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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187909123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-12
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1879
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5092 Jedermann« auslieaeu oder gar schon ausgelegev drben. 9a der Umaebuna von Berlin der» fp tcht der Wahlkamps s-hr he,ß z» werden, so- wohl im Teltow«Breskow Storkow, wie in den seiden Barnimer -reisen. Dort hat der fort schrittliche Rittergutsbesitzer von Türk, eia aus d-m Lande sehr angesehener Mann, neben dem ?rei«aericht«rath Klotz sehr ante Aussichten. 9a Ober- und Niederbarntm hcfst neben de« uationalliberalen Gerichtsrath Schröter der diesige Stadtgertchtsrath Peschel dnrchzndrtngen. Ja Osttzavclland hat man gegen den Laudrath Grasen KönigSmark den liberalen Prediger Knörcke ans. gestellt. In Potsdam scheint Wuls-heim'S Wieder- wähl gesichert z, sein. — Die Wiederwahl sä-amt licher Berliner Abgeordaeten ist, wie wir schon ,,»r Wochen mittheilten, als feststehend »nzusehen. Sr wird bereit- eine sehr eifrige Agitation in den - .nzelnen Bezirken entwickelt. Nur im ersten Land- lagS-Wahlbezirk dürste eine Aendernna insofern emtreten, als Herr KreiSgerichtsrath Klotz, der sei der vorigen Wahl au- Prrteirückstchten iur den benachbarten Wahlkrei- Charlottenburg- Teltow annehmen z» müsien geglaubt hat, gestern in einer V-rtrauen-männer-BersammInng die be stimmte Erklärung abgab, er würde die-mal un- bedingt für Berlin aunehmen, wenn er dort ge- wählt würde, »nd nnr »ater dieser Voraussetzung zugleich für Charlottenbnrg candidiren. Für wahr- s heiatich gilt tndeß, daß der Gymnasialdirector Hoffmann diesmal ein Mandat ablehnt; in diesem Frlle würde die Wahl der Herren Klotz, Ludwig twewe »nd Parrisius keinem Zweifel unterliegen " So weit unser Correspondent. Zu den Wahlen in der Provinz meldet »ns die „Nationalliberale Korrespondenz" wie folgt: „Die Welfenpartei Hannover- will kein neue- Programm aufstellen. Ihre Führer cr- klären, da- alte reiche noch auS. Da- klingt treuer und tapferer, al- eS ist; denn da in den weit sten Kreisen um sie herum, und unzweifelhaft auch unter ihren Anhängern, seit Jahren ernste Zweifel sich herausgebildet haben, ob denn Herr Lrüel und Genossen noch an die Möglichkeit der W-ederaufrichtung eine- selbstständigen Königreich- Hannover glauben, so ist die Zurückverweisung auf da- alte Programm im Grunde gar kein» Antwort, sondern nur da» Ausweichen der köstlichsten Ver legenheit. Die Verhältnisse haben sich völlig ver ändert, aus dir r- bei ihrer Parteipolitrk an kommt. 6re sollen un- sagen, ob nach dem Tode de» entthronten König-, nach so sviel verfluß von Zeit, nach dem Umschwung m Preußen- innerer Politik nicht etwa auch ihre Ideale und praktischen Tendenzen sich verändert haben, und sie antworten dadurch, daß sie ein Blatt ausschla- gen, welche- sie vor allen diesen wichtigen Wand lungen zwölf oder dreizehn Jahre früher einmal beschrieben haben. Den altpreußischen Eonserva- tiven, die auf ihren Uebergang zu ihnen rechnen, mag dieses unwürdige stumme Verhalten gerade recht s.