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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187908275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-27
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1879
- Autor
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Erscheint tüstlich srüh S'i, Uhr. »iS««»» »i JedaauRgaftr »2 W«Oß»»»«» b« PormcUagS 10—12 Udi. N»chmNlagS 4 V Uhr. I«I »u Nück,,t» nn«<ja»»>ci «an^> I^u »acht s>>L do Rrd>»ril»n nutt »<r»ind>ich. Ilmmtzmr der sür die näcyü- ft^-rude Nummer bestimmt,« zitrnuk an Wochcnragen bi« Sonn- ,9 Uhr. !w »m FUüüe, fßr Zuf Lumüpur 0N0 rinn». UmverfitätSpr. 22. Tagkdlalt zu»r Nachmittags, an «» Festtage, früh dio'/. Anzeiger. L>Wv str poM, Lecal-kschichtt, Hcmdflr- mb Ges-W»nkh, Auflage 16,000 Abeuvmieuftoeett viertelt. 4V, Mt, inkl Briiraerllcha b MH. t«rch d,e Post dezogea 4 LN. It-dr einzclue Kummer 2L Ps. Vettgrxemplar io Ps GrtMreu für Lsttadetüge« M«rs> .i R 2-terale üaefp. Petit^l« 2» Pi Größere chchnstcu laut uostrem HpcktzvmppMtz. —TadtLarffcder Ggtz nach höhere», Laus »n t«,,» aller »na Lebaklioaifirtch die Svaltzetl« 4« PI Iuserat« st»» sttt» au h. GmcbUt-i zu ftudeu. — Rabatt mir» mW» StgkdGU- üabluuaprnanmnve^u ober Z L3S. Mittwoch den 27. August 1879. 73. Jahrgang. Bekanntmachung. Am Vorabend der dieSjähriaen »edauseter. Montag de» 1. Geptemder d I.. in den Mb ruhstUvde» w» 7 Atz, ab bleibt der »wischen LPonber, und Pr»tzfttztzetpa in der NLh« de» HowreservmrS der «aflerleitnng von der Ghauste« abzweioend,. nach de« «apolevuftet» und Eonnrwttz führende «o«. »nntenttmigwe, wegen de« »u dieser Zeit stalifiadenden AufmgeS bis nach bewirktem Rückzüge für allen zahn und Reiwerkehr »eftzerrt, insbesondere dürfen auch wagen und Reiter während dieser Zelt auf n« be^ichnetea EommunicatuinSwege nicht halten. Auwtb«,Handlungen werden mit Gelb tiS zu 50 Mark eventuell m>t entsprechender Saft bestraft. Leippg, a« 1». August 1879. »öntgltche AmtStzauptmaunschast. An Stellvertretung: Starke. Bekanntmachung. Nachdem dad von d«a städtischen Lollegien nach vorqängiqem Gehör der vereinigten Kirchenvorstände wsgestrllte Regulativ über die Erhebung der Anlaeen für dm evangelischlutberischeu Kirchen in Leipzig jetten« des evangelifch-Iutherischen LavdScorststoriumS Genehmigung gefunden hat. bringen wir dasselbe nachstehend« »ur öffentlichen Kenntniß. rrnvzig. den 25. August 1879. »er »attz der «ladt Lripiia. Ve. Georgi. «esterschmidt. Regulativ über die Grhrdnn, der ««lagen für die ednngeUfch-lntherlfche» Kirche» 1» Leipzig. Auf Grund von 8 4 des Gesetzer vom S. März 1888, die Aufbringung der Kirchen- und Schulanlagen betreffend, und der 88. 68.8 »ob e und SS der Revidiiten Städte-Ordnung wird unter Zu immun«, der Stadtverordneten bettest« der Erhebung der Anlagen für die evangelisch-lutherischen Kirchen in Leipzig Folgendes bestimmt: G. 1. Macht sich unter Beobachtung der in 8. 