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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187909100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-10
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1879
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Orichrint täglich früh 6'/, Uhr. »i»««»« »ud tePtvtli»» JohamriSgaff« SS. »mrchftmideu drr »«»«nt«,: vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 4—k Uhr. 82 u, «Ück,adk andtrr Manv- rtn«rian »»cht ftL Nkd«»t»n nicht »rritnUtch. Uemahme der für die uächst- folgrnbr Rümmer bestimmt« Anderste an Wochentagen via 8 Uhr Nachmittags, an Sonn- »rd-eittagenfrüh bis V,üUhr. >, se» FUialr» Kr Ins. Luoahmr: klemm. UniverfitätSstr. 22. «out» Stiche, «atharinenstr. 1 d. p. um bis Uhr. 253. 4 luzeigei L>M« str Politik, Localgeschichtc, Hände! ls- und Geschäftsverkehr. Kuflkge LS, 000. TveammrusiprA« viertelt. ^7.ML. iocl. «rinaerloha L ML. dnrch dir Post bezogen S ML Jede einzeln« Nummer 2L Pf. Belegexemplar 10 Pf. Sedüdren für Extrabeilagen ohne Postdefvrderung SS ML mit Postdefvrderung 48 ML 2»krratr baesp Petttzeile 2« Pf- Grvßere Schriften laut unferem Prnsverzeuhniß —Tadrüanfcher Satz nach höherem Tarif. Liltmv» «irr dr» »r»«tto«iktch die Spaltzrile 40 Pf. Inserat« find stets an d. Teprvvt«, zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«orua«r»uä-, oder durch Postvorfchnß. Mittwoch den 10. September 1879 73. ZahMNg Bekanntmachung. Indem wir nochmal» auf den am 13. diese» Monat» beginnenden 8 tägigen Abschlag de» hiesigen M-trmühlgraben» verweisen, machen wir die betreffenden Avjacrnten darauf aufmerksam, daß e» in ihrem eigensten Interest« geboten ist, während der Dauer de» Abschläge» die etwa erforderlichen Reparaturen an den llfrrmauern vorzunehmen, damit dieselben genügende Widerstandsfähigkeit gegen die Strömungen de» Waster» erhalt» n. Leipzig, am 8. September 187V. Der «attz »er Etndt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. Behuf» Au-führung de» Echleußenumbaue» wird derjenige Theil der Emilienftraße, welcher »wischen der Leiter Straße und der Gabelung der Emilienftraße liegt, für den Fährverkehr »so Dienstag, den ». September, a» bi» auf Weitere» gesperrt. Leipzig, am 6. September 187». Der Math »er Statt Leipzig. vr. Georgi. Richter. Wegen Reinigung der Räume bleiben die Etadtcaffe und die Stiftung-buchhalterei für den Lv »tefe» «svatS geschlsste«. Leipzig, den 8. September 1879. De» «aths Ftnanz-Leputatton. Bekanntmachung. Selbstständige Gewerbetreibende, welch« sich zur Gründung oder zeitgemäßen Wiederbelebung von In nungen und gewerblichen Genossenschaften de» von der Gewerbekammer entworfenen Statut» bedienen wollen, können solche» in deren Bureau unentgeltlich in Empfang nehmen. Lelpsig, September 1b7». Die Gewerbekammer. W. Härtel, Bo,sitzender. Herzog, Secr. Holzauktion. Die vom Abbruche de» Elsterfluther» oberhalb der Heiligen Brücke abgelagerten alten Bauhölzer, Psosten- ftücke und Eisenthelle sollen Freitag, »e« IS. «eptemder, Nachmittags S Ahr an Ort und Stelle gegen Baarzablung verauctwnirt werden. Leipzig, den 10. September 187». Die vanderwaltun». Gewölbe- und Wohnungs-Vermiethung. In dem Untv«rsttit»grun»ftück Rittersiraße Nr. 9 werden zum 1. April 1880 » die sämmtlichen Parterrelocale nebst Küche, Keller und zwei Niederlagen, in welchen bisher eine Weinhandluna und ein Weinrestaurant betrieben worden ist, b. die erste Etage, au» Vorsaal, sechs Zimmer«, Kammer, ke»er und vo»enraum bestehend. c. die zweite «tage, vorsaai. fünf Zimmer. Kammer. Küche, Keller und votzenrau« enthaltend, und 6. ein DachlogtS, zwei Stuben, Kammer, Küche und übrige» Zubrhßr