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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187909043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-04
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1879
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. LedalN«» Mit sexcdtN»» Jodann,«gaste »S^ HpinNlnaLc» »n 8c»actt»»: vormittag- >0—12 Uhr. Nachmittag« 4—« Udr. «7 »tt Rück,-»« ti»^andirr 0«n»- >««>»»« »ach« stch dt« Sed-crtov nicht ^ mrdtiwUch. jUnnadme der für dtk nächst- »taendr Nummer bestimmten »usenttr au Wochentagen dt« ^ Uhr Nachmittags, an Lonn- I «ud Festtagen früh dt« '/,ü Uhr. >« »er tlllalr, Kl Zas. Xauahmr: O«, -lem«. UaiversttätSstr. 22, s»»t« Vösche.Katharinenstr. 18,p. am dt« '/H Uhr. WpMtrLaMM Anzeige, vrgm str Politik, Localgeschichte, HmLelk- md GcschSstkvcrkkhr. AnVsge IS.vvo. A»l>iinrmr»I»»rkt§ olertelj. <'/, incl. Brirrarrlohn b Mt., durch die Post bezogen 6 Ml. Jede einzelne Nuuimcr 2k PI- Belegexemplar 10 Pf Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbrsvrderung 88 M. mit PostbefSrdening 48 Ptl. Zustruir Lgesp. PetitzeiU 2'i Pf- NrOßer« Lchnften laut unserem PrriSoerzcichniß — rabcllanlcher Latz nach höherem Tans Leclamr« aalrr »em Ut»«lIlo»»LitO di« Spaltzeile 40 PI. Inserate sind stets an d Lip<»!!iai> zu senden. — Rabatt wird mcht gegeben. Zahlung pe»«llvo«7r»näo oder durch Postvorfchng. L47. DonnevStag den September 1879. 73. IahWNg Bekanntmachung. ES sollen Tounasend. deu S. «eptember d. I »an vormttt»»« » U»r ad solgende im alten botanischen (Irrten aufbereitete Nutz- und Brennhölzer als: ca. 7 eiche.tk, L eschene, 1 lindener. 4 pappelne, l kieferner und L fremde Nutzklötz-r. ca. L Rm. eschene, « Rm. päppeln«, s Rm. kirschbaumne und 8 Rm. kieferne Brrnnscheitr, 74 Rm. diverse Stock scheue und 48 Stück starke Abraumhaufen ,'Nter den vor Beginn der Auctio.i bekannt zu machenden Bedingungen gegen sofortige vezahlung meist bietend v.rftrigett werden. Zusammenkunft m» der «rücke tu der »rrlciugerte« «ldertstratze. Leipzig, den L7. August 1878. Ler «attz der «tadt Leipzig. l>r. Georgi. Stöß. an« den Höflichkeiten entnehmen, welche die P.etz- organe beider Richtnngen mit einander anStansch- ten. Karr, die so laut gepredigte„Znsammen- saffnng aller konservativen Elemente" stellt sich, trotz der so eben von der „Kcenzzeitung" abge gebenen Versicherung der Bereitwilligkeit der Alt- konservativen in der Praxi« schon unter Den jenigen alS sehr schwierig heran-, welche ans dem Voven deS Reich« brüderlich Hand in Hand gehen. Wie viel mehr noch, wenn e« sich um eine Ver einigung der Alt- »nd Neuconservativen zusammen mit den Freiconservativen handelt! Besser al« dnrch alle Programmdifferenzen wird die tiefe Kluft dnrch das den freiconservativen Reihen ent stammende geflügelte Wort gekennzeichnet, welches den Altconservativen da« Trachten nach der „Herr schaft von Pfaff «nd Junker" vorwirst. Da- Gesagte, denken wir, genügt, »m zu zeigen, wie die RegiernngSmajorität vom Juli d. I die Probe de« inaern Zusammenhalt« besteht. Bon dem „Vertrauen", welches in dem Verhiiltniß zwischen den einzelnen Brstandtheilen der „Majo rität" »nd der Regierung obwaltet, wollen wir gar nicht erst reden. Unbedingt sind der Letzteren wohl nur die Neuconservativen ergeben, die Frei conservativen sind nicht mehr ohne alle Bedenken «nd die Altconservativen pochen gewaltig ans