1 deS Gesetzes vom 8. Mär» 1838 gegebenen vor- schritten die Erhebung kirchlicher Anlagen nöthig, so find die von den einzelnen Kirchenvorftänden ent- toorseuen und von den vereinigten Kirchenvorftänden festgefttlltrn HauShaftplän« dem Ratbe so zeitig zuzu stellen, daß die Gemeindevertretung in Gemäßheit von 8- L de« Publication-gesetze« der KirchenvorstandS- aad Shnodalordnuna vom SV. März 1868 noch vor Beginn de« neuen Budgetjahre« gehört werden kann. Ü. S. Die Fehlbeträge der einzelnen ParochialbudgetS werden, nachdem d,e letzteren die erforderliche Genehmigung erhalten haben, unter Berücksichtigung der ersabrunqSmähigen AuSLlle und der für die Er- debung zu «nttichienden Gebühr <8.18) im Stabteemeindebezftke <8-1 de« OrtSstatuteS) al« eine gemeinsame Unlage erhoben. ». S. Die Anlage wttd erhoben zu einem Biertheile ihre« Betrage« al« ein« dinglich« Abgabe von dem nu Etadtgemeindebezttk« gelegenen unbeweglichen Eigenthume, zu drei Biertheilen aber al« eine persönlich, Abgabe von den hier wohnenden über 14 Jahre alten Mitgliedern der evangelisch-lutherischen «kirchengtin rinden. Sind die Besitzer unbeweglichen Eigenthume» Mitglieder einer mit eigenem GotteShau« am Orte be stehenden anerkannten Religion«» oder EonfesstonSgrmetnschast, so haben sie nur den dritten Lhell de« sonst auf ihren Grund besitz bez. thren Antheil fallenden Beitrag»« zu den Parochialanlagen zu entrichten. A. 4. Eine Befreiung von den vom unbeweglichen Eigenthume zu entrichtenden Anlagen steht zu: ». allen im Eigenthume der hiesigen evanaelisch-lutherischenKirchenaemeinden befindlichen Grundstücken; d. den Gotteshäusern, Schulen und Pfarrwohnungen nebst Zubehör aller anerkannten ReligionS- aesrllichaften, den zum unmittelbaren Gebrauche milder Stiftungen gehörigen Gebäuden («m- schließlich der Armenhäuser) nebst den zu gleichem Zwecke dienenden Gärten dieser Anstalten, den vegräbnißplätzen, Leichenhäusern und Todtengräbe,Wohnungen, ohne Rücksicht der Eonfesfion nnd ohne Untnschied, ob sie der Stadtgemeinde Leipzig angehören oder nicht; «. allen sonstigen Grundstücken der Kirchen, Schulen. Pfarr- und Schutt, h«n und milden Stiftungen, welch« der Stadtgemeinde Leipzig selbst angehören oder speciell gewidmet find; L. den Grundstücken der diesigen Universität, insoweit al» dieselben vollständig Lehrzwrcken dienen. Eine Befreiung von der persönlichen Anlaqepflicht genießen: ». die hier angrstellten evangelisch-luthenschen Geistlichen und deren Familien; d. die an den hiesigen BolUschulen angeftellten Lehrer und deren Familien; «. all« Mllitairpersonen mü Ausnahme der Hauptleute und der tn gleichem oder höherem Range stehenden Militattpersonen, so lange sie im acliven Dienste find und im btadtgemeiudebezirk« Leipzig ihr Standquartier haben; 4. alle Personen, deren Einkommen den Bettag von 800 -4t nicht übersteigt. fl. ü. Die vom unbeweglichen Eigenthume zu entrichtenden Parochialanlagen werden umgelegt nach »nr Ausweisen de« städtischen Grundsteuerkatasters in dem Maße, daß je 1000 >« de« im Kataster stehenden Grundwerthe« eine Einheit bilden. Ueberschießende Beträge werden für voll gerechnet. vorstehende Bestimmung leidet keine »nwendunq aus Reich«», Staat«-, Gemeinde- und diejenigen UniverfitätSgrundstücke, welche nur zum Lhell Lrbrzwecken dienen. Bezüglich dieser Grundstück« wird im Wege der Behandlung »wischen der Kircheniaspection und den bettesfenden Reicht- und GtaatSb,Hörden de», dem rttaihe der Beitrag bestimmt werden, welcher von dielen Grundstücken zu den Klichenbedürsntffen zu leisten ist. In Disfcrrn»fällen ist der Bestimmung in 8. 