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Dresdner Nachrichten : 26.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188110267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-10
- Tag1881-10-26
- Monat1881-10
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.10.1881
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«r. s«r»L»— rckittieoad ckon »«. vodoh» iS« Nachdem eine Versammlung angesehener Bürger Dresden« au» allen Ständen und Berustklasien den Beschluß gefaßt. Herrn Oberbürgermeister Itr. Alfred Stübel al-; Kandidaten für den fünften sächsischen Reichstagswahlkreis aufzustellen, hat sich derselbe zur Annahme eine« Reichstagsmandat« bereit erklärt und seine Stellung zu den wichtigsten der jetzt schwebenden ftaatsmirthschastlichen Fragen in folgenden Worten gekennzeichnet: Das mir übertragene städtische Amt bietet mir ein so großes Feld mannigfacher öffentlicher Thätigkeit und die Erfüllung der damit verbundenen Verpflichtungen aller Art beansprucht meine Zeit und Arbeitskraft in solchem Grade, daß ich nicht nur um meine« Amtes, sondern auch um meiner selbst willen um ein Mandat für den deutschen Reichstag mich nicht bewerben kann und daß ich von jedem Schritte ubsehen muß, der einer solchen Bewerbung gleichgeachtet werden könnte. Daher würde ich auch keinesfalls dazu mich versieben, von einem außerhalb der Stadt Dresden liegenden Wahlkreise ein Reichütagsmandat anzunehmen. Nur für den Fall, daß ungeachtet obiger Bedenken und meiner hierdurch gebotenen passiven Haltung die Mehrheit der Wühler in dem die Stadt Dresden links der Elbe umfassenden Wahlkreise für meine Wahl sich entscheiden sollte, würde ich diesem, unter solchen Umständen doppelt ehrenvollen Rufe Folge leisten, um die Erreichung des von allen gesetzliebenden und reichstreuen Einwohnern der Stadt zu verfolgenden Zieles einer nichtsozialdemokratischen Vertretung des Wahlkreises auch meinerseits thunlichst zu fördern. Für diese Eventualität möchte ich meine Mitbürger nicht in Unkenntnis, lassen über meine Stellung zu einigen wichtigen Fragen, welche voraussichtlich den nächsten Reichstag beschäftigen werden, ich sichle deshalb zu folgenden kurzen Meinungsäußerungen mich verpflichtet: Ich hoffe, daß die schlimme Lage des kleinen Handwerkers gegenüber der Macht des Kapitals und der Großindustrie durch neue korporative Organisation der Handwerks genossen sich wesentlich verbessern lassen wird, aber auch weiteren gesetzgeberischen Vorlagen zur Hebung und Sicherung des Handwerks würde ich gern zustimmen, sofern sie mit dem Grundsätze der Gewerbefreiheit sich vertragen. Daß Handwerkern Beschränkungen auferlegt werden, welche auf die Großindustrie sich nicht erstrecken lassen, müßte ich ablehnen. Die obligatorische allgemeine Einführung von Arbeitsbüchern halte ich für zweckmäßig. Mit der Wiedereinführung von Schutzzöllen zu Gunsten der dem Freihandel noch nicht gewachsenen deutschen Industrie bin ich vollkommen einverstanden. Daß ähnliche Rücksichten die Erstreckung des Zolles auf unentbehrliche Lebens- und Bedarfsmittel nothwendig gemacht haben, vermag ich nicht anzuerkennen. Daß für verunglückte Arbeiter und deren