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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187908119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-11
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1879
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Gchheüü tt-lich früh SV, Uhr. I g«z«m» »i t rPk ttri«» Zohamri-ga^r S> »Mi,»«, »er üeiacttim ^KmnltagÄ 10—>2 Uhr. tzachmittag- 1—6 Uhr. l^L-LL-VL-"» „Li,»!»». u der für die nächft- «ummcr deitimmteu ^ ,n Kochrutageu dis r «»chmtnaaS. an Sonn- Ml-ea früh dio'/.S Uhr. ^/Me, ste Ins Annahme . , Le««. Uoiversttätsstr. 22, tSifcht.Lathannenstr. 18,p. «u dtsV^3 Uhr. UchMerIagMM Anzeiger Organ str Politik, Localgefchichte, Handel»- mid VeschWderkehr. «L«>l>k I«!.»««. As»»m»e»1»rrri, vtertry.^MS^ tnel. Vrinaeriohu b Ml, durch die Post bezog«, 4 «k. Jede einzelne Nummer 24 Pf. Belegeremplar 10 W. »edühren für Lxtrnbeuage» «hue Postbefdrdeimnß »4 Mt mit Postdeförderung 48 «t. Insrente tzcsp Petitzeile 2* Pf Ervtzea Echristeu laut unterem Preisverzeichnih — Ladeüarilche. Sah nach höherem Tarif. Rettame» »vier »em stedaettaoeßM die Spaltzrile 40 Pf. Inserate sind stets an d. TeäedtM» zu seuden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pra»»n»«e»»4» »de, durch Postvorfchrch. 223. Montag den tt. «ngust 1870. 73. Jahrgang. Bekanntmachung, die Landtagswahlen betreffend. tzü Liste der in dem Leipziger Wahlkreise Ü wohnhaften, für die LandtagSwahl stimmberechtigten hsnun liegt von Montag, den 4. d. M. ab bi» mit Montag, den 11. d. M. von 8—1L llhr BormittagB b wa 8-s Uhr Nachmittag- auf dem RathhauZ 8. Stock, Zimmer Rr. 1« für di« Vetheiligten zur hjch auS. lchciamationen find nach ß. L« des Wahlgesetze» vom S. December 1848 nur bi- »um Ablauf de» AzpS. also brS mit Montag, den 11. August zulässig. krPg. dm 8. August 187». »er «nttz -er «tadi veip^». I vr. Tröndlin. Nitzsche. Der I. »«tzlkret» umfaßt s,l,e«»e «tadtttzeile: -ie ganz« innere Stadt und von den Vorstädten folgende Straßen: > AugustnSplatz 8b, 4, ö und 4, Vrhnhofstraße, vertiner Straße, B.ücherplatz, Blücherstraß«, Everhardtstiaße, Eklenftraße, Eutritzscher Straße, Am Exercirplatz, Gerberftraßr, Georgen- straße. Gordisches Bad, Humboldtstraße, Keiltzraße, Löhr's Platz, Löbrstraße, Lortzingstraße, Nordftraße, Packhofstratze, Parthenftraße, Pfaffendorfer Straße, Uferstraße, Wintergartenftraße, vorkstraße. Züllneryratz«. Bekanntmachung. Wegen baulicher Herstellungen in der großen Rath-Anbe bleibt dieselbe Montag den 11. diese- MonatS für den Verkehr mit dem Publicum geschloffen. Leipzig, bm - August 187». Der »ath der Et«dt Lei»»1a Vr. Tröndlin. Mefferschmidt. Vermiethung in der Fleischhalle am HoSpitalplatz. Die für den 1. September d. I. gekündigte «dtßeitnng Rr. st? der obigen Meischhalle soll »nr «Ger- Mette» Vermtetßun» von diesem Zettpuncte an unter den üblichen Bedingungen Eonnadend, den Ist. diese- M»»«t», vormittag» tL Utzr an RathSstelle derftetgert werden. Die Versteigerung-- und BermiethungSbedingungen können schon vor dem Termine auf de« Rathtzau» saale, 1. Etage, eingesehen werden. Leipzig, den 4. August 1679. »er «attz der Stadt »eipzt». vr. Tröndlin. Stöß. timdtaziwahlen in Sachse«. noch wenige Wochen trennen un- von dem an welchem die Landtag-Wähler in Sachsen die Urne gerufen werden. Die Wahlen sind ritt amtlich ausgeschrieben und sollen am September d. I. stattfinden. Gleichwohl ist Wahlbewegvnz noch nicht recht in Zug ?nd iß gekommen. Die- gilt besonder- von den Analen, die wohl hier und da eine Vesper- »aabgehalten, eine» Candidatev aufgestellt haben, Großen und Ganzen aber mit ihren Wahlvor- lrituugev noch ziemlich i« Rückstände sind. Die dgnust der Iahre-zeit mit ihrer geschäftlichen »d politischen Abspannung, ihren Erholungsreisen ^s. w. macht sich eben in den bürgerlichen Kreisen m; besonder- fühlbar. Trägheit aber und Un- iiligk'it, Gleichgültigkeit und Apathie — daS sind ! trüben Gewässer, in welchen die Gegner mit siche und Glück zu fischen Pflegen, während liberale Sache nur durch Rührigkeit, durch sie politische Arbeit, durch unausgesetzte DiS- lsston, durch Klärung und Aufklärung gewinnen Darum wiederhol« wir au diejenigen Gesinnungsgenossen, die e- angeht und die rhrnpt tu de« bevorstehenden oder vielmehr in bereit- begonnene« Wahlkampf einzugreifeu sen find, die ernste und dringende Mahnung, rasch zu entschließ« und scrleunigst in die ampflmie einzurück«. Wir ergreif« zugleich diese Gelegenheit, um an osere Mahnung einige »eitere Bemerkungen über r Punkte zu kaüpfen, auf die e- bei diesen kahlen zumeist ankommt, von den Vorlagen, die «Landtage zugeh« soll«, verlautet noch Nichts. 1 aber ist sicher, daß auch in der bevorstehenden »<ssio» die Budget« und Steuerfragen die Haupt« ^ollr spiele» werd«. Die Stellung unserer Partei- mossen zu diesen Fragen ist eine sehr einfache Sir sind gut bunde-tre« und flehen fest aus dem «den der Reich-Verfassung, welche in und mit « Reiche auch deu Einzelstaaten ihr« Bestand rblirgt. Wir geben dem Kaiser, wa-de- kaiserS, aber auch dem Könige, was de- kSuigs ist. Wir bewillig« daher gern Alles, r» zum Gedeih« unseres ena-ren sächsisch« aterlavde-, zur Führung seiner Verwaltuvg, zur »rtentwickclaug seiner öss ntlichm Einrichtung« »mtdehrlich ist. Aber über da- Maß de- Un- itbrhrlich« können wir iu dieser schweren Zeit, im blick auf die bedrängte Finanzlage de- Staate- aus dm Steuerdruck, der die Bürger bc- ...stet, nicht hinauSgehev und wir müssen un- da- Kettder Prüfung Vorbehalten, ob Ausgaben, welche die Negierung uns vorschlägt, dringend »öthig, sob fie aufscbitbdar oder gar völlig üb«! flüssig sind, it dieser Piüfnng können wir aber seldstverfiäad j nur unabhängige Männer betrau«, und darum können wir un- zur Unterstützung sogenannter „osfictrller Eaudidaturm" nicht hergeb«, darum können verwaltung-beamle, Männer, die zur Regierung gehör« »der ihr unmittelbar unter geordnet find, möge» fie i« klebrigen noch so »rav sein, nicht die Träger unsere- vertrauen- san. Die Männer unserer Wahl müssen Reich- treue mit LaudeStreue, Liebe zu Kaiser und Reich «it gewissenhafter Sorge um die Entwickelung unserer heimathlichm Angelegen heilen, Sachkennt« niß und Vertrautheit wrt dem öffentlich« Leb« «it strengster Unabhängigkeit, Bereitwilligkeit mr Gewährung de- Rö.higffe» »it der s.sten