10 d«d Gesetze« vom 8. Mär« 1888 nmtzzugehen. st. 6. Dir Umlage der auv persönlichem Grunde beruhenden Anlage erfolgt mit denselben Beträgen, welch« sür die betreffenden Personen bei ihrer Veranlagung zu der Staatseinkommensteuer in dem durch die Gesetze vorgeschriebenen Verfahren festgesetzt worden und wird erhoben nach den im st. 20 de« Gemeind« steuerreaulative« enthaltenen Steuersätzen. 8 7. Entsprechend den in 88- 2. S, 4. 5 und 6 festgestellten Grundsätzen hat der Rath durch die städtlsche Steuerveiwaltung alljährlich ein Kataster für die Anlage vom unbeweglichen Eigenthume, wie ein Kataster für die persönliche Anlage aufftellen zu lassen, darnach aber öffentlich bekannt zu machen: welcher Beiraa bei der dinglichen Anlage von der Einheit zu enmchten ist; d. welcher Satz bei der persönlichen Anlage erhoben wird. Diese Bekanntmachung gilt al« legale Benachrichtigung der Eonttibuenten und läuft denselben vom Lage de» erstmaligen Abdruck,« der Bekanntmachung im Amtsblatt« d«S StadtratheS ein« dreiwöchige Reklamationsfrist. st. ft. Alle Reklamationen find bei der Steuerabtheilung de« Rathe« anzubringen und von dieser mit ihrem Gutachten versehen an die von den vereinigten Kirchenvorftänden zu erwählende Reklamation«» commisston abzugeben. Insoweit Reklamationen sich gegen die Höhe der der Beranlagung zu Grunde aelegten staatlichen Einschätzung richten, sind selbige al» unzuläsM zurückzuweisen, doch sollen die aus Reklamationen argen die StaatSeinkommenfteuer erfolgten Entscheidungen ohne Weitere« für di« Herbei- ziehung zu den kirchlichen Anlagen Gültigkeit haben. Ueber di« Entscheidungen der ReclamationScommisfion der Kirctenvorftändr befindet aus binnen 14 Lagen von Eröffnung der Entscheidung an emgewendeten Rrcur« in zweiter Instanz die Kircheuinspection. Die ReclamattonScommittion besteht au» 18 Mitgliedern, von denen jeder Ktrchenvorstand je drei ernennt: sie stellt ihre Geschäftsordnung selbst fest- st. 9. Die Kirchenanlagen find an den vom Rath« im Einvernehmen mit den Kirchenvorftänden zu bestimmenden Terminen an di« Stadt-Steuer Einnahme abzuführen. st. 19. Ein« durch die Verhältnisse einzelner Eontribuenten motivirte Ermäßigung oder ein in be< sonderen Füllen nachgesuchter Erlaß kann durch den städtischen SteurrauSschuß bewllligt werden, während die Bewilligung von Geftundunaen dem Dirigenten der Abtheilung de» RatheS für Steuersachen zusteht. st. 11. Di« sür zwangsweise veitteibung der Gemeindeanlagen geltenden Bestimmungen finden aus die Kirchenanlagen entsprechende Anwendung. st 1L. Für die Einhebung und Beitreibung der kirchlichen Anlagen, ingleichen für die Besorgung der übrigen damit in Berbindung siebenden Geschäfte bezieht der Rath bis auf Weitere» eine Gebühr von vier Procent der vereinnahmten Anlagebettäge. Letztere find unter sofortiger Kürzung der Einnahme- gebühr