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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.06.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120628023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912062802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912062802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-06
- Tag1912-06-28
- Monat1912-06
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Dve-dttikk Nachtlichtern Freitag, Juni 1012 Sir. 17<» IgermeisterS Dr. Pamvel erlitten batte, haftpflichtig a macht und batte ein obsiegendes Urteil de» Landgerichts Norovausen erzielt. Die Berufung der Dtadt Stolbrrg wurde gestern vvm Oberlandesgericht Naumburg ver ivvrfrn. Erfurt. iPriv. Tel.i Aus dem diesige» Dvm« sind äußerst wertvolle Holzschnitzereien gestvblen worden Mau »at verdacht aus eine» Bau beamte». ^ Rostock «Peiv !el» In der 'Nähe von Oderwarnow ist die Reiche des »atioualliberalen Parteisekretärs Haupt mau»s a. D. Erich lOentz gesundr» worden. Er bat sich erichvsse». Die Ursache zum Selbstmord ist eine grobe Schuldenlast. München. Heute nacht sitrd am Grünnmlder Platz rin Trninbahnivagc» und ei» Möbelwagen zusammenaestoßen Ersterer wurde zertrüinmerl. Bier Personen wurden ver letzt, darunter der Wßigenf,ihrer schwer. London Fn Widsoed bei Cheunsyurst findet beute di Hochzeit des Fliegers t^ral,am White mit der »wert tanischen Fliegerin Dorothea Taylor statt. Die meisten toaste erscheinen aus Fluazeugen. Sertllches und SSchstsches. Dresden, 27. I»»!. * Der Stabschef der Geiieralinspekiion des Mililür- >>e> tebrsivesenS Oberst Sch mied ecke und der Borsitzende des Aussig,tsratcs des Stettiner „Vulkans" Sächsischer Ge neralkonsul Abel erbieltc» den itrviienvröen 2. Klasse. * Den Neichsgerichlsrüten Sunt >> e i m und K önige ist der Note Adlervrden :!. Klasse mit der Schleife, den Neichsgerichtsrälen ulreuner und Tauchert -er Note AdlerorSen l. Klasse und den Neichsgerichtsräte» Dr. Niäiard Mansfeld, 'Backs und Hcynachcr der 'ironenorden n. .Nlasse verlieben worden. —* Persoiialvcriiu-erinigr» in der Armer »k> Bauer, Division» riarrer bei der >>2. Dir., die nactigesuchte Entlassung bevuss tlebcr „at»»e eines landeskirchliche» :'li»te» erteilt. — >1« Bcnökc, gcprüs icr Leiretariatoanwarter. ,'iablmeistcrasvirant vom >77. Inf. Regt., Ns Militär.tnteildaniurdiatar angefteUt und der Intendantur ich Ärineekbrrs uvcranese». -4- Krabbe», Geheimer Rechnnngsrat, iSe^jiner exredierciider Sekretär im Kriegsininisteriilm, aus seinen Eintrag »uterin l. Oktober in den Ruhestand versetzt. * Mil der Frage einer Universität in Dresden bat sich auch der Beistand der Bereinigung von Lehrern an städtischen höheren Schute» Dresdens in seiner letzten Sitzung beschäftigt. Angesichts der Wichtigkeit dieser Frage, der verschiedenen idealen und realen Gesichts- vunkle. von denen ans man diese Nettgriindung betrachten kann, »nd ini Hinblick aus die nicht zu verkennenden Schwie rigkeiten ihrer Durchführung bat der Borstand beschlossen, diese Frage zum Gegenstand einer allgemeinen Versamm lung »nmiitelbar nach den Ferien zu machen. * Die ältesten Bcteranen der sächsischen Armee, und uvar die Kameraden von ENi und 1883/64, hielten am Sonn tag im Kaiser-Franz Joseph-Saale oeS Hauptbahnhoss eine Versammlung ab, in der die im Sabre um bevorstehende öOs ädrige E r i n n e r » n g s f c i c r der Besetzung -Schleswig-Holsteins