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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187909224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-22
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1879
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ikooowl, 8«r 106 - » 1O1.S0? ilt: 6 . w.6 p.' 7?§ L.c.p ^7» ImOxis lvl/N? r Siüeft p».-^.170ii kr.-LMl kr.^lü«? kr . L I«S ßßAsfttz ft»»«'/. Uh«. Utömsto o»h GiPeöNt»» Iehnootggoss» tt. >0,ichchi»he» he» Nedoc»««. SovNtttag« ti»—12 Uhr. RachmittagS 4—« Uhr. »»?»», naa^d» m«»« »»chl ^ »N^W»«ltoo mchr der für hi« nächst- Nummer bestimmten an Wochentagen bis Nachmittags, an Sonn- zen früh bi» V.ÜUYr. » N» Mate, ftzr L»^ L-och«: VttS Klemm, UuivrrMtsstr. 22. -MÜS L-fche^Ka^ariuwstr. 18,p. Lipstgcr.TaKtblaN Anzeiger. OlW für Politik, Localgrschichte, HasdclS- md GkschLftSdnkchr. «ttz-«»sl,ge 16.20». LS«nm»e»t»rrtt« vstrtrkj. SV,BN^ »kl. Brmarrioh« b VN., durch hie Post bezogen K AN. Jede emzelu« Nummer 2b PI- Belegexemplar 10 Pf. Gedtthreu für Extrabeilage» «tzne Postde'vrdcruug S» AL «st Postdesörderuug 48 ^ rasteate Laefp Pesttzeist 20 Pf. Orbhere Schrnlen laut Prnboerzeichmß —Tabellarischer «atz nach b öherem Lar LeUiwie» a»cr »na LebatttomßrlO die SpaltzeUe 40 Pf. Inserate stub st«» au d. Trxedstto» zu seuden. — Rabatt wirb mcht segcde» Zahlung peaoamaeeaoü» ober durch Postvorschaß. 265. Montag den 22. September 1879. 73. JghMNH Bekanntmachung Lte tt» Freitag, te» Ist. tiefe» Monat» «tent» etngesangene« vewertnuge» um Eintritt»- karte« »n te« a« 1. vetoter t. I 1« Nene« Theater atzutzalteate» «tentfe« konnten sämnttttch Eerßckstchttgnna finde«. Dte tetrestenten Eintrittskarten find von tzente — Montag — an t« de» «tnnte« von t-ir «nt S—6 iltzr t« Lonserenzztmwer »es «attztzavse» «kr. 16 tu Empfang ,« nehme«. Wegen NnSgate der fett Eonuatent te« S«. diese» uochgefuchte« Eintrittskarten und der fernerwett erfolgende», tet unserer «uuttatnr zu trwirkeateu «»«eldnnge» werte« wir dem- nächst «nterweite vrkanntmachun« erlassen Leipzig. Pen TS Teptemter 187S. Der Roth per Etatt Leipzig vr. «eorgi. Au genauer Nachachtung bringen wir hierdurch die Vorschriften: daß jeder ankommend« Fremde, welcher hier übernachtet, am Tage seiner Ankunft und, wenn dies« erst in den Abendstunden erfolgt, am andern Tag« vormittag- von seinem Wmhe bei unserem Fremden-Vureau anzumelden ist, diejenigen Fremden aber, welch« länger al» drei Taze hier stch aushatten, Anmeldeschein »u lösen haben, in Erinnerung und bemerken, daß vernachläsfiaungrn derselben mit einer Geldbuße von !k Mark oder verhältnißmäßiger Haftstrafe geahndet werden würden. L-ipzig, den 8l. September 1879. Das Poltzetamt Per Etapt Let^tg. vr. Rüder. Daegner, S Gewölbevermiethmig. DaS »ettber in den Messen zu einem Letergeschist und außer den Messen zu einem Bl»«en»erkenE benutzte «ewölte nebst Echrettstnte sammt Zubehör in dem UntoersitätSgrunPstücke, «Uterstratze 6/7 soll vom 1. April 1880 an auf weitere sechs Ighre im Wege der Litation vermiethet werden. Reflektanten werden ersucht, sich hierzu Donnerstag. Pe« Sä Eeptemter P. I, vormittag» 11 «hr im Untverfilä'S Rentamt« (Paulinum) «inzufi iden und ihre Gebote abzugeoen. Die Miethbedingungen liegen daselbst zur Einsicht auS, auch bleibt dem Rentamt« die Auswahl unter den Licitanten und die Entschließung in der Sach« Vorbehalten. Leidig, am 6. September 1879. UaioerfitätS-Neutamt. Graf. Die Inhaber der al» verloren, vernichtet oder sonst alS abhanden gekommen angezeiaten Pfandscheine Ut. l.. Nr. 17»»S, LLltl, 8642Z, S7083, L7084, S718L, 41ISS, 4177k, 48873, 48874, k?970, 6I89I. 83174, 800S3, 8LL81, 87800, 91488. l.it dl. Nr. 886«, 3K68 , 3841, 3848, 590», 8877, 10K08, 11010, 18870, 18K48, 18690, 13810 148K3, 80896,81787,23161, werden hierdurch aufgefordert, sich damit unverzüglich und längsten» bi- zum Ablauf von 30 Tagen nach der auf jedem der Scheine bemerkten Lerfallzeit bei Unterzeichneter An statt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen oder dieselben gegen Belohnung zurückzugeben, widrigen falls der LeibhauS-Ordnung gemäß den Anzeigern die Pfänder auSgeliefert und die Inhaber der Scheine ihrer etwaigen Ansprüche daran» Verl ästig gehen werden. Leipzig, den 80. September 1879. Dte Verwaltung pe» Leihhauses und per Epareasse. P-lilische Uebersicht. Leipzig, 81. September. Der Traum einer französisch-russischen Allianz, der an der Newa «ne so lebhafte anltdentfche Bewegung hervorgerufen »nd mit daz» beigetragen hat, bei dem LuStrag der sogen. Kanzlersehde die officiöse Presse von Berlin «ad Petersburg in einer maßloS leideufchaft- kcheu Weise in den Harnisch zu bringen, erführt «Ne schneidende Kritik in einer inspirirtev Kund- gÄung aul Paris, die auf die k. k. österreichisch« ungarisch« Botschaft daselbst zurück zusühren fest: Erste. ES ist wiederum die NN Ministerium de» LuSwSrtigen in Wien redigirte und wiederholt zu ähnlichen Mittheiluagen au-ersehene hoch« ossiciöse „Polit. Corresp", welche diesen Pariser Brief veröffentlicht. Die Adresse desselben ist, darüber kann kein Zweifel bestehen, an dir slavo- Philen uud chauvinistischen Kreis« voaSt. Peterr- bnrg gerichtet Unter Bezugnahme ans die Ln« Wesenheit deS deutschen Reichskanzler- in Wien erscheint die Wiedergabe der Correspoudenz doppelt geboten. Dieselbe hat den folgend« Wortlaut: «Die Unterredung deS Fürsten Gortschakoff nnt einem Redacteur des „So teil" bildet noch immer den Gegenstand der Erölterung in den höheren Kreisen der h efigen Gesellschaft. D»e neue Politik, ,« welche man Frankreich einlenken sehm möchte, ,st von den Ideen Waddington'S ziemlich weit entfernt, welcher die Veröffentlichung der erwähnten LonversatioN denn auch mit Mißfallen gesehen hat. Li« Eröffnungen und geschickten Mittheuungen deS msfischen Kanzlers hätten vielleicht bei dem vor« aänger Waddington'S ein aufmerksames Ohr aFun« den, und man versichert, daß derselbe dreier Anqe- legenheit mit dem größten Interesse und einer gewissen Befriedigung gefolgt ist und noch folgt. Roer der Chef de» gegenwärtigen CabinetS, wiewohl er viel darauf hält, die gewöhnlichen Beziehungen zu Ruß land auf daS Veste zu gestalten, dreht fernen Mantel nicht gerade nach dem Winde, der von Et. Peters burg wcht. An den Ufern der Newa find di« wich tigsten Fragen diejenigen, welch« die orientalischen Ungeletzenherten berühren. Im Oriente nun stehen die Interessen Frankreich» eher im Gegensätze zu denjenigen Rußland» und im Einklänge mit den Interessen England» und Oesterreich», welche drr Erhaltung der Türkei im europäifchen Gleich gewichte wollen. Darum will Waddington Möglichst im Einverständnisse mit Lord Sali»« burtz über diese Frag« bleiben: darum bringt die österreichisch -englische Entente, von welcher Graf Xarolhi in London gesprochen, «ine gewisse, nahezu ähnliche Entente zwischen Pari» und Wien mit sich. Roch mehr — man weiß, daß Alle», wa» Oesterreich im Oriente thut. unmittelbar nach dem Vertrag». ,«bluffe von San Stefano zwischen de« Grasen Andrassy und de« Fürsten vtSmarck vereinbart wurde. Zu gleicher Leit unterhält Frankreich gute Beziehungen zu Deutschland., Wenn Waddington die Die» au land ein Element gea tun« de» PauslavilmuS wird abgeben können. Die Griechen ihrerseits könne» nicht umhin, sich even« tnell mit Oesterreich inS Einvernehmen zu setzen. In- de« der Minister weiter dt« Israeliten in Rumä nien unterstützt scheint er di« Sympathien Rumä- nie»- für Frankeich zu verletze«. Allein sobald die Indenfrag« und di« griechisch« Fra* geordnet sein werde», wird er sich Frankreich» alS Sh «5*dw traditionell« Moll« utzmacht der Türkei und Rumst» lich«, berechtigt« und not-wendig« vorfichtömaß- nahmen gegen jene «hrgeisige» Leidenschaften, welche «veilen einzelne Parteien in Rußland zu wett anderseits wahr, daß die französischen i«n im Occident denen eines allzu mächtigen und präponderireadenDeutschlands »uwiberlausen können und in dieser Hinficht könnt« eS einen ge« «tz.-«, E»-, z,- sm geben. iartschakoff hat denn auch teressen in Baden diesen" Gesichtspunkt mit besonderer , schicklichkett entwickelt. Mit seiner so bündig und so bo- stimmt abgegebenen Erklärung, daß er ein mächtige- Frankreich in Europa wolle, hat er die empftndlichsteEaite der Franzosen, den nationalen Stolz, sehr lebhaft ange« schlaaen. Nicht» desto weniger ist e» unbestreitbar, daß die Revanche-Gedanken stch immer mehr in Frank reich beschwichtigen. Man wird weder Elsaß noch Lothringen vergessen, aber kein ernster Mann denkt daran, deswegen in den Krieg zu ziehen. Ob schon die Regierung für die sympathischen Worte de» russischen Kanzler» dankbar ist, besorgte sie, daß dieselben in Berlin etwaige Empfindlichkeiten er wecken könnten, und glaubte, bei Oelegenheü neuer liche Versicherungen der guten Beziehungen geben zu sollen. Eine Annäherung »wische« den latei« Nischen und slavischen Raren muß demnach dermalen — zum Mindesten von Seite Frankreich» — alS ein Drau« angesehen werden." Diese Sprache ist überaus deutlich und bedenket herlich etwa» mehr, als die Anwendung de» chmsseS vom „kalten Wasserstrahl." Ein gestern uach Schluß der Redaktion einge- gangeveS Telegramm hat nufere Leser von einer hochbedentsamen Kundgebung de- früheren preußi schen CultuS minister» vr. Aerlk in Kenutniß gesetzt. Die Zeitschrift „Deutsche Revue" nämlich enthüll in ihre« Oktober Heft einen Brief de- Herrn Minister-, weither sich in demselben über feine ge genwärtige Ansicht von der politischen Lage, soweit vieselbe d«S biSh« von ihm verwaltete Gebiet be trifft, ansspricht. Der Briet, welcher die Antwort ans eine Emlatmmz der Redaction de- genannten Blatte- an den Herrn Minister zur Mitarbeiter schaft enthält, « tu so hohe« Grade interessant, daß er hier vollständig «itgetheill zu werden ver- di«t; er lautet: Berlin, 8. September 187». Hochverehrter Herr! Gestatten Sie mir, Ihnen zunächst für Ihre freundlich« Zuschrift vom 18. Juli d. I. meinen besten Dank zu sagen. Ihr gefällige- Schreiben vom »estrigen Tage und die mir darin in Nurficht gestellten Zusendungen haben meine DankeSpflicht erhöht. Ich wünschte darum sehr, daß ich insofern meinen Dank mit der Thal abstatten könnte, alS ich auf Ihre Anregung, lite rarisch thätig zu sein, einzugehen vermochte. Ln stch ist mir der Gedanke gewiß sympathisch und ich werde sehr erfreut sein, wenn mir einmal Ihre Revue, die ich, seit sie besteht, möglichst vollständig aelesen habe, Gelegenheit zur Aussprache gewährt. Allein di« Zeit dazu ist wohl noch nicht nah«. Ich würde gegenwärtig nicht in der Lage sein, die Thatsachen über manche interessante Punkte klar zu legen, noch bei rrflectirender Erörterung mehr zu geben oder einen anderen Ton anzuschlagrn, alS eS leder Einsichtige in der heutigen KampfeSzeit kann. Damit aber ist -licht- gedient. Ohnehin wird mir ein derartige- Neußern nicht erspart bleiben, wenn ich — wie ich ja bisher m hoffen Ursache habe — wiederum ein« Platz im Lbgeordnetenhause bei der bevorstehenden Neuwahl erhalte. ES wirb viele- ven dem Ausfälle dieser Wahl abhängen, ja ohne ihr Ergebnis zu kennen, werden stch einigermaßen sichere Schlüsse ül über den weiteren G»»a »mserer öffentlichen Dinge nicht ziehen lassen. Sorg« über den Ausfall der Wahlen Ich kann «eine nicht unterdrücken «nd fass« die Sachlage in dieser schwerer ans. «IS Mancher, der im Nllae- metnen Reaktion kommen steht. Dagegen h:»e ich di« generelle Fnrcht nicht. Fürst VtSmarck geht sicher nicht, um den vulgären Ausdruck zu ge brauchen. nach Canossa, wenn er «S vermeiden kann, und er vermag ja viel zu vermeiden. Auf verschie denen Gebieten würde eS einer Meng« GesetzrSLnde- rnngm dedürfen «G dem» «ehötte» vor Alle« da- stimmte und möglich, Ziele: aus wichtigen Gebieten haben sie, wie r» scheint, dt« Gegner noch nicht gesunden. Wirklich« Sorge trage ich aber wegen de-UnterrichtSwesenS. Darum kämpfen die wichtigsten Faktoren der Gegner am leidenschaft lichsten und in gleichem Geiste. Hier steht ihnen kein Gesetz i« Seq« und kann ihnen bei drr Ratur de- Gegenstand«- keine- im Weg« fteben. Heber den Geist, in welchem da- Nnt irichtSwesen geleitet wird, entscheidet stet- dir Vermattung. ES wird sicher nitht auSbleibea, daß di« gegenwärtig« Verwaltung den an sie ge richteten Anforderungen in ganz anderer Weise entgegenkommt, wieichDaSfür statt haft hielt. Wird sie nicht aber auch dem sich vorbereitenden Anstürme Einräumungen machen müssen, die sie bei freiem Willen nicht geben würde? Da» wird zu gutem Theile wiederum vom AuSgange der Wahlen abhängen. ES ist mir darum erfreulich, daß in den weitesten Kreisen sich «in Erkennen oder doch Em pfinden dafür bildet, wo di« ernsteste Bertheidigung geboten erscheint. Die mir au» Anlaß meine» Rücktritt» gewerdenen Kundgebungen, so zahlreich, daß an eine Beantwor tung derselben nicht gedacht werden kann, enthalten lr den Beweis, mehr fast noch al» di« Presse. Daraus erwächst «ine Hoffnung. Eme andere ge währt mir der Umstand, daß Manche- doch schon zu tief Wurzel gefaßt hat, um wie mit einem Schwamme weggewischt werden zu kSmreu. Ich bin endlich über- i stch die manche» nrg Gewordenen eine aün- fti-ere wird und darum die Angriffe auf dasselbe enden werden. Sie sehen, ich gehöre nicht zu den Pessimisten. Aber freilich, di« pesstmistischen Auffassungen muffen Wahr heit werden, wenn von Denen, welche zum Handeln berufen find, die Hände in den Schooß gelegt werden. Möge DaS nicht so sein! In vorzüglicher Hochachtung Ahr ergebener Falk. Auch eine zweite Kundaebnvg diese- der „Neneu Aera" zum Opfer gebrachten ebenso genialen wie charakterfesten Staatsmannes verdient hier erwähnt zu «erden. DaS Curatorium der Ber liner Diesterweg-Etiftnng hat am 18. Sep tember e. Sr. Excellenz eine Adresse überreicht, vr. Falk empfing die Deputation in gewohnter wohlwollender Weise. Nachdem die Adresse ver lesen worden war, erwiderte Derselbe in längerer, auf den Inhalt eingehender Rede, »nd die De putation gewann a«S seinen herzlichen Worten die Ueberzeugurig, daß die Adresse ihn wohlthuend berührt habe. Begreiflicherweise fei e- ihm schwer geworden, von einem Amte scheiden, dessen Aufgaben er sich mit voller Seele hiuge- geben Darum empfinde er zunSchst Perfön. lich aufrichtigen Dank, wie für die zahlreichen ähnlichen ihm zu Lheil gewordenen Kundgebungen, so auch für die eben vernommene. „Aber auch um der Sache willen danke er, da gegen die UuterrichtSverwaltnng gegenwärtig stär ker denn je ein Ansturm seiten- der ex tremen Parteien versncht werde." Der Herr Minister ließ sich die emzelueu Mitglieder der Depntation vorstellen »nd entließ dieselbe, nachdem er auch auf Erkundigungen mehr persön licher Ratur freuudlichst eingegangen war. Ob der Reichskanzler ASrsi BiSmarS sich auf dem Wege nach „Canossa" befindet, weiß Niemand; nicht einmal vr. Falk, wie an- de« vorstehend zu« Abdrnck gebrachten Brief« erkennt- lich ist. WaS aber ist in Gastein vorgegaugen- Zweifellos Hab« die Unterhandlungen mit dem päpstlichen RunttnS Jacobini den Reichskanzler in Sastein ansaehalteu. Man sagt, diese Unters lnngen seim btS z» eine« gewissen Abs," fördert worden, sie seien indessen kaum geeignet, hochgespannten Erwartungen der Ullramontaneu zu genügen Wie gesagt, „«an sagt." Wie weit DieS richtig wird über Grux ein so tiefeS ans keiner Seite böaunt sei» kann, vielleicht darf als ein charakteristische- Zeichen für die Situation angeführt werden, dag in iuteresfirten Kreise« hier und da erwartet wird, eS sollten noch vor den bevorstehenden Wahlen in Preußen die Abmachungen zwischen der deutschen Regierung «nd der römischen Curie beöunnt werden. Daß sehr lebhaft verhandelt wird, darüber lassen die Osficivfen keinen Zweifel. Die „Rordd Allgem Zeitnog" schreibt: Die zufälliae gleichzeitige Anwesenheit d«S Bot schafter» Fürsten Hohenlohe in Gastetn mit de« NuntiuS Jacobini giebt denselben Eorrelvondenten, welche btSher jeden Fortgang der Verhand lungen mit Rom leugneten, Anlaß zu der Ver sicherung. die verhandln, gen seien inzwlschen durch Vermittelung Hohenlohe « geführt worden. ES ist daran wieder kein wahre» Wort: die Verhand lungen, welche jetzt zu der persönlichen Begegnung de» Nüntiu» mit dem Reichs kanzler geführt, haben seit mehreren Wochen in Wien stattgefunden." ^esierreich-U«tz«rn ist in der glückliche« Lage, fernen Emfluß in der Türkei täglich auf Kosten Rußland» wachse« zu sehen. Ein Vasall nach dem andern meldet sich tu der Hofburg zu Wien. Nach der „Polit. Corresp." wäre dem nächst der Besuch de» Fürsten Mi lau von Ser bien daselbst zu erwarten. Man schreibt nämlich dieser Correspoudenz au» Belgrad Folgende»: Nicolau» von Montenegro al» Gast Sr. Majestät de» Kaiser» Franz Josef sowohl während seiner Anwesenheit im Lager von Bruck, al» in der gast» freundlichen R-stdenzstadt Wien zu Theil geworden ist, hat in hiesigen Regierung»kreisen die Frage auf» Tapet gebracht, ob nicht dem Fürsten Milan nach seiner bevorstehenden Rückkehr au» Risch eine gleiche Exkursion nach Wien zu empfehlen sei. Wie nun verlautet, beabsichtigt dre Regierung, bei dem Fürsten zu beantragen, daß derselbe i» Juteresse seiner Dvnastie und de- tztaatn» noch tn diesem H-rbste nach Wien reise, um dem Monarchen von Oesterreich-Ungarn für seine Unter stützung bet der Regelung der neuen Grenzen Ser bien» persSnlich seinen Dank au»,»sprechen und durch seine Anwesenheit in Wien die freundschaft lichen Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien zu befestigen. Ministerpräsident RisticS soll den betreffenden Gedanken angeregt haben, um so mehr, al» di« letzten KriegSjahr« Serbien zu einer Schwenkung in seiner auswärtigen Politik veranlaßt haben, die, wie bekannt, auf daS stief mütterliche veihalten Rußland» gegen Serbien nach dem Frieden von San Stefano »urückzuführen ist." CommuniSmuS, Radikalismus und zünftige» Demagozenthum sind schwer zu begrenzende Krebsschäden der Gesellschaft. In Araukreiech arbeiten di« Beschützer der Communarderte mit Regierung weiß, daß sie von dieser Sette so wenig Gnade zu erwarten hat, wie von der der Jesuiten Auch dte Maimintster rühren sich wieder, voran der Schlankopf DecazeS, der sich, wie Graf Benst, immer noch nicht an seine Unbedentendheti «nd an da» allgemeine Mißtrauen gewöhnen kann, da- gegen Alle», wa» er berührt, in Europa besteht fall» die Lo«m»uardS eine» Aufstand wagen sollten, sowie über die Gründe für die Ansicht, daß die DecazeS, Broglie, Fourt»« «. s. w. diese Even tualität begünstigten, um «ater de« Schatze der Generäle, welche den Aufstand Niederschlagen, wieder obenanf zu kvmmeu. Au Pariser Neuigkeiten meldet die „R.-Z." vom Freitag a»S der Haupt stadt der Republik: Len^General Lecotnte und seinen Officierrn tn Toulouse bet der Vorstellung S aiebt zwei Dinge, für welche ich an»uq«hören die Ehr, Hab«, mit Geld nicht geizt, der öffentlich« Unterricht und dte Arme«. Und deshalb, mein« Herren, werden Gt» stch zweifellos nicht weigern, «tt mir zu rufen: „ES Ich« Frankreich!' Senngleich diese Phrase »örtlich in einer Depesche der „Ngenc, Havaö" staurin, wird doch vielfach angenommen, daß der Minister sich in Wi'küchkeit ander» auSgevrückt und daß der Telegraph sein, Worte in dieser burlesken Weise entstellt lat. Graf Mten, O>rst der Garde du EorpS, Oberst van vülow. erster Milttairattachö und andere Lavallerio-Vsficiere, welch« den unter dem Lom- maudo de» General» MarqiriS Eallifet statt ge-
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