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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187909123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-12
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1879
- Autor
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Erscheint täglich ftuh 6'/, Uhr. ».»«liik, -»» «-»kdtrt», IrdanniSgaff« SS. »er Rr-»rN»,: Vorammg- 1V—12 Uhr. »tachi«uULg> 4-0 Ubr. «7 »u «»-ad« »<n,k>a«dlrr Mm», »och, sich die «tdirrou -xi> »rrdiadltch. »«mtzmr der für die nächst- ^larnve Nmnmrr bestimmten Anttrate a» Wochmtagm bl» Slltzr Nackmtnatz«. an 2oan- «tt stesttatzm früh dl«'/.» Uhr. >, »e, MM«, Sr Z,sL»»»ln»r: vtw Klemm. Umversttäwpr. 22. -Mü« LHßchc. Katharine»-,. 18.P. «u bis Uhr. Vchügcr JagtblaN Anzeiger. OrW für Politik, Localgcschichtc, Handels- und Geschäftsverkehr. »ustaue 1V.00-. Xd»,»fmral«prrlr viertelt. 4^/-Mt. nrcl. Bnnocrlohn ü Mt. durch di« Po- bezogen 8 Mt. Jede einzelne Nummer 2b Pf. Belegexemplar 10 W. Ledttdrrn für Extrabeilagen «dar Po-defSrderuug »» Mt. mit Popbefvrderung 48 Mt. Insrraie ügefp Petrtzeile 20 Pf Erührre Schritten laut unserem PreiSverzrichmß,—Tabellarisch« Satz nach höherem Lar-. »iriawr, »ater Sn» Uevarliamßrtch di« Spaltzeile 40 Pf. Inserate find petS an d. «wcbtN,» zu senden. — Rabatt wird mcb: gegeben Aahluuapr»«nn»ar»itch, »der durch Posworschnß. rss. Freitag den 12. September 1879. 73. Jahrgang. Zn diu Monaten M und AuguS 1819 find von» Stadtrath anzcßcllt lvorden: alt Buchhalter bei der Gasanstalt: Gustav Friedrich Florenz: alS Registrator: Friedrich Wilhelm Wolfram; alS Lopist bei der Gasanstalt: Ernst Emil Stelzner; als Schulaufwätter: Trauaott Eduard Schale. Bekmriamachrmg. Da» 1l. Stück deS diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes für daS Königreich Sachsen ist bei un« eingegangen und wird bi« ,»« -7. tziefe» IK»ualS auf dem RathhauSsaale zur Einstchtnahme ttfrnilich auSdängen. Dasselbe enthält: Nr. 78. Verordnung zur AuSfübrunq d«S Gesetzes vom ll Mär, 187». daS VorzuaSrechi der Ehefrau im Eoncurfe zum vermögen de» Ehemann- betreffend: vom S. August 187». - 7». Verordnung, die Expropriation von Grundeigenihum für lieber führungdeS sogenannten Zell« schon Wege- über den Güterbabnhof in Dresden betreffend; vom 81. Juli 187». . kV. Verordnung, die Bestellung von Sonnniffaren für die Landtag» - ErgänzungSwahlen zur II. Kammer betreffend; vom 15. August 187». . 81. Nachtrag »um kömglichen Sausgesrtz; vom SO. August 1879. - 88. Bekanntmachung, die Eröffnung d«S Güterverkehrs auf der Gaschwitz-Plagwitzer EtaatSeisen- bahn betreffend; vom 88. August 187». . 88. Verordnung, die Expropriation von Snrnde^genibum für Erweiterung deS StchtbarkeitSbereichS eine- i« Röderauer Flur befindlichen Eisenbahn-SperrfignalS betreffend, vom 88. August 187». « 84. Bekanntmachung, einige Abänderungen der Postordnung vom 8. Mär, 187» betreffend; vom 3. September 187». Leipzig. dmßll. September 187». Der »atb »er «ta»t Leipzig. vr. Georai. Stöß. Bekanntmachung. Di« Legung von Granittrotloirplatten läng- deS Areal» der Bezirksschule in der Glocken« und Friedrich- tzraße soll an einen Unternehmer in Accord veraeben werden. Di« Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserem Ingenieur-Bureau. Rachhau», Zimmer Nr. 18 auS und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezüglich« Offerte» find verfiegelt und mit der Aufschrift Trottoirs «» »er Friedrich- uu» Glockeusttutze versehe« ebendaselbst und zwar »ts zu« 1» Septemder ». I. «achmittatS 5 «tzr ernzureichen. Lewftg. am ll. September 187». De» «ath »er «ta»t Leipzig. vr. Georai. Wanaemann. Bekanntmachung. 