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Dresdner Nachrichten : 09.04.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191204092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19120409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-04
- Tag1912-04-09
- Monat1912-04
- Jahr1912
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- Dresdner Nachrichten : 09.04.1912
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«»7 »Dresdner Nachrichteu" S Vkk. ^ ^ Dienstag. 1». April 1V1» ^klre ^ eingefunden, »m die ersten Besucher, unter denen auch die Protektvrin der Ausstellung« Ihre Küntgl. Hoheit Prin zessin Mathilde, erwartet wurde, zu begrüßen. An der Spitze des Komitees bemerkte man Krau Präsident von Kirchbach und die Prinzessin Marte Luise »u Wolbeck und Pnrmvnt. Kerner waren erschienen Kran Präsident Kvettig. Kran Oiräsin MvutaelaS, Krau Generalkonsul von Klemperer. Krl. Bertha Schräder. Wirkl. Geh. Rat v. Graf Vitzthum v. Eckstädt. Wirkl. Geh. Rat Vberhvsmeister von Malvrtie. Hoslunstliändler Holst, Präsident v. Kirchbach« Po lizeipräsident Kvettig und Konsul Palmi«. Im Laufe des Vormittags fanden sich noch ein Instizmintster v. Otto, Ge neral z. D. v. Vrvizem. Kultusminister Beck, Geb. Rat Schelcher. Generalkonsul v. Klemperer und einige höhere Offiziere mit ihren Damen. In der Mittagsstunde fuhr Ihre Kviiigl. Hoheit Prinzessin Mathilde mit ihrer Begleitung. Palastdame Kretin v. Gaertner und Hof- marschaU K-reiherr v. Kvenneritz, am Portal vor. begrüßt von de» Damen »nd Herren des Komitees, linier Führung des Wirkl. Geh. Rats v. Malvrtie. der Krau Präsident von Kirchbach und des HosknnsthändlerS Holst besichtigte die hohe Piotcktvrin eingehend die Ausstellung, über die wir iiu Lonntagoblati bereits ausführlich berichtet haben. Bon K rl. Bertha Schräder, der Vorsitzenden des Vereins Dresdner Künstlerinnen, nahm die Prinzessin dankend ein Bukett aus Veilchen und gelben Rosen in Empfang. Sie bezeugte gro ßes K>ttereile an der reichhaltigen Ausstellung und gab ihrer rückhaltlosen Anerkennung über sie Ausdruck. Auch der Tombola, deren Gewinne in sehr hübschen künstleri schen Erzei:,wissen von Krauenliand bestehen, schenkte sie gütige Beachtung, indem sie den anmutigen Lvsverkanse- rinnen Lose abnahm. Etwa eine halbe Stunde verweilte die Prinzessin, um sich dann von den Mitgliedern deü Ausschusses mit Dankesworten zu verabschieden. Am Nach mittag zeichneten Kl,re König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg die Ausstellung durch ihren Besuch ans, und am Ostermontag, mittags 12 Uhr, nahm sie Se. Majestät der König in Begleitung feines Kliigeladsntanten Oberstleutnants Meister in Augenschein, geführt von Exzellenz v. Malvrtie und Hvsknnsthändler Holst. Der König lies, sich durch alle Räume geleiten und tanfre eine Anzahl Lose der Tombola. Das Glück wollte es. dag er hierbei ein sehr hübsches Bild gewann. Der Besuch der Ausstellung besonders am zweiten Feiertage war für den Erfolg recht verheißungsvoll. Die Räume sind täglich von 10 Uhr bis 0 Uhr geöffnet. — Zum 5. Berbandotage dcS BcreiuSoerbandeS akade misch gebildeter Lehrer Dentschlauds. AuS dem ganzen Deutschen 'Reiche strömen heute Lehrer höherer Schulen in Dresden zusammen. Der Bereinsverband akademisch ge bildeter Lei,rer Deutschlands hat seine Mitglieder zum .'