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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187911234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seiten doppelt vorhanden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-23
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1879
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ErlchcvU ligllch ftSH UH-. - Sehmsatsgass« r». der LrMrttmu 10-12 Uhr. Uhr. »5»«» »k»«öv» »-ch> der sär dt« Nächst» stummer bestimmt« « «»chrnttßa» bi« I Ltzr RuchmIttaaS, an Lim- «dFeMvu sttchR« V.« Uhr. >» tt» «vttte, M ,tt^ Lxatzmr: Otto Klemm. UniverMrostr. 22. Utlp)lgtr.Tagkblalt Anzeiger. Orza» stl Pelitik, Localzefchichtr, HondklS- mid SkschiDdrckr-r. lTMV Ad»»«»r»tWa1« aterielj.«»/. »L, me!. Vriuaerseh» b Au durch di« Post bezog« tz «l. Jede einzeln« Nummer rs Pf. Belegexemplar 10 Vf Gebichr« fstr «xttabettaßea Sh»e Posldefvrderung X «ll. Mit Postbesdrbcruug 4» «t Fnstr« Sgesp. Petttzell« 20 -k Srdßcn r^chriürn lau» UUttve» Prei»>xrzeictm>ß —Tabellarisch« Satz nach höhere« Tarif. Uerlmar, r»in de» UrdarNeichelch die Svaltzetle 40 Pf Inserat« sind stet« aa> Leordt«»» zo senden. — Viabatt mit» nicht gegeben Aahlmm^aannmaranch» oder durch Pvstpochchntz Z27. Sonntag dm 23. Novmibrr 1879. 73. IühMNA. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordnete« «UNuoch. am 2« «ovemder ». «beuds «'/, Ahr 1» Tuule »er I. »»„«schule. TageSordnuugr 1. Euiachten de« Finan^Ausschuss,« üb« die Tonten 1. L. 3. 4. S. 7 (Pos. 1 bi« mit »). 10 lAbtHella. 4. o. 8. r. 8. I, L. Pos. o. o. p q. t. 14 und >'), IS, LS. SL, 87. SS, 40. 4L, 44, 48, 4S und dre Speaalconttn: Bezirk-Vermögen, Eichamt, Stadtbibltothek, Leihhau«, Sparkasse und Lagerhof de« vanShaltplanrs per 1«80. ll Gutachten de« Vau-Ausi-Hustr» .) üb« di« Tonten 10 (Abiheila. «. Pos.«. d. I, m), 13 Mos. IS), 18, 28, SO, SI, SL (Los. 8 und LO), 88 und 8S au« dem HauShaltplan für 1880; b) eine Nachforderung für dt« Untersuchung der Wafieiverbältnifle Leipzig«. M. »wachtm de« Verfassung-Ausschusses über ,) ein« Nachtrag »u den Bestimmung« üb« die mikroskopisch« Fleischbeschau; d) ein« Nachttag »um Localstatut wegen d« Mitwirkung d« Stadt verordneten bet Verpachtung d« StadUheattr. Bekanntmachung. «uS Anlaß der Einschätzung pir Einkommensteuer auf da« Jahr 1880 werden den Vorständen von juristischen Person« «nd Vereinen all« Art, sowie Arbeitgebern x. gegenwärtig Formular« zur Lu- sertigung von Gehalt«- bez. Lohnnachwttsunaen behäadigt. welch« «ach Maaßaav« d« Bestimmung« in Ä. SS und 87 ds Einkom»ensteuerars«tz«» vom 2. Juli l878, derbunden mit 8- 28 d« dazu gehört« AussührunaSverordmmg vom 11. Ottos« desselben Jahre«. auZgttüllt tz1«»e» acht La««. »»» der erfalgre» »etz-«tz1g»«« aß gerechuet. »ei V««e18««> einer Geldstrafe di« ,« 80 «ark. die bei Verabsäum«»» de« Termin» nnnachstchtltch dttgetrießen »erd« »trd, in »er alt« «teolatschnle. Ntcolaikttchhof Nr. 12, abzuaeb« find. Sollt« ob« genannt« Vorstände, Arbeitgeber rc. Formulare in nicht genügender Unzahl oder dis zum 28. diese« Monat« überhaupt nicht «halten Hab«, so find dergleichen an oben gedachter Expedition-stille zu entnehmen. Lttprig. den 18. November IST». Der »attz der Stadt Leidst». ve. Lröndlin. Koch. Bekanntmachung. Mtt bringe» hindurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir di« Fischerobermeist« Herrn Friedrich Wilhelm Köhl« und Her« Heinrich Adolph Böse angewiesen haben, di« Flüsse, Fluthrinnen und Leich« biefigen Stadtbezirk«, soweit dieselben a!S Eisbahnen benutzt werden, während der Lau« gegenwärtig« Winter« sorgfältig zu überwachen. SS ist daher den Unordnungen derselben sowohl seiten« der Inhaber der Eisbahnen. aU auch seit«« der dt« Eisbahnen Besuchenden unbedingt Folge zu leisten. Insbesondere ist da« Bettet« de« Eise« und da« Schlittschuhlaufen, bevor Solche« auf der fraglichen Eisbahn von den Obengenannten für unbedenklich erklärt Word«, verboten. Es haben auch die Inhaber der Eisbahnen auf bezügliche Anordnung und namentlich btt eingettetrnem Lhauwett« den Zutritt zu ihr« Bahnen fern« nicht zu gestatt« und etwaige ttßfrtte ob« nicht genügend sichere Stellen in gehöriger Weise abtusperren. Zuwiderhandlung« gegen diese Vorschrift« werden mit Geldstrafe bi« zu sechzig Mark oder mit Haft bi« zu vierzehn Lagen geahndet werden. Leipzig, am 22. November 187». Leo «attz »er Stadl Sttdzt». vr. Georgi. Richter. Bekanntmachung. Dir am «. b«. Mon. zur anderweit« Bermiethung versteigerttu «etzuungt» in d« 1. Etage de« Hofgebäude« de« Grundstücke« Seütrr's Hof, «8 g links, und im 3. Stockwerk der Alten Waage, Katharinenstraße Nr. 2», find de» Hßchstbieter« zußeschlas« »arde» und werden daher die übrigen Bieter ihr« Gebote m Gemäßheit der Berfietgerungsbedingungen hiermit entlassen. Lttpzig, den IS. November 1872. Ler Rath der Stadt Lttdßt». Vr. Georgi. Richter. Wegen Reinigung der Locale bleiben die Geschäfte de« Leihhauses und der Sparkasse für Li«staß. de« >8. «»»«»der ». e. ausgesHl, und können die für diesen Log bei der Sparkasse gekündigt« Beträge schon Montag, den L4. November in Empfang genommen werben. Leipzig, den 22. November 1872. Les »attzs Le»«latio» für Leihhaus »utz Sparcasse. Herr Gamdetta. Die russische Presse ist, anscheinend ans einen Wink von oben herab, mit einem Eifer »nd einer Hast ohne Gleich« an die heikle Anfgab« heranaetreten, be» vefnch des Großfürsten-Thron- folgerst an de» )öfen von Wi« »nd Berlin jed« »cd« politisch« Charakter« z» entkleiden. Man darf an« dem Ton« gereizt« Uebelwollen« «rd aroßrusfifcher Gelbstüberhrbnvg, welcher au« d« Moskauer »nd Petersburger TageSorganm steutor« müßig hervorNtngt, a»f ein« vollständig« Miß« erfolg der zum mindest« gewagt« Rundreise de« Lzarewitsch schließ«. Eine weitere Bestätigung dieser Ansicht scheint a«S de« Umstande hervorz»gehrn, daß der russisch« Botschafter zu Berlin, Herr von Oubril, nach Petersburg beruf« worden ist, und, wie die „Agence Russe" versichert, dazu »»«ersehen sei, dem Kaiser Alexander demnächst selbst Bor« trag über die deutsch «russisch« Beziehung« zu halt«. Erwägt man ferner, mit welchem frene tisch« Jubel dre Aeußerungm der Pariser chauvi nistischen Presse zu Gunst« Rußland« an der Rewa begrüßt werden, so darf «an wohl von einer erhöht« Spannung der politischen Atmo sphäre sprechen und die Möglichkeit ernster in« Luge fass«, daß früher oder später einmal sich Zuaven und Kosak«, Turko« »nd Tscherkrfl« zu einem Rachezuge gegen da« verhaßte deutsche Reich zufammenfiud«. Trotz aller Abschwäch, uog« und Vertuschung« wird die Thatsache nicht ferner geleugnet werden dürfen, daß Rußland an seiner Westgrenze sormidable Etreitkräfte zusammenzieht, während Frankreich fein« gegen Deutschland gerichtet« Festungsgürtel rastlos completirt und in den denkbar widerstand»- fähigsten Berthetdigungszustavd zu fetzen sucht. Daß in Frankreich, wenn e« sich darum handelt, den Revanchekrteg gegen Deutschland zu predig«, alle Partei« einig sind, dafür liefert eine Reihe von Artikeln der „Revue nouvelle" erneutes Zeug» »iß. An Gereiztheit «nd Schärfe de« Tom« steh« diese Arußeruug« keineswegs denjenigen der russische« Preßorgave vom Schlage de« „GoleS" und der „Petersburger russischen Zeitung" nach, während zwischen den Zeilen die stille Sehn sucht nach eine« Bündnisse mit Rußland her vorsticht. Frankreich ist um seine europäisch« Missten, um sein verlorene« „Prestige" i« Stile Napoleon'« III. besorgt; daher wird den» auch das argenwärtige Cabinet den Gambettisten gegenüber ein« schwer« Stand Hab«, die da« französische Volk in all« fein« Schicht« zu dem Glauben zu bringen such«, da« Land fei stark genug, um ein« Rachezug gegen di« Pvrsfieus unternehmen und die von ihmn gestohlenen Pendulen zurückholen z» könu«. Mit der de» französisch« Radikalismus eigenen Kunst der Entstellung wird von dieser Seite dem Mini sterin» der gänzlich unberechtigte Borwurf ge»acht, Vaddiogton habe sich all Bevollmächtigter zu» Berliner Eongrrffe vom Kürst« Bismarck übertöl- vel» lass«, indem der deutsche Reichskanzler Eng land CYpern uud Klein asten gewährte, während Frankreich das Nachsehen gehabt habe, und was der unehrlichen Verdächtigung« »ehr sind. An die Grenze der Komik streift indessen die naive Infi, uuation, der französische Bevollmächtigte habe die Ansprüche Frankräch« auf die Wtederherausgab« Elsaß-Lothringen« nicht z« Sprach« gebracht. Al« wenn dies« Forderung in da« Gebiet der orientalisch« Frage gehört,! Die Gambettaistische Presse geht indessen in ihr« Attentat« aus die Ruh« d« Nation noch weiter; sie bezeichnet Eng land und Oesterreich al« die geschworen« Feinde Frankreich«, indem sie den beiden Cabinet« ihre Deutschland zuneigevde Haltung als Eapitalver- brechen anrechuet. Zur größt« Beunruhigung des Landes eröffnet »er legitime Präsident der Kammer dies« Feldzug gegen da« Minister tu» waddtvgton noch dvr Zusammentritt derselbe»; ein Verfahr«, welch« an Illegalität seine« Gleich« in der Geschichte der Gegenwart such« dürste. In Summa: der Exdictator von Bordeaux will Frankreich in die Arme Ruß land« treiben und de« neu« Bündnisse Italien zugesellen, da« leicht zu biegende schwanke Rohr, welche« bald deutschen, vald