Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 02.09.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191209026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19120902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-09
- Tag1912-09-02
- Monat1912-09
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.09.1912
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»Anna Mr die Opfer von Giennltza «nd Btelopolje aus. gefordert wird. Unter den Rufen: .Krieg -er Tür» kei!" zerstreute sich -Terversamrnlung. Berlin. Sechzehn hervorragende Vertreter der schwe. bischen Presse sind heute abend hier etngetrofsen. um den Besuch zn erwidern, den vor zwei Jahren eine größer« Anzahl deutscher Journalisten Schweden abgestattet hat. Rummelsburg. In der vergangenen Nacht kentert« auf dem Rummelsburger See ein Boot mit acht Insassen» von denen drei ertranken. Wrieze«. Heute mittag >2 Uhr sand hier die Ent- hüllung des K a i s e r - W i l he lm - D en k m a lS durch den Grafen v. Haeseler statt. BreSlau. Heute vormittag 8 Uhr entgleiste ans der eingleisigen Nebenbahn Hundsfeld—Trebnitz in Kilo meter 20.44 der in der Richtung nach Hnndsfeld fahrende Personcnzug 472 mit Lokomotive und sieben Wagen. Die Lokomotive und die Wagen sind zum Teil erheblich be schädigt. Sine Arbeiterfrau Berta Schimalski aus Brockot- schinc ist leicht verletzt. Der Berkehr von Zedlitz bi- Treb nitz ist ans etwa zwanzig Stunden gesperrt und wird vor aussichtlich am 2. September sritl, wieder ausgenommen werde». Die Ursache der Entgleisung ist noch nicht auf. geklärt. Helsingösors. In den Steinbrüchen des Kirchspiel- Inka im Gouvernement Knovio sind durch eine nieder» stürzende Scholle sieben Arbeiter getötet worden. ST « ^ K s ^ * s « Lt « K »r or de» K0nig»k»»mer» folgte tn Ge unter Dechert- wurde. den . istet hatten, und die Ritter ^ gte t» Gegenwart d^» »ünigk. Kommissar»"^«/»» Kammerherrn «rase» ». «er dt« Dekloratton -er neuen Würdenträger, an dt« st» dte Vrei-vcrteilung anfchloß. Hterbet hatte dt, Vahnenabteilnng tn feterltchem Schmucke ufstellnna genommen. Die Bekanntgabe her Prämien I>! ' " Mandver der 1. Infanterie-Brigade Nr. 4S am 31. August IS1L Das Manöver der 45. Jnsanterie-Brigade am Sonn abend »ahm folgenden Verlauf: Ein blaues Detachement, oesteliend aus dem 2. Grenadier Regiment Nr. 101, dem Gardereiter-Regiment und der ersten Abteilung des Feld- arritlerie-Negimento -Nr. 12 unter Führung des Herrn Oberst Ullrich, war am 2t. August in den zeitigen Morgenstunden von der Festung Meitze» in Marsch ge setzt worden, um ein Znriiekgehen roter Kräfte, die am 20. August an der Elbe nördlich Riesa standen, auf- zuhalte». Das rote Detachement, bestehend aus dem Leib-Grenadier-Regimeni Nr. >50. mi, Maschinengewehr- Kvmpagnie, der zweiten Abteilung des Fcldarttllerie-Regi- menis Nr. 12, der >. Eokaoron des Ulanen-NegimentS Nr. 17 und einer halben Lan.-Kompagnie Nr. 45 unter Führung des Herr» Oberst Leuth old. dem autzerdem noch die bei Weitzig stehende und gegen Mettzen be obachtende zusammengesetzte 22. Kao.-Brig. unterstellt wurde, sollte den Schutz der von Riesa auf Elster- werüa zurüclgehenden 22. Infanterie-Division in der linken Flanke überncbmcii. Herr Oberst Lenthold entschlotz sich, dickt westlich Glaubitz. 