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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.05.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110506028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911050602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911050602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-05
- Tag1911-05-06
- Monat1911-05
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schienen. Ter Letter des Sanatoriums WoUersdorser Schleuse Tr. «ilablcnj erklärte als Zeuge, er habe niemals geiag,. Mattste sei völlig unzurechnungssählg: er habe nur gejagt Matiske sei nicht verhandluugssähig. wohl aber transportfähig. Wenn Matiske aus dem Sanatorium hat!« fliehen wollen, so wäre ihm das ein Leichtes gewesen, seitens der Verteidigung wurde ein Antrag aus Zurück- Festung des Haftbefehls geüeül. Darüber wird der Gc- iichrshos ne>ch besinöen. Matiske teilte bei keiner Ver- nestmung mit. das, bei den Spielabeudcu brrsvielsweise ei» Staatsanwalt. der -Lohn eines Gerichtspräsidenten, drei Rechtsanwälte. ein Handelsrichter und andere gebildete Personen anwesend gewesen waren. Tie meisten hätten sich, als es zum Klappen gckoairmcn. gedrückt und ihn lnninielhoch gebeten, er nröchte ihre Namen nicht nennen. Marokko. Paris. Oiftziös wird gemeldet, das, die fliegende .Kolonne bereits morgen abend in Dar Dzrari eintressen werde Tort würde sie die weiteren Befehle der Negierung abwarten. Wenn dann die Lage noch so schlimm lein sollte, wie jetzt, würde ein Teil der Truppe» dem Sultan zu Hilfe kommen Sollte cs notwendig sein, Mekinez aus den Händen der Aufrührer zu befreien, dann würde üch ern anderer Teil dorthin hegeben. Sollte der Ein- marich in Fez oder die Bestrafung gewisser Stamme als iiversluisig angesehen werde», dann würde die Kolonne den Nückmarich an die Küste untreren und dabei den Keg durch das Gebier des Zaerirammes nehmen, der wegen seines Ueversalles im Januar noch immer nicht gezüchtigt wor den ist. M a d r i d. Ans Rkelilla ivird dem „Heraldo" gemeldet: Zwischen der E t n g e b v i e n e n p o l i z e i und verbreche , ,scher, K a b n l e n ist es zu einem Z u s a rn m e n st o ß e gc- lonimen, wobei ein Kabuie getütet und einer oerwundei. ivwie ein Polizei,oldat verletzt wurde. Bur Bestrafung der Kabnieii ist ein Tetachement abgeschickt worden. Ter Bürgerkrieg in Mexiko. N e w y o r r. Tie Keilern Union Telegraph-Eompann teilt offiziell mit, das, mit vier mexikanischen Staaten jede telegraphische V c r bind n n g unterbrochen in. N e w n o r t. Kie aiis M e r i k o gemeldet ivird, haben iicb der .Kriegsmiiilster General (Gonzales Eoiio und der Fniirer der Fnuiegeiicen in der Provi», Gnerrev, Figneira, über die fr r i e d c n s b e d i n g u n g e ir geeinigt, -igueira erklärte, er und ieine Anhänger seien durch die versprochenen Reformen befriedigt, besonders durch die Neubesetzung der Gonverncursslellen und anderer Aemtcr. El P a i v. Ten mexitanttchen F riedensunterhandlern wurde eine vom Pfade r o Unterzeichnete Erklärung unter breitet, in der verlangt wird, Tiaz möge ein öffentliches Versprechen abgebcn, das, er ausd, e P r ä i, d c n l f ch a s t verzichte. Berlin. «Priv.