Dresdner Nachrichten : 25.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188110251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-10
- Tag1881-10-25
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- Dresdner Nachrichten : 25.10.1881
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Vrv8äon 1881. >rl»»l»l Iiiil, 7 Ufte I» d»r arptbiltou - Macienliinhc I». «dniirnikiuMci» di->lcljiil,:lich »«»« rn'Plae., dnrch dlcPol, SVIi»I'S Plac. Nnmm. lO Plg«. .37000 » lilklNPI. plir dir Nililqal. ctna.Iaudirr Ma- lmicrirle >ua<l!> sich «ie ilteinicli»» »lchr verbindlich. »imincen siir und „elnncn aii! Die «„»uin.U'OnrcaUl ».-»«>«»< ««l« » v»«I«r; — «,,d»Is Wafi«! »nul>« » vom».: — g«»ali».»»«nl! «». «>iU«, in SNirlitz: — A«b. «letz in Magdelnirg: — 2. «arck » lko. inHaile: - Lt«1»eri»Hnuilnag tisssonsteinL Voglen, Vneellvn^ (1'rlilv,m<I ültviite Fniittiivött-^xpoilltloii) HolciitloiiMt; von ^»i-oitlvn an nito ^vilun^vn eionst ^ett nu <uritiuit88itz'e-i» Bioinon olnx, biolivulcoston. Vo,-^ .Vusotilüftt!, lLatuIo^c-, OilolttUl-^linuIilnv vto. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lör/enbencht, Fremdenliste. t-'lutin. E 1'ripi88i;rie- > Weiknsvkts-^usvvnlisuf «ß irn liolcunnr liilliMwn 1'l-c»i»<!N N ZUttitm»»« ^ «»«in- 7 >i< Illozzzz^tiittzzz«: 1'., i' «l« in k-xl. -><-IiIv^8. «7--'^-"—. - LK. .iLllrxavz. Aiclee«»« werden Vt»rw»I»»t. >1 »i« Nachm. S Ul>. anaenvunn.n. L°n»lag« di» MlttagdtikM,,. Zn N.niiadi nv" an Diochemagen: -r. KlvsicrflN'ie Nr. b bi»Aach,n.>Udr. — Di« ci»l'v"Nii>c Pcl»»eae lolicl IS Piz«. lLinsciandl Ä> Psgk. Eine waranii. tue dal »iichii »t,ige «retcheine» der Jiilerale wird »icht ,.»«»«»- «u»>oa»ig. LiMnc«»»»Ultras« von unbekannte» IkNonen inieriren »te nur gegen priuum««»»»«- Aatltungdurch Nr^gnaiken vdcr Pvnc>ttj»l,lung. Acht Eitbcn leiten U> V». Jnierate tür dt: Ntoniag«. Nummer oder »ach einem geiiiage die PetiljcNe i» U. ?iii--S!--Sü-SL--L^M8>L-L -h ksimsim L Weise, ^»ÄValloil-lrünIK Delrill: WUdiili-uN'erslrilSliv 1<; ^Vol^x-Iilutzdl). <Mr«»««tv »itt L»I,»iLv. kn gro». kxport. Rr. 2i>8. nStlterung vom 21 Oktober. Baromcicr nach LSkar Bdsolb. -rvallsilasic I.', <Mitto i)> 7ön Mil. seit geitcril »„vcrander!. Tlictniamenogr. ». Rcaitin. i Tcinp. >>', o U. nicdr.Temv. N"W.. In'chttcTcmv.ii'/," L2. On 22i»d. Ned«Il. :>!e„cn. Aussichten sür den 25. Oktober: Vorwiegend trübe, kühl, "Niederschlage. Tienstag, 25. Oktober. Für die Monate November und Tecembcr wcrdcn Abonnemeiitü nus die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition. Maritilstrake Nr. irr» zu I Mark 7» Psg., für ans- lunrtü bei den Kaiserlichen Postanstalten im dcnttchcn Reichsgebiet -u 1 Äiark 81 Pfg., in der Ocstcrreichisch-Ungarischen Ntonarchie zu 1 Mulden 5l btreu;cr (ercl. vlgiomschlag) angenommen. Expedition der „Dreodner Nact,richten". Marienstr. R». Politisches. Es ist ansicr Awcifel, das! bei der lichten Reichstngswahl in unserer Altstadt nicht nur eigentliche Arbeiter, sondern auch kleinere Üandiverter, Geschästsleute und Solche, welche durch ihre Dienst leistungen von den Wohlhabenden leben müssen, ihre Stimmen siir Bebel abgegeben haben. Alle diese Stimmenden haben sich wohl kaum überlegt, dast durch die fortgcsechte Wabl Bebels unsere Stadt