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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187908124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-12
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1879
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4)38 Lataroenkomm«- ataea« l» seinersAt« aus da« s. fall« die «nt! »»«reichenden Vewei« feine« geliefert zu baden, daß er »«» weitere Verlangen R»ßland«, fall« die «nts ru»g der Tommisiioa nicht einstimmig getroffen würde, au die Entscheid»ng der Cabmete zu appelliren, nicht eiaaehen könne, sondern wünschen müße, daß die Entscheidung der Commission a»ch dann decisiv fei. wenn sie nur mit Stimmenmehr d it erfolge. Die« der Inhalt der Depesche. Wie l "selbe (Korrespondent versichert, hätte sich Eng land der Anschauung de« Wiener Cabtnet« an- , .-schloffen. Einer au« Petersburg eingelausenen kbeusall« osficivsen Meldung zufolge soll die russische Regierung nicht abgeneigt sein, sich der vom (»rafeu Andrassy beantragten Entscheidung Acab-Tabia Krage durch einen Majoritäts-Besch der internationalen Commission zu fügen Wir lasten dieser Mrtlheilung noch einige tele- graphische Nachrichten au« der Türkei folgen: Petersburg, 10 August. Der „Regierung- tucht einen längeren AuSzug ichte über der luß bote" veröffentlicht einen längeren AuSzug au« «-irrem vom 2. Juli c datirten Berichte über die Verwaltung Ostrumelien« durch die russischen Behörden. Der Bericht zählt die von letzteren getroffenen Maßregeln sowie die dabei überwua denen Schwierigkeiten auf und constatirt» daß die Vertreter Rußland« in Ostrumelien eine friedliche Tendenz befolgt haben. Wien, S. August. Meldung der „Politischen Correfp." au« Koustautinopel: Dem Minister rath« wird ein organische« Reglement für sämml nche Provinzen de» Rerch« unterbreitet, welche« 000 Artikel umfaßt, von denen 400 die Gcndar >! erie und die Miliz betreffen. Da« Pariser „Journal ossiciel" veröffentlicht e n Decrrt, durch welche« der Generalsecretair de« Ardennen-Departement-, Lambert, welcher in einer aus dem Schützenfeste in Eharleville ge haltenen Rede eine Anspielung auf die Möglich tkit eine« Revanchekcieg« gemacht hatte, zur Di« Position gestellt wird. Dieser Vorgang ist nur zu t «lligen, denn e» steht einem hochgestellten Staat« b amten schlicht zu Gesicht, auf eigene Kaust Politik zu treiben und die Masten zu etaem Rache zuge gegen einen friedlichen Nachbar aufzustacheln. Au« Pari« wird ferner vom Donner-tag ge meldet: „Die iudirecten Steuern haben für den Monat Juli abermal« ein beträchtliche« Plu« über ; von Reih« 000, Zölle um 4 017,000, die indirekten Eteu-rn im engeren Sinn um 8.607.000, Post und Tele graphen um 840.000 Franc« zuaenomnnn. Die sieben ersten Monate de« Ja re« 187» haben im ver gleich »u den Voranschlägen de« Budget« ein Mehr- erträglich von kb 778.000 Franc- ergeben. — Die Wahl eine« Abgeordneten für Bordeaux ist auf den ckl. August ausgeschrieben worden Blanqu« tritt mit folgendem Schreiben nochmal- al« Eandrdat auf: „Bürger! Eine der Hauvlabsichten der Wähler von Bordeaux, al« sie mich mit ihrem Mandat bei hrten.n ar die, eine r olle und unbedingte Amnestie für alle vom 4. September 1870 bi« zum 31. Viai 1871 ki stoffenen polnischen Berurthnlungen zu ei wirken Da diese« Ziel nicht erreicht worden ist und dasselbe daher den Mäklern noch ,mm.r vor