8 . — 10» »o s Im Monat August ». I. gingen bei der Armenanstali ein o. o» Gefchrttte«: S io ^ al» Nest einer Festkarte, durch O«. T. alS BergleichSzahlung von I. w W., d. ou per Armevcaffe gesetzlich zus«>e«»e» Gelder«: für Gestattung von Schaustellungen und Muftkerlaubniß, durch den Narb, divers« Strafen wegen SonntagSeniheiligung, durch denselben, Bekanntmachung. BebusS Ausführung de- SchleußenumbaueS wird derjenige Thetl der Emitimstraße. welcher zwischen der Zeitzer Ettatze und der Gabelung der Emilienstraß« liegt, für den Fährverkehr »ov DtruStag, »e« v »eptemder, g» biS aus Weitere- gesperrt. Leipzig, am 8. Eeprember 187». Der »«ttz »er Et«»t Leipzig vr. Georgi. rttichter. In neuerer Zeit find bei den Trotioirlegungen wiederholt Granitplatten von geringerer QualULt vei - wendet worden. La nun di« Verwendung von Granittrotloirplatten au» beste« Material geboten erscheint, so verordnen wir hiermit, daß bei Einholung der Genehmigung zur Fußwegherstrllung von dem Gesuch- steiler anzugeben ist, auS welchen Granttbrüchen bez. auS welchen Gegenden die zu legenden Granit trottonplatten entnommen worden sollen, woraus sodann über die Verwendbarkeit de- vorgeschlagenen Material- in jedem einzelnen Falle von un» Entschließung gefaßt werben wird. Wir bemerken hierzu, daß die Verwendung von bayerischem Granit nicht »ugrlaffen wird, und Trottoir? von dergleichen» Material in städtische Unterhaltung nicht übernommen werden, und bestimmen endlich, dak die zu legenden Trottoirplatten au» gutem, gesundem, fehlerfreiem, grauem, grünem, weißem oder blauem Granit mit glatter Oberfläche, fluchtrecht und vollkanttq angesettigt sein, volle Ecken haben und an der schwächsten Stelle noch mindesten» 7 «» stark sein müssen, und daß sog. winkflüglig« . windschiefe Platten, oder solche, an denen dt« Ecken abgestoßen find, oder solche, welche Vertiefungen in der OberflLche baden, nicht verlegt werden dürfen. Leipzig, am ». September 187». De» Rat» »er Lta»t Letpzt«. vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. An dem Eochischen Bade an der Parihe wird «in größere- Quantum AuSfüüun-Smaierial gebrauch:. Offerten find abzug-ben bei Herr« « Usserd«m-2uspeet-r Georgi. «rstsirahe 50, I. Leipzig, den ll. Sep ember 187». De» Vorst««» »er VarlheuresnltruugS-GmosimschUft. vr. Vogel. 50 egen SonntagSmtheiliguna, durch denselben, desgleichen, wegen Ürberschreitung der Muftkerlaubniß» durch da» 144 80 Leipzig, de« 8. September 187». D«s «rmeu^ireetorium Ludwig-Wolf. Lang«. Königliche Akademie der bildenden Künste und Kunstgewerbe- schule zu Leipzig. Die Studien im Winterhalbiahr 187»/1880 beginnen D»««er»ta>, »e« ». Oktober v. Die TageScurs« früh 8 Uhr, die Lbendcurse um 5 Uhr. Der Lehrplan umfaßt alle UnterrichtSgebiei« de- Kunftgewerbe». Nachdem daS hohe Königliche Ministerium de» Inner« in Würdigung de» au» de« örtlichen Verbält- n'ffen »ich ergebenden LehrbedürfniffeS d»e Herstellung größerer Studienräume genehmigt bat, ist neben dem theoretisch« Unterricht durch Einrichtung von Letzrwertstätteu für di« verschiedenen Kunst- und Kunst- gewerbegebiete zugleich die p»«»ttfHe «uobtld»»« ermöglicht. Anmeldungen