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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187912085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seiten doppelt vorhanden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-08
- Monat1879-12
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1879
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GrschrdU täglich ft<ch «V. Uhr. Rrduttto» «ch skoktMo» Jehanaisgafl« 3L »Mqßmcke, dn »cb«««»: SmaatttaH« 1v—12 Uhr. MWHmtta^z ^ 4 üh?» M» »i »aa>»d, ««». «W» »»chr ft» n« Nrd«rtt»u irUh» »«»v,dU». der für die nächst, ««»«er desttmmte« a» Wochentage« dis Nachmittags, »a 2«nn- ' > früh dis'/.S Uhr. » d» FUbUo, ste -usAooch»,: Otto Me«« Uu .orrMtSstr. 22. MM« Lösche. Luch arwrnstr. dt« Uhr. WpMrr Ja-MM Anzeiger. ViM str Loltttk, Äkalzrschichte, HmdrlS- «md GtschäMerkehr. ao»,»r»c»1«»rri, vtertckj.^ Mkl. Bringerlohn b M! durch du Post beyogru 6 «l. Jede einzclnr «ummer 2» Pf. Belegexemplar 10 Ps Sedähr«, für »xNadetlag» oh,»r Postbesvrdenmg »4 OL Mt Postdefdrderuug 4« Ml Zuserutt öaesp. Petttzetlr 2v M- «rbßerr Echnsrm laut untere« 8i>>«v«r»<>chi»h —Tadellanls-V Satz nach höherem Tarif IrNaokN «t« de» LcducNouMvz di« Spaltzeil« 44 Pf. Iaseratt find stä« au d. <opr»ir.L, zu senden. — Rabatt ««» »ichk aeoeden. Zahlung vru«uuM»»i>4e oder bmch PosWMchnß a- S4L. Montag den 8. December 1879. 73. Jahrgang Wieseuverpachtung. «an den am 4. vor. Man. zur «e pachtuna versteigerlen «tele« be». Aeld find sollende: Abtheilungen L und Ü der Bayer'schen Wt-se, « 2, 8, 5, 6, 7, 8 der Hey »erwiesen, « 1, »0 der Eonnewitzer Bauerwlesrn. kadelwiefe b'tm kuthurm, Podelwitzwtos« (Feld) bei Louisch, Schäden'« Lehde, vöhlitzrr Mühlwiele de» Höchstbieiern zngeschlaße», bezügl. der übrigen Wüs-n aber ist der Ans»! ag für die darauf grthanen Gebot« «tzgeletznt worden und e« werden daher die anderen Bieter aus di« erster«« und sämMliche Bieter auf di« letzteren ihrer Gebote in Gemäßheit der Borstetaerungsbeftimmungen hiermit entlasten. Zur »erpachtnug der nicht zugrschlagenen Wiesen. nämlich t« der Flur Connewitz SL sü-R. — 4 Hektar 04.37 Ar Abtheilung » der Hevderwiesen. — I . «8.81 . . 3 1 . «2.1» . . « 1 . 70.84 . . 8 1 - 58,OL . . 8 1 , «3.L« . .10 i» der -l«r »arneck 6 Hektar 68,17 Ar sogen. Barmcker Teich, in der Flur »«r«a»e 8) 10 Acker ir« O-R. — 8 Hektar 7« 8« Ar Wählerisch« Wies« am H»ndewaster auf die d«tz« Lahre 1888 dt« mit 1888 beraumen wir einen anderweit«« Borsteigerungstermin an MLttzsstrle (Ralhhaus 1. Ltaqe, Zimmer Nr. 16) auf »tensta, den LS. d. «. Bormttt«,» 11 »tzr an. Der Termin wird pünktlich zur angegebenen Stunde erSff.iet und dt« Versteigerung bezüglich einer der in obiger Reihenfolge auSgebotenen Liesen geschloffen werden, sobald darauf nach dreimaligem uf, kein weitere« Gebot mehr erfolgt. Die Verpachtung«« und Versteigerungibedingungen sowie die betreffenden Gituationöpläne liegen in Erudition unserer Oekonomie-Jnspeetto« im alten JohannishoSpitale zur »tnstchtnahmr au». Lnpyg, am 4. December 1878. Der »attz der «tadt Leipzig. vr. Georgt. Eerutti. 11 z s 7 Acker L « L 3 L L L78 25 2V2 28b der Eonnewitzer Vauerwiesen. V) 12 Acker L3 O-N. Bekanntmachung. In der Stephanflraß«. in der verlängerten Mrich«gaffe und in der Slernwart nftraß» sollen Schleußen lll. Elaff« erbaut und di« hierzu erforderlichen Arbeiten an einen Unternehmer in Accord verdungen werde» Di, vedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserem vauamt. RathhauZ. 2. Stage, Zimmer Nr. 18. au« und können daselb« ungesehen resp. entnommen werden, vezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift Tchlentzenda« in der StephRNstrotze detreffend »ersehen ebendaselbst und »war dt» zn« L8. December dies,« Jahr«», Nachmittag« b «hr. rinzuretchon. Leipzig, am t. December 1878. »er Nattz der Ttadt Letpzi». vr. Georgi. vr. Wangemann Bekanntmachnng. Die andauernd« strenge Kälte hat die Zahl der Anmeldungen über eingefroren« Gasmesser und Gas« röbren so gesteigert, daß seiten« der Gasanstalt und der inzwischen schon rinaerichteten zweiten Anmeld» stelle in der Latern-nwache im Poltzoiqobäud« am Naschmaikt die Abhülfe nicht so schnell erfolgen kann, wie die« im Interesse unserer Gasconsumenten wünschenswerth und nothwendtg ist. Wir baden bähe: von heute an nicht blo« wie bisher aus der Gasanstalt und in der Laternen» achr am Naschmarkt, sondern auch in der Laternenwache. Ecke de» TLubchenwrg» und der Antonstraße. « - « i» Alten Amtshof und « « « Sidonienstraße Nr. 50 im Hofe Gasschloffer inftallirt, welche in den drei letztgenannten Lachen auf angebrachte Meldungen in der Zeit von Nachmittag« 4 Uhr bi« Lbend« 8 Uhr sofortige Abhülfo an eingefrorenen GaZmefsern und Gasröbren schaffen werden. Die betreffenden Arbeiter führen zu ihrer Legitimation und »ur Eontrole der Gebühren mit dem Stempel der Gasanstalt versehene Quittungen bei sich. Wir ersuchen unsere Lonsumenten, sich bet nöthtgrn Meldungen an di« nächstgelegene Meldestelle zu wenden. Auf der Gasanstalt und in der Laternenwache am Naschmarkt werden während der ganzen Nacht» I dauer Anmeldungen angenommen. ! Leipzig, den 5. December 1878. »es «ath» »epntotte» r»r Gasanstalt. Politische Iledrrsicht. Lripjl». 7. December. »erwaltaug fort. Die abgebrochene lebhafte Ra» «iaandersetznng Eher die Reichlzollrefor« in ihrer Rückwirkung «ns die Vetriebsverwallangen des Staat« i« Besondere» »ud ans bin wirtschaft liche Gesamnttsitnatiou i» Allgemeinen wurde dann wieder ausgenommen. Der Abg. Nöckerath wie« die Vorwürfe zurück, welche der Abg. Rich ter in der »orige« Sitzang gegen die Zollrefor« «ad die HaUnvg de« Centrnm« gerichtet; ohne diefe Reform srreu die gegenwärtigen tranrige« WirlhschaftSoethättuiste wahrscheinlich noch schirm« »er. Ihm feenvdirte der Abg. ». Ha«»erstein. «rbeits«tvtster Matzdach wies t« Specielleu den vorwnrs Richter'« zurück, als habe die Eisen« dahnpolitik der Regiernug Schnld an de« oder- fchlesischeu Rothstaud Der Wortlaut seiner Rede war folgender: Die Bemerkung de« .Abg. Richter in vrrug auf die Eisenbahntarife für den Import des österreichi sche» und aalizischen Getreide« nach Oberschle« sie» veranlaßt mich zu einer Erwiderung. Der Herr Abgeordnete hat behauptet, daß die Eisenbahn- tarispolttik an de« Nothstand in Oberschlrfien auch ein« gewist« Schuld trage (Richter: Das Hab» ich nicht gesagt!), wenigsten« diesen Nothstand zu ver schärfen geeignet sei. Ich glaube, das beruht auf «iae« M.ßverständniß. Aus welchen Gründen die internationalen Tarife gekündigt worden find, iü Ahnen in der Uebersicht über d,e Betriebsergrbniff« der Staatseisenbahnen für 1878/78 dargelegt. Die Verhandlungen über die neuen Tarife und dir neuen oirecten Lerkrhrsbeztrhungen find noch i« Ganar. La« aber den Getreideimport in Schlesien betrifft, so liegt die Sache so, daß durch ein« Kündigung der dtrecten Tarif« eine Erhöhung der gegenwärtigen Tarife nicht eintritt. Beispielsweise vetlägt gegen« märt« di« Gracht von Lenrderg bis vreslau 2.84 -A, nach dem neuen Tarif wird sie betragen 2.80 von Egernowitz dis vieslau wird sie betragen 8.87 gegen jetzt 4.5» ^ (Hört!) Diese Erueäßiaung beruht auf einer Herabfitzung der österrrttdischen Tarife. Sie sehen also, daß die Besorgniß nicht be« «lündtt ist, daß der Export Oesterreichs nach Deutsch« land durch die TarifpolM des letzteren irgend einen Adbrnch «leid«. Sir halten an dem Pctnetp fest, dech wir die aosländtsch« Production nicht vor der inlättdifchen begünstige» wollen (Sehr gut! rechts), w« halten daran fest, daß die inländischen Jntereffrn ui, M>« derartige Begünstigung rechtfertigen werden. (Sra»ol rocht».) Ich kann ferner versichern, daß di« Slsenbahnintereff-n nicht einzig und allein dafür entscheidend sein sollen, ob »in« Tarifermäßiguag »der Erhöhung eintreten soll, sondern e« soll 8«s in Betracht gezogen werdin, »d nicht wichtige La» deßinterrffen durch solche Maßregeln verletzt werden. lBmwo! recht«.) Mg. Zehrt sprach gegen jede Erhitzung de« nfes Auch Abg. ». Gchvrlemer recht- »och einmal in erregter Weife die wtrth« h« Politik feiner Partei »nd warf de» ->-g. Richter vor, freihäadlmefche Phrasen, die nar de» politische» Marasmn» der Koctfchrittspartei verdecke» sollte», stets i« Mnnd« z» führen, prak tisch« Vorschlägen zur -inoernug von wtrthfchast- ächeu Rolhüänve» aber Immer «ns dem Wegez» «khe» Ans diefe Provokation erwidert« >»g. Richter t» sehr gereizter Meise; der Agitation de» „bedrängten Grundbesitzes" werde «an die Agitation der Lonsumenten entgegevfiellev; fein Mittel zur Linderung de» Nothstand«« fei Susven« diruug de» Zolltarifs. Ihm feeundirte mit fort gesetzten Angriffen gegen da» Lentrn« der Abg. Langerhllnß. De» Höhepunkt erreicht«dies« höchst erregte «rthschaftltch. politische Auseinandersetzung zwischen dem Lentrnm »ud der Fortschrittspartei ta einer Rede des Abg. Windthorst, die von hohem politischen Äaterrffe war. Redner sprach wie folgt: Aus di« Lorie Richter'« kann ich nicht schweigen, sondern muß ihm erwidern, daß »ir die Alten ge blieben find und unsere Stellung zu seiner Partei aar nicht geändert haben; nur er hat seine Stellung mzwischen geändert! Daß ich seinerzeit für den Fall einer Stichwahl die Wahl Recht«'» empfohlen habe an Stelle eine» Land waten, der in Betreff des Eulturkampfrs noch hochgradiger war, da» halte ich auch HM« noch aufrecht! Bet einer ungebundenen Lahl würde ich nicht für H-rrn Richter stimmen. Bei einer Stichwahl aber fragen wir unsvet», wie stehen die Tandidatea t« Eulturkamps? Sir kennen nur dies«, Maßstab