Uu-.rn schweben must, haben Sie die Freundlich! it, mir eine zweite Landidatur anzutragen. Ich nehme sie an" — Da« legllimiftlsche Witzblatt „Trido..let" ist heute von dem Pariser -sucht- poiizeige,ichte neuerdin.S wegen einer Zeichnung, welch« . Triboulel" zu Plerde darstellte, eme Fahne schwingend auf der dre Wort« standen: „Vie? I, eoi'" zu 200 Frc« Strafe verurtheill worden. — Wie nian dem „Lonservaleur de l'AiSne" au« London meldet und die „Cwilisation" „in gewissen Puncten" beftätisen kann, wird der Graf Eham- dord sich im September nach England begeben, um dem Herzog von Norfolk auf seinem Schlöffe Lrundel einen BFuch abzustatten. Der Herzog »in Norfolk wird bei biesem Anlässe auch mehrere andere Prinzen de» Hause« Frankreich (also Piinzen von Orleans) zu sich laden. — W«e die „France" hört, Hai der Handel-minister Lirard der der Wabl der beiden Drlegirten Frankreich« für die Weltausstellung von Sydney keine glückliche Hand gehabt: der eine erkiankie unterweg- und mußte m Aden zu'ückbleiben, und der andere ist bei seiner Ankunft rn Cvdmy gestorben. — Der Historien maler Alexandre Hesse, Milglied de« JnftituS und Osficier der Ehrenlegion, »st gestern im Aller von 73 Jahren gestorben." Die «sghantsche Angelegenheit dürste nun für längere Zeit au« der TagrSgeschichte ver- tchwinden Ew Telegramm meldet au« London vom 10. August: „Eme heute veröffentlichte amt- liche Depesche de- Minister- für Indien an den vtcekvnig über de« afghanischen Frieden«- vertrag heißt durchweg die Bertrag-bestimmun- gen gut, belobt namentlich die Ausbedingung der Amnestie für die Partisanen England«, die Regelung der zukünftigen politischen Verhältnisse Indien« und Afghanistan- bei a»«drücklicher Wahrung de- Grund- die Beherrschung der Wefipäffe ohne Zestimmung betreff« der Anlage von die Gewährung eine« mäßig er- Rückgabe Iellalabad« und Kandahar«, Wahrung der . Annexion, die Bestimmun Telegraphen, die scheinenden, dabei unerläßlichen Iahrgelde«. Der Minister belobt rückhaltle« da« allgemeine ver balte» der Politik de- vicekönig«, rühmt das loyal« ' Khan« «u«. bestimmt« Vorschläge." — Ob da« Ansehen England« in Iauer-Afi« durch den Verlauf der Dinge, wie er jetzt erfolgt ist. sich dauerud erhalten wird, bleibt dahin gestellt. Rußland wird die erste Telegen- beit ergreifen, um dem verhaßten Gegner da« Prestige wieder streitig zu machen Ver So»«p«rU-m»s i» /rmckreich. Die durch den da iiegie- au« Ma- ch dar Tod de« . kaiserlichen Prinzen" in Frankreich geschaffeu« Lage findet io emer Torrefpoadeuz der „V. Zta." a»4 Pari« vom 6. d. M. dar folgenden frappanten Ausdruck: „Der Bouapartt«»»« hat trotz aller lächerlichen Anstrengungen »ud Luftsprünge der Eafsaguac und Genoffen hier zu Lande vorerst auSgefpielt. Die Rührung, mit wacher die Nachricht von dem unglücklichen Ende de« Printen Loni« selbst von den Gegnern seiner Partei empfungen wurde, konnte doch nicht über die Erkenntniß hinan« helfen, daß die rxkaiserlich« Confpiration dadurch einen Schlag erhalten hat, von welchem sie sich nicht wieder erholen wird. Die wichtrgthuenden Streitigkeiten über die Frage der napoleoni scheu Erbschaft und ihre Bedingungen haben die Fianzosen eine Zeit lang amüstrt, sind aber sehr bald langweilig geworden. Auch die ve-suche, den wehmuthSvollen Eindruck de« Schicksal«, von welchem der Sprößling Napoleon'« Hl im fernen Afrika