>. Berbanöstage sür heute und morgen hierher verusen. Der Leiter unseres Wettiner Gnmnasiums Herr Rektor Professor Dr. Pvland steht zurzeit a» der Spitze des Vor standes. Dresden rühmt sich denen mit Recht, daß es eine Stadt der Versammlungen ist. Durch seine Lage, durch die Reize feinet Umgebung, durch de» Reichtum an Kunstschätzen iit cs besonders imstande, von weit lier Gäste anznlocken. Die höheren Lehrer werden als Sachverständige die Ge nüsse würdigen, die ihnen Dresden, Elbslvrenz. bietet. Sie werden auch gern nach Dresden als der Lchnlnadt kommen, nach der Hauptstadt des durch sein Schulwesen besonders berühmten Königreichs Sachsen. Von den Beiten der alten Stadt- und Klosterschnlen und den Tagen der Kürsten- schulengründnng an gilt Sachsen als das klassische Land der Schulen. Große Männer haben an seinen Bildungs anstalten gewirkt. Rennen wir nur aus der Kahl einstiger Dresdner Lehrer Köchln, Klee. Ilberg, Richard Richter, Hultsch und Meltzer. Dresden hat seinen Ruhm darin ge sucht. Neuerungen im höheren Schulwesen zu fördern. Hier entstunden die Resormanitalten humanistischen und realisti schen Gepräges. Hwr erblüht die jüngste Art höherer Schu len, die Studienannalt sür Mädchen. Schone und zweck mäßige Baute» sind sür die Unterrichtsanstalten geschaffen worden, ausgenattet mit reichen Lehrmittelsammlungen. Wie eifrig die Bürgerschaft teilnimmt, wenn es gilt. Er- zichungs- und llnterrichtssrggcn zu erörtern, das beweist das Bestehen der Ortsgruppen des Deutschen Gmnnasicil- verelnS und des Bundes sür Schulreform. DaS hat sich guck gezeigt am 22. September und am 3. November v. I., als die höhere Schule vvn der Gesellschaft sür deutsche Er ziehung heftig befehdet und vvn den Herren Rektor Tr. Giesing, Sludienrat Dr. Hankel und Dr. med. Flachs kräftig verteidigt wurde. Möge» Dresdens Gäste in dem. was ihnen geboten wird, ihre Erwartungen erfüllt sehen. Mögen ihre 'Beratungen z» guten Ergebnissen führen zum Wvhle des Standes, des gesamten Höheren UnterrichtSwescuS und damit des ganzen deutschen Volkes. — IV. Internationaler Zeichriikongrrß TrcSSe« 1912. Aus dem städtiicheu AusstelluugSgclände ist mau damit beschäf tigt, die vvn der Hngieue-Ansstellnng stammenden Interims- Hallen für den bevorstehenden Zcichenkoitgreß cinznrichten. Die Gebäudeslächcn, die dem allgemein bevorzugten Eingänge zngewandt sind, erhalten eine geschmackvolle Gliederung durch Kenn er und Pubslachen. 