-Tel.i Te, König von Schweden ist heule früh hier cnigetrvfjen: er vertäßl abends wieder Berlin. Berlin. iPriv. Tcl.l Ter Bankdirekior Alsred H o r sr m a n n. der nach II n t e r s ä> I a g n n g v o >r 0 7 0 0 0 Mark des Lichlenberger Bancvereins slüchrig geworden mar, hat sich benre jrüh iclbsr der Siaatsanwalrichafi ge stellt. Er hat sich die letzten Tage üöcr in Berlin verborgen gehalten. Stendal. Tie Strailammer verurteilte den Ritter gutsbesitzer v. Iagvm auf Pvllitz, der iur Dezember aus der Treibjagd den Wirtschastselcven Gradlas versehentlia, erschossen hatte, wegen fahrlässiger Tötung zu 1 Woche Gefängnis. Kien. Tas „N. W. Tagbi." meldet: Gestern nachmittag ereignete sich bei Meduha aus der Strecke Lemberg—Krakau ein Zugz u , a m m e n si o ß, wobei 12 Wagen zertrümmert wurden. Born Zugpersonale wurde ein Mann getötet und ein Maichrnist schwer verletzt. Budapest. Un der heutigen Sitzung des Abge ordnetenhauses widmete der Präsident Berzeviezn dem verstorbenen H a n d e l s m i n i st e r H iero n n m i erneu tiesempsunden Nachruf. Pkinisierpräsident istra» Äbuen.Heöervaiu gab seiner Trauer Ausdruck über den Verlust, den besonders die Negierung durch das Hin'cheiden eines so hervorragenden Mitgliedes erlitten habe. iVergl. Tagesgcichichtc.» T r o n e S. Fniolge der von der Negierung getroffe nen Vorkehrungen und der militärischen Besetzung des Winzergcbietes hat der Ausschuß des W i n z c r v e r b a n - des des Auvedepartemeitts beschlossen, die für Sonntag angekirndigie Massenversammlung in Bnrcuil zu v e r i chieb e n. ^ Madrid. „Tiario nnivcrsel" will rvissen, das; die Königin V i e r v ri a sich Ende Juni oder Anfang Juli mir dem I n f a n i e „ Iaime nach der Schweiz begeben iviro, wo an dem Brisanten eine chirurgische Operativ» zur 'Behebung von T p r a ch > ch w i c r i g t c > i e n vorgenvm- inen iveröen toll. Tokio. Aus F o r m o s a sind bisher l 2 0 P e st s ä l l e vorgekoimnen. «ettlicde! unck ZäcdKrcber. Dresden, 5. Mai. —* Se. Majestät der K ö » ig benützte gestern mit den drei inngen Prinzessinnen den nachmittags 3 Uhr ab Pillnitz verkehrenden LDerdeckdampfer „Bodenbach" der Suchst,chcktiühmtschen Damz>sichi,sahrt»-Grsell,chait zur Sahn nach Wachwitz. — Heute oormtttaq kam der Monarch ins Rcsidenzschloß, nahm die Vorträge der Herren Staats- minister. sowie des Äabinettssekretärs entgegen und emp fing hieraus die HofdepartementschesS zum Rapport. Zur König!. Mittagstafel in Villa Wachwttz war an den Ge sandten Wirkl. Geh. Rat Freiherr» v. Neitzenstein Ein ladung ergangen. - Morgen vormittag 1l Uhr wird der König der feierlichen Erösfnung der Internationale» Hvgienc-Ausstellung beiwohne». Aus diesem Anlab findet um l Uhr im König!. Rcsidenzschlvsse eine größere Früh slückstasel statt. -* Adlchied des österreichischeu ttzcsandte» Prmzeu Fürsteuderg von Dresden. Zn Ehren des bekanntlich aus Dresden scheidende» österreichischen Gesandten Prinzen Fürireiivcrg und seiner Gemahlin sanb, wie bereits gemel det. beim König »ach der feierlichen Abschiedsaudienz, bei welcher der König dem Prinzen sei» Bild i» kostbarem Nahmen »bereichte, eine Friilntückstasel statt, an der Prinz und Prinzessin Ioliaun Georg, Staatsiinnister Gras Vitz thum ». a. teilnahmcn Eine außerordentliche Hauptver iammlung des Ocsierreichisch llngarischen Hilssvereins in