Entschlossenheit verbind«, alles Ueberflüssige zu vrrsage» und di« Hand auf den Säckel der Steuer zahler zu halt«. Sera»« tu dieser Sorge um da- Wohl de- Lwbes, in diese» fest« uud unabhängigen En- treten für die Recht« uud Interrsi« seiner Be- »obrer zeigt sich die wahre La, destreue, nicht aber bvm, daß man am grümn Tische mit voll« Htubeu bewilligt, nicht achtend de- Druckes, d« ««» damit aus die Steuerzahler wälzt und durch da «an da- Bolk »ehr und «ehr dem Lande »ub seiner Regierung entfremdet. Indem wir «ls» Männer wähl«, die «ubesaagm die Vorlagen brr Regierung Präs« und ihr sreimüihig die Reimeng sag«, dt« von de» Rechte der parla mentarisch« Kritik und Lontrote ohne Scheu Gebrauch machen und, wenn es nvthig ist, aus Sparsamkeit dringen, bekunden wir nicht nur unsere eigene männ liche Unabhängigkeit und Freifi«»i-keit, ondern auch wahre Anhänglichkeit an unser Heimatland und ein Herz für Sachsens Wohl. Unsere konservativen Gegner zlaubm zwar die „Sachsentreue" gepachtet zu haben; aber wa- sie auch sage» mögm, wir können e- in diesem Punkte, richtig verstand«, getrost mit jeder anderen Partei aufnehm«. Möchten nur recht viele Wahlen in dem von «nS dargelegtm Sinne erfolgen: da- Land würde sich bester dabei steh«. Alle Wähler seien daher zur Wachsamkeit, die liberal« aber ganz besonder- zu reger Thätig- keit ermahnt. Je ungünstiger die Zeit ist, j: mehr sie zu schaffen giebt, desto fleißiger muß gearbeitet werden. Der Mann ist wacker, der, sein Pfund benützend, Dem Dienst de- vaterlande» weiht dt« Kräfte. politische Urdrrsicht. Leipzi«. 10. August. ES sind sonderbare Zumuthungen, welche da- Berltuer sprrßtzwrew« an den Unter»Han«, verstand stellt. Jedenfalls ist eS etwa- viel ver langt von der „Provinzialrorrespondenz", daß nach einem leidenschaftlichen und zu« Theil sehr wenig verschämt« Jalerrstenkampse, wie wir »ha eben erlebt Hab«, die Geschlagen« sich de- «nd wehmüthig io ihr Schicksal ergeben sollen und in stiller Sammlung die verheißenen golden« Flüchte de- neu« Zolltarifs abwart«. Wir können so gut wie fie den Unternehmungsgeist und die Willenskraft bewunde«, welche Furf» Bis marck an diese seine jüngste große Lcistang ge wendet hat, aber dieselbe wird «n- dadurch doch nicht annehmbarer. Bon einer allgemeinen Be- ruhigung der Ration bei dem Ergedniß der Zoll- agitatiou hätte dann allenfalls oie Rede sein können, wenn eia unparteiischer staatSmänaischer Geist, weise lenkend, sorgfältig au-wählend und unterscheidend, da- Resultat de- Streites gezogen hätte, etwa so wie Herr v. Ben- nlgfen ein Compromiß hcrzustellev suchte, »ur daß er »icht w»e der Recchikauzler i» der dafür evtscheldmdeu Stellung war Nachdem der Letztere sich die auSgkprägteften agrar,schea Ten denzen angeeignet «ad dem maßlosen schutzzvllne- »ischen Veilavgea kein« Zügel angelegt hat, muß man un- nicht Ergebung predig«. Dafür flößt uns da- geschaffene Werk nicht Eh,furcht oder vertrauen genug ein; dazu nöthigt »u» auch nicht der augenblickllche Ueberdruß Aller an Zollfragen. Die Ermüdung nach einer über langen Rrich-tag-sesfion und der Ekel au sich spreiz,über ungerechter Erwerbsgier sind zcitwertlg berechtigte, ader