'Bor Eröffnung der Große» Knnst- ausstellung sollen die Arbeiten beendet sein. Auch der impo sante Tvrbau mit dem anstoßenden Verwaltungsgebäude bleibt neben. K» dem Gebäude sind durch Herausnahme von Wänden schöne, Helle Ausstellungsräume geschaffen worden, in denen vor allem die a»S den sächsischen allgemein bildenden Schulen stammenden Zeichnungen untergebracht werden. Im Erdgeschoß werden außerdem »och Schriftwerke ausgestellt, woran die bedeutendsten Schristkünstler des In- und Aus landes beteiligt sein werden. — In einer Sitzung des OrtS- Ausschusses, die kürzlich siattsand, wurde Maler Paul Hcrr- mann, Lehrer an der Königliche!! Zeichenschule, znm stell vertretenden Vorsitzende» gewählt. — Wer die französische Ausstellung an, dem III. Internationalen Zcichenkvngrch tu London lüGi betrat, staunte vor de» hohen Leistungen der Pariser Kuustichiiten, war aber betroffen vvn dem niedrigen Stande des Zeichenunterrichts an den allgemein bildenden Lehranstalten. Während der vergangenen vier Jahre sind die französischen Zeichenlehrer nicht müßig gewesen. Sie werden uch rege am IV. Internationalen Zcichenkoitgreß Dresden 1912 beteilige». Die bedeutendste Ieichenlehrervereunguiig Frank reichs'L'Univn du Dessin hat zur Erledigung der Vorarbeiten einen Ausschuß gegründet. Der Vorsitzende Haiiptzcicheniuspektor L. Guebin wurde als Kührer einer Abordnung vvn dem neuen französischen Minister sür öffenttichcn Unterricht nnö Handel empfangen. Er berichtete über die letzten Kongresse und ent wickelte seinen Plan für die Beteiligung Krnnkreichs an der bevorstehenden Dresdner Tagung. Die freundliche Aufnahme der Abordnung läßt darauf schließen, daß Krankreich weder Niühe noch Kosten scheuen wird, um eine möglichst glänzende Ausstellung nach Dresden senden zu können. - ^ster - Pferderennen in Reick. ES wirkt nachgerade säst komisch, vom Wettergliick des Dresdner Rennvcreins zu sprechen. Aber soll man cs nicht, wenn am Ostersonntag ein Rennen westlich der Reicler Gasanstalt wegen Sturmes abgesagt werden mußte und am Ostermontag daö Rennen östlich der Erlweinschen Terrine beim schönstc n F rtth- l i n g s so n i! c n s ch e i n in Szene geht'? Das Barometer sank vom Morgen an bedrohlich, und trotzdem wurde es immer sonniger und wärmer. Nur der Wind, der über Nacht schlafen gegangen war, erhob sich wieder ein wenig. Aber er beeinträchtigte weder Sport noch gesellschaftliches Bild. Ein Niesendes» ch, prächtiges Geläuf, gute Felder, schneidige Ritte, einige Uebcrraschnngcn, nette Quoten, das Erwachen der FrühlingSmode, dies alles komponierte sich zu einem Gesamteiildruck, wie er besser nicht sein konnte. So wie gestern die Dresdner Rennbahn war, konnte man sie lieb gewinnen, und man sreutc sich der Gewißheit, daß man in sechs Tagen schon wieder „draußen" sein wird. Die Anfahrt zum Rcnnplatz war allein sehenswert, und sie be reitete anscheinend auch den vielen Fremden, die gerade zu Ostern mit Vorliebe nach Dresden kommen, viel Vergnügen. Freilich, die eine Sensation des Tages, das Wiedersehen mit dem Pariser Jockei O'Eonnor im Ehrenpreis-Handi cap. sollte zunichte werbe», weil ein tückischer Stur- mit obligatem Scklüffelbetnbruch Lte Abfahrt des berühmten Retter- nach Dre»den verhindert hatte. An seine Stell« trat der Kollege vrederekr, aber er vermochte den Favoriten Eambronne nicht etnmal auf Platz -u steuern. In diesem Rennen gab e» 1» Pferde, eine Seltenhett in Reick, und natürlich einen schwierigen Start. Der sächsische Stall Wuthenau, -er wegen TrqperfallS wieder