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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187909159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-15
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1879
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Erscheint täglich hckh 6^ Uhr. lebacü»* »nd Eepedttlon JohamriSgaff« »». smtckßnnbr» da LLdanl»»: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag» 4—6 Uhr. »», dt» RÜS-ad« »t»-»sa»dtkr Man». käu« «ächi st» »t, «ed»crt»» »ich« »rritndltch. der für die nächft- Nnmmer bestimmt« an Wochentagen bi« Nachmittag«, an Tonn- m»d Festtag« früh bis '/,S Uhr. H» dr» FUtaten für Ins. Anaahmr: Ott» Klemm. UniverMtSstr. 22. Kants Lslche.Kathattnenstr. 18,p. >»r bis '/^ Uhr. Z M. Anzeiger. OrM für Politik, Localgtschichte, Handrls- wd Geschäftsverkehr. Morrtag den 15). September 1879. Achslßge 16.000- ^d»«m»eM«arrt» vtrtteft. 4»/, ML, mcl. Brumrttohn b Ml., durch die Po- bezogen S Mt. Jede einzeln« Nummer 2« Pf. «elegexemplar 10«. Gebühren für Exttabeilagr n Mur Posibesvrderung »9 ML mit Popdefdrderung 48 ML Zierate bgesp. Petrtzeüe 20 Pf. Gr-Here Lensten läm unsere» PreiSvcrzerchnch —T^deltan,^- nach böderem Tarif. Rrctmar» »Mn dem Nrv»Nto»»!>rtch die Spaltzeil« 40 Pf. Jnfaate steed stets au d. GlPrvtrt»» zu senden. — Nabatt wird mcht gegeben Zahlung pr»«nai»ar»nck» »da durch Postvorschnß. 73. ZahMW Bekanntmachung. Bekanntmachung. Der ofstcirll, Anfang da diesjährigen Michaeltsmesse fällt auf de» 2*. «ehttember und eS endigt diefeib« mit de« 18. vctaber. Während diesa drei Wochen können alle in- und ausländischen Handelsleute, Fabrikanten und Ge- werbtreibende ihre Maaren hrer öffentlich feilbieten. Doch kann da Grotzhandel tu der biSha üblichen weise bereits in da »um Auspacken bestimmten Vorwoche, vom 22. Septtlnba an betrieben werden. DaS AnStzacken da Maaren ist den Inhabern da Meßlocalim in den Häusern ebenso wie den in Buden und auf Ständen feilhaltenden Verkäufern in der Woche vor der Büncherwoche gestattet. Zum EttGocke» ist das Offenhatten der Meßlocal« tu de» Häuser» auch in der Woche nach da Zahlwoche gestattet. Jede frühere Eröffnung, sowie jede- längere Offenhalten eines solchen BnkausSlocaleS wird, außer da sofortigen Schließung desselben, jedeSmal, selbst bei da asten Zuwiderhandlung, mit einer Geldstrafe br» zu 7L geahndet Waden. Auswärtigen Spediteuren ist von da haupt»»llamtlich«n Lösung d«S WaarenverschluffeS an bis mit Ende da Woche nach da Zahlwoch« daS SpeduionSgeschüst hier gestatteL Leipzig, den 3. Juli 187». Der «ath der Stadt Leitzzi,. vr. Georg» Richter. Di« bei dem hiesigen Leihhause in den Monaten September, Oktober, November und Decembcr 1878 verfitzten oder erneuerten Pfänder, die weder zur Berfalfteit noch bis sitzt eingelöft worden find, auch nicht bis!»u« 80. September ,. e. einqelöst werden, sollen den st. November ». I »ad folgende Tage im -atterre-Locale des Leihhauses öffentlich versteigert werden. Es können daher die in den genannten Monaten verfitzten Pfänder »ach dem 30. September d. I. und späteste«- am 6. Vctvber d. I nur unter Mitentrichtung der Auctionskosten von « Pfennigen von ,edn Mark de- Darlebns et»ael-ft »der nach Vestude« erneuert werbe»: vom 7. October d. I. an, an welchem Tage da AuctionS katalog geschloffen wird, kann lediglich bte Et»lss»»g derselben unter Mit« entrichtung da Auctionskosten von 4 Pfenmgen von jeder Mark da gavjen Karberung des Leihhauses stattfinden und »war nur bis »um S8. Vetos« b. I. von welchem Lage ab Au. lwnSpfänder unwiderruflich »ebrr et»»elöst »ach pr»l»»gtrt werden können. ES hat also vom 29. October d. I. an Niemand mehr