besprochen wurde. Die Ver sammlung, die von 37 Veteranen ans ganz Sachsen besucht war, wurde von Herrn Kamerad Dehme mit einem drei fachen Hoch auf Se. Masestät den König und mit einer be grüßenden Ansprache eröffnet. Der Redner wies daraus hin, daß auS den Kreisen der allen Kameraden die Ab haltung einer Eriiinernilgsfeicr an die Besetzung Schles wig-Holsteins in den fahren 1863/61 angeregt worden sei, um den Veteranen nochmals Gelegenheit zu geben, sich die Hand reichen und im kameradschaftlichen Beisammensein alte Erinnerungen an jene Zeit austauscheil zu können. Gewiß denke jeder Kamerad noch gern an seine damalige Jugend zeit zurück und werde sich sicherlich auch an dieser Feier be teiligen, eingedenk dessen, das; eine solche für ihn nicht wie- -«ekehren könne und das; er hierbei seinen alten Freunden zum letzten Male die Hände drücken werde. Lorbeeren seien damals nicht geerntet worden, doch sei den Teilnehmern ein gutes Andenken an die Holsteiner Einwohnerschaft und au die gute Aufnahme, weiche die Sachsen dort gefunden haben, geblieben. Die Feier werde von den Kameraden 1863/61 des vormaligen 13. Bataillons veranstaltet, deren Borsitz Herr Kamerad Füssel-Dresden-Striesen sühre. Die alten Sachsen hatten sich vor -'2 Fahren bereits zu einer kameradschaftlichen Vereinigung zusammengeschloffen und regelmäßige Versammlungen in Dresden abgehalten, die auch durch den Besuch der wenigen noch lebenden Offiziere ausgezeichnet worden seien. Fn Sachsen zähle man nur noch reichlich 100 jener alten Soldaten, die jederzeit damit rechnen '»wüßten, das; sie zur großen Armee abberufen werden könnten. Deshalb gelte es, sich nochmals zu einem irdischen Appell, zur levien ErinnerungSfeier im Fahre 101-1, zu sammeln. Hierauf ergisf Herr Kamerad Füssel-Dresden das Wort, um über die Einzelheiten der geplanten Feier zu referieren. Notwendig sei cs, auch den unbemittelten und kränklichen Kameraden die Teilnahme zu ermöglichen, so weit dies angängig sei. Die Bersammlung beschloß hieraus einstimmig, die geplante Erinnernngsseier im Fahre 1911 abznballen und wählte einen zelmgliedrigen Ausschuß, der die weiteren Vorbereitungen treffen soll. Später sollen noch rnebrere Einzelansschiisse gebildet werden. An die geschäft lichen Verhandlungen schloß sich noch ein unterhaltender Teil, der die allen Soldaten noch einige Stunden in gc- müiücher Iliuerhalinng beisannnenhielt. — ^ Fn der Kön.ial. Taubstummenanstalt wurde heute vormittag der loo. GeburtStag Fohann Fried rich F e ii rt e s durch eine schlichte Festlichkeit begangen. Die Feier fand in der mit Blumen und der Fahne des Danbstnmmennereins Hephala geschmückten Kapelle statt, tn der auch die zahlreiche« Zützlistg«. s»»te eine Anzahl früherer Schüler der Taubstummenanstalt Platz grnom men hatten. Auch eine gr»ß«rc Anzahl Ehrengäste hatten sich zu der Feier eingesunden, die von den Herren Gey. Rat Dr. Kühn vom «vnigl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts und Anstaltsdirektor Köhler am Etngange de» AnstaltSgebüude» begrübt wurden, von besten Front Fahnen tn den sächsischen und den deutsche» Farben hrrabwestten. Man bemerkte dir Herren Staats minister Dr. Beck. Oberhofpredtaer v. Dibeliu». Geh. Re gterungsrat Dr. Haebler. Obcrschulrat Ärülltch. Geh. Sani- tätSrar Dr. Gehteck. Santtätsrat Dr. Dannenberg. Hosrat Mütze, sowie wettere Vertreter der Geistltchleit. der Lehrer- schüft und eine Abordnung des Dresdner Stadtverord- nrtenkvllrgiums. Auch eine Anzahl von Berivnndten und Nachkommen de» Hvfrates Iencke wvhnten der Feier bet, die mit einer Liturgie eröffnet wurde. Hieraus hielt Herr Anstaltsdirektor Köhler eine zu Herzen gehende Ansprache, die er auch mit der Geberdensprache der Taubstummen be gleitete, so das, seine Worte auch diesen verständlich waren Er leitete seine Ausführungen mit dem Bibelwortc: „Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und feine Güte währet ewiglich" ei». Dieser Spruch wurde von den Taub stummen klar und verständlich wiederholt. Dann dankte der Redner den Ehrengästen und besonders dem Herrn StaatSmtnister Dr. Beck für ihr Erscheinen, um dann ein kurzes Lebensbild de» Wohltäters der Taubstumme», Hof rat Johann Friedrich Iencke. zu gebe». Er schilderte Iencke» Jugend, seinen unermüdlichen Fleiß, sein Lebens werk und seine Frömmigkeit, um dann die taubstumme» Kinder aufzusordern, ihrem Wohltäter nachzucisern. Zwei taubstumme Mädchen brachten den Dank der Kinderschar durch die Ueberreichung eines Blumenstraußes an Frau Gei,. Finanzrat Iencke und durch das Hersagen eines Ge dichtes zum Ausdruck. An der Feier nahmen »eben dem gesamten Lehrerkollegium auch zahlreiche alte Schüler der Anstalt teil, die vielfach aus weiter Ferne herbeiaekommen waren. Unter ihnen befanden sich eine ganze Anzahl Männer und Frauen im Alter von 70 bis 80 Jahren. Kt der ältesten Schüler der Anstalt erhielten Geld spenden aus der Iencke-Stiftung und aus anderen Fond», ebenso wurden eine größere Anzahl fleißi ger Konfirmanden mit Geldprämien bedacht. Sämtlichen Teilnehmern an der Feier wurde außerdem noch eine reich iilnstricrtc Broschüre über Johann Friedrich IenckeS Lebenswerk überreicht, in der die Entwicklung der Dresd ner Taubstummenanstalt von 1828 bis 1890 ausführlich be handelt worden ist. Das Werkchcn ist mit den Bildern FcnckeS, sowie des Herrn StaatSministerS Dr. Beck und deS Dezernenten des sächsischen Taubstiimmenbildiings- wesenS, Herrn Geh. Rates Dr. Kühn, geschmückt und bildet eine wertvolle Erinnerungsgabe an den denkwürdigen Tag. Die Feier wurde mit einem zu Herzen gehenden Gebet abgeschlossen. Nachmittags fand noch eine Speisung der Taubstummen in der Anstalt statt. * Der 1. Berbandstag sächsischer Tischlermeister wurde in Meißen avgchalien. Die Beratungen wurden vom lerbandc-vorsitzenden, Obermeister Edmund Beyer-Chcm- itz, geleitet. Nach Begrüßung der Erschienenen, insbeson dere des Herrn Revisionsingenicurs der sächsischen Holz- bcrussgenvssenschafi, Maximilian Kunze aus Dresden, brachte der Vorsitzende ans den Förderer und Beschützer des Handwerks, König Friedrich August, ein Hoch aus, in das die Anwesenden freudig einstimmten. Die Präsenzliste er gab, das; 21 Innungen 11 Delegierte gesandt Hallen. Herr Revisioiisiilgeiiielir K u n z c hielt einen Borrrag über „Tisch- ereigewerbe und Hvlzberiifsgenossenschasi". Die Neuwahl r ausscheidenden Borstandsmitglleder erledigte sich durch die Wiederwahl der Herren Schubert und Lohr. Tie Ver treter der Leipziger Tischlerinniing, die dem Verband noch icht angehören, erklärten, beizntrete», wenn der Verband ein Bunde beitritt. Man war aber allgemein der Meinung, den Verband in Sachsen erst richtig auszubauell und zu bc- esiigen und dann der Frage wegen Anschluß an den Bund läherzutreten. Hieraus erklärten die Leipziger Kollegen ihren Anschluß an den Verband