zur Ausnahme sind bi» spätesten» de» 87. Septem »er e. in der Expedition der Königlichen Kunstakademie und Kunftgewerbeschule, westlicher Flügel der Pleitzendnr», 8. Etage. Nach mittag» »wischen 4 und 5 Uhr zu bewirken. Leipzig, den 1. September 167». Der Direct»r Per Köutzltche» «k«de«te der dtld««»e« »Küste »nd Kunftgewerdeschate Pros. L. Nieper. Vas Lud-rtrecht. Die in Preußen stet- mächtig gewesene soge nannte „kleine" Partei, bestehend a«S einer Eoalitton der extremen konservativen »nd evangelisch-ortho doxen (Lemmte unter der Fahne der „Kreuz- pcitnvg", hat von jeher daran gearbeitet, de» Volke verfassimgSmäßig verbriefte Rechte »« ver kümmern. AlS eia Haupthebel zur Ausführung ihrer Pläne »nd zur Begründung ihre- Regimentes aalt ihr da» Dogma von dem „abgewirthschafteten" Parlamentarismus. E» giebt eben nicht« Neue- unter der Sonne »nd dte Frage der Berlän- gernvg der Bndgetperioden steht in Preußen nicht zm» ersten Male auf der Tagesordnung, während der fünfziger Jahre ist sie von der I. Kammer bezw. dem Herreuhause wiederholt in Aurrgnug gebracht worden. Auch damals stand uuter den Motiven in erster Linie die angebliche Zeitverschwendmlg. In dieser Beziehung äußerte sich in der Sitzung der I. Kammer vom 14. Fe bruar 1852 der vr. Stahl, derselbe Mann, welcher ein förmliche- System de- feudalen Zu- kunst-fiaateS erfand: „Die regelmäßgen AuS- gaben alljährlich zu berathen und zu beschließen, rst eine Bcrschrvendung an Zeit «nd Kraft. Wenn da- Land fragt, wa» da- Kammerwesen nütze fei, f» wird mitunter der Nachweis nicht so leicht »nd plan sein. Wenn aber da< Land fragt, waß da- Kammerwesell schade, so könnte der Anwalt de» Bösen (lateinisch »ckroeatuo äindoU) leichte- Spiel habe«, indem er a»f die B»dgetberath»»g hmweist. Wie viel Zeit müssen die Minister, die der Regierung de- Lande- sich widmen sollen, wie viel Zeit müssen die in der Kammer anwesen de» Beamte» sowohl, al- Vertreter der prod«c tiven (klaffe verwenden, wie viel Diäten müssen «-gegeben »erden, »m die Au-gaben z» beschließen, die fich von selbst verstehen, oder nach langer Be- r«thu»g die Au-gaben in Sicherheit z» stellen, die »an veraeblich r» Zweifel gezogen hat." Man steht, Da- stud s» ziemlich dieselben Gründe, welche a«ch heute vorgetrage« werden Sollten tndeß die- Mkiaeu aufrichtigen Auhänger de» rousti1»1tonellen Stzstem», welche dermale« ganz harmlos in diese Motivir«ng etostimmen, nicht doch ein wenig stutzig werde», wen» sie fich auf demselben Wege sehen mit Stahl, dem berühmtesten »nd zwerfel. losesten Verfechter de- Prtvcips der Reacttou? Ä« Uebrigen wnrd« durch die damaligen Vor schläge da- Recht der BolkSvertretuug «mb keines- »«»S in de« Maße beeiuttächtigt, wie e- mit Einführung der zweijährig« Budget Periode that- sächlich der Fall sein würde. Man verlangte näm-1 lich eine Treunnua der Au-gaben in ord«tliche I «no außerordentliche, und es sollt« daun jene aus s die Dauer der Legislaturperiode oder a»ch a»f längere Zeit, diese aber alljährlich bewilligt werden. Wäre eine solche Ewrichtung wirklich rn- Leb« geirrt«, so würbe der ordentliche Etat in die schmälst« Grenz« eingeengt worden fein; alle» Andere aber hätte der jährlich« Beschluß fassung unterleg«, »nd tatsächlich würde dte alljährliche Budgetdebatte dieselbe geblieben fein wie diSher. A« diesem Gnmde hat auch die preußische Regierung, obgleich fie dem ursprüng lich« Beschlüsse der I. Kammer »«stimmte, der Sache kernen praktischen Werth beigelegt «ad ist dm später vom Herrenhaus« wiederholt gefaßt« Resolutionen weg« Borleguug eine» entsprechen den Gesetzentwurf- nicht nachgekommen Inveß war doch wcuigstm- die Tendenz de- veschlnffe- der I. Kammer vom l4. Februar 1852 keine so harmlose, wie mau angesichts der in dm Vorder grund geschobenen ZweckmäßigkeitSrückstchtm hätte annehmm können. De« Kmanzminister v. Bodel- schwingh wurde iu der A. Kammer vorgehaltm, er habe in der Atnaumommisfion der letzter« un umwunden ausgesprochen, „daß der dem Vorschläge der I. Kammer z» Oruude liegende Zweck, der «igmtliche Kern der Dach« der sei, dm Einfluß der Kammer» ans di« Regelung de» Staatshaus halte- zu vermindern." Dieser Tendenz gegenüber sagte in der Sitzung der II Kammer vom 28. April 1852 der Abg. Pochhammer: „ES ist eine Er scheinung. die « der Ersabruug beruht und ihre psychologische Begründung hat, daß, wenn aus der ein« Seite gesucht wird, die Rechte repräsenta tiver Körperschaft« zu beschränk«, dadurch auf der andern Seite mcht nur Mißtrau« erregt, souder« auch eia eifersüchtige» Bestreb« her« vorgerufen wird, die besteh«dm Rechte unge schmälert zu erhalt« »nd mit äußerster Conse- gumz zur Geltung zu bring«, ja wohl aar ihn« eine wettere Auslegung z, ged«. — In beiden Kammern fand über die vorgefchlagme Verfassung», ävdernng namentliche Abstimmung statt. In der l. Kammer wnrde der Antrag mit 87 gegen 5« Stimmen angenommen, in der V. Kammer mit 188 gegen 82 Stimm« abgelehnt. M«t Nein stimmt« ». A. in der I. Kammer: v. Böckum- Dolff«, Eamphaus«, Goltdammer, Hesfter, KiSker, Kühne, Litte, v Rönne, Gras v. Schack, v Simpson, I v. Sybel, ». Vincke, Winter, Traf York von i Wartmburg; in der ll Kammer: v AnerSwald, I v. Beckerath, Befeler, v. Vi-marck (Briest), ». Bonin, Bredt, Eamphausm, DelinS, Gras zu Dohna- Fiakenstein, v Eynem, Fubel, Gobbin, v. Palow, Pirsche!, detde Reichmsperger, Traf Schwerin, Simson, v. Vincke — Wer Hab« Vorgänge von damals heute an» Licht gezogen, um an jeden frei sinnigen Vaterland-freund d»e ernste Mahnung zu richten, für die Erhaltung fundamentaler Bolm rechte bei Zeitm »nd mit Eifer thättg zu sein. VolMsche Uebersicht. Lrtprti» 11. September. Der Gegensatz, in welch« sich der Reich-' kanzler zu den Liberalen gestellt hat, be* zeichnet eine vollständige Sinnr-ände««g und dm Abbruch jeglicher Beziehung au- eine«, wir dürfen sag«, politisch frischer« Zeit. Dennoch wird vielfach bezweifelt, daß e» de« Fürst« BiSmarck bitterer Ernst war, al- er den Bruch mit der «ationalliber«le» Partei proclamirte Für alle Diejenigen tndeß, oie auch lange nachher die Augen verjchloff« halt« wollt« und sich Illu- stonen Hingaben, predigt e- jetzt die halbamtliche oder besser amtttche Beniner „Provinzial. Correspoubeuz" iu jeder Nummer mit ge uügmder Dmtlrchkeit. Mit dürr« Wort« sagt diese- jetzt in Huuderttansmd« von Exemplar« ans Kost« der preußischen Steuer, zahler al- Beilage z» d« amtlich« Krei-blättern m all« Wahlkreis» der Monarchie verbreitete Blatt t» seiner letzt« An-gade: „Die Wähler..., welche de« Kanzler Helsen wollen, fein Werk (die wlrthschafttiche Reform) «etter dnrchzusühr« nnd »ie Frücht« desselben zur voll« Reife zu bring«, wer»« de- . . . Worte- eingedenk sei«, daß di« Reich-Politik uu» die preußische Politik uuzertreuultch sind «nd daß