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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187910299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-10
- Tag1879-10-29
- Monat1879-10
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1879
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kvl'8vl AH'Nssiue,, Erschetttt üiptch frth 6'/. Uhr. I«»««»» «l» Ee»r»Nt«« JohauuiSgUff« »S. ^rrchßmlte» in U«z»rNe»: »orwtttags rs—rr Ndr. «ach»itu»s4 4—« Uhr. H», »1 U0Ntza»r rvvi«dtn «»»»- K»»» »»chl stL die «cdictt»n «Ich» »«rbwt.ch. Um der für die aächsi- de «mmuer besttunntm ttr an Wochentage« btt 8 Ltzr Aachmittoa«, a« Sonn- »udSesilagm lrüh bis Uhr. >» »r« FÜtttr» fdr 2»^ L»»>h»u: vir, Lteunu. LnwersitLttstr. 21, Boutt Löiche.Katbarincnstr. 18. p. um US ^.3 Uhr. WpMr TaMM Anzeiger. OlM für Politik, Loralgtschichtr, Hradelr- iwd SefchästAnkhr. »»U»gk Tzeonnnents-rrt» viertelt-4'/,AL, iact. Brtugerlodn L Mk durch die Post bezogen « Mt. Jede emzelne Nummer 2L Pf. Belegeremplar 10 Pf. Gebühren für Exttabeil^e» «r Postbefvrderuug »9 Mi. t Postbeförderung 48 M'. Zostrutt Sgcsp. Petitznle ro Pf. Größer« E-chnilen laut unsere» PrnSverzeichniß —T^drUrnschr- Satz nach höhere» Tarif. Rrcl»«r, »trr 4e» RederiU,«strich di« Spallzeile 40 Pf. Inserat« sind stett and. Le»etttU>, zu senden. — Rabatt wird »tcht gegeben. Zahlung pr»»nlu»«r»lla» oder durch Postvorschu'ö 302 Mittwoch den 29. October 1879. 73. Zahlgang. 8? im »mndstücke ..Sellter'S Hof". NeichSsiratze «r SS und «rtm«»tsche Nr. 86, Treppe 8 link». M Vermiethungen. Folgende »wer in den naLbeieicbneten, der Stadtgemeindc g« hörigen HauSgrundstücken »um 81. März 1880 miechfrei werdende, mit «asierleitun, versehene «ohnnugen. nämuch I) eine au- 4 Zimmern, 2 Kammern und sonüigem Zubehör bestehende Wohnung in der 1. Etage des^8f-e»st«des im Grundstücke „Eelter'S H,f". NeichSftr,' " " " und 8) die au- 8 Zimmern und Zubehör bestehende W»tz«nng i« dritte» Stockwerk de- N.ben- haulrS der Alte» Waage, Katharine« stratze «r. SS sollen d»« 1. April 1886 au auf drei Jahre an die Meistbietenden anderweit dermtethrt werden und beraumen wir hierzu BersteigerungStermin an RatbSstelle aus DonnerStai, de« 6. Novemder, vormittags 11 Uhr an. in welchem Miethlustiae sich emfinden und ihre Gebote auf die nach einander zur AnSbietung kommen« den Wohnungen thun wollen. Die Versteigerung wird bezüglich einer jeden Wohnung geschlossen werden, sobald darauf nach drei maligem AuSrufe ein weitere- Gebot nicht mehr erfolgt. Die vermietyunt.-« und BersteigerungSbedingungrn nebst Jnventarium der »u vermiethenden Wohnungen liegen schon vor dem Termine auf dem RathhauSsaale, 1. Etage, »ur Einsichtnahme auS. Lrüqig. den 24 October 1879. Der «arh der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Etöß. Vermiethung. Der vulletsaal nebst Zubehör im «len Theater soll »um «estguratt»»Sdetriede während der in lichterem staufindenden Vorstellungen auf di« Zeit vom Ist. Januar 188st -iS ist. Jnut 188S an den Meistbietenden »rrmlethet werden. Wir beraumen hierzu aus DonnerStaa, den Sst d M. vormittags 11 Uhr veAngrnmgSlermin im graste» Saale der Alten Waage, «alharinenstraße Nr. 28, 2. Etage, an und wolle» hierzu Miethkustige, welche sich auf verlangen über ihre Person und Zahlungsfähigkeit auSzuweisen haben, pünktlich zur angegebenen Zeit sich einst nden und ihre Miethgebote thun. Di« SuSwuhl unter den Bietern und jede sonstige Entschließung bleibt Vorbehalten. Die vermiet!,ungS« und veisteigerung-tebingungen können schon vor d«m Termine auf dem RathhauS- saale 1. Etage einqeseben werden. Leippg. den 17. October 1878. Der «ath per TtaAt Leipzig, j " vr. Georgi. 