anlegen, denn wir halten die Eulturkämpser für die größten Tyrannen. (Sehr wahr! im Trntrum.) Ich bestreite auch heute noch nicht, daß sich der Abg. Richter durch seine fleißigen Arbeiten in der Vudgetcommisfion unbestreitbare Ver dienste erworben hat; ich höre seine Meinung auf finanzpolitischem Gebiete auch heute noch gern, auch wenn ich nicht mit ihm übereinftimme. Ich gebe ebenso zu, daß unsere Haltung zur Zeit eine ander« ist, aber das ist auch ganz natürlich, da wir uns früher eine« Ministerium gegenüber befanden, welches that, als seien wir nicht oerrchtigte Staatsbürger, sendern Heloten! Jetzt ist ei« anderes Ministerium an besten Stelle getreten, von dem wir ein größeres Wohlwollen zu erwarten haben. Wir sagen uns, daß wir de« neue« Ministerium Ruh« und Zeit lasten müssen, seine Gedanken zu entwickeln. (Hetter- keit links.) Es wäre ja auch schon längst an der Zeit gewesen, daß das jetzige Ministerium sich klar geworden wäre über seine Stellung, die es zu uns etnnehmen will; adec wir müssen bei der lang samen Klärung dieser Dinge ede« adwartea. Wir werden kein« Eoncesston machen, um auf kirchen« politischem Gebiet zu erlangen, was uns zukommt. Sir betteln nickt, wk verlangen unser Recht! Unsere Wähler haben uns hierher geschickt, um da« ,u erkämpfen, was ihnen gehört. Und nur dann kan« ein Volksvertreter das Vrwußtsein der Pflichterfüllung haben, wenn er sich stets vor Augen hält und auöfühtt. was seine Wähler nötbig habe«. Angenehm« freilich wäre uns auch, daß die Eonser- vanoen uns gegenüber sich nicht so stumm verhielten. Wenn st« ihr Programm «Mitdeseitiguna des Eultur- kampfrs" wirklich aussühren wollen, so dürfen st« nicht glauben, durch Schweigen dahin zu kommen. Durch Stckschweigen erlangt man Nichts. (Sehr richtig! links.) St« da rufen ..Sehr richtig I" an Sie appel- l»re ich nicht! (Heiterkeit linkst) Sie werdrn nicht zur Beseitigung des Lulturkempfes beitragen, denn sowie er bchetttgt ist. so find «och Sie dahin. (Große Heiterkeit links.) Was dt« neue Wirttzschaflspoltlik betrifft — wer hat den» behaupttt, daß sie schon in so kurzer Zeit wirksam und segensreich wirken werdes Wenn dt« neuen »irthschaft. ltchen Weg« erst so lang« verfolgt sein werden wie früher das l»l,,«r »Uer. dann wird sich unzweifel haft herausü llen, daß wir auf dem richtigen Wege sind. Der Wtaaiskörper war wtrthfchaftlich ko krank, daß er so schnell nicht geheilt werden kann. Besonders die kleinen Leut« aus de« Land« »rrden durch die nene Wirthschastspolitck entschieden bester ge- Hellt. (Rrchtrr: Oderschlefienl Lachen links.) Ja Oberschlestea ltoG die Roth in der Mißernte! n meiner Gegend hätte kein Häusler «ehr dr ehen können, wenn die Schweinezucht ferner so äbnahm, wie st« im veg'iffe war; die ganze Hol? cultur hätte zu Grund« gehen müssen, wenn w»r auf dem bisherige» Weg« verblieben wäre«. Di» Reden der Liberalen werden Dem aogeaübrr keinen Eindruck i« Sande machen. — vetnffs der Ber liner Armenverwaltuna habe ich nur gesagt, daß ich nach dem Maße des unaelinderten Elends in Berlin annehmen muß, daß hier Rr dt« Armen nicht genügend gesorgt sein muß. Wenn man sagt, daß in «an, Hannover nicht so viel ausgeaeben »erd« für