da- Recht die Einlösung solcher Pfänder zu verlangen und können dieselben daher von den Eigrnthümern nur auf dem gewöhnlichen Wege deS Er stehen» Wied« erlangt werden. Dagegen nimmt daS Geschäft deS Einlösrn» und Versehens andaa Pfänder während der Lucüon in den gewöhnlichen Localen seinen ungestörten Fottgattg. Leipzig, den 13. September 1878. LeS AatbS De-utati»« für Leihhaus unb Sparcaffe. Die am l«. August dl«. IS. »ur vermiethuug versteigerte «btheiluna «r. stS de»Flrischtza»e am Ha-pitalplatze ist »rrmiethet worden und werden daher die unberücksichtigt gebliebenen Bieter m Gemäß- heit der Versteigerungsbedingungen ihrer Gebote darauf, wie hiamU geschieht, entlassen. Letvva, am 1t. September IST». Der «attz »er Stabt SeitzziU. vr. Eeorgi. Etöß. Die Legung von Granittrottoirplatten läng- d«S Areal- da Bezirksschul« in da Glocken- und Friedrich' straße soll an einen llnternehma in Accord vergeben Waden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserem Jnaenteur-Vuroau, RathhauS, Zimmer Nr. 18 au» und können daselbst einaesehen relp. entnommen werden. Bezüglich« Offerten find versiegelt und nnt da Aufschrift Trvttvir» an ber Arte brich- «»b «l»«e»stratze versehen ebendaselbst und zwar bi» »um 1». September b. I. NachmittaaS L Uhr einzureichen. Lerpzig, am 11. September 187». Der Aath ber Stabt Leipzig. vr. Eeorgi. Waaaemann. p-lMschr Iledersicht. LeipztG» 14. September. Telegraphie »nd ZeitnngScorrespondenz sind eifrig beflissen, die Manöver-Reisen des Kai sers zu verfolg« »ud in ausführlichen Berichten z« beschreiben. Wir haben nnS »nter Rücksicht nahme ans den Raum »nfaeS Blatte» auf da» Rothweudigste beschränken müssen, indem wir die jenigen Operationen hervorhobeu, welche «in allge meine» Interesse beanspruchten. Da* Eingreifen der dentschen Panzerflotte in die mititairi- scheu Hebungen erfordnt aber eine eingehendere Darstellung. Anch hente ist Nene- von der Ma rine z» melden. Für hente (Sonntag) nämlich ist da Stapellaus einer Korvette ans der Werst deS „Bulkan" z» Stettin tu Gegenwart Sr. Majestät m Aussicht genommen. Die betreffende Korvette ist hauptsächlich znm Segeln bestimmt, »ud ans diesem Grunde die zweiflügelige Schranke so eingerichtet, daß sie a»S dem Wasser gehoben und in dem dnrch die ganze Tiefe de» Schiffes hiudnrchgehendrn Brnnnen nntergebracht Waden kann. Die Schränker flügel können bei einer et waigen Beschädigung leicht entfernt werden, da sie eingeschränkt sind «nd dnrch ReserveflUgel ersetzt waden. DaS Schiff bat eine Länge von circa 80 Meter nnd rme Höhe von 10 Meta, vom Deck bis znr oberen Kie! fläche gemessen. Dasselbe führt in da Batterie 30 Geschütze nnd anßadem ans Deck 2 Bng- »nd 2 Heckgeschütze. In da Batterie befinden sich im Bordatheile zu beiden Setten die Lazarethe, deren Wände iudcssen leicht ent saut waden können, so daß im Gefechte diesa Raum ebenfalls znm Geschützraum hiuzngenommen waden kann. Da Vordersteven ist an» Schmiede eisen hergestellt. Bi» znr Wasserlinie ist da» Schiff znm Schutz« gegen die Emwtrkungeu de» Wassers mit Zinkplattm belegt. Unter diesen be findet sich eine Lage von getheatem Filz, darnnta Teakholz, »nd dann folgt die eigentlich«, ans Eisen bestehende Schiff-Wand, deren Stärke nach »nteo z« bis z» einem Zoll znnimmt. Am Montag, Vormittags S Uhr, werben der Kaiser »ud die königlichen Prinzen Wieda dem Keldmanöver zwischen Pomellen - Nadrense »nd Radekow bei wohn« und Nachmittag» 12 Uhr 20 Minuten von Station Kolbitzow au« pa Extrazng nack Stettin zmückkehr«. Am Dienstag Nach mittag afolgt die Rückkehr von Stettin »aH Berlin und die Ankunft daselbst voraussichtlick Abend« 7 Ubr Die tzemtsch»rmfstsche