Dresdner Nachrichten : 03.12.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188112035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: S. 10 [i.e. S. 7]
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-12
- Tag1881-12-03
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- Dresdner Nachrichten : 03.12.1881
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Vdvsckv» 1881. ,„tt«sr«»7U»r » -rinchmte l». »«-«elitirlt» »« »8 . v«»r» «Ps,«.. »ur» «ie p»«ll 7L Pili« «IIMNI. 10 37000 »MN». . «1t, dir»tt>-kpak' 'inaksandin M^> «uskttplc m«»i sich dl, «etacitt» nicht vntiindlich. «nnonken fllr MI« netimc» «n; »l««nn»nt'n»»'urk»uk v.ch«.t«n. »«I« » »»«>««! — »X»«lf M.fi«! — L.u.« L «««».; — In».!!»»"».««! T. »an«, 7n «»rU»: — «««. «l»h in ««.idtdurk! — I V»nk ch To. ,n Hau«: -- Tt»Iu«r m Hamburg, Tageblatt für Politik, illnterhaltang, Geschäftsverkehr. Lörftii bericht, fremden liste. »pinsvriv- ß Wviknsolits/husvsi'Itsus üu hsksuu». hilligston Vrviso» h>edto!i8«<i ,tE 17, xoxvnUder <i« >u kel. Kc-Iilo^. Ilnitii rl n« «^1 : Ilstitt,!«'»!, Uttften. tioeki'U, «It»iu?Ii», ttuv« loi'lt«, Kul>« rinHiil«'!. tilufriki It«', l»«', kunltiit!,tnm«>n, ttc lnocke« I'lttUir«. < »< listu«'/. 1!r»»vnN< n, l'uni kenlUi ner, s-i« Ulrin«' in ^u-tNtrii' tt ,u Iulligon I*>nj«on. Ulu^tiirto 1'i.,i.Kv-i,.ftlll!«ttj«8o uiul firuika. ^U"Nnlilr«'U<ittU8''" ULiUi iiimzvr'rrlf I^Iminnn (tittittil I-t'N8t >Vinxoi), NNbinTKlr»-«« Xr. SI. 88. 7»Iv8»»r. »1» «ach». » ir»r a»^»ä»-»«< Gonnm,« bi«v>M«,»»»Ul,r. In Mkuliabimir anWoch,li'a»«n:«r: »Il.«Ur,a«e Nr, bdi-R«chu>,«>U^, — Di« einlvoltigr Pliii-U« »lchrr Id Pjgr. vitt«»!a»d> öS Phi«. Eine «vouinlic tür da» «qchl>- »tatge Itrlchrine« der Ligkcalt wird »tcht «czeveii, , «iiawälligc Ann^uc«»» kiiitrage vonmibkkanuiiii t >>wuruiiiieti,,» »ir nur «e,eu PiannmeranN»- Aalilnn«durch iinciuwitrii »»er PoiieinzahluNli Acht Lildcu kojir» Id M, Julciate für di: MoiNag» Aitiltmer »der nach einem gtlu»«e die Getitttiie uv P>. Iiiri6vr-iHLr6erovv»-HIa^LLin xt vva stt Vilsftrullvrstr. » U Wilscki uftm str. Z Xi. 43 " L»OS»t» Xr. 43 Ijj oiiipüahltclliiruiehluiltiges Kagor «^>«8nnI«n t»»N<I« r»I»«r ff! tüi lvnatiou uuck öläfteliv» bis xum ^Itor von 10 ckahrvn. L Ijvstolluugvn uacü ölcu>8 zvorcko» in eigonou Ateliers! jj - jjj prompt v> leckigt. Ln »r>^»i«. ILnuflinn«« «. Inpnn- Uiick Vktnn-Vn»»»'«» Hilft 1'I««V I8poc:ialitiit». kiunigv« Import-Uvscdütt ftivsor Uraimliv ini Xoiiieiiftoli 8a«4»io». Xli. Xamvutlieli «iml x» ft>e>8om ^>vvvI»o ftio tviu liwltiitv» m<ft mit 1'oiimult, r au^oioi n. linntl,»,,»« I,r>«l« u n. Ln «>< «»>>. tteliebtoslo ^rtikoi /.u <^< »o Ii« i>l<« ii. Oiröbblo ttilliitsto l'ieibo. II«»>/.«nni-«>„ 8,-Iii- ImIil-I-t Iimi kobolmt/t. «r. SS7. Mtitcruiig bom 2. Dcrember, Aaronieter nach VSkar Bdsold. Wallilr, i'^aibbs, e.N,) 7ia Mill , seit gestern !