Dresden beschloß, den Gesandten zu», Ehrenpräsidenten zu wählen, und überreichte ihm eine Adresse. Das vom Hilssverein zu Ehren des Gesandten gegebene Festbankett und die bei demselben gehaltenen Reden gaben Zeugnis davon, wie er die Herzen aller Mitglieder der österreichisch- ungarischen Kolonie gewonnen hat. Ter Abend verlies höchst angeregt, gewürzt durch humorvolle Vorträge des neuen Voritändsmitgliedcs. Felix Lchmeighoser. und dcS Schriftstellers Georg Ziimnermann. Ten Beschluß einer Reihe weiterer seitlicher Veransialiungen zu Ehren des scheidenden Gesandtenpaares bildete ci» Tee im Hause des österreichisch-ungarischen Geiieralkviiinls v. Klemperer und Gemahlin, zu welchem mehr als 200 Einladungen ergan gen waren. Es hatten sich ». a. eiugesnnden: die in Dres den anwesenden Minister mit ihren Gemahlinnen, zahl reiche Staais und Hoimürdeniräger. Mitglieder des diplo malischen Korps mit ihren Damen, 'Bischof Schäfer, ferner der Sberbürge!meiner und der Polizeipräsident mit Ge mahlin und die Spitzen der Kolvnie mit ihren Dame». Hieran schloß sich ei» Souper im Hanse des österreichisch- ungarischen Geschäftsträgers 'Baron Franz und Gemahlin. — «''eitern abend !> Uhr 33 'Min. hat Prinz Fürstenbcrg Dresden verlassen, um sich zniiächsl nach Wie» zu begeben. Zur Berabschiedung ans dem Hanptbahnhvfe waren außer den Mitgliedern der österreichisch ungarischen Gesandtschaft und dem österreichisch ungarischen Gencralkoiisul von Klemperer noch erschienen: der Minister des Aeußercn Gras Vitzthum v. Ecküädt mit Gemahlin, Geh. Legativns- rat v. Leipzig, Gras Eaüell, die meisten Herren und Damen des diplomatischen Korps, sowie Mitglieder der österreichi schen Kolvnie. —* «Gestern «st in Leipzig im Alter von 02 Fahren der Direktor der dorligen König!. Bauschule, Baurat Eugen K a n i e r, gestorben. Er war am «>. Januar 18l0 in Dresden geboren und wurde nach beendetem Studium im Fahre !8ol als Lehrer für Vanwissenichasien an den Technischen Siaatslehransialteir in Eheinnitz angestellt. Fm Fahre 1800 erfolgte seine Berufung nach Leipzig als Direk tor der König!. Bauschule. Fn dieser Stellung hat er ganz Außerordcnttiches geleistet, denn neben großer Begabung war ihm eine unermüdliche Schaffensfreudigkeit eigen. Banrai Käme, gehörte seit einer Reihe von Fahren der Prüfnngslomminiv» für Baiiharrdwcrker als wissenschaft lich gebildeter Architekt an. —* Ncichstagswahlbcwcgung. Der nationalliberale Reichslagsabgevrdnetc Tr. Weber, der bisherige Ver treter des sächsischen Reichstags-Wahlkreises lBautzen- Löbaui, erklärt, daß er die ihm angctragene Kandidatur zur nächsten Rcichstagswahl endgültig a b l c h n t. Ein treuer Kandidat ist noch nicht ausgestellt worden. - * Die Dauerkarten der Futcrnationalcn Hygiene- Ansstcllung sind auch an den Tagen der Eröffnung, am Sonnabend, Sonntag und Montag, gültig. Die Inhaber dieser Karten haben also keine Zuschläge zu zahlen. — Das F- e >'i k v n z e r t in der Königlichen H o f o p e r anläß lick der Eröffnung der Ausstellung beginnt nicht um ti, son dern lBo> Uhr. —* Ein landwirtschaftliches Mustcrgchöst hat der L a n d c S k n l t u r r a t für das K ö n i g r eich S a ch s e n auf der Fnternativnalen .Hligicne-AuSstellung errichtet. Fn diesem Mustergehöst soll eine vom hngicnischen Stand punkte aus cinmandfrcie Milchgewinnung und Milch- bebandlnng gezeigt werden, soweit derartige Maß nahmen in den bäuerlichen Betrieben Sachsens bei den heutigen Vrcisverhältnissen durchführbar sind. Den Ge- samtbetricb des MustergehösteS hat die Dresdner Milch- versvrgungSanstalt, Altstädter Dampsmolkcrci. G. m. b. H. in Dresden, übernommen. Diese Genossenschaft dürfte sich besonders hierfür eignen: hat sie doch selbst in Dresden. Würzburger Straße 9, eine Molkerei geschaffen, die durch die Großartigkeit ihrer Anlage nicht nur in hngienischer Beziehung eins der besteingerichtetcn, sondern gegen wärtig auch das größte Molkerei-Genvsscnschafis-Unter- nehmen Deutschlands ist. An der Gciiossenschaft selbst sind gegen lNN Landwirte mit einer jährlichen Milchprodnktion von etwa MMsiliiM Liter beteiligt. Bei Errichtung der Anlage ist den Forderungen der Hngiene in weitestgehen dem Maße Rechnung getragen. - * Der Fntcrnationalc Armee - Gepäck - Wcttmarsch Dresden 1811 beginnt am Sonntag mittags 12 Uhr an -der Wache der Grenadier-Kaserne Nr. lOl und führt zunächst nach der Haidemühle, dann über die Radeberger Ehanssee vis kurz vor Lotzdorf, wo der Weg links nach Longebrück abbiegt, hier geht er durch die Eorolastrotze, Albertstraßr, Bruhmslraße nach rechts bi- zum Kurhaus Langebrück, dann über Klotzsche, Schäukhllbel, Arsenal nach der Heer- stroße. Fm Stadtgebiet werden berührt: Radeberger Straße, Bautzner Straße. Löwcnstraße. Wasserstraße, Albcrtbrücke, Sachsenplatz, Sachsen-Allee, LliaSstrabe, LennHtraße. An deren Ende befindet sich der von den Marschtsilnetimern zu benutzende Zugang zum Sport platz -der Futcruationalen Hngiene-Ausstelluna. aus dem die Schlußrunde zurückzulegen ist. Gegen kt Uhr dürfte» die erste» Marschierer aus der Heerstraße ankommen, die zwischen '-t und t Uhr auf dem Sportplatz der Ausstellung erwartet werde». Entsprechend der großen Teilnehmer ahl iNkUs sind die Vorberc-itungrn in bezug ans die Für orge sür die Teilnehmer in mnstergültiger Weise ge troffen. über lllü Mitglieder der Freiwilligen Samariter kolonne lmben sich j» den Dienst der «Sache gestellt, TranS- pvrtgelogeiiheit für ausgebende Teilnehmer ist in Gestalt von Krastwagcn und Krümpergeschirren ausreichend vvr gesehen, an den Kontrollstellen werden den Marschierenden Erfriichiliigen. Bilz-Sinalco, Zitronen usw. gratis ver abreicht, mehrere Aerzte befahren in Autos» die von Herren des König!. Sachs. Automobil Klubs in dankenswert«, Weise zur Versiignng gestellt sind, die Strecke, und eine große Anzahl Radfahrer werden von der Gruppe „Rad sport" der Fnternationalen Hngienc-AuSstellung zur Frei Imltung der Strecke sür die Marschierenden, sowie deren Kontrolle gestellt. Ein buntes Bild wird diesmal das be teiligte Militär bieten, da die verschiedensten Truppen gattungen vertreten sind, Ehemnitzcr Ulanen, banrischc und preußische Fnkantertc. Garde-Grenadiere usw. Zum Unterschied von den scitcherigen Marschen sind Schritt macher zu Fuß oder per Rad nicht gestattet, ebensowenig die von den Sportsleittc» seither bevorzugte aüzuleichte Kleidung — bloße Arme, Beine nnd Brust — haben Aus schluß ans der Preisbewerbiing zur Folge. Die mit Illustrationen von de» letzten Dresdner Märschen aus- gestattcten Programme