ereilt wurde, für die bonapcutlstische Sache au-zubeutcn, haben in Folge der ungeschickten Ver öffentlichung der klerikal absolutistischen Iseen de« Prrnzen durch seinen vermeintlichen Freund, Eugen Loudun, einen argen Stoß erlitten. Man hat in Deutschland diesen sonderbaren Politischer-Nach'.aß de« Prinzen vielleicht nicht genug beachtet. Jesuitische RemrniScenz« und antiliberale Gemeinplätze machten sich darin, al« wären e« uagelnene Offenbarungen, breit. Aber e« war dadurch bewiesen, wessen sich Frankreich bei etuer abermaligen Wiederherstellung de« Kaiserreiche« zu gewärtigen hatte. So ist e» denn hier mit den imperialistischen Hoffnungen gründlich vorbei. Auf die Behauptung gewisser militairischer Journalisten in deutschen B ältern, welchen e« jetzt für ihre Effecthascherei einmal wieder in den Kram paßt, die französische Armee al- gegen die Republik gesinnt und bonapartistisch durchwühlt darzustelle», wird Niemand Gewicht legen, der sich erinnert, welch kraust« Zeug jene Pudlicisten vor dem lrtzten russisch-türkischen Kriege Über die beider seitigen Armeen in süddeutschen und anderen Zei tungen zum Besten gegeben haben. Am wenigsten wirb der jetzige Repräsentant der kaiserlichen Co- terie, Prinz Napoleon Ierome, in der französischen Armee Fuß fassen. Man weiß, daß der neue bo- navartifttsch« Dauphin von jeher keineswegs durch Mulh geglänzt hat. Seine Zurückhaltung im gegenwärtigen Augenblick könnte Ubigen» n andere Gründe haben al« die Besorgnis die Verkündung seine« Zukunft«- und f rung«-Programm« ihm eine Ausweisung Frankreich zuziehen würde. Ein solche« nifest müßte, um irgend welche Wirkung wenigsten« bei den inländischen Chauvinisten zu erzielen, auch gewissermaßen andeuten, wa« der künftige Kaiser nach autzcnhin vorhabe. Einige Revanchegebaukeu könnten kaum unterdrückt werden Der rolhe Prinz, wie man ihn bisher nannte, dürste e« in diesem Punct noch schwerer haben, at« der nunmehr beseitigte Zwerg feiner Familie. 'Die Führer de« letzteren mochten auf geheime Einver- ffe mit dem Gegner rechnen, aus dre Möglich keit, wenigsten- Metz zurückzugcwinnen, etwa aus bel gische oder ähnliche fremde Kosten. Der Unterhändler brauchte ja nicht immer ein Benebetti zu sein, um üdervortheilt zu werden. So albern derartige Speculattoneu waren, fanden sie eine gewisse Ent schutdigung in dem Schönlhun mit dem Bona- partiSmu«, da» die Jahre über in einem Thetl der deutschen Presse Mode war, die sich noch obendrein viel darauf rmbi-dete. Sich indessen mit dem al« revolulionair vclschiieerea unv dem Klerus feindlich gestaut« Prinz« Ierome emzu- affen, wäre doch kaum schicklich, in emem Augenblicke zumal, wo die Morgenröthe der Aera Wlnblhorst oeden am Horizont ausgestiegen »st. Dem Plinsen Napoleon gegenüber Nike selbst «tue coqueUireude komödre, wie sie zu Gunsten dctz früheren imperia- »stischeu Thronerben deliedi war, gelinde gesagt, »edenklich. De» dicke P inz hat auch gerade rn Berlin durch seinen Besuch in den sünsziger Jahren, wo er ganz vertraulich gegen P, «ben etzte Absichten aus Neuenbürg rin drelstcS napoico- nischeS Veto emlegte keine günstigen Ei inner ungen urückgelassen. Ein Krieg mit der Schweiz wegen ve» putsche» in Neujchalei wäre damals eine Tollheit ge wesen, vor welcher wir glücklich bewahrt blieben. Ader die sranzösi,chc Inle-vc, lwn wäre doch Keffer ver mieden worden