8,20 Uhr vorm, an- rretcnd, den Marsch ans E v l m n i tz —B a u d a an- zntreten,' die »lavallerie-Brigade sollte in Gegend W e i tz i g —-2 k a s s a dem Gegner Aufenthalt bereiten. Das blaue Detachement trat 8,10 Uhr vorm, vom Nvrdostausgange von Pvrichütz — Versammlung der Truppen daselbst — iir Richtung Skassa — Colm nitz an. Das Garderciter-Regt. war vvransgcschickt wor den und tras südwestlich Skassa ans feindliche Kavallerie. , Da zunächst der überlegene Gegner durch die Gunst des Geländes und durch das regnerische und neblige Wetter nicht voll erkannt werden konnte, attackierte der Führer des Regiments, Herr Major Freiherr v. Friesen, den Geg ner. der im ersten Moment nur vier Eskadrons gezeigt hatte. Als dann in der rechten Flanke noch ein Regiment erschien, muhte das Garüereitcr-Negiment vor der großen Ueberlegenheit zurückgehen. Bald darauf erschien etwa 115 Kilometer südlich Skassa die Vorhut vom Grenadier- Regiment lOl. Tie rote Kavallerie-Brigade war kurz ent schlossen zum Gefecht zu Fuß abgesehen und hatte die Höhen südwestlich Skassa besetzt. Nur kurze Zeit ver mochte sie den Gegner auszuhalten. Immer näher rückte in dem schweren und durch den Regen aufgewcichten Boden die Infanterie, so Satz die Kavallerie-Brigade aufsitzen und in Richtung Weitzig zurücigehen mutzte. Hier erhielt Herr Oberst Freiherr v. Bo den Hausen von Herrn Oberst Lenthold noch eine Batterie zur Bcrfügung. dte nordöstlich Weitzig anssuhr und die feindliche Artillerie und Jnsanterie unter Feuer nahm. Da die blaue In fanterie im fortgesetzte» Vorgehen auf Skassa —Wil- de n hu in blieb, war für die Kavallerie-Brigade ein 'Bleiben nicht mehr möglich und sie ritt daher in Richtung Wal da ab. die Batterie westlich Banda zurücklasscnb. Herr Oberst Leuthold war inzwischen mit seiner Ab teilung bei E o l m u i tz — B a u d a cingctrvsfen und hatte vier ein Bataillon mit Maschinengewehr-Kompagnie am E v l m n i tz - B c r g bercitgcsttllt und zwei Bataillone südlich 'Banda und westlich davon. Herr Oberst Ullrich entichloh sich^ nachdem er die feindliche Stellung erkannt hatte, den Gegner anzugreifen, und zwar ano Richtung Wilden Hain mit zwei 'Batauivnen gegen B a u d a . mit einem Bataillon gegen den E o l m ii i tz - 21 c r g. Lehr geschickt war die Stellung durch die roten Truppen be>etzt. gegen die nun zunächst die dünnen Schünenlinicn vvigingen, nach und nach aufgefüllt dnrcb die zurncigestalienen Reserven. Hin und her wogte der Kainvi. bis das Signal „das Ganze" der sehr inter essanten Hebung Holt gebot. 'Besonders an-.gezeichnel wurde der Dag durch die An wesenheit Sr. König!. Hoheit des Kronprinzen von Sachten, der dem Manöver in Begleitung des Herrn Ge- »eralmaivr n. Earlvwitz und Leutnant Graf zu M ii n st e r beiwohnte. ^ In der zweiten Nachmitlagsskunde rückten die Truppen wieder ein. Die Grenadiere marschierten unter Trommel und Hprnerliang oder mit frohem Liedersange testen Schrittes datier, und als eine Kompagnie cinrückte, an deren Spille die Regiments-Kapelle marschierte und diele iin Hinblick ans den bevvrstchcndcn Scdantag die wuchtigen Klange der „Wacht am Rhein" ertönen lieh, da durchnickte es netter Freude das Herz jedes Vaterlands- irenndes, ja. er fühlte es mit im Anblick der Truppen, was im Liede wüte: ..Lieb' Vaterland, kannst ruhig sein . . .". Herrenreiter Frei-err ». ^ v. Egan-Srirger de« im Jockei- Hntte«. einem ganz seltene» ' Hennstallbesttzer Gcneraldtrstl.. .Grandezza" den 2UNt> Mk>»rrt» ein: ra^iöle Stute an Herrn >. Lüjr und Lentnnnt ttende« M. «»» Der Dre»buer .»