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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187909035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-03
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1879
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Erscheint tiigltch früh 6'/. Uhr. IttMcII»» »»> Er»ed«»» gohamliSgassi »». H«chß«tr» der Art««»«: LorunULg» 10—12 Uhr. UatbmittagS 4—- Uhr. W «ück^rd« rv>,rs«nd!-r M-a» »ach« stch »tr «rdakttn »Uh« »rrbt»dl>ch. der für die nächst- Rummer bestimmte« an Wochentagen dis «uchmtnags. an Sonn- agen früh bis'/,9 Uhr. > deoRU-te, che Z,s. Limchmr: > cklnmn. UlliverfitLtSstr. 22. > Lösche. Katharinenstr. l 8, p. «er di« '/F Uhr. UchMtr.TaaMM Anzeiger OlM für Politik, Locolzeschichtt, Handel?- nnd GeschiMerkehr. Anfln-e 16, OOP. Lbooue«« »t«Puk» vierdeff. 4E/.ML, iacL YrinaerSohu b ML. durch di« Post bezogen « ML Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar tu Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postdeftzrderung SS Pst. mit Postbefbrderung 48 ML Zustratt öaesp. Petitzrile 2U Pf- Größer« bchnften laut unserem Preisverzeichnis.—Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. »ectmoe» aalrr dem lledarttona-rtch di« bpaltzeile 40 Pf. Inserate sind stet« an d. Gepedttio» zu senden. — Rabatt wird mehr gegeben. oder durch Postvor asr46. Mittwoch den 3. September 1879. 73. Jahrgang. »«Misch» Ilebrrsichi. LeiOzi«, L. September. Während die Gegner e« an Rührigkeit nicht ^hlen laffm. ist der Watzlanfrns der «ati»' ^«lliberale» Spmrtei noch immer nicht er. dienen; Grund genng. »m auzuvehmen, daß hwiengkeitev in reichlichem Maße vorhanden ad, »m die tu der Fraktion einander entgegen, rhevden Ansichten z« vereinigen. Wa« den von er,N- Fr. Pr." veröffeutttchlen „Entwurf" an« Polizeidirector David« erhob sich «nd erklärte die Versammlung auf Grund de« Socialiflenge» fetze« für ausgelöst. Schwerlich wird die Aufsicht«, behörde im Stande sein, diese Verfügung zu btlli« gen, andernfalls könnte jeder vereinzelte Social, demokrat eine polizeilich überwachte Versammlung durch feinen Bravoruf sprengen. Emen solchen widersinnigen Zustand aber hat weder da« Vereins- gesetz zulasten, noch da« Socialistengesetz schaffen wollen. Da« Polizeipräsidium in Berlin hat be kanntlich die anläßlich eine« ähnlichen ..Bravo" stl, so wird uns au« Berlin vom Montag I erfolgte Auflösung der Wählerversammlung von ...L—. ' Nieder . Barnim auf da« Entschiedenste gewiß. billigt »nd dem Abgeordneten vr Wendel aus drücklich mitgetheilt, daß der betreffende Beamte mit der Urberwachung von Versammlungen nicht ferner solle betraut werden. Eme ähn lich« Entscheidung in dem WandSbecker Falle ist unzweifelhaft geooteu, dringend wünschenSwerth aber wäre e-, daß die Regierung mit Rücksicht aus den Umstand, daß nur wenige Beamte, welche in Versammlungen geschickt werden, im Stand« find, den Sinn und die Absicht der Gesetze ohne Zweifel zu kenne«, eiue allgemeine Verfügung er- ließe, nach welcher Auflösung von Versammlungen nur zu decretireu find, wenn offenbar «nd hand greiflich eiue SesitzeSverletzuug vor liegt. neben: „Der vertrauen Smißbrauch, welcher dem Entwürfe eine- Wablprogramm« uationalliberalen Part« durch die vor. tige Veröffentlichung desselben getrieben wor. » ist, beschäftigt die parlamentarischen Führer r Partei »nd die ihnen