und gehört jedenfalls nicht zu unseren stolzen RemiaiScenzen. Der Prinz Ierome zat sernerstil» ohne Zweifel ein Gefühl davon, daß er für seine etwaigen RestaurationSprojecle auf eme sonderliche Unterstützung von deutscher Seite rechnen kann. Sein Manifest müßte diesen schwierigen Verhältnissen Rechnung tragen und die Nothwevdig- keit eine« Krieges atS eir.e Art Legitimation dur chdlickeo lassen Du« wü ide indessen gerade ihm seltsam zu Ge sicht stehen und könnte auch sonst üble Folgen haben. Der Pnnz zieht daher vor, zu schweigen,und seine Ge- treuen find darauf aoaewresen, ihm einige» Relief dadurch zu geben, daß sie die italienisch« LöniaS- familie ai« durchweg krank schildern and dem Ge mahl der Prinzessin Clottlde damit Ausfichteu aus eiue andere Erbfolge eröffnen, wenn Frank reich Nicht« vo» ihm wissen wollte. Jedermann ann sich vorstellen, wie man i» Quirival z» Übei Rom über diese Thorheiten gelacht haben mag." I« de« ikaudlagswahle«. tl. Angnst. Ja Betreff der Land- Mi tag-wahten lind >n« hente folgende Mittheilnvgeo zugegangen: . ^ ^ Grimma. Au- eruer Correspoudenz vo« hier mehreren Blättern erfährt «au, daß viele Wähler verschiedener Parteirichtuugeu an« dem l l. städtischen Wahlkreise sich vereinigt haben, dem reiconfervattven Bürgermeister Müller in Lol- ditz da» Mandat al« Volksvertreter z» übertragen. Bisher wußte «an unr, daß der eouservative Verein ihn al« Caudidateu ausgestellt habe. Ja Grimma, de« Hauptorte de» Wahlkreises, ist aber Bürgermeister Müller, a«ßer durch seine agitatorische Lhätiakeit bei der letzten Laudtag«» wähl, fast gar nicht bekannt Dagegen hat der von anderer Seile empfohlene Pros. vr. Koch seit kärger al» 16 Jahren im Wahlkreise seinen Sitz und ist seit 7 Jahren nnnnterbrochen Mit- glied de- Etadtverordneten-Collegium» und de» Stadtau-schu-eS unserer Stadt: durch seine Wirk samkeit al» Mitglied dieser beiden Collegicn, so wie überhaupt durch seine Tbeilnahme an allen Bestrebungen, welche zur Hebung der volkSwohl- fahrt und Volksbildung dienen, namentlich auch durch seine Thätigkeit im Gewerbevereine hat er sich die Anerkennung und den Dank der Bürger schaft verdient und e« ist aanz natürlich, daß sciner (Kandidatur, die zunächst von der gemäßigt liberalen Partei empfohlen wurde, auch vou con fer valiver Seite lebhaft zugestimmt wurde. Daß Plvf vr Koch als Lehrer au einer An stalt weniger Unabhängigkeit de« Urtheil» zeigen werde al» der Bürgermeister einer kleinen Stadt, befürchtet man hier nicht; weiß man doch daß er aus einem Gebiete, welche« gerade für Sachsen finanziell zu den alleiwichtigsten gehört, aus dem der Scbulgesetzgebung nicht mit der Regierung vberernsiimint. Prof. Koch ist der Ueberzeugung, daß da- vielerlei der Lehrgegenstände und da- rück>»cht«lose Hiaausschrauben der Lehrziele in den meisten Fächern sowohl de« Volk»- al« ganz be sonde,« de» höheren Unterricht« unserer Irgend zwar eine Menge von Bildung-stoffen zusührt, ihr aber keine Zeit läßt, fie in sich zu verarbeiten, und daher eine Seile der menschlichen Bildung, die für da« Leben mindesten« ebenso wichtig ist wie viel Wissen nur mangelhaft entwickelt: die Herzen»- und Charakterbildung. ES wird Zeit, dag solche Urtheile, di« eben nur au« der Präsi des SchullebenS selbst, nicht vom Bureau eines BerwaltungSbramten au«, genügend begründet werben können, auch auf dem Landtage