einmal seine Pserde unter dem Name» dr» Rittmeister» »aoser lausen lieh, hatte gestern weniger Glück als sonst, dafür aber er rang sich der Dresdner Günstling Leutnant Dtrese- mann gleich im ersten Renne» den ersten Steg seiner dle». jährigen Kampagne. Und deü Dresdner RennstallbesitzerS B. Wolfs» Pferde „Ev tpso" und „Black River" er- galoppierte» sich die Siege tm VGritzburger Hürden-Handi- cap und tm Aprtl-Klachrennen. Nicht ein einziger Sturz trübte die Freude an diesem 3. Renntag. In den Pausen, die der Gardereiter-Kapellmrister Stock mit „Reiterlust" und „Frühlingsgrüßen" harmonisch auSfttllte, lieb man die Mode vor der Tribüne Revue passieren: Die angekündig ten Tasfetkostüme triumphierten, charakteristisch durch schicke Knvpsgarntturen. Pleurcusc» flatterten In allen Farben im Winde, daneben aber auch schon die kurzen, eigenartigen Federstützchen. Sehr niedlich wirkten die seit wärts gesetzten Schleifen an zweifarbigen Schuhen. Am ge schmackvollsten war wohl ein seidenes Kostüm mit dunkel blauen und gold changierten Streifen, den breiten, schwarzen Strohhut krönte» rosa Plcureusen. Ein sür den Betreffe», den wenig angenehmes Intermezzo gab es im fünften Rennen, als vor den Tribünen mehrere Male laut ver kündet wurde: „Herr R soll sofort nach Hause kommen, es ist Feuer bet ihm ausgebrochen". Getreu beleuchtete die Sonne auch das wechselvolle Bild der Heimfahrt: Wiilterbergstrabe und Großer Garte» sahen einem Korso, daß jedem guten Dresdner das Herz im Leibe lachte. Dieser FeiertagSnachmlttag hat entschieden alles getan, um dem Osterfest 1912 noch eine» guten Abgang zu sichern. — Im folgenden geben wir die Resultate: 1. Preis «su Hütte«. Ehrenpreis, gegeben vv» einem Freunde des Sports, dem siegenden Retter und 1500 Mk. dem 1., 850 Ml. dem 250 Mk. dem 8. Pferde. Handicap. H e r r c n - R e t t e n. Distanz 1800 Meter. II angenommene Unterschriften. I. Prinz A. !axis br. W. „Fock" tLt. Strescmann», 2. A. Schttrmanns br. H. „Saint Rules" tW. Schutzs, 8. Rittm. ». Einsiedels br. W. „Mikado IV" iM. Lücke». Ferner Uesen: „OSmoS", „Real Gern", „Ehevre Roche", „lrtglav" und „Brimeur". Tot.: Steg IN : 51, Ptab U> : 17. 11. I». Umsatz: Steg 2180» Mk., Platz 21550 Mk. Lt. Strescmaini führte nach einem dreimaligen Start von Ansang an. Ter Favorit „Saint Rules", der zuletzt abkam, arbeitete sich bis aus de» 2. Ptay vor. 2. Preis von »önigstei«. 2000 Mk. dem t., 800 Mk. dem 2.. 200 Mk. dem 8. Pserde. Ter Sieger ist sür t>000 Mk. käuslich. Tlftanz 1200 Pieter. 0 angenommene ttnterschristen. l. Mr. F. SolloivauS hdr. H. „Herbert" iWeathcrdon», 2. E. Klautz' F.-Lt. „Heimat" lFanglj. Ferner lies: „La Tnrbie". Tot.: Sieg 10 : ,5. Platz 10 : 10. II. Umsatz: Lieg l7 875 M.. Play :>1N» Mk. „Herbert" siegte wieder einmal, wie er wollte. Für 8000 Mk. wurde er vom Besitzer zurückgekanst. 8. Morigdurgrr Httrden-Handicap. Union Klub Preis 2000 Mark dem I , »00 Mk. dem 2., 800 Mk. dem 8. Pserde. Herren- 'Rette n. Distanz 8000 Meter. 12 angenommene Unterschriften. I. B. WolffS F..§. „So ipso" tLt. v. Mosch», 2. Nttlm. KanserS F-L>. „Fatrsar" tBcs.I, 8. Rittm. Käufers F.