sächsischer Tischlermeister. er nächste BerbandStag soll in Riesa abgehaltcn werden. Wenn nun auch die Tagesordnung innerhalb 5 Stunden rledigt wurde, so wird aber doch in Zukunft ein voller Tag u den Verhandlungen nötig sein, um die einzelnen Punkte ingehender zu beraten und daß die Kollegen noch Gelegen heit haben, sich nach den Verhandlungen noch einige Stun den im gegenseitigen Verkehr zu unterhalten. Der Ver band Hai im letzten Jahre um 878 Mitglieder zugenommeu. Es gehören ihm zurzeit 83 Innungen mit 1S76 Mitgliedern an. Anmeldungen sind an den Vorsitzenden, Tischlermeister Edmund Beyer, Chemnitz, zu richten. —* Ein Tag sür Denkmalspflege und Denkmalsschutz wird im Fahre i9l:t in Dresden abgebalten werden. Hierbei soll auch eine Ausstellung sür Denkmalsschutz veranstaltet werden. * Das Befinden der bei der Gaschwitzer Eiscnbahn- latastrophc Verletzten ist im allgemeinen befriedigend. Die Heilung geht meist gut vorwärts, doch konnte noch keiner der Patienten aus dem Krankcnhausc entlassen werden. * Lpiouagcprozeß Eklers vor dem Reichsgericht. Vor dem vereinigten 2. und 3. Strafsenat des Reichsgerichts be sann heute unter dem Vorsitze des Senatspräsidenten Dr. Menge der Prozeß gegen den 29sährigen Obcrsianalinaat er Kaiser!. Marine Albert Ehlers, aus Saarbrücken ge bürtig, der wegen vollendeten Verrats militärischer Ge heimnisse anqeklagt ist. Die Anklage vertritt Obcrlandes- gcrichtSrat Dr. Stitzer, die Verteidigung des Angeklagten führt Rechtsanwalt beim Reichsgericht Professor Tr. Ganz. Auf Beschluß des Gcrichtsherrn der 2. Marineinspektion ist Ehlers, der bisher Obersignalmaat der 8. Kompagnie der 2. Matrosen-Dtvisio» i« Vilbelmtzhave« war. dr» bür. gerltchen Gerichten zur Aburteilung überwirsen worbe«, ba seine verbrechen in engem Zusammenhang mit den Straf, taten bürgerlicher Personen stehen. S« sind hier die Schu». leute Glaub und Iäntcke tn Wilhelmshaven gemeint. Iäntcke befindet sich zurzeit in der Irrenanstalt. Der Tr. össnungobeschluß legt Ehlers zur Last, im Jahre 1VN in Wilhelmshaven tn Gemeinschaft mit Glaub und Iäntcke da» Geheimsignalbuch der Katferl. Marine an England verraten zu haben. Zu der Verhandlung sind zehn Zeugen geladen, darunter auch der Zuchthäusler Glaub selbst. Al» militärische Sachverständige sind anwesend: ein Korvetten, kapttün und ein Oberleutnant z. S. Für die ganze Dauer der Verhandlung ist die Oeffentltchkett ausgeschlosien. —* Verhaftete «efferftecher. Wir berichtet, war der Straßenbahnschasfner Diener um Mitternacht beim Nach, hauiebringen seiner Braut vor etnem Grundstück der Krön- prtnzenstraße überfalle» und durch Messerstiche schwer ver-, letzt worden. Die Wunden waren so erheblich, daß Diener im Krankenautomobtl nach dem Friedrichstädter Kranken- bansc gebracht werden mußte. Auch ein anderer Mann, der dem Uebersaüenen Hilfe leisten wollte, wurde von de« rohen Burschen verprügelt und durch Messerstiche verletzt. Gestern abend konnten die Täter ermittelt und verhaftet werden. Es sind dies sogenannte „RolanüS- brüder", von denen zwei aus der Weidenthalstraße. der dritte in der Wettinerstrabe wohnen. Die Verhaftungen waren infolge der Aufmerksamkeit eines Ziegelkutschers ermöglicht worden. Dieser hatte das Kleeblatt aus etnem Neubau beobachtet, wie es sich über die Tat unterhielt, worauf der Kutscher seine Wahrnehmungen der Polizei mttteilte. Die Messerhelden wurden heute der StaatS- anwaltschaft übergeben. Die sogenannten „Rolandsbrüder" haben in Dresden seit ihrem Auftreten bereits eine recht unrühmliche Rolle gespielt. —* Schneller Tod. 