-in. Sie hoffen davon vielleicht, daß ihnen ein desto größerer Anhang zugetrieben werde. Wenn sir sehen, daß einer der wenigen bisherigen LandtagSabaeordneten welfischer Farbe, Herr von Grote, die Wiederwahl ablehnt und einen anderen Standr-genofien vorschiebt, so sagen sie sich wohl: der Letztere werde eben jene- robustere vertrauen aus die blankeUnmöglichkcit besitzen, da- für denAugenblirk noch noththut, weil nämlich Bürger und Bauer, soweit sir bl-her dem welfischen Adel und Beamtenthum folgten, ihrerseits noch wider alle Vernunft glauben und hoffen. DaS Interesse dieser Letzteren abcr, und auch da- Allgemeimntereffr an öffentlicher Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit erheischen, daß jenen vermummten Herren die MaSke vom Gesicht gezogen werde. Herr Brüel soll un- sagen, wohin er die chm folgenden hannoverschen Wähler zu führen gedenkt. Wird er, seit Herr v. Putt kam er ltatt de- unzugänglichen Herrn Falk EultuS- und Unterricht-minister ist, seinen Vergleich der Hohen- zollern-Herrschafl über Hannover mit der napoleoni- schen Fremdherrschaft zurückziehen? Wird er zu Herrn v. Kleist-Retzow stoßen, seitdem Herr Win dt Horst ihm dahin den Weg gewiesen? Wahlverwandtschaft genug besitzen sie ja. N-chtS trennt sie. al» ein Schatten störender Erinne rung, der aber für einen so praktischen Kopf wie den Führer der Welfenpartei sicher täg'ich blasser und gleichgültiger wird. Wir haben Nicht» dagegen, nenn er ohne längere Rücksicht auf tue Vergangenheit altpreußisch-konservativ und waS sonst noch immer wird, aber er soll die Freisinnigeren unter seinen Anhängern davon rechtzeitig unter richten. damit sie eine freie Wahl haben und ihren Rücken nicht unbewußt zum Schemel hergeben müssen für da» Emporkommen welfischer Bureau- traten und Junker in Berlin." Der Feldmarschall Manteuffel kann sich da- Verdienst zuschreiben, daß sein Name bei gelösten „Aktionen" de- preußischen Staates und späterhin de» deutschen Reiche- in sensationeller Weise ge- nannt worden ist. Wir erinnern an Schleswig, an da- von ihm s. Z. geleitete preußische Militair- cabinet, an seine Oderdesehl-haberschast der deut schen Okkupationsarmee in Frankreich nach dem Abschluß de- Frieden- «nd nun an Aleran- drowo DaS mit dem letzten Worte gekennzeich nete Thema soll, wie eS scheint, eine »«erschöpf, liche Fundgrube für CombinationSpolitlk bleiben. Im Zusammenhang damit schreibt unS unser Cor- rcsponvent auS Berlin vom Mittwoch: „Noch immer beschäftigt die Mission de- FelvmarschallS Manteussel und die Kaiser-Zusammenkunft i.' Alexandrowo jene Politiker, welche gern in der hohen Politik zu Hause sein möchten und darin ringewkihler zu sein glauben, alS sie eS wirklich sind und der Natur der Sache nach sein können Die Wahrscheinlichkeit «nd Möglichkeit eines einstmaligen Zusammenstöße- deS veutschen Reiches mit dem russischen Koloß mag immerhin zugegeben werden; so viel ist indeß gewiß, daß für die nächste Zukunst und so lange die gegenwärtigen Monarchen von Rußland und Deutschland leben, ein solcher nicht zu befürchten st.ht. Wir sind daher allen jenen Conjectural- detrachtungea g«enüber, welche in der letzten Zeit di« europäische Presse durchflutheten und die er- wähnten Ereignisse auf drohende politische ver Wickelungen zurücksühren wollten, die-mal geneigt, der offenbar tnsptrirtea Au-laffung der„N >.Z." Glauben zu s henken, daß die Politik weder beider Mission de- Feldmarschall- Manteussel, noch bei der Reise de- Kaiser-Wilhelm nach Alexandrowo eine große Rolle gespielt hat. Fürst Bismarck ist sicherlich der mächtigste Minister, der jemals in Preußen an der Spitze der Staatsgeschäste gestanden hat. aber schließlich ist er auch doch nur Diener seine- Herrn »ad auch seine vermeintliche oder wirkliche Ab neigung gegen den russischen Staat-kanzler wird ihn nicht veranlassen, an Traditionen zu rühren, die im Hause Hohenzollern durchau- unerschütter lich sind. Auch die heutige Notiz der „Prov.