« -etmst, »tt doch mußt« er -te erkauf aßtreten, lenne», »rächte dte brtllaut au-sehenbe Tochter t>6» berühmten auch nur u« -albe Kopflänge, d«r»^FÜch»?«n,st ^vlum«? senen" beugen und liefert« auch nach,«»« tote- R^nna« >lü nnen. wisian» br. W. »Fts - - „Entweder oder" eg 1» r tt. *l-» LerMches und Sächsischer. — Sr. Majestät der .König wohnte gestern früh dem Gottesdienste in dcr Hanslapelle zu Wachwitz bei. Mittags iaiid bei Sr. Majestät Familientafel statt. Abends begab sich der König nach Wermsdvrs, von wo er heute früh ins Maiivverge! andc sährt. — Oberkirchelirat Snperiiltendcnt Robert LIeschkc in Planen war es gestern vergönnt, ans eine 40jährige reichgesegnete Amtstätigkeit znrüctzublicken. Bon >884 bis >"!>.! wirile der Jubilar an der Annenkirchc in Dresden. wurde er als Pastor vrimar. und Superintendent nach Plane» berufen. Seine Verdienste wurden 1»01 durch Ve'Icihuug des Ritterkreuzes >- Klasse vom Verdienstorden ausgezeichnet: ">»8 erfolgte seine Ernennung zum Kirchcn- rcu uns NN» zum Oberliichcnrat. Königsschietzen dcr Privilegierten Scheibenschüßcn» gescOschast. Tie traditionelle Woche dcr über 450 Jahre bestehenden Gilde dcr Scheibenschützcn gelangte gestern .um Abschlüsse. Schon in den zeitigen Nachmittagsstunden fanden sich die Mitglieder mit ihren Damen ans der Terrasse des Schützenhoses ein. wo während des Konzerts genommen. ^ erfolgte durch Herrn SchützenmrtM Röt-e. Herr Kammerberr Graf «. Rer nabm -terbet dt« Ue-eraa-e der Preise an dte wackere« Schützen und Schützt««,» selbst vor. Ansprachen hielten Herr Stadtrat Borack auf die Preisträger und der Borste-er der Gilde Herr Justizrat Lehmann anf die Schützen und den Künigl. Kommissar. Bet dem AktuS wurde Wein au» dem königlichen Keller gereicht. Bis zum Beginn de- KönigSmahls blieben die Teilnehmer bet dem schönen Wetter in zwangloser Unterhaltung auf -er Terrasse vereint, AIS um 5 Uh: Fanfaren zur Tafel riefen, war -er mit der Büste deS Königs und der Gefellschaft-fahne sinnreich geschmückte Festsoal im Nu gefüllt. Erst jetzt zeigte sich die Beteiligung am Königsmabl in einer Stärke, wie sie noch keine vorauö- gegangene derartige Veranstaltung zu verzeichnen hatte. An der Ehrentafel nahm zwischen dem neuen Schützen, tönig Herrn Kurbirektor Bauer-Ntederlößntb und der Schützenkönigs« Frau Kaufmann Meitzer der Küuial. Kam- mtssar Kammerberr Graf v. Rer Platz, ferner bemerkte man als Vertreter der städtischen Körperschaften die Herren Stadtrat Krumbiegel und dte Stadtverordneten Nippes, Ulrich und Sack, sowie als Vertreter dcr Privilegierten Bvgenschützengesellschast die Herren Erzellen» v. Geydlitz tinö Prtvatus Adam, sowie Jubilare der Gilde. Den ersten Trinkspruch brachte Herr Justtzrat Dr. Lehmann, der langjährige zielbrwutzte Leiter der Gcheibenschüven- gesellschast. auf den König an-, wobei er betonte, daß dies nicht auS alter Tradition erfolge, sondern auü Liebe zum Königshaus und zum Vaterland. Die Scheibenschiitzen seien treue Untertanen unseres Königs. Dieses Gelöbnis