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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187910266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-10
- Tag1879-10-26
- Monat1879-10
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1879
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Ü058 aber von Neue«, ernstlich und »hne alle Räckficht auf persöalich« N^guua oder Abneigung »u Prüfen, was in der jetzt«» voltttfch« Lagefürmchzut^rn-flicht sei. «ahllos, schrMtich, und mündlich« wünsch» und »ussorderung« Hab« sich von anderer Seite den Ihrigen und denen der dortigen Freund« angeschlossm und meinen Entschluß »u erschüttern gesucht. Ob Sie und Ander« Siecht haben, wenn Sie annehmrn, dag ich unter den heutigen Verhältnissen durch meine Anwesenheit im Parlamente dem vaterlande etwas Wesentliche- nützen kann, wer will das im voraus mit Sicherheit entscheiden? Jedenfalls bin ich nicht rechthaberisch »der eigenwillig genug, um in solcher Lage allein meinem Uriheil oder meiner Neiguna »u folgen. So habe ich eS schließlich für meine Pflicht ansehen müssen, einer Thätiqkeit mich nicht »u ent liehen, auf welche viele von mir woblgeschätzte Freunde mit einem mich in meinem bisherigen öffentlichen L-chen h»chehrend«n vertrauen bestimmten Anspruch erhoben haben. Ihr freundschaftlich ergebener Hannover, 18. Oktober 187». R. v. vennigsen. Daß der Reichskanzler sich lebhaft für die Bil dung einer eoafervativ-liberalen Mittel- Partei interessirt, geht auS dem jetzt von der osficiösen Presse angeschlagenen Tone hervor: ob aber Bennigsen im Stand« fein wird, dieselbe wirklich in- Leben zu rufen, diese Gewißheit z» geben, ist zur Stunde noch Unmöglich. Die Partei muß die Initiative der Regierung abwartea, be vor sie die Linien ihrer Politik für die beginnende parlamentarisch« Campagne vorzeichnet. klebrigen» wird jetzt bekannt, daß me Wahl de» Abgeordneten von Bennigsen znm Präsidenten de- Ab- o-ordnetenhause- in dev -reisen der Frei- und Nenconservattven täglich an Boden gewinne. An der Sprache der altcovservativen Blätter dagegen, wie „Kreuzzeitung" »ud „Reichsbote", ist zu ent- nehmen, daß in diesen -reisen die Cavdidatur Bennigsen'- ans entschiedensten Widerstand stößt. Am Montag »nd Dienstag treten fämmtliche Fractionen zu ihren ersten Verathungen zusammen; die Frage der Präsidentenwahl wird dabei in erster Linie stehen Das Leichenbegängviß de- Staat-minister- v. Bülow gestaltete sich — so schreibt man unS auS Berlin — durch die Anwesenheit de- Kaiser-, der Mitglieder der kaiserlichen Familie, sowie der Würdenträger der -r»ne und unter de« Avdrange de» Publicum» zu einer wahren Ovation für dev Verewigten. „DteLeiche, die bereit- vor 2 Tagen nach Berlin überführt war, ruhte in einem einfachen Sarge, der mit Blumen, Kränzen und Palmzweigen bedeckt war. Recht- und link- vor dem niedrigen Katafalke befanden sich Sessel für die hohen Leidtragenden; die Fa milie selbst hallt unmittelbar vor dem Sarge Platz genommen. Unter den vielen Pnffönlich- leiten, die dem Verblichenen die letzte Ehre er wiesen, erschienen zuerst der Inhaber der obersten Hos-Charge Graf v. Redern. sodann Feldmar schall Graf v. Mollke, Fürst Radziwill, Gras Lehndorff »nd außerdem viele StabSosfictere der Armee und Marine; von dev Ministern waren zugegen der Ex minister vr. Falk in einfachem schwarzen Anzüge und sein Nachfolger Hr. v. Putt- kamer in großer Staat-uniform; ferner bemerkte man die Herren vr. Lauer »nd Lavgenbeck, Herrn v. Hülsen, den Grafen v. Perponcher, die Herren v. Madai und Geheimen Rath v. Bardeleben und viele hohe Mtvisterialbramte, Staat-- räthe und Mitglieder de- BundeSrathS. Da» diplomatische CorpS war ». A. vertreten durch die Repräsentanten Oesterreich-Ungarn», Frankreich-, Italien», der Türkei, China-, der Bereinigten Staaten rc. Mit dem Erscheinen de» Kaiser- — in Begleitung der Prinzen Karl und August von Württemberg — au dem Eingang« der Kirche, empfange» von eiue« Sohne de- Ver storbenen »ud zum Sarge gegleitet, begann der Chor den Gesang: „Selig find die Todten", worauf Geveral-Superintendent vr. Büchfel die Leichenrede hielt. Er führte da» Leben de- Staat-mintster- von Bülow vor als „da- eiue» Fremdling» auf Erden auf der Reise nach der Heimath . Trotz der Parteiströmuugen sei er fest geblieben im Gottvertrauen. U. A. führte Herr Büchse! an, er habe in hochgebildeten Kreisen Berlins selten einen solchen Menschen gesunden, der so klar theologisch denken konnte, wie er. Deshalb habe er auch dem Tode ruhig entgegen- gesehen «nd sei al» guter Christ in- Imfeit- hin- übergegauaev. Nach Einsegnung der Leiche hob «an den Sarg auf einen mit 6 Pferden bespann ten Leichenwagen, dem voran die Orden de- Herrn von Bülow getragen wurdeu. Direct hinter dem Sarge folgten die Söhne desselben, sodann 2 sechs späunige und 3 zweispäunig- königliche Galawaaeu, den« sich zahlreiche andere auschloffen. Der Zuj bewegte sich nach de« Zwölfapostelkirchhof, wofelbs die Beisetzung an der Seite serner Tochter erfolgte." Wir fügen dem Berichte unsere» Eorrefpoudenteu ein „kvquiesoal i» paee" für den verewigten Hinz» Da» deutsche Reich hat auf den überseeischen Stationen seiner Marine wichtige Interessen zu vertreten. Hervorhebeu wollen wir, daß die Verhältnisse auf den in letzter Zeit viel ge nannten Gaueoa-Jnsel« noch immer keine gute Wendung genommen haben Die bittere Fehde zwischen den sich feindlich gegenüberstehendeu Par teien der Eingebornen. welche um die Herrschaft ringen, dürfte vorau-sichtlich bald zu einem krie gerischen Au-bruch führen, in welchem auch die Gefährdung der Interessen unserer Laud-leute auf den Inseln zu befürchten ist. Leider handeln die beiden Hauptmächte, welche auf den Samoa- Inseln vertreten find, Deutschland und die Vereinigten Staaten, noch immer nicht ein heitlich. In der Zwischenzeit ist unser neu- ernannter Generalkonsul Corvetten - Capilän Zembfch auf Upolu eingetroffeu »nd hat die lhm übertragenen Geschäfte übernommen. Sir Arthur Tordon, der britische Gouverneur der Fidschi-Inseln, wollte e» sich nicht nehmen lassen, ihn persönlich an- Land zu gellten. Eir glücklicher Zufall wollt« e». daß die beiden Be amten, aus deren gegenseitige- Verhalten io viel ankommt, von Sa» Franci-c« »ach der Südsee auf einem Dampfer fuhren »nd so Gelegenheit hatten, sich gegenseitig genauer kennen zu lernen. China und Jeep«» sind bekanntlich durch Ge sandte am Berliner Hofe vertreten, doch soll der japanische Gesandte, Aoki, von seinem Posten abberufeu fein. Derselbe wellt augenblicklich in feiner Hetmatb, wohin er angeblich berufen war, um feiner Regierung bei den Verhandlungen wegen Neuregelung der handelspolitischen Verhältnisse mit den fremde« Mächten Beistand zu leisten. Herr Aoki war von der Regierung in Ieddo feiner Zeit beauftragt worden, den Entwurf eine- neuen Han- del-vertrag» mit Deutschland auszuarbeiten, dessen Annahme m Folge der in Japan znr Gütung ge- laugten Schutzzollrichtung jedoch fraglich ist. Herr Aon, welch« sich in Berlin mit einer jungen Dame au» alladeliger deutscher Familie vermählte, welche ihn auf seiner jetzigen Reise begleitet, dürfte viel leicht wegen feiner Heirath mit einer Europäerin in Japan mißliebig geworden fein; denn auch von dem Prinzen KitaSchirakawa behauptete «an, daß er von Berlin in Folge seiner Verlobung mit einer deutschen Baronesse abberufen wuid«. Die Gesammtsituation in der altpreußifchen Generalfynode ist der Art, daß alle aufrichtigen Freunde der Kirchenverfaflung nur wünschen können, die Session möchte fo schnell und so refultatlo- wie möglich verlaufen. „Wa- zunächst die Zu sammensetzung der General-Synode betrifft — berichtet unser Berliner Correfpondeut — fo ist die von der Verfassung beabsichtigte Vertretung aller kirchlichen Richtungen auf der Generalsvaode allein in der Provinz Preuße» zum Ausdruck ge kommen. Dort hat die Provinzialsyaode streng nach der Stärke der dort vertretenen Richtungen ihre Wahlen zu der Generalsynode vorgenommen. In allen Provinze» haben die Majoritäten mehr oder minder rücksichtslos zurückgedrängt. Sämmt- liche Vorlagen de» evangelischen OberktrchenratheS tragen den Stempel de- noch zögernden, aber doch entschiedenen Rückzuge» von dmr Gemeindeprincip der Kirchenverfassung. Diese Vorlagen werden nun aber von der coufesstovelleu »nd der, der positiv« Union (Hofprebigerpartet) aogehörenden Majorität in einer Werse amendirt, daß sie für jeden Freund der Entwickelung in der Richtung de- Gemeindeprincip» unannehmbar werden. Die von den Confessionellen, mehr aber noch von der Hofpredigerpartei öffentlich «nd an maßgebender Stelle betonten Fragen »er geringeren oder größeren Dogmevgläubigkeit spiel« in den Verhandlung« absolut keine Rolle. Pastorenktrche oder Gemeindekirche, da» ist die Frage, die in d« verschied«« Variation« wiederkrhrt. Daher erklärt sich die Erscheinung, daß nicht feit« die alS orthodox bekannt«, aber in der PreSbyterialverfassung ausgewachsen« Rhein länder mit der kleinen ost- und westpreußischen Minorität zusammevstimmm. Daß die Majorität im Ganz« doch nicht so stürmisch auftritt, al» man angmommm hat, dürfte sich wohl auf ihr Verhalt« zu Herrn v. Puttkamer zurückführ« lass«. Die erste Gelegenheit, bet welcher der Herr CultuSmintster in der Synode da» Wort ergriff, bmutzte er, um Herrn Kögel zu dank« dafür, daß er ihm keine Verlegenheit bereitet habe, und da- Streben, dem geliebt« CultuSmintster keine Schwie rigkeiten zu bereit«, ist wohl der stärkste Zügel für die AuSschrettung-gelüfie der Herr« v. Kielst- Retzow, Stöcker, Kögel ». Genoss«. Un- will eS scheinen, al- ob für die Haltung der Parteien außerdem noch maßgebend ist da- dunkle Vor gefühl einer Veränderung der Windrichtung von ob« her. Dem entsprechend ist die eine Richtung bestrebt, unter Dach zu bring«, wa» immer mög lich, während die andere wünsch« muß, daß fo wmig wie möglich zu Stande kommt." lieber dev angeblich« Rücktritt de» preußischen Cultu-minister- sind eine Unzahl von Version« im Schwange, der« Wiedergabe eiue Sisyphus arbeit wäre. Wir glaub«, erst die beginnenden Landtag-Verhandlung« werden die Entscheidung bring«. Aber selbst im freiconfervativen Lager ist man mit den Grundsätzen de» Mivister- v. Puttkamer, soweit sie sich auf die starre Durchführung de» confessiouellen System- in der Schule bezieh«, nicht ganz einverstanden. E- ver dient ein Artikü der „Post" beachtet zu werden, worin eS bet Besprechung der Verfügung de» Minister» in dem Elbinger Fall heißt: „E- tritt dabei eine fo ausschließliche Betonung de- ton fcssionell« Privcip» zu Tage, wie sie dem alt preußischen Schulrecht fremd ist. Denn wen» diese- weit davon entfernt ist, die Simultan- schule grundsätzlich zu fördern, so ist e» eben so weit entfernt von der priucipiellen Aus schließung desselben, läßt e- vielmehr nach den be sonder« Umständen de» Falle- zu. Die allgemeine Politik sucht in den gemäßigten Elementen beider Richtungen chre Stütze. Denn die Durchführung von Grundsätzen in der Schulverwaltung, wie sie im Elbinger Fall hervortreten, würde ganz »ha« Zweifel da- Zusammenwirken jener Element« mit der Regierung ernstlich gefährd« und d»S Cmtrum zum Herrn der Situation «ach«." E» ist dte- nicht da» erste Zeichen, daß die freicovfervattve Partei sich allmälig ihrer gut« Traditionen zu erinnern beginnt. * * « Die Beziehung« Oesterreichs t* de« deut schen Reiche find« in de« et-leithanischen Parlamente volle Würdigung. In de» bereit» signalisirten Adreßmtwurf der Majorität de» AuSschufft» de- Abgeordnetenhauses heißt«S: „Wir werden e- mit großer Freud« begrüß«, wenn die neuerdiugS eröffaete Aussicht auf eine günstige Regelung der Verkehrs und Handels Verhältnisse mit dem deutschen Reich« sich verwirklichen und dadurch die Besrrgniß vor einer neu« Schädi guog von unserer Production abgewendet werden sollte." Der AdreAatwurs der Minorität sagt wörtlich: „Da- Abgeordnetenhaus hat mit »n- getheilter aufrichtiger Befriedigung vernommen, daß die gut« Beziehung« Oesterreich- zu allen Mächten fortdauern, und erblickt insbesondere in der sorgfältig« Pflege »nd der weiteren Entwickelung der freundschaftlich« Beziehung« zum deutschen Reiche eine mächtige Bürgschaft für die zur Wiederbelebung de- Erwerbe- und de- Wohlstande- uneatbehrliche Erhaltung de- Fried«». Da» Abgeordnetenhaus betrachtet die Pflege unserer wtrthschaftltcheu Beziehungen zu dm Nachbarstaat« »nd die Erzielung guter kommerzieller Verbindung« veb« der Erhaltung de- Frieden- al- die frucht barste Mission der au-wärtigm Politik und er blickt daher namentlich in der Wiedererlangung und fortschreitend« Entwickelung unserer handels politisch« Stellung in all« Theil« der Balkan- Halbinsel eiue der wichtigsten Aufgaben der Re gierung." Diese Worte, welche der Telegraph bereit» gestern in fragmentarischer Kürz« hervor hob, werden im deutschen Reiche lebhafte Be friedigung Hervorruf«. Die große Nation hat eine durchs»- unpolitische Großmuth geübt, indem sie ihre verurtheilten So- cialdemokraten zurückberies. Die franzö sische« Socialistm erblick« in dieser Thal, welche von Milde und Verzeihung zeugen sollte, nur ein Zeichen der Schwäche Sie Hab« mit der Wahl eine- der frechsten unter dm Mordpredigern der Commune in den Pariser Gemeinderath und mit Artikeln ihrer Zeitung« geantwortet, die selbst da» unerschütterliche Phlegma de» Herrn Grevy erregten. Gegenwärtig tagt in Marseille ein so- cialistischer Arbeitercongreß, welcher jede Füh lung mit der bürgerlich« Demokratie zurückweist und da» Proletariat zum Kampfe gegen die Bourgeoisie orgaaisir« will, lieber der Estrade de» Sitzungssaa les, auf welcher der Vorstand an mit rothem Sammet bedeckt« Tisch« sitzt, prangt eine Büste der Marianne (rothen Republik) mit phrygischer Mütze »nd rother Schärpe; an dm Wänden liest man folgende Inschrift«: „Keine Rechte ohne Pflicht«, keine Pflichten ohne Rechte. — Freiheit. Gleichheit, Brüderlichkeit. — Der Boden dem Bauer, da» Handwerkzeug dem Arbeiter. — Die Arbeit für Alle; Emancipation der Arbeitend« durch die Arbeitend« selbst. — Wissenschaft, Friede, Gerech tigkeit, Einigkeit." — 500 Person« nahmen an der Eröffnungssitzung Theil, worunter 126 Delegirte und Delegationen. Da» Präsidium führte der Bürger Durand. Der Congreß soll dem Ver nehmen nach nicht weniger alS 13 Tage ver sammelt fein. Die Rede Sali-bury'S in Manchester erscheint nach nmerm Nachrichten au» London insofern von großer Bedeutung, al» Graf Münster, der deutsche Botschafter «London, der augenblicklich in Hannover weilt und auch in Berlin erwartet wird, d« Abend vor seiner Abreise in Ha1field-H»ufe, dem Landsitze de» Lord SaliSbury in Herfordshire, zubrachte. Tag» darauf hielt Lord Salisbury seine Rede in Man chester, die in England »nd ganz Europa ein so grvßH Aufsehen erregt hat. In genauer lieber« einsttmmung rqit Dem, wa» wir selbst über diese Rede bemerkt«, schreibt die „Norddeutsche Aügem. Zeitung", Lord Salisbury habe in Manchester so wohl von der Thatfache de- Einvernehmen» zwischen Dcutschland »nd Oesterreich-Ungarn al» auch von der Form, in welche dasselbe gekleidet Word«, öffentlich in einer Weise gesprochen, welche im Munde de- britischen StaatSsecretairS de» Auswärtigen al- Beglaubigung eine- histo rischen Factum» erschein« mußte. Natürlich ist der kalte Wasserstrahl, welch« die letzt« diplo matischen Vorgänge nordostwärt- versandt Hab«, nicht ohne sichtbaren Einfluß auf die Haltung der russischen Presse geblieben. Die Rede de- Lord SaliSbury erweckt wiederum eine unverkenn bare Erbitterung in om Petersburger Organ«, die sich jedoch ungleich gemäßigter auSnimmt, al lste Sprache, die man seither von dort gewohnt war. Der „GoloS" bezeichnet die Rede al- rm höchst« Grade beleidigend für Rußland, während doch der diplomatische Verkehr fortdauere. Da» vlatt erkennt zwar an, daß Lord SaliSbury für die nächste Wahlcampague gearbeitet habe, fügt aber hinzu: „Indem wir Diese» constattren, müssen wir doch wiederhol«, daß da» «nS nicht mit der traurig« Tbatsache versöhnen kann, daß e» gegen wärtig möglich ist, irgendwo in Europa Rußland öffentlich zu beleidig«." Wie das „Wolfs'sche Telegrapheu-Bureau" aus führlich berichtete, hat der r««ä»ische Senat den von der Deputirtenkammer revtdirlen Artikel 7 der Verfassung in der von der Deputirtenkammer beschloss«« Fassung mit 56 gegen 2 Stimmen angenommen. Die Verkündigung de- Votum» wurd« von dm Senatoren und dem zahlreich an wesend« Publicum mit großem EnthusiaSmnS ausgenommen. Alle Redner, welche während der Debatte sprach«, auch di« Führer der Oppo sition, halt« d« Entwurf unterstützt. Der von dev RevtfionSkammern genehmigte neue Ar tikel der rumänisch« Verfassung lautet wie folgt: „Artikel 7. Der Unterschied der Religion bildet kein Hinderniß für die Ausübung der bürgerlichen Rechte. Jede fremde oder in Rumänien geborene Person kann daS Jndigenat erhalten. Da» Jndigr- natSiesuch hat zu enthalt«: den bürgerlichen Stand dH Bittsteller», dt« Professton, welch« er auSübt, und da» Capital, best« Besitz« er ist. Wenn nach einer solch« Bitte der Frnnde »ehn Jahre im Lande wohnt, so können di« legislativen Körperschaften ihm da» Jndigenat brwilllgen. Befreit von dieser Aufent- haltSfrist find jene, welche dem Lande wichtige Dienste geleistet haben, jene, welch« große Handclieiablifle- meniS gegründet haben und welch« in Rumänien ge boren und erzogen wurd«. Jen«, welche während der Krieg»»eit unter den rumänisch« Fahnen gedient haben, werden durch diese- Gesetz naturabfirt. Da» Jndigenat kann nur individuell gewährt werden. Nur Rumänen können ländlichen Grundbesitz erwer ben. AL« in diese' Beziehung geschloffenen Ber- träge bleib« in Kraft." Die zu Bukarest erscheinend« „Iadependencia- glaubt zu wissen, daß die meist« Mitglieder der mit der Regelung der Arabtabia-Frage be- auftragt« technisch« Commission von ihr« respectiv« Regierung« Instruction« erhielten dahin gehend, nicht nur zu prüf«, ob e» möglich sei, bei Ghirlica eine Brücke über die Donau zu bauen, sondern auch, ob eine solche Brücke in dieser Gegend sich nicht in Abhängigkeit von Arabtabta befände, d. h. ob Rumänien tmmer über die Straße frei verfüg« könnte, welche