eine ltbe- rale Mehrheit i» Avgeordneteahause, wie die bisherige, auch dm »etter« Erfolg« der Reform im Reichstage ein« fest« Dam« entgegen sitz« würde." Von de» Wahlaufruf der Rational- liberale» sagt übrig«» da» ministerielle Organ, daß, um „eiue annähernd gemnnsame Kundgebung der Partei" z» Stande z» bring«, der „ sonst so erregte «nd heranSfordernde Ton" hätte herabge stimmt werde» müssen »nd daß Nicht» an „die demagogischen Phrasen" hätte erinnern dürfen mit welchem man fett de« Städtetage da» liberale deutsche Bürgertbu« zu einer neu« entschieden« Oppositionspartei »» fammrlu versucht habe. Nicht minder lebhaft weist da» Parteiorgan, die „Natt- »ualliberale Lorrespoadeuz" die Heraus forderung der preußisch« Regierung zurück. SS 'chreibt wie folgt: „Die „Proviuzial'Lorrespondeni" richtet, wie nicht and-r- »u erwarten war. heute ihre Pfeile gegen dm Wahlaufruf der nationallib,. ralen Partei. Selbstoerständlich ist fie mit dem selben wenig zufrieden. Wmn man eine monate lang« Arbeit darangesetzi hat, dem Volke du Nanonalliberalen als eine intransigente, ja revolu- iionaire Oppositionspartei auSzumalen, so muß man diese Kundgebung allerdings al» einen bösen Strich durch die Rechnung empfinden. DaS hall" amtliche Organ weiß sich in seine, Verlegenheit nicht ander- zu helfen, als dadurch, daß «S die national liberal« Partei der Heuchelei beschuldigt. Wäre die „Proo.-Lorr." ein Gegner, der über seine Angriffe Rede und Antwort zu stehen pflegt, so würden wir fie auffordern, in dem nationallioeralen Wahlauf rufe nur einen »inxigen Punct auixuweisen, der kch nicht aus den Traditionen, au» der gelammten bisherigen Richtung dieser Partei von selbst ergäbe. DaS überraschende Streben nach einer Gedanken- Harmonie mit Frei« und Neuconservaiivea existirt lediglich in der Phantasie der „Prov -Eorr." So weit hier wiikltch Berührungspunkt, vorhanden find, haben fie von jeher bestanden. Die „Prov.- Eorr." ist aber glücklich, doch ttnen großen Unter schied zwischen dem nationalltberalen Aufruf und den gemäßigt conservativen Kundgebung« zu entdecken, nämlich den Mangel jeglicher Ber- trauenSbezeugung »ur gegen wärt egen Regierung. Wir könnm dem halbamtlichen Blatte diese Ent deckung nur bestätigen. ES ist lächerlich, zu sag«: „Ich kenn« die Absicht« der Regierung nicht, aber ich mißbillige sie." Nicht unnder lächerlich tndeß dünkt uu» die andere Rede: ,Hch kenne die Abfichten der Negierung nicht, aber ich billige fie." Das Programm der gegenwärtigen preußischen Regierung ist der «ationalliberalen Pattei nicht bekannt — wie soll fie dazu kommen, derselben vor dm Wählern ein ausdrückliches Vertrauens votum zu ettheilen k" Dte Wahle« tu Prensße« werden für die Bildung der Parteien, sstr da» Verhältntß der- selben untereinander i» ganzen Reiche durchanS entscheidend sein. Um so mehr erscheint eS gebot«, die einzelnen Vorgänge mit Sorgfalt z» »erfolg« »nd in Uebereinstrmmnug mit der gesammt« Be wegung za bring«. Man schreibt »nS in diesem Sinne auS Berlin vom Mittwoch: ,Fa»m alanblich, »ber wahr! Bei dem hiesigen Magistrat find bi» bmte noch nicht d,e stimmt- lich« Hau-liften für die nahe bevorstehend« Land« tag-wahlm eivgelaufm, so daß noch immer nicht an di« Ansstellung der AbtheilnngSlisten der Ur wähler gegangen werden kan», während in dm Provinzen dieselben schon zur Einsicht
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