fand restlose Bekräftigung durch ein dreifaches Hoch auf das sächsische Königshaus», in oaS die Fcstversammlung unter dem Donner der Böllerschüsse begeistert einsttmmte, worauf dte Sachsenhymne erscholl. Mit schwungvollen Worten dankte Kammerberr Graf v. R e r dem Vorredner für die patriotischen Worte mit einem Hoch auf die Scheibenschüvengesellschaft. Herr Stadtrat Vorack feierte den Schützenkönig, die Schützenkönigtn, die Ritter und die Ritterdamen. Den Dank dafür brachte der Schützenkönig Herr Direktor Bauer tn längerer Rede zum Ausdruck. Der stellvertretende Vorsteher Herr Privat»- Gey betonte das zwischen den Behörden und der Scheibenschützengtlde bestehende gute Einvernehmen und widmete sein Glas den Vertretern der städtischen Körperschaften, worauf Herr Stadtrat Krumbtegel unter Hinweis auf La- harmo nische Verhältnis zwischen der Dresdner Bürgerschaft, ihren Vertretern und der Schcibenschützengesellschaft er widerte. Generalleutnant v. Seydlttz rühmte die guten Beziehungen, die zwischen der von ihm geleiteten Bogen- schützcngilde und den Scheibenschützen besteht, und toastete im ferneren auf die Damen. Herr Prtvatns Adam knüpfte an die Worte des Vorredners an und pries den Vorstand -er Scheibenschühengesellschaft, deren Vorsteher, Herr Justizrat Dr. Lehmann, darauf seine Freude darüber äußerte. datz die Mitglieder der Gesellschaft ihrem Vorstände unbegrenztes Vertrauen entgegcnbringrn. Red ner übermittelte die eingegangcncn Grütze von Gönnern der Gilde und teilte mit. datz Frau Apclt in Wiesbaden, die Schwester des früheren Vorstehers Roettig, der Gilde eine gröbere Stiftung und den Tchützen-Silberschatz ihres verstorbenen Bruder- überwiesen habe. Kerner über reichte Redner den Jubilaren Prtvatns Eichhorn, Maler meister Litzke. priv. Schlossermcister Schmidt und Fabrik besitzer Anton Reiche den Jubiläumsstern nebst Diplom für 25 jährige aktive Mitgliedschaft. Herr Schützcnmeister Rvthe zollte den tüchtigen Schützen der Gilde Anerken nung und ehrte den Meisterschützen Nickol durch Uebcr- retchun« eines Lorbeerkranzes. Herr Reitzmann toastete auf die Presse. Stadtverordneter NippeS hielt eine patriotische Ansprache, an die sich die deutsche Hymne an- kchlotz. Vorzüglich patzte sich in die Stimmung der an brechenden Sedanseier eine patriotische Deklamation des Stud. Herrmann, betitelt »Der RcichSschmied" ein. Noch einige weitere Ansprachen erhöhten die Stimmung. Mit einem Ball schloß die glänzende Veranstaltung. — Der v. Tag des Dresdner Pferderennens stand unter günstigem Stern. Die junge Sevtembersonne schuf eine sehr angenehme Temperatur, bet der cs sich gar gut pro menieren ließ. Bon dem gesellschaftlichen Bilde hätte man lichtere Farben erwartet,- es hatte den Anschein, als ob die Reihe der hinter uns liegenden Fürsten- tage tn den Kreisen der Dresdner Gesellschaft, die Stammgäste des Reicker Turfs sind, eine gewisse Ver- gnügnngömüdtgkcit erzeugt hätte. Dazu kam, daß die OfsiztcrSzirkel so gut wie gänzlich fehlten: die Uniformen Leeren Geschäftsräume Anncnstraßc'58. die sich bann tm selbst konnte man zahlen Anders- tS aber wieder tat ocr. der Zeit unter der Leitung des Herrn Dudenhöfertr. M v n a t s e r st c seine Schuldigkeit: die zweiten und!nach Poppitz 8 u. 10 ausdebnteir. AuS den kleinsten