zuletzt dock untergeordnete Em pfindung« gegen da« Gefühl, ohne Roth und Billigkeit zurückgesktzt zu werde« gegen andere weder höhere noch remere Interessen. Dieses wird daher unwiderstehlich hervorbrechen, sobald der Reichstag wieder zusammmtrilt. Wen« die Regierung dauerhafte Zollve,hättmffe wollte, Vor halt) hat sie daun a«s die bisestlgend wirkende» Handel-oerträge «it den Nachbarstaaten verzichtet? Entgehen «nS die vorlheite derselben, so wollen wir nicht auch freiwillia »och ihreRachtheite »ns auslad« uud aus srereuStück n den einzigeuGewinu peeisgedm, »»eich« der neue Zustand in nusei» Augen dardtetet, nämlich die alljäh l»che Abändcrbarkeit de« Zoll tarifs. Seiue politisch« Betreiber und Urheber, sowie seiue gewerblreibenden Nutznießer mögen Gl und Hab«, ihm ei« lauge- Lebe» zu wünschen, da- deutsche vo.k »icht. Wcu» die jetzt unter- l-geueu und bedrückt« Interest« «tue» wirk,amen Angriff auf daß Tanze »der auf einzelne Haupt beschwerden »ru in,streu, so wird die Rational- vertietuug denselben »icht damit zurückschlag« können, daß fie den Lauf für sacroiauct erklärt. Er hat nicht die Bedeutung einer grundlegende» wesentlich« NetchSiastttnlion; er glicht ehe« dem sandig« Bodensatz einer plötzliche» »«vorher, gesehen« Uederschwemmuug, da- man de» Geld und Wiese wieder loSznwerdea sucht, so gut und sobald e» geht. ES wird dem Gentnor« offenbar schon bange, da- große Opfer der jüngsten Reich-- tagSsession könne gebracht sein, ohne daß der Lohn in der kirchenpolitischeu Frage de» Erwartungen entspricht. Die jesuitische „Germania" warnt wiederholt vor „vertrauen-- dusel" und registrirt mit merklicher Bitterkeit ''leine Ereignisse, welche beweis«, daß vor der Hand auch in der „Aera Puttkam er" der Kulturkampf ruhig seine Wege geht. Ganz ähn lich lassen sich auch auf den ultramoutanen Versammlungen die Redner vernehmen. Herr Reichensperger erklärte auf die Frage, ob eine baldige Beendigung de-Culturkampfe- zu erwar ten sei, sehr vorsichtig, kein« sicher« Aufschluß geben zu können; und aus der großen Kölner Versammlung meinte der bekannte Advocat Bachem: Bezüglich de- sogenanntm EulturkawpfeS herrsche gegenwärtig e.ne Art „olaü- odsenr^; man wisse nicht genau, woran man sei. Allerdings lägen versch-ebene Anzeichen vor, welche aus eine endliche Wendung zu« Bester« hindeutetm; doch thae man gut, darauf nicht allzu viel Werth zn legen und jenes gesunde M,ßirviren z« bewahren, welche- eine allerdings tranriae aber nothwendige Errungen schaft des Culturkampsc- dauernd bleiben müsse. Man dülfe Herrn v Putikamer einstweilen weder ein Vertrauens- noch ein Mißtrauensvotum ent gegenbring«. Die CentrumSprrtei müsse sich für jede Lage bereit und gerüstet halten: für den Frieden, wenn man ihn endlich wolle, aber auch für den Krieg, gerüstet jedenfalls bi- an die Zähne. Mau sieht, die Zurückhaltung und da- Mißlrau« unter den Vorkämpfern de- UltramontaniSmu» find noch keineswegs beseitigt; bi-weilen regt sich ein Gefühl, alS ob da- Wort Windthorst'S, wer ihn düpir« wolle, müsse früh ausstehen, am Ende doch eine leere Renommaae gewrs« sein könne. Der Zolltarif «it den Finanzzöll« steht in unanfechtbarer