mit Teilnehmerverzeichnis ge langen ans der Strecke sür U> Psg. zum Verkauf, solche sind jetzt schon im Lporthaus Herm. Mühlberg, Wallstraße, zu haben. —* Geldlotterie der Internationale« Hygieuc-Ausi ung. An dem Tage, an dem die Internationale Hygiene- Aiisstellnng eröffnet wird, beginnt auch der Vertrieb der Lose der Ansstellungölotterie. Das offiziöse Nachrichten bnrean der Ausstellung schreibt darüber: „Es werden ortge setzt Ziehungen abgch alten, so daß jeder G e w i » n sofort in bar ausgezahlt wird. Der Gang des Spiels ist ungefähr solgendermaßcn: Man ei wirbt non den Losverlünserinnen, die im ganzen Aus- stellungsgebiki anzutrefsen sind, einen Losbrief, der ent weder ein leeres Blatt lNietei enthält oder eine Gewtnn- karte. Glückliche Gewinner tonnen sich sofort in den Lettericpavillon begeben, wo sie sich von der Ziehungsdamc ein Geivtnnröllchen aus der LvStrommel ziehen lassen. Der ans dem Röllchen vcrzeichncte Gewinn i:> bis 3009 M i wird sofort an Ort und Stelle ausgezalilt. Die Ausführung der Lotterie hat die Leitung der Internationalen Hygiene Aiisstellnng dem I » v a l i d e n d a n k übertragen. Die Eininischiing der Lose und Gcwiniirüllchen bat unter poli zeilicher Aussicht stattgcsundcn. Auch der Ziehnngsakt wird ständig behördlich überwacht." Diese Lotterie ist ganz eigen artig nnd dürste bisher ohne Beispiel sein. In der sofortigen Auszahlung der Gewinne liegt ein sehr starke, Anreiz zu m K a u s der Lose und das Erträgnis der Lotterie wird ein sehr gutes sein. Der Preis der Lose beträgt eine Mart. Ter Spielplan, aus dem die Gewinn chancen ersichtlich sind, ist noch nicht bekanntgegeben. —* Eicklers Original - Alpeurcstanrant „Oberbaqer»" aus der Internationalen Hygiene-Ausstellung ist gestern eröffnet worden. Die großzügige Anlage dürfte ein steter Anziehungspunkt aller Besucher der Ausstellung nach be endetem Rundgange werden. Der riesige Jnnenraum macht mit seinen lierrlichcn Alpenpanoramen einen überwältigen den Eindruck. Die von Künstlcrlnnrd auf die Leinwand ge bannten Bergrieien haben greifbare Gestalt angenommen, und lauschig gelegene Alpcndörfchen breiten sich behaglich auf grünen Abhängen aus, während von hohen Felsen die stolzen Konigsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanftein grüßen. Obwohl das Lokal, in dem ständig zwei Kapellen konzertieren. 2000 Personen saßt, ermöglicht cs eine be qucme tlebcrsicht durch in die Gebirgsszencric eingebaute Terrassen. Die Beleuchtung ist eine luxuriöse. Mit dem Etablissement ist ein stilvoll eingerichtetes Weinrestauranc verbunden. Tie bei der gestrigen Eröffnungsfeier des Etablissements gebotenen vorzüglichen Speisen und Ge tränke gaben die Gewähr, daß man auch hinsichtlich de, Verpflegung im Alpenrcstaiirant Oberbayern gut aus- gehuben ist. Zum Ausschank gelangt echt 'Münchner Löweu- brän, hell und dunkel. —G Der Turnverein Dreodcu-Ltrehlcn hielt am Diens tag „Itter Anwesenheit des Ehrcn-Gauturnwarts Richard Richter und des Gau Vertreters des Mittelelbe-Turngaues. Herrn Schuldirektor Löble. eine seltene Feier ab. Nach dem Turne» der Freiübungen überreichte der Vorsitzende, Herr Louis Reichenbach, vor versammelter Turncrschar dem langjährigen, treuen Mitglied, stellvertretenden Vorsitzen den, Bnchdruckcrelbesitzer