-Corr ", daß die Zusammenkunft in Alexandrowo erneut Zeugntß gegeben von den innigen Beziehungen, welche zwischen den bei Sen Monarchen bestehen, ist nicht dazu angethan, de« Ereigniß eine besondere politische Bedeutung zu verleihen." So weit der Bericht. Zur Sache wird noch der „M. Z " aus Berlin geschrieben: Die Alexandrowo-Entrevue bringt in Erin nerung, wa- Fürst Bismarck über das Drei« Kaiser-Bündniß sagte, alS in Berlin vor sechs Jahren die Kaiser vor Oesterreich, Deutschland und Rußland zusammengetreten waren. Bon einem Drei-Kaiser-Bündniß ist seitdem immer die Rede gewesen, obwohl der Reichskanzler dem da maligen Stadtverordnetenvorsteher Kochhann »nd einer städtischen Deputation, die ihm daS Diplom alS Ehrenbürger von Berlin überreichten, gesagt hatte: Nichts ist so falsch, all von einem förmlichen Bündniß der drei Kaiser zu reden. Die drei Monarchen find hier »usammengekommen, um sich über bestimmte Angelegenheiten zu verständigen, und die Thatsache dieser Zusammenkunft ist ja an sich außerordentlich werthvoll; ich bin der letzte, die Bedeutung der Entrevue zu unterschätzen. Nur gewinnt man von der Nrtur und dem Zwecke dieser Zusammenkunft eine ganz falsche Vorstellung, w nn man auS ihr deducirt, daß so etwa- wie ein Schutz und Trutzbündniß zu Stande kommen soll. Da- heißt die Dmae total verkennen. Di« drei Monarchen sind entschlossen, in allen Fragen, welche eine In teressengemeinschaft «.kennen lassen, zusammen»»- hall« und für die Aufrechterhaltung des Frieden- in Europa einzustehen. Allein keine der drei Mächte ist irgendwie gebunden, jede hat nach wie vor ehren freien Willen. Sie haben sich Freund schaft gelobt, aber sie schließen kein Bündniß ab. So weit Fürst BlSmarck, und die Thatsachen haben gelehrt, daß er mit seinen nüchternen An gaben im Rechte war. So wie da- „Bi-chen Herzegowina" zu einer orientalischen Kcisi» sich zusammenspitzte, erweiterte BlSmarck seine zwang losen Glossen durch die Mittheilung an parla mentarische Freunde aus einer Reich-tagS-Sonn abend--Soiree, da- Reich würde, wenn Rußland »nd die Türkei in Krieg kämen, sorglich daraus achten, daß Oesterreich nicht gefährdet würde, und auf die Frage eine- freiconservatlven Abgeordneten, waS auö dem Drei-Kaiser-Bündniß würde, erwiderte der Kanzler: „Drei-Kaiser-Bündniß ? Da- besteht nicht." Später hat der orientalische Krieg «nd nach ihm der Congreß bewiesen, daß Bismarck mit seiner Definition de- Verhältnisse- der drei Mächte zu emander i« Rechte war: Deutschland und Oefler- reich ließen Rußland allein in den Krieg ziehen, und nach dem Kriege wurde ihm bedeutet: Du darfst nicht österreichische (Leben»-)Interessen verletzen, denn dadurch würden deutsche Interessen verletzt. * * * Cme sensationelle Meldung au- Paris vom DienStag bringt die Berliner „N.