mittelst Lieferschein» an die Eaffrnstelle der Kirchrnvo,stände (EtiftungSbuchhaltere») abzuführen. !. IS. Di« früher über die Erhebung der Kirchenanlagen getroffenen Bestimmungen find aufgehoben S Leipzig, den 10 Juli 1879. »er «attz «er Stadt Leipzig. <l.. 8) vr. Georg*, Oberbürgermeister. Die «tatztoerartznete». (l.. 8.) Goetz. Bekanntmachung. Die Lieferung von einer Million Stück Mauerziegel zu den städtischen Echleußenbauten soll für die Jahre 1880 und 1881 aus dem SubmisfionSwege verdungen werden. Di« Bedingungen für diese Lieferung liegen in unserem Bauamt, Abtheilung für Tiefbau. Rathhavl. 9. Etaae. ftnmve- Rr. 18 au« und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift .Lieferung von rchleutzenztegeln ans die Jatzre 188« and 1881 ««treffen»' irrsehen ebendaselbst uns »war «to zum 8 reptembrr 1. I.. Nachmittag» ö «tzr, rtnzurrictrn. Leipzig, am 20 August 1879. »er «attz «er «ladt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann Bekanntmachung. Dir «tnccatar., Ltschler-, Lchloffer- und Malrrardeite» an dem Neubau der Schule au der Eebaftian-BacvStratze sollen vergeben werden. AnschlagSsormulare und Bedingungen find in dem Bureau aus dem Bauplatz« zu erhalten. Die Gebote find versiegest und mit der Lusschnft „Sebastian-Bach-Schule" versehen b S Donnerstag, de« 4. Septemder. «den«» L Udr auf dem Bauamte einzureichen. Leipzig, den 85. August 1879. »te vaudepntatian tze« «attz«. VkUatiouaMeraleu irn Wahlkampfe. Ohne ernste Arbeit ist i« öffentlichen Leben fast niemals ein danernder Erfolg zu erreichen. A»S» da»er und Thätigkeit sind dre spec»fisch politischen Lngeuden, deren eine Parteiverdinvnug ganz wie ein Einzelner bedarf, wenn sie ihre Sache zum Siege führen will. Beide werden von der na« tiouallrberalen Partei gegenwärtig in erhöh tem Maße gefordert Manche Eifahrnvg der letzte» Zeit könnte sie ja «vlustig stimmen, eine »«nächst wenig lohnende «rbeit sortzufetzev: gäbe sie aber dieser Wallung »ach, fo würde sie «nr eben beweisen, daß ihrem Blute da« erforderliche Lisen fehlt. Zu« Glück zeigt sich nirgend« tu ihre» Rciheu irgendwelche Neignng. den nner» qnicklicher gewordenen Kampf für Vaterland nnd Freiheit z» verlaßen. Daran «ißt sich der Fort- schritt tu der Entwickelung de« deutschen Volks ru einer sich selbst bestimmenden mündigen Nation Selbst di« h anno vers che «Liberalen, deren anSge» zeichnet« Führ«, Bennigsen, besondere Anlässe hatte, sich sür eine Weile von de« Hanptschauplatz zurückruziehev, nnd demgemäß für jrtzt kein Mandat »»« Adgeorduetenhanfe wieder avnehmeu will, taffe» sich dadnrch nicht weiter afficiren, al« daß sie feinen Eatfchlnß, wie natürlich, mit der ganzen Partei bdauern. Die Flinte in« Korn zu werfen, fällt ihnen nicht ein; nicht eio«al, muthlofer alt bisher tu da« u», bevorstehend« neue Gefecht z» ziehen. Sie werden hoffeuüich auch vollanf den» »enigen Grad von Thätigkeit entfalten, der zur Sicherung ihre« Stande« vothweudig ist. Die Schlapp« bei der letzten Reich« tagSrvahl, die ihnen die Mehrzahl der der Provinz zustehenden Sitze kostete, »nß in de« moralischen Eindruck wieder «tgemachl nnd dadnrch