ihre Selbstständigkeit. Da- Eentrn« aber befindet sich der Regiernng gegenüber einstweilen wieder voll ständig im Kcieg«j«stande. Wo sind die Hoff nungen diese« Sommer« geblieben? Man begrei t, daß sich die „Provinzialcorrespoadenz" nach einer „nenea Mittelpartei" z« sehnen beginnt. Die Spaltung -er Louservalivrn. Ja jener merkwürdigen Zeit, al« die CentrnmS- parlei zum maßbebenden Factor im Reichstage wurde, veröffentlichte da- anerkannte Organ der ReichSregiernag einen hoffnung-freudigen Artikel, ,a welchrm e« die so lange ersehnte zuverlässige Regirrnng-majorität auch für die Zukunft gesunden glaubte. DaS Bild, welche- die Besiandtheile dieser Majorität heute, noch nicht ein Vierteljahr später, darbieten, rechtfertigt die Zweifel, welche damal- gegen diese Zuversicht erhoben wurden, gründlicher, al- «an hätte erwarten können. Damal- sprach die halbamtliche „Provinzialcorre- spondenz" von dem gegenseitigen Vertrauen, welche- da- Znsammengehen in einem so entschctdungS- vollen Augenblicke auch für die Folgezeit de- gründen »nd befestigen müsse. Wo sind hente die Spnren diese- vertrauen-? DaS Centrnm und die Freiconservativen sind in offenem Kampfe mit einander; die Forderungen, welche sie tn ihren Wahlaufrufen in Bezug ans Schule und Kirche erheben, paffen zusammen wie Wasser »nd Feuer. Kein Wunder! Was der Doppelgänger der freiconservativen Partei i« Reichstage, die dentsche Reich-Partei, an Seelen- Verwandtschaft mit dem Eentrnm besitzt, rnht in vartirnlnristffcheu Elementen, welche sich den preußi schen Freiconservativen nur an- Verlegenheit, tn Ermangelung eine- andern Unterschlupf« ange schloffen haben. Man weiß, daß jener Theil der Reich-partri, welcher durch den Namen de« Grasen Bethnsy charakterisirt wird, den Antrag Kranken- stein nnr mit Sicherstem Widerwillen als eine höchst verhaßte R»thw«ndigkeit hat über sich er- gehen lassen. Jetzt reden diese prenßischen Frei« konservativen wieder, wie e« ihnen um« Herz ist — und da begreift sich leicht, daß die Leitung de« Tentrnm« die Parole au«giebt: . Unter keinen Um ständen Unterstützung eine- Freiconservativen!' Nicht viel weniger «nzufrieden ist die Partei des Herrn Windthorft mit den Neuconservativen. Ihr Verbrechen besteht darin, daß sie sich noch viel z» sehr dnrch den Staatsgedanken beherrschen lassen. Darum werden sie von der „Germania" wie eine Haudvoll Streber behandelt, denen weiter keine Bedeutung beizumessen ist. Bester ist sie auf die Altconservativen z» sprechen. Aber dieselben sind nicht so leicht z» finden. Soll man die „Auf fordern»»". welche der „A«-sch»ß de-Wahlveretrs der deutschen Conservativen" an die prenßischen Mitglieder der Partei gerichtet hat, al« den kon kreten Ausdruck der Anschauung dieser Elemente nehmen? Kurz, die „Germania" darf sich auch den strengen Conservativen gegenüber wegen Mangel« an Entschiedenheit beklagen. Wirkliche- Bertranen hat fie z« der ganze» Rechten nicht. Nnn aber erst da- verhältruß der Conservativen unter einander! Im Reichstage besteht eine Partei der „deutschen Conse.vativen." Ihren Namen ent sprechend,erhebt sie denAnsprnch.eineBereinignng aller wirklich (konservativen m Deutschland zu sein. Im Reich-taae ist es ihr in der That gelungen, Alle-, waß sich außer den Freiconservativen kon servativ nennt, »nter ihre Fahnen z« sammeln. Dagegen bestanden im preußischen Abgeordneten- Hanse bi-her neben