session nicht «ehr vom Plenum de* Senat- berathen wird. Herr Jules Simon soll sein« Freund« von der Linken gerathen Hab«, die Senat-commisstoa, die da- Gesetz zu prüf« hat und in welcher er d« Vorsitz führt, nicht zur Beschleunigung ihrer Arbeit za dräng«, da bi- zum Herbst verschiedene Confervativrepublikaner, welche jetzt der Vorlage feindlich seien, während der Ferien für dieselbe gewonnen werden können. Wie e» scheint, hat der Senat für jeden liberalen Beschluß erst nvthig, vorher mit den Wählern in Berüh rung gebracht zu werden, wie die- schon bei dem Lmnestiegesetz rc. der Fall war. In den Depar tement- werben die Senatoren jedenfalls zu hör« bekomm«, daß man keineswegs an den Untergang de» Lehrwes«» glaubt, weun der Geistlichkeit da» Unterricht-Privilegium entzogen wird. Uebrigei.ü interesstrt sich Herr Iule» Simon offeribar »tchi so lebhaft für da- Zustandekommen de- Gesetze», al- seine Freunde behaupten, denn er verhindert, daß die Unterschriften der klerikalen Petition« gegen da» Gesetz einer kritischen Sichtung unter- wors« werden. Der „Figaro" brachte dieser Tage ein Schreiben, welche- Prax.Pari», der bouapartistische Deputirte, auf dessen Antrag der Prinz Napoleon in der Bonapartisten-Versammlung vom 19. zum Kaiser proclamirt wurde, an einen seiner Freunde ge richtet hat. Man betrachtet diese- Schreib« al» ein Manifest der Anhänger de» Prinzen Na poleon, in welchem sie ihre Stellung drm neuen Oberhaupt der Imperialisten gegenüber klarlegm wollen. In diesem Schreiben, da- im Grunde genommen nicht-Neue» enthält und über die Politik, welche Napoleon V. verfolgen will, kein Wort sagt, wird erklärt: 1) daß die Erklärung der Gegner de» Prinzen Napoleon, daß da- Volk den Nachfolger ve- kaiserlich« Prinz« außer, unter und neben dem Prinz« wähl« könne, dadurch die monar chischen und dynastischen Rechte der Napoleons verleugne; 2) daß die Behauptung, man könne die Erdachte de» Prinzen Napoleon auf seinen Sohn, den Prinz« Victor, übertrag«, nur die Hypothese im Auge haben könnte, daß der Prinz Napoleon seinem Titel eine- Oberhauptes der politischen Familie Bonaparte entsag« werde; daß, da dir» keineswegs der Kall sei und der Prinz Napo leon mit sein« Rechten alle seine Pflichten annehme, er der einzige »nd rechtmäßige Erbe der Napo'.eoue sei. Schließlich erklärt daun Prax-Pari-, daß der Prinz Napoleon dieser oder jener Partei, diesem »der ,enem Menschen keine Bürgschaften zu geben brauche. Nur die ganze Nation könne solche von ihm verlang«, und erst dann, wenn er an die Gewalt käme und der coustirutionell- Part Mischen ihm und der Nation ausg«stellt werden müsse. Fast alle bonopcrrtistischrn Blätter druck« diese» Aktenstück nach, auch der „Ordre", der jedoch hmzusügt, daß, da er sich erner jed« Polemik fernheckte, er diese» Schreiben nur mittheile, well e» von einem hervorragenden Mitglied der imperialistisch« Partei herrühre. Die „Estafette", da- Organ de- Prinzen Napoleon, aiedt der Idee von Prcx-Pari- ferne volle Zu- siimwnng. Da» englische Unterhaus hat bekanntlich in den Fäll«, m den« auch «ußerhalb de- Parla ment- stehende Person« sich gegen dasselbe Ver aehen zu Schulden komm« lass«, da» Recht, die selben vor sei« Forum zu lad« Am Mittwocb gelaugte ein solcher Fall zur Verhandlung. Da» Unterhaus cvnstituirte sich zu einem Tribunal, uv über zwei Peisonen, ein« Kaufmann, Na««« EharlÄ Gnssell, und einen Advocaten, Namen« John S Ward, welch« weg« Beeinträchti gung der Privilegien de- Haufe- vor die Schrank« de- Hause- gelad« Word« war«, zu G -
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