02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.08.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120825020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912082502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912082502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-08
- Tag1912-08-25
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Dkfm «latt wird d«i» L«s«r» »«« D«»d«» »nd UN>a«l»n, «« T«,« >«ch« dnckt» «l» ^bentl-Wrgabe« Pew, «Lhr«nd «» die Vop-Lbonnenlkn am t» «ia« erhallt,». 86. Jahrgang, SSL. Vq»««-»e»ü»r Sonntag, 23. August 1912^ «u »urchau,, elnmäy,.»o I, d,u,w1Ga»N«m. Man«»« M. »«> »lamolle»» Zu- I»«ä«>»duiO »>«-«!» Dt« den r»ßn, »«» Dr»»d»n ». Um^bu», «n I.,« ».'d-r pi- »dend-Lu». »««n erhalt«» »I,au»- «6r»t»en Deiner mit »er Dro»9«,«u^ab, tlcher QueUenonead» <,Dr««». Nachr."» p>. Dtg. — U»»«rlmi,,e Vi»»»strtvl« »erd«» Nicht aufdewahn. Telegramm-Adresse: Rnchrtchten Dresden. 1858 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrafte 2S/40. Fernsprecher: 11 » 2«S« . 3«0I. «ozrigrn-Tarif* Annahme von Ankün« dtaungen dt» nochm. S Ilhr. Lonmag» nur Manenjlrahe L« von 1t di» ' ,1 Uhr. Die «tnjpaliiae tbrundzeU« lca. ti 2Uben> Lo Pf.. AamtlienNachrichten ou» Dresden Lü Pf, die zweispaltige Zeile aufTertsette 7ttPf.die zweispaltige Aeklame. reite ,.K6 M. — Zn Nummern nach Sonn und Aeierlagen die einspaltige ts.rundzeile IS Vf, Zomtlien» Nachrichten ou» Dre». den die tbrundzeile IN Pf. — AuLwSrtige «ustrüge nur gegen Norausbezahlung. - Zede» Belegblari kosiet l0 Pf. l. I«! lrn INI IM II Kl nl 8vkHoL diläenävr Lü28l1er äv8 Vereins III Itlulllvl. Slicks " öslerrvlvdiLekvr ^eiekenledrer. Meu. ^ sichtigt. Beim Verlassen des Gebäudes brachten ihm 39 junge Mädchen in altvvgiländischer Tracht eine Huldigung dar. Tie Fahrt wurde alsdann nach Mnldcubcrg fortge setzt, wo die Mulüenberger Viehweide besichtigt wurde. Die Landcsreise endigt in -lue, von wo der König heute nachm. 9,18 Uhr wieder in Dresden cinlresfen und sich sofort nach Wachwitz begeben wird. — Zum Besuch Tr. Majestät in der Aibciicrlolvnie in S ch n e ct e n g r ü n wird noch gemeldet: Auf die Ansprache des Grase» Vitzthum v. Eckstüdt erwiderte der König etwa joigeiiderinaßen: „Meine liebe Exzellenz! Ich freue mich anßervrdenilich. diesmal Ge legenheit zu haben, die Arbeiterkolonic kennen zu lernen. Ich weis» recht wohl, es gibt eine große Menge Elend, das behoben werden kan», und es ist mit Tank zu begrüßen, daß sich Männer sindeii. die sich in dieser Weise der Sache annchmc», um den Leute» wieder aus die Beine zu helfen." —ttebcr den Aufenthalt Sr. Majestät des Kaisers i« Dresden sei noch milgetcilt, daß auch im großen Schloß- Hofe eine Ebrenkoinpagnie. und zwar die 6. Konipagnie des, Fnfanterie-Ncgiments Ar. 194, mit Fahne, Spielmanns- zng und Negimeiitsinusil airsgeslcllt sein wird. Vor der» Besuche des Rathauses wird der Kaiser dem Prinzen und der F ra » Pri » z e s sinI v h ann c o r« einen Besuch im Palais a» der Zinzendorfsiraße abstatten. Der kaiserliche Wage» wird hierbei die Augnstusstraße, den Nenmartl. die Moritzsiraßc, die Iohaiiii-Georgen-Allce, die Zinzendorfsiraße, die Bürgerwiese und den Rathausplatz berühren. Ans dem Wege vom Schlosse bis zum Prinzlichen Palais werden die beide» oberen Klasse» der Volksschulen und vom Prinzlichen Palais bis zum Raihansc die Dresd ner Vereine und Innungen Svalier bilden. An dem Empfange im Rathause werden nur die Mitglieder der beiden städtischen Kollegien, ferner die Ehrenbürger Dresdens und einige Personen, mit denen die Stadtver waltung >» engeren Beziehungen steht, sowie eine Ver tretung der städtischen Beamtenschaft, insgesamt 299 Per sonen, teilnehmcii. Für die Damen ist die Galerie des großen Festsaales reserviert. Bei dein Empfange wird dem Kaiser u. a. auch im Ltadtverordnetcnsaalc das Goldene Buch der Stadt Dresden mit der Bitte um Einzcichnunzi seines Namens vorgclegt werde». Nach neueren Bestim-c »inngcn trifft übrigens auch der deutsche Kronprinz in, Begleitung des Kaisers in Dresden ein und wird mit im Nesidcnzschlosse Wvhnuna nehmen. Ferner werden hier vcrauarticrt werden: Prinz Ludwig von Bayern, der Großhcrzog von Baden, der Grvßhcrzog von Sachsen», Wcimar-Eii'cnach, der -Herzog von Allcnburg, der Herzog von Sachscu-Eobnrg und Gotha, der Erbprinz von Meinin gen und die beiden Sohne deö Königs Ferdinand von Bulgarien. Ferner werden im Dresdner Ncsidcnzschlvssc Wohnung nehmen der Fürst zu -Hohenlohe - Bartenstein- IagstDerg. Prinz Eitel Friedrich von Preußen und Prinz izzo z» Schwarzbnrg-Rndolstadt. j —* -Heute früh verschied hier Herr Wilhelm -Heinrich Freiherr v. Ompteda, Kainmcrhcrr und Hofmarschall a. D. des verstorbenen Königs Georg V. von Hannover. Er war der Vater des in Meran lebenden Schriftstellers v. Ompteda. 4 —* Eine militärische Probcübung zum Zapfenstreich, der anläßlich der Anwesenheit des Kaisers in Dresden am Abend des 29. August stattfindet, hatte heute vormittag tausende »ach dein Thcatcrplatz gelockt. Sic wurden ans eine harte Probe gestellt, denn ein .Regenschauer nach dem andern prasselte nieder. Aber tapfer hielten alle ans. die Alten so gut wie die Zungen, die mit dem Schirm Bcwass- nctcn ebenso wie die unter den Schirmtraiiscn Stehen de». Das wäre ja auch kein richtiges Dresdner Kind, das sich ein so glänzendes militärisches Schauspiel, und noch orNgs Leser-. Mit dem Kaiser trifft nach neueren Bestimmungen liruch der deutsche Kronprinz in Dresden ein. Prinz Heinrich von Preußen wird sich auf der sRückreife von Japan zu Insormations- und Inspektions- Zwecken mehrere Wochen in Kiautschou aufhaltc». Der Direktor des Hofburgthcatcrs, Freiherr v. Ber ber. ist heute früh in Wien gestorben. Der Marineminisicr Dclcassä hat eine durch- fgreifenöc Neucintctlung der französischen jAlotte vorgenommen, wodurch das maritime Schwer gewicht nach dem Mittclmecr verlegt wird. In der Monterosa-Gruppc sind acht italienische Alpenjäger abgestürzt, wobei zwei den Tod fanden. Durch eine Kesselexplosion wurden in Klocschi (Rumänien) 23 Arbeiter getötet. Die Bereinigten Staaten von Nordamerika Haben zum Schutze ihrer Staatsangehörigen ein Kriegs schiff nach Mexiko gesandt. Neueste Drahtmeldungen von, 24. 'August. Zum Tode des Freiherr« von Bergler. Berlin. tPriv.-Tel.) Es ist nicht ausgeschlossen, daß Ser Nachfolger des verstorbenen Direktors des Wiener -Hos- vurgtheatcrs Freiherr von Berger aus Berlin geholt wird. In Wien ist eine starke Gruppe vorhanden, die Otto Brahm als Direktor der Hofburg wünscht. Brahm gibt das hiesige Lessingtheatcr aus. Von einer vollständigen Thcatcrmüdigkeit kann aber bei ihm keine Rede sein. Neben Brahm gilt noch Ferdinand Gregors, der bisherige Intendant von Mannheim, der lange Jahre Hosburgschau- spiclcr war, als aiissichtsvollcr Kandidat. h Bootsunsall eines englischen Kriegsschiffes. London. Als von dein Schlachtschiss „Su perbe" in der Nähe von Pvrtlanö Bill iWcyuiouthj ein Boot herabgclasscn wurde, in welchem 19 Mann Platz ge nommen hatten, gab eins der Glcittane nach. Alle 16 Mann stürzten in die Wellen. Es wurden ihnen sofort Taue und Rettungsringe zugcworsen. Fünf Offiziere sprangen ins Wasser, nm die Matrosen zu retten. Rur L>en Anstrengungen dieser Offiziere ist cs zu danken, daß lnur zwei Mann ihr Leben cinbüßten, während die übrige» (4 gerettet werden konnten. LS Opfer einer Kesselexplosion. Plocschi lNnmänien). In der rumänisch-amerika nischen Pctrvleumrassincric erfolgte gestern infolge Platzens eines Kessels eine Explosion, bei der 23 Arbeiter getötet wurden. Die Wahlkorruptio» in den Vereinigten Staaten. , Ncwnork. Rvoicvclt erklärt gegenüber der Zeugenaussage Archbolds vor dem Wahlsondskomitec. er wisse nichts von einem Beitrag Archbolds oder der Standard Oil Company, und er glaube nicht, daß Arch bolds Zeugenaussage aus Wahrheit beruhe. In Washin g- to n ist man der Ansicht, Rooscvclt werde in einigen Tagen vor dem Wahlkomitce erscheinen. Die türkische Krisis. Konstantinopsl. Die Negierung zieht Truppen im Engpaß von Katscharik zusammen, um einer Rückkehr der Albanesen vorzubcngen. Reschid Ben, einer der Gründer der Entente Liberale, der ursprünglich zum Minister des Innern auscrsehen war, ist zum Wali von Smyrna ernannt worden. Koustantinopcl. Wie Insorwationcn auS türkische» Kreisen besagen, hat Montenegro an der Grenze 3 4 909 Mann konzentriert. Der Wali von Erze rum hat telegraphiert, daß er in Sarykamysch 99 «Ml Mann zusamnicngczogcn hat. Saloniki. Aus der Bahnstrecke Saloniki —Urs- küb sind zwischen den Stationen Köpröllö und Gradsko zwei Bomben gesunden worden, die vor dem Passieren des Zuges entfernt werden konnten. — Talaat Ben ist nach Konstantinopel abgcrcist. Zum italienisch-türkischen Kriege. Frankfurt a. M. IPriv.-Tcl.) Wie der „Franks. Ztg." aus Rom gemeldet wird, ist der frühere Minister Lnzzalii »ach der Schweiz abgcrcist. Man nimmt an. daß er als Beauftragter der italienischen Regierung an den halbossi- zicllen Besprechungen tcilliimmt, die der -Herbeifüh rung des Friedens dienen sollen. Konstantinopel 'Nach einer im Ministerium des Innern eingclaufcnen Depesche haben die Italiener am >7. August das türkische Lager bei Hodcidn beschossen. Einige Geschosse sind in der Nähe des -Hospitals nicdec- gesallcn. Fünf Personen wurden verwundet. Frankfurt a. M. lPriv.-Tel.) Die freie Metzgcr- i ii n » n g des Bezirks Karlsruhe plant, der „Franks. Zig." zufolge, einen gemeinsamen Bezug von ausländische!» Fleisch aus erster Hand. Man hat aus diesem Grunde i» einer Eingabe das Finanzministerium ersucht, die staatliche Flctschsteucr von 4 Pfg. pro Pfund nachzulasfcn. Rio de Janeiro. Die Zahl der in San tos aus ständigen Dockarbeitcr beläuft sich ans 4999. Tic sind über die Ankunft von Mitgliedern der gelben Gewerkschaften erregt und droben, sie anzugrcifen. Seitliches «nd Sächsisches. Dresden. 24. August. —* Landesrcisc Sr. Majestät des Königs im Vogtlandc. Zur gestrigen Abcndtasel beim Amlshauptmann Dr. Mchncrt in Plauen waren 3b Einladungen ergangen. Um )4>0 Uhr kehrte der König nach dem Grand-Hotel Wettiner -Hof zurück, wo er übernachtete. Heute früh ^9 Uhr wurde die Weiterreise angetretcii. Gegen !48 Uhr tras der König in Mechclsgrün ein. wo er vom Gemcindcvorstaiiö Taub - ncr begrüßt wurde. Fräulein Klara Zimmermann über reichte dem Monarchen unter Vorirag eines Gedichtes einen Blumenstrauß. Der König zog Herrn Rittergutsbesitzer Uebrig, sowie die Gcrneiiidevorstände van Zschockan, Tyciima und Großsricscn ins Gespräch. Amtsyauptmanii Dr. Mcbiicrt verabschiedete sich vom König, woraus Amlshanpi- mann v. N o st i tz-W a l l w i tz die Führung übernahm. Bereits >48 Uhr tras der König in Bergen ein, wo er vom Gcmcindcvorstaiid Hacckcl begrüßt wurde. Die Fahrt ging dann über Poppcngrün nach Grünbach. Dort wurde der König am Genesungsheim vom Gcmeindcvorstand Weigel empfangen und das Genesungsheim eingehend bc- Nacht vom Monrag zum Dienstag verschlimmerte sich^ schon der Zustand, so daß zeitweise sogar das Bewußtsein' getrübt war. Sein Hausarzt Dr. Hans Friedbeim weilte Tag und Stacht nm Krnnkcnlaacr. Gestern vormittag trat eine teilweise Lähmung der oberen »nd unteren Extremi täten infolge von schweren Blntzirfiilationsstöriingen ein. Tein -Heimgang bedeutet für das Burgtbcater, das durch Häusling beklagenswerter Todesfälle schwere Einbuße er-, litten hat, einen neuen Verlust. i Kunst und Wissenschaft. Wochcnfpiclplan der Königlichen Hostheatcr. Opernhaus bis ans weiteres geschlossen. — Opcrnvor- stellungen im Schauspielhaus. Sonntag: „Hoss- manns Erzählungen." Montag: „Stell» m-iris." U/28.) Dienstag: „Der Zigcuncrbaron." l'est.) Mittwoch: „Der Arzt wider Willen." i'HS.) Donnerstag: „Stell-, msris." I28.) Freiing: „Tannhäuscr." <7.) Sonnabend: „Mignon." si/üll.j Sonntag «I. September): „Stell!» C/28.) Montag <2.): „Sizilianische Baucrnehre." „Der Bajazzo." I/r8-> 's* Mitteilung aus dem Bnrcan der Königl. Hostheatcr. In der am Montag, den 29. August, im Königl. Schauspiel- Hause stattfindcndcn Ausführung des musikalischen Schau spiels „Ktc-IIn mari»" von Alfred Kaiser wird Frau Plaschkc-v. d. Osten die Partie der Marga singen. 's* Das Residcnztheater beginnt am kommenden Sonn tag, den l. September, seine diesjährige Wintcrspielzcit, die insofern eine Acndcriing zeigt, daß nur noch Obe re t t e n , Possen und Vaudevilles znr Ausführung gelangen. Von den bisherigen bekannten Mitgliedern des Ensembles sind wieder engagiert die Damen: Grete Brill. Wini Grabitz, Ida Kattncr. Marie Lcntz und Bertha Menzel: die -Herren: Ludwig Betz, Robert Hellwig, Ignaz Jan da, Willy Karl, Ricco Lansier und Earl Sucksüll. Neu- engagiert sind die Damen: Elise Ebliardt und Ltlln Steinen, und die Herren: Franz Felix. Emil Gähd und Hermann Wieland. Als Kapellmeister fungieren wieder die Herren Friedrich Korolanni nnd Bruno Brenner. Der erste Tag bringt nlö Nachmittagsvorstellung bei ermäßigten Preisen „Die Fledermaus" von Strauß, während abends 8 Uhr die Ottcnkjeimcrsche Operette „Heimliche Liebe" zur Aus führung gelangt. Als erste Novität in dieser Saison ist die große Posse „A u t 0 l i e b ch c n" von Jean Gilbert, dem Komponisten der „Polnischen Wirtschaft", zu der Jean Kren den Operettcntcxt und Alfred Schönseld die GcsangS- lcxtc geschrieben haben, bestimmt. Die Erstausführung dieses Werkes, dessen Ausführungen in Berlin bereits die 17,9 überschritten hat, erfolgt am 7. September mit vollständig neuer Ausstattung. Wie in früheren Jahren werden auch die wegen ihres besonders billigen Preises so beliebt ge wordenen Abonnemcntsvorstellungen beibehalten. Aus führliche Prospekte darüber sind an den Kassen des Theaters und im Thcatcrbiircau kostenlos zu haben. Die Einzcich- nungen können wochentags von vormittags 19—2 >>hr an der Kasse erfolgen, wo die Listen auöliegcn. Am Sonntag geht im Residcnztheater „Der Tanzanwalt" nach mittags 3'/- Uhr bei ermäßigten Preisen und abends 8 Uhr bei gewöhnlichen Preisen in Szene. s* Der Direktor des HosbnrgtheaterS Alfred Frhr. v. Berger, ist, wie uns ein Telegramm meldet, heute früh 3>- Uhr in Wien gestorben. Er hat das ersehnte Ziel, als Direktor des Wiener HosbnrgtheaterS zu wirken, er reicht. aber zu sruchtbringendcr Tätigkeit konnte er in den beiden Jahren seines Wirkens nicht gelangen. Baron Berger ist nur 69 Jahre alt geworden. An die Spitze des Bnrg- thcators trat er Ostern 1919 als Nachfolger Schlentliers. Ur sprünglich Dozent der Philosophie an der Wiener Universi tät, wandte er sich später der Theaterpraxls zu. Insbesondere die Leitung des Hamburger Deutschen Schauspielhauses, das er zehn Jahre lang ans künstlerischer Höhe hielt, hat ihm viel Anerkennung eingetragen. Literarisch ist Berger 11. a. mit dramaturgischen Schriften hcrvvrgetrctcn, die den bewährten Bühneiimaiin auch als feinsinnigen Aesihetiler »nd geläuterten Stilisten erkennen lassen. Vermählt ist er bekanntlich mit der Schauspielerin Stella HohcnselS. die ebenfalls seit einiger Zeit erkrankt ist. Das Krankhcitsbild des Verstorbenen war von vornherein sehr ungünstig. Er litt an einer schweren HerzinuSkelentzündung. Letzten Sonntag traten bei ihm heftige Kopfschmerzen ein. In der Neue Novellen. Mit dem künstlerischen Schassen selbst sollte eigentlich der Markt mit Angebot und Nachfrage nichts zu tun haben. Aber in unseren Tagen läßt cs sich doch wohl nicht ver meiden, daß eins vom andern mehr oder weniger erkenn-, bar beeinflußt wird. So ist cs ausfallend, daß aus dem Büchermarkt in den letzten Jahren die Sammlungen guter künstlerischer Skizzen und fei» gestimmter 'Novellen nur selten hcrvortrcten. Ganz sicher hängt das mit der ver änderten Geschmacksrichtung des Publikums zusammen — Nachfrage und Bedürfnis sind am Ende für die Verleger bestimmend. Man hört auch zuweilen den Einwand, dass Gebiet der Novelle werde von deutschen Autoren nicht in vollwertiger -Leise beherrscht, »nd oft wird daran die an fechtbare Behauptung geknüpft, nach Maupassant gebe cs überhaupt keinen erträglichen Novellendichtcr mehr. Wahr ist ja leider eins: in der übergroßen Fülle zeitgenössischer Produktion wird vieles erstickt, das der Mühe des Bc- wahrcns und Einporßebcns wert gewesen wäre. Es ist weit schmieriger, ans der Masse das Gute und Erfreuliche lierauszusoiidern. Keineswegs ist es einzuschen, daß ein dickleibiger Roman oder irgendein Theaterstück mehr Be achtung verdienten, als ein geschmackvoll zusammcngestclltcr Nvvellcnband. Ein Novcllcnband. wie ihn Hermann -H c ss c zum Beispiel unter dem Titel „Umwege" bei. S. Fischer in Berlin veröffentlicht.
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