und Diejenige», die liier verdienen wollen, materiell empfindlich ge schädigt werden. Dresden mit seiner schonen te'age, .ilnnstschäden und Bildungsstätten erfreut sich eines so ausgezeichneten Rufes, Last cs nicht blos Reisende und liincre oder längere Zeit liier ver bleibende Ausländer amielit, sondern dast cS auch dann in s^ragc kommt, wenn woliliiabcndc und reiche Familien in einer Stadt sich aiMkausen beabsichtigen, oder als Micther ihren bleibenden Wohn sih «i nelimcn gedenken. Solche Familien, die einer Stadt viel einhelligen, wollen in dem Geiste, der die Bewohnerschaft beherrscht, eine Garantie baben, dast sie in Ruhe leben können, wollen nicht täglich mi! Personen in Berkelir treten, von denen sic nnncbmen müssen, dast sic ilmen politisch feindlich gesinnr sind und ihre Wohl- babenheit mistgünstig betrachten. Es sind nicht wenig Beispiele bekannt, dast Begüterte Dresden verlassen baden, weil ihnen der wiederholte Sieg BedelS, der leider durch Spaltung der Ordnung-S- Parteien »löglub wurde, ein Dorn im Auge war, cs ist aber auch Tliatsachc. dast der SoualdcniolraliviuuS Dresdens, der nuS der Herne betrachtet viel gesälniicher nussielit, als er wirklich ist, viele Hamilic», anstatt in unser Elbfloreii',, nach Stuttgart, WieSdaden, .gassei und andere Städte geführt hat. ES geht Dresden wie Genf in dcr Schweiz. Seit diese Stadt der Sitz toummnistischer Umtriebe geworden ist, Hai es an ^ntzig wohlhabender Leule bedeutend ver loren, so dast die Einwolinerschast materiell empfindlich geschädigt worden ist. Man soll uns nicht cinwendcn, dast der Verlust einer Ainalil woblliabender oder reicher Hamilicn nnü grostcn Na6>tl>cil nickt bringen könne. Wer da weist, ivaS eine reiche Haiiiilie, die oft io und so viele andere nachcheht, in der vcrsÄiiedenstcn Richtung für sich braucht, wie Glieder säst aller Stände durch einen reichen Mann g» Verdienst gelangen, der wird uns Recht geben, wenn wir behaupten, dast die sozialistische Wabl gerade Dresden speuell ungemein schädigt. Es mögen daber Alle, auch Arbeiter, welche chreS Verdienstes wegen wünschen müssen, dast die Wobl- babenbeil Dresdens nicht ab-, sondern zuiiebme, von der uns gc- schäitlich so nachtbeilige» Wabl Bebels abieben. Eine sozialistische Wabl in Dresden, in Deutschland überbnupt, ist zur Heit um so bedenklicher, als das Vaterland der rochen.Kom mune, Hrniilreicb, sich anschicti, mit dein gemcingefäbrlichen Sozia lismus aründlici» zu brechen. Tenn das ist keine Hragc, dic Ntinister Präsidentschaft Gainbetta's, welche kommende Woche beginnt, bat unstreitig den Sinn, mit den Hossnnngcn der Rochen nuszuräumen. Wohl war cs Gambetla, der s. H. mit den 187l besiegten und ver bannten .Kommunarden liebäugelte, sich ans die breiteste Masse „des souveränen Volkes" stützen wollte, und schliestlich den Ausschlag gab, als man in mabmvitzigcr Verblendung die Empörer zurückbcrief ans der Verbannung und sie sogar mit allen Ehren empfing. Aber -Herr Gambettn müsste nicht Advokat sein, wenn er nicht schlau be rechnet hätte, mann es genug war mit seinen Schmeicheleien für die Rotlie». Sic haben ilm populär und mächtig gemacht, jetzt braucht «r sic nicht mehr und sie werden einfach bei Seite geschoben oder mit Hüsten getreten, wie