-Z.' Sie be richtet von einer Unterredung, die einer der Re dacteure de- „Soleil" in Baven mit Gortscha- kosf gehabt hat. „Der Fürst versichert, daß der Kaiser trotz seiner wiederholten dringenden Bitte nicht einwtlligen wolle, daß er die Leitung der Geschäfte ausgebe, um sich ausschließlich der Pflege seiner Gesundheit zu widmen. UebrigenS habe ihm die zweimonatliche Cur in Wildbab besvnder- wohlgethan, namentlich aber die Enthaltung von allen politischen Geschäften. Die heftigen und ungerechten Angriffe der deutschen Presse hätten ihn durchaus kalt gelaffen. Hinsichtlich Frankreichs habe er stet- offen die Ansicht ausgesprochen, daß ein starke- Frank reich eine Nothwendigkeit sei und eine längere Schwächung desselben eine beklagen-wertbe Lücke im europäischen Concerte laste, und dieser An schauung verdanke er zweifellos die Feind schaft, womit ihn der deutsche Reichs kanzler beehre. Aus die Frage, ob er nicht im gegebenen Augenblicke eine Coalition Deutsch lands mit Oesterreich »nd Italien gegen Rußland und Frankreich für möglich halte, lehnte Fürst Gortschakosf eine direkte Antwort ab, bemerkte nur, daß Rußland einen Invasionskrieg keines wegs fürchte Jedenfalls fei es immer gut, aus seiner Hut zu sein, »nd eS habe der französische Fabeldichter recht, welcher sagt: I» mc-stance est. la möro ckc I» süretc. Mit Bezug auf die Zusammenkunft in Alexandrowo sagte der Kanzler: Beide Souveraine lieben und schätzen sich sehr, und die Zuneigung, welche sie eint, wird sicher hmreichen. viele Schwierigkeiten zu beseitigen »nd leichte Differenzen, welche entstehen könnten, zu applaniren. Schließlich wiederholte er, daß er e« al- rin Interesse erster Ordnung betrachte, daß Frankreich den ihm gebührenden Platz einnehme. Eine Erniedrigung Frankreich- wäre ein crime <1e I^e-cirilisLtion ' So weit der Bericht Wir bemerken nur, daß auf der Lmie der russischen und deutschen Osficiäsen da» Geplänkel wieder begonnen hat In der That, em widerliches Schauspirl! — Au- Pari- wird noch der „Post" vom gleichen Tage telcgraphirt: „Fürst Hohenlohe hatte heut« eine länger« Be sprechung mit dem Minister Waddtngtou, welcher einen Tag früher von Deauvill« in Pari» eingetroffen war, al- er anfänglich beabfichlut hatte, um den deutschen Botschafter noch vor seiner morgen stattfindenden Abreise »ach außen zu sprechen. Gestern fand auf der deutschen Botschaft zu Ehren der hier zur veiwohnung der Manöver etngetroffnen preußischen Officiere ein Gala-Diner statt, za welchem auch mehrere hohe französische Officiere Einladungen erhallen hatten. Oberst-Lieutenant v. vülow. Flügel-Adjutant de- Kaiser- und erster Militair-Attache bei der hiesigen deutschen Bot schaft, ist, von seinem Fußübrl wieder vollständig herg llellt, gestern von Wrldbad hier wieder ein- getrost.-n und wird mit den übrigen preußischen Ojficieren den Savallerie - Manövern unter dem General Galifet beiwohnen." Die rninänische Judenfrage befindet sich noch immer in der Schwebe. Etwa- Bestimmte- verlautet noch immer nicht. Der Minister Boe- reSc« hat indessen vor seiner Abreise von Wien Emiae» über die Concessionen verlauten lasten, welche er in den verschiedensten Hauptstädten Europa» erlangt haben will. Nach Dem, wa-der Correspondent de» „Pester Lloyd" vernommen, sind diese Concessionen von möglichst geringem Werth. Nicht- wird, meint er, Herr Boe- reSc« von seiner Reise mitbrtngen, was die Bojaren daheim, die sich so kräftig gege, die Juden E mancipatio a stemmen, erfreuen könnte. Da- Ministerium Bratiano wird seine Vor schläge in liberalem Sinne wesentlich amendireu müssen, um den Wünschen der Signatarmächte Genüge zu tbun. Herr Boere-c» gab zu, daß man m Berlin, in Pari- und in Wien bereit sei, den speciellen Verhältnissen und Eigenthümlich- kciten Rumänien- billig Rechnung zu tragen, er war insbesondere voll Anerkennung über die wohl wollend« Haltung der österreichisch-ungarischen Regierung, welcher eö zu danken, daß die de« Fürsten- thume