8töß. Bekanntmachung. ieimgung ter Local tSten der sog. »roste« »attzSstnde auf dem Rathhause bleibt dieselbe «antag, den S. Novemder ». I. «eschlosten. V-DM.' am 27. Oktober IST». Der »ath de» Stadt Letpn, 0r. G.ßrg». Wang, Bekanntniachung. In Gemäßheit lu» SinkommrnsteuergeseheS vom 2. Juli 1878 und der dazu gehörigen Ausführungs verordnung vcm II. October desselben Jahre» find, au» Anlaß der Aufstellung de» Einkommensteuer- Kataster- für da» Jahr 1880, die Hausbesitzer oder deren Stellvertreter aufzufordern: di« ihnen behändtgten HauSlistenformulare, «ach «astgade der dara»f «dsedruckte» veftt«. munge» auSgefüllt, dtnue» acht Tagen «an derer» Vehilndtgn»» gd gerechnet und dei ver- «etduna ei»er Geldstrafe di» zu Sst >4, die bei Berabsäumung de» Termin» unnachfichtlich beigetrieben werden wird, in der alten Nieolatfchale, Ricolaikirchhof Nr. 11/12, entweder persönlich »der durch Perfa»«». welche »ur Beseitigung etwaiger Mängel sichere Auskunft zu erthetle« im Stande sind, abzuaeden, wobei auf 8 8» deS oben angezogenen Gesetze», Inhalt» welche« sowohl der Besitzer eine« HanSarundstütkes für die «tenerdetröge, welche in Aalge »o» ihm verschuldeter »«richtiger »der unvolftändtger Angade« de« Staate entgehe«, hastet, wie auch jede» Kamiltenhaupt für die richtige Angabe »1er zu seine« Hausstande gehörigen, ei» eigeae» Stnkomme« habmde« Personen, etttschlietzlich der After- mteltzer »vd Schlafsieüenmiether, verantwortlich ist und auch besonder» darauf hingcwiesen wird, daß die in der unteren rechten Ecke der HauLIiftensormulare befindliche Bescheinigung von dem Hausbesitzer, bez. dessen Stellvertreter «»terschriflltch zu »»»ziehe« ist. Fall» ein Hausbesitzer oder dessen Stellvertreter aar kein HauSlisten formular oder solche nur in un- zureichenter Zahl erhalten hat, so können dergleichen auf Erfordern an obengedachter SxpeditionSsieve abgeholt werden. Leipzig, am 22. October 1878. Der «ath her Stadt Leipzig. vr. Georgi. Koch. Bekanntmachung. «egen Reimaung Die Uebernahme der Ansiretcherardette» an der nruzuerbauendea Brücke über den Slsiermühlgraben in der Wtüsiraße soll an «inen Unternehmer in Lccord vergeben werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserem RathdauS, Zimmer Rr. 18, au- und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezüglich« Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift: - „Ansiretcherardette« der «esidrücke »etresiend versehen ebendaselbst und »war dt» z»m 8. Nvvemder d I. Nachmittag» S llhr etnzureichen. Leipzig, am 20. October 1878. Der A«1tz der Etgdt Leipzig vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. Die Eintritts-Karten zur Galerie der Aula für den 81. diese» Monat- find vergeben, kann der Eintritt nicht gestattet werden. ver Ohne Kart« Leiptip, den 28. October 1878. Der «eetar der »»iversilit. vr. btobbe. s»S >«. -» 7» Die priist-e«ter»«,hl i« preußische» Aptzror-urteuhausr. Der preußische Landtag tritt heute (Dienstag) zusammen «ud die Wahl de» Präsidinm» wird z« dm ersten Geschäft« desselben gehören. Wie die Wahl im Abgeordnetenhanfe an« fallen wird, ist augenblicklich mit Sicherheit nicht voranSznsehen. Die Beschlüsse der Fractionen über diese Frage stchen noch nicht fest; wenigsten» schreibt »nS unser Berliner Eorrespondevt vom Montage wie folgt: „Die Frage der Betheüignng der liberalen Par tei« an der Präsidentenwahl, ob Bennigsen al» > Präsident oder erster Bicepräsident ausgestellt wird »ud welche» Compromiß nach der einen oder an der« Seite hin abgeschlossen werden dürfte, Da» wird heute in dm Borversammlnngen und morgen in dm Fractionen z»r Besprechung gelangen. Ohne Zweifel werden sich Widersprüche in den Anffassnu- gen der beiden liberalen Parteien geltend «a E» verlautet, daß die Mehrheit der natto- oalliberalen Partei entschlossen ist, für die Eandidatur Bennigsen'» al» Hräsi« dealen zu stimmen; nicht aber, wenn ihn die Kreiconservativm al» ersten Bicepriisidenten in Vorschlag bring« würden. Die Fortschritt-Partei hingegen soll e» für eine Anomalie halten, einen liberal«n Präsidenten von Gnaden der confervativ- ultramovtanm Majorität wählen z» lass« «nd damit abhängig z» machen. Sie wird eS vor- ziehen, sich bei dieser Gelegenheit der Abstimmung z» enthalten. Unter dm (konservativen ist man einen liberalen Prä berechnet, lammtarier erregt, die vor einer Wiederholung der tgglmgmm Fehler bei der letzt« Präsidentenwahl tm Reichstage warum. Einer derselben übt in et»«» Schreiben an nu» ein« Kritik de» dama- ltgm Verhallens der liberalen Partei«, die wir in verschiedenen Pnncten nicht theilm, aber al» e»M UnSdruck der finctnirmdm Meinung« hier sch«» last«: „Al» im Herbste 187» die national- Mmw» Partei sich d»rch die Jutrigum de» Herr« Uchiichß bestimm« ließ, dm Profesior vr Hänel bet h» Wahl de» Bicepräsident«, al» welcher er Ov«i Gchfionm hindurch znr allgemein« Zufrie- »mhM stwgirt hatte, durchfallm z« last«, wurde der erst» pvße «iß in die damalig« liberale «ehr- beit »Gracht Die Wahlverlufie warm damal» pH»« fg tiefchchchueidend, daß die liberalen Partei«, welch« stk sich beinah« die Majorität bildeten, ihr« (kandidaten »mc mit Hülse der Confervativm oder Ultramovtanm tmrchsetzeu kvnntm Eine Wieder kehr dieser «ogjlücklichm Borztuge habm di« libe ral« Partei« z» vermeid», wie es allem An schein »ach selbst Kürst Vilmar ck wünscht. Einer, der Präsidentensitze. fei «» auch jener de» erst« I BiceprSfidmtm, «ich der liberal« Partei die Thnl-1 nähme an dm Geschbst« rdnetmhanf» stcher». m de» Vorstand«» im Ab- Schlteßm wir nn» von Abgabe weißer Zettel an», fo wird der conserva- me an dm Präsidmtmwahlm durch Fotter «ehe ßm wird, Herrn vv» Bmnigsm al» erst« Bicepräsidmtm anfznstellm (?), «ad noch weniger, daß er diese» Amt auuehmm würde. Ob mau die- eine Schmollwinkelpolitik oder Pefkmt»««» oder sonst immer nennen mag, ist gleichgültig. Die Stimmmabaabe für da» Ehrenamt eine» räsidmtm gehört nicht zu dm principiellm «, die wie Gesetzvorlagen da» Wohl -der von Millionen betreffen, sondern lediglich z« einer Parteiangelegmhett, die nach dem Starke- verhiiltuiß mtfchied« wird. Berwerfm die (kon servativen und Ultramoutaum trotz Herr» Tiede- manu'» Befürwortung dir Candidatnr Bwni^en'» al» Präsidenten, s» Hab« sie grtban, w« die Nationalltberalen nicht hindern konnm. Diese werdm für Herrn v. Bmnigsm mit dm Frei- couservatwen «ad eine» Lh«l der Nmconserva- tivm ihre Stimmen abgeb«. Gleichzeitig werdm sie sich bei dm Unterhandlnngen mit dm Nea« conservattvm gegen die Wahl eine» Ultramon- tavm erklären, gerade so wie sie e» im Reichstage z« thnn für ihre Pflicht hielt«." So weit nnßer Correspovdmt. Di« „National, liberale Correfpondeuz" d«egm hält «in Präsidinm Bennigsen für wahrsitzetnUch, indem sie wie folgt schmim: „Mit Wahrscheinlichkeit kann angenommen »«dm, daß Herr d. Bennigsen mm ersten Präsidenten gewählt wird. Für diese Eandidatur werdm nicht unr di« NatioualUberalm, sondern auch die (konservativen, wenigst«» der groß« Mehrzahl nach, ein trete». Freilich ist absoluter Sicherheit urch nicht zn Übers, die Zahl derjenigen (konservativen, w« Herrn v. Bennigsen stimm« werdm, im mit dm Rationalliberalm «ud den liberal« .Milden" zme Majorität a»»reichen. E» könnte sein, daß di« Wahl Bmnigsm'» nur dnrchdri» wen» auch da» Emtru« sich dal" fstreri wird sich «nr dann dafür erklären, ringt, erklärt, und di^» wenn ihm ein Platz tm Präsidinm etngeränmt wird. Ob die Natio»all»i««u» sich daz» entschließ« werdm, steht «PMWMich noch nicht fest. E» komm« nach der «WMbllcklichen Sachlage hauptsächlich wer Cmnbmatron« in Betracht: ein Präsidium emann »der et» Präsidinm -Köller'-Bethnsy. versteh« sich die Nattoualliberalm zn de« erster«, so würde sich voran»fichtVch eine sehr starke Majorität ergeben, da» letztere würde gegen die SU«»» de» (Levtrnm», jedenfalls unr mit knapper Majorität zn «de kommen, wenn e» nicht Überhaupt cm denk Widerstand de» recht« Flügel» der Covservativen scheitert Die Fortschritt-Partei scheint sich lediglich negativ verhalten zu wolle». Die Unsicher heit über da» Ergebniß de, Präsidentenwahl entspringt ganz I besonder» daran», daß bei eine« ansehnlich« Theil I der Conservattvm noch nicht bekannt ist, ob sie Conservattvm noch nicht bekannt ftch mit der AnSschließnna de» (kmtrnm- vom Prästdinm einverstaudm erklären, oder mit andern Wort«, ob sie der extremen oder dm freier« con- fervatidm Rtchtnngm angehörm." Wir s Spannung dem Ausfall der entgegen. sehen mit Präsidentenwahlen Politische «rbersicht. Leipzig, 28. October. Roch ist die Tinte nicht trocken geworden, welche um da» deutsch-österreichische Büudntst fl-ß, und schon fignallstrt man eine Wendung zn Gnnsteu desselben Rnßland», da» auf dm «ro- pÄische» Isoltrfchemel gesetzt «nd, von fein« Pan« fladifm» verhetzt, längst«» binnen JahreSsrtsi im Krisge «U seinem dentschen »ud österreichisch, ungarisch« Nachbar sich befind« würde! Mau schreibt »nS an» Berlin: „Tortschakoff denkt »nd Bismarck lmkt. Die «ach de« Mmer Protokollsabfchlnffe vom 15. September au Rnß- laud ergangene Einladnna, sein« ihm off« ge lassene» Platz an der Seite Deutschland» »nd Oesterreich» einznnehmen, ist accepttct Word«. Rußland erklärt soebm auf diplomattsche« Wege, daß e» weder irgmd eine Bchiugimg de» D«i- kaiferbündnifleS noch de» Berliner Vertrage» der- letzt Hab« »ud daß e» nicht »ur für sich, sondern anch für Italien dm Beitritt zn dm deutsch- österreichisch« Vereinbarungen wünsche. Offenbar handelt e» sich hier «m eine diplomatische Diversion de» Petersburger Cabtnet», der« Tragweite jedoch nicht »vterschätzt werden darf. Dam gleichzeitig bring« Privatdepefchm die bedeutungsvolle Nach- richt von einer Fürste»-Z»fam«mk»»ft in Berlin, an welcher (Lzar Alrxander, Kaiser Franz Josef «ud KVHz Humbert von Italien theilnehmen soll«, «n theilm diese überrascheude Nachricht unter aller Reserve mit, weil sie der bedenklich« Situation, wie sie Kürst Bi-marck in der Minisier- rathssitzung darlegte, eine »me seitliche Per spective eröffn« d«rs1e. Wollte doch der Reich», kavzler verhäugnißvolle Taue für Dmtschlaud »nd Oesterreich - Ungarn herrivbrechen sehm, wmu die pauslavrstifchm Anhänger de» Groß- fürstm Thronfolger von Rußland da» Ruder vollständig i» die Hand bekämen. Und mm ^ sagen private MittHeilungen au» Wim, daß der sfische Thr»»f»lger, d« »och vor Kurze« «ine vertraulich« Zusammenkunft mit dem Gras« von Pari» hatte, z« einem Besuche am Wiener Hoflaaer angemeldet ist. Da» deutet ebeuso ans da» Schlag« von Bersöhuungsbrückcn, zwtschm eterSburg und Wim, wie die «u» zukommmd« achricht, daß jener -rleanipische Thronprättudmt dnrch ein« un» befreundeten deutsch« H»f die Erklärung seiner friedlichen Absicht« abaedm ließ und di« Versicherung beifügt«, daß die ihm znge- mnthetm Toufptraiionm mit Mitgliedern der rufst schm Kaisersamilie völlig unbegründet sei« ! Wenn de« in der That f» wäre, dann dürfte eine unter der Presse befindliche Brochure über die russisch - orleanisttschm Zettelungm, deren Material auf osficiöse Berliner Qnellm -»rück geführt wird, nicht zur Ausgabe gelangm. Alle diese »ud noch andere Momente, die des Einfluß russischer Strömungen a« hiesigen eigentlich leitenden Orte signalisirtm, würden nnr den «erkwürdigen AuSsprnch einet bohm Persönlichkeit über dm Werth der protokollarisch« Berstäudignug mit Oesterreich. Ungarn b«eichum. Wir wollen dies« eigmthümlrchen Ausspruch nicht «örtlich citirm, weil für die auswärtige Politik de« deutschen Reiche» nicht ein Prinz, sondern der Reichskanzler verantwortlich ist. Aber wen» in einem Augm. blicke, wo der Wortlaut de» Bündnisse» mit Oester- reich noch nicht in die Oeffmtlichkeit gedrungen, bereit» die Haltbarkeit desselben in Zweifel ge zogen wird, so muß die eröffnet« Wintercampagne der russischen Diplomatie hier und anderswo auf thatsächliche Erfolge rechnen." Wir geben diesen Stimmungsbericht unseres Correspondenten ohne Commentar »nd zwar lediglich al» einen Beitrag zur Kennzeichnung der Lage. Der prenßische Tultnsmintster läßt e» au Redseligkeit nicht fehlen; ob indessen der Re gierung dadurch wesentliche Dienste geleistet wer- om, möchten wir in Zweifel zieh«, denn die Tischgespräche de» Herrn v. Prrttkamer werdm immer merkwürdiger. Bei feiuer jüngsten An- Wesenheit in Essen beschäftigte er sich anch ein wenig mit auswärtiger Politik; er brachte nämuch einen in nachstehender Weife motivirtm Toast auf dm Kaiser au»: „Sie haben vielleicht die „Köln. Ztg." von gestern gelesen; da werdm Sie gefuudm haben, wie Se. Majestät i« Stande ist, dem Wohle seine» Bolle« feine tnirmsten persönlich« Gefühl« z» opfern, und da» hat der Kaiser gethan i« Bewnßtsein der Pflicht, skr dm Fried« Europa» ei» Vündviß zu schließ«, welche» hoffentlich lauge Jahre überdauern wird" u. f. w. Aber die „Nord deutsche Lllg. Ztg." demmtirt bereit» in kategor i- schm» Tone de» Eultu«miuister» von Puttkamer Anführung« in Essen. Da» gouvernemmtale Blatt sagt, wie telegraphisch gemeldet, geradezu: „Heber die Berhaudlmraen in Wim können nur sehr wmige Person« zuverlässtg unterrichtet sei»; und »ach dm durch die ReichSverfaffuog geordneten CompetenzVerhältnissen würde e» em Fehlschluß sein, anzuvehmm, daß der prenßische Herr E»ltu»mr«ister über ein« Act der Politik de» Reiche» informirt sei »ud unter den sich widersprich enden Zeitung», »achricht« gerade die Angaben der „Kölnischen Zeitung" all authentisch habe bezeichn« können. ' Et« englischer Minister könnte aus einem Kisch« ssm nicht mit größerer Offenherzigkeit über die Oe- beimntfle der hohen Politik sich änßern. Mau kann Herrn v. Puttkamer für feioe Anfschlüsse uur »ankbar seiu; fraglich aber scheint e» »öS, ob Kürst Bismarck von dies« Tischgespräch« sehr er baut sein wird.
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