französisch« Einflüssen zunägt. Die geplante Tripel « Allianz soll natürlich ihre Spitze gegen den deutsch-österreichischen Bund, gegen da« Werk de« Fürst« BiSmarck kehr«: das ist de« Pudel» Kern und darum allein devuneir« Herr Gambetta »nd sein ihm blind er gebe«« Anhang d« vorsichtig« »nd klug« Wad- dtvgton de» Lande al- ein« furchtsam«, leicht zu dupirenden Staatsmann, an dessen Patriotismus und Intelligenz zu zweifeln sei. Wir fürchten, daß das Cabtnet dies« demago gisch« Künsten für die Dauer nicht gewachsen ist und daß ein radikales russmfreundliches Ministerium aus dem „Ringe" Gambetta im Bereiche d« Mög lichkeit liegt. Der Jubel in Petersburg üb« d« Eintritt dies« Evevtualität würde selbstredend der panslavistischen Bewegung neue Impulse verleihen »nd die Spannung noch steigern, welche den Völkern Europa« «ine friedliche Näherung zum Schaden ihr« Tultur immer unmöglich« macht. Wa ich« d« Radikalismus anbetrtfft, so ist sein Charakter leid« in d« Regel «st au fein« Frücht« zu «kenn«. Politische Ilrbersicht. KelZst». LL November. Wenn wir recht berichtet find, so wäre Fürst Gortfchakosf in diesem Augenblicke bereit« Da», was man ein« „todtm Manu" nennt. Und in der Thal, betrachtet man die Lage, in welch« sich d« Kanzler des russisch« Reiches in Baden-Baden befindet, so wird mau «kenn«, daß dieselbe ein« gewiss« Tragikomik nicht entbehrt. Offenbar ist Viele«, wenn nicht Alle«, was in d« letzt« Tag« und Wochen in Sachen de« russischen „Umschwnn- ge«" geschehen, Üb« sein« Kopf hinweg gegangen. Zwischen dem gegenwärtig« Aufenthalte de« Fürsten Gortschakoss uud der russisch« Reich«. Hauptstadt thürmt fich für de» russische» Staats- mann da« nicht zu umgehende Berlin mit feinem abwesend« Leiter der auswärtig« Angelegenheiten und dem Berlin« Hofe, der durch die Unwesenbeit de« russisch« Thronfolger« fich ohnehin in der Lage befunden hat. üb« die politische Seite des vesuch«« zur Tagesordnung übergeh« zu müssen. Ä iß begreiflich, daß d« vieljährige Leit« der Politik Rrchlants den Schwierigkeit« Rechunog trllSl. di« sein glücklicher« College in varzin mit ßuuuevSwather Energie auSuÜtzt. Seine Rückreise nach Petersburg, die für da« Sude diese« Monats in Aussicht genommen wurde, ist, wie wir berichtet werd«, vorläufig bi« End« December »«tagt. Indessen wollen Person«, die der Berlin« russisch« Botschaft nah« steh«, da« Petersburger Klima dem Gesundheitszustand« de« gittseu Staatsmannes nicht zuträglich «achten uud stell« auf Grund ihr« Information« eine Uebnwinteruua des Fürst« i« südlich« Frank reich in Aussicht. Einerseits entspricht Dem auch die weitere Meldung von PersonalvnLinderungen »nt« den Würdenträgern d« russisch« Krone und andererseits die Nachricht, daß Ezar Alexander bis zur Vollziehung des Wechsel« fich die Direktion der auswärtig« Angeleg«heit« selbst Vorbehalt« habe. Gleichzeitig mtt dem Besuch« de« russische» Thronfolger« und sein« Gemahlin in Berlin ist auch rin Punkt besätigt Word«, der bi« jetzt öfter« angesüchrt wurde al« ein Bewei«, daß die alt« aut« Beziehungen