und Verleger des „Turners aus Sachsen", Herrn Valentin Protze^ in Anbetracht seiner llhährigei, Zugehörigkeit zur deutschen Turnerschaft und für sein unermüdliches, verdienstvolles Wirken um dieselbe, den E h r e n b r i c f d e r deutschen T u r n e r s ch a f t, die höchste Auszeichnung, die einem deutschen Turner zuteil werden kann. Herr Ehren-Gauturnwart feierte den Fnbilar in einer zu Herzen gehenden Ansprache. Hieran schloß sich nn Verciuszirnmcr der „Goldenen Krone" eine sogar mit nachfolgender Ehe. 'Aber sie selbst ist ein junges, fühlendes Weib und läßt sich von einem schönen Gardisten, der ihren, Auge und Herzen gefällt, küssen. Ticser Gardist ist aber kein anderer, als der wegen seiner kühnen Aben- «euer berüchtigte Prinz Roland, der die keusche, strenge Prinzessin zu erobern gedenkt. Beim Finale des zweiten Aktes siegt noch die Strenge, im dritten Akte, der allerlei vorodii'ttsche hypnotische Experimente bringt, zeigt es sich, -'aß in einer Operette die Liebe immer die falsche Litten- ürenge und Empörung besiegt. Die Textdichter sind, wie iclwn angedcutet. keine geschickten Dramatiker. Die Maschinerie mird während des ersten Aktes mit erstaun Ische,, llnbcholfenbeit in Gong gesetzt. Tann geht's etwas tlvrter voran — die Watteaustlmmungcn, die sich hätten ergeben können, sind leider nicht ausgenntzt. Der Kompo nist Heinrich B e r t«' bat sein Pulver besonders sür den -ttveitcu Aki ansgeipari. Hier bat er, von dem etwas rohen gewöhnlichen Murschtempi des ersten Aktes ab gesehen. einige hübsche und vikante Licbesduette kom poniert, die den Hörer» begreiflicherweise sehr gefielen und Takapo »erlangt wurden, auch der letzte Mt hat noch wirkungsvolle 'Nummern. Ein Kunstwerk des ganze» Genres ist „Ter »chöne Gardist" nicht, aber doch kräftig genug, ein modernes Operettenpnblikiim, wie es nun einmal ist, stellenweise angenehm zu unterhalten. Ten Rokotocharatier hatte die Inszenierung iTircttor Heinz Gordoni recht gefällig getroffen, es war immer für >ovicl Leben und Bewegung gesorgt, als die Situation irgendwie erlaubte. Am Dirigentenpnlt saß Kapellmeister Martin Li eg man», der sich der Musik mit Hingabe und Temperament annah,». Von den Darstellern verdient Herr Aigner, in der Rolle eines dummdreisien länd lichen Burschen, an erster Stelle genannt z» werde». Seiner Munterkeit, seinem täppisch ulkigen Spiel mit leichten grotesken Uebertreibnngen nnd seinem gefällige», geschickt pointierenden Vortrag ist eS zu danken, daß das Publikum in Stimmung geriet. Mit ihm hatte seine Partnerin, das reizende Fräulein Heg n er, Anteil am Ersolg des Abends. Die Vorzüge von Fräulein Küthe Herold, die die Rokokoprinzessin gab, liegen auf stimm. Uchcm und gesanglichem Gebiet, aber im reizend pikanten Duett des zweiten Altes entfaltete sie auch im Spiel Eharme. Die Titelrolle kann durch eine Persönlichkeit mit blendenderen Mitteln, als sie Herr v. A h n besitzt, noch zu stärkerer Geltung kommen. Immerhin repräsentierte er stattlich und bot auch gesanglich viel Hübsches, namentlich in einem Lied des zweiten Aktes. Das Haus war gut besucht, die Stimmung der Novität zum Schluß günstig. Im. S* Kammersänger Earl Scheidcmautel hat aus Weimar, wohin er sich zurückziehen will, d u Ruf erhal ten. nach