Hinterbliebene von der großen Mehrzahl der deutschen Arbeitgeber nicht ausreichende Fürsorge getroffen wird, läßt sich leider nicht in 'Abrede stellen. Abhilfe der hieraus resultirenden Rothstände aus dem Wege der Gesetzgebung anzubahnen, halte ich für dankenSwerth und daS Hastpflichtgesetz für un,ureiche»v. Wird zu dem bezeichneten Zwecke die Versicherung der Arbeiter gegen Unfälle zur gesetzlichen Vorschrift erhoben, so ist auch die Errichtung von Versicherungs anstalten seiten der Einzelslaaten oder des Reiches nicht zu umgehen; ich würde einer Neichsanstalt den Vorzug geben. Daß auch anderen, arbeitsunfähigen oder altersschwachen, mittellosen Personen eine bessere Versorgung gesichert werde, als viele Gemeinden und Armenverbände bislang gewähren, mag ein sehr gerechtfertigter Wunsch sein, und auch seine Erfüllung auf gesetzgeberischem Wege erstrebt iverden. Es scheint mir aber im hohen Grade zweifelhaft, ob dieses Ziel durch noch weitere Ausdehnung des Versicherungszwangeü erreicht werden kann, und ich fürchte, daß in den betheiligten Kreisen unerfüllbare Erwartungen erweckt worden sind. Daß für Eolonisation der deutschen Auswanderer von Reichswegen gesorgt werde, halte ich für ein dringendes Bedürfniß und würde geeigneten Vorlagen für diesen Zweck gern meine Zustimmung geben. Mit dem Streben, die deutschen Eisenbahnen mehr und mehr zu Staats- oder gar zu Neichsanstalten zu machen, werde ich mich nie befreunden, es wäre zu wünschen, daß statt dessen die Reichsregierung zur Ergänzung der deutschen Verkehrswege durch ein Kanalsystem verschritte. Dem Tabaksmonopolpiane begegne ich schon deshalb mit großer Abneigung, weil ich zu den Gegnern industrieller Staatsunternehmungen gehöre und weil das Monopol ohne schweren Eingriff in den Besitzstand einer blühenden Privatindustrie nicht ausführbar ist. Vorerst ist aber abzuwarten, wie die Vorlage gerechtfertigt werden wird, welchen Erfolg sie gewährleistet, welche Vortheile für das Reich und seine Angehörigen damit erkauft werden sollen, und wie damit das verfassungsmäßige Einnahmebewilligungsrecht des Reichstags in Einklang zu bringen ist. Dazu kann ich mich nicht verstehen, diese oder irgend eine andere Vorlage der Reichsregierung ohne Kenntniß der speziellen Motiven und ohne vorgängige Prüfung unbedingt zu verwerfen. Dresden, am 6. Oktober 1881. Vr. ststtibvl. Mitbürger! Wir stthcn vor einer folgenschweren Entscheidung! Der bisherige Vertreter unserer Stadt im deutschen Reichstage rst das Haupt einer Partei, welche den Um sturz r>k-r bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung auf ihre Fahne geschrieben hat. Seit ein strenges, aber heilsames Gesetz ihr wüstes Geschrei gedämpft, heucheln diese Verführer des arbeitenden Volkes Ruhe und Mäßigung, tlaßt Euch dadurch nicht blenden! Tie Loeialbcmokratrn sind nach wie vor die Verächter des Gesetzes, die Lästerer der Religion, die Parteigänger der Revolution, die Feinde de» Vaterlandes! Burger von Dresdens Wie lange noch wollt Ihr es dulden, daß ein Mann sich Euer Vertreter nennt, der die SchavdthatkN der Pariser KotNMNNe vor dem deutschen Volke zu verherrlichen gewagt, dessen Freunde soeben den königsmördcrischen