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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187912165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-16
- Monat1879-12
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1879
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Erscheüü täglich früh «V. Uhr. »er A«»mtt»m to—iruhL «Uhr. -L-ZZLL.' d« ftk dk aächft. Tagtblall «nfickKe Lr^iA». »vKrKA.4V.AAj Mcl.B' omch di« Jede etojes« Nummer 2» M. Belegexemplar 1« «. Gebühren für Lxtta-etlaoe» o^or Popd^-rverung SB -- -rvernng 4« Ptthtzttk k) W. an Wochrulagcu dt« Rnchmtttng-, au Sonn» Aw^>fr«stt«'/.SUhr. Ak IwlsUmuhmr: ÜuioeefitätOstt N, lachurinenpr. ts^ n»r »t»^S Utzr. Anzeiger. Okjm st! Pelltik, 8-calgkschichtk, Haodtlr- md vtschWvrrkehr. »eH-im, «a» k» U<»«N»«s»M dl« Gvaltzetk 4V «. Juseratr st« fiä-au v.siiö^«,, -» sende». — Rabatt »KV nick» HLMBMNMELA»ils ^D-Mtz , »sckM ,« 00« v«n^ rsv. Dienstag den 16. December 1879. 7S. Zchrgang. Bekanntmachung, Ne Mm»eld»»g Vrtlttckirpfltchttger i« die Neer«ttr«»»-s-Stck««roSe» betreffend. Nach der deutschen wehrorvnung vom 28. September 1878 find für jeden Ort verzrichinffe all« vttlüakpfltchtig« (AecruttrungS-Ttammrollen) zu führen und e» liegt für die Stadt Leipzig die Führung dieser Stammrollen der Unterzeichneten Behörde ob. Ueber di« Meldepflicht zu dieser Stammrolle enthält 8. LS der gedachten Wehrordnung folgende Bestimmungen: 1) Rach Beainn der Milttairpflicht (d. h. nach dem 1. Januar de- Kalenderjahre-, in welchem der Wehrpflichtige da- SO. Lebensjahr vollendet) haben die wehrpflichtigen die Pflicht, fich zur Aufnahme in die RecruttrungS-Stammrolle anzumrlden. Diese Meldung muß in der Zeit vom 18. Januar bi- zum 1. Februar erfolgen. L) Die Anmeldung erfolgt bei der OrtSbrhörde desjenigen Orte-, an welchrm der Milttairpflichttge feinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, so meldet er fich bei der OrtSbehörde seine- Wohn st-«-, d. h. d«-jenigen Orte-, an welchem sein, »der sofern er noch nicht selbstständig ist, seiner Eltern oder Vormünder ordentlicher Serichttstnrd fich befindet. S) wer innerhalb de- Reick-gebiete- weder einen dauernden Aufenthalt noch «inen Wohnsitz hat, meldet fich in seinem Geburtsorte zur Stammrolle, und wenn der Geburt-ort im Auslande liegt, in demjenigen Orte, in welchem die Eltern oder Familirnhäupter ihren letzten Wohnsitz batten. 4) Bei der Anmeldung zur Stammrolle ist da- Geburt-zeugniß *) »orzulegrn, sofern die Anmeldung nicht am Geburt-orte selbst erfolgt 8) Sind Militairpfllchtiae von dem Orte, an welchem sie fich nach Nr. 2 zur Stammrolle anzu- melden haben, zeitig abwesend (auf der Reis« begriffene Handlung-diener, auf See befind liche Seeleute rc.). so haben ihre Eltern, Vormünder, Lehr«, vrsd- oder Fabrikherren die Ver pflichtung, sie zur Stammrolle anzumrlden. «) Die Anmeldung zur Stammrolle ist in der vorstehend vorgeschriebenen Weise seiten- der Mili« tairpflichtiaen so lange alljährlich zu Wiederholm, bi- eine endgültige Entscheidung über die Dienstpflicht durch die Ersatzbehörden erfolgt ist. Bei Wiederholung der Anmeldung zur Stammrolle ist. der im ersten Militairpflichtjahre nchalteue LoesungSschcin vorzulegen. Austerdem find etwa eingetretene Veränderungen (in Bettest de- Sohnfitze-, de- Gewerbe-, de- Stande- rc.) Padri anzuzeigen. 