angedrohte europäische Intervention vorläu fig von besten Haupte abgewendet worden, aber er mußte andererseits auch bekennen, daß der Standpunkt der rumänischen Regierung noch ziemlich weit entfernt sei von dem Standpunkte derjenigen Signatar- mächle, w.'lche Rumänien am wohlwollendsten ge sinnt sind — Rußland ausgenommen, dem an diesem Punkte deö Berliner vertrage- bekannter maßen ganz »nd gar Nicht- gelegen — »nd daß die Regierung eine schwierige Arbeit vor sich hat, wenn sie den Bcltritt der Kammer auch nur zu der Auffaffuna de- CabinetS erzielen will. Ohne Krise, in der Regierung oder in der Kammer, wird die Lösung der Juder.frage in Rumänien schwerlich von Statten gehen. Man darf abcr verlangen, daß endlich Ernst gemacht werde, im Interesse der Würde der Siguatarmächte und de- renitenten LändchenS selbst. DaS „stolze" Vugla»- hat wenig Beran- laffung, sich zu „freuen". Ein Ton tiefgreifender Beunruhigung geht seit einiger Zeit durch alle BolkSclassen. Die Lage am Eap wie in Afghanistan ist gleich bedenklich. AuS London wird gemeldet, daß vcm im Zululande gefallenen Prinzen Napoleon in Chlselhurst, nahe bei dem Hause, da- er mit seinen Eltern bewohnte, ein Denkmal gesetzt werden soll. E» bat sich zu diesem Zivrcke in London ein ansehnlicher Ausschuß mit Lord Sydney an der Spitze gebildet. Die Emzel- zeichnungen sollen den Betrag von zwei Guineen nicht übncsteigen. Kaiserin Eugeuie beharrt, wie verlautet, auf ihrem Vorsatz, sich in ein Kloster zurückzuziehen, und Rouher soll lediglich, um sie davon zurückzuhalten, nach England gekommen sein. WaS Afghanistan anbetrisft, so fehlen neuere telegraphische Meldungen. Auch die Correspon- denzberichte enthalten nur unbedeutende Einzel heiten über daS Blutbad in Kabul. Zur Lage meldet die „N.-Z." auS London vom Montag: „Darüber, daß der Rachezug gegen Kabul un verzüglich angetreten werde, herrscht nur eine Stimme: die nächsten mdobritischen Truppen standen am Sonnabend acht Tagemärsche von der feind lichen Hauptstadt entfernt und sind in Eilmärschen vorgerückt; stoßen sie aber auf energischen Wider stand, so werden wohl noch Wochen vergehen, ehe die Eoncentration genügender Truppenmaffrn erfolgen kann, um den Feind im e-sten An lauf zu erdrücken. Am bittersten empfindet man neben dem Schmerz um den der britischen Nation angethanen Schimpf die Schadenfreude, der sich die Russen ohne Zwang hingeben können. Hatten die ReaierungSorgane nicht aejabelt, daß der Friede von Gandamak Rußland für immer m Cenrral- Lfien in seine Schranken zurückgewiesen Hube? Und nun muß die Katastrophe vom 4. September dem russischen Erbfeind« die Schwäch« der englischen Position in Afghanistan in so furchtbarer Weise enthüllen! Natürlich fehlt eS nicht an Stimmen, welche die Ermordung Savagnari'S und seines Gefolges den russischen Machinationen »^schreiben. Abdul Rahman. der Schützling und Penfionair Rußlands, habe schon seit Monaten verdächtige Bewegungen unternommen, Jacub Khan'» Autori tät zu untergraben. Er habe ein wohlgeschultr- Heer, in dem sich sogar Europäer (Russen) befinden sollen. Jetzt wird Rußland, so dedunrt die ,Pall Mall Gazette", entweder seine Verbindungen rmt Afghanistan wieder anknüpfen, wenn e» sie über haupt je ganz aufgegeben, oder e- wird die augen blicklich« Notblage England» benutzen und dem Ministerium BeaconSsield abermals ein .Zecret Agreement", ein geheime» Abkommen, abringen." lieber daS bedeutendste Opfer, welche- die Kata