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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187912097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-09
- Monat1879-12
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1879
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üx de» n «a» l »n do» » fest,, >« und ift von Deutsch. Ne,ne» , Rhein »« «iksaw- Roaoen «tteide- a wird, rauche», en sich rechend >p Ndk» daß die > L,g« « stnd. , vor» «tsche» >.§ de, geachttt u» Z> »d hat » -ad« LLL vurden. ndericht »schneit, die »er« t-n de» »ducton- .?.K uv» hn 4»0 t» «0 a. seid 37 GrscheStt tS-Uch der für dir nächst. — RUMtL-I ocßllmmlr« vr «ocheuta-cu dt» o llhr Rachmittua», an Kv»n> »st »e-ta^u fttchbi- V.S llyr »da vtt» » den äMetr, stkr^ Louchme: llmveestiätdstr. !tt. Rtenlnt. llruverskätss^ id,». UnWgrr JagtbiM Anzeiger. Org« str Politik, Localgeschichte, Hmdels- Md -rschZMcrkkhr. a»a^« ,«M« stummer da Hs» Brlchqempl« 10 " »ter de» stedacN»«ßM die SpalyrU« 40 Pf. Inserat« stm> stä»aad.<»»ed«o» »n send«» - Rabatt mÄ nicht a- 343. Dienstag den 9. December 1879. 73. Jahrgang. r«". ck, toev »NoK», Bekanntmachung. Li« nächste Neujadrmesse beginnt mit dem 8. Januar IS« -ine sogenannt« Vorwoche, d. b. eine Frist »um Au-pack-n der le vor veginn der eigentlichen Messe, hat die Neujahr »uffe ntch iooale Leipzig, den 18. November 187». und endigt mit dem 18. Januar 1880. Laaren und zur -löffaung der Meße nicht. Le, »Nt» ster «tastt «einzig de. Georgi. Richter. Bekanntmachung. I« der vtrphanstratze. in der verlängerten lllrichsg.ffe und in der vternwart'Uftraß« sollen vchleußen B. -lass« erbaut und die hierzu erforderlichen Arbeiten an einen Unternehmer in Record verdungen werden. Li» Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserem vauanü. RathhauL. 8. -rage. Zimmer Nr. 18. «ml und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bqüglich« Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift Echleustendau in der «teptzanstraste belrestenst »«rfihen ebendaselbst und zwar sti» t»» SS. December diese» Jahre», Nachmittag» » sthr. am 8. December IST». Der «ath der Gtadt «eistgi» ve. Georgi. vr. Wangeinarm Bekanmmachnng. Nach 8 8 der ertDstatutaristben Bestimmungen über den -chulausschuß der Stadt Leipzig baden in letzteren astiätzrlich 4 ständige «chnlmänner, unter denen mindesten» S Dtreeteren sei» müffe», neu einzutreten »nd e» stad diese 4 Mitglieder von den Direktoren und sLmmtllchen ständigen Lehrern und Lehrminnen der hiesigen städtischen Volksschule« »u erwählen. Indem wir hiermit di« Wahl für da» Jahr 1880 auf «entag den 17 st «. Nachmittag» von » sti» st »tzr anberaumen, ersuchen wir die Herren Direktoren und stinkigen Lehrer und Lehrerinnen der hiesigen städ tischen Volksschulen, die Stimmzettel in der genannten Leit .1« Parterrrlerale ste, 1. »str»erschnle lich abzageben. Le pjtg, am 8 December 187». »er Gch»l.«»»sch»tz ste, «tastt Leipzig 0r. Panitz. rnt. Wiksenverpachtnna. Von den am 4. vor. Mon. mr Verpachtung »erstetgerten Wiese« bez. Feld stnd folgend« AbtheÜungen 1 und 8 der vatzer'schrn Wiese, . 8, 3, S, 6, 7, 8 der Hehderwiesen. - 1, 80 der -onnewitzer Bauerwlesen, stadelwiese b im stuthurm, P^^w tzwlese^lJelb) bei Leutsch, vöhltper Mühlwiese den HSchstbietern iu,eschl«,r». bezügl. der übrigen Wüs-n aber ist der Znschlag für dt, daraus gethanen Gebote astgeletznt worden und e» werden daher die anderen vieler auf di« eueren und sämmtiich« Bieter auf die letzteren ihrer Gebote in Gemäßheit der Versteiaerungäbeftimmungen hiermit entlasten. Znr verpacht««» der nicht zugeschlagenen «tese», nämlich 1» pe, Fl», Connewitz 92 L>R. — » Hektar 04.37 Ar Abtheilung » der Hevderwiesen, «3.81 . . ' «8.15 . 