Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187910271
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-10
- Tag1879-10-27
- Monat1879-10
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1879
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Grschrisrt tckguch früh s'/. Uhr. »» W > vmmMug« ia -ir uyr Nachmittag« 4—« M>r URr N« UL4tz»d« ttg»«<»a»rrr .«M« »acht W H» Uev^etw, ->lch» er der für dte^ »üchg- DrM»m1r> e»tza-eu dt- «achmtttaa-, an Sonn- ßtzWe»ttühti-^»tzr Sa E», Orr« Klemm Ü0»tck LllsMe.Üatyarmenstr l4,o dtd ^ Uhr Wk ÜnwersitStS-r. 2! 3V«. WWgtrMMM Anzeiger. OkM str Politik, Localgefchichte, Handels- imd SeschDttakchr. Mo«tag den 27. Oktober 1879. A«fl«ge is.ymr. »ml. dmch die Po- bezogen ü -er Jede einzel« Rümmer r» Dl Vetegttumpl« 1« «. Detzshreu für Extratxitagrn «tzm Dofideförveruna »7 «2. Mt DestdefVrveruug 4« Rk. loftnUr kgesp Petttzeü« I« Pl Größer« ^chrrftra laut RttiMMM »»ie* «e> StedecNe»Rrech die Spattzeile 4«i « Inserat« stad sttt« aa d. Lr^d«», zu senden. — Rabatt wird mch« aeaedeu, a »»« d«ch V«st»or^tt» 73. Jahrgang. Vermiethungm. eten. der Stadtgemeinde g« drrmtettzet werden und Fotgead« Uv« in den nachbeteiLnelen. der Stadtgemeinde gehörigen Hru-grundstäcken zum Sl. März 1«« mietfrei w«rd«»d«. mit Wafferleituu, versehene «otzvungrn, nämlrch I) e »e au< 4 Zimmern. 2 Kammern und sonstigem Zubehör bestehend« Wohnung in der 1. Gtase So« ch,fgebs»des im Grundstücke ..«elier's Hof^, «etchSftratze «r st» und Grimmatfche Gtratze «r SS, Treppe 8 link-, und st) die au- 5 Zimmern und Zubehör bestehende «otznuNA 1« dritte« Stockwerk de- Reben- hanieS der Alte« «oage »attzartueustratze «r. S» s»se» d«» 1. April 188« «» «us drei Jahre an di« Meistbietenden anderweit d«au»»en Mir hierzu VrrstcigerungSterrnin an Rath-Velle aus r»»»erSta«. den S «ovemder, vormittag» 11 «tzr an, in welchem Miethlustiae fich eüifinden und ihre Gebot« auf die nach einander zur Ausbietung kommen« den Wohnungen thun wollen. Die Versteigerung wird bezüalich einer jeden Wohnung geschlossen werden, sobald drrauf nach drei malige« Ausrufe rin weitere- Gebot nicht mehr erfolgt. Di« vermiethant - und versteigerunaSbedingungen nebst Jnventarium drr »u vermiethendrn Wohnungen liegen schon vor dem Termine auf drm Rrthhau-saal;, l. Etage, zur Einsichtnahme au-. Lnptta, den «4 October 187». »er »ar» der Gt«»t «eitz-i, vr. Georgi. Stöß. Bekanntmachung. Der Zutritt zur Galerie der Aula am 31. diese- Monat- ist nur gegen Vorzeigung einer Einlaßkarte gestattet. Eowrtt der beschränkte Raum eS zuläßt, werden Einlaßkarten aus der Ean»lei der Universität verabfolgt. »er Rector der Uatderfitßt. vr Etobbe. P-titischr Uebersicht. veipzi,. 8«. October. Die Bildung einer geschloffenen conservativen Fraktion im preußischen Abgeordneten hause scheint noch keine-weg- gesichert zn sein. Wenigsten- drückt sich die „Kreuzzeiluug" darüber mit einer Znrück-altnug ans, die den Schluß znläßt, daß der Sach« doch erhebliche Schwierigkeiten im Wege stehen. In einer Zuschrift an die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" will zwar ein „früher «»konservativ« Abgeordneter" heutigen Tages nur noch eine» einMen «hebllchm Unterschied zwischen Ren- »ud Allconservativen anerkennen, nämltch die Anffaffuu- der kirchenpolitifchen Frage. Allein einmal ist damit der Unterschied zwischen den beiden Fraktionen keine-weg- «schöpft, und dann scheint selbst dieser angeblich einzige Unterschied gerade groß genug, »m eine Trennung z» begründen in emer Zeit, wo die kirchlichen Frage» so i« Vordergrund stehen wie heute. Am allerwmtgste» hat wohl die Regierung und die ihr nahestehende Presse Ursache, diese Vereinigung z« befürworten. Da- Uebergewtcht m der vereinigten Fraktion würde, schon wegen der größeren Anzahl »er Mitglied«, sodann ab« auch wegen der größeren Energie, Fähigkeit «ud Klarheit d« Parteiführer, ganz »nzwkiselhaft den Altconservattven -»fallen, »ad damit könnte leicht Wied« eine parlamen tarische Macht entstehen, die sich ihr« Selbst ständigkeit sehr wohl bewußt ist und sie «nt« Umständen, wie in früheren Jahren, auch gegen die Regierung geltend z« machen weiß. Recht lehrreich sagt d,e „Arenzztg." in einem Artikel, w«m sie eine selbstständige, von dem zeitweiligen Ministerin» »«abhängige Organisation der con- servativen Partei fordert: ..Unsere Stellung znr Negierung ist »n bemessen nach nvsrra konservativen Grundsätzen. Wir haben jetzt alle Veranlassung, die Regiernvg auf ihren conservativen Bahnen zu unter stütze». Sollte ab« die Regierung etwa wre Liberalismus folgen, so müßte die couservative Partei, wenn sie überhaupt ans den Namen ein« selbst ständigen Partei »ud aus politische Bedeutung Anspruch «ach« will, ihr sachgemäße Opposition machen." Man ficht, die Herren fangen Wied« «, fich z» fühl«, nachdem sie von 2» auf 70 Mandate «kommen find. Die ultramontau - kon servative Majorität kann noch gut werden, wen» die Regierung ihr nicht ganz »nd voll de» Wille» that. De. Laster wird voraussichtlich dem preußi schen Landtage «halten bleiben. An Bresla» hat für die Nachwahl znm Abgeordnetenhaus« das Wahlmäoner-ComUL der nationalliberalm Partoi de» bewährte» Parlamentarier aufgestellt Der Borstand des Wahlveretn- der Fortschritt-Partei hat seinerseits beschlossen, a» der Laudidatnr des Äastizraths Fr«««d festznllaltm, jedoch dann, ^>ktuontät dl«»«, so^ t» «eun Dieser der enger«» Wahl z» vr Last« überzng Dt- ÄWchtr» für die Wahl vr. Lasker's scheine« danach günstige z» sei». Während die politisch« Rheinreif« des prenßt- Iche» E«ltus«iutster- de» Beweis geltes« daß Seme Epcellenz sich des Beifalls d« die ««tretenden Kapl仫 kommt ans Lswenderg dt« ' ' "EU jstagsabgeordneten für den lbeztrk ist der bisherige Lbgeord tmivtst« v Patlkam« mit 3858 von s',11 Stimmen wiedergewählt worden Der Gegen lä»e «sr«en GM , M ,1 Mff WUWWUZVffGO W« P»tttamer «in« "Kaplan v» Wahl- leschlag» bat. Das ..Wolsssche vnrea«" ou dorr: „Bei d« hier stattgehadten Nen- wahl «i»«AReichs 5. H-anitz« Wahl nete Lultnsmintstei candidat, Kaplan vr. Herbig (Lentrum), erhielt 1848 Stimmen". In den oberen Schichten der russischer» Tr» sellschaft ist die Erbitterung i« Wachsen »nd der Zorn der Presse Überda- d ent sch-österreichische Bündniß kehrt sich, wie z« erwarten war, zn- nächst gegen den Marquis von Salisbury, dessen Verhalten bei de» Banket in Manchester da- amtliche „Journal de St. Päler-bourg" für unwürdig emer Nation erklärt, mit d« Rußland in Frieden lebe. Da- genannte, im Ministerium de- Auswärtigen redigrrte Blatt schreibt: „Die »ns telegraphisch übermittelte Rede de- kord Salisbury setzt »ns einigermaßen in Erstaune». Wir fragen »ns, ch nicht selbst ein Jour nalist, der mit ruhiger Ueberlegung schreibt, z» grüß«« Reserve verpflichtet ist, als ein Mi nist«, zumal der Minister d« auswärtigen An gelegenheiten ein« Großmacht, sei es auch nach ein« kräftigen Mahlzeit. Es scheint »ns klar zu fein, daß Seine Herrlichkeit weder in ein« Parla- »evtSrede, noch in einer diplomatischen Devrsche Das gesagt hätte, wa- der Telegraph von ihr be richtet " Wenn ein amtliche- Organ sich in ein« solchen Sprache gefällt, so kann man sich ungefähr vorflellen, welchen To« die übrige Presse anschlagen wird. DvttsHland wird sich daranf machen müsse», eine Nationalen zn «tragen reichische Bündniß in . «an nachgerade in Petnsbnrg »nd tu Pari- ein- räumen müssen. Es ist ab« z» hoff«, baß der Jnbalt desselben ans die Dan« vM aeheim ge halten wird; denn nur die Veröffentlichung des BertragS wird »nseren Gegnern die Handhabe entziehen, die Absichten der beiden verbündeten Mächte vor der OeffenUichkeit zn entstellen. Line intereffaute Mitthetlung üb« diese- Bünd- utß bringt Übrigen» der „Standard" vom 22. Ok tober a»S der Feder seine- Wiener Eorrespouden- ten. Derselbe schreibt: „Der 5 October (nach d« Köln. Zta. sollte e- bekanntlich der 15. October sein) ist das Datum d« Unterzeichnung de- Schriftstückt, welche- das österreichisch-deutsche Bündniß genannt wird. Es enthält in 21 Paragraphen dir Abm^hui^en üb« die beiden Kami« haben. Die Haupttmncte sind: Ber- derstand gegen alle Ancmff» harmonisch« Wirksamkeit d« Tarife »littsche, kommerzielle und mtlitatrische Ungelegen- eiten der beiden Reiche, welch« die beiden i vereinbart haben. Die Hauptpunkt« sind einigt« Widerstand gegen alle Angriff« von außen, Wirksamkeit d« Tarife beider Länder, er Haltung de» 8t»ta, qu„ tn orientalt- m. Man versichert mir au- da- Protokoll od« d« Vertrag bas Sst«rreichisch-de»tsch« Schutzbündniß nur tn alb gemeinen Ausdrück« erwähn« tznd die beso aderen Einzelheiten «st im Nothsall« «geschaltet ««den. «n sÄcher Fall würde «in bttltsch-französtlch« Krieg sei». Die vorsichtigsten und betzunternchtelen Dtploumten halten et»en dMtfiBrMsche» Krieg einfMch für eW» Äetzfrag«, welGe verschoben werben wird, bis Smßltpid wnes bastenden Ver band eten sich« iß. Fär tz» IsaEM» kann Rußland nur am Frantwich hoffen. u»b die russisch, Regierung rmrd e» für bi« »LHIe Zeit a» V.rlockunge» nicht fehlen lassen. Da b« Fried« nunmehr nicht auf dem Wunsche