nahestehende Presse noch c. Herr Rick ert hatte e« übernommen, den «rs tu der Druckerei der „Dauziger Zeit Danzig drucken und von dort aus den rteu Parteigenossen, auf deren Unterschrift > rechnen zu können glaubte, zuseuden zu n Einer der Empfänger hat nun, wie au« Datum der Veröffentlichung in der „Neuen reieu Presse" klar uacharwiefen werden kann, »ichtS Eiligere« zu thuu gehabt, al« sein Exemplar ort au da« genannte Wiener Blatt zum Ab- " zu senden. E« scheint aber bei dem einen iScretcn nicht geblieben zu sc«. Die „Post" uplet, auch ihr liege ein bei A. Kafemann i» zig gedrucktes Exemplar vor; zugleich theilt unt, »aß Herr Rickert mit der Versendung der m Bogen ve« von tbm erstatteten Rechenschaft« cht« der uationalliberalen Partei begonnen Daß e« gegenwärtig noch in der national- liberalen Partei Mitglieder airbt, die viel bester bei den Fretcovservaliven ihren Platz nähmen, braucht fr «stich nicht erst bewiese» zu werden." Zu den LaudtMG-wmhle« wird un« ferner an» Berltu vom schrieben: Von den bisherigen uutioualübe. raleu LandtagSabgeordneteu hat etwa der vierte TtzeU eine Wiederwahl entschieden abgelehnt. Da« nachstehende Verzeichn iß »acht keinen Anspruch aus Vollständigkeit: Mahrauu au« Ostpreußen, Wiste» liuch Hirsch, Sch, öder, Wetzki, v. Loga «nd Drescher au« Wefipreußen, Hacken und vr Dam- «an au« Pommeru, Günther und Tschuschke au« Pos«, vr. Wachlcr »nd Witte au« Schlesien (daß vr. Braun sich weigere, ein Mandat für Walden barg wieder anzunehmeu, scheint eine Erfindung seiner Gegner zu sein), Wolter, vr. v. Shbel, Gräger, Seffner, beide Pieschrl an« Sachs«, vr. Wach« a«S Schleswig. Holstein, Hillingh. Lantztu-.Bening«, v. B«u,gs« ». A. au« Hau- uover, Borck, Vogelrtz, vr. Bähr, Baumgard, Gumperl, vr. Wehreupseunig a»S Hest« Rasta», Hoffmeister a«S der Rheinprovioz. E« wird der Partei ebenso schwer wie der Fortschrittspartei werden, die zahlreichen Lücken zu ersitzen. — Ein Seitenstück zu der kürzlich gemeldeten A» einer Wähler Versammlung de« Kreise« Nieder Barnim wird heute au« Wand-beck berichtet. Die Adgg. vr. Lutteroth »nd vr. Karst«, beide Mit- Glieder der Fortschritt-Partei, halt« eine ver- Graf Audrafsh schickt sich nuumehr an, in Wirklichkeit in d« von ihm bei seinem Kaffer- Könige erbet«« „Ruhestand" z» treten. Am vergangenen Sonntage ist er im Brncker Lager gewesen und nach zweistündiger Rudi«; beim Kaiser, in welcher er sich von seinem Monarchen verabschiedete, nach Wien zurückgekehrt. Roch immer bring« die Wiener Blätter Mitthestnngen Über die mit der Ministerkris iS zusammen- ält da« ministe- ordnung der politisch« Dt-cussion. Blanqui ge hörte nicht zu de» Amnestkteu, befand sich nicht im Vollbesitz der staatsbürgerlich« Rechte, konnte also seinen Sitz in der Kammer nicht einuehmm, so daß seine Wahl ec» ipso für ungültig angesehen werdm mußte. Die radicalm Dep»t»rten unter Führung Clömencea»'« beantragt« aber die Gültigkeitserklärung der Wahl Blanqui'«. Am 3. Juni erfolgte die Abstimmung über d« Antrag Clb- niencea», der mit 872 gegen 33 Stimm« verworfen wurde. Non sucht« die Radicalm die Regierung durch Drohung« zu beweg«, Blanqui noch vor dem 5. Juni zu begnadig«, ihn also in die allge meine Amnestie, welche d« Begnadigt« die staats bürgerlichen Rechte zurückgab, einzuschlirßen, aber die Regierung widerstand diesem radikalen An. sturm, »nd Präsident Grevv