umfastend. ferner e. in dem Universitäts-Grundstücke Goetheftraße Nr. 8 »ret Ke>er-A»theilu«geu und zwei Niederlagen mtethfret und sollen, die Parterrelocal« und jede Wohnung für sich, die separaten Kellerabtbeilungen und Niederlagen ,ub e aber nach Befinden einzeln oder zusammen von obigem Zeitpunkte ab aus weiter« sechs Jahre meistbietend, jedoch vorbehültlich der Auswahl unter den Licitanten und der Entschließung in der Sache überhaupt, vermiethet werden. Hierzu ist auf Freitag, »eu IS. September d. I.. vormittags 1» Uhr Termin angesctzt und werden Reflektanten eingeladen, sich zu dieser Zeit im Universität»-Rentamte(Paulinum) einzufinden und ihre Gebote adzugeben. Die Mielhbedlnaungen liegen daselbst zur Einficht au». Leipzig, am 6. September 187». UntbersttätS-Neutamt. Graf. Liberale und Ultramontane. Man darf sich der Wahrnehmung nicht länger verschließen, daß der Abschluß eine» mockus viveuäi »wischen der preußischen Regierung und der Curie in unabsehbare Ferne gerückt ist. Die ultramontane Preffe erhebt darob wiederum ihr kecke» Haupt und der Reichskanzler ist nun selbst in der Lage, zu erkennen, auf welchen Grad von Zuverlässigkeit diese Buude-gmosimschaft Anspruch erheben kann. Selbst die jesuttifche „Germania" räth ihren Lesern, sich wacker in der Tugend der GÄuld zu üben — m Bezug aus den Abschluß der Verhandlungen mit Rom. Bisher muß sie selbst in dieser Tugend noch recht ungeübt fein; den» sie forderte die Regierung wiederholt sehr kategorisch auf, ihre Stellung zur Frage de» kirch lich« Frieden» endlich klar und bündig er kenn« zu geben. Herr Windthorst freilich war von vornherein klüger: so oft er von seinen Ge treu« im Lande über den Zeit Pu»ct de- bevor stehenden FriedenSschluste» gefragt wurde, erklärte er, Da» könne unter Umständen noch recht lange dauern. Und er that wohl daran. Wir glauben nicht, daß Fürst BiSmarck die Ansprüche de» Ultra- montaniSmu» befriedig« werde. Er scheint die Curie dilatorisch zu behandeln, wie da» feine Art und im vorliegmd« Kalle auch ganz zweckmäßig ist, sintemalen er dabet nur gewinnen, aber Nicht» verlier« kann. Die dem Staate der Kirche gegenüber unentbehrlichen Rechte wird r, deß sind wir überzeugt, niemals Preis es«. Diese Zuversicht soll aber die Liberalen a dem gegenwärtigen Wahlkampfe nicht lässig »ach« gegenüber dem Ultramontanismu». Die ReichS-Regierung hat e- schon bei den letzt« Reichstagswahlen für opportun gehaltm, die Bekämpfung desselben einzustcllrn; gegenwärtig hat die „Provinzial-Torrespondenz" der Centrum-partei sogar die Weihe als zuverlässige Stütze der Re- aieruogSpolitik igegebeu. Um so dringender wird für die Liberal« die Verpflichtung, dieser Partei die Hände nicht in den Schooß zu leg«. gegenüber Gewiß, a wiß, auch wir wünsch« die Wiederherstellung de- kirchlichen Fried«- und werden, s.r viel in unfern Kräften steht, dazu Mitwirken Aber die Bestrebung« de- Ultramontani-mu» werden »ir stet- al- Todfeind behandeln. Und diese Be strebung« sind es, wa- z. v. den Kern der er- wähnt« Resolutionen de» westfälischen Kleru» au»- macht; ihr« AuSdrvck find« sie in dem Ruse nach hedingungsloser Aufhebung der Maigesetze, der io de» preußisch« Wahlkampfe von den Mtramon- tan« überall an die Spitze gestellt wird. — Mau rühmt e- al» »e- Fürsten BiSmarck „größte» Meisterstück", daß er bei dem Zoll- tarifgesetze selbst die bisher erbittertst« Feinde de» Reich- gezwungen habe, «ine« national« Werke zur Stütze zu dienen. Luch nüchterne Beurtheiler find« tmmerhiu einen nicht zu unterschätzend« Gewi»» darin, daß »aß Tmtrn« sich voll und ganz aus d« Boden der Reichsgesrtzgebuvg gestellt habe. Wir deuke» ander» über