zwischen den Höf« von PeterSvurg »nd Berlin ausgehört hättm, nämlich, daß nach dem Tode de« General« v. Rattern die Stelle eine« russischen Militairbevoll- «ächtigten am Berlin« Hofe nicht Wied« be setzt sei. Jetzt ist, wie die „K. Z." meldet, der kaiserlich russische Oberst und Flügel-Adjutant Fürst Dolgorncki zum Mtlttairbevollmächttgtrn am Bnliner Hofe ernannt Word«. Großfürst Alexander soll übrigens feine Verwunderung dar über «»«gesprochen Hab«, daß «au ihn, der dem Throne so nahe stehe, für ein« Gönn« und Beschütz« de« Panslawismus halte, dessen revolutiouair« und gefährlich« Charakter nicht zu verkenn« sei. Es kann un« ja nur lieb sein, wenn die« wirklich die gegen wärtige Gesinnung de« Großfürsten« Thronfolger S ist. Gewiß ist, daß, wenn man in Wim »nd Berlin nicht mit demselben Vertrauen wie sonst nach dem Drtttm im Bunde blickt, die« aroßen- theil« daher kommt, daß Rußland nicht mehr wie sonst durch dm Will« de« Czar« allein regiert zu werden scheint, sondern die ausgrftacheltm Volk«« lrivenschasten den Selbstherrscher all« Reußen öfter fortzureißen pflegen in eine Richtung, vie sonst nicht die seinige war. Wenigsten« ist im Laufe der letzt« Jahre nicht seit« die BolkSstim- mung in Rußland von der Presse, ja sogar von d« Diplomatie Rußland« al« unwiderstehlich be zeichnet Word«. D« Thronfolger soll kein Hehl daraus machen, daß « liberale Gesinnung« hege, «nd man glaubt, daß, sobald « zur Regierung gelangt. Rußland eine Art Verfassung erhalt« werde. Wir geb« diese Nachricht lediglich als ein« Bei trag zur Lage, ohne für deren Zuverlässigkeit eiu- stehen zu könu«. Um den coufessiouelleu Charakter der Volksschule ist in dem leitenden deutsch« Bund«»- staate, wie mit Bestimmtheit vorausznseben war, der Kampf nunmehr entbrannt. Die Unter, richtscommission des Abgeordnetenhauses be riet h in ihr« letzt« Sitzung über ein« Fall, d« in den Kreis der so vielfach besprach«« Si«ttl- tanschttlfrage« gehört. Auf der TaglSorduuvg stand die Petition de« Kaufmann« Malotka und Ge noss« au« Ttlfit weg« Wtedereinrichluna d« am t. April er. daselbst aufgehobenen katholischen Schule. Magistrat uud Stadtverordnete hatte:, die Schließung der nur SS Kinder zählenden katho lisch« Schule daselbst und die Dertheiluna der- selb« aus die drei bestehenden evangelischen Schul« aus Grund de« Miuisterial-Rescrtpt« vom 1. Au gust 1874 am 22 Januar 1877 beantragt und die Regi«uug zu Gumbinnen hatte die« genehmigt. Eine diesbezüglich« Beschwerde de« rc. Malotka uud Genoss« war von der Regierung sowohl al so« ObervrSsident« abgewiesen Word«, jchoch mtt der Maßgabe, daß die katholisch« Smder sämmtltch einer evangelischen Schnlezuzulhttlen sei« Dies« Entscheidung trat der Minist« bei und die Schule wurde am 1. April er. ausge- hobm. Der Refermt von Hammerstein, dem zur veurtbetluug d« Petition jegliche« weitere Material fehlte, d« also nur auf Grund der in der Petition gebotenen Ara,mente fich ein Urtheil hatte bilden können, stellt« den Antrag, „die Petition der StaatSregiernng zur Berücksichtigung zu überweisen'. Der