Wirksamkeit, aber vom Fort gang der Verständigung mit der Curie verlautet gar so wenig. Wir haben immer daran festge« hall«, daß eine vollständige Erfüllung der ultramoutanen Forderung«, die Aufhebung der gesammten Maiaesetzgebung und de- ganz« darin enthaltenen System», eine Zumuthung ist, die der Rnchskanzler nun und mmmer erfüll« kann. Der KrievenSschluß wird davon abhäng«, ob eS sich die Leiter der ultramoutanen Bewegung ge fall« lassen, daß ihnen eine gehörige Portion Waffer in ihren Wein gegossen wird. Die Verwaltung de- Reich»Sl«»de- weist i» verlaufe der Zeit einen Beamtenwechsel ohne Gleich« auf. Fast scheint eS, als sei da- Land zu einer Versuchsstation für die Erprobung neu- preußischen verwaltung-latente» geworden. Auch der hervorragendste Beamte de- Reichsland«- tritt jetzt in Iaactivität. Sehr treffend wird der „M. Z " aus Berlin geschrieben: „Des Straßburger Oberpräsidenten v. Möller» der «it dem Beginn der tztatlballerschaft in den Ruhestand tritt, wird die Srschichte der preußischen Berwaltung, ja die Geschichte der letzten dreizehn Jahre rühmend gedenken. Wie es gekommen »st, daß bet der Neugestaltung de- Reichs- lande» von der weiteren Mithülf» dieser köstlichen Kraft ganz abgesehen werden konnte» darüber erfahren wir Zuver lässige» wohl erst später; sein nahe bevor- Sehendes Scheiden au» de« Staatsdienste bringt uaS in Erinneiung, daß er seit dem Jahre tkss aaS- ersehen war. rn den geradezu schwiertgSen Stellun gen dem Staat« Preußen zu dxnea. Damal« ging er al» Llvilcommissar in annecltneS Gebiet mit der Mission, dt« Gemüther «it den neu gewordenen Zuständen ru versöhnen, und da- gelang ihm so dorzügl ch, daß aus seine taktvolle Art in erster Reih« »urückgegr ffen wurde, al» der Krieg gegen Frankreich un» Elsaß-Vslhringen «inaedracht halte. Dirthin wurde er al» ber geeignetst« Vermittler gesetzt unter groß,« Bedauern »er Kasseler, dre ihn gern behalten Hütten, denn Möller, ttn Grund sein»» De>«n» idealistisch, verdau» mil vielem echt deutschen Zuqe praknschen Sinn für da» Rothwe». dige in Staa und Provinz. Seiner politischen Rich tung nach et, »Illiberaler, hat er bei allen Mühen de» öffentlichen Lebens seine volle Freude an all« geistigen Regnngen sich bewahrt, und die beide» Straßburger Facultäten, di« ihn zum Ebrendoctor gemacht haben, trafen mit dieser Au»,«ichnung da» für Möller geeignetst« Geschenk. D-r vater ländisch« Gedanke erfüllte ihn ganz und gar, ab« sein Lhun blieb frei von jeder Einseitigkeit, uud so weit e» nur irgend anging, hier den Neupreuße«, dort den Neudeutschen bi» zur Gewöhnung an die veränderte Lage und bis zur inneren Versöh nung mit ihr entgegen zu kommen, so wett öffnete er sein Her, allen dem engeren wie dem maßen Vaterland« Gewonnenen. Möller ist auf diese Weise, als Träger de» deutschen StaatSgedanken», un unterbrochen eine verläßliche Stütze der nationale» Politik de» KanflerS gewesen, und wa» er lhat ober unterließ, da- geschah ganz geräuschlos. ES bleibt zu wünschen, daß der Staat diesen treffliche» Mann nur zeitweilig in Ruhestand läßt. „Ueber den Wipfeln de- Bnlk«» ist Ruh "; immer spärlicher stützen die Nachrichten aus dem Oriente und die orientalische Frage wäre,,g» Isst", wenn nicht ein „B.