dies« Punct Der Prei-, n« welch« dieser „nationale" Act de» Cevtr««» erkauft wnrde, war die Durchlöcherung »es Reichsfundament» vermittelst de» Antrag» Kravkenstei». Wir wollen dm Streit über Re praktisch« Bedeutung diese» Antrag» nicht von Neuem beginn«. Die einzige Erklärung aber für die Thatfache, daß derselbe eine Majorität und die Gutheißung der Reichsregierung find« konnte, erblick« wir immer wieder in der Annahme, daß viele ihm zusttmmt« mit de« stillschweigend« Vorbehalt, ihn bei der erst« best« Gelegenheit wieder zu beseitig«. Eine solche Politik der reservatio mentalis mag im diplomatischen Verkehr angebracht sein, nimmermehr aber in der inner« Gesetzgeburg-arbeit eine- Staate», am wenigst« de» deutsch« Staate-, der noch an seinem Ausbau und LuSba« arbeitet. Nein, die Wege einer ultramontanen Partei können nimmermehr aus die Dauer übereinstimmen mit den Bahnen, welche der Politik de» heutigen deutschen Reiche- durch die Natur der Verhältnisse vorgezeichnet sind. Und darum kann e» für un», so lange eine solche Partei und Zn« Coalttion derselben mit denCou- servativen besteht, nur ein Berhältuiß dieser Bunde»g«offenschaft gegenüber geben: da» der un ablässigen Bekämpfung. politische Ilebrrsichi. Leipzi», ». September. Da» Parieileben der Gegenwart läßt e» an Ueberraschungen nicht fehlen; da» würde sich wohl ertrag« lasten, wenn der Boden, au» welchem sie hervorschießeo, ein gesunder wäre. Eiu sittlicher Zug ist aber leider nicht immer in dem die poli tisch« Parteien mit Leidenschaft« erfüllenden Ringkampfe erkenntlich. Entstellung der Thatsachen, Verdächtigungen makelloser Charaktere und so manche» andere unlautere Kampfmittel sind heute an der Tagesordnung. Zu dieser Thatsache wird u»S au» Berlin geschrieben: „ES scheint, daß bei den diesmaligen Wahl« in gewissem Sinne ein Mißbrauch mit dem Namen de» Minister- Falk getrieben werden soll. Schon au» verschie denen Wahlkreis« liegt die Nachricht vor, daß mau d« bisherigen uationalliteralrn Abgeordneten die Candidatur Fall'» mtgeg« zu stellen beabsichtige. Ai» die Urheber erscheinen gewöhnlich einige „ge- mäßigt Liberale" im Bunde mit Conservativea und Souvernemental«. Da die Wiederwahl Fall'» in seinem bisherigen Wahlkreise Esten- DuiSburg-Mülhetm «Muhr wahrscheinlich, jeden falls aber nicht so zweifelhaft ist, daß man ihn in einer ganz« Reihe anderer Wahlkreise aufsteüev müßte, so liegt der eigentliche Zweck jene» Manöver» aus der Han». Man will den Namen de» gerade im gegenwärtig« Augenblicke von all« freisinnig« Männern doppelt hochverehrt« Manne» nur be nutzen, um bei d« auf diese Weife einmal ge wonnenen Wählern nachher in Bezug auf die nothwendtg werdeude Nachwahl desto leichtere» Spiel zu Hab«. Die Candidatur Falk ist nur da» AuSbäogeschild, hinter welchem alsdann der wahre Candidat hervortreteu soll. Ein sol' Manöver scheint auch in Erfurt geplant gew« zu sei«. Dort hat e- indeß Herr vr. Falk fi al» ibm die wirklich« Verhältnisse bekannt wur den. sofort vereitelt, indem er erklärte, gegen dm bisherig« uatioualllbernleu Lbgeordueteu vr. Weber unter kein« Umständen eandidirm zu können." lieber die WahlbeWegung wird uu» de» Weiter« au» Berlin vom Montag geschrieben: „Während i» den meist« Provinztalstädten die Auslegung der Lrwählerlisten bereit- stattge- sundm, hat sie hier noch nicht begonnen, obgläch un» nur noch drei Wochen vom Wahltermine trmnm. Die in diesem Jahre etwa» verspätete Bade- und Reisesaison hält »och immer eine be trächtliche Anzahl von Bewohner» der Haupt- stadt fern, und darin mag der Grnnd zu find« sein, daß die Eiureichnng der vom Magistrat znr Eivzeichnnug versandt« Hau», listen