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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187912103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-10
- Monat1879-12
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1879
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Grlchet-t tiigitch früh 6»/. Uhr. «irtmSr» «d Erprdwu» Iutzumtt-g-ß« »a »prqßmch«» wr ÜtSatttmu »«»Mag« U>—1« Uhr. Nachmittag« 4—4 Uhr. »«'s,. W» »s» Nbe^t« rvl«j«»dtr- « L»» e der für di, nächst- Rmumer destimmtev an Wochentag« di« Nachmittag-, a> Tonn- nns »etttageuttiihdi«'/.» Uhr. >» w» FAutr» Nr Auuuhnr: vto Klemm, llutverfitätSstr. rr, i»»t- Ssich^Ka^artneostr. 1«,». ^ 344. WpMtr Ja-MM Anzeiger. vrM fit P»M, Äcalgtschichtr, HaadÄ- md SeschWdakehr. Mittwoch den 10. December 1879. U»sl«str 16M« Lbeuurrurutuprtt, vterttft. 4^/»M« »cl. «Lgettohn 5 «7 dnrch di« Pvß de-o-m « M grd« «tn^l« Nummer r» Pi Brkgexemplar io «. edithre» fsr Exttabeitag» 4« « atz« Poßdtstrdernng »» M. Mt Poswesördernug «».tumru »lttr da» LedulltoauMW die Svaltzeil« 40 «. Inserate find stä« an d.««««». pl ftadeu. — Rabatt »ttd «ich» gegede». Jahtuugpeauna»»« «»« dmch Posta, rschüß 73. Jahrgang Die Lslschrst drs PrLjldeute« Hayer. Das transatlantische Kabel hat un« bereit« kurz davon »nterrichtet, daß a« 1. December der Prä sent der Bereinigten Staaten von Nord-Amerika, Mr. Hatzes, eine Botschaft au den Eongreß er- laste» hat. Diese« hochwichtige Aktenstück enthält «tue genaue Darlegung der Politik de- Präsidenten. E« handelt sich dabei nicht nur nm die innere Lage de« Lande«, sondern auch um di« answärtigen Be ziehungen der Republik, überhaupt »m eine Klar legung amerikanischer Zustände während der letzten Verwaltung-Periode der Vereinigten-Staaten-Re- gierung. Die Botschaft beginnt mit einem Dank an Gott für die Wohlfahrt der Nation «nd be glückwünscht den Eongreß zu der erfolgreichen Dnrch- iÄhrung der die Wiederaufnahme der Baarzahlnn- ze» verfügend« Lougreßacte. Grit de» 1. Iru. »urdeu an« Noten der Bereinigten Staaten, welche präsmttrt wordeu, in klingender Münze eingelöst; aber die Präsentation von Noten war verhältniß- mäßig geringfügig, während die Einlagen von Baargelo zn« Austausch von Noten den Betrag »er ««gelösten Roten um 40,000.000 Dollar« Überstiege». Der Präsident constatirt sodann, daß die Wiederaufnahme der Baarzahluagen von etne« groß» Wiederauflrben de« Geschäft« »nd einer großen Handelsbilanz zu Gunsten Amerikas, sowie einer markanten Besserung deS öffentlichen Credit« begleitet war. Genügend «procentigr OUigattoueu wurden zu oder über pari verkauft, um « Gemäßheit des bestehenden Gesetze« die gesammte einlösbare Nationalschuld abtragen zu könne», »nd au Zinsen wurden seit März 1877 14,000,000 Dollars gespart. Der Präsident hofft, der Lougreß werde ein Gesetz erlasten zur Eonvertirnng der während der nächsten Jahre fällig werdende» 5- »nd sprocentigen Obligationen im Betrage von 792,000.000 Dollar- m 4pro- dtige Obligationen, wodnrch der jährliche Zia«- betrag der Nationalschuld n« weitere 11.000,000 Dollars vermindert werden würde. Ja Bezug ans die Geldprägung empfiehlt der Präsident dem Eongreß, von jeder ueneu Gesetzgebung Abstand z» nehmen, so lauge die den europäischen Staaten gemachten Vorschläge für eine gleichmäßige Gold- und Silberwährung schweben; aber er räth