>MM gestiegen, Tbcnn»m«l,og>. li. Rcnuin.: Icmbci. «.»W,, nlebr. Demv, I ° W,, biichste Dem», 7»W. Lüd est Wind, l!stbe<!i, «edel, Aussichten für den 3. Decembcr: Meist bewölkt, etwas wärmer, meist trocken. Soiiiiaveiid, 3. Tecbr. tveraniwonttchec Stedacicur für Pftlttlschkö Nr. Emil Llicrey in Trcrden Nock beschäftigt sich die Presse mit dem angeblichen klerikal-kon- lervaliven Bundnist und sucht das Volk mit diesem Schreckbild graulich zu machen, da ist cs bereits im Reichstage wieder in die Brüche gegangen. Bei der ersten sachlichen Abstimmung bat cs seine Gold probe nicht bestanden. Die Ullrainontancn leimten grösttentbeils die Kosten für einen allgemeinen deutschen Volkswirtbschastsratb ab; nur Wenige der ihrigen unterstützten die Regierung in der Absicht, sich einen bessere» Beirath zur Vorbereitung wirthschaftlicher Gesetze zu schassen, als ihn zur Zeit die Handelskammern bieten können. ,einst BiSmarck erklärte jcdock: diese wiederholte Ablehnung würde ihn nicht gcniren, er käme mit der szorderung dieses Instituts immer und immer wieder. Unter allgemeinem Lho-Rusen der Opposition tagte er: in ihrem Widerstande gegen die Errichtung eines VolkS- wirtlnchastsraths liege eine Verachtung der Volkskräste und des praktiicken Gebens; man wolle die Regierung durch Verweigerung dieses Beiraths ohnmächtig und unwissend mache», um sie dann besser und erfolgreicher angreisen zu können. Zur grossen Heiterkeit des Hauses sühste er das Sprüchwort an: Wer nicht weist und weist, I dast er nicht weiß, kommt immer weiter als Jener, der nicht weist und nicht weist, dast er nicht weist. BiSmarck zieht den praltisckcn Industriellen den wisscnscknstlich gebildeten und bei unS hauptsäch lich das Wort führenden Parlamentsmitgliedern vor. Warum aber hegt die liberale Opposition solche Abneigung gegen die Einberu fung von Industriellen, Landwirthe», Handwerkern und einfache» Arbeitern behufs Vorprüfung voltswirthsckastlicher Gesetze? Es ist die leidige Furcht vor Konkurrenz. Bambcrgern und Eugen Richter» bangt, wie Dr. Frege-Borna bemerkte, um ihre ParlamcntShcrrlich- keit. Der VolkSwirthschaftsrath würde, besorgen sic. den Reichstag in den Schatte» stellen. Volksvertreter, die sich unbefangen und ohne Nebenabsichten ihren hoben Aufgaben widmen wollen, sollten sich sr-cucn, wenn die Regierung sachkundige Kräfte nu-S dem Volle zur Gesetzgebung bcranzicht. Statt dessen mißbrauchten die Fort schrittler ihre zufällige Mehrheit, um die weitere Erörterung dev Frage durch jähen Dcbattenschlust zu ersticken. Die Sozialdemokraten kamen gar nicht zum Worte und beschwerten sich darüber so, dast zwei der ihrigen Ordnungsrufe erhielten. Ta nun die Bildung eines deutschen Volkswirthschaftsraths unmöglick ist, so werden vielleicht die einzelnen Bundesstaaten Beisitzer zu dem preußischen VolkSwirthschaftsrath nach Berlin senden. Warum verweigeicke das Ccntrum der Regierung seine Unter stützung in einer Frage, auf die sic soviel Werth legt ? Nickt nuü inneren, nur auü taktischen Gründen, Windthorst will der Re gierung praktisch vor Augen führen, daß c r Herr der Situation ist. Wohin Windthorst seine schwarzen -Husaren abschwenten läßt, dahin neigt sich der Sieg im Reichstage. Er setzt einen Preis aus seine Bundesgenossenschaft und erhärtet damit das Wort Bismarck'S, daß das Ecntrum dem Staate sehr unbequem werden kann, aber nicht io gefährlich wie die Fortschrittspartei. Unter den letzten Aus sprüchen Bismarck'S wird derjenige viel besprochen, womit er sich als Gegner der obligatorischen Eivilebc bekannte. Der Reichskanzler erklärte, dast er sich s. Z. nur mit Widerstreben zur Empfehlung dieses Instituts entschlossen habe, lediglich weil seine Kollegen im Ministerium sonst mit ihrem Rücktritt gedroht hätten. Diese Be merkung richtet ihre Spitze direkt gegen