nicht mit der gewohnt« Pünktlichkeit HauSbcsiper », Die Seit« der« Ber ührt! wohl mit dm früheren Wahlmann-körpern identisch sind, zusammen, constatirm zunächst, daß Fortschritt-Partei und Nationalliberale in g«. schloss««» Verein in dm Wahlkampf tretm, daß letztere den Besitzstand der erster« respecttren und daß den zu wählenden Wahlmäunern die definitive Entscheidung über die aufzustellendm Candidat« gebühre. Die» hindert indeß nicht, daß für den Ü. Wahlbezirk bereit» die Parole Wiederwahl (vr. Langerhan» und vr. Strohmann) auSaeakv« ist, die auch i» III. (vr. Birchow und Kaörcke) und IV. (vr. Eberty und vr. Zimmermann) al» selbstver stündlich angesehen zu werden scheint. Für den I. Bezirk (ParlfiuS, vr. Hofmann und Löwe) würde wahrscheinlich dasselbe der Fall sein, wenn mau nicht wünschte, dem Abg. Klotz, der in Teltow von d« Confervativ« bedroht ist, eine sichere Can- didatur zu verschaff«." Die Ungeschicklichkeit« und Unschicklichkeit« der officiöfe» Preffe bilvm ein stehende- Thema m den preußischen liberalen Blättern. Mit Recht, dmn jeder Tag bringt neue Belege dafür, wie von dieser Seile der Beruf de» Publicistm aufgefaßt wird. Sehr treffend äußert sich ein leitmde» Berliner Blatt Über diese» neuerdings beliebte Gebahr« dahin: „ES ist erstaunlich, waS in letzter Zeit von den Hoch-, Ganz-, Halb- und viertel» sf»clösen in allerlei hinterlistigen und perfiden Insinuationen gegen die Liberalen geleistet worben ist. In diesem officiösrn Unwesen steckt der Keim einer ernsten und großen Gefahr, gegen welche all« frei sinnigen Elemente ohne Verzug entschieden an- kämpfen müssen. So lange die officiösen Prcmraban- ten ihr Gewerbe darauf beschränkten, thatsächlrcheMit- theilungen an den Mann zu bringen, konnten sie kein große» Unheil anrichren; seitdem sie aber gewisse Ansichten, Urtheile rc. durch Berdrehungen und Verleumdungen dem Publicum mundgerecht zu machen suchen, »st da» officiöse Preßwesen ein gemeingesährlicheS Instrument, welche» die öffent liche Meinung corrumpirt, unbekümmert darum, daß bei un» die Freiheit der Wahlen mit gesetz lichen Garantien umgeben ist, Laß die Regierung über den Parteien stehen soll und daß da» Institut officieller Eandidaturen bei un» nicht eingrführt ist. Erwägt man, daß di« Spalten fast der ge» sammten kleinen Provinzialpreffe den Oificiösen geöffnet find, daß die halbamtliche „Prov- Eorr." wie verlautet, sitzt Hunderttausenden im Volk« zuoänglich gemacht wird, daß endlich hinter den vssiciösen die Regierung mit ihr.m virlgegliederten und weitverzweigten Berwal- tung-apparat steht, der ihr von vornherein emen ungeheuren Einfluß auf die Wahlen sichert, so kann man sich der Befürchtung nicht verschließ«, daß bei einer energischen Fortsetzung der ossiciüsen Agitation di« bevorstehenden Wahlen dem Abgeord netenhaus« «ine sehr bedenkliche Physiognomie aeben werden. E» erscheint deshalb al» ern« ernste Pflicht aller liberalen Elemente, dem ossiciösrn Unwesen unverzüglich eine Agitation entgegen ui setz«, welch«, durch Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit hervortretend. jene» an LartnLckigkeN und Uner müdlichkeit gleichst«-« muß." Die deutsch-rinsffsch»» Beziehung« werd« icherlich noch lange Zeit die Preffe tu Athe» er füll«, Während ans der ein« Sette „ver- timmung", ans der ander« „Intimität" constattrt wird, hat die „Nordd. Allg. Zta." ein« AuSweg an» der Controoerse insofern gesund«, al» sie der Entrevue in Aleranbrowo ein« militai- rischen Charakter aufstempelte. In einer gestern telegraphisch mitgetheilten Note heißt e»: „General-Feldmarschall v. Manteusfel ist nur in Erfüllung eine» vom Kaiser Alexander ausgesprochenen