dem Eongreß nachdrücklich an, die Prägung der «Uber. Dollar« eiuzustelle», indem es, da der Marktwerth de« letzteren wesentlich geringer al« der de« Gold- Dollar« fei, «»möglich fein würde, beide Dollars ans gleiche» Werthsuße zu halten, wenn beide ohne Beschränkung geprägt werden. Die billigere in den Umlauf gedrängt« Münze würde der einzige Werth-Standard werden »nd den gewünschten Zweck einer Gold- und Silberwähruvg von äqui valentem Werth, sowie dere« Coneurrevz mit de« allgemein anerkannten Geld« der Welt vereiteln. Die Zurückziehung von Noten der vereinigte» Staaten sollte i« Interest« »nd für die Sicherheit dos Volles als die Politik und Pflicht der Negie- rnng aeeepttrt werdeu. Der Präsident sagt dann wörtlich: „Cs ist »eine feste Ueberzeugung, daß dt« Ausgabe von Legal Tender-Papiergeld, an-ge- nomme» i« äußerste» Nothsall, nicht verfassungs mäßig ist und eine Verletzung gesunder finan zieller Grundsätze in sich schließt. Papiergeld wurde nur während des Kriegs zu dem Zweck emittirt, »« da« Land voa eiuer bevorsteheu- den Gefahr z» reiten, »nd seine spätere Circ», lation lag nicht in der Absicht der Urheber. Die Polllik der vereinigten Staate« war stets darans gerichtet, eine Natiovalschnld zu vermeiden." Die Ausrechterhaltnug der vorhandenen Gesetze für hinreichend große Amortrsatioussonds zur Tilgung der Staatsschuld innerhalb eines limitirten Zeit- raum« wird befürwortet, und der Pr ästdeut empfiehlt, daß. wenn eine Modificirung der Stenern uoth- weudig fei. Thre- »nd Ksffee-Zvll« ouferlegt werden sollten Das Gesetz gegen die Vielweiberei in Utah, de« noch immer Trutz geboten werde, soll streng durchgeführt werden, und wenn sich diese Maßregel nicht als hinreichend erweist, sollen strengere, »mfastendere «nd erschöpfendere Maß regeln «raristeu werden. Der Präsident macht einen ernsten Appell zn« Schntz« des Wahlrecht« und dringt in den Eongreß, irgendwas»« Mängel ür den Gesetze» dnrch Anrufen der Mitwirkung »er Regiernng und Legißlaiureu der verschiedenen Staat« z» ergänzen. Sei diese Krage einmal gelöst, f» wer»« »er Bolleudnng der Pacist ctrnug des Landes kein Htnderniß mehr im Wege stehen. Der Präsident legt wiederholt feine Anschauungen in Bezug ans die Reform des Staatsdienstes dar »nd hält dieselben aufrecht Er unterbreitet die Berichte der Eommisfioa über die Geschichte dieser Reform in Großbritannien usv bittet nm die Mitwirkung de« Eongresse«. Cr fähmt dann fort: „Uafere Beziehungen zu deu auswärtig« Staateu stad friedlich Wa« Groß, britannte» betrifft, f» schweben noch ewige «uge- löste Kragen, die ans de« Localgefetzeu der mari timen Provinze» »nd dem als eine Verletzung der vertragsrechte »««ikantsch» Fischer erachteten Vorgehen der Provtvzialbehordeu erwachsen Unsere Forderung von 105,000 Dollars für die Fortnne- Bai-Affalre ist »uter der Erwägung der britischen Regiernng, »nd es wird etne baldige Antwort er wartet. Nach Beendigung der uothweudigen vor- läufigen Prüfungen wird die Frage unserer ver tragsmäßig geregelten Vetheilignug an deu Pro- vinzialfilcherrieu, welche durch drn Washingtoner Vertrag nnr temporär adjufiirt wurde, sofort der britischen Regiernng behufs eiuer baldigen »nd permanenten Lösung unterbreitet werden. E« find Anstrengnngeu zur Aushebung der de« Vithexport nach dem Bereinigten Königreich ausertegten Beschränkungen gemacht worden. Der Schriftwechsel in Bezug auf die Rettung von Leben und Eigenthum auf den Binnenseen hat wichtige Veränderungen der canadtlcheu Be stimmungen im Interesse der Humanität «nd de« Handel« zum Ergrbaiß gehabt." Der Präsident befürwortet die Bewilligung weiterer Geldmittel für die Vertretung Amerika« in der Melbourne, Ausstellung. Er theilt mit, die Regierung habe die Landung eine« neuen französischen Kabel- vor behaltlich einer künftigen Gesetzgebung seiten- de« Eongrefses und unter solchen Bedingungen ge nehmigt, welche dessen Concnrreuz mit vorhanden.n oder künftigen Linien sichern, eine Verschmelzung mit denselben au« schließen und gleiche Rechte für die Bereinigten Staateu und Frankreich »erlügen. Der Präsident empfiehlt die Zweckmäßigkeit einer Regelung der ganzen Frage mit Bezug auf Tele graphenkabel selten« de« Congresie«. Im Weiteren sagt er: „Die aus der cubavischen Ja- fnrrectioa entstandenen Kragen mit Spanien sind größteutheils glücklich und ehre .voll be glichen worden. Mit Deutschland evl stehen häufig Fragen über Ratnralifation «nd Expatriation, aber die kaiserlich« Regiernng hat beständig de» Wunsch bekundet, an den bestehenden Bertrags- stipulationen festznhalten »nd denselben Folge z» leisten. Unser jüngster Vertrag mit Japan wird, wie man glaubt» von anderen Mächten aachgeahmt werden. China ist Willens, die Auswand«nngs- frage in Erwäg»»« z» ziehen »nd an der ver- > Hinderung nachtheiliger Folgen für die Bereinigten Staaten «itznwirkeo. Die Unterhandlungen' darüber schreiten rüstig vorwärt«. Die Regiernng wird China und Japan ihr« gut« Dienste bezüg lich der Ln-Tfchn-Insel» «mieten. Die Bezehung« zn Mexico sind befriedigend. An der Ri« Tcande- Grenze herrscht «ehr Ruh« «nd »au hofft, de» Befehl znr Ueberschreitnvg der Grenze ans der Verfolg»«« von Marodeure» bald widerruf« z, können, «ine Gesetzzebrmg für die Anöbreitnng »nseres Handel« mit Mexico ist wüasche»«- werth. Di« vollständige Wiederherstellung de« diplomatisch« Verkehrs mit den Bereinigt« Staa ten von Lolnmbien ist besonders glücklich, da die Panama-Canal-Krage einen ueneu »nd wichtigen Aspect angenommen hat, «ad nnn von denjenigen centralamerikauifch« Ländern grprüst wtrv, dnrch welche der Canal mittelst der Nicaragua-Ronte laufen würde. Es steht außer Zweifel, daß, wenn da- Werk unter dem Protectorat der Bereinigt« Staat« »nd unter befriedigenden Eoucesstonm in Bezng ans das Wegerecht »nd dessen Stchernug seitens der centralamerikauifch« Regiernng« »»- teru»«»eu werden sollte, das Capital für dessen Bolleudnng von den vereinigt« Staat« »ad Europa bäeitwilltg beschafft werdeu würde. Die Regierung hat es nicht für aogezeigt erachtet, sich in den süvamerikLutschen Krieg m anderer Weise etuznmischen, als ihre gutm Dienste für den Frie den anznbict«, weuu die Kriegführend« bereit fein »erd«, dieselbe» «mzmwhme». Ein Schiff der Marine ist nach Samoa geschickt Word«, »« Vermessung« aoznsteü«, von deu deu Bereinigt« Staat« abgetretenen Privilegien Besitz z« «chm« »nd eine Kohlenstatioa z, er richt«. Die Krage der Ankaüpfnng diplomatischer Beziehungen mit Rnmäntm »nd Serbien befindet sich unter Erwägnag." Der Präsident empfiehlt «ne Vermehrung der Armee «ns 25.000 Mann, ansschließllch der für besondere Dienste abzetheiiteu 3500 Man». I« Inrzm Wort« desülwortet er die nuverzügliche vottrnng von Geldern znr Be soldung der Bnude-marschäRe uu» der« Ver treter, drinat ans die Auftedelnug gnt gefiuater Indianer ans Farmländereie», empfiehlt «ne ver- arößernug der Leichtigkeit«, welche da« laodwirth- schafUiche Departement genießt, und schließlich dre Adopttrnng von Maßregeln znr Ksrdernug de« Unterrichts im ganz« Lande. Wenn Alle«, wa« Seine Excellevz de« Eongresse zur Ausführung vorschlägt, «nch nur zum Thcile sich verwirklichen sollt«, so könnte wohl von einer Mnsterregierung in der amerikanisch« Union die Rede sein In- dcff«, wie überall, entspricht dabei das Wollen nicht immer dem Vollbringe» I« „Weiß« Hanse" z» Washington wird nicht minder gefehlt, w,e rn den Legislatnreu des Etnzelstaateo, «nd fo heißt eS denn anch hier ganz ebenso wie tu der alten Welt: Illueos maro» intr» pooeatnr vt ertr» ! politische »lebersicht. Leitzriß, 0. December. Die Verhandlung« de« pren-tsche» L«u»d. tage- werden auch für die nächste Zeit em de- sondere« Interesse in Anspruch nehmen Während man bisher der Meinung gewesen, die vorliegend« gesetzgeberisch« Arbeit« würden ein« frühzeitig« Schluß der Session ermöglich«, hat sich in den letzt« Tagen die parlamentarische Geschäftslage wesentlich verändert. Die Vorlagen au- dem Ministerium de« Jauern sind von einem Umfang und einer Wichtigkeit, wie es vorher nickt erwartet gewesen, »nd zudem steht mit großer Wahlschein- lichkeit noch eine neue Eisenbahnvorlage bevor. Ja den knappen zwei Wochen, die vor der Weihnacht-Vertagung roch znr Verfügung stehen, wird außer der ersten Eismbahuvorlage nicht viel erledigt werden können. Auch die Etatsberathung wird vor Weihnacht« nicht völlig z« Ende ge- bracht werben können. Wie dann ja den vier Wochen von Neujahr bi« zur ReichstagSeröfs- nung die große Summe der rückständig« Ar beit« erledigt werden soll, ist schwer ein;«- sehen, wenn nicht ebm vieles liegen bleibt. Und dabei kann «au dem Adgeordnetenhanse nicht den Vorwurf mach«, mit seiner Zeit nicht aus« Haushälterischste z» Rath gegangm z« fein. Aus conservativer Sette ist e« eine beliebte Anklage gram deu Liberalismus, eine allzu große legislato rische Productivität zu entwickeln. Die erste Session der conservativen Aera stellt aber in dieser Hm, "lcht alle früher« Sessionen in Schatten. Wir äg« Die« nicht, «« einen Vorwurf z» erheben, ondern nnr, n« z» zeigen, daß die „Gesetzmacheret" «ine in den Verhältnissen liegend« No'.hweudtgkett war »nd ist »nd keineswegs ein besondere« ver gnüge» der Liberal«. Die Reform der «ecklenbnrgischen Landes verfassung ist nach lär-gerer Pau»e wieder auf die Tagesordnung gesetzt Word«. Nachdem die ver- hrndlnug« darüber feit dem 18. März 1875 voll ständig geruht halt«, fordert« beide Großherzoge unter dem 3. December v I. die LandtagSver- fammlnug zur Wahl von Drpntirt« ans, welch« dnrch ein« vorgängtgm Gedankenaustausch mit landesherrlich« Commrssarim einer Verständigung über die BerfaffuvgSsrage Vorarbeit« sollt«. Die Deputtrt« wurden auch gewählt, sie wurde« aber nicht eiubernfen, »nd man zweifelte schon, »b überhaupt auf gegenwärtigem Landtage die verfass uugSrefor« wieder zur Sprache komm« würde. Am 7. December nnu wurde die in Steruberg tagende Ständeverfamm- lang dnrch ein Refcnpt d«S Sroßhcrzog« von Mecklenburg - Schwerin überrascht, dnrch welches die Stände