-Lt. „Douceur" tu. SLesterubagen». Ferner Uesen: „Aunerivu", „Gr»»a" und „Apattu". Tot.: Steg 10 : 10, Platz t» 10, 16. Umsatz Sieg: 25 005 Mk., Platz 11580 Mk. „Ev ipso" führte das ganze streunen: der Favorit „Douceur", der von Rittmeister Kanser erklärt wor den war, wurde dem Sieger nicht einmal gefährlich. 1. Ehrenpreis-Handicap. EhrcnprciS und 5000 Mk. dem 1., t200 Mk. dem 2.. 500 Mk. dem 3., 800 Mk. dem 1. Pferde. An denken dem Trainer de» Sieges. Distanz 1500 Meter. 18 an genommene Unterschriften. 1. W. Bischvsss dbr. H. a cP Horner" (Elenitnson», 2. A. v. Schilgenü br. LS. „EcltuS" , Torte», 3. Lrbergs br. H. „Premier" iWeathcrdvn», 1. Beutlers „Rosi! Leitp" iHughcSl. Ferner liefen: „Eainbronnc", „Zam- pieri", „Fox", „Argile", „Gcrnot", „Pessimist", „Monsalvai", „Morttmcr II" und „Evnstaiitin". Tot.: Sieg tO : 61, Platz >0 : 20. 22, 17. Umsatz Sieg: 17 220 Mk., Platz 83 286 Mk. Der Start verzögerte sich infolge der Größe des Feldes 118 Pserde». DaS Feld war von Anfang an sehr auscinandcrgczogen. „Jack Horner" siegte mit 2s-- Längen. 5. Elbtal-Kagd-Reiine». Ehrenpreis dem siegenden Reiter »nd 2000 Mk. dem t., 50» Mk. drin 2., 80» Mk. dem 8., 20» Mk. dem 1. Picrdc. Handicap. -Herrcn-Reiteii. Distanz 100» Meter. 1t angenommene Unterschritten, l. A. v. LchtigenS F.-L». „F i s t h A c c" iv. Western!,agent, 2. Lt. v. Stammers F.-St. „Schwär merin" lBes.), 8. Prinz A. Taxis' dbr. W. „Snnburst II" <Lt. Strcicmann». Tot.: Sieg 10 : 80, Platz l» : 17, 17. Umsatz Sieg: 28 010 Mk., Platz 12 01» 'Mk. Ferner Uesen: „Melton Pet" und „Alike". Der Sieger führte vom Beginn des Rennens an und siegle nach hartem Endkamps mit Lt. v. Stammer. 0. ApritzAlachrenneu. Union-Klub-PreiS 2000 Mk. dem 1., 700 Mi. dem 2., 800 Mk. dem 8. Pserde. Distanz 1600 Meter. 7 angenommene Unterschritte». I. B. WvlssS br. St. „Black River" tTorkc», 2. Prinz A. Taxis' br. W. „Ambo" lIangl», 8. Rittm. KayscrS F.-N. „Phönix" »Bredercke». Tot.: Sieg 10 : 80, Platz 18, 20 : >0. Ferner Uesen: „Paradox", „Mariner" und „Musch,,". — Das erste Dresdner Radrennen 1912 — verschoben'. Das ungünstige Osterwettcr hat nicht nur vielen Aus flügler», sondern auch dem Verein für Radivettfahre» einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zwar hatte Jupiter Pluvins de» Himmels Schleusen am Ostersonntag ge schlossen — von einigen Spritzern abgesehen, die dem Zement aber nichts anzuhabcn vermochten —, aber dafür hatte V las ins sein Regiment angetreten. Und welch ein Regiment! In der Nacht znm Ostersonntag erzitterten die Häuser unter dem Anprall eines OrkanS. wie wir ihn lange nicht erlebt haben. Und der erste Feiertag blieb in diesem windigen Zeichen bis abends gegen 7 Uhr. Da erst legte sich die wilde Gewalt. Aber da war cs sür das Radrennen zu spät. Der Sturm war nachmittags noch io heftig und fegte von Westen her über die Reickcr Rad rennbahn, daß sich der Vorstand aus Sicherheitürttclsichtcn für die Fahrer entschlosi, das Radrennen mit dieser erst klassigen Besetzung: Lalzmann — Walthour — Didier — HnnbrechtS — Kjcldsen abzusagen. Schweren Herzens