7) Von der Wiederholung der Anmeldung zur Stammrolle find nur diejenigen Militairpflichtigen befreit, welche für einen bestimmte» Zeitraum von den Ec1asb«hi)rden au-drücklich s oder über da- laufend« Jahr hinaus »urückgestellt werden. e, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eine- ihrer Milita gernden Aufenthalt oder Wohnsitz nach einem anderen Au-hebung-bezirk oder k verlegen, haben diese- behuf- Berichtigung der Stammrolle sowohl beim rh-rde oder Person, welche sie in di, Stammrolle ausgenommen Hit, al- auch nach der Ankunft an dem neuen Orte derjenigen, welche daselbst die Stammrolle führt, späte- entbunden ob hiervon B Versstumnt» d« «Adefrcken (Rr. 10) wer die vorgeschriebenen Meldungen zur Stammrolle «der zvr Berichtigung derselben unter» »straf« bi- zu 80 oder mst Haft HW zu S Lagen zu bestrafe«. Ist diese durch Umstände herbeigeführt, deren Befestigung nicht m de« Willen de- Melde» a, so tritt keine Strafe rin. wir serdern demgemäß unter Hinweisung auf die angedrohten Strafen alle obenerwähnten Militatr» tigen. soweit sie t« Jahre 1880 geboren, resp. bet früheren Musterungen »urückgestellt worden find, mtltch t« Falle der Abwesenheit deren Eltern, Vormünder, Lehr», Brod» oder Fabrikherren hiermit efolgnng der t« 8. >3 enthaltenen Bestimmungen, in-besondere aber dazu auf: « derzeit vom II. Januar di- 1. Februar künftigen Jahre« auf der hiesigen Alten »atds.waage, ckattzarinrnstraste Rr. LA. 1 «age, in, Quartier-Amte, in den Stunden von vormittag- 8 bt- 12 Uhr und Nachmittag- st bi- 8 Uhr unter Vorzeigung der Grburt- resp. Loosung-scheine die voraeschriebene Anmeldung zu bewirken- " ' ' ^ T > ' ' Gleichzeitig brinm» wrr zur Kenntnis, daß Reklamationen bet Verlust derselben einig« Zeit vor der terung mm spatesten- im Musterung-termine und durch obitgkertltch beglaubigt« Urkunden Stellung von Zeuoe« und Sachverständigen zu bescheinigen find. Diejenigen Miluairpfitchtigen, haben, müffen SetzMre in der Regtt un Mnsterung-termine al- Stütze ihrer Stern rrclamtrt Leipzig, am 8. December 187». *) Dies« Geburt-zeugniffe find kostenftei zu ertheilen. »rr «ot» »er «atzt Seip§, De. Georgi. Bekanntmachung. Da- anf dem tztestge« fi»e«l1sche« Holzverkanfsplatze auf dem Kohleahahnhofe de- Vatzerischen Bahnhöfe- zu« »erkauf gestellte weiche K>Sppeltzolz wird von heutt ab mst nur 8 Mark für den Knbtkmeter Der Pret-satz für den Kubikmeter weiche «chette von 11 Mark — Psae. bleibt unverändert bestehen Leipzig, am 18. December 1879. Kßittglsche vanverwalterer. kitruLK äes ärLtlieden LeÄrksvereing äer 8taät vzonittrg, «o» 18. voeomdor ädouä» 8 vstr Im Saale fler Lrebeo Vürgerevlinls. ^»geeoräanng: 1) Xatr,g öe» Sioität, äu«»et>n„«, d»Sgl. äe» Ae»uü»ntt»o»port»i. — 2» verlebt äe» »eld« äaeeebn»,«» über Pros, abll-Iä'» äntreg^ ^reolrenvirter- uuä llrelllleavlrterioiiell Aeckvet," bete. (vek. krvl keelew). — 8) Lesieaderickt. — 4) V»b>»o silr ö», ledr 188V. — 8) verlebt über öle Verbenäbmgeo -er plever Veriemmlvng ele» IlSolgi. 1,»l»äe,-I-«ä.-6»lI«Utn»» (vet. vr. Scbtlödeeb ) Ida. t*I»»a. Die Miuißrrkrisi» i« Spaviru. Dir letzte» v»r,äoge in Madrid bieten ein so «gewöhnliche» Interesse dar, daß wir auf die vor wenigen Tag« beendete Miutsterkrifis noch mal» znrstÄomm« mstff«. wie erttmrrlich, mar die «dänische Kraae die Veraalaffrwa zn de» Demtfstonßgchnche Lanova»' del TafWo. Drr iMarschast Martin«, Lampo» erwies fich al- »u- hia. ein nene» Labdret zn behanpten, und der Unart- drlrch« gewann wieder»« da« vertrau« de« , »m wir bisher die Geschicke Spanien« »» Um ein« klar« Einblick in diese ziemlich :t« Verhältnisse zn gewinn«, wird es nothweudrg sei», da- Verhältnis» E»ba» za m Mntterlaude in »Lhn« Crwägnvg z, zieh«, ie Enbaner verlang«: Heradmivdernug der Zölle »ns das amaikaatfche Getreide, n« de« sehr thenr« »stüianisch« Getreide Eovenrrenz »ach« z, tun«; freie Etvfahr des Rohzuckers nach Spa- »irn, wo fich ein« starke Rasstuerte-Äadnstrte «t- »«ckelu wstrde ; ferner eine starke vamiudernng der Slle auf ras finkt« Zucker; ein« Handels ver- i «tt den vereinigten Staat«; der Zucker der tlleu würde dadnrch ein« groß« Markt ge- «u; Spaoi« kann ihn nicht allein covs»-/ »k«: eine stark Verminderung der cnbanisch'o kiufuhrjiille ans Mannsactnr«, anf Leb«--, mittel «nd fremde Weine. Die Tolonkn häng« bisher ganz von dem Gutdünken der spanisch« Lieferant« ab, welche ihre schlecht« waarm fich sebr thener bezahl« lass«. DK Rheder, Treolea wie kvroier, verlang« frek Schifffahrt -wisch« de« Mntterlaude »ad den Tolouie» bin »nd »rück. Davon will die Loalttioo, welche da« Ministerim» Martin«, Eampo- eiligst gestürzt bat, aber absolnt nicht« wtff«. Mau befürchtet daher, daß die Ä»surrectiou aitt Laba tu Kola« der N«- btlwmg de- Labtnet- Lanova- ihr Haupt ans« Re»e erheb« wird. Bevor dieser abermak« die Leitung der Staatsgeschäfte übernahm, gab '« in Wirklichkeit zwei Regierung« im Lande Marti«, Lampo« war Ministerpräsident dem Nam« nach, während sei« gewaltiger Gea- Rebenregent über die Majorität ner al- Red«r«ae»t der »uter feine« Einflüsse verfügte. Diese« Zwttterverl dauerhaft, al« der Erfiere sic! kajorit gewählt« Kammer Utmß war so lange de» Letzteren »uter in machen beabsichtigte, rief« den Widerstand Lanova«' del Casttllo »nd der liberal - conferva- ivm Partei hervor. Ja dem Gefühle seiner Schwäche, ohmnächtig, dieser stark« Toalttioa widerstehen ,» können, vollzog Martine, La» po« eine Schwenkung, die feine Stellung dem Longrrsse gegenüber völlig »nhaltbar machte. Wie ein Lorrespovdeut der „Kölnisch« Zeitnua" berichtet, war dk ganz« Presse in dem llrtbeue einstimmig, daß der Herr Ministerpräsident seine Rolle auSgespielt habe. Jedermann sah ein, daß da« Ministerium moralisch gefall« sei, nur der Marschall selbst wollte, mit Blindheit geschlagen, nicht erkenn«, daß die liberal-conservattve Partei trotz seiner Nachgiebigkeit durchs»- unbefriedigt sei. Al- der Ministerrath am 8. December ver sammelt war, mußt«, wie e- in dem erwähnt« Berichte heißt, die Herr« Tormo und Orovto buchstäblich erllärm, daß sie nicht mehr länger Mitglieder de- Ladiner- bleiben wollt«, ehe dem Präsidenten die Uvhaltbarkeit der Lage klar ward. Es kam nun zu heftigen Erklä rung« ,wisch« den Ministern im Allgemeinen und zwischen den Herren Albacete und Orovio im Be- sondern. Elfterer klagte den Fiuanzmtnifler an, von seinem Fache nicht- zu versteh«, «nd wiewohl er in dieser Beziehung mit einer großen Anzahl von Spaniern gleicher Ansicht ist, so fühlte sich dennoch Orovio so sehr verletzt, daß e- beiaahe zu Thätlichketten gekommen wäre. Der dicke Traf korevo »nd der versöhnliche Martine; Lampo- legt« sich in- Mittel und nach dieser erbaulichen Scene k--m man überein, dem Könige da-Abschieds gesuch de- gesammten Ministerin«- zu unter breiten. ES war 8 Uhr, al- Don Alfonso Kunde von de« für ihn peinlichen Beschluß erhielt. Er suchte Martine, Lampo- zum Bleiben ru be wegen, indem er ihm da- Decret zur ilnslösung der Kammeru in Au-sicht stellte. Der General blieb aber unerschütterlich und nach weiter«, gleichfalls vergeblichen versuchen, ein Labtnet ohue den Marschall Lanova- del Lastillo zusam- mmzusetzen, berief endlich König Alsous» Lanova- wieder zum ersten «athe der Krone. eaanne» dk Anhänger de« Martine, Lampo« sofort «in« heftig« Stär« lank gegen da- »«gebildete Ministerin«, die Aufregung i« Lande ist i« Wachs« »nd da- Parteigetriebe hat alle Hebrl in Bewegung gesetzt, «« Spant« ans- Reue einer ruhig« Entwickelung ,, entfremd«. wk übe, all, so sucht auch in Madrid dk osficiöse Presse unliebsame Dinge zu verschleiern, Venn nach eine« »n- zugehend« Telegramme wird regie rungsseitig die Meldung der ..Agevee HavaS" a»S Hendaye, daß Marschall Martine; Tampol sich znm Gegner oe- neuen Ministerium« erklärt habe und daß bereit- 34 Generale um ihre Ent lassung gebeten hätten, ^formell" für unbegründet erklärt. Zwischen dem Marschall Martine; Lam po« und de» Ministe,Präsident« Lanova- del Lastillo bestehe da- vollständigste Einvernehmen »nd dk Zahl der Generale, welche um ihre Lat- - . . entgeh dk ausgesprochen« Versicherung« dürste w«! zu geben sein. In Wirklichkeit rief da- Aus treten der Regierung an »nd für sich schon eine Art Pronunciammto hervor, und wer weiß, zu welcher Haltung Muße und täglich fick erhitzende Di-cusflonm diese Generale führen werden. Man glaubte, daß die Zeit der politisch« und politisirenden Generale mit der Restauration t« Groß« und Ganz« zum Abschluffe gekommen sei; nun knüpft sich au d« Nam« de- Manne-, der Don Alfons, zum König gemacht, die Er neuerung eine- Schaaspkl-, da- Spanien schon so dkl Opfer, so viel Blut »nd Thrüne» ge kostet hat. politische Iledersicht. Leipzis. 18. December. Kürst Bi« marck scheint, wa- unsere Beziehung« zu Nttfiland aabetrifft, sich in eine Art vpa räthsethastem Schweig« zn hüll«. DK Berliner wnrdeu, al« Hanptargumevt werden aum«t verwerthet » In allerjkvgfier Zeit ist noch ei» wettere« Trau- ment hiuzugekommen. Man ist nämlich der Ski- nnog, e- bernhe auf Vorgängen der augedenteten Art, daß dk längere Anweftmheit de- vr. Struck, de« Leibarztes Bismarck'«, in varziu für noth- wrndig befnnden wurd«. E« fiad die-, wk aus deu erst« Blick ersichtlich ist, bloße Lovjrcture», aber da sie au- ernsthaft« politisch« Kreis« der Hauptstadt stamm«, so verdien« sie immerhin erwähnt zu werdm. Zur parlanrentartfchen Lage wird mi au- Berlin vom Soantag gefchneh«: „Nicht ohne Rücksicht aus d« erkrankt« Graf« E»l«. bnrg ist die Vereinbarung zwischen den Parteien de- Abgeordnetenhauses getroffen Word«, die Berwaltung-gesetze erst nach d« Weih« nacht-feri« zur erst« Lesung zu stell«. Man »at eben dem Minister Zeit zur völlig« Genesung affen wollen, damit er seine reformatoriscben Ent würfe selbst etnbringe und gegen Angriffe, dk nicht auSbleib« werden, verthkldige So erklärt sich auch, daß da- Hauptorgan der eigentlichen Con- ervativ«, die „Kre,zzeitung", welche bisher mit großer Entschiedenheit dk erste Lesong vor dm erim gefordert hatte, jetzt mit der Verschiebung völlig einverstanden ist. Von d« Vortag« selbst kann man wohl mit Wahrheit sagen, daß sie Niemand« befriedig«, die rechte Seite de« Hause« findet sie nicht konservativ genug, dk linke Seite viel zu wenig liberal. Da- Ceutru». da- bei der Eia- ühruvg der Kreisordvung in Rheinland und West- »1« interessirt ist, steht seine Wünsche in keiner Weise erfüllt und au- d« neu« Provinz« klagt Friedrich Oetker, daß «au ihn« vteme statt Brod, eine Erweiterung der Machtbefugnisse de- - anstatt de-Kret-au-schnffe-gebe. Daß mtiven Forderung« bei der Ausarbeitung der jetzt vorgelegt« Gesetzentwürfe nicht zur »oll« Geltung gekomwm find, schreibt man dem Einfluß der einmal nicht zu umgehend« alt« bewährt« Räthe des Ministerium- zu, und daß der« auf langjähriger Tradition