'Heute mittag gegen 12 Uhr fiel ein Herr in etnem Restaurant im Großen Garten infolge eines Schlag ansalls um und verstarb nach wenigen Augenblicken. In dem Toten wurde der in der Zinzen- dorsstraße wohnhafte 61 Jahre alte kaufmännische Agent Fischer sestgestellt. dessen Geschäft sich in der Marienstraße befindet. Sein Leichnam wurde nach dem Friedhöfe in Vorstadt Löbtau überführt. —* Sprung von der Brücke. Heute früh gegen 4 Uhr beobachteten Gärtner, die über die Marienbrücke gingen, wie ein etwa 20 Jahre alter Mensch sich Uber die Brüstung schwang und in die Elbe sprang. Er tauchte noch mehrere Male auf und versank dann in den Fluten. —* Fcncrwehrbericht Gestern abend wurde die Feuer wehr nach Wormser Straße 12 zu einem Kammer brande gerufen und heute früh in der 7. Stunde mußte Leipziger Straße -8 ein in eine Grube gestürztes Pferd herausgeschafst werden. -* Zwangsversteigerung. Das Eck c Altmarkt und L c e st r a ß c bclegenc. den Carl August Richterschen Erben gehörige Grundstück gelangte heute vormittag zur Zwangs versteigerung. Der Bictungstermin war sehr zahlreich besucht. Das Höchstgebot gab die Solinger Stahlwaren firma „Henckcl. Z w i l l i n g S w e r k e" mit 743 650 Mk. ab. die den« auch das Grundstück z»neschlagcn erhielt. Die hypothekarische Belastung beziffert sich aus etwa 900 000 Mk.. so daß ungefähr 150 000 Mk. ausgefallen sind. Geschätzt ist das Grundstück, das sich in bevorzugter Geschäftslage be findet, auf 76 500 Ml. —« Lcisersdorf bei Rabenau. Gestern abend gegen 10 Uhr ist aus der hiesigen Haltestelle der Zugschaffner Franz Richard Pensold, vermutlich infolge Herabstürzens vom Güterzuge 9253 Kipsdorf—Haiusbcrg, überfahren und getötet worden. — Militärgericht. Der Soldat Max Paul Zschorlack von der 4. Kompagnie des Infanterie-Regiments Nr. 103 in Bautzen fand am 29. Mai im Schlafsaal ein Porte monnaie mit 13 Mark Inhalt, das dem Soldaten Neüo ge hörte. Z. machte dann den Dienst mit und meldete auch hinterher den Fund nicht im Bureau, auch als der Verlust- träger beim Mittagessen Umfrage hielt, meldete sich Z. nicht. Selbst auf Befragen durch die Vorgesetzten er klärte Z.. das Portemonnaie nicht zu haben. Erst bei der nun folgenden Durchsuchung fand man Nedos Eigentum bei Z. vor. Es wurde ihm abgenommcn und gegen ihn eine Anklage wegen Diebstahls erhoben. Obgleich Z. die Aneignungsabsicht entschieden in Abrede stellte, erachtete ihn das Gericht des Diebstahls für überführt und erkannte mit Rücksicht auf die ganzen Umstünde aus 4 Wochen mitt leren Arrest und Versetzung in die 2. Klasse des Soldaten- standcs. — Ter Schütze Albtn Hugo Walter von der Kompagnie des Schützen-Regiments Nr. 108 hatte eines AbendS im Mai mit einem Kameraden einen Spaziergang ulitcriivmmen. Sie hatten verschiedene Lvkale besucht und ich schließlich verspätet. Um noch rechtzeitig tn die Kaserne zu kommen, nahmen sie ein Auto, kamen jedoch erst bet verschlossenem Kaseruentor an. Vom diensttuenden Unter offizier wurden sie beide angchalten und bei dieser Ge legenheit sagte Walter: „Ach bitte, Herr Unteroffizier, lassen mich durch, ich gebe auch was!" dabei mit der Hand in die Hosentasche fahrend. Wegen versuchter Bestechung erhielt er 2 Tage Gefängnis. Auö den amtlichen Bekanntmachungen. Mit dem