von Neuem znr Wahl von Deputirt« zn vorbereitenden Verhandlung« über die ver- tuffnngsangelegeuheit anfgefordert werden. Ein Beschluß herüber wurde noch anSgesrtzt. Doch wird derselbe voraussichtlich nicht ablehnend ans« fall«, wenngleich die Ritterschaft abgeneigter als je z» fein scheint, sich ernstlich auf eine Verfassungs änderung einznlass«, nn» anch di« Landschaft dnrch deu inzwischen erfolgt« Personenwechsel eine Aeu- dernng der Zusammensetzung erfahren hat, welche da- Bewußtsein der Resormbedtirfligkeit der Lan desverfassung tu ihr nicht gestärkt Hab« wird, vorläufige Berhandlnngm, wie sie beabsichtigt werden, find vollkommen »nversänglich »nd di«« nnr zn eiuer ganz unterhaltend« Unterbrechung der jahrelang« Paus«, an welch« die Verhand lungen über die verfassung-fache fett de« Jahre 1848 leid«. Mit der Wahl voa Drpntirt« wird dies« dann wieder»« ans die laug« Bar k geschoben, s Die Einberufung solcher Deputation pflegt erst einige Wochen vor dem nächst« Landtage z« er folg«, ans diese» kann dann die Einigung der Regierung mit d« Ständen und dieser letz ter« »vier sich nickt erreicht werden, es folgt die Entlassung de» Landtags mit dem AuSvruck des Bedauern«, daß »och immer der Verständigung Hmderniff« sich entgegeasteUeu, «nd demnächst wieder jahrelange« Schweig« ans Seit« aller Factor« der Gesetzgebung Dies ist der schon oft wiederholte und daher nnr z« bekannte Kreis lauf. Und doch kan» mau nicht »mhia, diesem Mangel an je»«« wirklichen Fortfchrette» der Angelegenheit den Vorzug zn ged« vor der Lint- gnug über ein Project, wie die Regiernng« es »orgelegt haben »ad zweifellos wieder vorleg« wer»«, ein Project, welche« der Umbtldnug de« mittelalterlich« Kendalstaates in ein« moderne Form in Wik tchkett eben so fern steht, wie die Wünsche der erhitztest« Anhänger des all« »bo- trttischm Staal«wesens. Dem zur B.földernug des Wohles der Arbei ter gegründet« Verein« „Miwwewrtzta" find »enerdings eine größer« Anzahl von Städten de« Vaterlandes als korporativ« Mitglieder betgetreter», so die S«ä»te Minden, Witt«, Hannover. Wie«, baden, Biebrich, Karlsruhe, Leipzig, Bresla», Regmsburg, Worms re. Wir begrüß« dies« Er folg des vaterländisch« Vereins mit Freud«, da derselbe hierdurch nm so eher tu deu Stand gesetzt wird, die beabsichtigte allgemeine Versicherung der arbeitenden Elasse anznbahnea und der focieck« demokratisch« Agitation das beste Argnment: de« mangelnden Schutz i« Kalle der ArbertSlosigkctt »der des Todes des Ernährer«, zu entzieh«. Anch die Beitrittserklärung« von Einzelperson« ans all« BernfScloffru und Stünden nehmen, wie uns mitgetheilt wird, r«en Fortgang, so daß der thätige und regsame Verein wenigsten- nicht ver-. geben« an die sociale Pflichterfüllung aller Der jenigen, welche Herz und Sinn für ein ebenso praktische«, wie patriotische- und humanitäre» Vorgehen Hab«, appelltrt zu baden scheint. Die ungünstig« Nachricht« ans Wie« über den wahrscheinlich« AuSgang der Wehrgefetz- srage hat in Berliner maßgebend« Kreis« Ver stimmung hrrvorgerufen. Handelt es sich doch bei nn« nicht um ein größeres oder kleinere« Interest« für eine österreichische Militairbndgetfrage, sonder» »m die Wehrhaftigkeit und Schlagsrrtlgkeit eine- Alliirtm, um die deutsch-freundliche Gcsiaunug seiner leitend« Staatsmänner »nd nm deu Ab schluß handelspolitischer