Nihilisten Zustimmnugsadresfen senden k Wollt Ihr nicht endlich die Anmaßung zurückweisen, daß eine dreiste Minderheit ihre staatsgesahrlichen Bestrebungen für tue Euren ausgiebr und damu dt» gute« Rnf Dresdens N»d Eure materiellen Interessen empfindlich schädigt, ja sogar die Gefahr der Anwendung von Ausnahmemas;regcln über unsere Stadt heranfbcschwürt l Aber nur dadurch können wir die Sozialdemokratie besiegen, daß alle Lrdnungssreunde ihre Partcizwtlke dem Wohlc der Gesammtheit unterordne«. Wir beklagen cs auf's Tiefste, daß einige Parteien diese patriotische Entsagung nicht geübt haben und mit Sonderkandidaten hervorgetrelen sind. Laßt die Saal der Zwietracht in Euren Reihen keine Wurzel schlagen. Ans der einen Zeile hat unfruchtbarer Widerspruchsgeist Euch einen Mann empfohlen, dessen Partei bereits wiederholt die Erfahrung hat machen müssen, daß ihr die großen Ausgaben einer neuen Zeit von sich abweisender politischer Standpunkl von der Mehrheit der Bürgerschaft nicht getheilt wird, und dessen Wahlbewerbung daher Von Vornherein aussichtslos ist. Ans der entgegengesetzte» Teile bietet man Erich einen Kandidaten, der zwar in Rede und Schrift weitgehende politische Forderungen erhoben, aber Mittel und Wege zu ihrer Erfüllung bisher nicht auzugcbttt vermocht hat, der den Verhältnissen unseres Wahlkreises gänzlich fern steht und dessen sociale Pläne nur seine Parteigenossen, nicht aber die gesammte staatstreue Wählerschaft für seine Person gewinnen können. Mitbürger! Das sind nicht die Männer, um einen starken Gegner aus dem Felde zu schlagen! Wir branchen einen Kandidaten, der seit langer Zeit das ver trauen der geiammten Einwohnerschaft gcnietzt, dessen Wirken vor Aller Augen liegt, dessen Stellung auszerhalb des politischen ParteigetriebeS es jedem ordnungs liebenden Wähler ermöglicht, ihm seine Stimme ZN geben. Ein solcher Mann ist das Oberhaupt unserer Stadt, Herr Oberbürgermeister IVi Ihn halten wir im Gegensätze zu Denen, welche ihn für unabkömmlich vom Amte erklären wollen, gerade durch dieses sein Amt vor allen Anderen für berufen, durch seine» Eintritt in den Reichstag die Ehre unserer Vaterstadt wicderherzustellcn. Seine Person, seine Leistungen sind Euch Allen bekannt; sein Charakter, seine Erfahrung, seine Verdienste empfehlen ihn besser als unsere Worte. Sein Programm zeigt den be sonnenen Politiker, der nicht unerreichbaren Truggebildcn nachjagt, sondern stets das Wohl des Ganzen im Äuge behaltend, daS Mögliche mit sicherer Hand ZU Verwirklicht» strebt. Wenn Ihr nicht Alles, was Ihr sur erstrebenswert!) hallet, in diesem Programnr wiederfinvel, überseht nicht das Ziel des Kampfes, die Niederwerfung des gemeinsamen Gegners! Jeder sei bereit, mit einzelnen seiner Wünsche hinter die Forderungen des Gemeinwohls zurückzutreten! Wähler von Dresden-Altstadt! Seid matzvoll, seid einig» seid zur Stelle! Es gilt einem Zustande das Ende zu bereiten, würdig ist, dessen Fortdauer das Vertraue,: zu Eurer Treue gegen Thron und Vaterland erschüttert! Möge jeder Wähler zur entscheidenden St' dann begrüßen wir am L7. Oktober als unsern Vertreter im deutschen Reichstage der der Hauptstadt des Landes