einmal Gehör und Berücksichtigung finden. Die Sache ist von so eminenter Bedeutung für die künftige Generation, daß da- kleine Opfer, welche« dem Siaate du ch die Kosten der Stellvertretung er wachsen würde, dagegen nicht in Betracht kom men kann. * Leipzig, ll. August. Wir erhalten ferner die folgende geschätzte Zusc^ifl, die wir im In teresse der Belebung der Wahlbemegung hiermit unverkürzt zum Abdruck bringen: Sehr geehrter Herr Redacteur! J.i der heutigen Nummer de- „Leipziger Tage- blaue«' befindet sich ein Artikel, weicher sich u. L. auch Mit der Wahl von Staatsbeamten ,u Lanb- tag»abgeoldnet«n beschäftigt. Da ich meine Zustim mung dazu tUheilt Hube, al« Eandwal >m Leipzi ger Landkreise ausgestellt,u werden, obwohl ,ch ebenfalls Staatsbeamter bin, so haben Ste vteüeicht die Tüte, nachstehenden kurzen Bemerkungen in Ihrem Blatte Raum zu geben. Ich therle zwar ebensall« die Ansicht, daß eine er heblich« -jabi von Slaat-beamten ur den parla mentarischen «örperschasten dem Wesen des conftr- tuüonellen Staate« nicht entspricht. Dagegen halte ich ein« kleinere Zahl von Bra uten in oer Kammer nicht blo« sür unbedenklich, »andern auch sür ehr wünschenswert b, Letztere« insofern, al« e« erne ganze Anzahl von Dingen giebt, von denen nur Beamte eingehende Kenntmß besitzen. Daß in dieser Beziehung dre Anwesenheit von Re- gieiungScommiffaren in den DeputalionSfitzungen kei nen genügenden Ersatz bieten kann. Werl dieselben ausschließlich nach Sen Jnftiuctionen der Regierung handeln, bedarf keine« näheren Nachweise«. E» bleibt daher nur noch übrig, die angedeulet« abhängige Stellung der Staatsbeamten der Re gierung gegenüber zu berühren. Luch hier ist zu- »ugrben, daß e« Verhältnisse geben kann, wo dem Staatsbeamten, welcher in der Kammer in. sein, »ienstllche Stellung gewisse Schwierigkeiten bereitet. Du» sind aber doch nur seltene Ausnahmen! Die Mehrzahl der Vorlagen sind ja solche, denen dir Regierung selbst, die ste eindruigt, ziemlich kuht gegenübeulkht. Vorlagen, welche der Reg,.rung so sehr am Herzen liegen, daß ihr leder Wide,stand da gegen enipfinol.ch wäre, dürften selbst ,m Lause gan zer Sessionen r.ur vereinzelt Vorkommen Tritt aber rin derartiger Fall ein, so wird ein Beamter, welcher zugleich Abgeordneter »ft, erwägen müssen, wa- er al« solcher seinen Wählern schuldig ist. In Sachsen wenigsten« haben sich hrerau« bi« jetzt nie Eonflicte ergeben, obwohl wiederholt Beamte ,n der Kammer gesessen haben, welche m der leb haftesten Opposition zu der Regierung standen. Diese Beamten haben eben ihr« Pflicht als BolkS- Vertreter zu erfüllen geolaubt und di« Regierung hat diesen Standpunct geachtet. Im Uebrigen fühlt der Beamte die Steuerlast so gut wie jeder ander« Staatsbürger und wird sich so wenig, wie irgend Jemand, für neue Ausgaben begeistern. Mit vollkommener Hochachtung Max.Wittgensteiu, Re«i zierung-rach. MufiL. Reue« Theuler. Leipzig, ll. Aegust. Neue Heldentevöre zu entdecken oder auch herauzubUdev, ist in unserer tevorarmen Zeit eine ebenso wichtige wie schwierige Aufgabe der Overnbühven-Dtrectioveu, denn dre Oper wird ja heutzutage so sehr bevorzugt «ud deshalb in so ausgedehnter Weise gepflegt, daß sich selbst die kräftigsten Stimmen meist nicht aus iauge Dauer erhalten und der Teoormangel immer empfindlicher wird. Bei der gestrig« Auf- iühruug der Gounod'scheu Oper „Kaust »ud