Kanalbau in der Stein straf; c, zwischen dem Terrassenufcr und Elbgäßchen, soll am 4. Juli begonnen werden. ' Porzellan in der Großen Kunstausstellung. Dos Porzellan dient in unseren Tagen, wie zur Zeit des Roioio. wieder als Material zum Ausdruck künst- Kiischcr Fdee». Bildhauer und Maler von Rang haben die Reize dieses Materials, die Mögiichreii einer viel- ieiliaen und avane» Behandlung und Ausgestaltung wieder schätzen gelernt und de» Fahrzchnie hindurch in fabrikmäßiger Herstellung von Gebrauchsivare erstarrten großen Weitnrme» neues Leben und Bedeutung verliehen. Es ist ein edler Wettbewerb unter den alten großen und neu aitsbliit,enden Fabriken entstanden, und zwar stehen - wie auf der Brüneler WeilaussteUung deutlich erkenn bar war - die nordischen Länder Dänemark. Deutschland, Schweden dinchaus an der Spitze. Man fühlte mit Genug tuung das Eindringen neuer Ideen, die lleberwindunq der Schablone. Daß diese fortschrittlichen, für die Entwick lung der Pvrzellaiikunst so glücklichen Ideen in der Haupt- igche non der Kopenhagener Manufaktur und ihren Künst lern ausging. ist an dieser Stelle schon früher gelegentlich gc'agt worden. Fn Deutschland hat man sich einige Zeit gegen den neuen Stil gesträubt, um aber am Ende doch einzusehen, daß es ohne ihn nicht geht. Es wäre ta auch nichi zu begreifen, warum man sich wirklich guten und brauchbaren Anregungen verschließen sollte. — Tie Königliche Meißner Manufaktur ist mit an sehnliche» Kollektionen in den von Professor Kart Groß dezent und geschmackvoll ausgestattetcn Sälen vertreten. Man siebt neue Stücke: Gruppen, Basen, Dolen von außer ordentlichem Reiz. Interessant für Sammler ist das neue in ScharffcuertechNlk entstandene sehr aparte Rot. das gegenwärtig nur in Meißen erzielt werben kann. Für Ornamente in Verbindung mit dezentem Gold, für stili sierte Blumen und Früchte ist dieses Scharfseuerrot eine köstliche Bereicherung der Farbenskala. Bon den Gruppen sind namentlich die aus dem holländischen Volksleben »wohl von Philipp Lange tn Meißen) von packendem Realismus, nebenbei von feinstem Verständnis für das Material. Unerreicht ist Meißen in der Kopie des herr lichen Vieux -Nixe: man sieht da einige Potpourri-Vasen lGelb mit dicken Blumenkränzen), die in ihrer Farben schönheit ganz bezaubernd wirken — wahrhaft fürstliche Prunkstücke. - In Tiergruppcn wird Meißen von der Königlichen Bayerischen Manufaktur München- N n i» p Ii e n b u r g übcrtrosscn. Was aus diesem Gebiet unter Beteiligung von Professor W a ck e r l c - Berlin und Th. Körner-München ausgestellt wurde, ist erst klassig und hat in manchen Stücken die Bedeutung großer Kunst. Der Naturalismus in der Auffassung der Tiere wirkt in Verbindung mit dem köstlichen Material und der herrlichen Bemalung unvergleichlich vvrncbm. Es sind Liebhaberstücke von bleibendem Wert. Fesselnd in der Silhouette und von Kopenhagener Diskretion in der Farbe sind die Figuren mondarner Frauen — eln Stück von besonderer Pikanterie ist die aus einer Bank sitzende Dame mit dem Assen. Man kann sich sür diese kapriziöse Gruppe kein anderes Material denke», als Porzellan mit der transparenten Lasur. Den Bestrebungen der Nymphen- burger Manufaktur steht die Kunstabtciluna der Firma Rosenthal in Selb in Bayern ganz nabe. Die Mo delle der erlesenen Stücke, die man aus der Großen Aus stellung sieht, stammen von ersten Künstlern, dem Dänen Julius Gulbrandsen