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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187911032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-03
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1879
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Grfchri«t täglich früh 6V. Uhr. >«»«8«» »ad GiPedVl», IohanntSgaff« »S. L»achß»»»e> de, Nedartt»,: Bovantag« 1»—12 ltdr. «.»Mtttag« 4-, UV. Wtt d» UL-k^b» ,uvj«td«»r M«a> »»chl tzch »U U,»»rN»« »Atüfttch. ! der ftk die nächst» «umurer dcttiannwn te « «ocheatagm bis «achmittaa«. au Soun- stt»g«srjchbtS'/Mhr. H, de, Bttate, für Jas. Lmuchmr: NWM »uflAge IS.VlL rdommmalsouw vinE«^/,ML, .. «uLB M,"" Anzeiger. Lv»t« L-sch^La^«i»«chr. td-v- KV« onry) 307. Montag den 3. November 1879. 73. Jahrgang. Eisbahn-Verpachtung. Di« in de« ehemalige« Vatantsche» »arte«. -arkoritzratze Nr. 8, befindlichen »atzrlach« sollen zm Benutzung av Eisbahn für den bevorstetzeuprn «inter «tnschltetzlich des GchUsschnMeS Freit«! tze« 7. Natzember tz. 3 GarmUtaOS 11 Ahr nn Ratht stille an den Meistbietenden Verpachtet werden. Die Verpachtung» - und verstrigerungsbedingungen können auf dem Rathhaussaale, I. Etage, ein- gesehen werden. Leipzig, den L8. Oktober 1879. Le, »attz der «t«»t Leipzt». vr. Georgi. Stöß. Zur Benutzung al! Niederlage für BfandgegenstLnde suchen wir in der Nähe einen ,u ebener Erde gelegenen. Hellen und trockenen RftderlapSraum zu ermiethen. Offerten mit Preisangabe erbitten wir uns bi! Donnerstag, den 6. November Mittags. Le» «athes «bttzeilunO für »alftreckaNO-sach«. Brühl 81. Vermietung. An de» UniverfitStSsruudstücke Eoethestraße Nr. 7 soll die Hülste des erhöhten ParterregefchatzeS, au» Varfaa». siebe» Zimmer«, »üche und Kammer bestehend, nebst Baben- und H,l,rau« als Ge- schüftslocal »der Wohnung vom 1. April 1880 an auf sechs Jahre im Wege der Licitation. die Auswahl unter den Bietern und die Entschlirßung in der Sache vorbehältlich, anderwett vermiethet werden. Reflektanten werden ersucht, sich hinzu LtevSta», »e« II. NoaemSer st I. BormittagS 11 Uhr. ,m «»iversttüt» «eutamte (Paulinum) einzufindrn und ihre Gebote abzugeben. Die Licitationsbedingungen liegen daselbst zur Einficht aus. Leipzig, am 1. November 187». A»t»erfitütS.«e»tamt. Graf. Kundgebung von Wünschen in Betreff der Form der Mustersendungen. Dem KerkebrSauöschuff« der Handelskammer liegt eine Eingabe zur Berathung vor, in welcher die neue Vorschrift über die zulässige Form der Mustersendungen (biL 90 x 10 x 8 cm) al? für den Verkehr — nameatltch nach de« Auslande, wohin schwerere Briefe »u theuer find — in hohem Grade lästig be zeichnet. und ein Format von 38 x 18 x 8 cm in Vorschlag gebracht ist Damit das vedürfniß des HandelSstandrS in wirklich entsprechender Weise zum Ausdruck komme, bitte ich etwaige abweichende Wünsche bis zum 6. November schriftlich an das Bureau der Handelskammer, Neumarkt 19, gelangen zu lasten. Leipzig, den 1. November 1879. Der ftestvertretenbe Ivvrsitzeube der HaubelSkammer I. C. Etchoriu». vr. Gensel» S. ^ politische llrdrrsicht. , st. In der laugen Reihe unerquicklicher Erschei nungen, welche unser öffentliches Leben neuerdings «barakterifireu, ist die Ernennung de- Staats- fecretiir« vr. Friedberg zu» preu-ische« Iusti »minister endlich einmal eine Kunde, welche von allen nationalgefivnten Kreisen Deutschlands mit wirklicher Befriedigung ausgenommen werden kau». Zunächst ist dir- Ereigmß wichtig für die veur«heil»ng der augenblicklich im Vordergründe stehenden Krage, ob die preußische Staatsregierung eine reaktionäre Richtung auf der ganzen Linie eiuzuschlagen gedenke oder nicht. E» ist hinlänglich bekannt, daß man in konservative« Kreisen zum Nachfolger de» Herrn Leonhardt eine ganz andere Persönlichkeit ausersehen hatte ; der Unterstaats- ftcrrtär im Justizministerium, vr. Echelliog. war e», auf den sich die Hoffauugen richteten. Wäre eine Ernennung in diesem Smne erfolgt, so hätte Dies allerdings deutlicher alS ein ganzes Pro gramm gesprochen; da» Ministerium wäre eben um einen Gesinnungsgenossen des Herrn v. Putt- kamer reicher geworden, und Niemand hätte mehr zweifeln können, daß Preußens Staatsleitung eine entschieden rückwärtsgrwandte Richtung einge schlagen hätte. Nunmehr sind die in dieser Be ziehung gehegten Hoffnungen der Gegner nicht minder wie die Befürchtungen der Freunde be seitigt. vr. Kriedberg ist «in politischer Partei« mann, wir sind weit entfernt, ihn für den Libe ralismus zu reclamireu, aber sein Charakter, seine Vergangenheit ist Bürge dafür, daß unter seiner Verwaltung die Iustizangelegeuheiten in jener streng sachliche», überall dem wahren Geiste der Gesetze entsprechenden Weise werden geleitet werden, wie es allezeit da» ernste Bestreben seines Vor gängers gewesen ist. Die reactiovären Gelüste in Preußen haben somit weit eher Veranlassung, iu dem ueueu Iustizminister für sich ein Hemmuiß, als eine Stütze zu erblicken. Ungleich wichtiger aber noch, als im Rahmen der preußischen Dinge, erscheint die Ernennung Fried- berg's unter de« Gesichtspunkte derReichsauge- legenheiten. Roch ist zwar nicht authentisch be kannt. wie «an fiL bei Ernennung des vr. Friedberg zum preußischen Iustizminister die künftigen Be zufnzamt den.t. Wir halten aber die Annahme für »ah«» selbstverständlich.daß die beiden Lemter io der obersten Spitze der P.rsonalunion vereinigt bleiben. Alsdann gewinnt die Ernennung die Bedeutung et««» wertyvolle» Fortschritts in de« Ausbau der Reichsivstitutione». Mit ihr hat «au zurvckge- lenkt tu jene gesnude »nd fruchtbare Entwicklung der Reichsverwaltuog, welche allein aus dem Wege der Persovalverschmelzung zwischen den wichtigsten NerchSämtern und den entsprechenden Rrfforts des größt« Etnzelstaates gefunden werden kann. Es ist keine Frage, gerade am de» Gebiete de« Justiz- Wesens war die bisherige Einrichtung auf die Dauer »»haltbar. Mit großen Hoffnungen war seiner- ^ da« Reichs justizamt ins Leben getreten; aber die praktische Erfahrung hatte nur zu sehr ergeben, daß «s "ine Behörde ohne eigentlichen Daseins- grund war. Alle wichtigeren Vorlagen gingen thatsächlich au- dem preußischen Justizministerium hervor, das Reichsjustizamt war nur Ornament. Nunmehr erhält es den festen Boden, auf welchen gestützt es eine praktisch fruchtbare Thätigkeit ent- falte» kann. Und daß diese Thätigkeit auch i« Reich« nicht im Sinne einer rückwärtSschreiteuden Bewegung augelegt fein wird, dafür glauben wir wiederum i« Charakter »nd in der Vergangenheit Friedberg's die Garantie finden zu sollen. Fried- derg hat an der gesammten neueren Gesetzgebung, soweit sie dasiurtstlsch« Gebiet berührt, einen her vorragende» stdttheil gehabt. Cr müßte sich selbst aufgeben, wollte er zu einer umfassenden princi- piellen Umgestattung die Hand bieten. Und so sei er denn in der neuen, durch erheblich größeren Einfluß gestärkten Stellung willkommen geheißen mit de« Wunsche, daß ihm vergönnt sein möge, das nationale RechtSwefen auch ferner in dem Geiste «nd mit dem Erfolge fortz«bilden, der sein« Vorgänger den bleibenden Dank de- Vater landes erworben hat! Die unselbstständige Haltung der Mittelpariei in der altpreußtfchen Generalfynode wird in den kirchlich freisinnigen Kreisen der Reichshaupt stadt allgemein lebhaft beklagt, vergeben- weisen einzelne Mitglieder oarauf hin, daß sie sich in eine« Kampf mit überwiegenden Kräften hätte einlafs« müssen, es aber vorzog, auf dem Boden des Gegebenen das Mögliche durchzuführen. Leider könne» wir nicht covstattren, welchen Vorlagen gegeuüber dieses Mögliche erreicht worden »st, denn sowohl in den Plenarverhandlungen wie in den Commissionen ^ben die Mitglieder der Mittelpartei selten da- Princip, aber beinahe stets untergeordnete Fragen zu« Gegenstände ihrer weit schweifigen Auslassungen gemacht Es ist auch unrichtig, daß sich die Herren einer Majorität gegenüber befanden, die vermöge ihrer Zahl un besiegbar gewesen. Rur in einem einzigen Falle hat die Mittelpartei die Selbstüberwindung ge habt, eine fest« Position eiozuuehmen, während es ihr wahrlich vichlkchwer gewesen sein würde, der sog. orthodoren Majorität die Spitze zu buten. Du Verhandlung«, die gegenwärtig geführt wer den, erinnern an die Vorschlagslisten, wo di« Ma jorität sich gegen die Aufhebung erklärte und diese dann weg« ihrer Uuhaltbarkeit ohne Sang »ad Klang aufgehoben wnrden. Wie damals, so kämpft auch jetzt die Majorität für alle mögliche» Be- schräukungen des Gemeinderechtes. z. B. des Pfarrwahlrechts, Herstellnng der Prärogative der ««Mich«, »muentltch der Coufifiorien ». s. w. Dies» Tendenz lehrt bä jeder Amen dir nag der Vor lagen des Oberktrchen-Rethes »itiedem selbststän dig« Anträge wieder. Daß die Mtttelpartei ihre wahr« Misst»» in der Generalshnode nicht erfüllt hat, darüber last« sie ihre Freunde außerhalb ihrer Kreise nicht in Zweifel, denn sie gesteh«, daß sie mit vielem, wa» dort geschehen, «icht einverstanden wären. Aber über diese allgemeinen Anschauungen komm« sie nicht hiuans. Wie verlautet, wird von einem hervorragenden Mitglied« de» Prote- stantenvereius eine Broschüre in die Pcrffe geh«, welche, den Verhandlungen der Generalstznod« kritisch folgend, ein Gesammtbild der trüben und da» kirchlich« Leben der Nation schädigenden Be schlüsse entrollen soll. Zum deutsch-österreichische» Bündniß bringt die russische „NeueZeit" folgende humo ristische, aber ernstgemeinte Enthüllung, welche aus Paris nach Petersburg importirt worden ist und für deren Glaubwürdigkeit der Verfasser „vollste Verantwortlichkeit" übernimmt: „Durch dies« Vertrag", so schreibt der Correspondent, „hat Deutschland die Garantie für die neuen terri torial« Erwerbung« Oesterreich« im Osten unter der Bedingung übernommen, daß Oesterreich seiner, seit» Deutschland eine entsprechende territoriale Entschädigung gleichfalls im Ost« garantire. Einen detailllrteren Vertrag konnte Bismarck nicht erlang«, obgleich es sein Wunsch war, zu er fahren, wie weit Oesterreich aus dem Sandschack von Novibazar nach Süd« Vordringen wolle. Kaiser Franz Josef weigerte sich jedoch, jetzt schon hieraus eine entschiedene Antwort zu geben, und diesem Umstande ist es zuzuschreiben, daß die Presse ein« Mißerfolg BiSmarck'S ankündigte." Wie au» Paris gemeldet wird, hat Herr Jules Simon, der bekanntlich vom französische» Senat zum Berichterstatter über da» Gesetz betr. den höheren Unterricht ernannt worden ist, seinen Bericht fertig. Herr Simon ist wie Herr Dufaure ein Gegner de» Artikel» 7, der die Mitglieder der nicht anerkannten geistlich« Corporation« von ErlheUung des Unterrichts ausfchlttßt, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß das Gesetz im Senat zu Falle kommt Man ist aber der Ansicht, daß vlcse Niederlage da» Ministerium nicht zum Rück tritte veranlassen wepd«. Indeß erblickt man in der Parrfer Correspond«; der „Times", welche Her« v. Krrtzctuet al» den Vereinstigen Nachfolger Waddington'» anküvdigt, eine Andeutung, daß ein Wechsel im Cabinet doch sehr bald zu erwarten ist. Die innere italie»ifche Politik hält noch immer Sommerferr«, und die Blätter füll« jcht, nachdem die beiden Publikation« „Italleas «nd „ymä laeienckumsowie der Zwischenfall Mal dini al« endgültig abgethan zu betrachten find, ihre Spalt« mit langen Bericht« über dm er mordeten Hauptmaun Fadda und den durch eine Carabivierikngel ebenfalls nicht auf natürlichem Wege ins Jenseits befördert« Propheten David« Lazzaretti, in welche leidige Gerichtschroutk jetzt nur die Teleg, a mme über den verlaus de» Turin« Käilich - ketten beiGelegeuheit der Enthüllung besRont Cenis- Monuments einige Abwechselung gebracht Hab«. — Auf dem zu Modena abgrhalteren fünft« all gemein« italienischen Kalboliken-Congreß gelaugte ein Bericht zur Verlesung, welcher mter- essante Daten über die Organisation der klerikal« Kräfte in Italien mthält. Darnach bestehen elf Bezirksausschüsse, wovon acht in den zwei erst« Jahr« gegründet wurden, und es schweben Unterhandlung« weg« weiterer Begründung solcher zu Palermo, Caglimi und Perugia. Ferner giebt es 55 Diöcesan-TomitäS und insbesondere im Venetianischen unzählige Pfarr-Somit bs. Die Führer der spanischen Demokratie Hab« sich kürzlich in Pari« Rendezvous gegeben. Die spanisch« Republikaner, welche unter der Herrschaft einer monarchisch« Verfassung dies« Gattungsnamen nicht führ« können, Hab« sich — wie wohl in ander« Ländern auch — die Be zeichnung „Demokrat«" zerlegt und theil« sich al« solche in Radikale, FortschrittSmänuer und Gemäßigte. Herr Rmz Zorilla ist der Führer der erster«, Castelar steht an der Spitze der Pro- gresfist«, die Gemäßigt« «blich schaarm sich um die Hm« Salmeron, Marios». A. Da« von Zorilla nach Paris ausgeschriebene Rendezvous hatte nun rum Zweck, für diese drei Gruppen eine gemein schaftlich« Operationsbafis gegm die Monarchie zu «twerfeu und möglichst zu einer „Fusion" zu gelang«. Da« Einvernehmen ist aber so wenig zu Stande gekommen wie die Fusion, wahrschein, lich wett Castelar sich mit de» revolutiouaire» Gtbahren der Radikal« nicht zu befreund« der- mag. Seine Republik ist idealerer Natur, sie soll nur durch moralische Mittel erreicht werben. Dennoch geht auch Castelar dm Gemäßigt« z» weit »nd so ist diese Vereinigung der Linkest«, Linker« »nd Link«, welch« für die Institution« Spanien« vielleicht nicht ohne Gefahr gewesen wäre, gefcheitert. I« Hinblick aus die bereit« telegraphisch ge- meldete Vertagung des englische« Parlaments erscheint e« mcht uninteressant, einer Zusammen- stellung der „Times" über die Unkosten, die bei einer Wahl von den Cavdidat« de- Unterhauses getragen werden müssen, Erwähnung zu thu». Nach einem parlamentarischen Ausweise vom Jahre t874 hätten dieCandidat« drsvereinigtm König. >r reich» das ausehnl'che Sümmchen von t,»4t.436 Pfd. Gterl. für Wahlzwecke ausgeaebea Hiervon entfiel« auf die malischen Grafschaft« 388,888 Pfd. Sterl., auf die Grafschaft« in Wales 88.900 Pfd. Ster!., für Städte »nd Wablflecken in Eng- land und Wales 424 204 Pfd. Sterl., für Irland 80,NO Pfd. Sterl. und für Schottland 118,33« Pfd. Sterl. Der V-lksbU-rmtsverei», Leipziger ZwetAperetu Per »es«Isch«ft fttr «er- »reitu«! »,« BulkSbtlduu,, hat »um ersten Male seit seinem Bestehen in dies«, Jahre bewiesen, daß er LebmSkraft Oering besitzt, um auch in der für die Lhäligkert vieler Vereine bedenk lichen Sommerszeit fortzuwirken und sei«« Ziele, nicht nur das Volk zu bilden, sondern auch den ge selligen Verkehr der verschieden« Bevölkerung»- classen untereinander zu befördern, iu erfreulicher Werse nachzukommen. Ern Hauptbindrmtttel der Verein-Mitglieder untereinander war« die geselligen Unterhaltunaen an den Sonntagsabend«. »Ache bis gegen Pfingsten fortgesetzt wurden und in der beißen Jahreszeit allerdina» au-gesetzt, aber in diesem Monate mit gutem Erfolg wieder ausgenommen wurden. Auch die UnterrichtScurse, auf welche in der letzten Zeit seit den unheilvollen Attentat« aus unfern vielgeliebten Kaiser da« Hauptaugenmerk deö BerernSvorstondeS gerichtet worden, find eifrig besucht worden und haben segensreich auf die Bildung d«S Volkes eingewirkt. Es möge hierbei rühmend her- vorgrhoben werden, daß der Zersplitterung geistiger und materieller Kraft, welche mit der Neubegrünbung noch zweier, von dem älteren Vereine unabhängiger, aber nach gleichem Ziele strebender Vereine nolh- wendiger Weise verbunden ist, dadurch Einhalt ge- tban wurde, daß wenigstens in Hinficht der llnter- richtscurse eine Verständigung und theilwris« Eini gung »wischen dem volkSbildung-verein und Volks- verein zu Stande gekommen ist und daß Dank de« jetzt bemerkbarer werdenden freundlich« Entgegen kommen beider Verein »Vorstände es hoffentlich noch gelingen wird, hinsichtlich diese» wichtigsten Punkte» eine vollständige Vereinigung herberzusubren. Erst dann wird eS möglich sein, daS denkbar Beste »n er reichen, nämlich erne einheitliche Schule für die be treffenden jünaeren und älter« Mitglieder mit forv schreitenden Elaff-nzielen und geordneten disciplins- rischen Verhältnissen ins Leben zu rufen. Die versuche, verschiedene Ausstellungen, wie das Bölkermuseu«, di« Kunst-GewerbeauSstellung u. s. w. den Mitgliedern für einen billigeren Preis zugänglich zu machen, find von gutem Erfolge begleitet grwes« und baden den lebhaft« Wunsch rege gemacht, daß den Mitgliedern auch andere gewerblich« und in dustrielle Einrichtungen und Anstalten, wo«»glich unter Leitung und Belehrung durch eine« sachver ständigen Führer, zugänglieb gemacht werden «öchten. Auch für Lus leidliche Wohl der Mitglieder wird seit einiger Zeit dadurch gesorgt, daß im veretns- locale (Klostergaffe «) für dm sehr mäßig« Preis von 48 ^ ein guter MittagStisch gebot« wird, und daß in Folge eines Uebereinkommens mit der Be sitzerin des Sophienbadrs vadebillets für das «übwimmbasfin zu ermäßigtem Preise an die Mn- giieder abgegeben werden. Zum ersten Male seil dem Bestehen de- Volks bildung»«« rein- find «blich im Laufe de» Sommer- anneinschaftliche Ausflüge, verbunden mit Festspielen, Mufik, Tan, und Feuerwerk, nach dem Waldkater bei Schkeuditz und nach der Waldschenke bei Lorme- witz mit gutem Erfolge veranstaltet worden. Noch immer fehlt es aber in hohem Grade an einer selbstthätigen vetheiligung der älter« Mitglieder an den Begebungen de- BolkSbildungSvereinS. Diese, der Mehrzahl nach den besseren Ständen unferer Bürgerschaft angehörend und sonst an all« ammnnüzigen Bestrebungen so ge« sich betheiligend, oodürf« gewiß nur der Anregung und einer ge naueren Kemttnißnahme von den bisherig« Leistun gen des Vereins, um in Zukunft nicht blos durch ihre jährlichen Geldbeiträge, sondern auch durch ihre «oralssche Unterstützung die vereintbestrebuugrn fördern zu helfen. Um dieses Gefühl der Vereins- anaebörigkeit zu heben und d« peilönstchen Verkehr zwischen den älteren und jünger« Mitgliedern zu vermitteln, ist vom Vorstand beschlossen Word«, das siebenjährig« Besteh« des voMbikduiftssvereins am 18. November d. I. in d« Räumen des Tivoli f.ft. lich ru begehe». Es wird daselbst d« älteren Mitgliedern Gelegen- heit aebot« werden, von der bisherigen Geschichte des Vereins, von fein« gemeinnützigen Bestrebungen uptz Erfolgen eingehender« Kenutniß zu erlangen, und glauben wir daher mit gntnn Grund« bofftn zu dürfen, daß die Einladung zu der «rihetligung an diesem Feste, welchS in dies« Lagen jedem Mn- glted« persönlich übeneicht werden soll, nicht mw:- rückfichttat bleiben »erd«. Bezüglich »es Festprogramms verweisen wir auf di« u« Jnseratembeil« b,kindliche Bekanntmachung. V«Uu»Nti». * Leipzig, 9. November. Der hiesige Bolksverein hielt gestern Abend seine erst« größere Versammlung während des gegenwärtigen Winterhalbjahres in dem neugewählten Locale, dem Saale des Hotel de Sax«, ab, welches sich dazu, abgesehen von der Beleuchtung, dt« gestern eine unzulänglrche war, ganz gut eh« er. Der Vorsitzende des Vereins, Herr Prof. vr. Wach.
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