Sn-. dritten Platze waren g anzend belucht uttd d.c Wettlust am l sängen hcrvoraegnngen. steht die ^ Totalisator aller Platze trieb die Umsätze hoch hinauf, h^te tn den ersten Reifen deutscher Zum «chrecken aller Vogeljchutzfreunde ist die Reiher-^ - mode im Aufblühen. Wenn man von der Tribüne aus den Sattclvlatz niederschaute, so konnte man nicht nur auf den Strohhüten. sondern auch auf den Plüschhüten der Damen die schönsten und seltensten Reiher in allen Farben und Arten bewundern. Die Straußenfeder schien gestern nahezu völlig verdrängt. Einige vereinzelte Samt- und Seidenmüntel in Kimonvfvrm deuteten leise die kom mende Mantelmvde an. Eine Absonderlichkeit trug ein iiinges Mädchen zur Schau: eine meergrüne Seidenkuttc, schwarz passcpviliert. fiel von den Schulten völlig taillen los bis zu den Knöcheln nieder, eine seidene Kappe von gleicher Farbe krönte diesen Anzug, ohne ihm indessen das Groteske zu nehmen. Die Gattin eines bekannten heimischen RennstallbesitzcrS hob sich, wie immer, dnrch einc gediegene Eleganz hervor: ein schwarzes Schneider kostüm umgab dte hohe, schlanke Gestalt, edles Pclzwcrk schlang sich um die Schultern, ein großer, weißer, seitlich hochgeschlagener Hut mit schwarzsamtcner Unterblcnde und wundervollem, schwarzem Kronenreihcrbusch gab dieser Toilette einen würdigen Abschluß. Sehr schick war ein blauseidencs Mcrveillcux-Kostüm mit lilaseiücncr, ge stickter Russcnbluse und einem rotbraunen Rembrandt- Ltrohhnt mit gleichfarbigen Straußenfedern. Der Sport des Tages - war zwar nicht gerade aufregend, aber doch recht unterhaltsam. Wer gestern dem klappernden Toto fern blieb, hatte die meiste Freude am Rennen. Es kam nämlich immer anders, als man dachte: und das ist für die. dte cs vorm Rennen immer „ganz genau wissen, wer cs macht", nicht gerade angenehm. So ziemlich alle Fa voriten unterlagen. Lttckes „Samum' machte seinem Paten, dem Wüstenwind, keine Ehre: er war lang samer als die „Fischotter", rin unbekannter Wallach. Originell war der Beginn des ersten Rennens. Ter braune Hengst „Samum" stolperte über die Hürde: der Jockei Block stürzte über den Kopf d-S Pferdes hinweg, über sch lug sich, hielt sich aber kramvfhast mit der Rechten an der Mähne fest, streckte die Beine vor, um nicht unter die Hufe zn kommen und hielt sich in dieser gefähr lichen Situation etwa 120 Galoppmetcr, bis es ihm gelang, mit dcr Linken in die Zügel zu greifen und den Hengst zum Stehe» zu bringen. Die Zuschauer belohnten dieses Bravourstück, das einer Zirkusmanege Ehre gemacht hätte, mit Händeklatschen und Bravo-Rufen. Im 2. Rennen brachte die Fnchsstute „Goldamsel" auf Sieg 80 für >0 Mk. Beim Verkauf wurde der Preis für die Stute von 5000 Mk. auf 680v Mk. binausgetricben, so das, dem Besitzer von seinem 2000 Mk.-Gewinn nur ganze 200 Mk. verblieben: so kam es. datz das 2. Pferd mit seinem 400 Mk.