den Freiconservativen noch immer zwei gesonderte Fraktionen, diejenige der Nencouservattven und diejenige der Conservativen schlechtweg »der, wie sie sich früher nannten, der Altconservativen. Die Letzteren find nun nicht al gesonderte Fraktion in den Wahlkampf eiugetreten, sondern haben, wie bereit- erwähnt, von dem für ganz Deutschland errichteten Autschuß der deutsch- conservativen Partei sozusagen einen Armeebefehl an die Mitglieder der Partei in Preußen ergehen lassen. Der Sinn diese- Verfahrens kann nnr der sein, daß dnrch diesen Anfrnf Alt- und Nenconser- vatlve gezwungen werden sollen, wie sie bei den Reichstag«wählen znsammengehen »nd im Reichs tage znsammensitzm, fo auch jetzt in Prenßev nnr noch als eine einzijze Perrief »fzntreten. Inzwischen hatten aberdieNenconsrrvativen bereits ihren eigenen Kahlansrns tu die Welt gesandt, der, von der „Aoffordernn-" der Dentschcouservativen sich nicht unwesentlich unterscheiden», vnnmebr seinerseits den Anspruch erhob, der Sammelplatz für eine einzige cmffervative Partei z, sei». Daß dies ge- trennt« Vorgehen dnrchanS nicht etwa aus einem freundschaftlichen Utkmnmeu beruhte, mag »an p,Mische «ebersicht. Leipzig, 8 September. Der deutsch-rnssische Federkrieg dürfte nun mehr ziemlich friedlich brip.elegt werden, nachdem der Telegraph gestern die sensation-bedürftige Welt mit der Nachricht einer Znsammenknnft der Kaiser Wtltzel« und Alexamder überrascht hat. DasWolsssch«Vnrea« versandtea«SBerlin «nter dem Datn« de« 2. September folgende Mittheilnng: ,L«. Majestät der Kaiser reist morgen früh von hier zunächst nach der russischen Grenze, wo selbst in «lexandrowo eine Begegnung mit Sr. Majestät dem Kaffer Alexander, der auS Warschau dorthin komm», ftattfindm wird. Am Donnerstag setzt Se. Majestät die Reise zu den Manövern nach König-brrg Port. Der Kaiser reist nnr mit dem militairischen Gefolge." Die Nachricht wird «m so eindrucksvoller wirken, je weniger mau wenigsten- in den letzten T»gen ans eine persönliche Begegnung der beiden befreun deten Sonveratne gefaßt war. Die Sendung d«S Gcueral« v. Mavtenffel, der vielleicht, soweit wünschen«werth, dev Bode« süe diese Entrevne vorbereiten sollte, erscheint dadnrch schon jetzt im Lichte einer nach allen Seiten bin glücklichen und gelungenen Mission. Da« Znsammeutreffe» der beiden Monerchen in Alexandrowo wird die Schatten nachdrücklich verschenchen, die seit dem die-mal unterbliebenen FrühjahrSbesuch de« Czaren tn Berlin über dev politlsche« veziehnngen der beiden Reiche lagerten, gleichviel ob an der .Kanzler - Fehde" damit etwa« geändert wird oder nicht. Allerorten in Deutschland ist der glorreich« Lag Von Seda» festlich begangen worden. Auch die Karserstadt au der Spree hatte in edlem Wetteifer mit den dentschen Schwesterstädteu sich in da« Festkleid gehüllt, wenn anch nicht verhehlt werden soll, daß dort die Frende durch die Zer- sahrenheit der politischen Lage getrübt gewesen ist, «ehr al« in irgend einer anderen Stavt. lieber die Stimmung tu Berlin schreibt »n« unser dor tiger Correspondmtvom DtenStag: „Berlinzeigt bente ein festliche- Gewand. Das Rathhans, die Palais, zahlreiche amtliche Gebände and viele Pri- vatbanten prangen tu reichem Flaggeafchmnck. Die demokratische Hrnptstadt d«s Reiche« mit jenem Oberbürgermeister an der Spitze, welchen die olficiöse Presse al« Revolntionatr zu deuuuciren nicht