Unterzeichnete da« EntlaflungSdecret, welche« Blanqui die Freiheit gab, erst am 10. Juni Sollte der alte Revo« lutionair bei der demnächstigm Stichwahl aber« mal« die Mehrheit erlang«, so ist von Neuem eine Agitation der Radicalm zu Gunst« der Gültigkeitserklärung der Blanqui'sch« Wahl zu erwarten. Ja den letzt« Tag« ist von Madrid au« da- Gerücht verbreitet worden, Oesterreich verlange von dem Könige Also»« eine Aussöhnung mit Don Carlo«; dieser wolle auf seine Ansprüche an die Krone Verzicht«. Diese« Gerücht, da« zunächst in der Form eine« Madrider Briese« an die „France" »nd durch eiue Reuter'sche Depesche Weiler verbreitet wurde, mußte sich für D« als unglaubwürdig erweisen, der nur einiger- maß« die Geschichte de« CarliSmuS kennt. So w«ig Gras Ehambord auf seine Ansprüche dm Orleans gegenüber verzichtet, so wmig ist der Herzog von Madrid geneigt, sich seinem Vetter Alfnn« zu unterwerfen. Der,.Figur»', welcher lewT 'th ^ . in scharf« Strichen ein treffende« Bild der gegen.! wärtigen politischen Lage. Besonder« interessant avgrficht« de« Unfug«, welcher mit der angeblich« Parole: „Weg mit BiSmarck!" getrieben Word« ist, ist der AuSspruch vr. Lutteroth'«: „wir käm pf« überhaupt nicht gegen Personen, sondern nur gegen Principien, »nd unser Bestreb« m,ß r« sein, unsere Principien zur Geltung zu bringen." E« Idourb« dem Redner leicht, da« Gerede der osficiösen »Presse, al« existire die Reaktion nur in dem Hirn« i fortschrittlicher Politiker, durch die Pr,j«cte und I Wünsch« der Osficiös« selber zu widerleg«. In«. ! besonder« p»l«ttfirte vr. Lutteroth geg« die Mi. Inisteriell« ..Provinzial-Correspondenz". welche sich sulcht entblödet hat, der Fortschritt-Partei und Ibe» Rationalliberaleo ein« revoluttonaireu, sßaat«. «ch vaterlemdSfemdlichen Charakter an- »ckdichte». Mit Rmht bemerkte der Redner, baß ^t« ministeriell« Organ in Vieser Art der Fehde i »icht allein stehe, sondern daß conservattve und »l- tramoatane Blätter durchs,« den nämlich« Ton «schlagen «nd die äußerste RSckfichtsloggkeit «gen ? be» Liberalismus predig«. Zum Beweise Wssi» cittrte der Redner Aeußerunae» der Abgg Schröder« Lippstadt »nd Cremer. Lu« «uer m Berlin ge halten« Red« be« Atzt«» borla« er bie Wort« „Wollen Sie sich baHalb nicht eutschlteßeu, cousrr. Vati» zu wähl«, so wähl« Sie consiquent«, der- ! »ünstige L«t«: Soeialbemokrat«! Statt erst noch bem Liberali«m»« anbeim zu fall«, hau« >Sie bem Huub b» Schwanz lieber gleich ganz ab Set btesi» Morl« üeß sich ein der- ä-zelte« ^SradO" deruehw» »ub ber »berwachenb« "... I hängend« Vorgänge. So «thült ^ I rirlle „Fremdmvlatt" folgmde Rote: ^onlag ge-, - ^ Andrasstz ist Freitaq vormittag« nach Wien zurückgekehrt. Der Minister ist nach Allem, wa» au» seiner Umgebung verlautet, von seinem Ausinthalt in Gasiein sehr besrirdiat. Die Be sprechung«, die er mit dem Fürsten BiSmarck ge pflogen, entbehr« trotz de« privaten und vertrau lichen Charakter« ber vegegnung selbstverständlich nicht der politischen Bedeutung; st« werden eS dem Nachfolger de« Graf« Andraffv zweifellos erleich tern, di« freundschaftlichen Beziehungen »wischen unserer Monarchi» Mb de« deutschen Reiche in der alten Werse sorttufübren. Wenn hie und da di« Ber- muthung ansgesruocheu wurde, e» werde dem Fürst« vilmarck doch noch vielleicht gelingen, den Grafen Nndrasth zum Zurückziehen seiner Demission zu bestimm«, so