Corresereut Fubel hatte dt« einschlägig« Act« de« dortig« Magistrat« «batten, «oran« hervorgeht, daß die Stadt Ttlfit keine«weg« die Verpflichtung habe, eine katholische Schule, sondern nur ein« katholische» Lehr« zu unterhalten, daß die zweiclasfige katholische Schule zunächst in eine einclassiae hatte verwandelt wer den müssen, da die erste Elasse nur 1k, die zweite Llaffe circa 40 Schäl« gezählt hatte, daß da« Mtuistertal-Refcript vom 1. August 1874 folglich mit Recht Platz aegrtffeu hätte, somit die Ueber- führung sämmtltch« katholisch« Kind« in die- selbe evangelische Schule, an welch« ein katholischer Lehr« augestellt sä (vor Allem de« Religions unterricht« wegm), vollständig gerechtferttat war. Der Correfereut stellte demgemäß den Antrag, „Üb« die Petition zur einfachen Tagesordnung überzuaehen." Der Regierungscommiffar Geheimer Ober-RegierungS-Rath »artzold wie« auf die formal« Bedenken in d« Angelegenheit hin, die darin beständen, daß die Petent« nach Aufhebung d« Schule nicht dm Instanzenweg durchlauf« hätten. Tr «klärte, materiell in der Sache nicht mstruirt zu sei«. Ja Folge dessen wurde die Debatte vertagt, um der StaalSregierung Zeit zu geben, sich über dm materiell« Inhalt oer Petition auSzusprechen. Die Reorganisation der Verwaltung des RelchSlaudes bewegt fich nunmehr in sicherem Geleise. Durch da- Gesetz vom 4. Juli 1879 üb« die Verfassung und Verwaltung von Elsaß. Lothringen ist die Zahl d« Mitglieder de« LaudeSanSfchnsses auf 58 festgesetzt worden. Es sollt« hiervon 24 Mitglied«, und zwar je 1 Mitglied in den Gemeind« Straßburg, Metz, Mülhaus« und Kalmar, uud 20 in den 20 Land kreis« Elsaß Lothringens gewühlt werdm; da je- doch Straßburg zur Zeit kttnen Grmeinderath hat, so ruht;für diese Stadt das Wahlrecht zu dem Laodesausschuß; in Folge dessen find denn am 18. Rovrmb« nur 23 Mitglied« gewählt Word«. Boa diesen 23 Mitgliedern gehör« 14 zur Partei der Aubouomist«; zur Parte: der Protestl« dürften 5 zu zähl« sein: m der politisch« Welt noch ur- bekannt find 4 Mitglied«. Das Resultat ist dem- nach keineswegs ei« ungünstige«; ja e« über- trifft die Erwartung«, die im Allgemeinen cu: diese Wahl« geknüpft werden körnt«. Zwar ist durch dies« Entscheidung der Charakter d« neuen LaadeSvertretuno noch keineswegs festgestellt. Die weit«« S4 Mitglied« de« LandeSausschusie« werden durch dt« Bezirkstage — welche nächst«. Montag, den 24. November, zusammentreten — gewählt, und r« wählt hierzu Unter-Elsaß 13, Ob«. El saß io und Lothring« 11 Mitglieder. Mau darf ab« voraussetzev. daß der Ausfall dieser Wahl« dm Autovomisten nicht ungünstig« se n wird, da die Zusammensetzung der Bezirkstage und ihre im Ganz« d« neu« Verwaltung«- einrichtungen günstige Haltung bekannt sind. Wir füg« noch hinzu, daß der Führ« der »ltramon- tanen Fransqutllou«, der Pfarrer Winter« in Mülharss«, nur durch eine Minorität«wähl tu d« LandeSauSschuß gelangte, da « von 80 abgegebenen Stimm« nur 35, fein autonomistisch« Haupt« gegn« aber 34 «hielt.
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