cs gerade passt. Die Entschuldigung sür seinen Abfall von der Sozialdemokratie ist Gambetla leicht er weist einfach darauf bin, dast in keinem geordneten Stnatswesen die sozialistischen Theorien Platz haben tonnen, Hrantrcich müsse ge rettet werden ans den Hände» von Leuten, die immer mehr verlangten. Das ist des Pudels Kern: „die immer mehr verlangen" — und gerade das ist in dieser Wablwochc sür die deutschen Wähler wichtig und sehr belehrend. Der eine oder andere Lehrsatz der Sozial demokraten scheint so übel gar nicht, irgend eine Hordenmg nimmt sich ganz gerecht und vcrnünstig aus aber wo giebt cs ein „Halt" ? Nachgiebiger als die französische Regierung ist noch keine verfahren gegen notorische Mordbrenner und Umstürzler, die sie in alle Bürger rechte wieder einsctzte; hat eS was geholfen? Beruhigten sich die Unzufriedenen? Fügten sie sich den allgemeinen Gesetzen? Nein, »cm Fall zu Hall wurden sie unverschämter und dadurch lieferten sic Herrn Gambetta die Waffen in die Hand, womit er sie min zu vernichten droht. Walirlich, gerade Gambetta kann sagen: Alles, was denkbar möglich, ist Euch gewährt worden, unsere Langmuth war fast so grost, wie Eure Verblendung — greift Fhr aber nun telbst an die öffentliche Gewalt, so must sich iedcr Staat, jede Ge sellschaft Eurer erwehren. Und nun beginnt mit Freitag, wo die Kammern zusammcntrcten, welche an Gambetta dic Ministcrpräsidcnt- schast übertragen sollen, die Umkehr. Tie Sozialisten in Frankreich, in Deutschland und Rustland sind in einem Fall gleich: sic wollen i m m c r in ehr haben. Zuerst setzen sic den lieben Herrgott ab, dann sollen die Könige daran kommen, dann die Staatoerekutive, die Fustiz, dann die Gcmeindeautorität, zuletzt löst sich dann Alles aus in Schrecken und Vernichtung, die sozialistische Acra beginnt und kann .nur von dem Massenmord der friedlichen Besitzenden lebe». Deutschland bat die sozialistischen Bäume nicht in den Himmel wachsen lassen, cs „unterdrückte" rechtzeitig die Enipörnng. Nun, Frankreich „unterdrückte" sic nicht, cs schien das Eldorado der Kom munisten — und zu seinem Schrecken sieht Frankreich, wohin es trieb, und Gambetla, der es dabin treiben liest, ersaßt dos Steuer des Stantoschisses mit kräftiger Faust, und indem er die Sozialisten nicdertritt, wird er zum Retter der französischen Gesellschaft. Will er darin von den Nachbarstaaten nnterstülst werden, so must er mit der Ordnung im Hnncrn die ehrlichste Hriedenspoiitit nach "Allsten verbinden. Und in der einen oder anderen Art wird der crrotbe Voltsmnnn den Fürsten Bismarck überzeugt haben, dast er als Ministerpräsident Frankreichs offen und ehrlich, wie mit dein So zialismus, so mich mit der Revanchepolitik brechen wolle und dast ihm die Freundschaft Deutschlands mit Frankreich als Fdcal vor- schwebc. Eine ungeheuere Mehrzahl der Franzosen wird diesem Programm beistimnicn ; man ist des Fanfnriirens und Hebens müde, man will auch in Frankreich den stabilen Frieden. Ob aus diesen neuen Sachlagen eine französische Abrüstung hcrvorgehe» lann, weiche sofort die Mililärübellnstnng Deutschlands endlich ans ein erträg liches Maast rednzircn würde, ist freilich noch nicht abzusehen Wenn aber in Frankreich die "Abneigung gegen