den Erminister Falk und sie ist umso interessanter, als damals Bismarck als preußischer Mi nisterpräsident im Landtage die Einführung der Ewilchc als eine unbedingte Notlnvendigkeit empfahl. Das jetzige Bckenntniß BiS- marck's, daß er ein Gegner der Civilehe sei, wird als willkommene Musik in den Obren jener orthodoxen evangelischen Geistlichen klingen, die in der Einführung der bürgerlichen Eheschließung eine Gefährdung ihres Einflusses erblicken. Sic kommt aber auch den ultramontanen bayerischen Abgeordneten zu Hilfe, die sich jetzt vom Reichstage nach München begeben haben, um auf dem Landtage einen letzten entscheidenden Eoup zuin Sturze des verhaßten Mi nisters v. Lutz zu führen. Unter den Anklagen der baueriscken Kammer gegen die Regierung von Lutz befand sich auch die Be schwerde gegen die Civilehe: die klerikale Mehrheit nahm einen An trag ans deren Abschaffung an, während Herr v. Lutz fest erklärte: Die Thronrede, mit welcher der König von Rumänien am Sonntage die Kammern crössnetc, hat in Oesterreich den denkbar ungünstigsten Eindruck gemacht. In der Stelle, welche von der Donausrage (Regelung der Schifffahrt stromabwärts von dem Eisernen Thorc bis zur Mündungi bandelt, erblickt man einen direkt gegen Oesterreich gerichteten Angriff, welcher nickt einmal in der offenen und sogar brüsken Ausdrucksweisc die Grenzen der Höflichkeit innebält, die sonst gewöhnlich Auslassungen von so hoher Stelle gezogen sind. Es dürfte wohl noch nicht volgekommcn sein, dast in der Thronrede eines Monarchen dem Nackbarreiche vorgeworfcn wird, es mißbrauche die Rinderpest als Vorwand, um die Grenzen abzuschliesten; Rußland gegenüber würde man sich in Bukarest eine solche Sprache nicht erlaubt haben. Der König!. Rumänische Leitartikel, Thronrede genannt, entbehrt der üblichen Königl. Würde, was man aber dem neubackenen Königreiche nicht so übel nehmen darf': es befindet sich eben noch in den Jahren jener Jugend-Entwickelung, welche den Titel eines bekannten Romancs von Jean Paul führt. Bei den soeben vorgenonimencn Gemeinderathswahlen in Frankreich haben die Gambettisten einen neuen Erfolg davongetragcn. In Frankreich wählen die Gemeinden einen Theil der Senatoren. Hierbei unterlagen nun die Konservativen. Ter Senat wird im nächsten Jahre eine Mehrheit in sich schließen, welche den Plänen Gainbetta'S größere Willfährigkeit cntgegenbringt. als die jetzige. Der wichtigste ist die Umgestaltung des Senates selbst und die Einsübrung der Listenwahl für die Teputirtcnkaminer. Hat er Beides erreicht, so wird Gambetta den Präsidenten Gr> v» bitten, noch vor Ablauf seiner Rcgicrungszeit den Elyscepalast zu verlassen, damit er ihn selbst zunächst als Präsident der Republik, dann als Kaiser Gambetta k. beziehen kann. Rrneste Telegramme der„Trcsdncr Nach»." vom L. Decbr B erliu. Reichst» g. Präsident v, Lcve tz ow thcilt mit, in. „ ^ daß Abg. Frobme die Erklärung abgegeben, leine gestrigen Aeu- steruiigen, die ibin den Ordnungorns zugezoge», habe nicht den gegenwärtigen Präsidenten und dem jetzigen Reichstag, sondern den: vorigen Reichstage gegolten. Präsident v. Levetzow hielt trotzdem den Ordnungürus nnirecht, da er auch den vorigen Reichstag nickt beleidigen lassen dürfe. Dann wird die Etatsberatbung fort gesetzt. Beim Titel Reichskommissariate erörterte I)r, Lingens die Ursachen der starken Auswanderung. Eine große Unzufriedenheit mit den heimathlichen Verhältnissen sei vorhanden: namentlich treibe der Kulturkampf viele Tausende aus dem Lande. Staats sekretär Itr, v. Bötticher: Ji» nächsten Frühjahr werde dem Reichs tage ein Auswanderungsgesetz zugehen. Auch die übrigen Staaten zeigen eine starte Zunahme der Auswanderung. Es betrug die deutsche Auswanderung über Hamburg und Bremen 1877 Ä'.uo», 1808 28,000, 18?.» 