ihm, fall» Arabtabia bet Bulgarien verbleiben sollte, den Zutritt in die neue Provinz Dobrudscha verschaff« muß. So meldet gleichfalls da- „W. T--Bl." General Robert- beherrscht von Kabul Sü den größt« Theil de- afghanisch« Gebete». Seine Ceotralstelluvg ermöglicht ihm radiale Vor stöße bei dem AuSbruch neuer Unruh«. So sind jetzt von ihm nach dem Shutargardan englische Truppen in Marsch gesetzt worden Die Ghilzai- haben sich in starker Anzahl vereinigt, man besorgt, daß sich dieselben dem Marsche der Engländer «t- gegmstellen könnten. Kabul ist ruhig, aber zwi schen Khurd Kabul »nd Djagdallak sammeln sich viele eingeborene Stämme an. General Bright ist in Iellalabad, General Gough in Gundamak an- gekommen. Die Entwaffnung der Stadt Kat ul »nd de- umliegenden Bezirke- schreitet fort. Sämmtliche meuterische Regimenter find zersprengt Die Citadelle wird wahrscheinlich voll ständig geschleift. Weitere Explosion« Hab« nicht stattgefunden. Iacub Khan erklärte dem General Roberts gegenüber, er könne die Zerstörung von Balahissar, de- ruhmvollen Denkmal» feiner Ahn«, nickt billig« und deshalb müsse er abdank«. WaS nun? ist noch immer die brennende Frage in Bezug auf die Verwaltung de- Lande». Fast jede Post meldet au-Süd-Amerika Ge- waltthaten und Greuel. Neuere Nachricht« an» Columbien bring« in Betreff der Vorfälle in Bucaramanga einige thatfächlich feststehende Angab«. Leider sind die Ermordet« außer den Spaniern, die erschoss« wurd«, Deutsche. Der deutsche Consul dort, Herr Schräder, ist aber unverletzt geblieb«; dagegm sind die Herr« Gölckcl und H. Hederich (der erstere von Coburg, der letztere von Bremen) erschoss« »nd Herr Müller au- Lübeck schwer verwundet. Die Er mordung geschah während de- Leichenbegängnisse- eine» angesehenen Eingeborenen, an welchem alle dm ober« Ständen angehörige Einwohner und Fremde von Bucaramanga thetlnahmen. Aus diese Leidtragend« erfolgte au» dem Pöbelhaufen ein Angriff E» wurde in da» Gefolge hinein- geschossen und Gölckel »nd Hederich nebst einig« Columbirrn fielen sogleich lobt nieder. Darauf begannen die Plünderung« und Zerstörung« i» der Stadt. Dem Präsidenten de- Staate- San tander ist e- gelungm, die Ruhe wiHer her zustellen. Auch au» Westtndte« verlautet — wir er innern noch an den Ausstand in Euba — wmig Erfreuliche». AuS San Domingo wird ge meldet, daß in Porto Plata »nd in den nörd lichen Provinz« unter Führung di- General» Laperon ein Aufstand gegen den Präsident« Guillermo ausgebroch« ist. AlS Hauptgrund zu der Erhebung wird die Unzufriedmheit mit der Lösung bezeichnet, welche der jüngst erledigt« Streitfrage zwischen Haiti und Spanien gegeben worden sei. Lrlvlv ck». Llvrvtt», Leipzig und Halle asG. »alhariueuftratze ». Poftftraße 8. llpsoluI-vmrobiM «iir rrpplchfadriklltr und »ecken. Anerkannt niedrigste Preise! 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Leber, Lein« re. fertig, anaef. oder nur vorgez. in jedem Genre empf. in Original-Dessin» zu Cnaros-Preisen die Stickerei - vkannfaetnr von zül 8Mldr. Ichrii, VsllmmH b!8. Direct« Bezugsquelle für Drederverkäufer. Gut erhaltene Reisemufier zu und unter de« Fabrikation»« Preis, «ufväa» jeder «r« finden sof'Niae Erledigung. Llnuusrrobwnoll. 8eulpt»r«u io kiecoit oock Llseodeloo»»»««. T^ukal- ckakaRt»« oock vlameusobaal«», V»rrae«tt»-V»»«» oock 8ok,,I«o, 8»lr»o»pIa»U»ob« Vagvnalilns« o,«i> VorloFe, »It«f bieiotee, varabmt« LUckor to rropbi«, 8ekv»m oock ßootckioet, 6l»»Pb»taUr»pb1«» oock kraebtervrb«. vuatar V. 8oit», LuuttbauslinU. Varl L. I-arelc, Koeeplot» kir 1», cke» Aooeai» A«U«»Sb».
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