uu- Stunde seiner hohen Pflicht sich bewußt sein, Herrn MrlmrgtrniMcr vr. Stüde! in Dresden. Dresden, am 10. Oktober 1881. Lederfabrik. Bicsold, Eerm.. Beaniter. Birkholz, Kaufmann. Birkner, 1), . >»(-<>. Blch, E., Kaufmann und Droguist. Blch. Franz, Klempner. Blochwitz, T- E-, Maurermstr. Blutv- ... " ' ' Boe' -- - it. Bi r. Optik .. ^ . . .. ... — — —. —.... nigl. E .... August, >ooü,e,erant. Brauer, Ma>or a. T. Brandt, Mar Friedrich, Kaufmann. Brau», F. W., Hotelbesitzer. Brctschncidcr, E„ Finnnz-Calculator. Brctschncidcr, G. Produktenhändlcr. Broerker, V. v.. Vrivatus. Büchner, Earl Hermann, Hof - Eainlift. Büttner, G., Direetor am bistor. Museum. Büttiier, Friedrich, Fabrikarbeiter. , Büttner, Richard, Fmanz-Rechnungs- lsch, Krewlmnvtin. Eifert, Gun., Kamm. E»nrl, Albrecht, Tischler,mir. Engel, ü. B., Dischlermstr. Engert, Willi., Reslaur., Engelinann, S. R., Sckstossermstr. Eschlcr, E., Kausm., Eulitz, ' " ' """ " ' . Spediteur. Fchrmann, Heinr., Gürtler. Fcldmann, H.-A.-Assistent. Ficinu», F. H., Rechtsanwalt. Fichtcl, Friedrich, Kfm. ichnlimnchermcistcr. Fischer» Rudolf, ^chul-Tirector. Flcmming. M. Rcalschul-Obertrhrcr. Franckc, E. Bruno, Kaufmann. ^ zcl. Adolf, Expedient. Franz, Gerl,ard, Iw.. Gmnnasiallelirer. Franz, P., Apotheker. Frenzel, Tischlermeister. Freier. Kircbenl'uchsulirer. »vrcudenöcrg. G., Fnnttuls-deiner. FrcNcr, Kircheirbuchfüiirer. Friedek, Eduard, Bankbeamter. Friedet» Friedrich, Hausbesitzer. Frltdemann, A , Lehrer. Friede« mann. Enno, überlebrer. Friedrich. Rentier. Friedrich. Alb., Restaurateur. Friedrich, Edmund, Iw. mvck. Friedrich. Friedrich Jos., Gel,. Finanz-Registrator. Friedrich, O. B-, Kunst- mobel-Fnbritanl. ^.ladtratli. Friedrich. Tl,., Stadtbaurall,. Fritsche, Franz, KammernmsikuS. Frohberg. Georg, Lnndrentenbank Ealculator. Frohbcrg, Wilhelm August, Vermessungs-Ingenieur. Fuchs, R., lliiiiiiermeiner. F»,»ete. Ernst, Finanz-Registrator. Funcke, Hugo, Iw., Gvmnasiallcbrer. Förster, Erdmami. Lnndreiitenbank-Buchl,alter. Förster» Oscar, Hausbesitzer, lädier, A., Eonlonil. Gäblcr^ E. Gerber. F. Steindrucke:. Gerber, Hpt.-A. Assistent. Geistler, l r., vmndelo Mliemikcr. Gclinck, R.. Instituts/Direktor. Gerhardt, H., Restaurateur. Gcyh, xreisoauviin. e'iierr. rvuii., xainm. r>nnr>, Awrecm, ^.»cistcrmstr. v»i Ernst Emil, Eckonom. Fanczohr, F., Ka»s,n. Fcdercr, F. Heinr., Spe Fink, Ed.. Di'chler. Fischer, Earl, Secrctair. Fischer, E., Schul» Franke, vrw. Kaufmann. Franke, Mon», Hof-Gürtler. Fränzcl. Friedrich Heinrich, Bureau-Inhaber. Große, L-, Lehrer " — " " d, Prü V,..., Grün» Friedr. Äob., Finanz-Calculator. Grüner, Moritz, ! ischlermeister. Groümann. Ferdinand, Privatus. Grotzmann, OScar, Kaufmann. Groß, FuliuS, Inspektor. Götsch! ... ^. ' '^^""besiver. von Gutschmid, Fretberr, Lofmarschall. von Gutseh Obcr-Controlcur. Grumpelt, Otto, Kaufmann. E. A. S. teriewaarenhändler. Günther. Foh. Friedr., GrundstückSbestve Häckel. Ed. Buchhalter. Sädtcre, Heinrich, Lohnkellner. Hä «trtel. Bernhard. Lehrer. sei. Laut«. Schuhmacher. mann, Glaser,neistrr. Gruht, Bernhard, Mechaniku». Gruh. R., -ala-n ZÜL«'«'- IL1LÄ' BLrVNuFÄM'M.
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