beruhend« verhältnißmäßig liberal« Anschauung« eine Zu- rückrränguvg erfahr« Hab«, wird wieder aus dk eouservative Strömung der gegenwärtig« Regie- geschoben, welche jünger« HÜlssarbeite« eine Bedeutung giebt, die sie fich erst durch Lei stung« «werden sollt«. — D« Widerstand der nattonalliberalev Partei gegen einzelne Be- fiimmungm de- Feld- und Forstpoltzetge- setze- hat fich in der heutigen Kractton-vnsam«. lnug besonder- energisch kund gegeben. Bond« maß- mmungen lU. Regierung-Presse beobachtet daher eine äußerst vorsichtig« Haltung den St. Petersburger Tages- blättern gegenüber. Exifiirt innerhalb der dori sch« PoUttt, soweit Rußland dabei in Betracht kommt, eine Doppelströmung oder nicht ? Da« ist die Krage, welche »nau-gesetzt «örtert wird, und e« giebt nicht wenige ernsthafte Stimm«, welche sie bejah«. So will «an durch«»- nicht glauben, daß der deulsche Kronprinz plötzlich au- Peali nach Berlin nur zu dem Zwecke gekommen sei, der Königin von Dänemark dk Hand zu küss«. Daß e» mcht weg« de- Herzogs von Lamberland g« schah, versichern dte^ Osfic ' also wahr sein versichern die Osfic!ösm, und e« muß Wa< steckte nun eigentlich Br " dahinter? Die Meinungsverschiedenheit« üb« die Führung der auswärtig« Politik, welche vor einigen Wochen so ostensibel an die ^roßr während seine« Aufenthaltes io Berlin erwies« m,daß die Annahme der drakonischen Br dtefr- Gesetzentwurfs e- Jedermann uumöglich mach« würoe, die öffentliche Heerstraße zu ver lass«. Da- Recht-prtncip, nach welchem Ver letzung« de« Gesetze» nach «tstandmem Schaden bestraft w«d«, ist vollständig neatrt, statt dessen jede Handlung mit Strafe bedroht, die möglich« Weise demnächst einmal ein« Schaden verursachen könnte. E- wurde darauf hingewtef«, daß na- mmtlich dk Abgeordneten au« dem ganz« Westen der Monarchie, unabhängig von ihrer politisch« Richtung, entschiedene Gegner de« Gesetze- sei«. Eine freie Lommifston, au« Mitgliedern d« Na- tionalliberalrn, der Fortschrittspartei und de« Ceutrum- bestehend, hat überdies eine Reihe von Anträgen ringebracht, um dk bedenklichsten Be stimmung« de- Gesetzes zu ammdirm. SS ist zedoch zweifelhaft, daß bet der gegenwärtig« s sammensrtzung de- Hause-, wo die agrarift Interest« so vkk Berkel« zähle», dies« Antrk die Mehrheit gewinn«". A«< Braunfchweig wird gemeldet, daß e« de« 74jährig« Herzoa voraussichtlich vergönnt sei» wkd, i« nächst« Jahre da- 80 jährige Ne- mgsjubilän« zn begehe«. ES wkd sich jedoch rag«, anf welch» Tag Ge. Hoheit dasselbe der- rgm will. Kommt Überhaupt dk Nebernahme der Regierung in Frag«, so würde der 28. Septbr. 1880 der Festtag fein; definitiv »ab« indeß d« Herzog erst an» 2». April 1831 die Zügel der Re- gkruug in PK Hand. Wk weit eine Nachricht, nach welch« bereit« de» Landtag in ein« geheim« Sitzung sich mit de» Jubiläum und d« even tuell« Kein desselben beschäftigt habe» soll, richtig ist, bedarf noch der Bestätigung. — Da- vrauu- schweig« Tribunal hat da« z« Gunsten der Stadt Genf «richtete Testament des verstorben« Her zog« Karl casfirt. Da« Urlheil «klärt, daß der Herzog d« Besugntß, über s«n Vermögen zu der- jügen, enthoben war, und zwar in Folge einer sonveraiam Verfügung sein« Agnat« vom 6. »nd 14. März 1883, welche in Braunschwetg al« Staatsgrfetz verkündigt war. Die «ecklettbnrg-fchwerlntsche Regie- ruua hat de« jetzt in Sterubera tagend« gemeinsam« Landtag der beiden Sroßherzoa- thüm« Mecklonsura ein Rescript mit d« h«s- forderuug zugehm taff«, dk Wahl von Depulkteu
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