70,84 . 8»,08 . . «3.3« . . in der Flur varneck 7) 13 Acker 83 O-N. — « Hektar 88.17 Ar sogen. Barnccker Teich, 1« der stlnr vn»»ane 8) 10 Acker 18« O-R. — 8 Hektar 7«.«« Ar Lahrensch« Wiese am Huadewaffer auf dt« zetzu Jatzre 1880^ di- mit 188- beraumen wir einen anderwetten Lersteigemngätermin 1) 2) 3) 4) 5) «) 7 Acker 8 - 3 - 8 . 2 . 3 - 388 379 88 8«3 385 3 « 8 8 10 der -onnewitzer Bau« wiesen. «attzsstele lRathhau» I. -tage, Zimmer Nr. 18) auf Lie»»ta» de« 16. tz. «. an vormMag« 11 Uhr LN. Der Termin wird pünktlich zur angegebenen Stund« eröffnet und die Versteigerung bezüglich einer jeden der in obiger Reihenfolge au-gebotenen Liesen geschloffen werben, sobald darauf nach dreimaligem Ausrufe kein weitere» Gebot mehr erfolgt. Die Verpachtung»- und Versteigerungsbedingungen sowie die betreffenden Situation»viäne liegen in der -rpeditio« unserer Oekonomie-Jnspectiou im alten JohanniZho-pitale zur -instchtnahme au». Leipzig, am 4. December 187». Le, «ottz der -tastt Leipzig. ve. Georgi. -erusti. de». !> ei »«. 8»S b i, «. Br„ l.n.vrf. 118 bi» »4st 1 Gr.' saß »n. , der Io» ,.A ß höher. «» nord- n. Vamps« - Notzal de« La ternian" «an»» W in IrllNi-, De, m Irland herrschende, die Ansmerksamkeit «st« politische» -mtse schon seit langer Zeit iu »tzspmütz nehmende «othstawd, ster sich at« ein« »cheimAche Folg« der «>s der Sasel herrschenden Agrar-Znstäude darsteüt, bildet da» ständige tzema in de» englische« Tage«orga»en, wie iu der Press« de» Lontinent». Man bat e» von dieser Seit« an gnte» Rathschlägrn nicht fehlen laffen: indeffen, »« die mit diesen Nothstands-Verhältuiffeu sich heransbildend« revolntionäre Bewegnng nieder« znwersen, stazn stnd die bisher ergriffenen Maß« regeln keine-weg» augetha«. Wenn England sich nicht entschließen kann, dafür zn sorgen, daß die BrvSlkernng de» platte» Laude» in Irland einem erhöhtereu Eultnrznsiand, einer befieren -ttverb-fähtgkett zngesührt wird, so ist »it Sicher- heit «wznuehm«, daß Generation ans Generation «iue« immer drohender anftretendrn Pan per tt,in verfällt »vd die Eutvölkernng Irland» noch ra- p-er al» bisher vor fich geht In den Jahre» 1SLS bi» 1877 haben 2 Millionen Irländer ihrer «glücklich« Hetmatb den Rücken gekehrt, von denen allein IV, Millionen nach den vereinigten Staaten von Nord «Amerika ausgewandert sind. Durchschnittlich folgen ihnen, wie die ,.N. A. Z." an-rechret, etwa 15—20,000 über die „große Lache". Die Bolkszählung von 1871 ergab für Irland 5.412.S77 Köpfe, dnrchfchnttttich 84 ans die englische Qnadratmeile, wobei die weibliche Bevöllnmng um 1,400.000 Köpfe betrug; die Schätzung eoustattrte n» die Mitte de» Jahre» 1878 nur 5,350,950 Köpfe. Man ist vcrfncht, an« znachmen, daß mit diesem starken Proceutsatze von Answanderer» da» «nrahige Element dem Lande nach und »ach gänzlich entzogen werden würde. DHe Annahme trifft indessen keine-weg» zu, denn die freiwillig dem unglücklichen Vaterland« dev > »kückru kehrenden Irländer nehmen ihren Haß «it über da» Meer, bilden in Amerika revolutionäre I vereinig«»gen und unterstützen die aufständische Be» weguvg de-Mutter lande» überreichlich mit Geld und Waffe». In welcher Weise «au in den vereinigten Staate» für dieZweck« der irischen Agitation arbmtet, geht besonder» an» einer der „ARg. Torr." nnter dem 1. d. M an» Ehieago zngegangenen Mel« düng