28,000, 1880 '04,000 Personen, die iiichtdcutscke Auswanderung über dieselben Häsen 1877 21,MD, 1878 23,000, 187!» 22.000, 1880 o4,OoO. Tie Auswan derung aus Oesterreich-Ungarn über jene Häsen stieg in den gen. Jahren von 7010 aus 28,030, die aus Dänemark, Schweden und Norwegen von 1200 ans 12,700 Personen. Tie Fürsorge sür die Auswanderer sei der privaten Thätigteit zu überlassen; cs könne darin sehr leicht cu weit gegangen und die Auswanderung ^ des Gesetzes getördcrt werden. Ter Staat habe ein Interesse daran, seine An- j tbums detr. gehörigen zusammen zu halten. M c u e r - Bremen : Tie Haupt- ursachc der Zunahme der Auswanderung liege lediglich in den blühenden Zuständen der Vereinigten Staaten. Kulkurtamps und Zölle könnten wohl etwas dazu beitragen. Wenn in Amerika eine Krisis eintrcte, dann werde die Auswanderung wünscht ein Gesetz zum Schutz der Auswanderer. Kapp auch die starke Auswanderung, nickt aber, dast dieselbe nach den Vereinigten Staaten Amerita's gebe, wo sie geordnete und vcr bedauert, dast die Ausführungs-Verordnung zum Nahrungsmit telgesetz noch nickt erschienen sei. Minister v. Bötticher entgegucte, dast dieDiffcrcnz der Meinungen der technischen Sachverständigen die Sache sehr erschwert habe, dock werde jetzt daraus bingcwirkt, dast cs etwas schneller damit vorwärts gebe. Sonneiunnn wünscht bessere Beleuchtung der Journalistentribünc. Nächste Sitzung morgen. Berliner Börse. Aus die gestrige günstige Haltung der Vörie folgte heute eine gewisse Mattigkeit, die ent am Schluß einer größeren Kebhasligkeit und Festigkeit Platz machte, »kiqui- datiousickwierigkeiten in Paris und schwächere Wiener Meldungen beeinflußten die Stimmung ungünstig. Eisenbahnen fest. Für Berlin-Hamburg eoursircn Verltaatlichungsgerüchte. Die großen spekulativen österreichischen Nabnpapiere blieben fest. Von Banken erfuhren die spekulativen große Schwankungen, ebenso die speku lativen Montanvapiere, die schließlich etwas höher blieb u. Fonds und Renten unverändert. Russen belebt. lokales und Sächsisches. — Nock immer will sich im Befinden des jungen tränke» Prinze n A lbert keine erhebliche Besserung zeigen und noch immer liegt er ununterbrochen zu Bett. Tie trüberen so bedenk lichen Blutungen sind zwar seit mehreren Monaten nicht wieder ausgetreten und der Prinz nimmt auch seit kurzer Zeit wenigstens wieder Flciichnahrung zu sich, allein — eine Zunahme der Kräfte kann nickt tonstatirt werden. Der Obergestütswärter P ütt»er in Moritzburg empfing das allgemeine Ehrenzeichen. Landtag. Bei der gestrigen Berathung der Petition von 340 Kopisten um Firirung der Schreibelöhue stellte Referent Gclbke zunächst richtig, das; das Minimaleinkommen der Kopisten nicht 1313 Mk„ wie im Deputationsberickt irrthümlick steht, sondern 313 Mk. (!) betrügt und empfahl sodann dem Hause, die Petition zur Kenntnistnahine an die Regierung zu übermitteln. Abg. Prüfer bemerkte, die Lage der Gericklsschrciber sei keineswegs so schlimm, als sie geschildert: eine Firirung der Schrciblöhnc bedeute eine Er höhung der Staatsausgaben und benachtbeilige den besseren Kopisten gegenüber dem luindertiichtigen. Abg. Nblcinanu-Görlitz stellt da gegen den Antrag, die Beschlußfassung über den Gegenstand bis zur Berathung des Etats über die für die Land- und Amtsgerichte, sowie Staatsanwälte erforderlichen Zuschüsse nuszusetzen und an die Finanzdeputation zu überweisen. Aog. Bönisck schließt sich diesem Antrag au. worauf letzterer von der Kammer einstimmig an genommen wurde. — Die nächste Sitzung findet Montag statt. Auch die erste Kammer wird nach fast zehntägiger Paine ihre Sitzungen konimcndcn Dienstag wieder ausiiehmcn. — Tic Finanzdeputation der 2. Kammer berietst vorgestern die Einiialnucvosten: Elstcrbad und Leipzigcr Zcitung. Es tarn dabei zn manchen Ausstellungen wegen des geringen Interesses, welches die M'etürc des hiesigen Rcgicrungsorganes seinen Lesern zu bieten pflegt. — Das zweite Verzeichnis; der Beschwerde- und Petitions- Deputation der 2. Kammer enthält 50 Petitionen, darunter allein 17 die Errichtung eines Landgerichtes in Zittau betr. Außer diesen letzteren wurden zur eigenen Berichterstattung überwiesen die Petitionen der Gemeinde Hirschsprung uni Äeihiljc zur Abmin derung ihrer antkeiligeu Kirchenschuld, der Gemeinde Plauen bei Dresden, Aushebung der Bestimmung in 8 23 2 der rcvidirten 8'nndgeiiicindeordnuiig betr., drei Petitionen uni Aushebung des Kursus der obligatorischen Fortbildungsschule, die Petitionen der Gemeinde Eranzabl um Einbczirkung in den Amtsgerichtsbeziick Annaberg, des Gutsbesitzers Uhlcmann zu Mülbitz, die Aushebung igci Eu Nachlaßen. Er (der bedauert wandte Verhältnisse finde. Je weniger man in die privaten Ver hältnisse der Einzelnen cingrcise, je freier man die wirthschastlichen Kräste sich frei entfalten lasse, desto mehr werde die Auswan derung abnehmcn. Er wünsche auch staatlichen Schutz der Auswanderer. I>r. Maeard nennt einen Fall aus seinem Wahlkreise, wie Diele infolge des Kulturkampfes ausgewanberl seien. Frohmc: An der Zunahme der Auswanderung Nage das Sozialistengesetz die Schuld. Leuschncr-Eislebcn: An der Aus wanderung können die Zölle nicht Schuld sein, weil dieselben in Nordamerika viel höher seien als bei uns. Will man die Kräfte der Auswandernden dem Vaterlands erhalten, so gebe es dazu nur ein Mittel: Kolonisation. l»r. Hinch: Die Erhöhung der Tabaksteuer gehöre mit zn den wesentlichsten Ursachen der Aus- waiideiung: dasj Monopol würde dieselbe noch gewaltig cuschuer: In Amerika sei die Tabaksteuer hoher als vom 30. November 1843, Tbcilung des Grundcigcn und des Gutsbesitzers Hcitzsch zu Wolstitz um Ein führung eines Gesetzes gegen Wildschaden, sowie schließlich eine Beschwerde Heinr. Gott!. Kramer's in Plauen i. D. wegen Ablehnung der gegen den Amtsrichter Pcschke und den Referendar Haußer in Eibenslock beantragten Einleitung isziplinaruntersuchung. Der Finanz-Deputation wurden zu- getbeilt die Petitionen des Gutsbesitzers Floß - Wermsdors um Be seitigung der in der Mulde befindlichen Inseln aus Kosten des Staates -, des dcmotratischen Vereins in Sachsen betreffs Wegfall steigern. Lcuickmer: In Amerika ie; die ^.abnksteucr böber als bei uns. v. Mimngerodc: Infolge der ungünstigen Verhältnisse i» den er werde einen solchen Antrag dem Könige nicht zur Genehmigung Vereinigten Staaten in de» letzten 0 -8 Jabreu war die Eiuwaii- empschlen. Jetzt scheint aber Fürst Bismarck aus höheren Grüudcii deniug dahiii ans ein Minimum gesunken: beute, wo sich die Ver femen Münchener Scbützliua »'utz fallen lasten zu wollen - baltm„c drüben ,o we,entlieh gebechert, wi auch uaturgemai; die feinen muncheiicr ^chuytmg. ^iltz^,allen la'e» M mollci,. die Dichter - Hagen: Für den gulmüthigsteu bäuerlichen Abgeordneten, an ihrer Spitze der Praudent v. Franclcn-! M.,,sch,>„ qiebl es eine Grenze, bis zu welcher er Mißuerbältniffe stein, reisten mit der Zuversicht nach München ah. daß die Tage lim Inlands ertragen kann, bei uns ist diese Grenze infolge der deS Herrn v. Lutz gezählt seien. Binnen Kurzem wird man scheu, - ""^'u ZW'rtlffchaitspolitik erreicht, v. Miuiiigcrode: Für den <u gutuuillngstcii Zuhörer giestt es eine Grenze, bis zu welcher er Annahme guten Grund hatte. . . unbegründete Behauptungen nnzulwreu vermag. Riebter-Hagen: Der Alle diese Tinge drangt aber dw Thatjachc in de» Hintergrund.! Pmiedner sitzt so nahe an der Tlnir, daß ich ,bm raibe, biuauszugebe». daß die Gesundheit des Kaisers cs gebietet, ihn zunächst mit: v. Minnigcrodc: Pom Anstandsgesühl des Vorredners erwarte ich, Regicruiigsgeschäften, abgesehen von den attcrdringlichsten, zu daß er die eben getlmneAeiißerung zueückninimt Richter llmtouiel». i» Den» Kapitel „Ltatisioches Amt ivuuschen v. Gellster und Perrol Der Reichskanzler arbeitet daher hele ts „i „dienstlichen^,,, -^tii».! ^ VolksvcrmögenS, namentlich des Aelieuwe'.-ns Beschäftigungen' nnt dein Kronprinzen. Da der Kronprinz sich von ,,nd der Verschuldung des Griindbesitzes, 4»r. Hinch eine hessere volitischcn Angelegenheiten streng fern hält, so weit sie ihm nicht Statistik des Bildungo- „nd Sittlichteitüstandes der Bevölkerung, durch den Kaiser besonders übertragen sind, so inuß etwas Derartiges d^w WohllabrtsthäUgkeit, der Missfalle», deo Armenweseus u. s. w., -Do., orhr. v.zHw eine Ltatistit des in umstand,icke» Weithpapicreu an- stattgefunden I,abc„ T'e Freihandelspartcl ve mag kaum ihre Kapitals. Staatssekretär v. Bötticher sagt diesbez. Er- Hoffnungcn zu unterdrücken. Enieö ihrer vorlautesten Blätter wägungen zu. Beim Kapitel ReichsgcsundheitSamt wird rcgic- naks-is Tkiirll linier d,'N> Iiinnns-iti,, «örtert bereits, welchen Wirkungskreis Fürst BiSmarck unter dem künftigen Hohcnzollern-Kaiser zugewiesen erhalten würde und zieht ein« Parallel« mit dem genialen Fürsten Kaunitz, der unter drei Herrschern gedient. Unter Maria Theresia, habe man damals gesagt, sei Fürst Kaunitz allmächtig gewesen, unter Joseph mächtig, unter Leopold ohnmächtig. Jeireü Blatt giebt zu erkennen, daß demnächst o ^ - Fftrft Bismarck die Kaunitz'schen Sntwickelungsstnsen durchwachen werde, jedoch mit Ueberspringung der Mitleljprossc. Dast cs ganz -2-^... --->. ander- kommen kann, wurde schon gestern hier erörtert. rungüseitig für eine der nächsten Scsiioncn eine Vorlage betreffs der Mcinsälschung zugesngt. Der Abg. Baumbach weist auf die Schädigung hin, die die Spiclwaaren - Industrie, na mentlich iin sachst"'" - litt. .. , schon Erzgebirge und Thüringen, durch die ungleichmäßige Beiirtlieiliing über die