und Ferdinand Lieber mann-München. Tie „Tänzerin" Ltebermanns in dem wundervollen Rhythmus ihres Schreitens und dem Schimmer perlmuttriger Farben ist ein Kabinettstück. Bon Ltebermann stammen auch die viel begehrten Affenvasen mit ihrem amüsanten Dekor. Entzückend ist der „Kleine Bacchant" mit der Schale, ein liebenswürdiges, tn Linie und Farbe vortreffliches kleines Kunstwerk. Von Gul brandsen stammen die seinen Teller und Schalen mit Mo tiven aus fränkischen Städten und Waldlandschaften Fran ken. Auch hier bewundert man die weichen, milden und doch kräftigen Farben. Subtiles Verständnis für das Material ist daS Kennzeichen aller der Stücke, die aus der Rvsellthat-Maitilfaktur hcrvvrgcga»aen sind. — An eine große Uebcrltcfcrung kann auch die Königliche Berliner Manufaktur anknüpfen. Die glänzenden Zeiten lagen tni späten Rokoko und im Empire. Die Zeit deS 'Niederganges in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts ist nun auch überwunden worden. Der Ausstellungs katalog zählt »icht weniger wie 19 Bildhauer und 7 Maler aus. die künstlerisch au den ausgcstelltcn Obiektcn betciltgt sind. Es ist sehr verdienstlich, sich nicht allein aus ständige Mitarbeiter zu kaprizieren, sondern fremde Kräfte mit neuen Ideen hcranzuzichen. 'Nur so kann man einen Reichtum fesselnder neuer Modelle gewinnen — die Rokoko- zcit, lo Treffliches sie immer bot, bticb ans dem Gebiete des Kunskporzcllans einseitig. Berlin hat namentlich figürlich sehr aparte 'Neuheiten gewonnen. In der Be malung hält man mehr, als anderswo, an der Tradition fest. Man setzt die Farben noch prägnant neben einander und vermeidet das Ineinanderfließcn der Töne, das den neuen Porzellanen anderer Fabriken so etwas traumhaft Zartes verleiht. — Bestens bekannt durch naturalistisch ausgcfaßte und bemalte, in Scharffeuertechntk trefflich ge brannte Tiere in Gruppen und Einzeldarstellungen sind die Schwarzburger Werkstätten von Pfeifer in Unterweißbach. Dem erfreulichen Zug der Zeit. daS Kunst- gewerbe nach Kräften zu adeln, die Gegenstände sinnvoll ihrer Bestimmung gemäß zu schmücken, folgen die Werk stätten Sächsischer Kunsttöpsereien von Curt Feuerriegel in Frohburg: alte und neue Motive werden mit Geschick und Geschmack verwendet. Aufmerk- samkeit verdienen auch die mit gutem Matertalverstänbnt» entworfenen keramischen Arbeiten von dem Dresdner Rudolf Born sausgeftihrt von T. Teichert-Metßen). — Die kleine kunstgewerbliche Abteilung der Groben Au», stellung wirb noch durch einige wenige auögervählte Schmiedearbeiten tn Gold- Silber, Zinn und Eisen, feine Handarbeiten und Glasbilder belebt. Man stellt mit Ge nugtuung die geläuterte Geschmacksrichtung fest, die sich t» der Mehrzahl dieser Arbeiten offenbart. Hartwig. SV «msgesch „Z u » DreSd« Alt»« »rrs« etagetr« Sen. Sa llurdt «uchSrr wische i August Fdrft. bestellt, «tit und N> DreSd« Aupa ? Albt« 1 rungSv« beztr buche ft «E au Stohr Da» « 128 00» Niedert, Altstadt, für «a Fried Herrent! Krunbst geschätzt ISr unk tcn Gr wird o die dt« bänger hatte, zur N treten, verblei wirtsch D. Abgeo Alge seien > zu erf ihrer suchen daß d den g, bemtlli daß r Wohin Wir tin ga W ereign Ungl fallen verösf, auf df türme eine werdei »er» gesto S die tü Tri, gäbe den ? der b I weger Der ' daten Deser den S die N „N. i Krieg Im t „emei flusse Beha Türk über zetchr beim Bes B e l ltchkr ge re. 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