ermüdet, läßt keine Gelegenheit nvbenützt, ihre gute patriotische Gesinnung auch äu ßerlich z» docnmeutiren Allerdings ist die Feste«sreud« nicht ungetrübt, da wohlmeinende Politiker dk Errungenschaften des großen Jahres 1870 bedroht wähnen, wmn tn der Regiernng die jenige Partei von AuSschleg gebendem Emfluß ist. welche den Sedantag in Sack »nd Asche betrauert oder mit H,hn und Spott überschüttet. Allein die Sorge um die Znkunst kann doch nur wenig die Freude an der Vergangenheit verkümmern und mit besonderem Stolze trägt heute der Ber liner seine dentsche Gesinnung zur tzcha«, jenen deutschen Geist, den die Conservativen al» den Urquell alle« Bösen bekämpften. Waren e- doch die Altvorderen »nserrr reactionairen »nd nltramontane» Politiker, welche einst Jahn, den alten Turnvater, seine« Amte- entsetzten und in Ketten »ad Banden schlugen, „weil er die höchst gefährliche Lehre v»n der dentschen Einheit" erfun den. Waren es Loch die Herren v. Varnbüler, Windthorst «nd Genoffen welche sich gegen die Einigung de- deutschen Reich« mit aller ihrer Kraft sträubten Ja diesen »nd ähnlichen Eciane- rnngen blickt die liberale Partei mit besonderer Genngthnung ans die Errungenschaften de« Tage« I von Sedan und m der Ueberzenguna. daß nur die j Freiheit eia dauernder K,tt der Völker sein kann, spricht sie mit stolzer Znveistcht an diesem Tage: „Da« Reich muß »n« doch bleiben". Zur Wahlbewegung wird »n«auS Berlin geschrieben: „Man kann e« den richterlichen Beamten in den altprenßi scheu Landen eigent lich nicht verdenken, wenn sie bn den bevorstehenden Landtag-Wahlen übergangen zu werden wünschen. Die Z it de- Ueberganges au- der alten Gerichts- organffation in die neue, an- dm bi-berigm Proceduren in die neu einzusührenden erfordert wirklich die volle Arbeitskraft de« Justizbeamten. Einigermaßen entschädigt wird er freilich für die vermehrte Anstrengung dnrch da« vom Landtage tn liberaler Weise e> höhte Diensteinkommen. Bekanntlich soll jrtzt da« Gehalt de- Land- oder AwttrichterS 2400 —tOOü Mark, im Durchschnitt 4200 st?!ari betragen. Während bet den Landpinchtspräsiventeu und Direktoren, sowie bei dm ersten StaatSan- wältm di« Abstufungen auf 600 Mark, bei den Staattanwältm ans 400 Mark normirt sind, sollen sie bei den Richterstellm erst noch bestimmt werden. Die neu ernannten Land- »nd Amtsrichter sehen daher mit Ungeduld der betreffenden ministeriellen Versüanng enlgegm Bilher ist nur angeordnet, daß für jeden Oberlandesgerichtsbezirk ein ge meinschaftlicher BesoldungSetat der Landrichter und Amtsrichter gebilset «nd die Reihen folge der Richter dnrch da- Dienstaltrr als Ge- richt-affeffor (richterliche- Dimstalt«) bestimmt wird Dem Jnstizminister steht übrigen- die Be- sngniß zu, in einzelnen Fällen zur Beseitigung von besonderen Unbilligkeiten einzelnen Richtern ihre Stellen in dm neuen Etat- besonder« anzn- weisen, indeß findet diese Bestimmung eben dann leine Anwendung, wenn die Reihenfolge von dem richterlichen Dimstalter abhängt und der Etat nnr solche Richter nmsaßt, welche die groß StaatSprüsnng abgelegt haben." Sehr verschiedenen Benrtheilnngm, anch in der liberalen Presse, beqegnet noch immer da« Rund schreiben de- Papste-- Leo Xlll. über die Wieder« belebnng der scholastischen Philosophie. Gerechte- Befremden erregt besonder« ein Leitartikel de« „Hann. Cour.", welcher sich zu der Encvklika dnrch- au« sympathisch