Margarethe" wurde »n« nun die seltene Ge legenheit gebot«, ein« noch vollkommen iutactm Tenor zu hör«, Herrn Adolf Sigmuudt, seither Hetanglehrer am Confervatorin» in Gens, der al« „Kaust" sein Taßspi^ a» hiesiger Bühne ervffaete. Wem» die Leistung de« geehrten Gaste« roch keine Mnzcnde zu nennen und »it nir», wesentlichenMäogela behaftet war. so maß »w» Alle» berücksichtig«, daß ein erste» Auftreten vor> Leipziger Operrpublicum jeden Sänger und einen solchen, der noch gar keine Vühvevro«^! besitzt, »it einigem Bangen erfüll« muß, wrlchzl oft die freie Entfaltung der Stimmwitte! Ubei Haupt die Sicherheit stark beeintrSchtuI Offenbar haben wir e« hier «it einem wichgl musikalisch gebildet« Anfänger zu thun, der eine seine und wohlklingende Stimme Versal k^nn, mit großem Ernst und Kuosteifer sciue gab« erfaßt und stir den Ausdruck zarter E»sß.> weis. b«ng besondere Begabung aufzuweisen hat. M Herr Sigmuudt gerade für Heldenpartin, jizl vorzugsweise eignen wird, läßt sich nach dsg,I erst« Prob« noch nicht entscheid« vorlichl möchte ich behaupten, daß er »ehr sür lyrish,! Partien der rechte Mann sein würde, den» s^I Vortrag, der leider durch Trrmoltr« eutßchl war, genügte am best« in den süß« ch,I lyrischen Stell«, wo der Wohlklang der Sti»»I und schmelzmde» Piano zur GÄtuvg k«ml Im Spiel hat der Gänger noch viel, j,I fast noch Alle» )u lern«, denn seine sh.1 gelenkigkeit und seine absonderlich« Gestikulatiul ward« oft störend. Trotzdem darf man LurÄsl nicht abweisend hü,Weggehen, soaderu hoffe», j,I Herrn Sigmuudt für die Zukunft eine schützet I werlhe Kraft zu gewinn«, denn seine getiego« rnusikalrscde Bildung hat so viel Werth, oaß dich allein schon besondere« Interesse für ihn erlmg» muß Stimmbegabte Naturalist« finden sitzs genug, aber seltm musikalisch feingebildete Anfänge, Wenn e« Herrn Sigmuudt erst geling« wird, d« I Manier de- Tremolirev» abzulegen »ud so» Stimme so weit zu kräftig«, daß fie für ds weilen Raum de» Neu« Theater- auSreicht, s, ^ sind ihm spätere Erfolge gesichert. Bon den Uebriaen war« Kräul. Rieger »ll> Siebet und Kräul. Easpart al« Frau Murch neu eingetretrn. Die Erster« bemühte sich, «A dem unmännlich sentimentalen Siebet, diesem zi» perlichw Jüngling, dem unvernünftiger SH Margarethe zum Schutze überlast« wird — «i» unverantwortliche Parodie auf Goethe und dst deutsche Studentmthum—einen strafferen und selbst, bewußter« Mufensohn zu mach«, allen, vat ist vergebliche Mühe. Solche Blümlein-Lrebhaber oh« Safc und Kraft müssen eben weibisch bleitxu. Mir dem Blümleinlied« tiug sie allerdings Beifall da»«, kam aber ,n der Vorliag-weise ihrer Vorgängern, Kraul Löwy, nicht gleich. Die Stimme halk einige Male einen hohl«, wenig sympathisLei Klang und auch die Bocalisatiou müßte etwa« heün uud ungekünstelter snu. — Mit der Marthe dil Fräul. EaSpari durste mau namentlich in Bezy auf die Ausführung komischer Sptelnuancea gl»; zufrieden sein, während der Gesarlg weniger iap».! uir« konnte. W.e schon früher, zeichncte sich Frl. Schreibe^ al- Margarethe vor allen Mitwirkenden au» rwd wurde wiererholt hervorgerufen, aber auch Hm Wiegand al- Mephisto hatte fein« gute» Tag und übertras feine frühere Leistung in derselbe, Rolle bedeutend. — Schließlich möchte ich noch ein« Protest einlea« gegen die gestern ganz be sonders störende Unsitte de» vorlauten Applaudirevt, wodurch