dt« Armen wie in Berlin, so kann ich doch da« aegensetzen, daß in aanz Hannover Keiner so viel hungert, wie Biele hier in Berlin! (Oho! links.) Die erb gesessene, ehrwürdige Bürgerschaft von Berlin ist, wie uh gefunden habe, sehr wohlthätig, arbeitsam und pflichtelfullt. Aber die Armenpflege würde hier bester wirken, wenn sie bester oraamsirt würde! (Rufe links: Geschieht ja!) Ich verstehe die Herren nicht recht. Gehen Sie nach Hannvvrr, so werben Sr, sehen, wie di« Sache gemacht wird I (Lachen links.) lledrlgen» kümmere ich »ich um Sie gar nicht! (Er« nrutes Lacken links. Parisius: Etudiren Sie Lech erst di« „Statistischen Jahrbücher" von Berlin!) Nach dieser langen hochpolitischen Abschweifung kehrte die Debatte endlich wieder auf ihren spe cielleu Ausganqspuuct zurück. Die neue« bayerische« Steuergesetzeut- würfe werden aus Anregung des Abg. Freiherr« von Gtauffenberg in der Wnse behandelt werden, daß eine Co«»i>sion der Abgeordnetenkam mer die erste Lesung vornehmen und auch nach Schluß der Kammersession sich versammeln, daß aber die zweite Lesung im Plenum stattfinde» soll. Uebrigens verdient erwähnt z» werde», daß nach dem oom Fiaauzminister vorgelezten Gesetz entwürfe, betreffend die Einkommensteuer, eine große Anzahl von Personen das Wahlrecht znm Landtage verlieren würde. Nach dem Wahlgesetze bedingt nämlich die Entrichtung ebner directen Steuer die Ausübung des aetiven Wahlrechts, nach dem erwähnten Entwürfe «der würden etwa 140,000 Personen, welche bis jetzt Einkommen steuer bez ahl len, in Zaknuft davon befreit sein. — Man schreib der „Rat.-Ztg." an» München vom 4. December: In einigen LheUen Bayerns, besonders in Unter franken. haben di« Israeliten noch immer soge nannt« „Neuiahiszelder", „Stotgebüdrdeputa e", .Hudensteuer" und dergleichen persönliche Abgaben an katholische oder protestantische Geistliche, Kirchen diener, Schullehrer rc. ru bezahlen. Es beziffern dies« Abgabnr allerdings sich nur aus ca. 8000 t« ganzen Linde, allein es handelt sich hier nicht um die Größe der Summe, sondern, abgesehen von An derem, um ein« den heutige« Rrchtsanschauungen und RechlswstLnden widerstrebende, aus früheren Jahr hunderten stammende Abga r. Aus eine Petition mehrerer israelttischer Eultusgrmetnden um Ans- bung dieser Abgaben haben den» auch beide Kammern des Landtaas von 1874 an die Staatlrrgierung das Ersuchen gestellt, über di« in der Petition bezeichnet«« Abgaben genau« Erhebungen pflegen zu lasten und eventuell dem künftige» Landtage eine Vorlage zu machen. Der königlich« Landtags-Abschied vom l». April 1875 hat hierauf Zusage ertheilt und das königliche Tultusministertu« mit der Vornahme dieser Erhebungen betraut. Nachdem nun di« i» Vollzüge dieses königlichen Befehls beihätigten Ver handlungen zum Abichluff« gelangt und auch di« be theiligten kirchlichen Oderb«Hörden — die Bischöfe und das protestantisch, Oberconstsloriu« — mit ihren Er klärungen und Erinnerunaen «invernommea wurden, hat nun der königliche Staat-minister, Herr > «u», im nurrrage sr. unai. oe» iconige oer ammer einen Gesetzentwurf vorgeirgt, welcher dir lufhebuna der in Red« stehenden Abgaben bezweckt. )ies«iben solle« ohne