strophe in Kabul erforderte, wird Folgende- be kannt: „Der Major Cavagnart, der Sohn eine- Generals de- ersten Napoleon, dessen alt- adelige Familie a»S Parma stammt, «nd einer englischen Dame, wurde in London erzogen und trat dann alS kadet in daS indisch« Heer. Er machte seinen ersten Feldzug im 1. bengalisch- europäischen Füsilier-Regiment im Krieg gegen Oud« 1858 — 59 mit. Dann diente er bei de« 3. Ghurka-Regiment im Feldzuge von 1863 und bei eben diese« Regiment« im Feldzuge »on 1868. Später al» Eommaudant an der Grenz« gegen da- Penschab zeichnete er sich durch einen kühnen Handstreich gegen eine Räuber- und Mörder, baude au», deren Häuptling er eiafing. 1877 ward er Commaodeur de» Orden» vom Stern von Indien Rach dem Schluffe des letzten afghanischen Krieges wurde er zum Bevollmächtigten der hh, gierung ernannt und schloß als solcher den Frieden vertrag von Gundamak mit Jacub Khan ab." tz, Hut sich Zeit seine- Leben- um sein Vaterland d«, dient gemacht und starb wie ein Held; Grund ge»» für die civilisirte Welt, um ihm eia ln paee" zuzurufen. SvsdlmlAlvvIt«!», empfiehlt dtst-ft Otto Fimsluuw, Hainslr. SS »» vut»«i»ä 60, 66 u»ä -0 plonutU», Hut»« ruplsrhrutzsu«, ouuäur» mit mtrhUedum 8t«K Iduruoio», § AArok, üeilkiilellcl Mer kreis eine Partie slvßhiitvr Lüdolstokls in «ubeltn und Rips. Teppiche u Tischdecke«, sowie ein Posten »ödtl-off- md Lk-pich-Ltsia rir Mle Sll LMM» v. » SoHröcklvr, IVa. 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Telearaphenamt 1 ist ununterdrochoi geöffnet; die anderen (Zweta-t Anstalt« babni dieselben Dienststunden wir bei den Povschattrrn a»p»«r-B»rea» im Gebäude am Eingang« Mi oa Baracken bet Gohlis. Burraustund«: Wochentag» von 8 Uhr Vormittag- bi- '/.4 Uhr Nachmittag», Sonn-und Feiertag» von » bis ist Uhr Brief, w. nur Leipzig, Postamt 1. veffenM»« Bi»l «olksbibliothek I. (IV. Bürgerschule)7—8 U-». Bolksbibliothek M.(alt Nicolaischulgeb.)7—9LL. Pädagogische Lentralpthliothek (EomeniuSstiftuna). Sidontenftraß« 61, qeöffnet Mittwoch u. Sonn abend von st—4 Uhr. Gttdtische« Leihhaus: Expedition-»ttt: Jeden Wochen tag von früh 8 Uhr ununterbrochen bis Rach«, st Uh» während der Auktion nur bis st Uhr. Eingang: f« Psänderversatz und Herausnahme vom Waageplah. für Einlösung und Prolongation von der Nordstrahr In dieser Woche verfall« dir vom >. Deeemde» hi» 14. Leeemder 1878 verseht« Pfänder, der» spätere Einlösung oder Prolongation nur rmtn »er Müentrichtung der AuctionSgebühvm statt- finden kann. Gtädtifche »dareaffe: (kpeditionszett: Jeden Wochen tag Eimahlungen, Rückzahlung« und Kündigung«, von früh 8 Uhr ununterbrochen bis Nachm. 8 Mr. — Effetten-Uombardgeschäft i Treppe hoch. — Filiale für Einlagen: Robert Schwenber, Schühenstr. 17/18; Droguenaeschäft, Windmühlen- straßr 80; Lmden-Lpvthekr. Weststraße stO. Gtadt Gt««,.Einnahme. Expedition»»««: »arm 8—Ist Uhr, Nachm, st—4 Uhr, «. «ächs. chtande-aml Leipzig. König-Platz 14 Erpedtttonuzett: 8 bi» 1 llpr und 8 di» » Uhr Herheu,« für Dienffmädch«. Kohlgartenstrat« 18. 80 -4 für Kost und RachtmulrÜer. Herterge », veimath, Nürnberger Gtr. 6ü Rach-, quartier 80—60 -a, MittagStisch « Daheim für «rheiterinne». Braustr. 7. wschmttltch 1 für «ohnuna, Heiruna, Licht und Fckchstück «tädttsche »«Kalt für «rdetts- nn» DienPGnch- Metfn», (Universuätsstraße Nr 8, Gewandhaus 1 Treppe), werktäglcch geöffnet «ormittag» ve» 7 bis Ist Uhr. Nachnnttags von st HG« Uhr.
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