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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187911101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seiten mehrfach vorhanden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-10
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1879
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r 8. 8. Grschetttt täglich früh 6'/. Uhr. UlZWlliLM >UD O«PckNt»» ZohcmntS-ass« SR der Redacüo»: »m-mittag« I»—12 Uhr. Nachmittag» 4—« Uhr. 6. L t» u. dt» mau,»», m»»v. « »»chr E«dücN»n »tch« nchmrder skr die nächst- ende Nummer bestimmten enttr au Wochentagen dt« tzr Nachmittags, u» L»nn- lS«U1««ru fr^di« ',.9 Uhr. de» Ftüaieu stk L»l. Lcönchmr: t» Klemm, llatverfilümstr. rr. ui« «sche-Kaibariaeusk. 18. p. «n bis ^ Uhr. k KpMtr LagMM Anzeiger. OM» str Prliük, Lokalzcschichte, Handels- Md GeschWvakr-r. 1S/UY. 314. Montag den 10. November 1879. Jede einzelne Nummer rr Ps- Belegexemplar io Pf Gebühren für Extrabeilagen »hnr Postdefbrderung »4 «L «tt '-ostbrfvrderuug 4« Mk. Jukralr ügesp. Petitzeik ro If. Größere Zchriiten laut unserem PreiSverzeichniß.—Tadevarstche' Satz nach höherem Laris. Rectum» »»ler de« Lcdattiomßttch die Svaltzetle 40 Pf. Inserat« find stäS au d. Erpedüt«, zu senden. — Rabatt »KV mch» gegeben Zahlunapr»«»ai»«Aa4o oder durch PvstvorschnR 73. Zahrganz r. 6. o. ? r 78, r. ?. 8. « 6 6 t- 8. h>. tt 6. 8. Bekanntmachmm. »er zmrtt« Termin »er Hßdlische» Grnndftener ist um ^ « Gt»« -O« Tuuieu» de« im Kataster einaeüeüten iüia und werden di« Steuerpflichtigen hierdurch aufaefordert, ihr« SteirerHeittsge .von diesem Tage LOd k. ^ spLÜrsten« 14 Lage nach demselben an die Gtadt-tzteuer-Einnabme allbier - Brühl 51. blauer Harnisch. . Stock — zu bezahlen, da nach Ablauf der Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen ein» rtrn mästen. Gleichzeitig ist von genanntem Tage ab und spätestens binnen 14 Lag«» nach demselben die Kirchen- «läge »e» »,nnd»ück«desttzern evnugeitsch lutderischer Lousesfio» Rach -ßhe von ? ^ ans eine ttuhrit ,»er je l!«0 X »es im »«teste, stehenden GrnnVMerAe» mit »u entrichten, wogegen Rrnndstück vesttzer welche Mitglieder einer «oder« mit eigene« «Rtt'sß«» «« Orte vestetzeaden dwrkannten «rii,1,u«. oder Lo»scsfionS«eme1»schaft find, «r de» »ritten 2HeU de» sonst aus ihren kL >""" «i? WL. vr. Georai. Taube. r l>r ». 8. r. 8. ?. 8. 8. 8. 8. 8. 8. 8. p. 8. 8. Bekanntmachung. Di« Mm Reubau der »eiligen «rücke erforderlichen «immer, und Schmiedearbeiten sollen an nen Ünternebmer in Accord verounaen werden. .. Di« Bedingungen und Zeichnungen für dies« ArbeUen liegen bet unserer Tiefbau-Verwaltung RathhauS immer Nr. 18 aiä und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezüglich« Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift:. ^ - .. Zimmer« nn» Schmiedearbeit für »e« Neubau »er heilt,«« «rücke ersehn ebendaselbst und »war . ^ »t» ,»m IS. Nobember l. 3. Nachmttt«,» 5 «hr am 4 November Der «»th de, «t«»t »ei»»i». «Vltg. «m 4. November in». r»,. Georg». Wangemann. politische lllebersicht. Seitzrtg. S November. Das preußische Abgeordnetenhaus setzte » seiner SovnabevdS-Sitzung die verath»ng d«S ^tat» und de- Gesetzentwurf- über dieReechS- berschüsfe fort. Zunächst wandte fich der Minister der öffentlichen Arberten, Mcybach, gegen toige auf die Eisenbahvpolitik bezügliche Beyanp- »ngea der Reduer vom gestrigen Tage. Rameut- ich seien über die Reutaoilität der Staatsbahnen auz unbegründete Angaben gemacht worden; die wsung stelle fich auf »iodestevs 5'/, Proceat. ^ »te Schwankung« in den Eiuuahmen »er aattbahneu feien lauge nicht so groß, wie : von gegnerischer Seite behauptet worden, ie Rücksicht auf die Reute stehe aber über- aupt erst in zweiter Linie gegen da» Interesse e» Lande-, «nd diese- erfordere, wie der Minister e» Wetteren auSführte, die Verstaatlich»»« der auptfächlichstea Bahnen AlSdann wetteiferten j n Confer vativer «ud ein CeutrumSmitglied, die bgg. v. Hetzden »nd Frhr. v. Hüne, in der brei- ?. ca Ausführung d«S Gedanken», daß an der nn- ltvstige» Finanzlage, wie überhaupt an allem ' edel in der Welt lediglich der LibaaliSmuS fchnld «.0^1/7 7, xj; beide Redner drangen auf ungesäumte Bor- , gung einer Börfeosteuer; hivfichtlich der Eisen» , Lhnvorlagen aber zeigte der Vertreter de- EentrumS toste Reserve. Die Anklagen gegen die WirthschaflS- okttk der liberale« Parteien wie» der Wb«. Miquel ' »rück. Die Liberalen hätten nie eine EtaatS«»»- l. ab« beschloffen, welche nicht von der Regierung >. oraeschlage« «nd von den Couservativen und . ».o» l/?t- leist auch dem Eeutrum gebMigt gewesen sei; «hl aber hätte» die letztere« Arteten manche f p.l/j rr xggkben beschlossen, gegen welch« die Liberalen Ziderspruch erhoben, nameutlich eine Reihe uu- ^ roducttver Eiseobahvbauteu. Die Mehrausgaben »rch Aufbesserung der veamteugehälter könne er icht bellagen. Zu bekl««n sei nur die übermäßige, iotz Einführung der SelbstverwaltungSaesrtze nicht erminderte Zahl der Beamten. De« Schwanken er ordentlichen Einnahmen könne dauernd nur bgeholfeu werden durch die Veweglichmachuug, ^«otifirung der direkten Steuern. Diesem Be- ürsoiß sei durch den Gesetzentwurf über die verwen- «na der Reich-Überschüsse keineswegs vollständig ab« chAs«. Der Aba. Btrch » wsah in der ganzen eueren Finanzwirthschaft, vor Allna aber m den n» . tsenbahvprojecte». ein« Abfall von den guten ^ preußischen rraditioum und erging sich in Kritik der gesammten innere» Gesetzgebung der Jahre nnt ihren Halbheiten, die mit de« f schloß, e» werde auch im Finanzwesen nicht r werde», bevor da< ganz« ReaierungSspstem allmächügev Leiter! unserer Politik beseitigt De« fortschrittlichen Redner antwortete« der inister Bitter mrd auf die Provocatione» Birchow über die Haltung de» CevtrumS Wiudthorst, der tbeufall- hinsichtlich «Vorlage« sich in ganz unverbindlichen erging. Damit wurde die General- tat! gefchloffe» «nd dem Antrag aller Fraatione» entsprechend da! »rinm und der größte Tbeil de nn»! der Bndgrtcommifflen überwiesen, »em de« Landtag z« Dre!den vorliegenden Etat G an! den Ueberschüfsen dr an Zölle» »nd Tabakstener für ein Anthell heran-aerechnet, der ungefähr ricnlarbeiträße» birse! Land«! gleichkommt, 4.! Million« Mark. Diese Rechnung in eine« ansfallende» Widerspruch mit den «n Ansätzen in ander» Budget!, dem preußischen »nd ßatzerifche». I» Stuck k»r.-4l»16 ?r.-4.708 7»»U,730Ü 4.118A u 8. L «handln»« de! » Mitglwbern all e E^trnordineri preußischen Etat ist der »nltze^ Z ölle »nd der Tabaksteuer bekanntlich au, Markberechnet, gegenüber einem Matricularv^.»»^ von 43.6 Millionen; im bayerischen Etat ist da- verhältniß noch ungünstiger. E! zeigt sich hierin auf» Klarste, daß die Finanzminister der größeren B»ude!staaten bei Aufstellung ihrer Etat! von Schätzungen der Mehreinnahmen de! Reich! aus« gegangen find, die um viele Millionen von einander abweichen. Die Schätzung de- preußischen Antheil! an Reich-mittel« ist nach Angabe de« Etat- nach einem bereit- feststehenden Voranschläge de! nächst' jährig« Mch»etat! ausgestellt; «S ist daher uuer- !lär*lch, wie di« Finavzmtuister »er Bundesstaate» zn Berechnungen kommen könne«, die so stark von einander ahweichen, daß der sächsische Etat durch die Reichseinnahmen ein vollständige-Verschwinden der Matricnlarbeiträge, der preußische eine Herab- mtnderung derselben nur«ngefährzur Hälfte herauS- rechnet. S!istk««m zubezweifeln, daß die Rückwirkung der ReichSstenerresorm auf die LaudeSbudgetS i« vreußischen Etat viel zu gering veranschlagt ist, »ud e» liegt hier ein Pnnct vor, der dringend der Aufklärcuog bedarf; e- wird S«che der Budget- commifstou fem, fich diese Aufklärung zu ver- schaffen. Der naheliegende «ud sehr gerechtfertigte Wunsch, den Reichsetat vor den LaudeSetat» fest« -»stellen »nd auf diese Weise den Landtagen zu ermögliche», mit ganz bestimmten feststehenden Ziffern anstatt mit uncontroltrbaren Schätzungen z» rechnen, wird ja leider in nächster Zeit schwerlich m Erfüllung geh«. Um so unerläßlicher aber ist e-, wenigstens diejenigen Aufklärnngen über die Berechn»«- der finanziellen Wirkung der Reichs- stenerresor« ans den Staatshaushalt der Einzel staat«» z» geben, die vor definitiver Feststellnng de! ReichSetatS gegeben werden können. Rach osffclösen Mtttheiluugen hat die preu ßische Regierung bereit» veranstaltunaen getroffen, um de» „Nolhstand" in Oberschlefien zu bekämpfen. Ob die Mittel wirksam sei» werden, muß die Erfahrnvg lehren. Ueber die Lage der Dinge äußert sich der in Lublinitz erscheinende „Oberschles. Bote": ,D-r Lublinitzer «rei!, be- kauntlich io Folge seiner schlechten Boden- »nd Berkehrßverhältmffe sehr gering bevölkert, hatte seit mehreren Jahren dnrchschmttlich nur mittel mäßige Ernte« aufzuweisen. Bet der ementhüm« ltchen Witternng diese! Jahre! ist aber die Ernte fast aller Keldftüchte so schlecht ausgefallen, daß fie sckbst zur Ernährung der Bevölkerung de» Kreise- allein wohl schwerüch anSreiche« wird. Wir können beweisen, daß r) bei den Kartoffeln wett über »5, d) beim Korne, dem Kraute nnd den Rüben zwischen 30 br! 70 Procent Weniger al! früher geerntet worden. — An vielen Orte« hat die Ernte dieser wichtigste» unter den Felds, Schien nicht einmal einen Ersatz für di« Saat und di« Arbeit gegeben. Luch die übrigen Bodenerze»guifle (Weyen, Hafer, Gerste n. f. w) habe« durchschniMtch ebenso schlechte Erträge ge- Üefert. Sehr diele Flächen mußten eingeackert Werden «nd wurden in der Hoffnung, doch wenig sten» Etwa! de« Boden abzuaewinueo, mit an deren, geringeren Früchte» bestellt, die aber bei der große« Ungunst der Witterung «eistevtheil! auch verdarben. Ganz ähnlich verhielt eS sich mit der Heu- «nd der Trummeternte; wa! nicht ver faulte »der weggeschwemmt wurde, hat einen «roß« Theil der erforderlichen Nährkraft, de! Kutterwerth«!, verloren." Am Schluß feiner Beobachtung sagt der Berichterstatter, er glaub, »icht z» wett z» gehen, weuu er behaupte, daß ..Hungersnoth und Typhus" erschreckend schnell m Oberschlefien erscheine» würden. Prinz Napoleon scheint an! feiner btlherigea beobachtenden Haltung hervortreten »ad ernstlich al! Prätendent aus die politische Bühve treten zu wollen. Wenn nrben der sprüchwörtkchen Vorsicht de! „rothen Prinzen", der ans den «nfenthalt in Frankreich nicht Verzicht leiste» möchte, die fiaan- ztc lleu Verhältnisse de! Haupte! der Familie Bona, parte allen ehrgeizigen Plänen bisher hindernd im Wege standen, soll da» Vermögen desselben neuer- ding» eine wesentlich größere „Elasticität" ge- Wonnen haben, die ihn m de« Stand setzt, seinen Haushalt auf der erforderlichen Grundlage »mzu- gestalteu. ES entsteht nun die Frage, in welcher Weife der Feldzug für den Prätendenten eingrleitet werden soll, von den beiden sich darbietenden Wegen, entweder sich zunächst der Republik an« ruschließen und dann als Präsident der Repu blik da! Kaiserreich vorzubereiten, oder unmittel bar da! Eadziel anzustreben, bietet jeder be sondere Nachtheile dar. Da der Prinz in der Armee wenig beliebt ist, e« ihm also an der unumgänglich uothwendigen militärischen Stütze fehlt, müßte er eS auf dem anderen, indirekten Wege versuchen. Wie die Dinge aber gegen- wärtig liegen, hat der „rothe Prior" wenia Aus sicht, zum Präsidenten der Republik gewählt zu werden oder auch nur in den Besitz derjenigen Machtmittel zu gelangen, welche ihm einen brach- tenswerthen Einfluß in den Kammern sichern. Prinz Napoleon wird sich also wohl lange aedulden müssen, eh« er sich der „provtdeutirüen" Rettung Frankreich- zu unterziehen hat. ES könnte aber ^ '-n daß daun ein „starker Degen" in leicht gische-«.., vorsichtig den AuSaana der Armee, der nicht auz^ Wahl der Mittu abwägt und vor Alle« in der - ^--»leon zu- weniger wählerisch ist, dem Prinzen vorkommt. Fehlt e- doch nicht an Zeichevdeuteru, welche in den gegenwärtig sich abspieleuden Partei- kämpfen -wische« dev Radikalen und den gemäßig- ten Parteigruppen bereit! den Beginn de! über dtt frcwzöstfche Rcpublik hereürbrecheuden Lhao« wnhrznne-me» glauben. Am vorigen Freitag,w»rd« in Pari! unter de« Vorsitz de! UnterrtchtSminister! Ferry die protestantische Facnltät der Pariser Uni- verfitiit eröffaet. Dieselbe war früh« in Straß burg und wurde erst jetzt io Part! ersffaet. weil die nothwendigen Gebäude noch hergerichtet werde» mußten. Unter den Anwesenden bemerkte «an die höchsten Spitzen der Pariser Universität und viele Proschoren. Freilich handelte es sich um ein „patriotische! Werk". Elsaß«Lothringen spielte in allen Reden die Hauptrolle. Die Facxltät ist eine gemischte (Lutheraner und Calvinisten). Mao lebt dort in einer freisinnigen Atmosphäre, in einer gesunde» Duldsamkeit. An ihrer Pforte bleibt der enge Sectengeist, welcher nur die Laricatur de! Evangcltum« ist. In London schwirrt die Luft von Gerüchten bezüglich der wahrfcheivlichen Auflsfung de! Parlament-, und eS findet die Idee Tlanbev. daß der Premier den Entschluß der Regierung bei dem am nächsten Montag stattfindeuden Lord- mayorS-Banket kundthun werde. Man glaubt in höheren Kreisen, da» Cabinet sei entschlossen, sofort einen Appell an da- Land zu richten »nd Ha nen« Parlament vor Weihnachten wählen zu lasse». Der „Glvbe" hält den Augenblick für einen Appell an da- Land für eine» günstigen, so sehr <»ch Manche- eine Verschiebung der Auflösung recht fertigen würde. ES fehle nicht an ominösen Zeichen, daß England demnächst eine kühne «ud entschlossene Haltung wevd« anuehmen müssen; der Premier werde fich m feine« Entschlüsse nur durch die Rücksicht auf die Wohlfahrt und Größe de» Reiche! leite» lasse». Die „Polit. Corresp." «eldet an! Konst«»- ttnopel vom Sonnabend: Der russische Bot schafter, Kürst Lobanoff, ist von Livadia hteber zurückgekehrt. Der gttechisch« Patriarch hat die Unabhängigkeitterklärung der serbischen Kirche an- erkannt. HlßU NA) Lim) ftlligen Vereinigung i« großeu Coneertfaal vy« Bvnoravd nn Rosenthal znsammengesuudai. Da! MufikcorpS de! l07. Iufanterie-Regimatt! hatte die Ehre, vor der hochansehnlich« Versa»«- lnng die Concertmufik auszuführen. * Leipzig, S November. Wie »n! »itgetbeilt wird, find die beiden Glückliche», welche die beide» ersten Hauptgewinne in der jüngste» Lotterie zum Vesten de- Verein» z»r Fürsorge für die an» den Strafanstalten Entlassene« erhalte» haben, ein Landmann »nd ein Hand- lung-besliffener. Erfierer hat die Uhr, da» Geschenk Sr. Majestät de! König«, Letzterer tzr» Vlüthner'schen Toncerlflüael gewonnen. Der biedere Landmann hat denn auch bereit! feinen Gewinn selbst abgeholt «nd alle Offerten, die Uhr um eiuen sehr ansvhvlicheu Preis verkaufen zu könne», »tt de« Bemerken abgelehat, daß ihm da» königlich« Geschenk al! solche! eben selbst von höchste» Werth« »nd de-halb unverkäuflich sei. — Da! Gastspiel de! Herr« vr. Hugo Müller t« Earola-Theater wird morgen eine in- teressante Novität biete» (..Die Herrm von Alt- weyl"), ein an» dem Rumänischen übertragene! Lustspiel de- in Pari! lebenden Fürsten Basil Stourdza, da» bereit» in französischer Be arbeitung am Gaitb-Theater vor einigen Jahren großen Erfolg errang und auf Wunsch de» Ver fasser» von de« ihm persönlich bekannten vr. Hugo Müller für die deutsch« Bühne übersetzt «ud ein- gereicht wurde. Die Ausnahme, die da» Stück bisher gesunden, war überall eine glänzende. * Lerpztg, S. November. In den Verdacht, den eutfctzlichen Raubmord in Delitzsch de- gangen zu haben, war. bevor es gelang, den wirk lich«! Thäter in der Person de» Brunnenbauers Wurzler zu ermitteln, der Schauspieler Broß mann gerathen. Broßmann war, nachdem er al! Schauspieler in der Wett herumgereist, i« Novembcnc 1877 nach Delitzsch gekommen, hatte hier eine Zeit lang als Quartettsänger coacertirl, dann aber Delitzsch wieder verlassen und war nur ab »nd zu daselbst, wo er eine Wohnung »»- unterbrochen beibehalte», eingekehrt. Gerade um die Zeit, in welcher die Ermordung de« Kauf mann- Schumann «nd feiner Nichte geschah, be fand fich Broßmann in Delitzsch, um eine ihm nach dem Tode seine» Vater» zuarsalleue Erb« schast durch da- Gericht in Delitzsch aus- gezahlt zu erhalten. Broßmann nah» an de» feierlichen Leichenbegäugniß der Erruordete» Theil alSdanu nach BreSla» ad. Sau» war --- . —n. so erschiene» drei Eriminal- und re»,.. sübvi-*' --«« er dort angekomme. beamte in feiner «oh^^ , ^ ,u>. StaatSauwalt' der ihm erklärt« er fti von DeÜtzsch a»S al! der Mörder bezeichnet. Obwohl »uu auch nicht da» geringste Verdachtsmoment an ihm wahrgevommen werden konnte, so wurde er doch unter polizeilicher Bedeckung an da» Land gericht in Halle überg, führt. Vom Sonnabend an hat Broßmann bi» zu« letzten Donnerstag iu Untersuchungshaft sich befunden, bi» die Kund« von der Entdeckung de» wirkliche» Mörder» etntraf und er natürlich sofort tu Freiheit gefetzt wurde. ES ist Da» wieder «iu Beweis, wie leicht Innand bei« Zusammentreffen zufälliger ungünstiger Um stände schuld!»» in den Verdacht kommen kann, ein verbrechen verübt zu haben ) Leipzig, 9. November. Einen grobeu Exceß gab e» gestern Nachmittag in der Blücher- straße, wofelbst zwei fremde hier zugereiste Ge» werbsgehülfen wegen ungebührlich«»Betragen! au» einer Restauration, die sie auf Geheiß de« Wirthe« gutwillig nicht verlassen wollten, durchPolizei gewaltsam entfernt werden mußten. Damit aber noch nicht genug, vergriff sich draußen auf der Straße einer der Excedeuten überdies an de« Sch,tz»an» thätlich, packte ihn am Halse »nd suchte ihn niederzu würgen, wodurch ein ziemlicher Menschenauflauf ent stand. Leute a»S dem Publicum leisteten aber dem be drängten Schutzmann Hülse »nd bewältigten als bald den Angreifer. Beide Excedeuten kamen aus dem Naschmarkt hinter Schloß und Riegel — Ein anderer ähnlicher Skantal spielte sich m ver- aanaener Nacht in der Mahlmanustraße ab. Dort selbst hatte ein hiesiger, wegen widerstand» gegen die Staatsgewalt übrigen« bereit» be strafter Stetnetreiber in einer Restauration zwei all Gäste anwesende Soldaten ohne allen Grund gröblich beleidigt, diese aber de!halb einen Schutzmann herbeigeholt «nd Letzterer darauf den Excedeuten arretirt. AIS der Arrestat fortgeführt werden sollte, erging « sich in den gemeinsten Schimpfer den und laute» Dro- Hungen »icht nur gegen die Soldaten, wttch« dem Schutzmann beim Transport betstandeu, sondern auch gegen Letzteren selbst, so daß etaisaKS die Leut« Ruf der Straße zusammenliefen. Aber auch in diese« Kalle endete der Skandal mit der In- hafArnug de» Excedeuten aus dem Naschmarkte * Reudnitz, 9. November. Wie wir ver- Ochmeu, werden die Arbeiten zur Herstellung de! Li-m RathhauSsaale! behus! Abhaltung a»«e»di«»stltcher Handlungen jetzt derart -fördert, Baß der Saal seine« gedachten Zwecke »och in den nächsten Wochen übergeben werde» kann. Leiber scheint jedoch die AnSpfarrungs-Auge« legenheit etwas in» Stocken aerathen »« sein. Me bekannt, hat da« köoigl. LaudeScoußstoriu« die BeMiguug de! vom Gemeinderathe gefaßt« Beschlusses, den Ort Reudnitz aus der Parochie Scköueseld auszupfarren, von der Bedingung ab- hänga gemacht, daß der Sememderath den Lapellenplatz zu« Kirchen bau sicher stelle, d. h. den Platz in da! alleinige Eigenthn» der Gemeiude Reudnitz bringe. Wenn nun auch der hiesige Ge meinderath i« Wege der Verhandlung mit den dazu gehörigen Gotte-acker - Gemeinde» sich Müh.
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