unS, das Revanchegeschrci, sich verlieren wird, und Handel und Gewerbe sich wieder heben, wenn unsere Staatsbedürfnisse nicht durch Abwehr und Rüstungen fortwährend verschlungen werden, — dann wäre cs sür Deutschland ebenso unzcitgemäst, wie eine Schtziach, Sozialisten in den Reichstag zu wählen, die den niisteren Frieden durch innere Wühlereien toin- proiitiltl'ren würden. ReiikstrTelegramme vrr..TreSvncrRl«1»r." vom 21. Oübr. Berli n. Ter Kaiser ist beule Abend ans Badcn-Badcn nach Berlin abgereist. Die Kaiserin verbleibt aus Gesundheitsrücksichten bis ans Weiteres noch dort, obwohl eine stetig fortschreitende Bes sernng im Befinden der hoben Frau gemeldet wird. Ter deutsche Botschafter in Paris war gestern beim Reichskanzler in Varzin. Ter Bundesratb beschloß die Verlängerung des tieine» Velagernngs - Zustandes sür Hamburg. Für zwei Raibstciien beim Reichsgericht sind Kommerzicnratb Paris ans Berlin und O berlnndesgerichiSralii Leonhard! aus München in Aussicht geiwmmeu. Es besteht die Absicht, den kleinen Belage rungszustand nus Harburg auszndelmen. — Ter K. Sächs. Bundes rntbsbevollmächtigte Geheimer Finauzratb Goiz ist ongekominen. Der Polizei - Präsident von Breslau verbot die eierlicbe Ein boittng der Leiche des ehemaligen Hürstbiiehoss l)r. Hörster. Das Domlapitel und eine "Anzahl katholischer Bürger wandte» sich tele graphisch mit drr Bitte an den Kaiser, die Verfügung des Polizei Präsidenten aufznbeben. Der Zoiianschlust der llnterelbc ist nus den 1. Deeembcr nngesetzt. — Graf Bismarck erlitt bei seinem neu tigeu Auftreten als ReicbstagSkandidat in Mülhausen eine Nieder läge. Die Versammlung schiost mit einem Hoch aus seinen Gegen kandidaten Ebcrtn. Paris. Aus Gambetia'S Landsitz in Viiledavray wurde der Weber Hlorian aus Rheims feslgenommen, welcher angeblich Gam- betta ermorden wollte. Hlorian scheint geistesgestört zu sein. Berliner Börse. Die Daltung war beute matt und blieb mail bm zum Seblust, wo aus Grund festerer Pariser Meldungen eine kleine Besserung eintrat, die nicht unbedeutende Deckungskäufe bervorries. Die Geldverhältnisse haben sich nicht geändert. Eisenbahnen schwächer: Oberschlesische Eisenbahnen 1 ProeenI, Franzosen 8 Marl niedriger. Lombarden, die wieder einmal getrieben werden, gingen mit einer Avance von 8 Procent aus. Banken gedrückt, die leitenden aber rechi belebt. Eredit 4 Marl, Diskonto Me, Deutsche i'e Proe. schlechter. Bergwerke matt. Laura verloren 1' .', Dortmunder 2 Proe. Fonds und Renten vor wiegend nngeboten. Oeslcrr. Prioritäten vernachlässigt. Lokales uns Sächsisches. — Rcgieruiigsrattz Prof. I)r. B ö h m crt ist zum „Geheimen Rcgierii»gvrntl," ernannt worden. - W n b t n u S s i ch k e n. Nach den bisher vorliegenden Kund gebungen haben die Vorstände der Stadt- und Landgemeinden im l». Wahlkreis Döbeln und Zlmgegeud — den ausgetretenen Kandidaten gegenüber wie folgt, Stellung genommen : Für P e n - zig lnationatliberait der "Bürgermeister von Lcisnig. Für W alter «Fortschritt» nach den bisber jedoch nnerwie»en gebliebenen Angaben seines Wnblkomitees, >»» Landgemeinde-Vorstände. Hur von Zehmen (tonservntiv- nach Ausweis der veröffentlichten schriftlichen Zustiiimningserklärnngen, I«>!t Landgemeinde Vorstände, ferner die Bürgermeister der Städte Nossen, Waldheim und Döbeln. Must mail annehmen, daß in den einzelnen Gemeinden Vorstand und Gemeindemitgkieder politisch übereinstimmen, so ist die Kandi datur von Zebine» die allein aussichtsreiche, das Festhalten an den Heiden anderen Kandidaturen aber gleichbedeutend mit Stimmen zerspiitternng im Interesse des gemeinsamen sozialdemokratischen Gegners. Aus Antrag deS ReichsschatzamteS ist am 2!