-chev" Rovl-Bazar, ein Wenig Griechenland und eia Stück ..r» mantsche Iudenfrage" den Spalten der Presse zu staatS- weiser Behandlung verblieben wäre. A>>S Ru- mänieu wird gemeldet, daß der Minister de- Au», wärtigen, Voere-c«, seiue Rundreise über Wien zunächst nach Berlin sortsetzt und dort versuchen wird, ob er in der Iudenfrage eine Aendernng in der Haltung der deutschen Regierung herbeisühren kann. Nach dem Borhergegangenen zu schließen, wird er zum Mindesten gerade in Berlin eine» sehr schweren Stand haben. Während Rußland und Oesterreich auch ohne Eisüllunq der aus die Juden in Rumänien bezüglichen Vorschrift des Berliner Vertrag» die Unabhüngigkeit de» Kürsteu- thu«S anerkannten, hat Deutschland bi- jetzt—gleich England.Frankreich und Italien — jedeAnerkennung verweigert, bevor nicht dem Wortlaut de» Berliner Frieden» Genüge geleistet sei. Bedenkt man die schroffe Act und Weise, iu welcher die „Nordd. dlklg. Zig." noch vor Kurzem den früheren Mi nister Campineanu wegen seiner Haltung i» dieser Angelegenheit augriff, so darf man kau» annehmen, daß in den Ansichten unserer maß gebenden Kreise eine erhebliche Aeuderung einge treten sei. Al» Vertreter deutscher Interessen i« Bukarest fungirt augenblicklich nur eia vice- consul; für die zahlreichen in Rumänien befind lichen Deutschen würde e» sehr erwünscht sei«, wenn diesem provisorischen Zustande recht bald et» Ende gemacht werden könnte. Orient uud Occi- dent sind heutzutage, um mit Goethe zu reden, „nicht «ehr zu trennen." Die czechische Aer« in L>estsrr,ich hat be gonnen. vr. Rieger und Grus Clam-Mar- tiniz komme» al» die Repräsentanten der czecht- fcheo Ration nach Wien nnd die Ojficiösen gestehe» ein, daß im Ministerium de» Jauern Verba»»- lnugen zwischen ihnen »nd Graf Taaffe eröffnet find. Worüber uun «nter handelt wird, berichtet da- „Rene W Taaedl ", welches einen seiner Redactenre zu vr. Rieger geschickt, n« ihn über deu czech,scheu Außglerch z« interviewen. Rach desseu Bericht hat vr. Rieger ansdrScklich erklärt: „Wir haben dem Grasen Taaffe «nsrre Be- dingungen überreicht, an welche w»r den Eintritt der czechlscben Abgeordneten in den Reichsroth knüpfen." Unter diesen Bedingungen steht in ,,fter Reih« di« Reform de» Wahlgesetzes für den böhmt- schm Landtag, in welchem gegenwärtig die Deutsche» die Majorität haben, »eil die Em i« des Großgrnndbefitzt- in einem einzigen Wahlakt ihre Abgeordneten wählt. Die Ez «den fordern nun, daß, wie in Galtzren, auch in Böhmen der Großgrundbesitz in Bezirke getheilt werde und jeder Vezitk seine Abgeoidneten für sich wähle. Di« Handelskammerwahlen sollen ebenfalls rc- fvnnirt »erden, und zwar in de« Sinne, daß »nr die Großindustriellen, welche »M Gulden jährlich an Steuern entrichte», S„mn>rrcht erbat m nnd diese» direct audüben. Die L»ecken wollm als» di« kleinen Kausleute uud Gewertetrridmden vom Wahlrecht, da» sie jetzt in indirekter Form vermittelst der Handelskammern autübm, voll« anrsckließm. Für die Städte ve.langen fie medr B-r1ck.1chttt,ung der Einwobuenabt. damü nicht
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