stellt. Diese venrlheitnng ist um so verwnnderlichcr, al- an« dem päpstlichen Erlaffe selbst unzweideutig hervorgebt, daß es dem Papste >»r nicht »m die Philosophie an sich z» thnn ist, 'onderu lediglich um die Dienste, welche die Philo- ophie der römischen Kirche zu leisten im Stande ei. viel bemerkt wird in politischen Kreism ein Artikel der „König-bg. Hartg. Zta." über den Philosophen der Curie, worin die Tendenz der väpfllichen Enchklika klar dargethan «nd m«be- sondere die polnische Bedentnug belruchtet wird, welche die Empfehlung der Philosophie des Tho- ma- von Aqnino hat. Dieser Heilige predigt nicht« Anderes, als die vollständige Uaterordmmg de« Staate« »nter die Kirche, der wrltlichm Fürsten »nter dm römischen Pontifex »nd die Ungültig keit der Staal-gesttze gegenüber dm Kirchen- aesetzm. Die Lehre de- heiltgm Thoma- kst mithin ein Angriff gegen die Grundlage aller modernen Staaten. Sie ist schon i« Jahre 1874 tn einer von der Curie opprovirteu Schrift von Constantia Schätzler al« wirksamste- Kampser mittel gegen dm AltkathoUcismns und die preußi schen Kircheogesetze empfohlen wordm. ES sollte darum klar sein, daß die Encyklika Leo'« Xlll. weit entfernt ist, der liberalen Presse geeigneten Stoff z» Hymnen ans den Papst z» geben, vielmehr als ein Angriff gegen da« moderne Staat-princip all seitig beachtet «nd znrückgewiesen werden sollte. Bon der Embernfnna eine« neuen Städte« tags ist, wie fest versichert werden kann, sür diesen Herbst keine Red«. Herr v. Forckenbeck ist dnrch feine AmtSgeschäfte ganz dringend tn Anspruch gmommm; den Landtagswahlen steht er wie seine politischen Frmnd« mit vesorgniß ent- fortschritte !. Z " an- Kiel gegen Wa« dm Osten der preußischen Monarchie anlangt, so wird stch leider allem Anschein nach diese Besorgniß nur allzu sehr rechtfertigen. Pessi misten wollen Vorhersagen daß in ganz Ostp-enßm und Pommern nnr die beiden Slädte Köaig-berg »nd Stettin liberalerseil« behauptet werden würden Wie a,s Marive-Kretscn verlautet, hätte da« über den Capitai» zur See Grafen v Mont« abgehaltene Kriegsgericht e« al« solche« abgelehnt. Experimente mit dem Modell de- „Großer Kurfürst" al« Bewei-material geam den Ange klagten in Betracht r« ziehen. Fast will e« den Anschein gewinnm, al- solle diese bellrgm-werthe Angelegenheit noch längere Zeit in der Schwebe bleiben. In Bezug aus einige Fortschritte in der Marine-Technik wird der „ vom 30. August geschrieben: „Nachdem der Chef der Admiralität, Gmrra! v. Slosch, gestern mit dem Abendzuge hier ein- getroffm und sein gewöhnliche-Q lartier im Hotel Germania, woselbst die beiden Mustkcorp- der Ma rine ihm ein Ständchen brachten, bezogen, begann derselbe heute früh sofort seine Jnspicirung, welche diesrS Mal ausschließlich dem lk orpe do rr, esen galt. Den Beginn machten Nkdungrn mit Defensiv Torpedo- — also unterseeischen Minm- lagen — auSgesührt von der Matrosen-Artillerie- Abtheilung in Friedrtch-ort, welcher neben vielem Andern auch diese wichtige, sür dir eventuell vorzunrbmende Hafensperre nöthige Ausgabe ob liegt; darauf folgten Schießp loben mit Offen- siv-Torpedo« von dem in FttrdrichSort zu diesem Zweck errichteten Echießstonde und »um Schluß die selben Uebungrn vom Bord de- an der ehemaligen Düsternbrook» Werft liegenden Torp.dodampserö „Zielen", theil- vom Ankerplatz, theil- von dem in rascheste Fahrarschwindigkett