Berstimmnng wird hüb« nnd müden dnrch die osfictösen Federn ans« Rene geschürt. Fast will es schein«, als soll« das Fünkchen in rer Asche nicht verlöschen, »« bei Gelegenheit wieder stärker angefacht waden »» können. Hente läßt sich die hochosficiüse „Pol. Torr." «>< Berlin wie folgt schreib«: „Daß die innig« Beziehung« zwischen den beiden Monarchen anch aus da» verhältniß von Staat t» Staat Eftfluß haben sollten, wäre eine Gewölbevermiethung. Da» »eitba in den Messen zu einem Leberseschüft und außer dm Messen zu einem Vln«e»»erkavs benutzte Gemälde nebst SchrettWnbe sammt Zubehör in dem UntnasttütssrunbKücke, »Merftratze 6/7 soll vom 1. »pril 1880 an auf weitere sechs Jahre im Wege der Litatton vermiethet waden. Rrflectanten werden ersucht, sich hierzu Donnerstag, be« -S September b. I. vormittags 11 Uhr im Universität- Rentamt« (Paulinum) einzufiirden und ihre Gebote abzugeben. Die Miethbrdingunaen liegen daselbst zur Einsicht aus, auch bleibt dem Rentamt« di« Auswahl unter den Licttanten und die Entschließung in der Sache Vorbehalten. Leipzig, am 6. September IST». NaiversititS-Aenlamt. Graf. Steuer-Zuschlag zur Deckung des Aufwandes der Handelskammer. Auf Grund von Punct Ul de» Gesetzes vom 2. August 1876, einige durch die Reform da directen Steuem bedingte Abänderungen gesetzlich« Vorschriften betreffend, haben wir beschlossen, »ur Deckung unsere» BerwaltungSaufwandeS — und zwar, in Gemäßheit von 8. 7 der Börsenordnung für Leipzig vom 28. März 1870, einschließlich des Aufwandes der Börse — für das laufende Jahr von den für tue Han delskammer Wahlberechtigten, d. t. von denjenigen Kaufleuten und Fabrikanten in Leipzig und im vezirke der AmtSbauptmannschast Leipzig, welch« in Spalte 4 deS Einkommensteuer-Katasters (Einkommen auS Handel, Gewerbe u. s. w.) mit mindesten- 1900 ««geschäht find. etnrn Stener-Sufchlas vvn sechs Pfennige» ans je hunbert Mark „««blichen »in. kammens (Spalte 4 de- Kataster«) mit dem auf den SO. d. M. fallenden Hebetermin «heben zu lassen, und eS wird dieser Zuschlag hiermit ausgeschrieben. Leipzig, den 9. September 1879. Die Handelskammer vr. Wachsmuth, Vors. vr. Gensel, Secr. durchaus naturgemäße »nd dnrch die Geschichte be- rechtigte Annahme. Daß die letztere im vorliegen den Falle nicht oder nicht mehr zntrifft, ist in d« letzten Wochen leider znr Evidenz klar zeworden, »nd es wird nun eben abznwarten bitt ren, ob »nd welch« Einfluß die zwischen dm Monarchen obwaltmd« Beziehnngen auf die Aus- assnng de- Verhältnisse» z» Deutschland, wie ie in sehr einflußreich« russischen Kreis« be- leht, noch z« üben vermögen. Die „Klarheit", welche von einem Thetle der Presse vermißt wird, haben die letzten Wochen »nd Monate vollauf ge bracht, wobei freilich dahingestellt bleibe» muß. ob »nd inwieweit diese Klarheit gerade die „erwünschte" gewesm ist. Einstweilen kann nur constatirt waden, daß gewisse russische Blätter nach wie vor Alexau- drowo mit Stein« werfen, »nd daß Organe, die »uta direktem Einflüsse amtlicher Kreise «nd anch wohl materiell von diesen abhängig find, sich an diesem sehr leichtsinnigen Splel beteiligen, also wohl damit den für sie maßgeblichen In tentionen entsprechen. Eine Bedentnng gewinnt dies« fortgesetzt feindselige Haltung jener Preß- Organe allerdings nur dadurch, daß sie mit and er en Anzeichen znsammeatrtsft, welche weniger ignorirt werden dürfen." So weit da tzorrespondeut. Um so sympathischer ver halt« sich die österreichischen Blätter Deutsch- laud gegenüber. Die „N. Fr. Pr." schreibt: „Hat abrr Deutschland ein Interesse, dem Pan- ffamSmu» rntgrgenzulrkten, so findet eS auf seinem Wege naturgemäß Oesterreich al» Freund und Bundesgenossen. Denn dasselbe Ziel ist auch da» unsere. Diese» turbulente russische Wühlen und Grab« an unseren Grenzen, dieses heuchle rische Spiel mit der Racen- und Naiionalitä »-Idee ist für Oesterreich- Ruhe «ine dauernde Gefahr. Da» meinen wir eben nicht, daß Oesterreich, um dem PanslaviSmuS ein Paroli zu biegen, sich selbst in einen slavischen Staat verwandeln müsse, denn in diesem Falle würde eS aus hören, da» große Bollwerk der Lultur zu sein, als welche» e» die Jahrhunderte ruhmreich überdauerte. Aber es dünkt uns. daß wir zu ein,r Allianz mit Deutsch land nicht wenig,r als dieses hinzubringen, wenn wir dcm Lviirien, der uns gegen Rußland deckt, eine Stütze gegen Frankreich bieten und di« Allianz in ihrer Gesammthrit zugleich den HanslaviSmus im Schach hält. Der Lrer-Kaisavund war eine hinfällige Eombinatton. weil « Interessen zu ver einigen suchte, die jeder Einigung widerstrebten; da Zwei-Koiser-Vaud wäre ein Gebilde logischer und politischer Rothwendtgkeit, ein Damm gegen Ost und West. Ohne Zweifel wird da russisch« Groll mit gewohntem Ungestüm Wied« ausstackern, wenn binnen wenigen Tag« Fürst Bismarck zu kurzem Aufenthalte nach Wien kommt; aber da leitende deutscheStaatimrnn mag stcha sein, daß die aufrichtige Freundschaft Deutschlands nirgends aufrichtigere Erwiderung fin den wird, als in Oesterreich." Die „Eingeweihten" des Berlt«er Vre- I h»eea« find höchst »»gehalten darüber, daß vie > trderale, ja selbst die sonst mit Glacshandschnheu tractirte «liramontane Presse über die Ver handlungen de» Reichstage- mit da Curie die Geduld verliert. Jetzt wird anch von dieser Seite den auswärtigen Blättan der Text gelesen. ES heißt da: ..Englische «nd französische Blätta »nterhalten ihr Publicum fortlaufend mit Nachricht« über die Verhandlungen, welche angeb lich zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhle stattfinden. Fast allwöchentlich waden „ganz aenane", freilich jedeSmal andere Details über den Modu» nnd daS Ergebniß dies« Verhandlungen sowie über den Grad, biS z» welchem sie vorge schritten, mitaetheilt. Nach Lage der Dinge werdm die fremden Blätter eben so wie die deutschen „Authentische»" über diese Angelegenheit vorläufig nicht zu berichten haben und sich auf Kenntnißnahme der Dementi- beschränk« müssen, welche jenen falschen Nachrichten wiedaholt zuzTheil geworden find." Die Aussichten der gemäßigt liberalen Partei bei den Wahl« in Preußen schein« nnS, soweit wir die Sache a»S den «n» zugehenden Berichten ersetz« können, keineswegs schlecht zu stehen. Zu danken ist Die« zunächst dem Umstande, daß die «ationalliberale Partei diesmal, weil sie sich im Zustanoe der Abwehr befindet, einig« und geschlissener in dm Wahlkamps tritt. Frei lich wird e» noch groß« Energie bedürfen, die Mäkler an die Urne zu bringen: indessen die Presse thut ihre Schuldigkeit, »m den Erfolg vor zubereiten; Das wird selbst der Troß d« Gegner nicht leugnen könn«. Anch die „National- Zeitnng ' sieht die Lage ziemlich hoffnungsvoll an. Sie schreibt: „Wir wollen, auch ohne un» übertriebenem Optim.smuS hiniugeben, gestehen, daß die Wahl- auSstchten, nach den uns zugehenden Berichten zu schließen, keineswegs mehr so ungünstig für die Liberalen stehen, wie man eine Zertlang fürchten konnte. Der Patteiapparat, mit dem wir zuerst btkämpft waden sollten, ist schon in Scherben ge gangen, ehe er nur aufaeftkllt werden konnte, und die Versuche, die eigentliche Bedeutung de» Wahl kampfes zu verschleiern, find vollständig platt- gefallen. Bei diesem Sacheftand dürfen uns«, Fnunde mit erhöhte« Vertrauen den Wall« »ntgegengehen, soweit da» Vertrauen di« Thatkraft «hält und anspornt. Gelingt «S, dr« Position diesmal zu hatten, so waden unS noch einige schwere Jahr« bevorstehen, aber da» Schlimmste ist dann Überstanden. WaS Fürst Gortschakvff den Franzosen rietb: Seid stark!, DaS muß mun auch den Liberalen zurufin. Vor nicht langer Zeit äußert, ein berühmt«Staatsmann, wie berichtet wird: „Ich stütze mein, Freund«, mein« Gegner such« ich zu schlag« und ich unterhandl« mit Denen, die übrig bleiben." Wenn eS den Liberalen gelingt, übrig zu bleiben, so wird e» sich jedenfalls als allzu schwer «weisen, jene bockfliegenden reacttonatren Pläne zu verwirklichen, rronft sich Die tragen, welche dem LcberalrSmus berat» und anscheinend sehr verfrüht den Todesscheia ausgestellt haben." Wir müssen nnS abermals mtt b« unwichtigen Person eines fra«z--schei» Eommnuardeu de- schästigen. Heute (Sonntag) findet in Bordeaux die Deputirtenwahl statt, auf da« AuSgang die )vlitischen Kreise Frankreich» »nsS Höchste ge- pavnt sind, weil eS sich bte-mal abermals um die Zrage handelt, ob vlanqni gewählt werdm wird oder nicht. Wie mau sich «innert, wurde neulich in ein« Wählavasammlung von Bor deaux, die zu Gunst« der Candidatür Blanqni'S veranstaltet worden war, ein Brief Henry Rochefort'S, nnd zwar von einem da Genossen de» LatanenmauneS bei da Entweichung a»S NeU'Caledonien, Olivi« Pain, vnlesen. Der „Figaro" hat sich nun, der Himmel weiß wie. da» Begleitschreiben diese» Briefe» zu verschaffen gewußt, in welchem Rochefort seinem Freunde paßhast ängstliche Instruction« giebt, genau wie >« Antor eine» neu« TheatersiückS seinen Schau spielern und Regisseuren. DaS Original dieses Schreiben» ist in dem sogenannt« Deprscheubnrea» de» „Figaro", einem öffentlichen Gewölbe, in welchem das Blatt täglich seine Curiositätcu a»S- stellt, angeschlagen; e» lautet: Mein lieber Freund! Anbei folgt da Brief. Lesen Sie ihn recht langsam und ich glaube, daß Sie wohl daran thun werden, ihn noch einmal ab zuschreiben, damit Sie nicht ins Stottern gerathen. Lesen Sie ihn auch zuvor zwei oder drei Personen vor! Ich wünschte sehr, daß Blanqui gewählt würde; abn ich fürchte einigermaßen, daß er durck- fällt. Schicken Sie mir gefälligst nach der Wahl eine Depesche. Mit tausend Händedrücken an die Freunde der Ihrige Hentt Rochefort. Die höchsten Gesellschaftskreise de» Gzare«- reiche- sind in lebhaft« Bewegung; e» scheint in d« That sicher z« sein, daß eine Art von Re gierungswechsel bevorsteht, der nicht nur die poli tischen, sondern auch die militairischen Kreise berühr« dürste. So conrstreu jetzt in PeterS- bnrg verschiedene Gerüchte üb« Personalveräude- rnng«. So soll d« Großfürst Thronfolger znm Obncommandtrmd« der Trupp« d« Garde und de» St. Petersburger Militair- ^riirk», der Großfürst Wladimir zum Chef der Mtlttair-Lehraustalten, d« zeitweilige General- gouvernenr von Odessa, Generaladjutant Tot- leben, zum Minist« d« Wegecommnuicattou« ernannt sein. Fan« heißt e», daß b« Prinz Orloff, der rusfische Botschaft« in Patt», sein DemissionSgesnch «u«»t hat «ad Baron d'Onbril, d« jetzt« Botschaft« in Berlin, wahrscheinlich der Nachfolg« de» Prinz« werk« wird. Der e«Eltfchz« Premin hat bei sein« in- bischen und afrrkanischm „Politik" weviq Glück, dennoch schlägt mancherlei, trotz der schwersten Niederlagen, z, seine« vortheile aus. So kann « sich Glück wünsch«, daß « da» Parlament nicht ansgelüst hat. Stände England jetzt am Vorabend allgemein« Wahl« »d« inmitten b«. selb«, dann würde das unglückliche Ereiguiß in K abnl de« Cabtnet wahrscheinlich then« z» steh« I kommen. Gleichviel ob mit Recht oder Unrecht, !wkd es von der Opposition nnd da« Organen
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