wird er das getan haben, denn die Sonne lachte verheißend ans die Bahn herab, und zu vielen Hunderten umiüumten die Sportfreunde die Ellipse. Da sah man manches ent täuschte Gesicht, als der Beschluß der Verlegung aus nächsten Sonntag bekannt wurde. Aber die Sicher heit sür die Fahrer war sür die Leitung mit Recht aus schlaggebend: es hätte passieren können, daß In der vom Sturm besonders bestrichenen Ostgeradcn die Fahrer bei seite gedrückt worden und Karambolagen unvermeidlich gewesen wären. So kam eö also, genau wie vor einem Jahre am Osiersonntaa bei dem Ballonrenncn in der selben Rennbahn, zu einer Absage. Möchte der nächste Sonntag, an dem auch noch Pserde- und Radrennen zu- sammcnsallcn, das wieder gut machen, was dieses Feier- tagswcttcr verdorben hat! — Tie lebte Versammlung des Rechtsschiitzveretns für Kranen vor den Ferien findet Donnerstag den N. April nachmittags 8 Uhr im Saal des Alkoholfreien Geseli sch a f t s h a u s e S, Iolianii-Gcorgeii-Allcc 16, statt. Fräulein A. v. Welczek wird über „Soziale HilfSarbeit als Berns" sprechen. An den Vortrag, zu dem Mitglieder und Gäste ciltgeladen werden, schließt sich eine Aussprache an. — Das Wohltätigkeits-Konzert der Trio-Vereinigung Vach- mann-Värtich-Lten; hat als Reingewinn die Summe von 7M Mark ergeben, die zu gleichen Teilen dem Oesterreichlsch- Ungarischen Hilfsverein und dem Verein für Krüppelhilfe zu Dresden zufloß. — Neues GcnrsuiigSftetm der Let-iiger krtSkrankcnkassr. Tie Lcivziger Ortskrankcnkassc beschloß, das Hotel „Wald baus in Mehltheuer, eine bekannte Ausslngsstätte der Vogtländcr, mit Waldbestand und Garten für 2V0000 M. anzu- kansen und als Genesungsheim cinznrichten. — LandeSIottrric. Die Ziehung der fünften und Haupt- klasse der Sächsischen Laiideslotterie findet vom 10. -lpril bis 2. Mat statt. An größten Hanptaewinnen kommen in dieser Klasse u- a. zur Ausspielung das Große Los im Betrage von M000 Mark, ein 200 000-Mark-Gewinn, rin ISOVOO-Mark- Gewinn und ein solcher -u 1WM0 Mark. Am letzte» ZiehunaS- taae fällt dann noch auf den zuletzt aezoaenen höchsten G«. wmn die Prämie tm Betrage von 300000 Mark. — Gin Metesr wurde vorgestern abend 7 Uhr 13 Minuten hier beobachtet. Die Richtung seines Fluges führte ziemlich genau vvn Nord nach Süd. ES zeichnet« sich durch eine schnell fallende Feuerkuael und einen von zerstückelten Teile» der Kugel gebildeten Schweif an», dessen Bahn jedoch rasch erlosch. — In Franke« Etablissement, Sünigl. Grober Garten, findet heute nachmittag von >-7 Uhr da- erste Militär- Konzert vvn der »apelle des Grenadier-Regiment» Nr. 1Ü1 unter Leitung de» Musikdirektors M. Feieret-statt. — Ans de« Pvlizvibevichte. Am ersten Ofterfetertag gegen 4 Uhr ist auf dem Treppenaufgänge -e- Hauses Christ tan st ratze 3V der Leichnam eine- neu. geborenen Kindes weiblichen Geschlechtes ausgefun- den worden. Die Leiche ivar zunächst in einem weiß- leinenen Frauenhemd mit Achsclschlutz und Spitzen besetzt. Monogramm „M. R.", einer weißen Barchentnachtlacke mit Spitzenbesatz, zwei weißen Taschentüchern mit gemusterter Kante, ein» davon mit ,M. v. G.", das »weite mit ^Vtanzjl' gestickt, eingohaillt. Die äußere Umhüllung bestand aus einer Zeitung, „Berliner Ndorgenpost" vom SO. Jan. 1S12, „Dresdner Neueste Nachrichten" Nr. 9» vom 7. April 1«12 und einem Bogen Packpapier, aus einer Drogerie stam» inend, Firmenbezeichnung fehlt. Mitteilungen, die zur Ermittlung der Kindesmutter oder des Eigentümer- der erwähnten Umhüllungen führen könnten, erbittet Lte Kriminalabteilung. Die Wäschestücke liegen tm Schau kasten des Hauptpolizeigebäudes zur Aussicht aus. — Kenerwehrdericht. Die Wehr rückte am 7. April vor mittags gegen 8 Uhr nach Hel mholtz st ratze 1 au«, wo ein Dienstmädchen durch Leuchtgas-Vergiftung bewußtlos geworden mar. Die mit dem Sauerstoffapparat anaestelltt,, Wiederbelebungsversuche waren ohne Erfolg. Gegen >/4v Uhr mußte HanS - SachS - Straße ein Esscnkopf, gegen 9 Uhr Großen Hai «er Straße 114 ein Stück Sims und gegen 11 Uhr Rosmaringasse 1 ein Brandatebel entfernt werden. Sämtliche Gebäudeteile waren durch den Sturm gewckert worden. Gegen 8 Uhr abends entstand Hähnei st r a ß e 14 ein Gardinenbrand. — Am 3. Osterseiertage brannic nachmittags >/,8 Uhr in Alt-Zschertnitz eine Scheune vollständig nieder. An der Bekämpfung dieses Feuers be teiligte sich auch die Dampssvritze. Nachmittag-'/«4 Uhr wurde dtc Feuerwehr nach -er Morttzstraße gerufen, wo unter halb des Kinothea tcrs „Imperial" in einem Lagerräume Papierabfälle tu Brand geraten waren. Weiteres Lokales stehe Leite I. A»S de« amtliche« Bekanntmacknnge«. Konkurse, Zahlungseinstellung«» »s». Fm Dre»bn«r Amtsgerichts bezirk: Ucber das Vermögen der ansgelöfte« offenen Handelsgesellschaft Earl Teich sc Sohn in Dresden, Große Plaurnsche Straße 11, welche dt« Drechslerei und dt« An- ferttgung von Stöcken betreibt, ist daS Konkursverfahren eröffnet und der Rechtsanwalt Dr. Licdenhüner in Dresden, Lchlotz- straße 18, zum Konkursverwalter ernannt worden. Konkurs, sorderungen sind bis zum 27. April anzumrlden. Wetter läge in Enrova am 8. Avril vorm. 8 Uhr. Von Nordwesten nabt ein neue» tiefer Lnstdruckmintmnm und auch im Nordosten lagert noch eine Depression: hoher Druck bedeckt den »entralen Kontinent. Unter südwestlichen z. T. noch immer lebhaften Winden herrsch, wolliges, wiederum etwas kälteres Wetter; mit der Aurbreitung de» tiesen Drucks von Nordwesten her lieht wieder wolliges, wärmeres Wetter mit Niederschlägen in Aussicht. Aussicht sür Dienstag den v. Aprll LV1L. Westwind; wolkig; wärmer; zeitweise Niederschlag. Wasserftand der Elbe und Molda«. Budwcis Vtodran Pardubitz Melntk Lettmerttz Nussig Dresden 7. April 4- 18 4- 27 — 27 4- W 4- SO 4- 77 —« 8. Aprll 4-32 4- S2 4- 70 4- 120 4- »0 4- 12S — SS Lar Ende des englische« KMenftreik. Die Konferenz des Grubenarbeiterver- bandes hat, wie einem Teile der Leser bereits kurz ge meldet wurde, die Empfehlung des Exekutivkomitees, die Arbeit zur Beendigung des Streiks am Dienstag wieder a u f z ii n e h m e n, mit 440 gegen 138 Stimmen äu gen o in m e n. Mit diesem Entschluß der Gewerkschaftsleiter ist der seit dem letzten Februar währende Ausstand der englischen