z. B. da« süße Nachspiel nach dem 3 Irte gänzlich übertönt wurde Da« Orchester hat gern», dieselbe Aufmei ksan k-il wie die Sänger »Ä Sä- gerinnen zu beanspruchen und sollte nicht dmt soiche Faustschläge in die zarteste Begleitung-map um vie Achtung, die ihm eia gebil bete« Oper,- publicum ernsivßt, so caqueurmüßg betrog» werdeu. Bernhard Seuberlich. (Eingesandt.) Au« de» „Eingesandt" iu Nr. 220 diesel Blatte« ergiebt sich, daß die Anlichten der Dir«, tron der Schwimmanstalt in Betreff ihr« Gegenleistungen den Abonnenten gegenüber do» d« Ansichten der Letzteren abweichen Die Lbov- ncnlen glauben sür ihre pränumerando bezahlte» Beträge nicht nur die Gelegenheit zum Baden «rb :chwrmmcn erkauft zu haben, sondern glaube» auch Anspruch aus die Benutzung der zur An nehmlichkeit und Bequemlichkeit geschaffenen km- richlungen, wie solche zur Zeit bestanden, als adoa- nnl wurde, erheb« zu dülf«. Daß diese Ein richtungen nun nicht in verfall gerathe« mrb unbrauchbar werden, wie e« jetzt lchon mehrere Sommer hindurch regelmäßig geschieht, dafür zu sorg« müßte, nach Ansicht der Abonnent», Sache der Direktion sein, um so mehr, al* bereits vor Beginn der diesjährigen Saison darauf hi»« gewies« wurde, daß die alt« Pumpen unbrauch bar sei« uud durch andere ersetzt werdeu möchte» Welche vou dies« Ansichten die richtigere ist. s»I hier nicht entschieden wert»«; dagegen steht «r- bedingt fest, und ist eine Thatsache, welch« vo» keiner Seite bezweifelt werden dürfte, daß e< sür da« pecuntaire Erträgniß der Schwimmanstalt «»- gleich vortheilhaster ist und daß die Herr» Actionaire eine größere Dividend« eivhetrase» werden, wenn recht viel Geld ringenomme» recht wenig Geld a»«geaebeo wird, und daß e« viel bequemer und besonder« viel billiger ist, a- statt rechtzeitig gerügte und anerkannte Mißstäube abzubestellen, Versprechung« zu mach«, den» Sn« sor« rn «y»UH «mo» u» Echsi rc- > «. lele l t okc o ic o tc o lc o tc oac ofic K l SL iche ,iivers «,lk«bi ,lk«bi tis»e< Paß« 30; käötische« :Einlö' Zn dies dt« IE t Men <i i« Mw linden ka s«a»t «te, s-is «e sü, Herder, e z VEtzN» sU lutfür !«ttdtd«di rn vo> ieriaaS Geßohlrn Ipi-rplfol» ! lsca-seö ! sitze» au« K» Aaund Ü) ein si «it Messin eu»«Z»k> klrttrrMü Kr. l» der y rin SchWocali üaßr. am 4)ein G Ausführbarkeit sehr zu bezweifeln sein dürfte uud die man bereit« im vorig« Sommer auf Xkcka- matiooeu vou Seit« de« Personal« der Schwt»»- anstatt zu hör« bekam. Die diesjährig« Abo»- nenten werdm sich der iu Aussicht gestellten Neue- rung jedenfalls nicht mehr zu erfreu« Hab« von erne« „verzichtleist«" der Direktion, wie es iu Rr. 220 i« „Eingesandt" heißt, kann wohl weniger die Rede fein, al« von eine« solchen d-r Abonnenten der diesjährig« Saison. Die Be deutung de« Ausdrucke« „ans Etwa« Verzicht leist«" scheint de» «inseud« in Nr. 22« nicht recht klar gewesea zu sei». «Ü weißer l« in scheine, ein iswie eine »rischen E H». Vlfiter iii Re. 10 i d. M.; i)einovc ««r kette »irPbowgr einem Erb »«trnsttaß «) »in g ,etd«m ES »di». M locale in ? «ur letztaed 7) sich, «üidrnch« Kr. S» bei «) rin l Heber, mit 4« ^>, in scheine, e divers. M Ltzlioder Göltrand M.da« Ä» kur, Viereck M- «Halt, m d) »ine «ö kiah sehr aba« Rr. 17/l« ^8 ein den KSnsi «Sdems b« Pcte Ib»>«. N)Aa N am. «vrßstück vor de« Höh«, r »in «chrrre« rühvmd. l
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