di« Wiederereberuvg de« verlorenen bei der nächste» ReichStazSwahl vorbereitet werden Hannover ist für de» prenßt» scheu Landtag die wichtigste Provinz, vom Staudpnncl der »atioualuberalea Partei be» trachtet. Sie hat bisher »ehr al« ein Sech-tel ihre« GesammtdrstanveS gestrllt, während sie noch nicht ein Zehntel der Bevölkerung de« preußischen Staate« enthält. Wir freuen unS da- her, daß die dortigen Liberalen verbältnißmäßiq so fiüh ihre Wahithätigleit von Partei wegen eröffnet haben und den Gesinnungsgenossen in den anderen LandeStheilen durch die guten Aussichten, welche sich dort darbieten. Muth machen. Bedürfen diese doch meisten« noch höherer Anstrengungen, als die preußisch gesinnten liberalen Hannoveraner, um sich entweder gegen »ltramoutane oder gegen evan» gelisch-pietistische Reactionaire zu behaupten! -Ja den allen Provinzen Preußen« können sie sich we der auf fo günstige social« Verhältnisse, noch aus eine fo lange politische Schulung stützen. Vieler» wärt« find dort die Städte dünn gefäet und wenig volkreich, so daß die beweglicheren, gebildeteren Clafleu »ehr ^uriickttetea und die Entscheidung bei dem Landvolk liegt, to welche« eine langsame Jdeencircnlation die alte geistige Abhängigkeit von Adel und Geistlichkeit noch nicht hat heben können. Wa« aber die politische Lrziehnog betrifft, fo hat fie i« Grunde ja erst vor zwanzig Jahren recht begonnen. Lus den vielversprechenden Anfang von 1847 folgte z, jäh die hohe Erregung de« Jahr,« 1848, und aus diese dann ein zehnjährige« Zurück- finken der Mafien in die alte stumpfe Gleichgültig» keil. Gegenwärtig hingegen ist kein Grund vor- banden, der Reaktion aus beiderlei Gebiet, staat« liche« und kirchliche«, da« Feld zu überlasten. Wir haben weder i« Rausche gelebt, noch Erceffe begangen, daß wir nun demüthig Aschermittwoch feiern müßten. Bewähren nur Überall die Führer Beharrlichkeit und unterlassen nicht, so ruhig und unausgesetzt zu handeln, wie erfolg» reich« Politik e« verlangt, so wird da« Volk fie nicht wieder im Stiche lasten E« ist bereit, für seine Interessen und Rechte einzustehen, wofern man ihm dazu die Wege weist. Da« Gerede vou der „Ab- wttthschaftuvg" de« Liberalismus ist gar nicht so tief emgedrungea, wie sanguinisch« Geyner oder ängstliche Freunde wähnen. An der Wahlurne wird e« sich zeigen. E« bedarf nur selbstverständ lich heute stärkerer und allgemeinerer Anstrengung, um die Truppen zusammenzubringen, al« während der scheinbar glücklicheren Jahre, wo der Regie» rungSeivfluß an vielen Orten ohne Weitere- für gemäßigt liberale Eandidaten rintrat. Die den Sieg verheißende Parole sür den Wahlkamps bleibe also: Thätigkeit und Ausdauer! politische Itedersichr Leiptt«, 2«. Luaust Die ZettnnaSpolermik, welche nun schon feit längerer Frrst Tag au- Tag ein die Spalten der TageSorgaue füllt, ist gar gewaltig in« Kraut ge» schossen und zabllose giftige BlÜthev wuchern dar» au« hervor. Obwohl e« »achaerade lästig wird, de« Leser Prvben au« diesem Federkriege immer wieder «itzutheilev, so läßt sich doch die Sache nicht ganz umgehen. So schreibt »v« heute unser Berliner Eorrespondent: „Ja dem Zeitung«- krieae zwischen de» russischen und preußischen Osstciösen m heute ein recht komische« Jntermezzo hervorzuhebev. L« giebt bekanntlich auch russische Zei- tungen, die e« nicht verschmähen, an beiden Tafeln sich satt zu essen, und, während sie an« dem russischen Disposition« - Fond« ckrspeist werden, auch die Pensionen unsere« „ReptilienfondS" sich gefallen lasten. Zu Blättern dieser Art gehört auch ein in deutscher Sprache erscheinende« Petersburger Blatt. Unvorfitbtige,weise hat diese« edle Organ mit der „freiwillig gouvernementalen" Presse sich tn einen Streit emgrlaffev, der da« Geheimniß der edlen Seelen der Oeffentlichkeit preiSgiedt. Da die Sach« an sich wentg interesstrt, so veschränken wir uv«, auf die Abfertigung hinzuweisen, welche eine „Hoch-Ossietöse" der russischen Lollegin angedeihen läßt. Sie sagt: „An« Gründen, welch« wir nicht wei ter zu entwickeln brauchen, ist e« un« nicht besouder« erquicklich, mit diese« Blatte, da« seiner ursprüng lichen Ausgabe so völlig fremd geworden ist, ra Auseinandersetzungen »v« einzulasten. Man hat manchmal die Handschuhe nicht zur Hand oder keine Zeit, fie anzuziehen. Wenn wir aber von der heutigen Anzapfung Notiz nehmen, so können wir doch nicht umhin, dem Blatte dev guten Rath zu ertheilen, bei seiner Liebedienerei für die Feinde Deutschland- in Rußland »nS in Zukunft an dern Spiele zu lasten. E« könnte sonst doch ein- mal nothwrndig werden, in eine gründlichere kri tische Erörterung der politischen Wandlungen de« Gegner« einzutreten, und wir glauben nicht, daß dem Blatte und seiner Redaction damit gerade rin großer Gefallen geschehen würde." Ein scharf umriflene« Bildchen der Wwtzltze- weg»«g in Berlin liefert un« unser dortiger Eorrespoadeut in eine» Berichte vom Montag. E« heißt darin: „Der »eschästsführeude Au-schutz de« Eentral-Wahlcomite der Fortschrittspartei ist mit der heutigen Nummer der „Parlamentarischen Correspondenz", die in den nächste» Tagen von einer allwvchaitlich erschetucnde« Wahl-Eorrespon- deoz ,4»bgelöst werden soll", m Thätigkeit getreten und dieselbe wttd allem Anscheine nach nae sehr eifrige werden. Schon jetzt ist die Nachfrage nach Eandtdaten bei dem Eentralbureau «ine seyr leb hafte. Ja einer Brieskastenvotiz wird der selt same Umstand constatirt» daß da« Central-Wahl- comitö der nationalltberalen Partei kaum auffindbar sei. (Die Sach« klingt ein wenig fabel haft. D. Red.) LaSker wellt aus Sylt, Slickerl m Zoppot, Bennigsen tn Poutresina, Forckcnbeck befaßt sich bekanntlich nicht mit Wahlgeschästeo. Ob noch ein Hesse oder Schleswig-Holsteiner mit jene« Eentralcomitö irgend welche Verbiv- düng hat. wissen wir noch weviger. Die vcr. hältuiffe m der nationalliberalen Partei dürften sich wohl erst nach Ei öffaung de« neuen Landtage« klären. (Da« würden wir lebhaft bedauern: die Partei muß jetzt geschlossen in den Wahlkawpf eir- tretev. D. Red) Eugen Richter tritt heuic tn einer persönlichen Erklärm,g und zugleich im Aufträge de« geschäft-führenden Au-schusteS dcm Redakteur der „LolkSzeitung". vr. Philippe.
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