Entschädigung der Bezugsdr- v. Lutz, im Aufträge Sr. Mai. des Königs der Kammer Au^I ttchtigten aufgehoben werde» und hiervon nvr'jene Abgaben ausgenommen sei», welch« aus rechtskräf tigen ttchterlrchen Erkenntmffen beruhen. Die Ab gaben dreser Art sollen durch d-n Löfachen Jahres« betrag abgelöft und die Entschädigungscapitalien hierzu aus Staatsfonds entnommen werden. Lies dir wesentlichsten Bestimmungen des Gesetzentwurfs. Aus den Motiven zu denselben — die ein schönes Zeuqniß von der toleranten Gesinnung des bayerrschen Lvltusmimsteriums liefern — ist auch zu «utnebmen, daß sich nicht nur sämmtliche etnvernommene könig liche Armter und Stellen, sondern auch die belhe»- Noten katholischen und protestantischen kirchlichen Ooerbehörden übereinstimmend für di« Aus hebung der in Red« stehenden persönlichen Abgaben der Israeliten in Bayern ausgesprochen haben. Bei der am 2. d. M. i« ersten h«u»«over- sch«« Reichstags - Wahlkreise Emden- Leer-Norden stattgehabten Reichstags-Ersatz wahl — an Stelle des Abgeordneten ten Doorn- kaat-koolmava, welcher fein Mandat niedergelegt hat — wurden nach amtticher Zählung 11,17! Stimmen abgegeben. Der Amtsrichter von Beanlien-Marcouay in Norden (oat.-lid.) erhielt KS82 »nd der Regiernvgsrath Fastens» io Berlin (cons.) 5369 Stimm«. Ersterer ist somit gewählt. Der Bnndeärnth trat am Freitag unter de« Vorsitze des Staatsministers Hofmaun zn einer Plenarsitzung zusamm«. Nach der Wahl des Direetors des allgemeinen Kriegs-Drpartements im königlich preußischen Krieasministeriam, Gene ralmajors von verdy du Deruois, znm Mit glied« des Discipltnarhofes in Leipzig au Stelle des ansgeschtedenen Geoeralltentenants ».Voigts- Rhetz gelaugten die Elsaß-Lothrtnaischen Gesetzentwürfe,betreffend » die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche vermögen x., b. das Forst strafrecht re., e. die Ausführung des Oertchtskosten- gefetzes ck. die Vergütung der Reisekosten für die Geschworenen rc,, «. die Gewerbegerichte, k die Feststellung des LandeshanshaU». Etats für 1880/81, r die Aufnahme einer Anleihe bi« zn« Betrage von 24 380.00V Mark, b. die Verwendung von Zuchthengsten, znr Berathnug. Den Anträgen der berichtende« Ausschüff« gemäß »ud mit den von letztere» empfohlenen Abänderungen wurde den Gesetzentwürfen die Genehmigung ertheilt. » * » Die Lommeutare der (Pariser Presse über de» Bieg des Laitnets Waddtuaton müssen i» Allgemeine» als wenig günstig »ezeichvet werden. Man argnwentirt vornehmlich darans hin, daß die Regierung nicht die «bsolnte Majorität in der Kammer erlangt hätte, »nd sagt »hr in Folge dessen de« Sturz de» Ministeriums bet nächster Gelegenheit voraus. All« diese Kritiken und Prophezeiungen »ersalleo jedoch vor der unbe streitbaren Thatsach«, daß wenigsten« dnrch die große Majorität der republtkautschen Partei de« Ministerin« ein vertraneusvotum ertheilt Word«« ist. Wadvinpton'S Rede gewinnt nach de» stenographischen Bericht« i« „Journal Osfictel" außerordentlich Bemer- kenswerth ist die Energie, mit der er die Am nestie, wie jcne Paacte des radikalen Programm« über absolute Preß-, Vereins- und versammlunzs-
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