nach ^ auf der llnmüglichkeit veruht, de w«b«n sämmllich« ErrigRtffr amkeit versolgt. Nicht alleil auch die fran,östschen Angel Unruhe beobachtet, da man b des lieben Friedens willen gar destckt hat und di« Dina, bei «ünstig mhen, als «an sich d« lomaten nicht bi« zu» rechten Augenblick zu bewahren wußten, den ganzen Plan über den Hausen warfen. Da- Bekannt- werden der Lhatsache, daß solch« Unterhandlungen im Gange, beschleunigte den Abschluß des österreichisch- deutschen Bündnisses. Während man unter den ob waltenden Umständen den Ereigniffen in Frankreich »greisen wünscht, wird es als unumgänalich betrachtet, die beharrlichen Jntriguen Ruß- ununterbrochen dem europäischen Publicum vor Augen zu führen." Wie ans Wie« telegraphisch gemeldet wird, hat der vom Abgeordnetenhanse zur Lorberathnng der Bosnien betreffenden Regierungsvor lage niedergesetzte Lasschnß den Beschluß gefaßt, vor Eintritt in die »eritorische Debatte der Vor lage erst die Regierung anfrnfordern, über die Motion der Vorlage sowie Uber die gegenwärtige Verwaltung Bosniens »nd der Herzegowina Aas* schließ z» geben «nd über die bisherige Kinauzze- bahrung, die Civilverwaltung »nd das Landes- dudget die bezüglichen AaSwelse vorznleaen. Im Wehran-schaffe beantwortete der Minister Horst die an ihn gerichteten Kragen Uber die Prä senzstärke de- Heere», über die Zweckmäßig keit einer Herabsetznng der Präsenzdienst zeit, sowie über das Stärkcverhältuiß anderer Ar meen gegenüber Oesterreich. Seine nächste Sitzung wird der WehraaSschaß erst abhalteu, nachdem das Expose de- Finanzmioisters »hm Vorgelegen hat, in welchem der Au-fchaß Aufklärungen über die tn derThrourede erwähnten Ersparungen beim Armee budget erwartet. Der politischen Ruhe, deren sich Frankreich im verflossenen Sommer zu erfreuen hatte, ist eine Zeit lebhafter Aufregung gefolgt. Die Minister haben Reisen in die Departements vollendet, wo sie mit dem allgemeinen Stimmrecht fich tn engste Verbindung setzen und mancherlei Erfahrne,««» - erwerben konnten. Für die Kerry'schen Ge- ;e. deren DiScnssion im Senate binnen Moaets- st bevorfieht, ist Die! von ^großer Bedeu tung. Der Unterricht-minister hat ans seiner Reise überall gefunden, daß die große Mehrheit de- französischen Volke» seine Pläne unterstützt und insbesondere ihm auch beisteht, sofern eS sich um den so vielberusenen Artikel VIl. handelt, der da- historische und natürliche Recht deS franzö sischen Staate» auch gegenüber den Iesnit« znr Anwendung gebracht wissen will, «her nicht vie Ferry'schen Gesetze sind e-, welche die Anfremrng der letzten Tage und Wochen verfchnldet haben. E- handelt sich vielmehr wieder »m die leidige Amnestiefrage. Die Rückkehr der Drportirtrn hat gleichsam da- Signal dazu gegeben, daß eine Agitation begonnen wurde, die nun sch dauert «nd, daran ist nicht zu zweis, Theil der Bevölkerung der Zukunft de- repul EtaalSwesen- einflößt in scheinbar geschloffener Organisation dastehend, verlangen die ganze Amnestie und erheben noch andere Forderungen, und wenn diese nicht be willigt werden, so drohen sie, die gesammte con- ferva.'v-liberale Republik Trevy'S, die daun absolut Nicht- werth fei, über d,n Hansen zu werfen. Dm Klerikalen »nd ReacU wären jeder Sorte ist natürlich diese H.-tze wir Alle», waS ge«n „die repnblikanische Tyrannis'? geht, höchst Willkomm«, «nd so vereinige» fich dre Uuznfrie- denen von Recht» «nd von Lims znm gemeinsamen Anstürme ans dm gemeinsam gehaßten Gegner. Di« Regierung selbst aller »l«U, «cht mehr nu- thätig bleiben zu sollen. Swhitt beschlossen, nach beiden Seitm hm Festigkeit z» zeigen »ad sowohl der Verfassung als dm Sesetzm des Lunde- Achtung z» verschaffe». A»s Madrid trifft die Nachricht ein, daß der a»- dm Berathuugm der Commission für Re formen in E»ba hervorgegangme Grse b- t- mm Sitzungen wnrdm berett- ou Wochen ein. eine« >.-setz«ch»»rs werch» bei rm VW 5,5 sondurn auf brrch zwisch« 50 »nd 55 Jahre» erhalte» ih« Freiheit am 17. Gch>- tember 1880, die von 45—58 Zahm« zwei Iah« später ». s.»., so daß die Sklave» «nler 30 ÄAbrm im Jahre 1890 t» Freiheit gesetzt »»erd«. Von 1880 a» soll« jährlich 100,000 Doll, i» BnlHet der Insel Cuba ansgeworfm «erden, ,m die Kosten jede« Eigner ahlt wer dm. ht gewährt. Deutsche« setcheyetcht. A M» Leipzig, 25 Oktober. Dü Orgaut- sation de- ve»m Reich-gericht- erschein! beendigt, nachdem am 20. d. auch die feierlich« ver. eidignua ber z» dm bchhea -ülfsseuaten be- r»fm« Beisitzer i, einer dazu «mbmauM« nicht »ffmtttchm PräsidiaMtznW (Präfldatt, Smat«. prSsidmtm »d bi« «er Llt«stm RLthe Wdm da» Präsidium d«8 Reich-gericht«) erfolgt iß Ss wurdm siebm Mitglieder der Hülfsfmate ver eidigt. Dir bereits in voller, emsiger Thätigkeit lichm Smate tretm »ach «nd nach tu lechkeit, insofern «nßer dm auch öffentliche stattfiadeu. siebe» starke lllndimztermine erledigt. A« Krettag vor acht Tagen eröffaete, wie be reits »llgethellt, di« Reihe der Andieuztermttre der zweitc Straffmat; i« Lause der hente schließmdm Woche hielt derselbe zwei weitere Sitz«ngm ab. Der erste Straffmat begann seine öffentliche Thätigkeit am Montag mit einer Tagesordnung, die 18 Sachen aufwees, nnd setzte sie letzten Donnerstag fort. Präsident desselben ist vr. H 0 ch- eder, der frühere zweite vteepräsidmt des RrechS' O ber Handelsgerichts. Als Reichsaowalt fnugirt Herr Hoftnger, früher Staatsauwatt am letzt- genannt« Oderhandelsgericht. Mttgütder sind die IRäth« v. Specht, Wielandl. Moeli, iCncnmn-, v. Teß »nd v. Vurt. Als Te- rtchtsschreiber ist dem Senate Oberfecretair Schleiger, der frühere Bibliothekar des Reichs- Oberhandelsgerichts, beigrgeben Das Präsidium und die Mitglieder, sowie dm Vertreter de- Parquets des zweit« Gtraffmats uauntm wir schon tu der SonntagSnnmmer. Es ist noch der Name de- Greichlsschreivers, des Ober- fecretaers Wendel, hinzuzusüzen Heute hielt der dritte Strafsenat seine erste öffentliche Sitzung ab. Als Richter gehörm dem- selben an der Senat-Präsident vr. vouBetzerle »nd die RLthe Schüler, vr. von Trävenitz. Maß«ans, Pets ch, vr. Bolze und vr.Spieß. Rath Maßmann war Mitglied »ud zwar d«S jüngste de» früher« Reichs-OberhandelSgericht«. Als Beamter der Reichsauwaltschast ist de« dritten Straffmate zugetheilt der Reich-anwalt Ste» tz- lei u, als Serichtsschretber der Oberfecretair Panlus. Plaidoyers fand« bei den Straffenatsverhand- lungm nur wmige statt. Bon den fünf Ctvilfmatm hielt gestern zuerst der dritte eine Sitzung ab, bei welcher die Partei« insgesammt durch Anwälte vertreten warm. Der dritte Ctvilfenat hat znm Präsidenten vr. Heu- rict, zu Mitgliedern die Räthe vr. Bühr, Petersen, v. Streich, Langerhan», vnff, vr. Dreyer und Scheele. Letzterer »ah« an der öffentlich« Sitznng vom Freitag nicht Theil, wohl aber an der daraus folgenden geheim« nngirt als Gerichts- Buff »nd vr. Oberhand«!»- gerichts. Liuizlichrr Lmdpricht Lrip)i>. * Leitzzt», 85. October. Da- Tageblatt brachte in seiner Nummer vom 24. vor. Mts. eine Mittheilung über ein« Vorfall im Sonnewitz-LöSniaer Wald«, der einen erneuten Beweis von der geradezu empö renden Rohheit und Ueberhandnahm« d«S Strolch- thum- lieferte. Jener Vorfall war Gegenstand der heutigen zweiten Hauptverhandlung, bei welcher, wie bei den vor- und nachher abgeurtheiltm Sachen, der Gerichtshof au- dm Herren Stratkammen-Director Rein, Landgerichtsräthm Jakpi-, Sachß«, Obmaus und Assessor Groh, die kgl. Staatsanwaltschaft durch Herrn StaatSanwalt HSntzschel verttetm war. Der Glaser Böhne von hier war am 21. September diese» Jahres, eine- Sonntags, im Rath-walde bei Connewitz spazieren gegangen, als er plötzlich «ud ohne alle Veranlassung von mch'eren Strolch« über fallen, mehrfach geschlagen, zu Boden geworfen und und dasöetzter« nicht gelungen, halt« sie den ohnehin üdelZv gerichteten mit einigen Faustschläg« entlaffe». Leider war e» nicht gelungen, dir sämuttlichen an diese« Bru talitütsact betheiligten Subjekt« zu ermitteln, viel mehr hatte man nur zwei und zwar die Hauptper son« eingesanMt. dm 2« Jahre alten, bereit- wiederholt wegen Erceffes und Körperverletzung (zu letzt sogar mit 2 Jahr« GefLngniß) bestraften Dach decker Karl Heinrich Kunze au» Wurzen und den SS Jahre alten, ebenfalls weg« «rceffes Wiederhett destrafie» Hmidarbeiter Gustav Adolf Rttzschk« ans Nrnfellerbause«. ' Daß in dm Auam dieser Sorte von Bummlern «lagere« solche Brutalitäten gar nichts Un- lichr- stnd. hat dir Praxi» tn der Criminat- der letzten Jahr« bewiesen, und so bezeichnet« auch Kunz« und Ritzschke di, de« verletzt« zu Theil gevmrden« vrbandlunaSweis, als gar keine so schlimme; namentlich bestritt« sie Beide, ihn ge- tretm zu haben; di« Schläge und daß fie ihn am Boden hinaeschleist rc.. gab« fie zu. Der Verletzte dagegen hielt an sein« früher« belastend« An gaben fest. Nachdem schon der Herr Vorsitzende dm Angeklagte» ihr« Handlungsweise gelegentlich der Vernehmung in ernster Weise vorgehalte», nah» auch der Herr Staatsanwalt in seinem «chlußvortvage ver anlastung, in treffend« Wo tm darauf Hinzuwelfei'.
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