Zulässigkeit gewisier Farben sür Spielwaaren erwächst. Er will in dieser Beziehung „Schutz der nationalen Arbeit", den Zollschutz bedüne die Spiel- der Hand nicht: derselbe habe sie sogar von anderen Ländern Revrestalien igliffcii worden sind. Regie,»iigsscilig wird eine diesbezügliche Verordnung i» Aussicht gestellt. Von verschiedenen Seiten wird des Zuschlags zur Einkommensteuer: süiis Petitionen, darunter eine von dem allgemeinen .HauSbcsitzervereiii in Dresden um Aushebung bez. Ermäßigung der staatlichen Grundsteuer: eine Petition der Gemeinde Löbtau, den Bau einer uoiiuatspuiigen Bah» von Dres den über Löbtau und Wilsdruff »achDeutschenbora betr., und end lich die Petition der Gemeinde Wilsdruff betreffs Erbauung einer Balm von Dresden ev. Potsckavvct oder Löbtau nach Wilsdruff in dem Tricbiscksthale. Eine Beschwerde der Invaliden der Bockwa- Oberhohndorscr Knappjchastskaffe über die Zustände der letzteren wurde zur eigene» Berichterstattung überwiesen. Alle übrigen Pe titionen betreffen größtenthcils die Herstellung, Wetterführungen oder bauliche Eiinichtungeii vo» Eisenbalmlimcn, mit deren Bc- ratbuiig sich zunächst die Finaiizdeputationen beschäftigen — Der Militär-Etat des Königreichs Sachsen wurde von der Budgetkouimissioii des Reiciistags urwcrtürzt genehmigt. — Am 12. d. M. beginnt im hiesigen Landhaus«: wieder eine Auslassung Kgl. sächs. Staatspapierc. — Tie Heirci, Vorstände von GcwerbebetiiebSanlagcn, denen gegen Ende des Monats Juli stadträthlickerseils iin Austrage der Reichsreglcrung Tabellen zur Gewinnung statistische» Materials sür Zwecke der IInsaIlve r s i ch e r u,r g s - G e s e tz gcb » ng zu« gegangen sind, werden daran erinnert, daß diese Tabellen mit gestern abgeschlossen und zur Ablwlung durch stalllräll,licke Organe bereit gebasten werden müssen. Am Fuße der Tabelle I. (Formular -V) ist „och kurz anzugcben, ob die verwendeten Arbeiter seiten der Fabrik gegen alle Unfälle, bez. nur gegen die im Haftpsiichtgesetz vorgesehenen Fälle, oder gar nicht versichert sind. — Tie V crcitng u ng der Rckrure n beider Grenadier« Regimenter »ud des Schützenregimcnts bat gestern Vormittag von !« litn ab staltgcsiinde», und haben an dein feierlichen Acte über >700 junge Mannschaften theilgenommen. Das Offfzierkorps, sowie die Unterossizicre unseres nibmi eichen Schützenregiments Nr. 108 versammelten fick gestern Nachmittag in ihren Casinos zu einem Tiner, letztere vo» O Ubr n» zu Concert und geselligem Beisammen sein. »in den elften Gedenktag der Auosallsschlacht von VillierS zu feiern, in welcher bekanntlich <11 Mann von der tapferen Trupp« kampfunfähig wurde», indem 13 Offiziere und 200 Schützen auf dem Felde der Ehre starben, 23 Offiziere und 470 Mannschaften aber verwundet wurden. Von einer ofstziellen Gedenkfeier siebt man seit dem '2. Deeember 1880. dem lO. Jahrestage jenes furcht baren Kampfes vor Paris, ab. - I» der »»ninebr beendeten S ck' >»' u r ger i ck t ü peri o d « wurde au 0 Sitzuiigstageu in 20 Hauptverhailbluiigen gegtst 24 männliche und 12 weibliche Angeklagte verhandelt; 11 Personen wurden vollständig sreigesprochen und übrigens in 13 Fällen auf 50 Jakre 4 Monate Zuchthaus, in 12 Fällen auf 9 Jahre 10 Mo- erkannt. — ^ natc Gesänqniß und 4 Wochen Haft Der Pfandleihe,
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