>. d, beim Kassen schlusse aller sächsischen Staats und städtischen, sowie Sparkassen fest znsleilen, welche Beträge nach Martwäbnmg an Reichsgold, Reichssiibermünzcn und Einthalerstücke» vorhanden sind. Es soll diese Erhebung zur Gewinnung eines llrtlieils über das Verhältnis: treuen, in weichem der tlmlans der Reichsgoldmünzen zu demjcni gen der Sibermünzen steht. Eine sür die weitere Entwickelung deü deulschcn Vereins Wesens hochwichtige Entscheidung bat kürzlich das Reichsgericht ge trotzen. Nach Art. 5i> der Eivilprozes: - Ordnung bestimmt sich die Fähigkeit einer Partei, vor Gericht zu steilen, die Prozestfähig keil, nach den Vorschriften des bürgerlichen Rechts. Nach dem letzteren jedoch wurde Privatvcrcinen das Recht, klagend vor Ge licht nnfzulreten, nur dann zugeitanden, wenn sie die L.»a!itäl einer jnristischen Person erlangt batten. Diese O.ualität ist nun nach Entscheidung des Reichsgerichts zu dein gedachten Zwecke nick»! mehr ersoidellich, was in näcltzotgendei Weise begründet ivnide: Aus die Stieitsiage, ob Privaivereine nur nach bctzonderer Ertbei lung der KorporationSrecktzc als juristische Pcnoneir zu gelten haben, brauche nicht Angegangen zu werden, weil heutzutage icdcn- sallS die ganz vorherrschende und völlig zu billigende Meinung des Publikums kein Vedenken dagegen finde, auch reine Privatvereine, ohne dast die Personen der einzelnen Mitzstieder in Vctrocht gezogen würden, als Prozestpartei zuzulassen. Der Mangel der Prozest- sühigkeit war bisher eines der wesentlichsten Hindernisse der völligen selbstständigen Entwickelung des VercinsivesenS, insofern ein Privat verein ohne Korporalionsrechle, deren es sein viele giebt, nicht als von den Personen der einzelnen Mitglieder getrenntes, also selbst- - ständiges Rechlssnbjekt angesehen wurde und als solches handeln tonnte. Es ergiebt sich hieraus, dast die vorerwähnte Entscheidung des Reichsgerichts sür die gedeihliche Wcitcrenlwickclung des Ver- cinswcscns von höchstem Belang ist. Tic Taxation der diesjährigen Manövcrichäden im Amts- harwtmannichnitsbezirk Zwickau ist trotz des vielen schlechten Wetters mit Energie betrieben worden und war am 20, d, beendet-, begonnen wurde sie am 20. v. M. Tic Taxations Kommission war zuscunniengeietzt ans den Herren » Major Parier aus Leipzig, Pre mierleutnant Barkku, Fntendanturnffesior des Kgl. Kriegsministe- riums, Amtshauptmnnn v. Bote, Gritsiieiitzer^Sarlert und Guts besitzer Tbüiiimel. Betroffen waren gerade 25 Ortichaslen und zwar: Zwickau, Weistenborn, Pölbitz, Mancntbal, Stenn. Altschövfels, Tbanbof, Lichtentannc, Weistcnbrunn, Steinpieis, Wahlen, Erim- mitschnu, Rndelswatoe, Lauenbain, Gersdorl, Nc-undoN, Leitelshain, Eartbau, Gablenz, Ungewiß, Rothenbach, Mosel, Laulerbach,Dänkritz, Niederhohndors, Helmsdorf. — Im Lstragebegc fanden gestern Nachmittag die Hcrbst- rcnncn des Dresdener Rcitvcrcins und der t. Kavaierie-Brigaoe Nr, 20 statt. Trotz der sehr ungünstigen Witterung war die Be theiligung an demselben eine sehr rege, sowohl leiten unserer mili tärischen SvortSman an den Rennen selbst, als auch seiten des grö ßeren Publikums, welches mit sichtlichem Interesse den (Köngen folgte. "Auch die Herren Grasen Arnim (mit stattlichem Techserzuge) und Lnckner, sowie die Herren Generalmajor v. Schönberg, Oberst v. Minctwitz, O bersl v. Nostitz, Oberst v. Kirchbacb, Obcrsliicutcnant v. Einsiedel, Major v. Polenz. u. Uslar, Hrhr. v. Mannsbcrg, v. Kirchner, Major Edler v. d. Planitz, Major v. Minctwitz, Major v. Hnmmerslein hatten sich eingefundcn. Ter Dresdener Reitverein veranstaltete eine schwere Steeple chasc und ein Rennen sür Ossi ziere der Insantcrie. "Ans Elfterer, an der sich 4 Offiziere bcthei- ligten, gingen Prcin.-Licut. Hrhr. v, Bonnebnigk vom l. Hni.-Rcg. "Nr, 18 mit dem braunen Wallach „Akrobat" als erster, Sec.-Lieut. v, Salza vom Gnrdercitcr Reg. mit dem braunen Wallach „Fant v. Wottenicbicber" als zweiter und Prem.Dient. v.Nostitz vom 2.Ui.-Reg. Nr. 18 mit der FuchSsttttc „Kabale" als dritter Lieger hervor. Im Otsizicrsrcnnen schlug Sec.-Lt. v. Kicscwettcr vom t. Iägerbataillon Nr. >2 mit der braunen Stute „Tviuuc" Herrn Haupimann v. Erie- gern's braune Stute „Novice" mit einem ziemlich bedeutenden Vorsprung. Air der schweren Steeple Ebasc der 1. Kavalericbrigade Nr. 20 bctheiligten sich Sec.-Lt. Graf v. Vitzthum (Gardercilerrcg.) mit dem braunen Hengst „Silen" und Lt. Stengel vom I. H>».- Reg. Nr. 18 mit der Fuchsstute „Kaiaknna". Beidc^Rcimer brachen an der unteren Grabenhürde ans, schließlich schlug „Silen" die FuchS- stute des Herrn Lt. Stengel um mehrere Längen. Die darnnf- foigende "Versuchs Steeple Ebase nahmen? Offiziere ans, von welchen die Herren Lt. Hrhr. v. Eampe vom 1. Ulanenreg. ")>r. t7 mit dem j Hnchswallach „Seet", LI. Scheller vom I. Husarenreg. Nr. 18 mit i dem branne» Wallach „LegneS", sowie die Herren Lt. v. Gaul vom I. Husaren - Regiment Nr. 18 und Pr. Lt. v. Boddien vom 1. > Ulanen Regimentstir. 17 Preise errangen. Ten Schluß der Rennen j bildete eine leichte Steeple ebnie, z» der sich leider nur zwei Tbeil- j nehmer fanden: Herr Prem.-Lieutenant v. Voddien vom I. Ulanen- Otegiment ")ir. 17 mit der braunen Stute „Ferner" »nd Seconde- Lieulenant Hriir. v. Gant vom t. Hmnren Regiment Nr. 18 mit dem dnnieibrannen Wallach „Eardignnn", welcber über seine Rivalin einen brillanten Sieg errang. Wenn es bei den Rennen auch ohne einige ungesälirliche' Stürze und Earambolagcn nicht abging, so nabin doch dnS ganze Arrangement einen sehr günstigen Verlaus. Nach Beendigung der Rennen nahmen die Herren Sieger die Ehrcu- vreiie aus den Händen der Frau Generalin v Scbönberg von der Eguivage aus entgegen. Dieselben bestanden tbeüs ans kostbaren silberne», Knnstgcgenständen, Potalei» und Schalen, theiiü ar»S Getd- prümien, - Vorgestern Ncittag »vard im Saale der Kaufmamttchast hier in einer zahlreich besuchten Versammlung sächsischer Ta^'aks- sat» riiantc n n n v H nndlcr zum Schutze gegen das Tabaks- monovol folgende Resolution einstimmig angenommen: „Die am 20. Oelobcr I"-»d1 in