glauben wrr kaum, daß der deutsche Reichskanzler solch einen Versuch während der letzten Tage gemacht hat; wenigsten« wäre derse lbe oon vornherein so gut wir auifichtSlc' denn e« war im höchsten Grade unwa! daß Graf Andraffv sich, nachdem er seinem Sou- verain gegenüber auf seiner Demission bestanden halte, entschließ« würde, von seinem Entschluß aus da» Dräng« eine« fremden Staatsmannes, und wäre e« auch de« bedeutendstrn, abzugrhrn. Zu einer Loncesfion hat sich Graf Andraffv aller« ding« in den letzten Tagen bereit erklärt; er hat stch entschlossen, die Geschäft« so lange weiter zu führen, bi« einige schwebende Fragen, di« mit dem Berliner Vertrag zusammrnhtngen, erledigt find. Namentlich hcfft der Minister» daß e« ihm möglich sein werde, di« montenegrinisch« Grenz-Angelegen heit und die Lrab-Lobia-Frage, die zu lösen der neueste russisch« Vorschlag nicht aeeignet befunden wurde, bevor er die Geschäft« abgtebt, zu erledigen. Dieser Entschluß verdient gewiß alle Anerkennung und wird «hm vor Allem den Dank seine« Nac folger« etntragen, der e« dringend wünschen mu bei seinem Amt«, rß. Santritt keine offene Frag« vorzu finden. die ihn sofort in Gegensatzj^u den russischen Staatsmänner« bring« könnte. Uebrigen» dürste die Verzögern««, welche die Lösung der Kri durch die Entschließung de« Grafen Andra . erfährt, nicht viel über di« Mitte de« September hiuauDr eichen." Der Rücktritt de« Grafe» Anbraffy wird hier« nach al« »vzwetsilhafl bestätigt »nd bleibt nur noch an ein«, »nd zwar kurz« Termin geknüpft. Der Wabl-Skondal in Bordeanx ist in eine neue Phase «tngetret«. Die „tzusstion vlunqat" wkb Ar«»kret<ch von Neuem in Bewegung setze». Der „Vater der Revolution«" ist b« ber Mahl eine« Depntirtrn t« erst« Arrondissement bo« Bordeaux — wir telegraphisch gemeldet — aboimal« zur Stichwahl gekommen; « «chElt SSStz Stimme», währeud sriae Heid« republikanisch« Geaencandtdat« zusammm nur SW« erhielt«. Bei der erst« Wahl a» t«. April d I. fiel« aus Bla» qut S70« Stimm« während der republikanische Gegenkandidat «70s erhielt. Auch hie« »«cd« eiue Stichwahl uoth- weodig, die am 20. April stattfaud und bet wel- cher ber damalig, „Gefangene vou Clairvaux" mit einer Mchrhett vo« 1471 Stimm« siegte, von diese« Tage an bi« zu« 3. Iuui staub »»» die «Frage Bia, gut" fortgesetzt auf der Tage«. ueuerdiug« a»S den Interview« eine besondere Sprcialnät «acht, hatte nicht sobald von dem Madrider Gerüchte vernommen, al« auch schon einer seiner Mitarbeiter, Herr Philippe Gille, aus dem Wege nach dem Hotel war, wo Don Carlo« sich befand, um den Prinz« zu interview«. Der Prätendent empfing d« journalistischen Besucher ohne Weiteres »nd gab auf dessen Fragen folgende Antwort: Ich erklär« in der formellsten Weise, daß ich meine Rechte auf die Krone von Spanien nicht aufgegebrn habe und niemals aufgeben werde. AIS ich mich auf dem Schlachtfeld« befand, bade ich durch den Mund meiner Kanonen Protest«»: Da« kann ich beute nicht, aber von der Höh« meine« Gewissen« protestire ich und werde immer Prot«- ftrren! Meine Pflicht »ft, meine Rechte und die meiner Dynastie zu schützen, ebenso wie die Prin cipien. die aus meiner Fahne, welche auch die Spanten« ist, stehen. Ich möchte hinzusügen, baß rS mir, selbst abgesehen von der Frage der Legitimität und den rein monarchischen Standpunkt vermeidend, unmöglich ist, auf diesem