Verhandlung« z« Nutz »nd Fromm« der beiden contrahnendar Mächte. D»e Hosianna« ans eine befriedigende AuStragnvg dieser Angelegenheit« find in Berlin, wie man »u« von dort meldet, ans ein beschei dene« Maß gesunken. Man ist nicht geneigt, dem Ministerin« Taaffe ei« wohlwollend« Politik gegen Deutschland zuzuschrriben, weil gerade in Misst« Zeit intime Briese von Ezechensührern au rnffisch« Staatsmänner zur Keuntniß gelangten, welche die eigentlichen Absichten des Chef» des conservativen Miaisterinm« schwer compromtttirt habe». Bisher wäre ei den Bemühung« de« Botschafters des Graf« Szechevht während feine« Ausenthaltes in Wim weder gelungen, dm Sang der Behandlung« mit der deutsch« Regier»»« al» z« einer Verständigung geeignet erschemm z» lassen, noch in Berlin die betreffend« Stell« z» einem Entgegenkommen z» veranlassen. Nach den neuesten Mittheilung« ans Geiers b«rg werden demnächst Polizetmaßregelu ertast«, die an Ausdehnung und Strenge all» Das über treff« soll«, was bisher in dies« Beziehung ge leistet Word« ist. Eine Reorganisation der ge heim« Polizei geht Hand tu Hand mit diese» Maßregeln, weil in jüngst« Zeit die Erfahrung gemacht wurde, daß eine Anzahl geheim« Poli zist« sich i« Solde der verschwor«« befnnd« habe klebrigen« ist r« unrichtig, daß die Sorge «m die in««« Angelegenheit« dm E za reu davon abhalte, der auswärtig« Po- lttrk Rußlands seine volle Thätigkeit z» wid men. Wie berichtet wird, findet hente (Diens tag) im Wmterpalais großer Kronrath patt, in welchem diejenigen Angelegenheit« znr Sprache komm«, die nn vorig« Sommer die Thäligkett der russischen Diplomatie in Anspruch genommen Hab«. Selbstverständlich nimmt das Büadniß zwischen Dentschlaod »nd Oesterreich und die aggressive Politik Englands t« Orient de» erst« Platz in drn Besprechnngm de« Lrourathes ein. Daß « sich anch mit Frag« Üb« Persoual- äudernuae» unter drn Würdenträgern der Krone z» beschäftig« Hab« wird, glanbt »au in Berlin dezweifeln z» wüst«, seitdem die Reinstallation des Fürsten Gortschakoff «wies« hat, daß Alles, was üb« feine Euttassnna aus dem Staatsdienste ge sprochen »nd geschrieben wurde, ans Eoujnnctnre» beruhe. Der russische Reichskanzler wird — wie «an »u« berichtet — nicht allein »o« Peters burg« Hofe in sein« mächtig« Stellnvg «»alten. Der „Pest« Llotzd" schreibt: „Uns« Correspondent in Rom sendet not die interessante Nachricht, daß in deu politischen Krest« der italienisch« Hauptstadt davon die Rede sei, es werde der ge genwärtige Vertreter Rnßlauds bei» italienisch« Hose, Herr I». Uexküll, alsbald abbernft» und dnrch kernen Gering«« als den General Jgna- tteff ersetzt werden. Uns« Lorrespondent fügt Hinz«, baß General Sgnatiest während seme« Anfeathaltes in Venedig und Florenz vielfach die Gelegenheit gesncht mrd gefunden hat, wir de» Partei«« der Link« und wohl anch mit Anhän ger« der Irrväont» zu verkehren, »nd daß nach alle dem sein Erscheinen tu Rom nichts Gntes, »indessen« nichts Erfreuliches z» bedeut« hat Der Ansicht find wir anch. Wir glaub«, d»A wo im»« dies« General Janatieff «schein« mag, die Betreff«»« »nd Betroffenen sich z, frawu wenrg Ursache habe». Wa« seine Versetzung «ach Rom betrifft, so würbe sie alerdiuas die mühsam hergestellte Bester »na in den BeHehnng» Stauens zn «ns«« Monarch»
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