Dresden versammelten sächsischen Tabaks- interessenten crllären, daß von allen deutschen Bundesgliedern, mit Ausnahme non Bremen, lein Staat durch das Tabakmonopol so sein in seinen Lebensinleressen geschädigt werden würde, »nie Sach sen. Die Versammelten liegen zu ihrer Landesregierung das Ver traue»!, daß sic der Einführung des Tabaksinonopois den äußersten Widerstand enigegeniebei» wird, und sie ersuchen alle "Wähler, ihre Stimmen zu»»» Reichstag keinem Kandidaten zu geben, welcher nicht die Verpflichliing ringehl, gegen das Tabaisinonovol zu stimmen. Beschlusses beziehen sich die Versanimelten ans Tabalsiiionovoi Zur Mötiviruna des , den ganzen Inhalt deS offieiellen Berichts der Königl. sächsischen Beziitsfomiiiission sür die Tabakscngiiäte," Pädagogischer Verein am 22. Oktober. Nachdem 1«i neue Mitglieder antgenomnicn »nd mehrere Mitlbeilimge». das !de„» Vereine gehörige Pestalozzistist n. a. in. bettessend, gemacht Morden waren, hielt Derr Vürgerscl'iillelw-r Hantzich einen mit I großem Inleretze lind "Beisatz ausgenommene» Vortrag über die j (Keick'ichte niiieres sächsisciicn Landtchilliveseiis, von den ersten An fängen detzelbcn in der NUite des 15. Jahrhunderts an bis zum j Iabre 1700. Das Material dazu hatten zmn größten Tbcile die „(Keneraiariikei v, I. 1557", die „Schulordnung v, I, 1580", sowie insbesoiiderc die die Dorsschuie zu Plauen bei Dresden hetretzenden j Ebroniken »ilv Attenstücke gelieiert. D e lebbnsle ScI>iiderr»Ni dcr j sogeiiaiiiiteii „gutcii, alten Zeit" in welcher die Küster nnd Schul meister wegen iiircS erbärmlichen Einkommens an Geld. Getreide, Eiern, Reibetischen n. s in. gezivnnge» warei» gewöhnlich An Hand werk mit zu treiben »nd im Sommer die gröbsten Feldarbeiten zu verrichten, auch mil höchst dürftigen »nd ungAimden Schill- und j Wohiirälnncil zufrieden sein »mißten, ließ die Fortschritte der "Neu zeit dankbar anerkennen. Derselbe wirkte auch vielsach erheiternd, ;. B. als Reterent berichtete, daß der Küster zu Planen sür einige Groschen !>-G>> Bcgräbnißlieder zu singen batte, dies aber noth- gedrunge» nicht eher tbat, als bis das Geld gezahlt war; ferner daß noch >>n Jahre 1072 jedes Kind im "Winter rin Scheit Holz initzu- bringen batte, weil dem armen Lckmlincister die Mittel zur Heizung der Schulst»!'!- nicht gewährt n-urden u. s w. Eine Hort- seiznng dieser interessnntei'. Schulgeschichtc stellte der Vortragende sür später in Aussicht — Die letzte Versammlung der Section Dresden des Ge« hirgsvereinS >. d. S.-B. Sstiiveiz brachte wieder mancherlei Geschenke sür daü ".'Irckiiv und die Saininlungcn der Section, u. A. von Herrn Stadtgärtner Koiil die 1. Abtheilung eines Herbariums, sämmtliche Harren der sächs. Schweiz i» vorzüglich präparirtcn Exeiiipiaren eiithatteud. Den Hauptvortiag hielt Herr Lehrer Niartin über Land und Leute im Gebiet der oberen sächs. Elbe. Der Vortragende war 10 Iabre lang in dieser Gegend heimisch und batte Gelegenheit, mit atze» Berussklassen zu verkehren und das Gebiet st-ines Harschens nach atzen Seiten c>, erweitern. Es nnrd eine Aufgabe der Section sei», für die ärmere Bevölkerung (Lteinbrechcr, SchiftSleutc u. s. m.) während des Winters Suppen»
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