Gebiete auch nur die geringste Loncesfion »u machen. Für mich — fügte er hinzu — tst e« klar, daß mein Vetter VIfon» nicht lange regieren kann; die LolkSmaffen in Spanien find entweder Larlisten oder Republikaner. LlfonS, auS einem Pronunciamento hervorgegang«, ff auf den Thron gelangt und wird dort erhalten nur durch «inen Generalftab, mit dem er früher oder später verschwinden muß. Nehmen wir an, ich hätte die Schwäche, die Feigheit, die Handlung zu begeh«, welche man mir hat zuschreiben wollen, welchen Beistand würde ich meinem Vetter leisten können? Würden mir in diesem Falle Diejenigen folgen, die bereit find, für meine Sache ihr Blut zu vergießen und die eS so wohl bewiesen haben? Sicherlich nicht! In diesem Falle würde ich nur M't Don Alson« unterliegen, und die Republik würde proclamirt werden, weil mein« Fahne, um die sich die Anhänger de» monarchischen Systems im Allgemeinen Hütten schaaren können, mit der seinen würde begraben worden sein. Spreche man nicht von fremden Monarchien, man weiß seit laime, daß sie auf ewig in Spanien unmöglich find! Zum Schluß bemerkte Don EarloS: Nicht wahr, mern Herr, meine Ideen über mein« Rechte find ebr absolut? Run wohl, ich kann Ihnen ver- ichern, daß e« auch die meine» Onkel«, Mon- tigneur de« Grafen von Paris find, der wieder ott erklärt hat, nur mich al« legitimen König von i Spanien anzuerkennen I Mit Bezug auf eine Bemerkung über die mög- lich« Versöhnung der beiden bourbonischen Zweige ernärte Don Carlo«: Niemand wünscht dies« Versöhnung mehr al« ich, aber ans der Bast« de« von Philipp V. in Nebereinstlmmung nttt den allgemeinen LortrS fest, gesetzten h«Gsalisch«n Gesetze«. E« liegt km» Grund vor, an der Richtigkeit dieser dem Prätendent« in den Mund gelegten Aeußerungen zu zweifeln Don Carlo« erscheint hier al« da« treue ÄÜild de« „Roy" Heinrich V Die Madrider Politiker, welche an die Möglichkeit einer Versöhnung »lfm«' XII. und »arl4 VN. aedacht und da« obige Gerücktt in die Welt gesetzt habe», «erden nun wohl ein sitze«, daß fie sich »tänlcht tzabeo. Das Neichs-rricht in Leipzig. * Berlin, 1. September. (Original. Corre- spoudenz.) Mehrere h-rsihe Zeitungen hatten vor etuigeu Wochen fummarffcb gebaltene Mitthei- ungen über die für da« RelchSgericht erfolgten BeamtcN'Ernennungen gebracht, die in verschiede- nen Puucten den thalsächlichen Verhältnissen nicht entsprachen. Gestützt aus ganz zuverläsfige Quellen kann ich nunmebr Ihnen hierüber genauen Bericht erstatten. Diese Ernennungen haben für da« Reichsgericht insofern eine nicht zu unterschätzend« Wichtigkeit, al- gerade die AuSwahl der am meister- geeigneten Persönlichkeiten die Gewähr bietet, daß auch die richtrichterlichen Arbeiten vou besonder« tüchtigen Kräften gefördert werden. Zum „Bureau.Vorsteher bet de« Reichs gericht", d. h. demjenigen Beamten, welchem gleichsam al« der rechten Hand te« Präsidenten die oberste Leitung der gesammten Bureauaeschäfte, die Organisation de« ganzen inneren Dienste« und die amtliche Controle über alle Burea«., Kanzlei- und Unterbeamten de« küvftigen obersten Gericht«- Hof« obliegt, welcher somit eine Vertrauensstellung von hervorragendster Bedeutung einnimmt, tst der jetzige erste Secretair de« ReichSoberhandelSgericht», Kauzlei-Rath Berger zu Leipzig, ernannt. Diese Ernennung wird m den betheiligtrn Kreisen durchweg mit höchster Befriedigung