-Gewinn mehr einbrachte. Im Preis vom Weißen Hirsch unterlagen die beiden deutschen EVamp ton- mit dem glänzend vorgrworsrnen „Nachtschatten". Da anch «och ein „Rosenkavaltrr" mttltes. war e» da» reinste Blumen-Renne«. Der „vlumensegen". der Gy-n de» Paare» von Klasse „Galtee More" und „Blumenmädchen", sollte für die tßm Vertrauenden »um Goldregen «erden: der FuchShengst galoppierte ihnen den ayf Gtea au»ar- geben«« Goldfuchs zurück und 89 Mk. dazu. Lin Kavalier neben dem Schreiber dieser Zeile« batte ösi Mk. aus Gtea gewettet und rückte mit 405 Mk. ab: wenn man da- vorher ewußt hätte! Aber man kommt eben nicht nur vom Rat- au», sondern guch vom Toto stet» 2lüger zurück, patriotisch schloß der Tag mit dem Prei» von Geba«: auch dte unermüdliche Garbereitrrkavelle hatte «in ganz aus den 2. September gestimmte» Programm gespielt. Der Zufall aber leistet« sich einen Witz: er ließ den „Spion" den Sieg davontragen, der spielend Konkur renten. «te „Gernot. „Black rtver" und Wuthenau» Steck! schlug. Kein Unfall trübte da» sportlich« Bild. Mit dem Wunsche auf Wiedersehen am 1». September, dem nächsten Renntag, an dem «ach de» Katsermanöver» Stra pazen auch die Offiziere wieder tn Reick sein werden, fuhr man hi/s Uhr nach der Residenz zurück. — Im Folgende» dte genaueren Resultate: l. Totalität»».«»»»«». S2M M. dem ersten. »00 M. dem zweit«« und 800 M. dem dritten Pferde. Hürden-Nennen. Distanz »SM Meter. <14 Unterschriften.) l. H. v. TreSkowa otter" tMatouch), 2. Graf «. Henckel» K.-H. lBrederele). Ferner kiesen: „Samum". Lot.: Steg 1». 10 : 10. Umsatz Steg 12S4V M.. Platz 1770 M. 3. Preis von «edttst. 3000 M. dem ersten, 400 M. dem zwette« und Ivo M. dem dritte» Pferde. Dte Pferde sind für OVVÜ M. käuflich. Distanz t3Uv Meter. <34 Unterschriften.) 1. F. Ltnden- staedtS F.-St. „Goldamsel" lBleuler), 2. R. Müller» br. H. „Drakon" IClemtnson), 8. tz. SatzlerS hbr. St. „Gloriette" (Hughes». Ferner Uesen: „Matador". „Flower seler", „BrennuS", „Mirabeau" und flenne stlle". Tot.: Sieg »S : 10, Platz 20, IS. 33 : 10. Umsatz Steg 3« 276 M.. Platz »1140 M. Der «tt S000 M. eingesevt« Sieger wurde für S80v M. zurückgekaust. 8. Prei« »»» Herkules. Ehrenpreis dem siegende» Retter »nd 220» M. dem ersten, Svv M. dem zweiten, 400 M. dem dritten und 3NV M. dem vierten Pferde. Herren-Rrtten. Distanz 1SÜ0 Meter. <18 Unterschriften.) 1. G. Nette» br. St. „Therese" <N. Dobel), 2. S. und G. BuggenhagenS bbr. St. „Leeret" <Lt, Gras Strack,witz), S. Lt. v. Pütck-n» F.-W. „SigtSmunb" t«es.). Ferner Uesen: „Habwiga", „PHOnix" und „Lhantecler". Tot.: Steg 17 : 10, Platz 16. 21 : 10. Umsatz Steg 2VSl0 M.. Platz 1V2IV M. 4. Dresdner Jngend-Renne». 8000 M. dem ersten, 800« M. dem zweiten und 1000 M. dem dritten Pserde. Andenken dem Trainer de» siegenden PserdeS. Für zwetiährtge tnlänbtsche Hengste »nd Stuten. Distanz ILM Meter. <18 Unterschriften.) t. L. Peschs F.-H. „Blumrnsegen" OLlemtnson), 2. Kvnigl. Haupt-Gestüt Graditz' Y.-H. „Grille" (Oleynik) und A. von SchmtederS dbr. H. „Nachtschatten" sO. Müller). Ferner liefen: „Pro Patria", „Rosenkavalier", „Felsenburs" «nd „Katarakt". Tot.: Sieg W : 10, Platz 1V. 12, 12 : 10. Umsatz Sieg 32S85 Play 24 17V M. 6. Preis vom Welste« Hirsch. 2VVV M. dem ersten, 600 M. dem zweiten, 8VV M. dem dritten und 200 M. dem vierte« Pserde. Jagd-Rennen. Herren-Rrtten. Die Pferde sind für 4VVV M. käusltch. Distanz 36vo Meter. «22 Unterschriften.) 1. E. F. Gütschows br. St. „Grandezza" <M. v. Hatten), 2. Rtttm. v. Kummers br. W. „Adler" <Lt. Frhr. v. Berchem), 8. Lt. Prinz M. zu Schaumburg-Lippe» br. St. „Freude" <Lt. v. Wttzleben). Ferner liefen: „Gruna", „Lobelia", „Knallgas" und „Peter Paul". Tot.: Sieg 4N : 10. Platz 12. II, 13 : 10. Umsatz Steg 27 740 M.. Play 17 MV M. Der mit 2800 M. eingesetzt« Sieger wurde kü* 880V M. von Herrn A. Lücke gekauft. 