Wunsche», Allerhöchftwelcher preußische Offiziere den Manövern Seiner Trupp« beiwohnen zu sehen wünschte, an der Sprtz« einer Deputation preußischer Offiziere nach Warschau gesendet worden und hat wie wir außerdem erfahren, dem Kaiser Alexander di« Antwort auf einen Brief überbracht, welchen unser kaiserlicher Herr von Seinem erlauchten Neffen vorher erhalten hatte." Zwischen den Zeilen wäre etwa zu lesen, daß nun der Federkriea auf» Reue beginne» könne. Wa» an» avbetrifft, so werd« wir nicht aufhören, zar Mäßigung zn «ahn« und diese« „Krieg-in- Sicht-Geschrei" mtgegeuzutrrt«. Die „Post' äußert sich zur Sache wie folgt: „Heute haben wir nur unsere Befriedigung aus zudrücken, nicht mehr nach dem Ursprung einer Erschi i nung forschen zu müssen, die hoffentlich nun der Vergangenheit angehört. Aber wir legen ernstlicke Verwahrung ein gegen solch« Stimmen, welche vcn dem Aufhören einer deutsch-russischen Fehde sprechen. Deutscherseits hat niemals ein An griff stattgefunden, wir haben keine Beschwerde gegen die russische Politik geführt. Man kann streng genommen nicht einmal von einer deut schen Abwehr der russischen Angriffe sprechen. Denn Abwehr kann e» doch nicht heißen, wenn man ungerechte Beschuldigungen den Seinigen zur Kenntniß bringt, höchsten» mit einem kurzen Hin weis auf die laute Sprache der Thatsachen, welch« die Beschuldigungen entkräftet! Zur Abwehr ge hört wohl sonst, daß der Bedrohte seinerseits au' den Angreifer zielt; Die» ist nicht geschehen, und unsere Befriedigung, daß e» nicht geschehen, ist um so größer, je überzeugter wir sein dürfen, daß da, wo di« Entscheidung liegt, die Angriffe nicht ge- billigt worden find." Ein radikales Recevt geg« die „Verstimmung' tischt ein Berliner FrühstUckSblatt seinen Lesern aus; r» fignalisirt eine,.Zweikanzler-Entrevue' zwischen BiSmarck und Gortschakofs! Die Frage der Hebung de» „Großer Kur fürst" ist am 2. d. Ml», in London Gege, stand einer längeren DiScusfion gewesen. An dir - fern Tage fand nämlich — so wird osficiö» ge schrieb« — unter dem Vorsitze des Admiralz Fishbourne die erste statutmmäßige Versammlung der Aciionaire der Wrack - Hebung»- und Cargo bergungS-Gesellschaft statt, welch« durch ihren Direk tor, Herrn Leutuer, und ihre erfolglos« Ver suche zur Hebung de» „Großer Kurfürst" irr letzterer Zeit so vrel von sich red« gemacht Hai In de« Kreisen der englisch« vetheiligten herrscht jedenfalls noch eine sehr sanguinische Stimm««;, dmn der Vorsitzende sagte u. 8., er freue sich, eine Gelegenheit zu Hab«, den Acttonair« die „gänzliche Truudlofigkeit" der Üb« die Gesellschaft »ad dere r Direktor, Herrn Leutuer, verbreiteten Gerüchte „kx - weifen" zu können, und die Versammlung selbsi nahm nach läng«« Debatte, in der« Verlauf der Vorsitzende seine sich«« Ueberzeugung üb« die er komm««- vertrau« in Herrn Leut»« sowohl wie in feine Mit-Direktoren au-sprechen, sowie auch ihr« vollständig« Zufriedenheit üb« die bi-herige Geschäftsführung «ch da» verhalt« der Direktor« Ausdruck gebe«." ,FubeLnt situ!" bemerkt d« Officiosu- dazu. Um die Zerfahrenheit der inneren Lage voll ständig zu machen, wird au- Berlin eine neue Mtntfterkrtff- gemeldel. Die „Tribüne" schreit l vom Dreu-tag: „AlSbald nach dem Rücktritt de» EultuSministerS vr. Falk verbreitete sich die Annahme. eS werde vor dem 1. Oktober, also ror dem Eintritt der neuen " ustsiorganisation, auch der Iustizmimtzer vr. Leon ardt au» dem Amte scheiden. Dieser Nachricht olgle der Widerruf auf dem Fuß«. Seit gestern taucht nun dasselbe Gerücht und »war mit größerrr Betonung auf. Man will wist«, der Minist« h.le
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