Grubenarbeiter offiziell beendet, wenn auch damit gerechnet werden muß, daß die Aufnahme der Arbeit in manchen Be zirke» nur zögernd und widerwillig erfolgt, da ein Teil der Arbeiter mit dem Erreichten nicht zufrieden ist. Die absolute Mehrheit der Bergarbeiter hatte sich bei der Ab stimmung der letzten Tage gegen die Wiederaufnahme der Arbtfit ausgesprochen. Die Konferenz der GcwerkschaftS- lciter hat aber entschieden, daß zu einem gültigen Beschluß nach dieser Richtung eine Zweidrittelmehrheit erforderlich sei, die nicht erzielt worden ist. Schon vor diesem Beschluß waren beträchtliche Bruch teile der Belegschaften wieder eingesahren. Ouf jeden Fall aber wird dieser, von den Führern der jüngeren Generation als Machtprobe »nä zur inneren Stärkung der Gewerk schaften unternommene Niesenstrcik mit einem ganz an deren Ergebnis enden als aeatint: mit einem tiefen Mio trauen breiter Massen der Arbeiter gegen ihre Führer, mit einem tiefen Riß durch die ganze Organisation. WaS er reicht worden ist, wäre für diese auch ohnehin schwer gennq erkauft. Die vielen Millionen der Streikkassen, der ganze, in Jahren ansgclinnstc Kricgösonds ist ausgcgcben. Es wird lange dauern, bis er eine ähnliche Höhe erreicht haben wird, wie vor dem letzten Februar, wo der Ausstaud begann. Mg. Scheidemann über seine Prösidentschastrerlebnisse. Auf der Rückreise von Paris sprach in Solingen, seinem Wahlkreis, Reichstagsabgevrhneter Scheide mann in einer Volksversammlung über die Parteien im neuen Reichstage und über seine Wahl und seine Erleb nis s e a l s Vizepräsident. Er äußerte sich über die Uneinigkeit in der n a t i o n a l l i b e r a l e n Partei, wo das Intrigieren eine größere Nolle spiele als daS Poli- tissieren. Scheidemann berichtete dann über die Vorgänge bei der Präsidentenwahl und meinte, daß nach der ersten Wahl, die Spahn zum Präsidenten machte, es für Herrn Spahn, der doch gern zum Kaiser habe achen wollen, eine recht kitzlichc Sache gewesen sei, neben' Schcidcmann zu sitzen. ,/Spghn kannte mich bester als Basscrmann, oder er tat wenigstens nicht so, wie Vasscrmann: er wußte, was er von mir hinsichtlich der nichtgescliäftsür-liuiigs- mäßigen Pflichten zu erwarten hatte." lieber die Frage, warum er nicht durch den Gang zum Kaiser der Partei die Vertretung im Präsidium gesichert habe, sagte er: Er stehe durchaus nicht aus dem Standpunkte, daß die Erfüllung höfischer Pflichten unbedingt für einen Sozial demokraten verboten sei. Man wisse ja, daß es in de» Einzclstaatcn auch sozialdemokratische Hofgänger gebe. Handele cs sich »m eine Machtsrage, wäre irgend ein Siecht, ein Vorteil für die Partei dadurch zu erlange», so würde auch er znm Kaiser gehen. Man würde dann den Gang genau so auffasscn, wie den Treueid derLandtagS- ab g c o l d ii e t e n auf König lind Verfassung. Man leiste diesen Eid, weil man dazu gezwungen werde s!f. genau jo. wie der Zwang znm Zeugeneid am Gericht bestehe, und weil man ohne ihn nicht die Interessen -eS Volkes im Landtage vertreten könne. „Wenn wir Wert daraus legem
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