hervor. Dieselbe lantet, wie folgt: „Ein große» Meeting von Freunden der irischen Sach« wurde heute Heer abgehalten. E» gelangte eine stdreffe zur Annahme, welch« die Regierung der vereinigte» Staaten auffordert, die Irländer in de, Dnrchsthrnna einer friedlichen Revolution «ge» da< Gruudbefitzthn« zu unterstützen. Die stdreffe erklärt. Ar. Paruell »nd seine (ans»' rührettfche», d. R^Lollegeu hätten eine gerechte und vernünftige Methode znr Verbesserung der ! Lage Irland» vorgeschlagen, »ud da» amerikanische -Ak sei verpflichtet, Irlarw» Rnf «ach Ehmpathie nicht nnbeachtet >n lasse» Gleichzeitig wird den Irländern empfohlen, ihre« Eifer discrete Grenzen zn setz«, und et wird ihnen die Versicherung «meb», daß sie alsdann über die Unterstützung ! m» amerikanischen Volke» und der ganzen civilr- strte» Welt verfügen werden." Der römisch« tdcholifche «er,,, die Presse Irland», ja selbst ckaitze Parlamentsmitglieder unterstützen die I immer bedrohlicher hervortretende Antipacht-Agi ltation. Die Regierung hat sich wohl gensthigl ge- sehen, Gewalt anznweuden »nd einige Aufrührer verhaften zn lassen; wa» soll man aber dazu sagen, wenn Mr. A. H. O'Donnel, ein bekauntes „momdsr ok parlinmovt , die Regierung deshalb tadelt »nd h^teu dos^Eabioe^ist ^aus eiu^-üifl'^ ^e augenblickliche« Eisenfresser i« Irland sind die gleiche« Feiglinge, welche da» geheime Abkommen der Unterwerfung unter Schuwaloff Unterzeichneten. Die Verwüster Süd «Afrika» und Afahamstan», die treulosen Eivderleiber der Transvaal- Republik find ihrer Mission grausamer Mann hastigkett treu geblieben, indem sie den versuch machten, die uothleideudeu Pächter Irland» zu terrorisümr." Jury auf Jury beschäftigt fich mit der Bewegung und die tu den Gericht-sälen sich abspielend« Scenen beanspruchen eia unheimlich- dramatische» Interesse. Ein Angeklagter, wegen Aufruhr vor die Schranken gezogen, «acht« geltend, daß die -lasse der Gutsbesitzer weder arbeite noch anf moralisch höherem Standpunkt stehe, al» da» voll, welche- arbeite und darbe, während der Ertrag seiner Arbeit von de» Reichen im Wohlleben verpraßt werde. Al» der Ange klagte vor die Geschworenen verwies« wurde, gab es eine Scene, welch« dessen Bertheidiger z» der Bemerkung veraulaßte, daß da- Parlamentsmitglied für Meath sich bereit» die Rechte de» Eouveram- von Irland aumaße. Eine weitere Rempelei «it eine» anderen Rechtsanwalt, den Angeklagter „der Trunkenheit de» Erfolges oder sonst Etwa»" befchuldtat«, trug dem streitbaren Herr« einige kernige Epitheta wie Lügner, Schnft, Flegel n. f. ». ein, ohne daß der „an dies« Ton von Jugend anf gewöhnte" hohe Gerichtshof von de« artigen Zwischenfalle weiter Notiz zn uehm« für ant fand. Der Angeklagte verließ den Ge richtshof und wurde ans dem Wege nach seiner Wohunoa von der verfamwelten Menge «it großrm Jubel begrüßt. Die Polizeipatrouille «nrde vom Pöbel mit Steiuwüifeu angegriffen, mehrere -onstabier wurden verwundet. Eta an derer Anfrührer hatte sich in einem Meeting wie folgt vernehme» lasten: „Man mnß von der phy sischen Gewalt nicht nnr sprechen, sonder» sie anch auweude». Ich wünsch« Nicht» sehnlicher al» Taufevd« von Männern z» s' Flinte bewaffnet über dres« I«, ich «Achte, daß jeder ' besäße «»d im Stand« wäre, Die Regierung kann sich, oder will sich dtefer wüsten Agitation gegenüber nnr «bwehrend ver halten, »yae daß di» jetzt da» Bestrebe« erkennt lich wäre, anf die Großgrnndbefitzer Irland» dahin eivznwirken, daß sie ihre» Pächtern et» menschen würdigere» Dasein, eine