gesetzten Schiffe au-, und »war sämmrliche Versuch« selbstverständlich mit unge sadenrn Torpedo-, sowohl au» der Dorpedokanon« wie vom Lancn'Apparat au-, gegen in bestimmten Eat- sernunoen angebracht« leicht verankerte Scheiden. Den versuchen mit Offensiv' oder Ftschtor- >edo« wird viel Zeit und unausgesetzt« »ufm rk. amkeit gewidmet; nebenher ist »ie mner« Lon- tcuction dieser eigenibümlichm Anarifftwaffe eine o complicirt« und da« di-hrr für dieselbe dn- wandte Material ein so ungemein empfindliches, daß die äußerst« Sorgfalt eriorderlich ist, um den Werth derselben ungeschwücht zu erhallen. vn> suche mit scharfgeladenen FischtorpedoS — sehr lost- svielige Experiment«, Werl da- ganz« Dina. da nn« recht erklecklich« Summ« kostet, dabet selbst»«- stündlich jrdeS Mal verloren geht — können natür- lich nur tn sehr beschränktem Maße »ur Ausfüh rung gelangen. Beabsichtigt waren solche für diese- Jahr, und »war gegen ein auSrangirteS Schiff als Angriffzobject; fraglich ist aber, ob die Ausführung noch in nächster Zfft erfolgen wird, da an dem Schiff« selbst noch andere versuche gleichmtig damit unternommen werden sollen und dasselbe »u diesem Zw.ck noch e,st besonderer baulicher Aenderungen bedarf. * O * Die österrcichiscke Ftnanzverwaltnnx giebt ketnr-wegS da- äveal für eine musteraültige Wttthschast ab, denn Unterbilanz und Deficit stab die stehenden Faktoren, mit denen die ci»- wie Li« tranSleitbantsche» ReichSboten zu rechnen haben Anch daS nene Etatvjrhr wird dem Land- neue Ueberraschnngen bereiten. Ja eine« Artike: über da« Budget für 1880, welches unter de» ersten Vorlagen der Regiernng dem ReichSrathe znaehen wird, führt die „MonlagSrevue" Folgen deS a»S: „DaS ciSleithanisch« Deficit, welche- in diesem Jahre nach Ausscheidung der Auslagen für Bos nien rund Ll Millionen Gulden beträgt, werde sich in Folge einer erfreulichen Steigerung der Produttion und der Eonsumtion, di, sich schon durch die dirSlährtgen »ffectioen Mehreingängc manffeftirte, ferner durch die Reduttion de» Miu- tairbudget- bi- an die Grenze de» Erreichbaren im nächsten Jahr auf weniger al- 10 Millionen Gulden herabmlndern. Aber auch dieser Abgang werde gedeckt werden und schon der Voranschlag für 1880 werde, abgesehen von etwaigen abe- nicht wahrscheinlichen Ausgaben für vo-nien und die Herzegowina, ohne Deficit sein, wenn die von der Regierung projettirten Steuervorlagen die Genehmigung des Neich-ratheS erhalten, vc lateren handle es stch nicht um eine allgemeine Steuererhödung oder die Einführung neuer Zu schlüge, sondern um die Grhöhnim oder Einführung solcher Abgaben, welch« an gewiss, Nutzen bringende G-schäft«, an zufällige Gewinne und derglnchen geknüpft werden. ES gehöre mit zu den Aufgaben der neuen Grstaltuna der politischen Parteien, di> Rrgturuna in der vollführrr ihrer Mission, da- Gl„chaew,cht d«S Stnl-Hau-H rlte« berzusteüen, durch vot«mg der dorprlegenden Steuergesetze , r unterstützen." Die vielfach verbreitete Zeitungsnachricht, welchc den Kch«ig von Italien bedenklich erkrank, sein läßt, wird als grnnblo« bezeichnet und find, wie man der v-rlioer „Rat -Ztg' schreibt, die italienischen Vertreter i« Au«la»ide angewiksi» worden, den bezüglichen Gerüchten entgegenzntrete?' „Richtig ist", so schreibt «an dem »eaannten Blatte, „daß Köaig Umberto sich nicht der stärksten Con-
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