ausgenommen werden, da der Kanzlei-Rath Berger, ein sowohl durch Liebenswürdigkeit im Verkehr, al« durch eiue eminente Begabung sicb au-zeichnender Beamter, dadurch, daß er unter Präsident Pape seit Errich tung de- BundrS-ObrrhandelSgerichtS im Jahre 1870 die ihrer Schwierigkeit »nd Complicität nach nur Wenigen bekannten Lurraugeschäste diese« Gerichtshofs mit bi« in« Kleinste gehender ge- «auester Sachkenutniß uud unermüdlicher Thä- tiakeit musterhaft geleitet hat, al« der Ein zige erachtet werden muß, welchem «S sicher gelingen wird, die der künftigen Bureau- Verwaltung sich entgegenstellenden ganz enormen Schwierigkeiten, die nicht allein die Ueberleitung icht ob- neuent- eigen- thümliche Gestaltung der ersten Einrichtungen eme« Gerichtshof-, wie er in seiner Zusammensetzung sowohl, al« in seiner Competenz, dt« jetzt nicht vor handen war, verursachen werden, mit Energie »ud gründlichem Wissen zu überwinden. Mit Genug- lhuung wird der neue Präsident auf einen Beamten b icken, dem ein Vertrauen von jeder bethnligten Seite entgegen gebracht werden kann. Zu „Ober-Secretairen bei dem Reichs gericht", wie der Titel der Secretaire durch kaiserliche Verordnung bestimmt ist, sind ernannt: der Ober-Registrator beim hiesigen Obertrtbunal, Geheimer Kanzlei-Rath Damerow, der Pro fessor der Rechte an der Universität Jena, vr. Karl Schulz, der expedirende Secretair beim hiesigen Obertrcbunal, Kanzlei-Rath Kühn, der RrichS- ObethandrlSgerichlS-Secrelair Petzt zu Leipzig,der Departement« Tasten- »ud Rechnungs-Revisor beim ApprllationSgevicht zu Frankfurt a/O., R.chnuvg«. Rath Bartsch, der ReichS-OberhandetSgerichtS- Secrrtair Schleiger zuLripzig. der Appellation«- aericht«-Kanzlei-Dirk clor, Kanzlei-Rath Willen, berg zu Posen, der AppellationSgerichtS Kanzlei- Direktor Bruch Witz zu Frankfurt a/O., der Registrator Wendel vom hirsigen Obertribunal, der Reich« ObnhandelSgericht«-Secretair Staege zu Leipzig, der Geheime expedirende Secretair «nd Talculator bei der Verwaltung de« Reich«- Invalidrnsond« Paulu« hierselbst und der Re gistrator Iaehne vom hiesigen Obertribuual. Daß auch ein Professor der Rechte, welcher außerdem al« literarischer Kritiker eine« Namen hat, der Ehre zuaestrebt hat, al« Subaltern- beamter de« Reich-aericht« Anstellung r» finden, zeigt, welch hohe« Ansehen dieser Gerichtshof schon vor de« Beginne seiner Thätigkeit genießt. ZuKanzlei-Secretairen bei de« Reichs« gert cht sind ernannt: der Geheime Kanzlet-Secre- tair Adam, die Kanzlei-Secretaire Witt, Paetzel, Reinke, Schirmer, Saalbach und der Kanzlei-Diätar Sckmlz« vom Reich«- Oberhandelsgericht zu Leipzig, die Kanzlei-Secretaire Grimmer». Scyarck, Bteuke, Geisendorff, Lüder«, Klaw« »nd Weiße vom hirsigeu Obertribunal, sowie der Kauzlifi Ketß vom Stadt gericht zu Königsberg. Da in Preußen nach tz 2 »ud 3 de« Gesetze« vom 11. Juli 1822, die Heranziehuug der Staat«, biener »» den Gemeindelasten betreffend — G«s - Samml. S 184 — die Beamten, «nd zwar au« sehr wohl erwogenen Gründen, nur mit der Hälfte ihre« Diensteivkommen« zu den Eommu- nalabgaben herangezogen werden dürfen, so wer. den die von Preußen au« nach Leipzig überst^elu- den ReichSgerichlSbeamten sich höchlichst darüber der. wuubern, baß Rath »nd Stadtve, ordnete dieser Stabt es nicht skr angemrffe» erachtet tzabeo, di« Com>
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