sorgenfreiere Existenz er möglichen. U» wird, so fürchten wir, wohl beim Mt« blechen; diese irischen Granden werde» »ach wie vor ihre kolossalen Einkünfte in England ver zehre». die Löwe» de» bigd Uk« bleiben, anstatt fich — einige rühmliche Ausnahmen beweisen nnr die Regel — persönlich «m da» Wohl und Wehe ihrer Schntzbefohleneu z» kümmern. Die Fluth aber ist t« Wachsen, überall treten Rothpände hervor, der Hunger schleicht in de« Hütten der Landbevölkerung einher, »m an leeren Tischen nnter bleiche» Gesichtern Platz z» nehmen und die Lente anf da» Aenßerste zu treiben. Di« Massen tu »f da» Aenßerste zu Irland find hatte wie elektrisier »nd selbst in den Städten gewinnt die Anti- pachtbewegung immer «ehr ergebene Anhänger. Radikale, -ommnniste» »vd Eocialisten verstärke» da» Gros der lluzusrtteuen «nd so erlebt dem» Witz" zE Etzotz ^»tztzATM g mtz? Schätz« aller Zone» einzntzeimse» versteht, stnm« »«schaut, wie Hnuderttaufeude vor» Bettlern da- hcrm dem Hunger und Elend verfallen, tndeß seine stolze Wrmprl ans allen Meere» weht, um gold beladene Schiffe unter sicherem Schutze m den hei mische» Port zu führe». politische Aebersicht. Leipzi». 8. December. In Berltn wird bekanntlich auch ein wenig rus sische Politik getriebru; hat «au doch versucht, von dieser Stelle au» ten Fürste« Wortfch«- koff zu „stürzen." Aber dre Berliner Osfictvsen haben sich vergeblich bemüht, di« Wiederaufnahme der Geschäfte iu der ruffischen Reichskanzlei durch den Fürsten »it den Waffen der schärfste» Kritik zn hindern »nd den deutschfrenndliche» Walnjefs au seine Stelle z» fetzen. Heute meldet «au »ns an» Berlin, daß diese Preß«auöver den Fürsten Gortschakoff während feiner Anwesen- heit an der Spree empfindlich berührt baba» »nd daß er gelegentlich eine Aenßeruvg darüber abgab, di« darnach angethau war, nach allen Seit« hi» vernommen z» werden. Eine Genugthnuva wnrde ihm insofern zu Theil, al» der allezeit dienstbereite osstcivseTelegraph beordert worden ist, au» Peters burg der Welt »ttzutheilev, daß Herr Waluj» ff nicht der geeigueteErfatzman« für den Fürsten Gortschakoff fei. BemerkeuSwertb erscheint es, daß jetzt erklärt wird, diese »sficiöfe Petersburger Mittheilnng fei weder au» Petersburg noch au» varztu gekommen, foadern jene Worte seien von höchste heut er Seite iu Berlin gefallen »nd haben so ihren Weg in die Oeffentlichkett gesunde». Da» Factt dieser Nach- richten läuft daraus hiuan», daß, wie es scheint, die Schachzüge zwischen den beiden Reichskanzlern vorläufig ein Resultat «suudeu haben, von de« fich die Philosophie der Osfieiöseu noch vor weni gen Woche» nicht» träumen U«ß. Ihre Raucuv« gegen den rnsfische» Reichskanzler «acht fich jetzt w kleinen Dinge« Lust und e» ist ein ziemlich schlechter Trost, der darauf hinweist, daß die Lei tung der Geschäfte dnrch den Fürsten Gortschakoff nur ein Provisorium bildet. Man erficht aber au» Allem, wie man sich in osficiölen Kre»sen h«. müht, gnte Miene zum bösen Spiele »» machen. Iu da» Ideal des reaetiouatten Zucknnftsstaates gehört u A. auch die Berschärsnvg d« -kor» reeti»«s«ittel. So hat fich denn in Prenßen eine sehr lebhafte Agitation z» Gnvsten derPrüaelstrafe. bes^der»fetten»derOsficiöfto, heransgebildet. Damit i» Zusammenhang« wird der „Tribüne" geschrieben: „Die konservativen, die über dt« Reltgiou»- nutz Gewissenlosigkeit der Masse der Bedbtkernug nicht müde werde» z» wehklagen, find nicht damit zufrieden, daß di« Steuer» erhöht und die Lebeusmttt^ verthenert werden, »m „der Herrschaft de» Capital» Schranke« zu fetzen »nd dem socialen Elend abznhelfrn", sie finden da» Schicksal der Armen, welche die Roth und da» Elend in die Hände des Strafrichter» liefert, noch viel z» beneidenswert h Ihrer Mei nung nach find die Gefängnisse nicht deshalb überfüllt, weil die Noth grsßer geworden und die Zahl der Besitzlosen sich vermehrt hat. sondern »eil die Insassen der Gefängnisse » „human" »ehanvelt wettien^ Weil nicht geprügelt »der vielmehr nicht genug geprügelt wkd^ „Je «ehr geprügelt wird, d«Ao «ehr Freihett nnp Wohlstand", Da» ist die Logik der konservativen Gesetzgeber, welche die besitzlosen -lassen dnrch die Aawcndnvg der Prügel straft bezw. dnrch die Drohung mit derfetben vor verbreche» und Frei heitsstrafen bewahren wollen. Die Erfahrung aller Zeiten »nd aller Länder, daß da, wo am meisten geprügelt wird »nd die Straf« am härtesten find, Rohhät und Verwilderung vorherrsche», vermag diese Lonfervativen nicht zn belehren, die sich nickt dadurch beleidigt fühlen, daß Bürger de» Deutschen Reiche» in den Gefängnissen diesttbe Behandlung er fahren, wie etwa die Verbrecher in de» marokkanischen Strafaastalten. Daß Hane» »nd Hungern ein vortrifflichr» Mittel ist znr Verbesserung unserer socialen »nd sittliche» Zustände, kan» »an alle Tage in den Kreis« jener hochcouservativen Poli- ttker hören, die ein befondere» Anrecht auf die Regelung unserer öffentliche» Angeles» heilen z, haben glauben und dt« von dem „Humanität», schwmdel" tu demselben Tone der Eatrüstnng reden, wie von de« „Börsevfchwivdel". Unter de« Gesichtspnnct de» Parteiinterrffeß könnte mau vielleicht über ein solche» Gebahreu der Eonserva- tiven frohlccken, dennoch ergreift »ns ei« tief be schämende» Gefühl, daß iu den parlamentarischen Körperschaften, welche da» voll der Denker reprä- sentirt, eine so zahlreiche »ud einflußreiche Partei die Prügelstrafe zu ihren vornehmsten Idealen zä-lt." Au» der Südsee treffen Berichte ein, welche ervent auf eine Eollifiou deutscher »nd eng lischer Iutereffeuhtuweiseuuud die iu politischer Beziehung besondere AHmerksamkeit verdienen. Selbst van ojficiöser Gerte wird au» Berlin auf diese Verhältnisse wie folgt htugewiefeu: „Es ist nicht blo» allgemeine Thetlvahme. was hier über den Slnrz de» großen Hanfe» «odeffrmy tu Hmmebnrg empfunden wird, nicht dlo» Be- dauern über die Schädigung, die wetten Kreisen de» erwerbsthätigeu Leben» vom Schtsftr bi» zn» Bergmann« dadurch zug.fvgt wird. ^ find anch wesentlich volitisch« Fragen, die dadurch augeregt werdeu. Da» Anßwärtlge Amt »nd dt« Marine halten in letzter Zeit recht viel aethan, »« die deutsche» Interessen anf de» SüdseAnsel» z» über- wache» und zn schützen. Der -orvettencapttat» Zembsch, der z» diesem Zwecke abgefchickt war, ist noch nnterweg»vach den Sa«»ainfeln. auf denen soeben leidlich« Zustände nnter de« Einge borene» sich wieder anznbahne» schienen. Einer der Hanpthäfe» dieser Grnppe ist in den Besitz de» deutschen Reich» übergeaavaeu und auch auf andere» Inselgruppen hat Denlschlaud mehrfache Erwerbungen gemacht. Nun war da» Haus Godeffroy der Hauptstamm de» gauzen deutschen Geschäft» aus jenen Insel« Gehe» deffea Fac- toreieu bet Abwickelung der Geschäfte de» falliteu Hanse» an Engländer Über, so überwiegen die Interessen Großbritamnen» plötzlich die deutschen. Auch au» den unteren Stellungen werden rasch die Deutschen verschwtudeu, um Engländern Platz zu macheu. Die gemachte« Austreuguugeu seilen» der Reichsregieruug würden fich daun
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