8. Preis »0» Seda«. 8000 M. dem ersten, 600 M. de« zwette» und 8V0 M. dem dritten Pferde. Handicap. Distanz ISO» Meter. <20 Unterschritten.) t. C. Fröhlich» F.-W- „Spion" lLeiner), 2. F. LindenstaebtS br. H. „Oranier" <v. Müller), 8. Graf «. HcnckelS schwbr. H. „ManSsielb" «Ol-yntk). Ferner liefen: „Gernot", „Seehund", „Black River", „Rustie", „Lhieaor", „Julius Cäsar" und „Dürkheim". Tot.: Steg 87 : 10. Platz «» 46. 86 : 10. — Pie goldene Hochzeit begeht heut« Herr Earl Lach mann mit seiner Gattin, Krewerger Straße 21, 2., in voller geistiger und körperlicher Frische. — MjiihrigcS GeschüftSjubiliium. Am 1. September waren es 25 Jahre, seitdem die Stahl-, Werkzeug- und Maschinen- bandluttg von Ernst Dudenhöfe r, Dresden, Annen- straße 58 und Poppitz 8 u. 10, besteht. Gegründet wurde sie l887 in der Annenstraße 82 von dem 1001 verstorbenen Herrn Ernst Dudenhofen. Bon hier aus erfolgte 1888 die lieber- siedelung in die noch jetzt von ihr eingenommenen, bedeutend >sti ' " " " ^ irma Ernst Duoenhöfcr »tahlgroßhanblungen und auch bekannt als Lieferantin von QualttätSwerkzeugen und peztalmaschinen. — Große Kunst-Ausstcllniia Dresden 1S12. Heute findet im AusstellungSpark aus Anlaß der Sedanfeier ein Brillant- Feuerwerk statt. Weiterhin kommt baS Schlachtenpotpourrt von Saro unter Hinzuziehung eine- Hornisten- und Tambour zuges zur Aufführung. Von abend- 7 Uhr ab beträgt ber Eintrittspreis pro Person 00 Pfg. Der Preis der Dauettarten ist jetzt, wie bekannt, auf 8 Mark pro Karte ermäßigt worden. In dem im ErholmmSpark befindlichen „Parkschlötzchen" findet heute Reunion mit Tanzbelustigung statt. — Schwerer Unfall. Am Sonnabend abend '/«9 UHr wurde die 02 Jahre alte GerichtsdienerS-Ehefrau Auguste Luderer beim Uebcrschreiten der Nicolatstraße von einer Autodroschke überfahren. Die unglückliche Frau, die das Nahen des Kraftwagens nicht gehört hatte, erlitt «inen Schädclbruch und verstarb während des Transporte- nach ihrer Wohnung. — Zwischen die Puffer zweier Straßenbahnen geriet am Sonnabend abend gegen 10 Uhr beim Rangieren auf dem Tolkewitzer Straßenbahnhof der auf der Kipsborfer Straße wohnhaste Stratzenbahnschaffner H. Er wurde im ' nach dem Johannstäbter Krankenhaus befördert. Weiteres Lokales sowie Vermischtes siede Seite nfallauto — Plauen. Die 78 jährige Witwe Friederike KoSko, die von einem Sandwagen überfahren worden war, ist am Freitag im hiesigen städtischen Krankenhause ihren schweren Verletzungen erlegen. — Aussig. Der mit Touristen stark besetzte Nachmittag-« Personenzug Dresden—Aussig entgleiste in der Nähe von «chünpriesen. 15 Personen wurden verletzt, davon drei lebens gefährlich. Wetter läge in Europa am 1. Sevtbr. »orm. 8 Ubr. Verteilung «ntstäinnien die Winde noch immer dem Westen her zeilweis«, wenn auch leicht« Niederschlag« wahrscheinlich. Aussicht kür Montag den L. September 1VLL. Südwestwinde: wolkig: kühl: zeitweise Niederschlag. Wasserstau- der Elbe und Moldau. Budwei» Modran Pardubitz Melnti Lettmerttz Aussig Dresden 8t. August «2 20 182 120 158 -t- « 1. Scptbr. 4-42 -tt 82 4- 20 4- 182 4- 120 4- 168 4-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder