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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187909248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-24
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1879
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Er1che1»t Ugltch früh 6'/, Uhr. «edmfte, «e» «v»m» gphmmiSgass« S2 >a ftedartt»«: 10—» Uhr. Nacknmttug» 4» 6 Uhr. ,r der für dir nächst- Nmmner deMmmien a» »ochentagen dis ü lthr Nachmtttaa», au Sonn- mch-esttage» früh bis '/.S Uhr. ru deu Fltt-ttu M Suk Lmuchuu: vtt» Klemm. ÜuiverMtS-r. Li. Mipzigtr „Tagclilalk Anzeiger. Orgau für Politik, Lvlalzrschichtt, Haidklr- md Stschjstrverkthr. 287. Mittwoch den 24. September 1879. «lk q,ftie 16,'MO. Ak»«»nuntt»»rrt» viertelt- 4AMr^ incl. Brruacrloba b Mt. durch dir Pest dr-oge» » ML Jede rmzelur Nummer LL Ps- Bel^exrmplar 10 Pf. Gebühren für Lxrradetiagen »hnr Postdcidrdrrung Zd Btt. mit Popdestrderuug 4« Mt. Z,le«tt Lgefp Petttzril« ro Pf. «rdperr Fchri'ttu laM unserem prn--verzr>chnih. —Tudeltan>r:c Satz nach höherem Tarif »rrkum, »ater in» »rdaNü»o»ri<1> dir Spaltkeile 40 Pf. Jnjerate stad stets au d. Erpeitti»» zu fenden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pr»«umuor»ock> oder durch Postvorschuß. 73. IchrgML Bekanntmachung. Durch dt« tn AuSstcht genommen« Errichtung zweier Hülf»s«nate beim Reichsgericht und die dadurch dedingt« Ueberstedrlung einer weiteren Anzahl von Mitgliedern de» Reichsgericht» wncd die vefchaffna« »Och eiNtier Wohnnnge» »ßthtg. Wir wiederholen daher hiermit die an alle Besitzer und Administratoren hiesiger Grundstücke schon rüder gerichtete Bitte, dt« in ihren Grundstücken zum 1. October d. I. miethfrei werdenden Wohnungen, welche für Mitglieder »es «eichSgeri-t» geeignet sein würde», mit Angabe der Lage und deS MiethpreiseS und wenn möglich unter Einreichung einer Bauzeichnung unS thunlichst bald anzuzeigen. wir bitten, derartige «»Meldungen in »er AattzSnunttatur. Rathhau», 1. Etage, niederzulegen. rtzentzasgstft »der g«ch »te Vermiettzuu, angemeldeter »»hnaagea zur »azeige zu dringe». Leipzig. den 1k. September 1878. Der WohnuugSauSschutz für »te Mitglieder de» Aet-agerichtS i. v.: vr Georg», Oberbürgermeister. Bekanntmachung. Die auf dem hiesigen stsealifchrn HvlzoerkausSplntze auf dem Kohlenbahnhofe de» Bayerischen Bahnhof«» aufgestellten vrennhötter werden von heute ab zu den herabgesetzten Preisen von 11 Mark für den Kubikmeter welche Scheite und S . . . - « «ollen (Klöppel) »erkauft. Zur Abfuhr« de» Holze» kann .HolzhofSgeschirre" benutz werden und wird in solchem Falle da» zeither schon gültig gewesene Fuhrlohn von 48 für den Cubikmeter Hol» berechnet. Bestellungen werden angenommen nicht nur auf dem vorgedachten Holzverkau'Splatz« selbst, sondern auch in dem ehemaligen Holzverwalterei-Gebäude am Flotzplaize «r. IS parterre rechi» und m der Expedition der Unterzeichneten »Snigl. vggderwaltrrrt, im östlichen Flügel de» Schlosse» Pl-ißenburg. Leip» g, am 29. September 1879. »Olltgltche vauverwOlterti. Städtische Gewerbeschule zu Leipzig. Die Studien de» Winterhalbjahr» beginnen Mittwoch, den 1. Detober e., der ragedenrsn» ftüh 8 Uhr, und der «dendcursn» um 7 Uhr. Anmeldungen zur Aufnahme in die Gewerbeschule nach Maßgabe de» F. 7 der Schulordnung werden vom Unterzeichneten i« Schulgebäude, Grimmaischer Steinweg Nr. 17/18, in der Zeit von 11—12 ' vormittag» entgegen genommen. Leipzig, am 22. September 1879. Der Dtreetor der ftidttsche» »ewerdefchnle. Nieper, Prof. Bekanntmachung Die fett Sonvaße»», de, SV. ds»., dt» Dienstag, den SZ dsS. Mittags «achaesnchte» Eintritts karten znm «tzeadfeft g« 1. Dekoder d. g. kSnarn tze»te. Mittwoch, von früh »—IS. «ach- mittag S-6 Utzr t« »attzhanse. Lonferenzzimmer «r. 16, obgenomme« werden. Leipzig. den S4. Septemder 187». Der «ath der «tgdt Seidztg. vr. »eorgi. Bekanntmachung. Dre zum Umbau der Brücke über den Elftermühlgraben in der Westftraße erforderlichen Eftencou« truciron». und Schlosserarbetten sollen an einen Unternehmer in Accord vergeben werden. Dte Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen bei unserer Tnfbau-Berwaltung im Rathbatt», Zimmer Nr. 18 au» und können daselbst eingeseben resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift „Etseneonftrnettous- und Schlofferarbeiteo zum Umdan der «eftbrückr' »ersehen ebendaselbst und »war dts zu« 2 Dctobrr l. Z Nachmittags L Uhr einzureichen. «eipzig. den LS. September 1679. Der Math der Stadt Beid-i». vr. Georgi. Richter Entgegennahme von Wünschen in Betreff deS statistischen WaarenverzeichniffeS. Da» Gesetz, betreffend die Statistik de» Waarenverkehr» de» deutschen Zollgebiets mit dem AuSIande. vom 20. Juli d. I., welche» mit dem 1. Januar k. I. in Kraft treten soll, ordnet für Maaren, welche die Grenzen de» deutschen Zollgebiet» überschreiten, die Ausstellung von Anmeldescheinen an. In dem An meldescheine muß die Gattung jeder Waare nach deren besonderer Benennung und Beschaffenheit, dir Menge nach dem Gewichte angegeben werden. Bei der Einfuhr tritt an Stelle der Anmeldescheine in der Regel die Zoll- oder Steuerdeklaration, nur ist noch die Herkunst und die Bestimmung der Maaren anzu- geben. Da» Nähere über die Llasfistcation urd Maßstäbe wird durch ein amtlich bekannt zu machende- statistische» Waarenverzeichr.iß bestimmt. «S tft einleuchtend, »atz eine zweckentsprechende «tartchtnng dieses «aarenoerzetchntsirs für alle Handeltreidevden und Zuduftriellea, welche mit dem Aus lände zn derkrhren tzadeu, von groftrr Wichtigkeit tft. Der im Kaiserlichen Statistischen Amte bearbeitete Entwurf eine» wichen liegt nebst der beqiettenden Dtnkfchr.ft aus unsere« vurcgu, Neumarkt 19, I, zur Einsichtnahme au-, und «S ergeht hierdurch an alle Betheiligten die Einladung, von demselben Kenntniß zu nehmen und etwaige Wünsche und Bedenken bis zum 27. d. M. schrittiich bei unserem Bureau einzurrtchen. Leipzig, den 23. September 1879. Dt, Handelet»»»«*. vr. WachSmulh, Bors. vr. Geniel, Secr. Fürst Lismarck iu Wirn. Die „Rene Freie Presse" schildert die An- knvft de» deutschen Reichskanzler» in Wien in einem Berichte vom Sonntag, den 21. d. Mt»., »i« folgt: „Heute Abend gegen 10 Uhr ist der deutsche Reichs kanzler mit dem gewöhnlichen Eouiierzuge der West- bahn in Wien angekommen. ES gab kemen officiellen, festlichen Empfang; aber die Begrüßung, welche dem Fürsten BiSmarck bei seinem diesmaligen Besuche in unserer Hauptstadt zu Theil ward, trug da- Gepräge vollster Herrlichkeit. Trotz dec späten AnkunftSstunde de» Reichskanzlers, weiche allen Schaulustigen, di« de» berühmten ManneS bei seinem Wiedererscheinen tn Wien sofort ansichtig werden wollten, die Hoff nung benehmen mußte. Gestalt und Züge deS eisernen Kanzler» deutlich studiren zu können, batte sich doch lange vor Ankunft de» Zuge» eine große Menschen menge vor dem Westbahngebäude versammelt. Daß unter dieser Menge dt« Norddeutschen in großer Zahl vertreten waren, versteht sich wohl von selbst. E» versuchten gar Biele, vom Freien au» den Zu tritt auf den nur für wenige auSerwählte Menschen kinder zugänglichen, sonst streng abgeschlossenen Perron zu erlangen. Ln gutgemeinten Einfällen fehlt« e» da nicht, um sich durch rin plausible» Ma növer den Eintritt zu verschaffen. Punct 9 Uhr KO Minuten fuhr der von der Loko motive „Berona" geführte Eilzug in den Bahnhof rin. ES war schon vorher bekannt geworden, daß der Fürst und se»ne Familie nn vierten Waggon de» Zuge», einem Salonwagen, sich befinden würden. Graf Andrassy und Prinz Reuß schritten zur Be grüßung der Ankommenden auf diesen hell erleuch teten Salonwagen zu, dessen Insassen sich bereit» er hoben hatten. Zuerst wurde die Hobe Gestalt te» Fürsten sichtbar, der auch zurrst den Perron betrat. Fürst BtSmarck setzte mit einiger Anstrengung den Fuß auf da» Trittbret, um den Wagen zu verlassen. Die linke Hand fest an da» Geländer de» Waggon» vnffend, in der Rechten einen starken Rohrstock hakend, stieg der Fürst langsam und schwer auf den Perron. Da» war nicht der eisern« Kanzler, sondern rin behäbiger, für seine Ruhe und Sicherheit wohlbedachter alter Herr, welcher den Boden Wien» betrat. Im nächsten Augenblick« aber waren diese Zeichen der Abspannung verschwunden, der Fürst richtete sich wieder hoch auf und blickte mit Hellen, freundlichen Augen um sich. Graf Andrassy war inerst an ihn berangetreten und reichte ihm die Hand, di« der Fürst kräftig schüttelte: hierauf trat Prinz Rrnß heran, dem der Fürst gleichfalls mit herzlicher Mie« di« Hand reichte. Kaum war der mit einem nklen Ealabreserhut bedeckte Kopf d«I >tbar geworden, al» auf dem Perron ochrus« ertönten. Fürst BiSmarck entblößte da» Haupt und schwenkte ol» Zeichen de» Danke» den Ealadreser mehrere Male gegen da» Publicum, unter welche» sich jpßt auch die «-steigenden Passagiere de» Eilzuge» gemßcht hatten, von Austen drängten fortwährend neu« Menschen- »asse« heran, welch« mit Hochrufen und Hüte- schwenken den Reichskanzler, der im einfachsten Herbst- aapige war. begrüßten. Graf Andrassy sagte mit einer Handbewegung gegen da» Vnblicmn zu dem Fürsten: „Sehen Sie, wie man sich freut!" Fürst BEmarck erwidert« mtt einem diplomatischen Lächeln mll Verbindlichkeit. Der Fürst wechselte dann mit rmzelmn Mitgliedern de» deutschen votschaftlper- sonal» und mtt Hauptmann Steininger von der kaiserlichen Mtlitairkanziei einige freundliche Worte. Mittlerweile hatten auch Fü stin BiSmarck, welche von dem herzlichen Empfange sehr angenehm berührt schien, sowie Graf Wilhelm BiSmarck den Salon wagen verlassen. AIS letzter Passagier sprang eine vrächttge, große, schwarze Dogge, wahrscheinlich der berühmt« „ReichShund", heran», der sich immer dicht beim Fürsten hielt. Die Fürstin trug eine graue Reisejacke, einen mit lichten Blumen gezierten Hut und hatte ein Rosenbouquet in der Hand. In ihrer Begleitung befanden sich die dem Hause BiSmarck befreundeten Damen Fürstin OdeScalchi und Gräfin Alten. Fürst Rruß geleite» unter vorantritt zweier tzofdiener die Fürstin BiSmarck zum AuSgange, wäh rend der Reichskanzler, auf seinen starken Rohrstock gestützt, an der Sette de» Grafen Andrassy dem Portale an der Stirnseite de» Bahnhöfe» zuschritt. Bei diesem Ganae konnte man nochmal» den Reichskanzler in voller Ruhe betrachten. Er steht er heblich gealtert seit seinem letzten Wiener Aufent halte au»: die Haltung ist weniger stramm al» früher, der vollkommen ergraute Schnurrbart verrätb deut lich die Spur de» auch die Unsterblichen erfassenden Alter». Dazu der bescheidene dunkle Eivilanzug, welcher den wohlwollend und freundlich um sich bl ckenden Fürsten, den man meist in kriegerischer Uniform zu sehen aewohnt iS, ungemein bürgerlich erscheinen luß. LI» er in» Freie trat, empfingen ihn neue Lochrufe der spalierbildenden Menge, welche in musterhafter Ordnung verharrte, so daß hier wie auf dem Perron, Dank den umsichtigen Vorkehrungen de» Eommissär» Wohl, nicht di« ge ringste Störung vorfiel. Graf Andrassy bot der Fürstin seine Equipage zur Fahrt in die Stadt an. Die Fürstin lehn« jedoch dankend ad und wie» auf die Aufmerksamkeit hin, die da» kaiserliche Hau» durch Absendung mehrerer Hofwagrn ihr und den Ihrigen zu Theil Hab« werden lassen. Sir bestieg einen offe nen Hofwagrn. in welchem noch Prinz Rruß Platz «ahm. Der deutsche Reichskanzler fuhr mtt dem Grafen Andrassy in einem geschlossenen Hofwagen. Im dritten Wagen folgte Graf Wilhelm BiSmarck mtt dem Hauplmann Freiherrn v. Steininger. Dir Zurufe der Menge verhallten erst, al» die Wagen die Mariahilfer Linie erreicht hatten. In der Stadt hatte sich schon vor 9 Uhr Abend» ein« größere Menschenmenge vor dem „Hotel Im- VSrial, dem Absteigequartier de» Fürsten, ange sammelt. Eine Abthettung Sicher heitSwache zu Fuß und zu Pferd hielt dte Spaliere aufrecht. Beim AuSsteigen an» de« Wagen wurde der deutsche Reichskanzler mit einem lauten „Hoch BiSmarck!" begrüßt. Hieraus ging der Fürst, vom Grasen An drassy begleitet, unter Vorantritt de» Hotelier» Herrn Frohner di, reich decornte und mtt Blumen ge schmückte Stiege zur linken Seite hinauf in die für ihn bereitgehaltenen Appartement» im Halbstrck de vote!»." Weitere Berichte an» Wien findet der Leser nuter den „Telegrammen" am Schlnge de» Blatte». politische »ledersicht. Leipzig, 93. September. Der NeichSorgawtS««» ist noch immer, Dank einer endlosen Reihe von Experimenten, ein ziemlich lockere» Gesüge von z»m Theil uuselbst- ständigen Remtern, deren Tomprtenzsphäre keineswegs scharf adzegrenzt ist. Lnch der Par- ticulariSmu» hat feinen Aalheil an dieser Un- sertigkeit. Bekanntlich besteht seit geraumer Zeit der Plan, mit der Zeit eine Bereinigung von Reichsämtern mir den preußischen Mi nisterien und umgekehrt von preußischen Ressort» mit Reichsorganen durchzufübren. So ist, und zwar mit allseitigrm Ernversiändniß, die Han- del»abtheilung d«S früheren preußischen Han delsministerium» unter den Präsidenten de» Reich»- kanzleramt» gestellt: so übernimmt da» preußische Ministerium für öffentliche Arbeiten die Leitung de- ReichSeisenbahnamt» Ein weiterer Schritt in dieser Richtung war zu einer Bereinigung de» ReichSjustizaml» mit dem preußischen Justiz ministerium, und zwar unter dem jetzigen Staats sekretär vr. Frtedbery al» Justizminister, in Anregung gekommen Wir betonen, daß der Ge danke nur angeregt war und die weitere Aus führung noch fern lag. Allein schon die bloße Anregung genügte, um lebhafte Bedenken bei den Mittelstaaten wachzurusen, so daß man schwer lich den Plan weiter verfolgen, ja vielleicht sogar die thatsächlich erfolgte Anregung in Abrede stellen wird. Die „Berpreußuna" de» Reiches wird eben noch immer als eine schwere Schädigung der Machtbefugnisse der Eirzelstaaten angesehen. Zur inneren Lage, unter Bezugnahme auf die Wahlen zum preußischen Landtage, wird un» au» Berlin vom Montag aeschrieben: „An dev Verhandlungen de» preußischen Staats- Ministerium», welch« der E,öffaung der jähr lichen LaudtagSsesfion vorauszugehen pflegen, hat sich der Ministerpräsident Fürst Bismarck in den letzten Jahren eigentlich nur dann helheiligt, wenn e» galt, eine Vorlage zu inhibtren, mit der er nicht recht einverstanden war. So ging es z. B vor zwei Jahren mit d«n Vorarbeiten de» Grafen Eulen- dnrg I für eine Wetterführung der Verwaltung»- resor«. Diesmal wirb indrß der Fürst an den »m nächsten Monat bevorstehenden Ministerialsitzungeu reaelmäßigen Antheil nehmen, und zwar, wie ver sichert wird, au» dem Grnude, wett er nachgerade da» einzige Mitglied de- Labinel» fei. welche» die Traditio» der früheren Prori» weiterstthren könne. Neben ihm wird es bald nur noch Komin«'» oovi geben. Ä kann positiv versichert »erden, di.ß der Ab gang de» Justizmmister» Leouhardt nur eine Krage der Zeit, nnd zwar einer sehr knrzen Zeit, ist. Fraglich ist es sogar, ob Herr Leouhardt noch bi» zur Einberufung de» neuen Landtag», die End« de» nächsten Monat» erfolgen soll, bleiben wird. Sein Wunsch sowohl, wie der anderer maßaeben- der Faktoren ging lediglich dahin, bei» Anfang», termln für die neue Organisation der Gerichte noch im Amte »» sein. — Dte „Rordd. Allg. Ztg." glanbt einen besonderen Trumps gegen den Abg vr. Lasker au<z»spielev, indem sie an» de» Berichte der Eisenbahn.Untersnchung-.Eommisfiou vom Jahre 1873, der bekanntlich stner als Mit glied angehvrte, einen Pasta» citirt, welcher den Ü bergang de» Eisenbahnwesen» an dev Staat befürwortet. Aber abgesehen davon, daß von de« Ibg La»ker Niemand je bezweifelt hat, er fei ein Anhänger de» StaatsbahnstzstemS, muß doch au-drücklich darauf hivgewiesen werden, daß gerade nach dem Zeugniß der Eommissio», da» „in Ueberernstimmuag mit den Gutachten aller Sachverständigen" abgegeben wurde, „der aus schließliche StaalSeisenbahnba» für die Gegenwart unausführbar erscheint" Ein fernerer wichtiger Punct ist wohl der, daß die Commission besonder- betoute, an dem Transport- und Befrachtung-- wesen müsse au» privciviellen Gründen die Spe kulation ihren Antheil vehalten. So viel bisher bekannt geworden, hat sich weder Fürst Bismarck noch Minister Maybach irgendwann »vd irgendwo zu dieser Ansicht bekannt." So weit der Herr Correspovdevt. Zu Delbrück und Falk wird sich noch em dritter hervorragender Staatsmann gesellen, um an den Kämpfen gegen die Bestrebungen der „Neuen Aera" theilzunrhmen. Gleich dem ehe maligen preußischen CultuSminister in der Schul srage soll auch der ehemalige Finanzmir.istrr ^anrphause» durchs,» nicht geneigt sein, mit seinen ketzerischen Ansichten über die Steuer politik de» Fürsten BiSmarck hinterm Berge zu halten. Er soll beabsichtigen, seinen Sitz im Herrenhause einzunehmrn und seiner Meinung durch offene» Auftreten den größten Nachdruck zü verleihen, wie e» denn auch nicht auSbleibeo kann, daß m dem Kampfe um den bevorstehenden Um schwung und die Einführung einer ausgesprochen aristokratisch-agrarischen Steuerpolitik gerade ferne Verwaltung am heftigsten wird angegriffen werden Nach seiner Rückkehr von den Gestaden de» NUS hat Herr Camphausen wiederholt sich empfind lichen Operationen hingebrn müssen, doch ist sein Gesundheitszustand jetzt besser al» seit langer Zeit und — wie au» Berlin berichtet wird — sei« Interesse an den öffentlichen Dingen ein sehr lebhafte» In der unseligen Angelegenheit de» Untergang » de» „«roßer Krrrfiirst", die nun schon über Jahr und Tag alle Kreise de» deutschen Volke» in sensationeller Spannung erhalten hat, wkd, so scheint «4, eine volle Klarlegung der dabei zu Tage getretenen Un sertigkeit unserer Marine nicht statthabeu. Auch Graf Mont» soll frei- gesvrochen werde«. So wird jetzt osficiö» ge meldet : „In Betreff de» letzten Kriegsgericht» über den Eapilain zur See Grafen Mont» sind in letzter Zeit vielfach Mittheilunaen verbreitet wor den, welch« dem wirklichen Sachbestand« nicht ent sprechen. So find dte vielfachen Gerüchte über die Schließung der Eowpartement», deren auch schon in unserer Zeitung Erwähnung arlhan wurde, durchaus falsch. Al» tbatsächliche» Material können wir hier anführen, daß der mehrfach in dieser An gelegenheit genannte Eolvrtten-Lapttain KrokistuS »eugeneidltch ausgesagt hat. daß Graf Mont» den Befehl, die wollgangSthüren zu schließen und stets aeschlossen zu holten, noch vor Abgang de» Ge> , sch wader» von Wilhelmshaven ertheilt hat. Ferner hat Lapitatn Krokisiu» vor Gericht a.H gesagt, daß chm der mit dem „Großen Kurfürst« n ' verunglückt« Lieutenant Fovquet di« stattgekabte
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