Aufgabe seiner Bühnentätigkeit einen Teil deS Gesangunterrichtcs am dortigen Lehrerseminare zu leiten. Er wird den Auftrag onnelimen und somit auch ferner in der Lage sein, sein großes Wissen und Können aus dem Gebiete der Stimmbildung nutzbringend anzu- wend-cn. Der Weimarer Lehrerbildungsanstalt aber kann man zu ihrem Entschlüsse nur gratulieren, denn Schcide- mantel ist aus dem Felde, aus das er nun gestellt wird, kein Neuling »rohr. Schon seit Fahren hat er mit einer Anzahl von Lehrern an Dresdner Volks- und höheren Schulen in enger Verbindung gestanden, um in gemeinsamer praktischer und theoretischer Arbeit das Problem zu lösen, wie sich die wissenschaftlichen Ergebnisse der Lehre des Kunstgesanges in den Rahmen des Schiilgesangnnterrichteö einstigen lassen, hat in selbstloser Weise Stlminbildungskurse mit Lehrern veranstaltet und ist allen denen ein unermüdlicher Berater gewesen, denen der Gesanguntcrricht der Schule am Herzen liegt. f-* „Fraucocics Billon", die romantische Komödie von Leo Lenz, die am 18. d. M. am Königs. Schanspielhause zur Erstausführung kommt, wurde kürzich vom Schauspiel haus in Frankfurt a. M„ vom Ztadtthcater in Breslau, vom Hostheater in Hannover und vom Volkstheater in Wien zur Ausführung erivorbcn. i- Die Eröffnungsvorstellung des Marionettentheaters Münchner Künstler aus der Hygiene-Ausstellung findet morgen, Sonnabend, nachmittags 3 Ikhr. statt mit der Auffnhritirg von OssenbachS komischer Oper „Das Mädchen von Elizvndv". r* In dcr Gcucraloersammlung des Dentsche« Bühnen- llubs hat das Präsidium lHcinz Mvnnard, Joseph Giam- pietrv und Guido Thiclscherj die angckündigte Demission zurückgezogen. ES wurde aus Grund eines von Emanucl Reicher unterstützten Antrags dem Vorstand einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. r* Aus Weimar mird uns gemeldet: Die bereits mit geteilte Erklärung der Professoren Max SUnger, Mar Licberma-un und Gras Leopold von Kalckrcnth in Sachen der Vinncnichen Broschüre „Huausgua tnncksw ?" hat auch die Unterschrift des Grasen Harry Keßler zu tragen, dessen Name aus Versehen meggeblieben ist. Die Kundgebung soll übrigens nicht als offizielle Erklärung des Vorstandes des Tcutschc,, Künstlerbundes, sondern als vcrsönlichc Auslassung der vier Unterzeichneten gelten. Daß sie durch den letzteren Hinweis nichts an ihrer Be deutung einbüßt. braucht wohl kaum betont zu werden. Zwischen Artur Nikisch und der Direktion der Pariser Großen Oper wurde ein Vertrag abge schlossen, laut welchem Nikisch Ende Juni in der Großen Oper den gesamten N i b e l u n g c n r i n g cinstudicrt und dirigiert. -f* Karl Schönhcrrs vieraktiges Drama „Sonnwcnd- ta g" erlebte in seiner Neubearbeitung im Kasseler Hof- thenter seine Ersiaussührung und erzielte bei realistischer Darstellung starken Ersolg. !* Das Berliner Rlttthncr-Orchcster ist für die Zeit vom 7. Mat bis Ende September nach Bad Pyrmont verpflichtet worden. Die dortigen Konzerte wird der Fürst!. Kapellmeister Fritz Busch leiten. f» Fünfzig Jahre Genossenschaft der bildenden Süuft« lcr Wiens. Dieser Tage feiert die Wiener Künstler- genosscnschast das Jubiläum ihres sünfzigjährtgen Be standes. Eine rechte Iubclstimmnng ist nicht dabet. Heute »
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